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Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1750362) Verfasst am: 05.05.2012, 20:55    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Sicher gibt es viele Traktate von vielen Denkern, die abgesehen von selbstverliebten Schwurbeleien nichts beitragen zur Aufklärung der Menschheit oder Erweiterung des Wissens.

Solche Schwurbeleien überleben aber meistens nicht. Ich hab' jetzt vor Kurzem Marx' Schrift "Kritik der Kritischen Kritik" gelesen, wo er die Schwurbeleien von Bruno Bauer und Konsorten auseinandernimmt. Marx liest man heute immer noch. Bruno Bauer eher nicht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1750371) Verfasst am: 05.05.2012, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Im allgemeinen - und auch nach meiner Erfahrung - versteht heute ein Mathematiker den Physiker wesentlich besser als ein Philosoph, und zwar auch dann, wenn es um fundamentale Konzepte ("Wesen") von Zeit, Kausalität usw. geht.
Der Physiker spricht heute eben eher die Sprache der Mathematik als die der Philosophie. Und er fährt ja auch äußerst gut damit (wobei man durchaus fragen kann, inwieweit das auch anders möglich wäre).

Da bin ich eher skeptisch ... Hilberträume, Lie-Gruppen, Ricci-Tensoren - da müßte man schon die Mathematik nahtlios in die Alltagssprache integrieren, vielleicht die Gehirne mit Koprozessoren ausstatten oder sowas.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Leider sind manche Philosophen (aber längst nicht alle) etwas mathematikscheu, aber wenn du mich fragst, sollte sich gerade der Philosoph auch mit Mathematik beschäftigen. Zwischen den beiden Fächern gibt es nämlich weit mehr Überschneidungen und Ähnlichkeiten als man auf den ersten Blick glaubt. zwinkern

Ja, sicher. Mir sind einige Philosophen-Mathematiker bekannt, die auf dem Gebiet Gutes geleistet haben, besonders in der Aussagenlogik, Mengenlehre und dgl.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1750372) Verfasst am: 05.05.2012, 21:18    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Sicher gibt es viele Traktate von vielen Denkern, die abgesehen von selbstverliebten Schwurbeleien nichts beitragen zur Aufklärung der Menschheit oder Erweiterung des Wissens.

Solche Schwurbeleien überleben aber meistens nicht. Ich hab' jetzt vor Kurzem Marx' Schrift "Kritik der Kritischen Kritik" gelesen, wo er die Schwurbeleien von Bruno Bauer und Konsorten auseinandernimmt. Marx liest man heute immer noch. Bruno Bauer eher nicht.


Ja Bruno Bauer, nie gehört, nie gelesen. (Nichts versäumt)
Eine Schwierigkeit ist als Nichtphilosoph die Spreu vom Weizen zu trennen. (Habe hier ein Buch von Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?. Lange Passagen lassen sich nicht von anderen Transzendenz-Schwurbeleien unterscheiden, also sind auch nicht schlechter. Am Rest ist allerdings schon zu sehen, dass diese Schrift noch eine Nummer lächerlicher ist.)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1750374) Verfasst am: 05.05.2012, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Rudolf Steiner würde ich noch nicht mal zu den Philosophen zählen. Es gibt z.B. keine Seminare zu Steiner im Philosophiestudium (oder jedenfalls in Bonn und Köln nicht).
Wie alle Esoteriker beschäftigt sich Steiner zwar irgendwie auch mit Themen der Philosophie, aber auf notorisch völlig unphilosophische Weise.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1750390) Verfasst am: 05.05.2012, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Rudolf Steiner würde ich noch nicht mal zu den Philosophen zählen. Es gibt z.B. keine Seminare zu Steiner im Philosophiestudium (oder jedenfalls in Bonn und Köln nicht).
Wie alle Esoteriker beschäftigt sich Steiner zwar irgendwie auch mit Themen der Philosophie, aber auf notorisch völlig unphilosophische Weise.


Zähle ihn ja auch nicht dazu, keine Angst. Smilie
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1750392) Verfasst am: 05.05.2012, 21:57    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Sicher gibt es viele Traktate von vielen Denkern, die abgesehen von selbstverliebten Schwurbeleien nichts beitragen zur Aufklärung der Menschheit oder Erweiterung des Wissens.

Solche Schwurbeleien überleben aber meistens nicht. Ich hab' jetzt vor Kurzem Marx' Schrift "Kritik der Kritischen Kritik" gelesen, wo er die Schwurbeleien von Bruno Bauer und Konsorten auseinandernimmt. Marx liest man heute immer noch. Bruno Bauer eher nicht.

Hegel und Fichte haben ziemlich lange überlebt, und werden teilweise immer noch wohlwollend zitiert.
Und Rousseau wurde mit seinen Schwurbeleien zum Stichwortgeber einer Generation von Pädagogen - und Revolutionären. Wobei man sich streiten kann, ob man letzteren als Philosophen bezeichnen kann.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1750393) Verfasst am: 05.05.2012, 21:58    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Hegel und Fichte haben ziemlich lange überlebt, und werden teilweise immer noch wohlwollend zitiert.

In der Tat. Und das aus gutem Grund. Mit den Augen rollen
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1750398) Verfasst am: 05.05.2012, 22:13    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Hegel und Fichte haben ziemlich lange überlebt, und werden teilweise immer noch wohlwollend zitiert.
In der Tat. Und das aus gutem Grund. Mit den Augen rollen

O o - das kann lustig werden ...
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1750403) Verfasst am: 05.05.2012, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Nach Wikipedia beinhaltet Philosophie folgende Bereiche:

  • Logik
  • Erkenntniskritik und Erkenntnistheorie
  • Wissenschaftstheorie
  • Metaphysik und Ontologie
  • Sprachphilosophie
  • Ethik und Metaethik
  • Rechtsphilosophie
  • Politische Philosophie
  • Philosophie des Geistes und des Bewusstseins
  • Moderne philosophische Anthropologie
  • Rationalitäts-, Handlungs- und Spieltheorie
  • Philosophische Mystik

(Was mir da noch fehlt, ist experimentelle Philosophie.)

Die Frage, ob Philosophie zur Aufklärung beitragen kann, erscheint mir unter Betrachtung der obigen Themen als unverständlich. Mir scheint, dass Philosophie unverzichtbar zur Aufklärung ist.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1750407) Verfasst am: 05.05.2012, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der Physiker spricht heute eben eher die Sprache der Mathematik als die der Philosophie. Und er fährt ja auch äußerst gut damit (wobei man durchaus fragen kann, inwieweit das auch anders möglich wäre). Leider sind manche Philosophen (aber längst nicht alle) etwas mathematikscheu, aber wenn du mich fragst, sollte sich gerade der Philosoph auch mit Mathematik beschäftigen.

Mit deinem "heute" als Stichwort:

Die Trennung in Mathematiker, Physiker und Philosoph ist noch recht jung. Seit der Antike haben die bekannten Namen mal dies, mal jenes Feld beackert. Newton war Physiker, Mathematiker und er hat gegen die Trinität theologisiert. Ähnliches gilt für Leibniz, Euler und viele andere.

Heute gibt es so etwas kaum noch. Warum eigentlich? Sind die jeweiligen Disziplinen zu umfangreich geworden, um sie alle einigermaßen zu überblicken? Hmm - bin mir nicht sicher ob das stimmt. Ein Kosmologie braucht nicht die Detailkenntnisse eines Festkörperphysikers, der Mikroprozessoren baut.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1750409) Verfasst am: 05.05.2012, 22:53    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Hegel und Fichte haben ziemlich lange überlebt, und werden teilweise immer noch wohlwollend zitiert.

In der Tat. Und das aus gutem Grund. Mit den Augen rollen

Ich muss zugeben, dass ich Hegel nur aus Zusammenfassungen kenne, und einigen Einzelkapitel aus dem lange zurückliegenden Schulunterricht. Sehr gut kenen ich aber, was der von mir sehr geschätzte Schopenhauer ÜBER ihn geschrieben hat, und das finde ich witzig und treffend. Und das hat gargargarnichts mit persönlichem Neid zu tun.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1750433) Verfasst am: 06.05.2012, 03:55    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifel sehr stark, dass das in der Politikwissenschaft und Soziologie beabsichtigt ist.

Was meinst du jetzt? Dass Konsens in diesen Wissenschaften nicht oder nicht unbedingt beabsichtigt ist, sage ich ja.


Ne, ich meine, dass ich die Uneinheitlichkeit und starke Schulenbildung nicht für unbedingt wünschenswert halte und auch nicht glaube, dass das in diesen Wissenschaften so wirklich gewollt ist. Ok, zugegebenermaßen gibt es da geteilte Meinungen in der Soziologie, aber dem folgen definitiv nicht alle oder eine sehr große Mehrheit.

Die Diskussion über Hegel und Fichte sollten wir, denke ich, besser getrennt führen, sonst artet das hier auf diesem Nebenschauplatz aus.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1750442) Verfasst am: 06.05.2012, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ne, ich meine, dass ich die Uneinheitlichkeit und starke Schulenbildung nicht für unbedingt wünschenswert halte und auch nicht glaube, dass das in diesen Wissenschaften so wirklich gewollt ist.

In der Politikwissenschaft ergibt sich die Vielfalt schon dadurch, dass eine unpolitische Politikwissenschaft eine Unmöglichkeit ist, weil eine theoretische Analyse des politischen Feldes selbst auf das Feld zurückwirkt. Eine Vereinheitlichung der Politikwissenschaft könnte im Grunde nur als politische Gleichschaltung vonstatten gehen, wie es z.B. im Ostblock der Fall war. Für die Soziologie gilt Ähnliches. Bzw. im Grunde gilt Ähnliches für alle Wissenschaften, in denen Meinungen selbst zu einem Gegenstand inhaltlicher Untersuchung werden.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1750445) Verfasst am: 06.05.2012, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Heute gibt es so etwas kaum noch. Warum eigentlich?

Also ich als Marxist würde sagen, dass der Grund darin besteht, dass mit fortschreitender Entwicklung des Kapitalismus der Spezialisierungszwang insgesamt zunimmt. Das ist aber etwas Off-Topic bzw. wäre vielleicht einen eigenen Thread wert. zwinkern
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Rohrspatz
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Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1750497) Verfasst am: 06.05.2012, 13:00    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Durch die, meines Empfindens nach sehr interessante Diskussion in diesem Thread kam bei mir die Frage auf, ob die Philosophie nicht eher ungeeignet ist für die Aufklärung der Menschheit.

Die Philosophie hat über die Jahrhunderte Worte wie Transzendenz kreiert und steht damit der Dreifaltigkeit/Dreieinigkeit der christlichen Theologen in nichts nach.
Diese Worte sind sinnlose Bezeichnungen, denn entweder gibt es keine reale Entsprechung oder sie implizieren Widersprüche, die dazu führen, dass sich die Begriffe selbst ad absurdum führen.

Ist die Philosophie tatsächlich nötig? Oder ist sie ein doch nur ein Hindernis?


Ich denke, es kann durchaus helfen, wenn man Menschen das Werkzeug in die Hand gibt, über das Denken nachzudenken. Man kann nicht verhindern, dass Menschen irrationalen Überzeugungen anhängen, aber ich fände es besser, wenn sie sich bewusst dafür oder dagegen entscheiden würden und diese Entscheidung auch begründen könnten. Meine Hoffnung dahinter wäre, dass weniger die Frage wäre "glaube ich an Religion A, B, C, D /esoterische Strömung 1, 2, 3.... oder keine?", sondern "möchte ich konsequent Irrationalität vermeiden, oder nicht?". Das würde die Weltanschauung aus dem Reich persönlicher Geschmacksfragen heraus nehmen und zu einer Grundsatzfrage machen.
Aber um das zu ermöglichen, muss man immerhin das Hinterfragen erlernt haben. Warum versucht man beispielsweise, fast in allen Gedanken konsistent zu bleiben und woran möchte man den "Erfolg" einer Annahme messen? "Was können wir wissen?" und wie vorsichtig möchte ich in der Frage, was ich als Wissen bezeichnen möchte, sein?
Das ist doch alles bereits Philosophie.
Natürlich kann man schlecht gute Philosophie "definieren" ohne sich in ein Minenfeld zu begeben, andererseits reicht aber vielleicht auch die Vermittlung dessen, welche Fragen sich die Philosophie stellt und warum. Das Fragen lernen halte ich in dem Zusammenhang nämlich für wichtiger, als verschiedene Antworten zu kennen.
_________________
Dies ist keine Piep-Show.
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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1750509) Verfasst am: 06.05.2012, 13:57    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Durch die, meines Empfindens nach sehr interessante Diskussion in diesem Thread kam bei mir die Frage auf, ob die Philosophie nicht eher ungeeignet ist für die Aufklärung der Menschheit.

Die Philosophie hat über die Jahrhunderte Worte wie Transzendenz kreiert und steht damit der Dreifaltigkeit/Dreieinigkeit der christlichen Theologen in nichts nach.
Diese Worte sind sinnlose Bezeichnungen, denn entweder gibt es keine reale Entsprechung oder sie implizieren Widersprüche, die dazu führen, dass sich die Begriffe selbst ad absurdum führen.

Ist die Philosophie tatsächlich nötig? Oder ist sie ein doch nur ein Hindernis?


Ich denke, es kann durchaus helfen, wenn man Menschen das Werkzeug in die Hand gibt, über das Denken nachzudenken. Man kann nicht verhindern, dass Menschen irrationalen Überzeugungen anhängen, aber ich fände es besser, wenn sie sich bewusst dafür oder dagegen entscheiden würden und diese Entscheidung auch begründen könnten. Meine Hoffnung dahinter wäre, dass weniger die Frage wäre "glaube ich an Religion A, B, C, D /esoterische Strömung 1, 2, 3.... oder keine?", sondern "möchte ich konsequent Irrationalität vermeiden, oder nicht?". Das würde die Weltanschauung aus dem Reich persönlicher Geschmacksfragen heraus nehmen und zu einer Grundsatzfrage machen.
Aber um das zu ermöglichen, muss man immerhin das Hinterfragen erlernt haben. Warum versucht man beispielsweise, fast in allen Gedanken konsistent zu bleiben und woran möchte man den "Erfolg" einer Annahme messen? "Was können wir wissen?" und wie vorsichtig möchte ich in der Frage, was ich als Wissen bezeichnen möchte, sein?
Das ist doch alles bereits Philosophie.
Natürlich kann man schlecht gute Philosophie "definieren" ohne sich in ein Minenfeld zu begeben, andererseits reicht aber vielleicht auch die Vermittlung dessen, welche Fragen sich die Philosophie stellt und warum. Das Fragen lernen halte ich in dem Zusammenhang nämlich für wichtiger, als verschiedene Antworten zu kennen.


Auf das fettgedruckte bezogen:
Aufgrund dieser Frage fing ich an die Philosophie zu hinterfragen. zwinkern Irrationalität vermeiden heißt auch von Voraussetzungen auszugehen, die selbst "möglichst wahr" sind. Dieses kann meines Erachtens nur ein naturwissenschaftliches Experiment leisten. Die resultierenden Folgerungen des daraufhin erfolgenden Philosophierens sollten ebenfalls anhand von Experimenten überprüft werden. Dann tut man aber das was Naturwissenschaftler heute schon tun. Fragen, die prinzipiell nicht überprüft werden können, sind dann ohne Sinn und können auch dementsprechend behandelt werden.

Auf das kursive bezogen:
Absolut. Fragen zu stellen ist wichtig, n verschiedene Antworten für ein und dasselbe Experiment sind aber n-1 Antworten zuviel. Vor allem dann, wenn die Antworten gegenteilig sind. Es mag mehrere mögliche Antworten geben, die aber nur aus der Verschiedenheit der Modelle resultieren. Jede dieser verschiedenen Antworten sollte weitere überprüfbare Fragen aufwerfen und damit eine Unvollständigkeit der Antwort selbst zeigen. Eine vollständige Antwort kann es nur eine geben.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Witz- und Kobold
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Anmeldungsdatum: 03.03.2012
Beiträge: 516

Beitrag(#1750510) Verfasst am: 06.05.2012, 14:03    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Aufgrund dieser Frage fing ich an die Philosophie zu hinterfragen. zwinkern Irrationalität vermeiden heißt auch von Voraussetzungen auszugehen, die selbst "möglichst wahr" sind. Dieses kann meines Erachtens nur ein naturwissenschaftliches Experiment leisten.


Und die Wahrheit dieser Aussage darüber, wie sich Wahrheit allein feststellen lasse, wird dann selbst auch wieder durch ein Experiment festgestellt?
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1750535) Verfasst am: 06.05.2012, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ne, ich meine, dass ich die Uneinheitlichkeit und starke Schulenbildung nicht für unbedingt wünschenswert halte und auch nicht glaube, dass das in diesen Wissenschaften so wirklich gewollt ist.

In der Politikwissenschaft ergibt sich die Vielfalt schon dadurch, dass eine unpolitische Politikwissenschaft eine Unmöglichkeit ist, weil eine theoretische Analyse des politischen Feldes selbst auf das Feld zurückwirkt. Eine Vereinheitlichung der Politikwissenschaft könnte im Grunde nur als politische Gleichschaltung vonstatten gehen, wie es z.B. im Ostblock der Fall war. Für die Soziologie gilt Ähnliches. Bzw. im Grunde gilt Ähnliches für alle Wissenschaften, in denen Meinungen selbst zu einem Gegenstand inhaltlicher Untersuchung werden.


Auch dass sollten wir m.E. besser in einem anderen Thread dskutieren, aber als Vertreter der Werturteilsfreiheit seh' ich das natürlich etwas anders. Auf den Arm nehmen
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1750597) Verfasst am: 06.05.2012, 20:19    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Aufgrund dieser Frage fing ich an die Philosophie zu hinterfragen. zwinkern Irrationalität vermeiden heißt auch von Voraussetzungen auszugehen, die selbst "möglichst wahr" sind. Dieses kann meines Erachtens nur ein naturwissenschaftliches Experiment leisten.


Und die Wahrheit dieser Aussage darüber, wie sich Wahrheit allein feststellen lasse, wird dann selbst auch wieder durch ein Experiment festgestellt?


Wenn man so will. Allerdings schrieb ich "meines Erachtens". Zeig mir etwas das das besser kann und nach einer eingehenden Prüfung bevorzuge ich das.
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Witz- und Kobold
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Anmeldungsdatum: 03.03.2012
Beiträge: 516

Beitrag(#1750620) Verfasst am: 06.05.2012, 22:11    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Zeig mir etwas das das besser kann und nach einer eingehenden Prüfung bevorzuge ich das.


Es geht mir nicht darum, eine bessere Alternative zur experimentellen Methode zu vertreten. Für die Bereiche, in denen man sie einsetzt, wird mir auch bestimmt keine einfallen. Wogegen ich mich wende, ist, dass du die experimentelle Methode anscheinend als alleinige Begründungsbasis für jede Art von Aussage gelten lassen willst.
Und damit bekommst du eben Probleme. Insbesondere, wenn du begründen willst, warum denn diese Methode diesen Status haben sollte. Nach deiner Voraussetzung könntest du das eben nur so begründen, dass du wieder irgendwelche Experimente anstellst (wie auch immer). Aber damit setzt du ja schon voraus, dass das, was du begründen willst, gilt.
Wenn du dem entgehen willst, kannst du natürlich auch einfach sagen, dass die experimentelle Methode eben funktioniert. Aber was bedeutet denn "funktionieren"? Welchen Zweck soll sie denn erfüllen? Wenn du darauf eine Antwort willst, dann musst du doch wieder andere Begründungsweisen anerkennen als die experimentelle Methode. Und wenn dir die Antwort egal wäre, dann würdst du die Methode letzten Endes völlig willkürlich anwenden. Von Wahrheit und dergleichen könnte dann aber nicht mehr die Rede sein.
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1750637) Verfasst am: 06.05.2012, 22:59    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Zeig mir etwas das das besser kann und nach einer eingehenden Prüfung bevorzuge ich das.


Es geht mir nicht darum, eine bessere Alternative zur experimentellen Methode zu vertreten. Für die Bereiche, in denen man sie einsetzt, wird mir auch bestimmt keine einfallen. Wogegen ich mich wende, ist, dass du die experimentelle Methode anscheinend als alleinige Begründungsbasis für jede Art von Aussage gelten lassen willst.

Für jede Art von "objektiver" Aussage. Ein wissenschaftlicher Test der Aussage "ich liebe dich" wäre möglicherweise eher kontraproduktiv. Müsste man mal testen.

Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Und damit bekommst du eben Probleme. Insbesondere, wenn du begründen willst, warum denn diese Methode diesen Status haben sollte. Nach deiner Voraussetzung könntest du das eben nur so begründen, dass du wieder irgendwelche Experimente anstellst (wie auch immer). Aber damit setzt du ja schon voraus, dass das, was du begründen willst, gilt.
Wenn du dem entgehen willst, kannst du natürlich auch einfach sagen, dass die experimentelle Methode eben funktioniert. Aber was bedeutet denn "funktionieren"? Welchen Zweck soll sie denn erfüllen? Wenn du darauf eine Antwort willst, dann musst du doch wieder andere Begründungsweisen anerkennen als die experimentelle Methode. Und wenn dir die Antwort egal wäre, dann würdst du die Methode letzten Endes völlig willkürlich anwenden. Von Wahrheit und dergleichen könnte dann aber nicht mehr die Rede sein.


Mir geht es um die Diskriminierung zwischen wahr und falsch. Nur sind die Prämissen nicht willkürlich festgelegt, sondern natürlich. Um diese zu erkennen, braucht es einen Test der Natur. Nichts anderes ist ein Experiment. Wenn man sich nicht sicher ist, nach welcher Methode man arbeiten sollte, könnte man jede Methode mit Hilfe jeder Methode testen und dann die für sich richtige herausnehmen. Eigentlich wäre das bereits auch schon ein Experiment, die Alternative wäre allerdings höchst subjektiv.

Aber um ein Missverständnis meinerseits zu vermeiden, welche Begründungsweisen wären denn für welche Sachverhalte Alternativen beziehungsweise geeigneter als die wissenschaftliche Methode?
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#1750640) Verfasst am: 06.05.2012, 23:10    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Wogegen ich mich wende, ist, dass du die experimentelle Methode anscheinend als alleinige Begründungsbasis für jede Art von Aussage gelten lassen willst.

Für jede Art von "objektiver" Aussage.

P. Eine Aussage ist nur dann 'objektiv wahr', wenn sie mit einer experimentellen Methode getestet werden kann
----
K. Also können 'objektiv wahre' Aussagen nur mit experimentellen Methoden getestet werden

Hm. Das ist zwar tautologisch wahr, (wenn man die Prämisse anerkannt), aber welchen weiteren Nektar kann man daraus ziehen?

Nur 'objektiv wahre Aussagen (= experimentell testbare Aussagen)' sind für uns von Bedeutung? Nee, wohl kaum. Oder? Aber, wenn nicht: was sonst?
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Tom der Dino
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Beitrag(#1750652) Verfasst am: 07.05.2012, 00:02    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Wogegen ich mich wende, ist, dass du die experimentelle Methode anscheinend als alleinige Begründungsbasis für jede Art von Aussage gelten lassen willst.

Für jede Art von "objektiver" Aussage.

P. Eine Aussage ist nur dann 'objektiv wahr', wenn sie mit einer experimentellen Methode getestet werden kann
----
K. Also können 'objektiv wahre' Aussagen nur mit experimentellen Methoden getestet werden

Hm. Das ist zwar tautologisch wahr, (wenn man die Prämisse anerkannt), aber welchen weiteren Nektar kann man daraus ziehen?

Nur 'objektiv wahre Aussagen (= experimentell testbare Aussagen)' sind für uns von Bedeutung? Nee, wohl kaum. Oder? Aber, wenn nicht: was sonst?


Nein. Jede Aussage kann mit experimentellen Methoden getestet werden. Ich möchte nur für "objektive", nicht: objektiv wahre, Aussagen diese als "alleinige Begründungsbasis" sehen.
K. ist auch falsch. Du kannst objektiv wahre Aussagen auch mit anderen Methoden testen. Nur ob du zu wahren oder falschen oder unentschiedenen Aussagen kommst ist damit nicht gesagt.
P. ist auch falsch. Eine objektive Aussage kann im Moment am besten als wahr [edit] oder falsch[/edit] erkannt werden unter Anwendung der experimentellen Methode.

Zum Fettgedruckten: Ich würde ihn eher so formulieren: "Nur 'wahre objektive Aussagen (= experimentell wahr [edit] oder falsch [/edit] getestete Aussagen)' sind von Bedeutung."
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AgentProvocateur
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Beitrag(#1750655) Verfasst am: 07.05.2012, 00:14    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
"Nur 'wahre objektive Aussagen (= experimentell wahr [edit] oder falsch [/edit] getestete Aussagen)' sind von Bedeutung."

Hm, aber das würde bedeuten, dass Fragen, Definitionen, Normen, Gefühle, Spekulationen, Vermutungen, Ansichten, Meinungen, Argumente, Prämissen, Anweisungen, Bitten etc. pp. nicht von Bedeutung wären. Da aber all dies für mich von Bedeutung sein kann, frage ich mich nun, wie Du auf Deine Aussage kommst, (ob Du also eine intersubjektive Geltung beanspruchst, oder ob Du das nur für Dich selber konstatierst - was ich Dir aber dennoch nicht abnehmen würde).

Und außerdem frage ich mich auch, wie Du Deine Aussage experimentell als objektiv wahr testen kannst, was Du ja voraussetzungsgemäß können müsstest, da sie ja sonst keine Bedeutung haben könnte.
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
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Beitrag(#1750660) Verfasst am: 07.05.2012, 00:46    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
"Nur 'wahre objektive Aussagen (= experimentell wahr [edit] oder falsch [/edit] getestete Aussagen)' sind von Bedeutung."

Hm, aber das würde bedeuten, dass Fragen, Definitionen, Normen, Gefühle, Spekulationen, Vermutungen, Ansichten, Meinungen, Argumente, Prämissen, Anweisungen, Bitten etc. pp. nicht von Bedeutung wären. Da aber all dies für mich von Bedeutung sein kann, frage ich mich nun, wie Du auf Deine Aussage kommst, (ob Du also eine intersubjektive Geltung beanspruchst, oder ob Du das nur für Dich selber konstatierst - was ich Dir aber dennoch nicht abnehmen würde).


Doch natürlich wären sie von Bedeutung:

Fragen - kann jede gestellt werden. Allerdings sind nur solche wirklich sinnvoll deren Antwort experimentell überprüft werden kann. Beispiel für eine nicht sinnvolle Frage: Ist Transzendenz blau?

Definitionen - Gerade diese werden oft geändert, um dem wissenschaftlichen Fortschritt zu entsprechen.

Normen - mit diesen sollte verfahren werden wie mit Definitionen

Gefühle - können experimentell überprüft werden, wird ja auch gemacht. Allerdings brauchst du deine persönlichen Gefühle nicht eines Experimentes zu unterziehen, da es sich um subjektive Aussagen handelt. (Durch Kalibrierungen in der Vergangenheit und genetische Disposition weißt du eh was das gerade für ein Gefühl ist.)

Spekulationen, Vermutungen - Sind im Grunde genommen Fragen.

Ansichten, Meinungen - sind subjektiv

Argumente, Prämissen - um diese geht es mir auch vorrangig. Logisch kannst du von der Prämisse ausgehen: X ist transzendent. Transzendenz ist aber natürlich (im Sinne von: der Natur entstammend) nicht sinnvoll. Damit ist diese Prämisse unsinnig. Analog gilt das für Argumente.

Anweisungen - sind wahrscheinlich auf einen nicht-subjektiven Zweck hin gerichtet. Eine experimentelle Überprüfung sollte gehen.

Bitten - sind vorrangig subjektiv

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und außerdem frage ich mich auch, wie Du Deine Aussage experimentell als wahr testen kannst, was Du ja voraussetzungsgemäß können müsstest, da sie ja sonst keine Bedeutung haben könnte.


Jede "unwahre" Aussage sollte zu Widersprüchen und/oder Inkonsistenzen führen oder aber dazu, dass eine prinzipielle Überprüfbarkeit nicht gegeben ist.
Diese Aussagen haben also entweder falsche Konsequenzen oder gar keine.
Sowohl diese Aussage als auch das ausgesagte sollte experimentell überprüfbar sein. Hab ich noch nicht gemacht, ich wäre aber über Falsifizierungsversuche dankbar.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Beitrag(#1750668) Verfasst am: 07.05.2012, 01:38    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Du wechselst hier einfach so zwischen 'sinnvoll' und 'Bedeutung', so als ob das ein- und dasselbe sei, (ist es aber nach meinem Sprachgebrauch nicht).

Unabhängig davon: muss man hier nicht gleichermaßen fragen: "sinnvoll in Zusammenhang mit was?" und "Bedeutung für wen, (unter welchen Voraussetzungen?" Was ja beides eine gewisse Subjektivität beinhaltet, nicht? Man kann ja schlecht - kontextunabhängig - fragen, ob es sinnvoll für X ist, Y zu tun, oder ob V eine Bedeutung für W haben kann, ("kann das Gefühlsleben von Frau Meier eine Bedeutung für Herrn Wagner haben?").

Und wenn dem aber so ist, wo ist dann das weitere Argument, wenn Du einfach sagst, z.B. Bitten seien subjektiv? Ist Subjektivität per se bedeutungslos? Aber wenn ja: wieso?

Wieso soll eine Bitte von Frau Meier keine Bedeutung für Herrn Wagner haben, wenn ihm Frau Meier am Herzen liegt, obgleich weder er noch sonst jemand da irgendwelche Experimente durchführen kann? Wie könnte man das experimentell irgendwie als objektiv wahr oder unwahr bewerten?

Oder eine Norm, sagen wir mal, die Norm, dass in Deutschland der Autoverkehr auf der rechten Seite stattfinden soll, (und nicht auf der linken Seite), inwiefern kann man da eine Aussage über den Fakt hinaus, dass dem schlicht so ist, treffen? Das ist ein kontingenter Fakt, es könnte ebenso sein, dass alle links fahren sollen. Aber dennoch hat doch diese Norm eine Bedeutung, wie kommst Du darauf, dass das bedeutungslos sein solle?

Und Vermutungen, Spekulationen: nehmen wir mal an, jemand schreibt einen Science-Fiction-Roman. Über die Vergangenheit, (die er als hypothetisch anders verlaufend annimmt), oder über die Zukunft, ganz egal. Wieso sollte das sinnlos sein bzw. keine Bedeutung haben? Wiewohl hier wohl kaum irgendein wissenschaftliches Experiment anzuwenden wäre.

Oder jemand ist Künstler, macht Musik, malt ein Bild, schreibt einen rein fiktiven Roman. Wieso sollte das - per se - für alle bedeutungslos sein? Auch hier versagt wohl eine naturwissenschaftliche experimentelle Untersuchung dessen - oder?

Langer Rede, kurzer Sinn: Du scheinst anscheinend zu meinen, dass 'Bedeutung' oder 'Sinn'etwas Nicht-Subjektives, etwas Objektives, d.h. von allen subjektiven Bewertungen zu Abstrahierendes sei. Das erscheint mir aber falsch, ich meine, dass 'Bedeutung' und 'Sinn' keinen Sinn ergibt, wenn man alles Subjektive herauskürzt.

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und außerdem frage ich mich auch, wie Du Deine Aussage experimentell als wahr testen kannst, was Du ja voraussetzungsgemäß können müsstest, da sie ja sonst keine Bedeutung haben könnte.

Jede "unwahre" Aussage sollte zu Widersprüchen und/oder Inkonsistenzen führen oder aber dazu, dass eine prinzipielle Überprüfbarkeit nicht gegeben ist.

Deine Aussage ist unwahr, weil sie logisch widersprüchlich ist. Und das ist ein KO-Kriterium.

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Sowohl diese Aussage als auch das ausgesagte sollte experimentell überprüfbar sein. Hab ich noch nicht gemacht, ich wäre aber über Falsifizierungsversuche dankbar.

Aber Deine Aussage: "Nur 'wahre objektive Aussagen (= experimentell wahr [edit] oder falsch [/edit] getestete Aussagen)' sind von Bedeutung." ist nun mal eben logisch widersprüchlich. Sie kann nicht experimentell 'objektiv wahr'gemacht werden. Ich habe jedenfalls noch nicht mal den leisesten Hauch einer Ahnung, wie das zu bewerkstelligen wäre. Alles, was ich tun kann, ist Gegenargumente dazu zu liefern, sie unplausibel zu machen. Und das habe ich - meine ich zumindest - hinreichend getan, insofern, dass Dir keiner mehr zustimmen kann.

Aber eine experimentelle Falsifizierung Deiner Aussage muss ich mitnichten liefern. Das wäre auch absurd, es kann nicht akzeptiert werden, dass jegliche Aussage solange als wahr gelten müsse, bis sie experimentell widerlegt wurde.
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Beitrag(#1750674) Verfasst am: 07.05.2012, 06:56    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Mir geht es um die Diskriminierung zwischen wahr und falsch. Nur sind die Prämissen nicht willkürlich festgelegt, sondern natürlich. Um diese zu erkennen, braucht es einen Test der Natur. Nichts anderes ist ein Experiment. Wenn man sich nicht sicher ist, nach welcher Methode man arbeiten sollte, könnte man jede Methode mit Hilfe jeder Methode testen und dann die für sich richtige herausnehmen. Eigentlich wäre das bereits auch schon ein Experiment, die Alternative wäre allerdings höchst subjektiv.


Gut, es ist vielleicht fragwürdig, bei solchen Aussagen, um die es mir geht, von Wahrheit zu sprechen. Aber davon mal abgesehen: auch in der Mathematik spricht man doch von wahren Aussagen - und die werden nicht durch Experimente bewiesen.

Man müsste also erst mal fragen, was man mit "Wahrheit" eigentlich meint. Was "objektiv" bedeuten soll usw. Solche Reflexionen auf den eigenen Begriffsapparat, auf die Ziele, die man verfolgt, usw. sind nun jedoch nicht derart, dass sie experimentell geprüft werden könnten. Sie sind aber nötig, wenn man sich klar machen will, was man eigentlich erreichen will, wenn man z. B. mit Experimenten die Natur erkennen will. Z. B. setzt auch dein vorgeschlagenes Experiment zur Überprüfung der Angemessenheit der verschiedenen Methoden voraus, dass du dir über deine Ziele im Klaren bist und dass du ein einigermaßen gutes Verständnis dessen hast, was du "Objektivität" und "Wahrheit" nennst. Denn darauf zielt ja dein Vorhaben ab.

Und da solche Fragen das ausmachen, was als "Philosophie" tradiert ist, meine ich, dass man entsprechend sagen kann, dass Philosophie zur Aufklärung geeignet bzw. sogar nötig ist. Wie nun im Einzelnen solche Fragen zu beantworten sind, ist wieder ein anderes Problem. Da gibt es eben, wie schon gesagt, viele unterschiedliche Ansätze. Man kann versuchen, auf das Bewusstsein zu reflektieren und sich dabei zu fragen, was die Bedingungen dafür sind, dass man überhaupt etwas erkennen kann. Man kann den Sprachgebrauch analysieren usw.
Aber was auch immer man da im Einzelnen tut, es geht eben stets um Fragen, die so nicht allein experimentell geklärt werden können, die aber gleichwohl für unsere Erkenntnis der Welt eine wesentliche Rolle spielen.
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Beitrag(#1750680) Verfasst am: 07.05.2012, 09:06    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Fragen - kann jede gestellt werden. Allerdings sind nur solche wirklich sinnvoll deren Antwort experimentell überprüft werden kann. Beispiel für eine nicht sinnvolle Frage: Ist Transzendenz blau?


Ich habe den Eindruck, du verstehst unter "Philosophie" so etwas wie den Versuch, Aussagen über Gegenstände in irgendeiner Hinterwelt zu machen, die einem eigentlich gar nicht zugänglich ist. Womit Philosophie in der Tat nichts als eitle Spekulation wäre.
Aber das ist, finde ich, ein sehr eingeschränktes Verständnis von Philosophie. Auch wenn vieles in der Philosophie sich so lesen lässt und es bestimmt auch Autoren gibt, die Philosophen genannt werden und die ausdrücklich so etwas verfasst haben, hat das meiner Ansicht nach im Grunde gar nichts mit Philosophie zu tun. Philosophie ist nach meinem Verständnis das Bemühen, Grundbegriffe zu explizieren.

Z. B. auch den des Gegenstands. Wenn man sich anschaut, was alles Gegenstand genannt wird, dann stellt sich doch die Frage, ob damit bloß physische Dinge gemeint sind oder ob es vielleicht auch sinnvoll ist, z. B. von mathematischen Objekten zu sprechen (was ja nicht unüblich ist). Und wenn ja, dann könnte man weiter fragen, worin sich diese beiden Klassen von Gegenständen gleichen und wodurch sie sich unterscheiden. Man kann sich auch fragen, ob der Gegenstand etwas ist, das einfach so gegeben ist (der sprachliche Ausdruck legt das ja nahe), oder ob er vielmehr durch unsere Modellierung erst konstituiert wird. Sollte man dieser Ansicht sein, dann könnte man weiter fragen, wie genau das vor sich geht und worin genau dann eigentlich seine Objektivität besteht.

Und ich wüsste jetzt nicht, wie man solche Fragen allein durch die hypothetisch-deduktive Methode und Experimente klären sollte. Auf der anderen Seite halte ich solche Fragen aber nicht notwendig für "weltfremd". Der Begriff des Gegenstandes wird ja im Rahmen dessen angewendet, was wir als Welt erfahren. Entsprechend sollte es auch möglich sein, ihn zu analysieren.
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Tom der Dino
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Beitrag(#1750693) Verfasst am: 07.05.2012, 10:29    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Du wechselst hier einfach so zwischen 'sinnvoll' und 'Bedeutung', so als ob das ein- und dasselbe sei, (ist es aber nach meinem Sprachgebrauch nicht).
Da geb ich dir Recht, Fragen die sinnlos sind, sind meines Erachtens auch ohne Bedeutung. Der Umkehrschluss gilt da vielleicht nicht.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Unabhängig davon: muss man hier nicht gleichermaßen fragen: "sinnvoll in Zusammenhang mit was?" und "Bedeutung für wen, (unter welchen Voraussetzungen?" Was ja beides eine gewisse Subjektivität beinhaltet, nicht? Man kann ja schlecht - kontextunabhängig - fragen, ob es sinnvoll für X ist, Y zu tun, oder ob V eine Bedeutung für W haben kann, ("kann das Gefühlsleben von Frau Meier eine Bedeutung für Herrn Wagner haben?").
Absolut! Diese Fragen lassen sich prinzipiell alle experimentell überprüfen. "Hat das Gefühlsleben von Frau Meier eine Bedeutung für Chin Ton Wang aus Shanghai?" Kann sein, z.B. wenn Frau Meier aus Mitleid eine Spende an Chin Ton Wang ausrichtet. Muss aber nicht sein, wenn die beiden nix voneinander wissen. Das lässt sich aber überprüfen. Oder hab ich dich falsch verstanden?

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und wenn dem aber so ist, wo ist dann das weitere Argument, wenn Du einfach sagst, z.B. Bitten seien subjektiv? Ist Subjektivität per se bedeutungslos? Aber wenn ja: wieso?
Nein, es geht nicht um die Bedeutungslosigkeit der Subjektivität, die ist weder bedeutungs- noch sinnlos. Sie kann aber objektiv falsch sein.
Beispiel: In einer Straßenbahn ist nur noch ein Platz frei. Mensch X will sich dort hinsetzen muss aber mitansehen wie ihm/ihr der Platz vor der Nase weggeschnappt wird. Nun kann Mensch X subjektiv aussagen: Meine Nase passt dem Wegschnapper nicht, der/die findet mich unsympathisch etc. Objektiv betrachtet hat sich der Wegschnapper aber so schnell um den Platz bemüht aufgrund eines schweren Rückenleidens und der daraus resultierenden Unfähigkeit lange zu stehen. Der objektive Grund ist eine Krankheit und nicht Bosheit.
Subjektive Aussagen können ebenfalls überprüft werden.


AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Oder eine Norm, sagen wir mal, die Norm, dass in Deutschland der Autoverkehr auf der rechten Seite stattfinden soll, (und nicht auf der linken Seite), inwiefern kann man da eine Aussage über den Fakt hinaus, dass dem schlicht so ist, treffen? Das ist ein kontingenter Fakt, es könnte ebenso sein, dass alle links fahren sollen. Aber dennoch hat doch diese Norm eine Bedeutung, wie kommst Du darauf, dass das bedeutungslos sein solle?
Natürlich hat die Norm eine Bedeutung, Definitionen ja auch. Nur sollte sich die Norm an Experimenten ausrichten. Gesetzt den Fall eine großangelegte Untersuchung findet heraus, dass Linksfahren weniger gefährlich ist als Rechtsfahren und die Umstellung auf Linksverkehr keine Folgen hat die den VOrteil überwiegen, sollte diese Norm geändert werden. Sollte es keinen Unterschied machen ist die Norm bereits "up to date" und braucht nicht verändert/verbessert werden.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und Vermutungen, Spekulationen: nehmen wir mal an, jemand schreibt einen Science-Fiction-Roman. Über die Vergangenheit, (die er als hypothetisch anders verlaufend annimmt), oder über die Zukunft, ganz egal. Wieso sollte das sinnlos sein bzw. keine Bedeutung haben? Wiewohl hier wohl kaum irgendein wissenschaftliches Experiment anzuwenden wäre.
Nun das Experiment findet im Nachhinein statt. Wenn keiner das Buch kauft, ist es bedeutungslos. Der Autor kann sich zwar damit verwirklicht haben und subjektiv sonstwas daraus gezogen haben, insofern hat es eine Berechtigung, aber objektiv findet das Buch keine Beachtung.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Oder jemand ist Künstler, macht Musik, malt ein Bild, schreibt einen rein fiktiven Roman. Wieso sollte das - per se - für alle bedeutungslos sein? Auch hier versagt wohl eine naturwissenschaftliche experimentelle Untersuchung dessen - oder?
Nein, der Preis bzw. die Verbreitung bestimmt über die Bedeutung, das lässt sich messen. Auch wie sehr sich die Menschen davon unterhalten lassen lässt sich anhand der Körperfunktionen messen.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und außerdem frage ich mich auch, wie Du Deine Aussage experimentell als wahr testen kannst, was Du ja voraussetzungsgemäß können müsstest, da sie ja sonst keine Bedeutung haben könnte.

Jede "unwahre" Aussage sollte zu Widersprüchen und/oder Inkonsistenzen führen oder aber dazu, dass eine prinzipielle Überprüfbarkeit nicht gegeben ist.

Deine Aussage ist unwahr, weil sie logisch widersprüchlich ist.

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Sowohl diese Aussage als auch das ausgesagte sollte experimentell überprüfbar sein. Hab ich noch nicht gemacht, ich wäre aber über Falsifizierungsversuche dankbar.

Aber Deine Aussage: "Nur 'wahre objektive Aussagen (= experimentell wahr [edit] oder falsch [/edit] getestete Aussagen)' sind von Bedeutung." ist nun mal eben logisch widersprüchlich. Sie kann nicht experimentell 'objektiv wahr'gemacht werden. Ich habe jedenfalls noch nicht mal den leisesten Hauch einer Ahnung, wie das zu bewerkstelligen wäre. Alles, was ich tun kann, ist Gegenargumente dazu zu liefern, sie unplausibel zu machen. Und das habe ich - meine ich zumindest - hinreichend getan, insofern, dass Dir keiner mehr zustimmen kann.

Aber eine experimentelle Falsifizierung Deiner Aussage muss ich mitnichten liefern. Das wäre auch absurd, es kann nicht akzeptiert werden, dass jegliche Aussage solange als wahr gelten müsse, bis sie experimentell widerlegt wurde.
Zum letzten Absatz: Das habe ich nicht gemeint. Ich meinte: Eine Aussage gilt erst dann als wahr, wenn sie experimentell überprüft wurde. Vorher bleibt sie Spekulation und ist weder wahr noch falsch.
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Beitrag(#1750754) Verfasst am: 07.05.2012, 17:09    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
....
Ich meinte: Eine Aussage gilt erst dann als wahr, wenn sie experimentell überprüft wurde. Vorher bleibt sie Spekulation und ist weder wahr noch falsch.


Was lässt du denn als Experiment gelten?
Und weder in der Logik noch in der Mathematik werden Experimente gemacht. (Kann man aber, zur Illustration, z.B. Wahrscheinlichkeitstheorie, um dann festzustellen, dass das Experiment genau das liefert, was vorher bewiesen (logisch abgeleitet) wurde.)
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