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Piratenpartei
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1749036) Verfasst am: 30.04.2012, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
auf dem Flaggschiff der Internet-Demokratie.
Lobhudelnde Presse bringt sicher Wind in die Segeln. Ohne Ziel kann aber weiterhin kein Steuermann einen sinnvollen Kurs bestimmen. Mal wieder wurden programmatische Antraege vertagt - auf den Parteitag im November 2012.
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1749040) Verfasst am: 30.04.2012, 02:43    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Nun kommt eine Partei und sagt: "Hey, lasst uns darüber reden wie wir garantieren können das die Künstler auch weiterhin für ihre Tätigkeit entlohnt werden."


Wenn es das ist, was die Piraten wollen, dann haben sie nicht verstanden, worum es geht. Mir fallen da als Gegenbeispiele spontan J.R.R. Tolkien und Michael Ende ein, die beide zu Lebzeiten mit den Filmrechten ihrer bekanntesten Bücher Probleme hatten. Tolkien hatte irgendwann ein Angebot von Disney (glaube ich) für die Verfilmung des HdR, das er wegen des schlechten Drehbuchs abgelehnt hat. Michael Ende war mit der Verfilmung der "Unendlichen Geschichte" überhaupt nicht zufrieden. Geld hätten bzw. haben beide dafür bekommen, aber das ist eben nicht der einzige Punkt, um den es hier geht. Künstler wollen nicht nur Geld verdienen, sie wollen auch mitbestimmen, was aus ihrem Werk wird. Oft aus künstlerischen Gründen, aber auch wegen finanzieller Interessen: Eine schlechte Verfilmung kann auf den Autor der Vorlage zurückfallen und den Absatz seiner zukünftigen Bücher negativ beeinflussen.

Ich kann doch aber einen Film drehen der ähnlich dem Buch von Tolkien ist.
Was ist wenn ich mich von Ende inspirieren lassen habe und ein Drehbuch über ein Land namens Phantasien schreibe welches aus den Träumen der Menschen entsteht?
Wo ist die Grenze zur Buchvorlage? Und schränkt dieses Geschäftsgebaren nicht die Möglichkeiten anderer Kreativer ein?
Egel welches neues Erzeugnis du auf den Markt bringst, es wird immer kreative Gedanken anderer anregen. Und warum sollten diese sich nicht davon inspirieren lassen und ähnliche oder bessere Produkte auf den Markt bringen?
Was ist nun Schutz und was ist Einschränkung von Kreativität?
Bedenke auch das jeder nur ein Segment in einer kausalen Kette der neuen Ideen ist.


Mir ist nicht bekannt, dass das Urheberrecht Inspiration verbietet. Ich glaube auch nicht, dass Künstler damit ein Problem haben, weder aus finanziellen noch aus künstlerischen Gründen. Es sollte nur jedem klar sein, dass man in einer Gesellschaft, in der der Beitrag von Künstlern den gleichen Wert hat, wie ein Posting in einem Internetforum, langfristig mit einer Verarmung des Inputs der Talentierten zu rechnen hat, weil der Einsatz sich für die einfach nicht lohnt.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1749066) Verfasst am: 30.04.2012, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
@moecks
Lustigerweise steckt das Problem, dass ich meine in deinem Beitrag in genau drei Buchstaben. Es sind genau jene Buchstaben an denen ich festmache, dass die Piraten die Tragweite und Andersartigkeit des Internets noch nicht erfasst haben (oder sich zwecks Rechtfertigung der eigenen Ich-Will-Aber-Mentalität nicht weiter mit beschäftigen):

Zitat:
Das Internet sorgt demnach nur für eine Vergrößerung des Personenkreises in dem Daten kopiert werden.

Nein, das ist kein "nur", das ist ganz einfach etwas völlig anderes. So wie eine Kugel nicht einfach nur ein dreidimensionaler Kreis ist, sondern über die zusätzliche Dimension Eigenschaften erwirbt, die ein Kreis einfach nicht hat (zB ein Volumen).
Das Filesharing erzeugt einen Raum kostenlos und beliebig verfügbarer Inhalte ohne von sich aus die Möglichkeit einer Vergütung für den Schöpfer bereitzustellen. Damit reduziert sich mittelfristig der gesamte Kulturbereich auf ein paar Hobbyisten denen Anerkennung und Almosen reichen und die sicherlich tolles schaffen, aber weniger als heutzutage, wo ganze Wirtschaftszweige von Kunst leben und Kultur allein deshalb fördern, weil darin Geld für sie steckt.

Übrigens behaupte ich nun wirklich nicht, die verfechter des althergebrachten Urheberrechts würden das Internet besser verstehen. Ich behaupte ja, das von den Kräften in der aktuellen Diskussion so gut wie niemand das Internet versteht, egal auf welcher Seite. Alle operieren noch mit Metaphern aus der physischen Welt.

Da hst du mich völlig missverstanden.
Das nur war nciht als Wertung gemeint wie du es interprtiert hast.
Wie tiefgreifend die Änderungen durch das Internet sind ist mir wie vielen anderen Piraten schon bewusst.
Was meinst warum sich diese Partei denn gegründet hat?
Oh, euch ist zweifelsohne bewusst, dass die Änderung tiefgreifend ist. Das ist jedem Blinden ohne Stock und Hund bewusst. Aber nicht, wie tiefgreifend.
Und da sehe ich in den Piraten eine Bewegung, die ebenso wie die etablierten Parteien versucht, das Internet mit Denkmustern der alten Welt zu verstehen. Der einzige Unterschied sind die entgegengesetzten Vorzeichen. Eine Bewegung, die das Internet in seiner kompletten Neuheit und Andersartigkeit,mit seinen eigenen Regeln und Strukturen betrachtet, vermag ich nicht zu sehen.

Ich sehe deinen Beitrag weiter oben ebenfalls als typisches Beispiel: Ich spreche vom Tauschvorgang und dem sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Unterschied zwischen anonymen Tauschbörsen und Tausch im persönlichen Bekanntenkreis und du kommst mit der Geschichte der Trägermedien, als ginge es um diese rein technische und zudem weitgehend irrelevante Frage.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1749077) Verfasst am: 30.04.2012, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
auf dem Flaggschiff der Internet-Demokratie.
Lobhudelnde Presse bringt sicher Wind in die Segeln. Ohne Ziel kann aber weiterhin kein Steuermann einen sinnvollen Kurs bestimmen. Mal wieder wurden programmatische Antraege vertagt - auf den Parteitag im November 2012.


Die Piraten haben auf dem Parteitag ihre Führung neu gewählt, mussten aber ob der Personalfragen die inhaltlichen Entscheidungen verschieben - was auch ein womöglich geschickter Schachzug für die anstehenden Wahlen in Schleswig-Holstein und NRW ist. Noch dürften die Piraten mit einem vagen Programm bessere Chancen haben, in die Landtage einzuziehen.

Zitat:
Dass die Piraten sich zu Beginn des Parteitags von jeder Holocaustleugnung distanziert haben, war eine Selbstverständlichkeit. Der Wortlaut der angeblich ohne Gegenstimme beschlossenen Erklärung, lässt aber viel Raum für anderes rechtes Gedankengut offen:

Zitat:
Die Piratenpartei Deutschland erklärt, dass der Holocaust unbestreitbar Teil der Geschichte ist. Ihn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu leugnen oder zu relativieren, widerspricht den Grundsätzen unserer Partei.


Zitat:
Wenig reflektiert auch die Antwort auf die Frage nach einem Interessenskonflikt zwischen den Funktionen als Parteichef und seiner Arbeit im Verteidigungsministerium: "Das zeigt doch, dass wir anders sind: Bei uns können ganz normale Menschen Ämter einnehmen. Da kann es vorkommen, dass jemand Vorsitzender wird, der zugleich in einem Ministerium angestellt ist. Ich sehe da kein Problem."

Das klingt doch ein wenig zu sehr nach einem fehlendem Problembewusstsein und der Einstellung, wenn man alles nur easy und gechillt angeht, wird es schon werden. Als Beamter mag das so sein, als Vorsitzender einer Partei, die sich profilieren will und nicht weichzeichnen kann, ist das zu wenig. Stärker wird auch der Eindruck, dass die postideologische Haltung der Piraten doch ein Schwimmen sein könnte. Angeblich basisdemokratisch getragen will man keine Positionen einnehmen und schon gar keine gesellschaftliche Vision vorlegen, durch die man gebunden ist. Ob Surfen auf dem hohen Meer als Haltung einer Partei reicht?

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moecks
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1749081) Verfasst am: 30.04.2012, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Ich sehe deinen Beitrag weiter oben ebenfalls als typisches Beispiel: Ich spreche vom Tauschvorgang und dem sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Unterschied zwischen anonymen Tauschbörsen und Tausch im persönlichen Bekanntenkreis und du kommst mit der Geschichte der Trägermedien, als ginge es um diese rein technische und zudem weitgehend irrelevante Frage.

Ich habe versucht die Dinge auseinander zu halten die du verwurstet hast.
Nur deswegen bin ich darauf eingegangen, um die beiden Bereiche zu trennen.

Hör doch auf mir Dinge in den Mund zu legen die ich nicht gesagt habe.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1749105) Verfasst am: 30.04.2012, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Zumindest solltest Du erst dann über mich meckern, wenn Du nachvollzogen hast, was ich zu sagen versucht habe. ...

Zuallererst staunte ich über deine Textfülle, und dieses Staunen ist zumindest auch anerkennend gemeint. Ich finde es unheimlich gut, dass Du mächtig Zeit und Gedanken investierst, das Problem hier sachkundig zu diskutieren. Dass bei mir dennoch der Eindruck vorherrschend bleibt, dass mit allerlei Konstrukten letztendlich die auch moralische Legalisierung bisher illegalen Verhaltens beabsichtigt ist, liegt nicht allein an dem von Dir Geschriebenen, aber auch.

Die Erklärung der Ergebnisse künstlerischen Schaffens zu allgemeinem Kulturgut, welches jedem Menschen frei zur Verfügung stehen sollte, taugt auch nach der textgewaltigsten Abhandlung nicht zur Legalisierung illegaler Kopien. Wieder meine Gedanken dazu:

1. Bedeutet freier Zugang automatisch kostenfreier Zugang?

2. Will jemand ernsthaft Steven Spielberg erklären, dass es ja ganz nett ist, was er so auf die Beine stellt, aber jetzt gehört es uns allen und somit ist er Neese, wenn er dafür auch noch Geld haben will?

Ich sehe im Gegensatz zu Dir auch keine gewaltigen Bestrebungen, das Urheberrecht zu verschärfen, vielmehr beobachte ich gewaltige Bestrebungen, das Urheberrecht durchzusetzen bzw. diesbezügliche Rechtsverletzungen zu verhindern. Eine Wegfahrsperre verschärft ja auch nicht die Gesetze gegen Autodiebstahl, sie erschwert den Diebstahl nur. Und mir geht es auch gewaltig auf den Keks, wenn ich mit Kindern gemeinsam die legal für gutes Geld erworbene DVD anschauen will und erst mal den Knastbesuch der Familie beim Raubkopierpapa anschauen muss. Da kriege ich eine Hasskappe.
Daraus aber die Berechtigung abzuleiten, mir eine illegale Filmkopie zuzulegen, ist in meinen Augen aber dennoch daneben.

Dass die Internetnutzer bereit zu sein scheinen, die Kosten für den Internetzugang zu tragen, hat wohl eher damit zu tun, dass man sich diesen nicht ohne fremde Einwilligung so einfach „teilen“ kann.
(In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie viele Dateienteiler bereit sind, ihren durch sie selbst bezahlten Internetzugang selbstlos gebührenfrei mit den Nachbarn zu teilen.)

Meine Frage, ob man den Künstlern oder denen, an die die Kunstschaffenden ihre Rechte abgetreten haben, nicht selbst überlassen sollte, ob und wie sie ihre Produkte kostenlos zur Verfügung stellen wollten, resultierte aus den häufig genannten, auch unter Piraten kursierenden Argumenten, dass youtube ja erst für die Aufmerksamkeit sorge, welche dem Künstler dann Ruhm, Ehre und Geld einbrächte. Leider hat bisher niemand darauf eine befriedigende Antwort gegeben.

Meine Lieblingsantwort ist ja immer, dass man illegale Kopien ja eh nicht verhindern kann, wer illegal kopiert, tut das also exakt aus dem Grunde, aus dem sich der Rüde die Eier leckt - weil er es kann.

Übrigens kann auch kaum jemand verhindern, dass ich zu schnell fahre. Die einzige Möglichkeit, diesen illegalen Zustand zu beenden, wäre, jegliches Tempolimit abzuschaffen und ihn somit zu legalisieren. Dies jedoch tut man nicht. Man schafft überwachende Möglichkeiten, Rechtsverletzungen zu ahnden und tut dies auch mit scharfen Sanktionen.

Sicher sind, um auch auf diesen Aspekt einzugehen, Rechte von Urhebern das Resultat von Aushandlungsprozessen. Nun sollte man aber auch nicht so blauäugig sein und so tun, als ob geschaffene Werke nicht auch Resultat dieses Aushandlungsprozesses wären. Avatar wurde sicher nicht nur produziert, weil man es spannend fand, die Idee mal auf den Leinwand zu sehen, sondern weil man damit Geld verdienen wollte, zumindest aber die Auslagen decken. Wenn Du Deine Studientexte zwecks Broterwerbs geschrieben hättest, fändest du es auch nicht spannend, wenn man sich diese zur Ansicht mal ausborgt und nach Anfertigung der Kopie ohne Brot wieder zurückgibt. Ein materieller Schaden wäre Dir nach Ansicht einiger Piraten nicht entstanden, im Gegensatz zu Deiner Rolex ist das Original ja noch da.

Schade, dass Du auf mein Kino-Beispiel nicht eingegangen bist, es vielmehr im Sinne Deiner Argumentation umgebogen hast. Mir ging es eben nicht um den Mehrwert Kino sondern um exakt den Punkt des Zahlens für ein exakt gleiches Angebot oder eben nicht, weil ja dem Kinobetreiber, dem Filmverleih und den Produzenten exakt null Schaden entsteht, wenn ich kostenlos im Kino zuschaue.

Was Du annähernd verglichen hast, ist der Besuch im Stadion mit der kostenlosen (ÖR) oder kostenpflichtigen (Sky) oder illegalen (Internet) Liveübertragung.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1749111) Verfasst am: 30.04.2012, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Ich sehe deinen Beitrag weiter oben ebenfalls als typisches Beispiel: Ich spreche vom Tauschvorgang und dem sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Unterschied zwischen anonymen Tauschbörsen und Tausch im persönlichen Bekanntenkreis und du kommst mit der Geschichte der Trägermedien, als ginge es um diese rein technische und zudem weitgehend irrelevante Frage.

Ich habe versucht die Dinge auseinander zu halten die du verwurstet hast.

Wieso hab ich da was verwurstet? Der Vergleich "MC auf dem Schulhof"/Filesharing ist doch nicht mein Standpunkt in der Diskussion. Es ist ja genau diese Argumentation, die ich als häufiges Argument pro Filesharing kritisiere.

Zitat:
Nur deswegen bin ich darauf eingegangen, um die beiden Bereiche zu trennen.

Wad du dann allerdings geschrieben hast liest sich genau gegenteilig.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#1749136) Verfasst am: 30.04.2012, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
auf dem Flaggschiff der Internet-Demokratie.
Lobhudelnde Presse bringt sicher Wind in die Segeln. Ohne Ziel kann aber weiterhin kein Steuermann einen sinnvollen Kurs bestimmen. Mal wieder wurden programmatische Antraege vertagt - auf den Parteitag im November 2012.


Bei den Piraten ist halt alles anders als bei anderen Parteien. zynisches Grinsen
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1749192) Verfasst am: 30.04.2012, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
tja, sermon, wenn die piraten soooo schlimm sind, aber dennoch gewaehlt werden, was wirft das dann fuer ein schlechtes licht auf die anderen parteien, incl. der gruenen, hmmmm?

Nicht zwingend.

Keiner von denen, die die Piraten wählen, wollen von denen wirklich regiert werden.


keiner? was du nicht alles weisst.

nun, zumindest meine erststimme geht an den hiesigen priaten.
dann sage mir doch mal, von wem ich lieber regiert wuerde. ich weiss es naemlich nicht.
aber vielleicht kannst du mich ja ueberzeugen Smilie
dann wuesste ich wenigstens, wem ich meine zweitstimme geben koennte.

OK, Du ausgenommen. Irgendwo schrub ich bereits, dass für mich die Piraten schlimmer sind, als die FDP.

Ich nehme das wieder zurück. Ich glaube nicht, dass Tridi von Leuten regiert werden will, die ihm die Steuern erhöhen um Faulenzern Geld zu geben. Und das auch noch bedingungslos!
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1749238) Verfasst am: 30.04.2012, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Der Zulauf und Zuspruch den die Piraten haben ist aber indikator dafür das immer mehr Leute begreifen
das irgendwas ganz anders laufen muß und das wo keiner weiß wie, diejenigen die daraus keinen Hehl machen
mindestens die Glaubwürdigsten sind.
Hast Du da echt mal richtig darüber nachgedacht? Wenn drei von fünf Profis von Real Madrid einen Elfmeter nicht im Tor unterbringen, nominieren wir das nächste Mal lieber ein paar Bewegungsidioten, die bisher noch gegen keinen Ball getreten haben, dies auch offen zugeben, weil sie es offen zugeben?


Wenn 20 jahre 11 von 11 Profis kein Tor gemacht haben isses n Versuch wert.
Genau das ist die grundfalsche Annahme, welche es überhaupt braucht, um Dilettanten an die Macht hieven zu wollen: Dass alle anderen die noch viel grösseren Dilettanten sind.


grundfalsch? - findest Du nicht das "alle anderen" mehr als genug Zeit hatten ihr können unter Beweis zu stellen?
und btw. möchte ich ganz sicher keine Dilletanten an die Macht hieven - ich hät sie vielmehr gern abgelößt

Soll ich Dir jetzt Deine Behauptung widerlegen, weil Du sie nicht beweisen möchtest?


Was genau habe ich unbewiesenes behauptet?

Zitat:

Wir können gern über ein Thema Deiner Wahl diskutieren, bei welchem die "alle anderen" versagt haben und die Piraten eine weniger dilettantische Alternative hätten sein können.


wozu ins Detail gehen? "Wir" sind defintiv ganz pauschal im Arsch und wer bisher am Start war/ist hat das verbockt.
Ich hab hier mehrfach geäußert das ich keinerlei Hoffnung habe das die Piraten irgendwas besser machen können,
trotzdem liegen meine Sympathien bei denen die etwas anders machen wollen - weil nur anders der
Hauch einer Chance auf einen Ausweg ist.
Ich hab mir den lächerlichen durchschaubaren Senf der "Etablierten" lange genug angehört um verglichen mit ihren Ergebnissen keinen Pfifferling mehr darauf zu geben. Von daher ist mir alles willkommen was wenigstens versucht sich von diesem festgefahrenen, absolut unzeitgemäßen Gedankenschrott zu lösen.
Wie gesagt - Erfolg bezweifel ich trotz dessen aber es fällt mir nicht schwer die mutmaßlich Erfolglosen
anstatt der erwiesen Erfolglosen zu befürworten.
Gefälligere Optionen wären wünschenswert aber es gibt sie nicht.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1749242) Verfasst am: 01.05.2012, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Jede Philosophiererei über Mitgliederbeiträge ist ein Gequatsche über Geld und ein Beweis für meine Behauptung das politische Entscheidungsgewalt nicht von Parteianhängern oder Stimmen sondern allein von den finanziellen Möglichkeiten abhängig ist.
Konkret kann die Piratenpartei gerade mangels Kohle verrecken und andersrum kann ein einziger Mensch der ne Mio oder 10 zuschustert den Laden sonstwohin führen.


http://www.piratenpartei.de/2012/04/29/bpt12-live-ticker-2/

Zitat:
16.20Uhr

Was lange währt, wird endlich gut – die Frage der Mitgliedsbeiträge ist entschieden! Sie werden von 36 auf 48 Euro erhöht. Im Parteienvergleich ist das übrigens immer noch sehr günstig! zwinkern


Was meine Überzeugung untermauert das ohne Geld selbst die engagiertesten Ambitionen ins Leere laufen
und das keiner ambitioniert genug engagiert ist aus Konsequenz daraus das Geld selbst in Frage zu stellen.
Solange sich alle dem etablierten Prinzip unterwerfen wird immer das Gleiche dabei heraus kommen Sehr glücklich

Ich sagte ja - nun schon x-fach das ich keine Hoffnungen hege - sympathisch sind mir die Piraten trotzdem
weil sie wenigstens welche haben - unbegründet aber immerhin...
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1749244) Verfasst am: 01.05.2012, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
...meine Gedanken dazu:

1. Bedeutet freier Zugang automatisch kostenfreier Zugang?

2. Will jemand ernsthaft Steven Spielberg erklären, dass es ja ganz nett ist, was er so auf die Beine stellt, aber jetzt gehört es uns allen und somit ist er Neese, wenn er dafür auch noch Geld haben will?


Mir scheint - Du verbeißt Dich da in etwas wofür die Piraten mal ursprünglich und ziemlich ahnungslos angetreten sind.
Inzwischen gibt es 2 Optionen - entweder sie verschwinden sang- und klanglos in der Versenkung
oder aber sie lernen die aktuell völlig leere Erfolgshülle mit vertretbaren Inhalten zu füllen.
Ich konnte mich wegen dem was Du anführst auch lange nicht mit dieser Bewegung anfreunden.
Andererseits sag ich mir heute - was solls? - ich werd 45 - ich hab Spielberg-produktionen gesehen,
Musik gehört und Bücher gelesen - wenn es das alles wie ich es kenn in Zukunft nicht mehr geben sollte,
was kümmerts mich? ich bin gespannt darauf wie Mensch die Lücke füllt und überzeugt das dies nicht
weniger spannend wird als n Spielbergfilm.

Sich dagegen zu sperren bedeutet doch lediglich das gewohnte festhalten zu wollen - wenn das Gewohnte
aber ne Eisenkugel ist die mich unter Wasser zieht dann lass ich sie los und warte gespannt drauf was dann passiert.

Zitat:

Ich sehe im Gegensatz zu Dir auch keine gewaltigen Bestrebungen, das Urheberrecht zu verschärfen, vielmehr beobachte ich gewaltige Bestrebungen, das Urheberrecht durchzusetzen bzw. diesbezügliche Rechtsverletzungen zu verhindern.


was aber mit den - neu hinzugekommenen Möglichkeiten des Internets in Konflikt steht - und egal
auf welche Weise eh zum scheitern verurteilt ist.
Wozu sich also politisch mit nem längst gefressenen Käse befassen?

Zitat:

Eine Wegfahrsperre verschärft ja auch nicht die Gesetze gegen Autodiebstahl, sie erschwert den Diebstahl nur.


und hat null-komma-nichts gebracht - außer Mehrkosten für den User.
Inzwischen sind Wegfahrsperren Softewarelösungen im Steuergerät - das ganze Gedöhns verteuert die
Neuwagenpreise und der Dieb tauscht einfach das Steuergerät aus.

Zitat:

Und mir geht es auch gewaltig auf den Keks, wenn ich mit Kindern gemeinsam die legal für gutes Geld erworbene DVD anschauen will und erst mal den Knastbesuch der Familie beim Raubkopierpapa anschauen muss. Da kriege ich eine Hasskappe.


Wer hat Dich gezwungen die DVD zu kaufen?
Im Kontrastzur Pirateriepropaganda lesen wir ständig die gigantischen Verkaufszahlen an den Kinokassen.
"Film xy hat in der ersten Woche das 3fache seiner Produktionskosten eingspielt usw."
Da ist doch alles gut. Wozu soll ich ne Haltung vertreten die den Studios über 100 - 200 oder 300% Gewinn hinaus
noch das ganze zweit und dritt Verwertungszeug zubilligt?
Klar - das war jahrzehntelang ne Gelddruckmaschine - und jetz ist halt aus damit Schulterzucken


Zitat:

Daraus aber die Berechtigung abzuleiten, mir eine illegale Filmkopie zuzulegen, ist in meinen Augen aber dennoch daneben.


wieso zulegen - Du kannst aktuelle Kinofilme einfach streamen.
Im Sinne der Produzenten tät ich das nicht unterschreiben - aber es wird mit oder ohne Deine oder
meine Zustimmung einfach gemacht - und das unter Garantie solange bis sich der ganze Markt auf
ein für alle Beteiligten vernünftiges Level einspielt.
Das etablierte Level mit den Produzenten und deren Investoren als begünstigten wird das so oder
so nie wieder sein - aber eben darauf diesen Status zu erhalten bzw. zurückzuholen zielt der Versuch
von Gesetzgebung und - durchsetzung der zwangsläufig erfolglos bleiben wird.
Wer außer den Piraten begreift das diese Show definitiv abgefrühstückt hat und es neuer Modelle bedarf
damit Produzenten wie Konsumenten zu ihrem Recht kommen?


Zitat:

Dass die Internetnutzer bereit zu sein scheinen, die Kosten für den Internetzugang zu tragen, hat wohl eher damit zu tun, dass man sich diesen nicht ohne fremde Einwilligung so einfach „teilen“ kann.
(In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie viele Dateienteiler bereit sind, ihren durch sie selbst bezahlten Internetzugang selbstlos gebührenfrei mit den Nachbarn zu teilen.)


Is hier ne völlig übliche angelegenheit Schulterzucken

Zitat:

Meine Frage, ob man den Künstlern oder denen, an die die Kunstschaffenden ihre Rechte abgetreten haben, nicht selbst überlassen sollte, ob und wie sie ihre Produkte kostenlos zur Verfügung stellen wollten, resultierte aus den häufig genannten, auch unter Piraten kursierenden Argumenten, dass youtube ja erst für die Aufmerksamkeit sorge, welche dem Künstler dann Ruhm, Ehre und Geld einbrächte. Leider hat bisher niemand darauf eine befriedigende Antwort gegeben.


ist es aktuell den Künstlern nicht selbst überlassen?

Zitat:

Meine Lieblingsantwort ist ja immer, dass man illegale Kopien ja eh nicht verhindern kann, wer illegal kopiert, tut das also exakt aus dem Grunde, aus dem sich der Rüde die Eier leckt - weil er es kann.


und mehr Erklärung braucht es gar nicht und jede Bestebung das Können zu legalisieren ist n
Schritt den Produzenten zu ihrem Recht zu verhelfen - akzeptieren sie das nicht wird es trotzdem
weiter gekonnt aber sie gehen leer aus.

Zitat:

Übrigens kann auch kaum jemand verhindern, dass ich zu schnell fahre. Die einzige Möglichkeit, diesen illegalen Zustand zu beenden, wäre, jegliches Tempolimit abzuschaffen und ihn somit zu legalisieren. Dies jedoch tut man nicht. Man schafft überwachende Möglichkeiten, Rechtsverletzungen zu ahnden und tut dies auch mit scharfen Sanktionen.


Es gab Zeiten wo nichtmal in Ortschaften ein Tempolimit bestand und alle Möglichkeiten zur Überwachung
dienen vordergründig als Einkunftsquelle für die Überwachenden.

Zitat:

Sicher sind, um auch auf diesen Aspekt einzugehen, Rechte von Urhebern das Resultat von Aushandlungsprozessen. Nun sollte man aber auch nicht so blauäugig sein und so tun, als ob geschaffene Werke nicht auch Resultat dieses Aushandlungsprozesses wären. Avatar wurde sicher nicht nur produziert, weil man es spannend fand, die Idee mal auf den Leinwand zu sehen, sondern weil man damit Geld verdienen wollte, zumindest aber die Auslagen decken.


Man sollte den Aspekt Kreativität unbedingt verwirklichen zu wollen nicht unterschätzen,
aber klar wollte man mit Avatar unbedingt Geld verdienen - sonst hätte keiner die Produktionskosten investiert...
... und? Zu welchem Zeitpunkt ab Kinostart war die Kohle wieder drin? - zu welchem war der doppelte Gewinn eingefahren?
Soll ich da jetz Mitleid haben weil die zweit- und drittverwertungsrechte per DVD und Fernsehen beinträchtigt werden
womit nochmals über den satten Gewinn hinaus Milliarden gescheffelt werden?
DAs Konstrukt der x-fachvermarktung ist noch gar nicht so alt - schön für alle die in der möglichen Zeit
damit Geld verdient haben und nun ist sie halt zhu Ende - wo ist das Problem?

Zitat:

Wenn Du Deine Studientexte zwecks Broterwerbs geschrieben hättest, fändest du es auch nicht spannend, wenn man sich diese zur Ansicht mal ausborgt und nach Anfertigung der Kopie ohne Brot wieder zurückgibt. Ein materieller Schaden wäre Dir nach Ansicht einiger Piraten nicht entstanden, im Gegensatz zu Deiner Rolex ist das Original ja noch da.


es sind geschichtlich immer Broterwerbe ausgefalllen und durch andere ersetzt worden - grad
stirbt die Solarbranche in Deutschland und wer auch immer drauf gesetzt hat ist gefickt - who cares?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1749246) Verfasst am: 01.05.2012, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zusammengefasst klingt für mich eigentlich jede Piratenkritik wie -> "ich hab nicht genug Phantasie
mir die Welt anders vorzustellen als sie ist."
Nach allem was ich hier jahrelang gelesen und diskutiert habe gibt es aber hier kaum jemanden der
die Welt so möchte wie sie ist.
Ich sag nach wie vor nicht das die Piraten daran was ändern können werden aber verdammt nochmal,
was glaubt ihr denn wie die Welt jemals anders werden könnte?
Indem alles "fremde" mit den durch die abgelehnte Welt geprägten Vorstellungen nicht konforme
abgelehnt und bis aufs Messer bekämpft wird?

Ihr diskutiert hier endlos und wortreich, nie ermüdent über detailierte Mißstände
aber sowie Euch was begegnet das Ihr spontan nicht einordnen könnt seid Ihr
radikal dagegen und erstaunlicherweise sind die besten, schärfsten, wortgewantesten
und seriösesten Krtiker der "alten Welt" darin die ersten.
Was glaubt Ihr denn wie sich jemals was ändern könnte wenn nicht durch etwas was noch keiner kennt?
Ihr flennt gegen Kirche und Religion und merkt gar nicht das Ihr in Eurer Selbstgefälligkeit die nächste Religion, die nächste kirche, das nächste Dogma zelebriert.
Ihr meint ihr wärt anders weil Ihr Athesisten seid - für mich ist das n alter Hut aus alter Zeit - das normalste der Welt.
Natürlich sind die Piraten nicht "die Erlöser" - aber sie haben jede Chance verdient - weil sie sich trauen ANDERS zu sein.

und jetz bin ich in freudiger Erwartung ob der vielfältigen Argumentation die mir beweisen soll das
jeder Einzelne ein Held ist - hauptsache alles bleibt wie es ist.
ähm - nagut - hier und da - in diesem und jenen Aspekt dürfte es etwas besser werden,
oder auch viel besser - oder in mehr Aspekten - aber bitte alles ohne am <s>Dogma</s> Weltbild zu rütteln....
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Beitrag(#1749261) Verfasst am: 01.05.2012, 04:36    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt versuche ich mal, sowohl auf den Beitrag als auch auf die Entgegnung zu antworten:

(1)
AXO hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
...meine Gedanken dazu:

1. Bedeutet freier Zugang automatisch kostenfreier Zugang?

2. Will jemand ernsthaft Steven Spielberg erklären, dass es ja ganz nett ist, was er so auf die Beine stellt, aber jetzt gehört es uns allen und somit ist er Neese, wenn er dafür auch noch Geld haben will?


Es mag sein, daß einige von den Piraten das anders sehen. Aber ich hatte ja gerade ein Denkmodell vorgeschlagen, wie verschiedene Interessen - nämlich der Zugriff auf Medien auf inzwischen "internetübliche" Art und Weise, die "Internalisierung" der Kosten auf eine möglichst akzeptierte Weise und die kommerziellen Interessen - miteinander verbunden werden könnten.

Jedenfalls würden darin die entsprechenden Rechteinhaber (also Filmverleih, Produktionsfirma etc.) auch dafür kassieren. Und ich hatte vorgeschlagen, daß zum Beispiel denkbar wäre, wenn der Betrag, den sie bei einem Kinobesuch von einem Kinobesucher erhalten, meinetwegen x Euro beträgt, die Ansicht im heimischen Wohnzimmer auch mit x Euro zu bepreisen und aus dem Pool die Vergütung dafür zu erhalten.

Ich denke also, daß Einige Deiner Einwände mich gar nicht stechen.


(2)
AXO hat folgendes geschrieben:
Mir scheint - Du verbeißt Dich da in etwas wofür die Piraten mal ursprünglich und ziemlich ahnungslos angetreten sind.
Inzwischen gibt es 2 Optionen - entweder sie verschwinden sang- und klanglos in der Versenkung
oder aber sie lernen die aktuell völlig leere Erfolgshülle mit vertretbaren Inhalten zu füllen.
Ich konnte mich wegen dem was Du anführst auch lange nicht mit dieser Bewegung anfreunden.
Andererseits sag ich mir heute - was solls? - ich werd 45 - ich hab Spielberg-produktionen gesehen,
Musik gehört und Bücher gelesen - wenn es das alles wie ich es kenn in Zukunft nicht mehr geben sollte,
was kümmerts mich? ich bin gespannt darauf wie Mensch die Lücke füllt und überzeugt das dies nicht
weniger spannend wird als n Spielbergfilm.

Sich dagegen zu sperren bedeutet doch lediglich das gewohnte festhalten zu wollen - wenn das Gewohnte
aber ne Eisenkugel ist die mich unter Wasser zieht dann lass ich sie los und warte gespannt drauf was dann passiert.


In dem Zusammenhang finde ich etwas schwierig, da in eine Richtung (also beispielsweise streng marktlich oder idealistisch) zu argumentieren: Im Markt heißt es ja, wer etwas anbietet, das die Kunden nicht wollen, geht damit unter. Allerdings sehen die Menschen es sich ja an, oder laden es sich runter - die Inhalte scheinen also von den Kunden gewollt zu sein.

Andererseits braucht Kultur auch Geld: Das Geld mag nicht die primäre oder alleinige Motivation vieler Künstler sein, sonst würden viele von ihnen schnell in ganz anderen Bereichen arbeiten. Beziehungsweise können die wenigsten Autoren von ihren Büchern leben. Daß aber überhaupt produziert wird, oder daß Geld für Produktionen beschaffbar ist, liegt eben auch daran, daß man das Versprechen hat, damit auch wieder Geld zu generieren. Man kann aber gerade den Kulturbetrieb (hört sich für Manche komisch an, aber es gibt auch Filme, die als Kulturgut angesehen werden) auch nicht nach Mark und Pfennig berechnen.

Man könnte natürlich einerseits sagen, es wäre wünschenswert, wenn mehr Leute wieder so Filme machen würden, oder daß auch bei der Produktion von Filmen viel Geld verschwendet wird (etwa, weil Filme belanglos sind oder man zwar den großen Star, aber kein gescheites Drehbuch hat), mit dem man zum Beispiel Newcomer fördern oder ganz andere Bereiche (soziale Projekte, Forschung etc.) fördern könnte. Man kann auch kritisieren, daß Verbreiter ihre Interessen teilweise mit denen der Urheber vermischen. Andererseits könnte man bei einem geeigneten Vergütungsmodell grundsätzlich auch nachsteuern.


(3)
Zitat:
Meine Frage, ob man den Künstlern oder denen, an die die Kunstschaffenden ihre Rechte abgetreten haben, nicht selbst überlassen sollte, ob und wie sie ihre Produkte kostenlos zur Verfügung stellen wollten, resultierte aus den häufig genannten, auch unter Piraten kursierenden Argumenten, dass youtube ja erst für die Aufmerksamkeit sorge, welche dem Künstler dann Ruhm, Ehre und Geld einbrächte. Leider hat bisher niemand darauf eine befriedigende Antwort gegeben.

Meine Lieblingsantwort ist ja immer, dass man illegale Kopien ja eh nicht verhindern kann, wer illegal kopiert, tut das also exakt aus dem Grunde, aus dem sich der Rüde die Eier leckt - weil er es kann.


Ich denke, das kann man jetzt zusammen abhandeln: Man kann auch fragen, warum müssen die gegebenen Rechte so stehenbleiben? Der Autor will ja gelesen, der Musiker gehört werden. Wenn er also etwas veröffentlicht, ist dann doch die Frage, warum er etwas dagegen haben sollte, wenn statt 500 Exemplaren seiner CD vielleicht 2000 verkauft werden.

Und nochmal - in meinem Verständnis wäre das nicht kostenlos, sondern es würde statistisch erfaßt und entsprechend vergütet.

Im Rahmen eines Aushandlungsprozesses kann man aber einem Beteiligten nur dann etwas nehmen, wenn man ihm dafür auch etwas gibt: Das betrifft sowohl die großen und mächtigen Urheber, die auch als archetypische Verfolger von Urheberrechtsverletzungen erscheinen -- als auch die kleinen Macher. Und das geschähe eben darüber, daß eben auch ein Anreiz besteht, sein Werk verfügbar zu machen, weil sich Downloads oder Ansichten auch zu Vergütungen umrechnen.

In dem Sinne wäre es nicht zwingend, sein Werk auch zu veröffentlichen, der Urheber hat aber daraus einen Nutzen, wenn er dem Wunsch des Kunden entspricht. (Wie gesagt, er würde nicht nur bekannt, sondern auch entlohnt.
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Beitrag(#1749262) Verfasst am: 01.05.2012, 04:41    Titel: Antworten mit Zitat

(4)
AXO hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:

Wenn Du Deine Studientexte zwecks Broterwerbs geschrieben hättest, fändest du es auch nicht spannend, wenn man sich diese zur Ansicht mal ausborgt und nach Anfertigung der Kopie ohne Brot wieder zurückgibt. Ein materieller Schaden wäre Dir nach Ansicht einiger Piraten nicht entstanden, im Gegensatz zu Deiner Rolex ist das Original ja noch da.


es sind geschichtlich immer Broterwerbe ausgefalllen und durch andere ersetzt worden - grad
stirbt die Solarbranche in Deutschland und wer auch immer drauf gesetzt hat ist gefickt - who cares?


@I.R (auch in Fortsetzung zu (3)): Es gibt zumindest aber unterschiedliche Anspruchsniveaus: Bei einem wissenschaftlichen Text, sollte der tatsächlich irgendwelche Forschungsergebnisse enthalten, die für jemanden relevant sind, ist das ja - siehe oben bei Ku - von wissenschaftlichem und damit öffentlichem Interesse.

(Kann natürlich auch sein, daß der Autor sein Werk selbst als Mist sieht und es deshalb nicht veröffentlichen will, oder irgendwelche rechtlichen Gründe (Verletzung von Persönlichkeitsrechten o.ä.) gegen die Veröffentlichung geltend gemacht werden, so daß es nicht weiter verkauft werden darf -- es wäre vielleicht mehr noch ein technisches Problem: Man könnte sich natürlich auch eine "legale Tauschbörse" oder Downloadseite vorstellen, also z.B. in dem Sinne, daß die Unternehmen kino.to oder einen Nachfolger nicht schließen lassen, sondern aufkaufen, in der diese Inhalte dann nicht mehr enthalten wären. Das kann allerdings auch nicht verhindern, daß die Datei weiter an anderen Stellen im Internet zirkuliert.)

Der Anspruch ist sicherlich noch etwas Anderes als bei einem Roman oder einer CD, die ja produziert sind, wo es doch irgendeine Form der Prüfung geben könnte. Aus Konsumentensicht frage ich mich natürlich immer noch, warum will jemand etwas mir nicht zur Verfügung stellen, nicht einmal gegen Geld. (z.B. Weil es sich nicht lohnt, das so wie bisher zu produzieren?)

@AXO: Das bestehende Wirtschaftssystem dürfte auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein, dafür gibt es zu viele Arme in anderen Ländern, führen Subventionen für Industrien auch dazu, daß die sich nicht modernisieren oder verlustfrei arbeiten. Ich würde aber auch nicht streng marktwirtschaftlich und prinzipiell gegen Subventionen argumentieren. So kann man die Kürzung der Subventionen für die Solarindustrie selbst auch wieder unter Lobbygesichtspunkten sehen, daß hier die großen Energieunternehmen eben nicht auch wollen, daß der Marktanteil erneuerbarer Energien oder zumindest der dezentralen Versorgung signifikant größer wird.


(5)
AXO hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:

Übrigens kann auch kaum jemand verhindern, dass ich zu schnell fahre. Die einzige Möglichkeit, diesen illegalen Zustand zu beenden, wäre, jegliches Tempolimit abzuschaffen und ihn somit zu legalisieren. Dies jedoch tut man nicht. Man schafft überwachende Möglichkeiten, Rechtsverletzungen zu ahnden und tut dies auch mit scharfen Sanktionen.


Es gab Zeiten wo nichtmal in Ortschaften ein Tempolimit bestand und alle Möglichkeiten zur Überwachung
dienen vordergründig als Einkunftsquelle für die Überwachenden.


Filesharer gefährden immerhin nicht die Sicherheit der Bevölkerung.

Man könnte sagen, daß Überwachungsmaßnahmen auch die Möglichkeit zum Rasen nicht total nehmen: Es steht nicht auf jeder Straße ein Starenkasten, Fahrzeuge werden nicht per GPS und Geschwindigkeitsmessung ständig erfaßt und Verstöße per Mobilfunk sofort der Behörde gemeldet, das Tempolimit ist nicht im Bordcomputer codiert. Andererseits wurden Netzsperren wegen Urheberrechten auch schon gefordert.


(6)
I.R hat folgendes geschrieben:
Daraus aber die Berechtigung abzuleiten, mir eine illegale Filmkopie zuzulegen, ist in meinen Augen aber dennoch daneben.


Auch nochmal zurück zu dem Rasen: Kann es unter Umständen "legitime" oder zumindest entschuldigende oder mildernde Gründe geben, zu schnell zu fahren? Du wirst mir die natürlich um die Ohren schlagen, aber mal Beispiele, die ich kenne, in denen man einfach erstmal versucht ist, anders zu handeln als es von einem erwartet wird. Und die sind aus meiner Sicht nicht unrealistisch:

Ich kann Dir einige Titel (in dem Falle PC-Spiele) nennen, bei denen Kopierschütze etc. einfach nur nerven: Da habe ich im Laden Originale gekauft, und konnte die nicht nutzen, weil sich der Kopierschutz nicht mit dem DVD-Laufwerk verträgt oder man geschlampt hat und die Informationen , nach denen dieser sucht, gar nicht erst auf der Scheibe enthalten sind. Man kann natürlich auch nach einer Non-CD-Exe oder gar einer gecrackten Version suchen, bei der das Problem nicht auftritt, weil ja auch ganz sicher ein (u.U. erloschener) Hersteller für ein 10 Jahre altes Spiel noch einen Patch veröffentlichen wird, der das Problem behebt, aber das wollen wir ja nicht tun. Wir respektieren, daß wir das dann nicht nutzen können -- obwohl die Software uns das Geld wert war Schulterzucken.

Oder: angenommen, man sucht eine tolle CD, die vor x Jahren erschienen ist, die es auch nicht mehr im Handel (oder nur gebraucht und zu Preisen, die kein vernünftiger Mensch bezahlen kann, und sitzt heulend davor) und auch nicht als bezahlten Download gibt. Aber man könnte sich die CD jetzt binnen von ein paar Minuten irgendwo saugen. Natürlich wird der Hersteller in seinem Ratschluß schon Recht haben...

Aber zurück zu den CDs: Da gab es wie gesagt auch welche, die erstmal ein Lizensierungs-Rootkit installierten oder sich mit dem Laufwerk nicht vertragen oder ähnliches. Wer unter Linux arbeitet oder wessen Rechner danach immer abstürzt oder wer keinen separaten CD-Player hat, hat dann halt Pech gehabt, nicht. Das waren jedenfalls alles Gängelungen, mit denen man sich keine Freunde gemacht hat.

Und jetzt von neulich noch das Beispiel des Nutzers, der festgestellt hat, daß seine CD nicht mehr tut, und er denkt nun, er könnte die sich einfach kostenlos runterladen, weil er die Musik ja schon gekauft habe.

Andererseits sticht mich das meiner Ansicht nach nicht, weil ich ja nicht gefordert hatte, daß Inhalte "kostenlos" sein sollten. Und es soll eben auch eine Sicherheit für die Nutzer geben, daß sie nicht mit einer Handlung reinfallen.

Du hast andererseits oben mit einer "starken Kontrolle" argumentiert. Jetzt frage ich: Ist das nicht eine "ganz starke Kontrolle", nur ohne die Möglichkeit, reinzufallen? Genau genommen, will ich die Möglichkeit ausschließen, durch Filesharing "illegal" zu handeln - (solange es sich nicht um strafrechtlich relevante Inhalte wie Kipo handelt): Entweder unterfällt der Inhalt der öffentlichen Vergütung (und wenn es sich um einen zuvor illegalen Rip der CD handelt und nicht um die offiziellen Dateien, könnte man das immer noch statistisch registrieren und dem Urheber zurechnen, das tut man ja auch bisher bei Abmahnungen) - oder ist sowieso frei.
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Beitrag(#1749263) Verfasst am: 01.05.2012, 04:42    Titel: Antworten mit Zitat

(7)
AXO hat folgendes geschrieben:
Wer hat Dich gezwungen die DVD zu kaufen?
Im Kontrastzur Pirateriepropaganda lesen wir ständig die gigantischen Verkaufszahlen an den Kinokassen.
"Film xy hat in der ersten Woche das 3fache seiner Produktionskosten eingspielt usw."
Da ist doch alles gut. Wozu soll ich ne Haltung vertreten die den Studios über 100 - 200 oder 300% Gewinn hinaus
noch das ganze zweit und dritt Verwertungszeug zubilligt?
Klar - das war jahrzehntelang ne Gelddruckmaschine - und jetz ist halt aus damit Schulterzucken


Das liegt auch darin begründet, wie sich Erfolge verteilen: Viele Filme spielen nur gerade ihre Produktionskosten ein, andere bleiben sogar weit darunter. Und die erfolgreichen Filme sind dann die "cash cows", die nicht nur die Kosten für die anderen, weniger erfolgreichen Filme einspielen, sondern auch im Hinblick auf die Finanzierung neuer Produktionen relevant sind.

(Wobei man, wie mir einfällt, auch fragen könnte, ob sich mit einer Kulturflatrate nicht auch die Sehgewohnheiten und damit die Struktur von Vergütungen verändern würden: Ich nehme ja an, daß die Kunden sich mehr ansehen würden, weil sie bei einer Flatrate nicht so aufs Geld achten müßten.)


(8 )
I.R hat folgendes geschrieben:
Dass die Internetnutzer bereit zu sein scheinen, die Kosten für den Internetzugang zu tragen, hat wohl eher damit zu tun, dass man sich diesen nicht ohne fremde Einwilligung so einfach „teilen“ kann.
(In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie viele Dateienteiler bereit sind, ihren durch sie selbst bezahlten Internetzugang selbstlos gebührenfrei mit den Nachbarn zu teilen.)


Nochmal: Im Prinzip passiert das ja schon, nur in anderen Domänen. Ansonsten wird ja auch die Kultur als solche gerne mal als eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe" bezeichnet, die ja auch so vom Staat schon massiv bezuschußt wird - auch das Theater oder die Stadtbibliothek erhält Zuschüsse aus Deinen Steuergeldern und so fort - selbst wenn Du selbst gar nicht hingehst. Warum behältst Du diesen Anteil nicht ein? Ist es Dir schlichtweg egal, ob der Staat Dir ein paar Kröten mehr oder weniger abzieht, oder begreifst Du Kultur als einen "Wert an sich", der es verdient, gefördert zu werden, oder siehst Du es sogar als Wert an sich an, wenn der Nachbar ins Theater gehen kann, obwohl sein Eintrittsgeld seinen Anteil an den Kosten des Kulturbetriebs gar nicht decken könnte?

Bei öffentlichen Straßen ist es ähnlich: Die werden auch von Deinem Geld instand gehalten, ob man fährst oder nicht, und man sagt nicht, der Staat sollte einem doch bitte weniger abrechnen, weil man im Jahr 20000 Kilometer weniger fahre als sein Nachbar. Das liegt nicht nur daran, daß die Abnutzung, die durch einen einzelnen Verkehrsteilnehmer entsteht, nicht unter vertretbarem Aufwand ermittelt werden kann, sondern irgendwo auch daran, daß man Straßen als Gut von allgemeinem Belang ansieht.

Und so habe ich mir das auch gedacht: Kultur als ein "Gut von allgemeinem Belang", die alle als einen Wert sehen (bzw. sehen könnten, siehe im Parallelbeispiel die demolierten S-Bahnen), daß man sie nutzen kann, und auch dafür bereit sind etwas zu geben, damit Andere es nutzen können Am Kopf kratzen.
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Beitrag(#1749267) Verfasst am: 01.05.2012, 07:37    Titel: Antworten mit Zitat

Verfahrenstricks und neue Führung

Zitat:
Kein Pirat kann den T-Shirt-Stand übersehen, an dem Berliner Parteimitglieder Bekenntniskleidung anbieten: "Good Night White Pride" steht da – Gute Nacht, weißer Stolz. Viele Piraten wünschen sich, dass in Neumünster ein klares Zeichen gegen rechtes Gedankengut gesetzt wird. Seit Tagen verabreden sich Parteimitglieder über Twitter zu Aktionen, und tatsächlich, als der Vorstandskandidat Dietmar Moews, der sich gern über das "Weltjudentum" verbreitet, die Bühne betritt, verlassen etliche den Saal, andere drehen sich weg. Keiner richtet eine Frage an den Kandidaten.

Aber es ist nicht so einfach mit den Botschaften. Kaum sind die Piraten im Saal, da hat schon jemand etliche der Plakate abgerissen, die sich gegen Neonazis richten. Und Bodo Thiesen, der die deutsche Kriegsschuld relativiert und gegen den gerade ein Parteiausschlussverfahren gescheitert ist, wirkt auch nicht besonders isoliert. Er sitzt mittendrin und plaudert.

Wenig später gibt der Kandidat Carsten Schulz ein Fernsehinterview. Schulz ist durch seine Forderung bekannt geworden, das Leugnen des Holocaust nicht länger unter Strafe zu stellen. Das teilt er nun der Öffentlichkeit wieder mit. Plötzlich wird die Versammlung unterbrochen, 20 Minuten lang sagt keiner, weshalb. Hektisch rennen manche herum, eine Gruppe sitzt in einem Hinterzimmer und formuliert ein Papier. In Windeseile verbreiten sich Gerüchte. Dann kommt der Versammlungsleiter Jan Leutert auf die Bühne. Es ist einer der Augenblicke, den die Partei später als Erfolg feiern wird. Er zeigt aber auch die Schwierigkeiten, den eigenen Anspruch zu wahren. Basisdemokratie? Transparenz? Es siegt der Erhaltungstrieb. Leutert übernimmt die Regie und schiebt außer der Reihe mit Hilfe eines Geschäftsordnungskniffs eine Resolution ein, die die Partei jetzt sofort, vor allen Kameralinsen, verabschieden soll. "Der Holocaust ist unbestreitbarer Teil der Geschichte. Ihn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu leugnen oder zu relativieren, widerspricht den Grundsätzen der Partei", heißt es da. Die Mehrheit dafür ist überwältigend – aber der Versammlungsleiter dieser Partei, die alles anders machen will, nimmt die vereinzelten Nein-Stimmkarten lieber nicht zur Kenntnis. "Ich sehe keine einzige Rote Karte."

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Beitrag(#1749523) Verfasst am: 01.05.2012, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Zusammengefasst klingt für mich eigentlich jede Piratenkritik wie -> "ich hab nicht genug Phantasie
mir die Welt anders vorzustellen als sie ist."
Ich habe genügend Phantasie, mir die Welt anders vorzustellen, als sie ist. Unter anderem eben auch noch schlechter.

Das ist das, was ich mit der falschen Prämisse, die Du quasi als gegeben voraussetzt, meine. Anders ist nicht zwingend besser.
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Beitrag(#1749584) Verfasst am: 02.05.2012, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Natürlich sind die Piraten nicht "die Erlöser" - aber sie haben jede Chance verdient - weil sie sich trauen ANDERS zu sein.


Gewährt Welpenschutz!

Wird das hohe Gut, welches junge Hunde vor dem Tod rettete, auch die junge Piratenpartei schützen können?

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Beitrag(#1749586) Verfasst am: 02.05.2012, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wahlkampf in Schleswig-Holstein

Zitat:
Das Interesse an der jungen Partei ist groß, etliche Passanten kommen zum Diskutieren, viele kennen Beer, sie grüßt und wird gegrüßt. Und sie muss erklären: Wie die Piraten es mit dem Umweltschutz halten, mit der Bildung, mit Sicherheit und Ordnung, ob sie überhaupt ein Programm haben?

Das liegt jetzt vor, auf dem Tisch zwischen orangenen Einkaufschips, Fähnchen und Kugelschreibern wie bei den Altparteien. 64 Seiten zur Landtagswahl mit dem selbstironischen Titel „Jetzt mit mehr Inhalt“. Es ist das Programm, das die Schleswig-Holsteiner in großen Teilen rasch aus Papieren anderer Landesverbände zusammen kopiert haben. Den Freiherrn zu Guttenberg kostete solches Vorgehen Doktorwürde und Politikkarriere, die Piraten gehen über derlei kleinen Makel achselzuckend hinweg. Dass sie die Abschaffung der Studiengebühren fordern in einem Bundesland, in dem es gar keine Studiengebühren gibt – was soll’s.

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Beitrag(#1749596) Verfasst am: 02.05.2012, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Schleswig-Holsteins Piratenpartei als Familienunternehmen

Zitat:
Die Patchwork-Familie prägt die Piraten im Norden: Schmidt, 23 Jahre alt, steht auf der Landesliste für die Wahl am Sonntag oben und ist stellvertretender Landeschef. Hans-Heinrich Piepgras ist Parteivorsitzender und auf Listenplatz sieben, seine Ehefrau steht zwei Plätze hinter ihm.

Wenn das Umfragehoch der Piratenpartei im Norden anhält, könnte die Familie bald zusammen im Kieler Landtag sitzen. Zurzeit liegt die Partei zwischen neun und elf Prozent. Schmidt und Stiefvater dürfen davon ausgehen, am Sonntag ins Parlament einzuziehen. Und wenn die Partei tatsächlich ein Ergebnis um die zehn Prozent bekommt, könnte auch Birgitt Piepgras gemeinsam mit Sohn und Ehemann auf die Landtagsbank Platz nehmen. Es wäre eine Ausnahme in der deutschen Politik: Die Familie würde dann ein Drittel der Fraktion stellen.

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Beitrag(#1749603) Verfasst am: 02.05.2012, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Was meine Überzeugung untermauert das ohne Geld selbst die engagiertesten Ambitionen ins Leere laufen [...]


Die Geldsorgen der Bundes-Piraten

Zitat:
Das Hauptproblem der Partei sind jedoch die zu niedrigen eigenen Einnahmen. Gründe dafür sind der recht geringe Mitgliedsbeitrag von bisher 36 Euro, jetzt 48 Euro, kombiniert mit einer schlechten Zahlungsmoral der Mitglieder. Bislang erhält die noch neue Partei auch wenig Spenden. Und während bei anderen Parteien Mandatsträgerabgaben von Abgeordneten üblich sind, lehnen die Piraten das weiter ab.

Weil sie wenig Geld einnehmen, entgehen den Piraten mehrere Hunderttausend Euro an Zuschüssen, die sie aufgrund ihrer Wahlergebnisse bekommen könnten. Denn der Staatszuschuss ist auf die Höhe der Eigeneinnahmen der Partei beschränkt. 580000 Euro haben die Piraten vom Staat für das Jahr 2012 erhalten, das meiste wird an die Landesverbände weitergereicht, knapp 60 000 Euro bleiben der Bundesebene. Besonders viel Geld fließt dabei an Länder mit hohen Wahlergebnissen. Ist die Partei in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein erfolgreich, so warnte der bisherige Schatzmeister René Brosig am Wochenende, fließe ein noch größerer Anteil an die Landesverbände. Der Vorschlag, dass der Bundesverband künftig 50 statt bisher 40 Prozent der Mitgliedsbeiträge behalten solle, fand bei den Piraten trotzdem keine Mehrheit.

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Beitrag(#1749604) Verfasst am: 02.05.2012, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Sterbehilfe unterm Totenkopf: Die Piraten biopolitisch auf hoher See

Zitat:
Hier finde ich „Programmantrag 017“ für das Grundsatzprogramm in der Programmgruppe „Gesundheit“ und erfahre, dass die Piratenparteie eine „pragmatische, rationale Regelung der Sterbehilfe“ fordere. Grundlage soll, Überraschung, „das Selbstbestimmungsrecht des Betroffenen“ sein. Der Text im einzelnen ist ein Begriffsgeschwurbel, das sich vor allem dadurch auszeichnet, dass der Autor des Antrags offenbar weder weiß, was in der gegenwärtigen Debatte unter „Sterbehilfe“ gefasst wird, noch, wie die aktuelle Rechtslage ist und wie sich verschiedene Formen der Sterbehilfe – von der Tötung auf Verlangen über den ärztlich assistierten Suizid bis zum auf dem (mutmaßlichen) Willen des Patienten beruhenden Verzicht auf eine Weiterbehandlung – voneinander unterscheiden. Wie anders ist zu erklären, dass einerseits rhetorisch einiges Aufhebens darum gemacht wird, die Umsetzung einer sehr enge Variante von Patientenverfügungen zu verlangen, obwohl der § 1901a BGB hier längst eine weitaus liberalere Regelung geschaffen hat, andererseits aber wie selbstverständlich eine faktische Aufhebung des Verbots der Tötung auf Verlangen (§ 216 StGB) als quasi-Variante des ärztlich assistierten Suizids gefordert wird. Besonders gelungen erscheint mir für eine Partei, die sich die Abwehr staatlicher Kontrollansprüche auf die Freibeuter-Fahne geschrieben hat, dass am Ende der vier Absätze in unbestimmten Worten und offenbar ohne genaues Konzept dem starken Staat eine Gasse geschlagen wird: „Um jedwede Form des Missbrauchs einer solchen Regelung auszuschließen, bedarf es dabei einer strengen Überwachung des Staates.“ Ach ja? Überwachung des Telefon- und E-Mail-Verkehrs von potenziellen Sterbehelfern zur Abwehr von Mißbrauch? Sehr piratig!

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Beitrag(#1749632) Verfasst am: 02.05.2012, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Sermon,

es ist schon klar, dass du die Piraten ziemlich auf dem Kieker hast, jetzt hast du aber einen FAZ-Blog-Eintrag zitiert, der wirklich aus der chritlichen Ecke kommt. Der Feind meines Feindes ist aber nicht immer mein Freund. zwinkern

Der Beitrag selbst wurde zutreffend von Möller aus der GBS und einem unsere User (?) ruhig und sachlich kommentiert.
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Beitrag(#1749641) Verfasst am: 02.05.2012, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Berliner Piraten-Chef nennt sich Linksextremist

Wenn er sich Dummschwaetzer nennen wuerde, entspraeche dies paradoxer Weise einer lobenswerten Selbsterkenntnis.
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Beitrag(#1749643) Verfasst am: 02.05.2012, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Der Beitrag selbst wurde zutreffend von Möller aus der GBS und einem unsere User (?) ruhig und sachlich kommentiert.


Das, was ich von Tolmeins Text zitierte, hat mit dem anschlieszenden polemischen Geplaenkel um Singer&GBS nichts zu tun und wurde durch Möller mitnichten entkraeftet. Mir ging es jedoch nicht, darum, hier eine Singer-Debatte zu eroeffnen. Der fuer mich entscheidende Vorwurf lautet: da redet mal wieder ein Piratenparteivertreter ueber ein Thema, ohne auf der Hoehe der Debatte zu sein. Dieser Vorwurf ist berechtigt und schon anderweitig beobachtbar.

Dasz ich Tolmeins Position zum Thema Sterbehilfe nicht teile, ist eine ganz andere Baustelle. Tolmein gehoert uebrigens weniger zu einer betont christlichen Ecke, als zu jenen, die seit der ersten Singer-Debatte aus/mit dem Selbstverstaendnis einer bestimmten Fraktion der Behindertenbewegung argumentieren. Dasz diese Position an kirchliche Positionen anschlussfaehig ist macht sie damit nicht schlicht identisch.
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Zuletzt bearbeitet von Sermon am 02.05.2012, 15:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1749647) Verfasst am: 02.05.2012, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Der Beitrag selbst wurde zutreffend von Möller aus der GBS und einem unsere User (?) ruhig und sachlich kommentiert.


Das, was ich von Tolmeins Text zitierte, hat mit dem anschlieszenden Geplaenkel um Singer&GBS nichts zu tun und wurde durch Möller mitnichten entkraeftet. Der fuer mich entscheidende Vorwurf lautet: da redet mal wieder ein Piratenparteivertreter ueber ein Thema, ohne auf der Hoehe der Debatte zu sein. Derlei geschah ja bereits anderweitig.



"Die Höhe der Debatte"?? Geschockt

Oh, du Höhe der Debatte!! Anbeten Ich falle vor dir auf die Knie und halte dann meinen Mund, weil deine Höhe nicht erreiche.. ..

Pillepalle Pillepalle


Nein, ich werde die Piraten nicht wählen, erst recht nicht in BT-Wahl, aber ich finde ihre Bereitschaft, auch politisch unbeliebt Themen anzusprechen, positiv.

Und: Ja, ich bin für ein Stebehilfegesetz, das auch die aktive Sterbehilfe umfasst.
Weil "Es ist selbstverständlich, dass Patienten, die an schweren psychichen oder körperlichen Krankheiten leiden, alle erdenkliche Hilfe gewährt werden muß. Wenn aber offensichtlich ist, dass das Leid nicht dauerhaft vermindert werden kann, halte ich eine aktive Sterbehilfe für angebracht unter der Voraussetzung (wie im Antrag formuliert), dass der Patient seinen diesbezüglichen Willen klar zum Ausdruck gebracht hat. Patienten, die nicht mehr leben möchten, grundsätzlich die Urteilskraft abzusprechen, halte ich für eine überhebliche und letztlich menschenverachtende Einstellung." (Zitat: Piratenbeitrag)

Mal sehen, vielleicht bringen die Piraten auch das Thema der Kirchenfinazierung auf´s Tapett.

Wirst du sie dann auch für lächerlich halten....? zynisches Grinsen
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1749649) Verfasst am: 02.05.2012, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
"Die Höhe der Debatte"?? Geschockt


Das war doch bei der lausigen bis falschen Begruendung der Forderung nach Abschaffung des §166 StGB genauso.

Schlechte Fundierungen helfen Anliegen nicht, sondern schaden diesen.

Tolmein hat das Entscheidende genannt: In der Debatte ueber Sterbehilfe, die ja auch eine veritable Rechtsstreitfrage ist, wird seit etlichen Jahren zwischen "Toetung auf Verlangen", dem "aerztlich assistierten Suizid" und auf dem (mutmaßlichen) Willen des Patienten beruhenden "Verzicht auf eine Weiterbehandlung" unterschieden. Das sind Basics und keine Geheiminformationen. Und hinsichtlich der Patientenverfuegung hat sich ja durchaus wenigstens etwas gesetzlich getan. Wer da mehr will, aber leider nur Allgemeinplaetze faselt, den kann man nicht ernst nehmen und der wird auch so nichts erreichen - auszer, ggf. das Anliegen zu diskreditieren.


Zitat:
Mal sehen, vielleicht bringen die Piraten auch das Thema der Kirchenfinazierung auf´s Tapett.

Wirst du sie dann auch für lächerlich halten....? zynisches Grinsen


Solange die Piratenpartei waehnt, Forderungen ohne fachliche Fundierung zu erheben sei zielfuehrend, wird der Bereich TSK von denen sicher nicht vorangetrieben. Warum lesen die sich nicht in Themen ein, warum konsultieren die keine Experten - wie z.B. Gerhard Rampp von der DGHS? Und schreiben danach an Antragstexten/Positionspapieren!
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göttertod
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Beitrag(#1749662) Verfasst am: 02.05.2012, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wagenknecht setzt auf einen Linksruck der Piratenpartei

Zitat:
Die stellvertretende Vorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht, kann sich unter bestimmten Voraussetzungen eine Zusammenarbeit mit der Piratenpartei vorstellen. "Wenn sie eine linke, aufmüpfige, angriffslustige Partei werden würden, die für ähnliche soziale Inhalte streitet wie wir, wäre das wunderbar", sagte sie in einem dapd-Interview und fügte hinzu: "Dann hätten wir endlich einen Partner in den Parlamenten."


Meine Wunschkoalition nicht nur aber vor allem im Bund:

Piratenpartei + LINKE + Grüne

(auch wenn Sermon beim Lesen schäumt und kurz vor dem Herzinfarkt steht)
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1749699) Verfasst am: 02.05.2012, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

göttertod hat folgendes geschrieben:
Meine Wunschkoalition nicht nur aber vor allem im Bund:

Piratenpartei + LINKE + Grüne

(auch wenn Sermon beim Lesen schäumt und kurz vor dem Herzinfarkt steht)


Du irrst.
Damit sich ueberhaupt etwas wesentlich aendern koennte, muessten die Parteien der Groszen Koalition die Mehrheit verlieren. Ob dann die anderen etwas zustandebringen, ist aber noch nicht ausgemacht.

Solange z.B. die Fraktion der Piratenpartei im Berliner Abgeordnetenhaus voellig unnoetig haeufig mit der Mehrheit der Groszen Koalition stimmt und sie sich von Wowereit umschmeicheln lassen, statt Gemeinsamkeiten in der Opposition fuer die naechste Legislaturperiode auszuloten, sehe ich da wenig Chancen.
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