Sarazzin hat wieder ein Buch geschrieben: Europa braucht den Euro nicht...

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Apropos: hat denn schon jemand mehr von dem Buch gelesen als das eine Zitat? Steinbrück hat an dem Buch ja ganz andere Dinge kritisiert, nämlich die recht eindimensionale Verengung und Beurteilung Europas nach rein ökonomischen Kriterien, während das "europäische Projekt" ja aus vielen anderen Aspekten bestünde.

Ansonsten könnte es ja auch sehr neoliberal werden: So spricht Sarrazin bereits in der Einleitung von einer Einschätzung von 1996, wonach er befürchtete, daß "ärmere Regionen" danach nicht mehr durch Tricks wie die Abwertung ihrer Währung "vergangene lohnpolitische Irrtümer elegant ausgleichen" können würden (Leseprobe).

(Das klingt ja wieder so nach einem Motto: Seien die Löhne niedrig, gehe es der Wirtschaft gut. Andererseits scheint es so einfach eben nicht zu sein -- nehmen wir an, daß ein griechischer Arbeitnehmer um die 800 Euro pro Monat verdient. Vor einigen Monaten gab es im ARD-Magazin "Monitor" einen Bericht, in dem auch ein deutsches Unternehmen vorkam, das eine Niederlassung in Griechenland unterhielt. Die griechischen Arbeitnehmer wurden auf Kurzarbeit gesetzt, als während der Krise die Aufträge aus der einheimischen Wirtschaft ausblieben, während die exportorientierte deutsche Konzernmutter florierte, die Arbeiter die Aufträge kaum bewältigen konnten. Man muß sich ja vor Augen führen, daß der Anteil der Lohnkosten an den Gemeinkosten von Unternehmen in Deutschland im Schnitt um die 20 Prozent liegt und es in Aussicht steht, daß er auch künftig immer weiter abnehmen wird: Link .)

Wenn andererseits Sarrazin kritisiert (im gleichen Abschnitt), daß es in Europa mittlerweile eine Transferunion gebe, was die geltenden Verträge verletze, könnte man ansonsten auch argumentieren, ob man nicht besser von vorn herein eine Transferunion hätte einkalkulieren sollen? (Es erscheint auch mir auf absehbare Zeit nicht wahrscheinlich, daß zum Beispiel Griechenland Deutschland finanziell beistehen könnte. Nur könnte es eben auch ein ethischer Wert "an sich" sein, wenn der Stärkere dem Schwächeren soweit beisteht, daß der nicht alleine rummurksen muß und es so ein bißchen leichter hat ("Eurobonds" hätten ja z.B. eine Verzinsung, die sich gewichtet aus den Verzinsungen errechnen würde, die die beteiligten Länder zu erbringen hätten).)

Schließlich soll Deutschland - wiederum nach dem gleichen Bericht - von der Krise sogar profitiert haben, weil a. die deutsche Wirtschaft dadurch mehr Umsätze machen konnte (und b. die Gelder aus dem Stabilitätspakt ja wohl auch zu einem Teil an deutsche Großbanken fließen werden).

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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt.

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