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Renaissance der Steinkohle oder Braunkohle?
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1744407) Verfasst am: 13.04.2012, 01:52    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:

Energie muss also als potenzielle Energie vorliegen. Vereinfacht gesagt.
Hinzu kommt noch das Problem das es einer technischen Möglichkeit bedarf die ptenzielle Energie zu nutzen.


Zunächstmal bedarf es der technischen Möglichkeiten Energie potentiell zu machen
Mit der Nutzung derselben haben wir sicher weniger Probleme bzw. mehr Erfahrungen.
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1744410) Verfasst am: 13.04.2012, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Fossile Brennstoffe sind viel zu schade zum verbrennen.Unsere Nachkommen werden uns für schwachsinnig halten. Ihr seid plöd!


Welchen Verwendungszweck gibt es denn sonst noch für Braunkohle?


Benzin, Diesel herstellen.
Da es sich um hoch konzentrierten Kohlenstoff handelt dürften sich damit auch Kunststoffe herstellen lassen.
Grundsätzlich bin ich allerdings für: In der Erde lassen und aufhören ganze Landschaften wegzubaggern.


Wenn man sich klarmacht, dass die petrochemische, chemische, pharmazeutische, Farbstoff- und Kunststoff-Industrie nicht ohne Kohle und/oder Erdöl als Basisrohstoff auskommen, wird Dein Plädoyer nicht mehr als ein frommer Wunsch bleiben... zwinkern
Joa, und Kutschen kommen nicht ohne Pferde aus. zwinkern
Richtig ist, dass diese Industriezweige dann nicht mehr die exakt selben Produkte auf die exakt selbe Art und Weise herstellen können. Das aber sollte eine überwindbare technische Hürde sein, immerhin gibt es schon jetzt pflanzliche "Kunststoffe" und diese Technologie wird beständig weiterentwickelt. Vieles andere lässt sich auch komplett durch nicht-petrochemische Produkte ersetzen, Holz und Holzkohle zum Beispiel.


Die technische Hürde ist stets das geringere Problem gegenüber der ökonomischen.
Solange die alte Technologie finanziell lukrativ ist wird sie ausgeschlachtet.
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Augen auf dann kann nichts passieren
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1744429) Verfasst am: 13.04.2012, 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Miach hat folgendes geschrieben:
Ist es denn überhaupt möglich, die Energiewende hinzubekommen, ohne wieder auf Steinkohle und auf Braunkohle zu bauen?
Ja, aber die erneuerbaren Energien allein werden dazu nicht reichen, wir müssen dazu an den Energieverbrauch selber gehen.
Und da kommen wir dann zu etlichen Themen, die mit der Energieproduktion erstmal so gar nichts zu tun scheinen: Fuß- und Radverkehr bei gleichzeitiger Reduktion des Autoverkehrs, Aufwertung der Städte und Förderung lokaler Arbeitsplätze und lokaler Produktion um die Notwendigkeit des Pendelns zu reduzieren.
Wenn wir es nicht schaffen, den motorisierten Verkehr enorm zu reduzieren (und das Problem verschärft sich mit Elektromobilität sogar noch, weil Autos dann plötzlich direkt zum Stromnetz gehören), wird eine wie auch immer geartete Energiewende nicht möglich sein. Es sei denn, wir schaffen innerhalb von 10-20 Jahren die kommerzielle Anwendung der Kernfusion, was ich erheblich bezweifel.


mit anderen Worten - die "Energiewende" ist eine Illusion
Nur wenn du die Prämisse für wahr hältst, dass Fortschritt ohne steigenden Energieverbrauch nicht möglich ist. Was ich für eine absurde Prämisse halte. Wenn die Treibstoffpreise sich weiter so entwickeln wie aktuell wird die Reduktion des motorisierten Verkehrs schneller gehen als so mancher glaubt.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1745050) Verfasst am: 15.04.2012, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Die technische Hürde ist stets das geringere Problem gegenüber der ökonomischen.
Solange die alte Technologie finanziell lukrativ ist wird sie ausgeschlachtet.

Allerdings. Den monetären Aspekt darf man nicht vernachlässigen, da geht es um sehr viel - Kohle.

Eine kleine Milchmädchenrechnung:

Code:

KOHLEPREIS:

100 USD/t              (Wikipedia nennt 92,50 USD/t für 2010)
1,3 USD/EUR
= 77 EUR/t


HEIZWERT

Wikipedia nennt für Steinkohle, diverse Typen: 7,5-9 kWh/kg

8 kWh/kg
= 8000 kWh/t
davon 36%             (in etwa der Wirkungsgrad von Kraft-Wärme-Maschinen)
= 2880 kWh/t

ROHSTOFFANTEIL AM KOHLEPREIS damit:

2,7 ct (EUR)/kWh

Zahlen aus:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohle/Tabellen_und_Grafiken
http://de.wikipedia.org/wiki/Heizwert


Hinzu kommen Betriebskosten der Anlage einschließlich des nötigen Emissionszertifikats und natürlich eine Gewinnmarge. Trotzdem kann man in Summe fast 100% ansetzen, um auf den Peis von etwa 5 ct zu kommen, zu dem Strom an den einschlägigen Börsen gehandelt wird.

Insofern darf man getrost sagen: Kohlestrom ist sehr, sehr billig zu haben.

Folgeschäden und Folgekosten, wie sie Shadaik weiter oben so eindrucksvoll geschildert hat natürlich außen vor. Ebenso außen vor: Folgekosten aus dem CO2-Ausstoß der Kohlekraftwerke.

Jedenfalls ist es wahrscheinlich, daß manche Länder noch lange auf Kohle setzen werden. Sogar von den reichen Industriestaaten hat noch keiner einen Plan zum Ausstieg aus der Kohlverstromung vorgelegt. Pfeifen

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wenn die Treibstoffpreise sich weiter so entwickeln wie aktuell wird die Reduktion des motorisierten Verkehrs schneller gehen als so mancher glaubt.

Vor einem Jahrzehnt konnte man mit dem Satz "Benzin soll/wir 5 DM kosten" noch Wahlen gewinnen oder verlieren.

Ich befürchte, die "Energiewende" wird erst dann stattfinden, wenn fossile Brennstoffe durch gestiegene Nachfrage teurer werden als regenerative Energien. Bei Öl könnte das recht bald der Fall sein, bei Kohle wird's möglicherweise etwas länger dauern.


PS: wer stellt eine Milchmädchenrechnung für Windenergie auf? Wind kostet ja nix, also warum ist das teurer? Hab' etwa 6 - 9 ct/kWh im Kopf. Liegt's an den relativ kleinen Leistungen der Anlagen im Verhältnis zu den Investitionskosten?
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1745072) Verfasst am: 15.04.2012, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Vor einem Jahrzehnt konnte man mit dem Satz "Benzin soll/wir 5 DM kosten" noch Wahlen gewinnen oder verlieren.

Ich befürchte, die "Energiewende" wird erst dann stattfinden, wenn fossile Brennstoffe durch gestiegene Nachfrage teurer werden als regenerative Energien. Bei Öl könnte das recht bald der Fall sein, bei Kohle wird's möglicherweise etwas länger dauern.


PS: wer stellt eine Milchmädchenrechnung für Windenergie auf? Wind kostet ja nix, also warum ist das teurer? Hab' etwa 6 - 9 ct/kWh im Kopf. Liegt's an den relativ kleinen Leistungen der Anlagen im Verhältnis zu den Investitionskosten?

Du hast ja im Grunde genommen recht,
Windenergie ist aber noch lange kein Treibstoff für einen PKW.
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evohum
Pendler



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau

Beitrag(#1745403) Verfasst am: 17.04.2012, 05:07    Titel: Antworten mit Zitat

Könnte Windenergie Strom liefern für e-PKWs?
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"Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007

Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.

Glaubst Du noch oder denkst Du schon?

...und sie bewegt sich doch!
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1747208) Verfasst am: 23.04.2012, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Fossile Brennstoffe sind viel zu schade zum verbrennen.Unsere Nachkommen werden uns für schwachsinnig halten. Ihr seid plöd!


Welchen Verwendungszweck gibt es denn sonst noch für Braunkohle?


Benzin, Diesel herstellen.
Da es sich um hoch konzentrierten Kohlenstoff handelt dürften sich damit auch Kunststoffe herstellen lassen.
Grundsätzlich bin ich allerdings für: In der Erde lassen und aufhören ganze Landschaften wegzubaggern.


Wenn man sich klarmacht, dass die petrochemische, chemische, pharmazeutische, Farbstoff- und Kunststoff-Industrie nicht ohne Kohle und/oder Erdöl als Basisrohstoff auskommen, wird Dein Plädoyer nicht mehr als ein frommer Wunsch bleiben... zwinkern
Joa, und Kutschen kommen nicht ohne Pferde aus. zwinkern
Richtig ist, dass diese Industriezweige dann nicht mehr die exakt selben Produkte auf die exakt selbe Art und Weise herstellen können. Das aber sollte eine überwindbare technische Hürde sein, immerhin gibt es schon jetzt pflanzliche "Kunststoffe" und diese Technologie wird beständig weiterentwickelt. Vieles andere lässt sich auch komplett durch nicht-petrochemische Produkte ersetzen, Holz und Holzkohle zum Beispiel.


Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe als Kohlenstoffquelle wird nicht ausreichen, um die Nachfrage an (z.B. petrochemischen) Industrie-Produkten zu befriedigen. So hat die Nutzung von Holz und Ölsaaten wie Raps und Soja als Kraftstofflieferant weltweit nur eine untergeordnete Bedeutung; die Anbauflächen reichen bei weitem nicht, um den Bedarf zu decken.

Allein 2009 wurden 4000 Milliarden Tonnen Erdöl verbraucht. Dagegen werden weltweit nur etwa 1,3 Milliarden Tonnen Cellulose für technische Anwendungen geerntet. Die Anbauflächen müssten also mehr als vertausendfacht werden, um die Kohlenstoffbilanz bezüglich der Nutzung fossiler Rohstoffe einigermaßen zu kompensieren.

Abgesehen davon wirft der Anbau von Nutzpflanzen für (petro-) chemische Zwecke auch große Umweltprobleme (z.B. infolge von Monokulturisierung und des exzessiven Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln) auf. Nicht zu vernachlässigen ist auch die ethische Problematik, da Nutzpflanzen als wertvoll für die Ernährung angesehen werden. Aktuell schlägt sich dieser Aspekt etwa in der heiklen Diskussion über die Getreideverbrennung nieder.
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"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

www.ag-evolutionsbiologie.de
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evohum
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
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Beitrag(#1747358) Verfasst am: 24.04.2012, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
... 4000 Milliarden Tonnen Erdöl verbraucht ...

DU, hast Du eine Lösung für das Problem?
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Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.

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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#1747359) Verfasst am: 24.04.2012, 03:53    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Allein 2009 wurden 4000 Milliarden Tonnen Erdöl verbraucht.


Ups, es sind "nur" etwa 4000 Millionen Tonnen -- im Artikel steht was von "3,884 Milliarden Tonnen". Wobei allerdings die Weltfördermenge auch bei etwa 4000 Millionen Tonnen liegt, dann wäre ein 1000fach höherer Verbrauch unlogisch ([url=http://de.wikipedia.org/wiki/Erdöl/Tabellen_und_Grafiken]Link[/url]). Beim ständigen Umswitchen vom Deutschen ins Englische passiert mir auch manchmal, daß ich nochmal genau überprüfen muß, ob das jetzt ein Komma oder einen Tausenderpunkt darstellen soll.

(Sähe es nun besser aus, wenn die Anbauflächen "nur" verdreifacht werden müßten, oder ist auch das ein eher unrealistisches Ziel?)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1747383) Verfasst am: 24.04.2012, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Fossile Brennstoffe sind viel zu schade zum verbrennen.Unsere Nachkommen werden uns für schwachsinnig halten. Ihr seid plöd!


Welchen Verwendungszweck gibt es denn sonst noch für Braunkohle?


Benzin, Diesel herstellen.
Da es sich um hoch konzentrierten Kohlenstoff handelt dürften sich damit auch Kunststoffe herstellen lassen.
Grundsätzlich bin ich allerdings für: In der Erde lassen und aufhören ganze Landschaften wegzubaggern.


Wenn man sich klarmacht, dass die petrochemische, chemische, pharmazeutische, Farbstoff- und Kunststoff-Industrie nicht ohne Kohle und/oder Erdöl als Basisrohstoff auskommen, wird Dein Plädoyer nicht mehr als ein frommer Wunsch bleiben... zwinkern
Joa, und Kutschen kommen nicht ohne Pferde aus. zwinkern
Richtig ist, dass diese Industriezweige dann nicht mehr die exakt selben Produkte auf die exakt selbe Art und Weise herstellen können. Das aber sollte eine überwindbare technische Hürde sein, immerhin gibt es schon jetzt pflanzliche "Kunststoffe" und diese Technologie wird beständig weiterentwickelt. Vieles andere lässt sich auch komplett durch nicht-petrochemische Produkte ersetzen, Holz und Holzkohle zum Beispiel.


Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe als Kohlenstoffquelle wird nicht ausreichen, um die Nachfrage an (z.B. petrochemischen) Industrie-Produkten zu befriedigen. So hat die Nutzung von Holz und Ölsaaten wie Raps und Soja als Kraftstofflieferant weltweit nur eine untergeordnete Bedeutung; die Anbauflächen reichen bei weitem nicht, um den Bedarf zu decken.

Allein 2009 wurden 4000 Milliarden Tonnen Erdöl verbraucht. Dagegen werden weltweit nur etwa 1,3 Milliarden Tonnen Cellulose für technische Anwendungen geerntet. Die Anbauflächen müssten also mehr als vertausendfacht werden, um die Kohlenstoffbilanz bezüglich der Nutzung fossiler Rohstoffe einigermaßen zu kompensieren.

Abgesehen davon wirft der Anbau von Nutzpflanzen für (petro-) chemische Zwecke auch große Umweltprobleme (z.B. infolge von Monokulturisierung und des exzessiven Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln) auf. Nicht zu vernachlässigen ist auch die ethische Problematik, da Nutzpflanzen als wertvoll für die Ernährung angesehen werden. Aktuell schlägt sich dieser Aspekt etwa in der heiklen Diskussion über die Getreideverbrennung nieder.
Ich sprach ja auch nicht davon, dass pflanzliche Polymere sämtliche Erdölprodukte ersetzen werden. Einige wird es in dem heutigen Maße überhaupt nicht mehr geben können, etwa den gesamten Treibstoffsektor. Der muss über Verkehrsmitteloptimierung (ÖPNV, erhöhter Schienenanteil), Antriebswechsel (weg vom Explosionsmotor), städtebauliche Optimierung (Stadt der kurzen Wege) und Reduzierung motorisierten Verkehrs erheblich reduziert werden. Der Blödsinn etwa, in einem so kleinen Land wie Deutschland Inlandflüge im Linienbetrieb zu haben, wird aufhören müssen.
Du gehst vom jetzigen Verbrauch aus. Dieser ist nicht aufrecht zu erhalten - entweder werden wir ihn reduzieren oder er wird von selbst zusammenbrechen. Ich ziehe eine kontrollierte Reduktion definitiv vor.
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Darwin Upheaval
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Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1747398) Verfasst am: 24.04.2012, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Allein 2009 wurden 4000 Milliarden Tonnen Erdöl verbraucht.


Ups, es sind "nur" etwa 4000 Millionen Tonnen -- im Artikel steht was von "3,884 Milliarden Tonnen". Wobei allerdings die Weltfördermenge auch bei etwa 4000 Millionen Tonnen liegt, dann wäre ein 1000fach höherer Verbrauch unlogisch ([url=http://de.wikipedia.org/wiki/Erdöl/Tabellen_und_Grafiken]Link[/url]). Beim ständigen Umswitchen vom Deutschen ins Englische passiert mir auch manchmal, daß ich nochmal genau überprüfen muß, ob das jetzt ein Komma oder einen Tausenderpunkt darstellen soll.

(Sähe es nun besser aus, wenn die Anbauflächen "nur" verdreifacht werden müßten, oder ist auch das ein eher unrealistisches Ziel?)


Ups, Du hast recht. In meiner Quelle ist das Komma unter den Tisch gefallen bzw. wohl als angloamerikanisches Tausendertrennzeichen interpretiert worden. Nun sieht die Situation tatsächlich etwas freundlicher aus. Gleichwohl dürfte eine Verdreifachung der Anbauflächen, bei gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung, ein ambitioniertes Ziel sein - von den diskutierten Problemen (Umweltproblematik, ethische Problematik) ganz zu schweigen.
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Miach
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 25.01.2006
Beiträge: 853

Beitrag(#1747435) Verfasst am: 24.04.2012, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich teile Laughlins Einschätzungen in Bezug auf Dauer der Verfügbarkeit fossiler Energiequellen nicht, er spricht von 2 Jahrhunderten, ist aber dennoch ein interessantes Interview.

Zitat:
Robert B. Laughlin im Gespräch mit Stephan Karkowsky
Wie Robert. B. Laughlin in seinem neuesten Buch schreibt, werden sich die Menschen immer für die billigste Energieform entscheiden, unabhängig von ihrer klimaschädlichen Wirkung. Für die nachfossile Zeit müssten daher neue, innovative Konzepte entwickelt werden, sagt der US-Forscher.
(...)
Karkowsky: Ihre Prognose für die Zukunft der Energie baut auf genau diesem Credo auf, das lautet, die Menschheit werde immer die billigste Energieform wählen, so lange, bis diese erschöpft ist. Dann wird man andere billige Energieformen entwickeln - egal, wie klimaschädlich die sind. Warum sind Sie sich da so sicher?

Laughlin: Ich bin gar nicht so sicher. Natürlich ist dieses Buch teilweise von schwarzem Humor getränkt. Ich hoffe, Sie haben das auch gemerkt, Sie können es sich ja auch selbst zurechtlegen: Was wird geschehen, wenn Sie nichts tun? Und ich glaube, das ist doch klar, jeder wird letztlich für das Billigste kämpfen. Wenn das Billigste vorbei ist, dann wird darum gekämpft werden, und dann wird man sich auf das nächste billigste Ding stürzen, und so weiter, und so weiter. Meine Aufgabe als Professor ist es nicht, den Menschen zu sagen, was sie tun sollen, sondern sie zum Nachdenken zu bewegen, was geschieht, wenn sie diesen oder jenen Pfad wählen.
(...)


http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1738593/
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Landei
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Anmeldungsdatum: 27.02.2011
Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna

Beitrag(#1747517) Verfasst am: 24.04.2012, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Braunkohle nach Altväter Sitte im Tagebau abzubauen kann jedenfalls keine Lösung sein. Mehr als sieben Meter Abraum für einen Meter Kohle mieser Qualität, die im wesentlichen aus Dreck, Salz und Schwefel besteht, und dann bleibt eine Mondlandschaft oder ein neuer Baggersee in unserer Seenplatte, wo früher mal ein Dorf war. Wer diesen Blödsinn mal Live erleben will, braucht nur mal in die Gegend um Leipzig anzuschauen - und gerne auch die Gegend um Bitterfeld, um zu sehen, wie lange es braucht, bis aus einem Sandhaufen wieder ein nutzbares Stück Natur wird.
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Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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evohum
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau

Beitrag(#1747547) Verfasst am: 25.04.2012, 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

Miach hat folgendes geschrieben:
Ich teile Laughlins Einschätzungen in Bezug auf ...

...schnelle Brüter? zynisches Grinsen
Ausgetretene Pfade.
Wer die nicht verlässt, ist verlassen.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#1747587) Verfasst am: 25.04.2012, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Landei hat folgendes geschrieben:
Braunkohle nach Altväter Sitte im Tagebau abzubauen kann jedenfalls keine Lösung sein. Mehr als sieben Meter Abraum für einen Meter Kohle mieser Qualität, die im wesentlichen aus Dreck, Salz und Schwefel besteht, und dann bleibt eine Mondlandschaft oder ein neuer Baggersee in unserer Seenplatte, wo früher mal ein Dorf war. Wer diesen Blödsinn mal Live erleben will, braucht nur mal in die Gegend um Leipzig anzuschauen - und gerne auch die Gegend um Bitterfeld, um zu sehen, wie lange es braucht, bis aus einem Sandhaufen wieder ein nutzbares Stück Natur wird.
Den Zeitrahmen kann ich dir nennen: Garzweiler II soll einschließlich Wiederherstellung planmäßig 2099 abgeschlossen sein. Vorausgesetzt, zwischendurch kommt nicht doch noch Garzweiler III.
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Arashi
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Beitrag(#1747595) Verfasst am: 25.04.2012, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Was hier noch gar nicht genannt wurde an alternativen Energien ist Biomasse, die in Mitteleuropa sehr viel sinnvoller als Solarenergie ist.
Wäre da schon so viel Förderung hinein geflossen wie in die Solarenergie würde die technische Entwicklung nicht seit ewigen Zeiten quasi auf der Stelle treten und die kostendeckende Umsetzung wäre möglich.

Im übrigen sollte vor einigen Jahren ein neues Steinkohlebergwerk im Ruhrgebiet den Betrieb aufnehmen, was daraus geworden ist weiß ich leider nicht. Die Planung sah allerdings vor, dass das Ding zum Löwenanteil automatisiert ist, Arbeitsplätze hätte es da also nicht in der Masse gegeben wie bei alten Bergwerken.

Und meine Einschätzung zur mittelfristigen Energiewende zu Erneuerbaren Energien:
Technisch: ohne Probleme machbar
Finanziell: sehr anspruchsvoll, aber lösbar
Politisch: unmöglich
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Den Planeten Erde retten? Unsinn. Dem geht es super!
Der Klimawandel ist Kleinkram. Überfischung, Atommüll, Nuklearwaffen: schert den Planeten alles nicht.
Der Erde geht es seit 4 Mrd. Jahren gut - nur die Menschheit ist es die mit Hochgeschwindigkeit an die Wand fährt. Und auch das wird der Erde egal sein.
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Shadaik
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Beitrag(#1747596) Verfasst am: 25.04.2012, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
Und meine Einschätzung zur mittelfristigen Energiewende zu Erneuerbaren Energien:
Technisch: ohne Probleme machbar
Finanziell: sehr anspruchsvoll, aber lösbar
Politisch: unmöglich
Das trifft's ganz gut.

Zur Biomasse hatte DU weiter oben schon was geschrieben. Dieses Potenzial sehe ich als weitgehend ausgeschöpft an, wenn man es verträglich gestalten will.
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Arashi
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Beitrag(#1747599) Verfasst am: 25.04.2012, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das trifft's ganz gut.

Danke Smilie

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Zur Biomasse hatte DU weiter oben schon was geschrieben. Dieses Potenzial sehe ich als weitgehend ausgeschöpft an, wenn man es verträglich gestalten will.

Uh, das habe ich übersehen Traurig Werde ich mir nachher noch mal durchlesen.


Eigentlich wollte ich schreiben, dass Braunkohletagebau-nachlass-seen perfekte Orte für diese Ringwallspeicherkraftwerk wären ...
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evohum
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Beitrag(#1747886) Verfasst am: 26.04.2012, 04:55    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
... Biomasse, die in Mitteleuropa sehr viel sinnvoller als Solarenergie ist ...

Oooops - Quelle?
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Arashi
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Beitrag(#1749655) Verfasst am: 02.05.2012, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

evohum hat folgendes geschrieben:
Arashi hat folgendes geschrieben:
... Biomasse, die in Mitteleuropa sehr viel sinnvoller als Solarenergie ist ...

Oooops - Quelle?

Das ist eine Meinung, da gibts keine Quelle zu ^^
Ok, die Meinung fußt auf dem, was ich bisher zu dem Thema gelesen habe und da überzeugen mich die Sachen pro Biomasse mehr als die pro Solarenergie. Eine einzelne Quelle fällt mir dazu nicht ein, aber das Hauptargument wäre, das wir hier vergleichsweise wenig und unkonstante Sonneneinstrahlung haben, während die natürlich Biomasseproduktion dank des super Zusammenspiels aus Sonne, Regen und guten Böden sehr groß und - viel wichtiger - extrem billig ist.
Klar hat Biomasse Probleme, das bekannteste wäre ja, dass wir mit Biosprit den Südamerikanern das Essen vom Teller fahren - aber das ist eben der Punkt bei dem ich die fehlenden Investitionen bemängele. Könnte man Biomüll, Schlachtabfälle, Forstabfälle und so mit einem vernünftigen Wirkungsgrad nutzen wäre das für Deutschland (bzw allgemein die gemäßigten Breiten) ein großer Sprung. Dafür fehlt aber halt das Geld in der Forschung.

Eigentlich wollte ich aber schreiben: wer sich für Energiewende interessiert - es gibt am 16.06. in Mainz Vorträge zum Thema "Netze und Speicher als Rückgrat der Energiewende". Organisiert von den Grünen, also wohl nicht objektiv, aber vielleicht trotzdem informativ. Findet im Kurfürstlichen Schloss statt, Anmeldung bis 04. Juni 2012 ist laut Flyer erforderlich.
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Der Erde geht es seit 4 Mrd. Jahren gut - nur die Menschheit ist es die mit Hochgeschwindigkeit an die Wand fährt. Und auch das wird der Erde egal sein.
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evohum
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Beitrag(#1749823) Verfasst am: 03.05.2012, 04:06    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
... da überzeugen mich die Sachen pro Biomasse mehr als die pro Solarenergie ...

Warum, wenn auch hier (bei uns) nur ein Bruchteil der Sonnenenergie in Biomasse umgesetzt wird?
(Nein, keine Quelle dazu von mir zynisches Grinsen , denn das ist fast Allgemeinwissen; wenn Du willst >gugel.)
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"Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007

Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.

Glaubst Du noch oder denkst Du schon?

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Arashi
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Beitrag(#1749929) Verfasst am: 03.05.2012, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

evohum hat folgendes geschrieben:
Warum, wenn auch hier (bei uns) nur ein Bruchteil der Sonnenenergie in Biomasse umgesetzt wird?

Das finde ich einen ziemlich irrelevanten Einwand, da wir bei weitem nicht die gesamte Sonneneinstrahlung als Nutzenergie brauchen.
Wichtig für die Energiewende ist der Kostenfaktor, je näher die kwh-Kosten bei Erneuerbarer dem Preis fossiler Energieträger kommen, desto einfacher ist der Umstieg (aber das wird dir nicht neu sein).
Bei der Solarenergie wird seit Jahren viel staatlich gefördert, trotzdem ist die kwh vergleichsweise teuer, weil man teure Rohstoffe und aufwändige Einrichtungen zur Herstellung braucht.
Bei Biomasse könnte man mit entsprechender Förderung eine Technik entwickeln, die Energie aus Bio- und Agrarabfällen produziert, die im Moment kein großartig gefragter Rohstoff sind und dementsprechend billig zu haben wären. Wenn man von den bisherigen Erfahrungen ausgeht (was natürlich immer mit Unsicherheiten behaftet ist), kann man auch vermuten, dass die Anlagen vergleichsweise einfach und billig herzustellen wären, wie es zB auch Windmühlen verglichen mit Solarzellen sind. Damit könnte man dann nach der Inverstitionsphase (erst in Forschung und Entwicklung, dann in technische Umsetzung) billig Strom produzieren, weil man einen billigen, nachwachsenden Rohstoff hat, der auch nicht (naja idealerweise ... sagen wir mal: wenig) in Konkurrenz zu Nahrungsmittelproduktion usw steht.

Das ganze hat natürlich für manche Gruppen Nachteile - ein Energiekonzern mag lieber eine große Solarfarm betreiben als plötzlich Konkurrenz von Bauern als Stromproduzenten zu haben. Und für Deutschland ist es sinnvoller etwas zu entwickeln für dessen Herstellung eine hervorragende technische Infrastruktur gebraucht wird, als ein Konkurrenzprodukt bei dem das vielleicht (!) nicht so ist und das dann in Afrika oder Asien für den lokalen Markt selbst produziert werden kann. Auch wenn der Gedankengang ja ziemlich in die Hose gegangen ist, wenn man sich die Probleme der deutschen Solarindustrie anschaut.

Es ist auch nicht so, dass ich was gegen Solarenergie habe, im Gegenteil finde ich sie für weite Teile der Welt (vom Weltraum ganz zu schweigen) eine sehr sinnvolle Technologie, ich bin nur der Meinung in Mitteleuropa ist sie nicht die optimale Lösung für das Energieproblem. Wie gesagt fließen für verschiedene Entscheidungsträger da verschiedene Faktoren ein, ich glaube deswegen auch nicht, dass die Politik bei der Diskussion um Erneuerbare Energien als das Fördergesetz dazu verabschiedet wurde nach der optimalen Lösung für Energieversorgung gesucht hat, sondern da Arbeitsplätze in Deutschland u.ä. auch einen wichtigen Faktor gespielt haben. Kann aus der jeweiligen Sicht ja auch richtig sein, deswegen muss ichs noch lange nicht gut finden.
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evohum
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Beitrag(#1749966) Verfasst am: 04.05.2012, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
evohum hat folgendes geschrieben:
Warum, wenn auch hier (bei uns) nur ein Bruchteil der Sonnenenergie in Biomasse umgesetzt wird?

... da wir bei weitem nicht die gesamte Sonneneinstrahlung als Nutzenergie brauchen ...

Da gebe ich Dir schon Recht; wir benötigen derzeit im globalen Mittel grob 1/10.000 der Sonneneinstrahlung.
Aber hast Du eine Vorstellung davon, wie viel davon durch Biomasse zu decken wäre?
Und wie zu nutzen?
Als Ergänzung auf lokaler Ebene? Ja!
Verbrennen? (>Dioxine)
Mikrobiell vergären?

An Letzterem wird bereits gearbeitet, um bioabbaubare Kunststoffe herzustellen, d.h. in absehbarer Konkurrenz zur Energiegewinnung. Traurig
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