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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1758849) Verfasst am: 11.06.2012, 13:24 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | ....Sowohl Religionsunterricht als auch Unterricht über Religionen braucht kein Mensch wirklich. |
Doch. Wie soll man sonst verstehen, was in diesen religiös verklärten oder verwirrten Seelen vor sich geht?
fwo |
Muss man das?
Wozu?
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1758852) Verfasst am: 11.06.2012, 13:45 Titel: |
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Religionen als Unterrichtsobjekt sind mE aus mehreren Gründen nützlich:
1. zum Verständnis faktisch vorhandener kultureller Traditionen, z.B. Kirchengebäude, Feste, was Oma und Opa so denken ...
2. zum Verständnis politischer / sozialer / psychologischer Mechanismen, z.B. Vatikan, Säkularisierung, Sekten, Caritas ...
3. zum Verständnis von Antwortversuchen auf Letztfragen, z.B. prima causa, Tod, Dualismus, Teleologie, Gut&Böse ...
Natürlich braucht man für keins davon einen eigenen Religionsunterricht, sondern diese Themen sollten in Geschichte, Sozialkunde/Politik, Philosophie behandelt werden.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1758857) Verfasst am: 11.06.2012, 14:02 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Religionen als Unterrichtsobjekt sind mE aus mehreren Gründen nützlich:
1. zum Verständnis faktisch vorhandener kultureller Traditionen, z.B. Kirchengebäude, Feste, was Oma und Opa so denken ...
2. zum Verständnis politischer / sozialer / psychologischer Mechanismen, z.B. Vatikan, Säkularisierung, Sekten, Caritas ...
3. zum Verständnis von Antwortversuchen auf Letztfragen, z.B. prima causa, Tod, Dualismus, Teleologie, Gut&Böse ...
Natürlich braucht man für keins davon einen eigenen Religionsunterricht, sondern diese Themen sollten in Geschichte, Sozialkunde/Politik, Philosophie behandelt werden. |
Eben im Ethik-Unterricht, Pflichtfach Klasse 7 bis 10, dann Philosophie als Wahlfach, was Anderes privat im Bekenntnisverein der eigenen Wahl (oder der der Eltern...).
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Epikur63 registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.06.2012 Beiträge: 16
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(#1758859) Verfasst am: 11.06.2012, 14:05 Titel: Landesgesetze |
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Bildung ist dank Föderalismus bekanntlich Ländersache. In den meisten Landesverfassungen stehen zum Thema Religion erstaunliche Dinge: Danach würde zunächst einmal jedes andere Fach abgeschafft, weil das oberste Erziehungsziel "Ehrfurcht vor Gott" ist. Ich zitiere mal aus der Verfassung Baden-Württembergs:
http://www.lpb-bw.de/bwverf/bwverf.htm
Da fängt es gleich gut (?) an mit Artikel 1.1.: "Der Mensch ist berufen, in der ihn umgebenden Gemeinschaft seine Gaben in Freiheit und in der Erfüllung des christlichen Sittengesetzes zu seinem und der anderen Wohl zu entfalten."
Artikel 4.2. bezieht sich auf die Kirchen und sagt: "Ihre Bedeutung für die Bewahrung und Festigung der religiösen und sittlichen Grundlagen des menschlichen Lebens wird anerkannt."
In Artikel 11.1. geht es dann um Religionsunterricht: "Die Jugend ist in Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der christlichen Nächstenliebe, zur Brüderlichkeit aller Menschen und zur Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat, zu sittlicher und politischer Verantwortlichkeit, zu beruflicher und sozialer Bewährung und zu freiheitlicher demokratischer Gesinnung zu erziehen." Gott steht also an erster Stelle und es ist der christliche gemeint.
Artikel 11.2. macht klar, dass die Kirchen Erziehungsverantwortliche sind: "Verantwortliche Träger der Erziehung sind in ihren Bereichen die Eltern, der Staat, die Religionsgemeinschaften, die Gemeinden und die in ihren Bünden gegliederte Jugend."
Viele dieser Regelungen gehen auf das Reichskonkordat von 1933 zurück: Artikel 21 legt katholische Religion als ordentliches Lehrfach fest.
http://kulturserver-hessen.de/home/zeitzeichen/konkodat.htm
Der Apostolische Nuntius hat sogar noch 1954 das Land Niedersachsen vor Gericht gezerrt, als dieses mit den Nazis getroffene Regelungen zum Religionsunterricht nicht befolgen wollte. Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat#Das_Konkordatsurteil_des_Bundesverfassungsgerichts
Das ist übrigens nicht nur Theorie. Bei mir in der weiteren Umgebung (NRW) hat eine Schulministerin einst mit dem Bezug auf das Verfassungsziel "Ehrfurcht vor Gott" Schulgebete für alle (also ausserhalb des Religionsunterrichts) verargumentiert. Hier ein Beispiellink:
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/schulgebet-wieder-erlaubt-1.476918
In der NRW-Verfassung steht im dritten Abschnitt zu "Schule, Kunst und Wissenschaft, Sport,
Religion und Religionsgemeinschaften": "Artikel 7 (Fn 4) (1) Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung."
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.2/Gesetze/Verfassung_NRW.jsp
Fazit: So leicht wird der Religionsunterricht nicht verschwinden. Er ist, im Unterschied zu Mathematik, Biologie oder Deutsch als hohes Erziehungsziel in den meisten Landesverfassungen verankert.
Und nun die Gretchenfrage: Bei wie vielen von Euch hat die Schule bei dem Erziehungsziel "Ehrfurcht vor Gott" versagt?
_________________ Lebenseinstellung: "Ich könnte mich irren, Du könntest Recht haben und gemeinsam kommen wir der Wahrheit vielleicht auf die Spur." (Karl Popper)
Blog: http://freierblick.wordpress.com/
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1758867) Verfasst am: 11.06.2012, 14:19 Titel: Re: Landesgesetze |
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Epikur63 hat folgendes geschrieben: | Viele dieser Regelungen gehen auf das Reichskonkordat von 1933 zurück: Artikel 21 legt katholische Religion als ordentliches Lehrfach fest. |
Wie manches andere im Staat-Kirche-Verhältnis, was das Konkordat bestätigt - weil es durch die Diktatur als gefährdet erschien -, geht auch der konfessionelle Religionsunterricht nicht auf das Konkordat zurück, sondern stand schon vorher in der Weimarer Reichsverfassung.
Die Einführung solcher Dinge sachlich falsch dem Konkordat mit der Nazi-Regierung zuzuschreiben, ist eine ebenso beliebte wie durchsichtige antiklerikale Strategie.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Epikur63 registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.06.2012 Beiträge: 16
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(#1758883) Verfasst am: 11.06.2012, 14:58 Titel: Re: Landesgesetze |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Epikur63 hat folgendes geschrieben: | Viele dieser Regelungen gehen auf das Reichskonkordat von 1933 zurück: Artikel 21 legt katholische Religion als ordentliches Lehrfach fest. |
Wie manches andere im Staat-Kirche-Verhältnis, was das Konkordat bestätigt - weil es durch die Diktatur als gefährdet erschien -, geht auch der konfessionelle Religionsunterricht nicht auf das Konkordat zurück, sondern stand schon vorher in der Weimarer Reichsverfassung.
Die Einführung solcher Dinge sachlich falsch dem Konkordat mit der Nazi-Regierung zuzuschreiben, ist eine ebenso beliebte wie durchsichtige antiklerikale Strategie. |
Zunächst: Ich bin nicht antiklerikal im Sinne von "religionsfeindlich", sondern religionskritisch.
Beim Vergleich der Weimarer Verfassung mit dem Konkordat muß man genau hinschauen. Die entscheidenden Artikel habe ich unten einkopiert: Ich denke man sieht bereits daran, was sich änderte.
Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsunterricht_in_Deutschland#Weimarer_Republik
http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsunterricht_in_Deutschland#1933_bis_1945_.2F_Drittes_Reich
Hier die entscheidenden Artikel für die eigene Meinungsbildung.
In der Weimarer Verfassung stand in Artikel 149: "Der Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach der Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien (weltlichen) Schulen. Seine Erteilung wird im Rahmen der Schulgesetzgebung geregelt. Der Religionsunterricht wird in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der betreffenden Religionsgesellschaft unbeschadet des Aufsichtsrechts des Staates erteilt. Die Erteilung religiösen Unterrichts und die Vornahme kirchlicher Verrichtungen bleibt der Willenserklärung der Lehrer, die Teilnahme an religiösen Unterrichtsfächern und an kirchlichen Feiern und Handlungen der Willenserklärung desjenigen überlassen, der über die religiöse Erziehung des Kindes zu bestimmen hat."
Artikel 21 des Konkordats sagt: "Der katholische Religionsunterricht in den Volksschulen, Berufsschulen, Mittelschulen und höheren Lehranstalten ist ordentliches Lehrfach und wird in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der katholischen Kirche erteilt. Im Religionsunterricht wird die Erziehung zu vaterländischem, staatsbürgerlichem und sozialem Pflichtbewußtsein aus dem Geiste des christlichen Glaubens des Sittengesetzes mit besonderem Nachdruck gepflegt werden, ebenso wie es im gesamten übrigen Unterricht geschieht. Lehrstoff und Auswahl der Lehrbücher für den Religionsunterricht werden im Einvernehmen mit der kirchlichen Oberbehörde festgesetzt. Den kirchlichen Oberbehörden wird Gelegenheit gegeben werden, im Einvernehmen mit der Schulbehörde zu prüfen, ob die Schüler Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Lehrern und Anforderungen der Kirche erhalten."
Übrigens: Kamen die jungen Männer aus den Schulen, so ging es beim Militär mit der "Schulung" weiter. Gleich zu Beginn ist dann der Fahneneid fällig, der auch mit Beginn der Nazi-Zeit umformuliert wurde und einen Gottesbezug erhielt:
Reichswehreid vom 14. August 1919: „Ich schwöre Treue der Reichsverfassung und gelobe, dass ich als tapferer Soldat das Deutsche Reich und seine gesetzmäßigen Einrichtungen jederzeit schützen, dem Reichspräsidenten und meinen Vorgesetzten Gehorsam leisten will.“
Neue Eidesformel der Reichswehr vom 2. Dezember 1933: „Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich meinem Volk und Vaterland allzeit treu und redlich dienen und als tapferer und gehorsamer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.“
Reichswehreid (März/Mai 1935 in Wehrmacht umbenannt) ab 20. August 1934: „Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Fahneneid#Deutsche_Soldateneide
_________________ Lebenseinstellung: "Ich könnte mich irren, Du könntest Recht haben und gemeinsam kommen wir der Wahrheit vielleicht auf die Spur." (Karl Popper)
Blog: http://freierblick.wordpress.com/
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Arashi registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.05.2011 Beiträge: 185
Wohnort: Mainz
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(#1758888) Verfasst am: 11.06.2012, 15:11 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Der Quatsch kann im Biologieunterricht widerlegt und die Verbrechen im Geschichtsunterricht aufgearbeitet werden. Sowohl Religionsunterricht als auch Unterricht über Religionen braucht kein Mensch wirklich. |
Religion ist ein wichtiges Thema auf der Welt, in der Politik und oft auch in der Wirtschaft. Auch wenn es aus der persönlichen Sicht unnützer Unsinn ist. Für mich war Musik auch immer ein unnützes Fach, ich spiele kein Instrument und hatte kein Interesse daran solange ich die Musik hören kann, die ich mag. Trotzdem finde ich es gut, Grundzüge darüber gelernt zu haben, weil es mir Möglichkeiten in Diskussionen und Gesprächen eröffnet die ich sonst nicht hätte.
Musik (oder auch Kunst) könnte man genauso in Geschichte integrieren und meiner Meinung nach würde niemand was verlieren. Aber Schule soll ja nicht nur Fachidioten ausbilden (dafür sind Unis und FHs da) sondern Allgemeinbildung vermitteln - gerade auch in den Bereichen wo es sonst wegen Desinteresse hapern würde ist Allgemeinbildung wichtig, denn das, was interessiert lernt man eh breiter und tiefer als es in der Schule unterrichtet wird. Und etwas, dass für den Großteil der Menschheit ein sehr wichtiger Faktor im Leben ist gehört in die Allgemeinbildung - und so wenig ich Kirchen und Religionen mag, sie haben einen hohen Gesellschaftlichen Stellenwert und aufgrund ihrer Machtstrukturen werden sie den auch auf absehbare Zeit behalten.
Je mehr man über Religion weiß um so besser. Frag doch mal jemandem, der den Unterschied zwischen Sunni und Schia nicht kennt nach dem aktuellen Syrienkonflikt, dann kommt nämlich der gleiche Schwachsinn raus der in der Zeitung steht. Wenn man diese Unterschiede kennt ist es dagegen nicht mehr schwer, zu hinterfragen warum Saudi-Arabien eine angeblich demokratische Bewegung stützt.
Nicht zuletzt würde ich mir aktiv ein Fach Religionskunde (wie fwo es so schön benannt hat) wünschen, um überkonfessionell zu bilden. Religiöse wie areligiöse sollten in der Schule mehr über andere Weltanschauungen lernen, das ist der einfachste Weg zu mehr Verständnis und Aufklärung. Je weniger in der Richtung staatliche Bildung statt findet, desto stärker ist das Informationsmonopol der Eltern und/oder der Kirche/Reglion/Guru/whatever. Natürlich soll das in einen Kontext mit Geschichte usw gesetzt werden, aber Religionen sind für als Antrieb, Motivation und Hindernis auf der Welt so präsent und spielen eine so große Rolle, dass ein Religionskundeunterricht meines Erachtens ohne weiteres gerechtfertigt werden kann.
_________________ Den Planeten Erde retten? Unsinn. Dem geht es super!
Der Klimawandel ist Kleinkram. Überfischung, Atommüll, Nuklearwaffen: schert den Planeten alles nicht.
Der Erde geht es seit 4 Mrd. Jahren gut - nur die Menschheit ist es die mit Hochgeschwindigkeit an die Wand fährt. Und auch das wird der Erde egal sein.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1758892) Verfasst am: 11.06.2012, 15:16 Titel: Re: Landesgesetze |
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Epikur63 hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Die Einführung solcher Dinge sachlich falsch dem Konkordat mit der Nazi-Regierung zuzuschreiben, ist eine ebenso beliebte wie durchsichtige antiklerikale Strategie. |
Zunächst: Ich bin nicht antiklerikal im Sinne von "religionsfeindlich", sondern religionskritisch. |
Ich bezog mich gar nicht nur auf deine Argumentation hier; das ist ein Muster, das auch sonst öfter begegnet.
Epikur63 hat folgendes geschrieben: | Beim Vergleich der Weimarer Verfassung mit dem Konkordat muß man genau hinschauen. Die entscheidenden Artikel habe ich unten einkopiert: Ich denke man sieht bereits daran, was sich änderte. |
Man sieht es nicht wirklich. Der Konkordatstext ist in vielen Einzelheiten, welche Rechte die Kirche in ezug auf RU hat, genauer; aber dass diese Einzelheiten neu eingeführt werden, kann ich nicht erkennen. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es sich dabei um die Absicherung schon bestehender Regelungen (zB aus Schulgesetzen) handelt.
Und oben hst du ja übrigens noch behauptet, dass der katholische Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach überhaupt aufs Konkordat zurückginge, nicht nur, dass sich da etwas geändert habe. Und das ist eben falsch.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Darwin Upheaval Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden
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(#1758913) Verfasst am: 11.06.2012, 15:45 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | ....
Ja, die Philosophie ist in der Fächerlandschaft des deutschen Bildungssystems leider so gut wie nicht vertreten. Wir hatten in der Schule nie Philosophieunterricht, weder in der Realschule noch im Gymnasium, was ich sehr bedaure. |
Das lag aber auch an dir selbst bzw. deinen Eltern. |
Nö, wir hatten nur die Wahl zwischen den Fächern Religion und Ethik. Philosophie als Alternative gabs nicht.
_________________ "Science is a candle in the dark." - Carl Sagan
www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44685
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(#1758918) Verfasst am: 11.06.2012, 15:50 Titel: |
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Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | Nö, wir hatten nur die Wahl zwischen den Fächern Religion und Ethik. Philosophie als Alternative gabs nicht. |
Ich war auf einer katholischen Schule, und bei uns gab's Philosophie nicht als Alternative zu Religion, sondern als zusätzliches Wahlfach. Religion konnte man für die 13. Klasse abwählen, hat aber keiner gemacht, weil das bei unseren Lehrern eine Gratis-Eins war.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1758933) Verfasst am: 11.06.2012, 16:26 Titel: |
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Arashi hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Der Quatsch kann im Biologieunterricht widerlegt und die Verbrechen im Geschichtsunterricht aufgearbeitet werden. Sowohl Religionsunterricht als auch Unterricht über Religionen braucht kein Mensch wirklich. |
Religion ist ein wichtiges Thema auf der Welt, in der Politik und oft auch in der Wirtschaft. Auch wenn es aus der persönlichen Sicht unnützer Unsinn ist. Für mich war Musik auch immer ein unnützes Fach, ich spiele kein Instrument und hatte kein Interesse daran solange ich die Musik hören kann, die ich mag. Trotzdem finde ich es gut, Grundzüge darüber gelernt zu haben, weil es mir Möglichkeiten in Diskussionen und Gesprächen eröffnet die ich sonst nicht hätte. |
Musik ist also für Dich aus heutiger Sicht kein unnützes Fach mehr.
Religion für mich schon. Ich hatte keinen Religionsunterricht und ich habe nicht das Gefühl, mir würde was fehlen.
Arashi hat folgendes geschrieben: | Musik (oder auch Kunst) könnte man genauso in Geschichte integrieren und meiner Meinung nach würde niemand was verlieren. Aber Schule soll ja nicht nur Fachidioten ausbilden (dafür sind Unis und FHs da) sondern Allgemeinbildung vermitteln - gerade auch in den Bereichen wo es sonst wegen Desinteresse hapern würde ist Allgemeinbildung wichtig, denn das, was interessiert lernt man eh breiter und tiefer als es in der Schule unterrichtet wird. Und etwas, dass für den Großteil der Menschheit ein sehr wichtiger Faktor im Leben ist gehört in die Allgemeinbildung - und so wenig ich Kirchen und Religionen mag, sie haben einen hohen Gesellschaftlichen Stellenwert und aufgrund ihrer Machtstrukturen werden sie den auch auf absehbare Zeit behalten. |
Und indem man in der Schule lang und breit über den angeblichen oder tatsächlichen Stellenwert spricht, wird dieser eher größer als kleiner.
Arashi hat folgendes geschrieben: | Je mehr man über Religion weiß um so besser. Frag doch mal jemandem, der den Unterschied zwischen Sunni und Schia nicht kennt nach dem aktuellen Syrienkonflikt, dann kommt nämlich der gleiche Schwachsinn raus der in der Zeitung steht. Wenn man diese Unterschiede kennt ist es dagegen nicht mehr schwer, zu hinterfragen warum Saudi-Arabien eine angeblich demokratische Bewegung stützt. |
Wenn mich dieser Unterschied aber gar nicht interessiert? Letztendlich geht es immer mehr um Macht- als um Glaubensfragen, oder meisnt Du, der dreissigjährige Krieg wäre in erster Linie ein Glaubenskrieg gewesen?
Arashi hat folgendes geschrieben: | Nicht zuletzt würde ich mir aktiv ein Fach Religionskunde (wie fwo es so schön benannt hat) wünschen, um überkonfessionell zu bilden. Religiöse wie areligiöse sollten in der Schule mehr über andere Weltanschauungen lernen, das ist der einfachste Weg zu mehr Verständnis und Aufklärung. | Nein, dieser Weg zementiert die Bedeutung der Religion.
Arashi hat folgendes geschrieben: | Je weniger in der Richtung staatliche Bildung statt findet, desto stärker ist das Informationsmonopol der Eltern und/oder der Kirche/Reglion/Guru/whatever. Natürlich soll das in einen Kontext mit Geschichte usw gesetzt werden, aber Religionen sind für als Antrieb, Motivation und Hindernis auf der Welt so präsent und spielen eine so große Rolle, dass ein Religionskundeunterricht meines Erachtens ohne weiteres gerechtfertigt werden kann. | Du bist für einen Fußballfanunterricht?
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Arashi registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.05.2011 Beiträge: 185
Wohnort: Mainz
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(#1759142) Verfasst am: 11.06.2012, 23:35 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Musik ist also für Dich aus heutiger Sicht kein unnützes Fach mehr. Religion für mich schon. Ich hatte keinen Religionsunterricht und ich habe nicht das Gefühl, mir würde was fehlen. |
Der Reliunterricht, den ich hatte würde ich auch nicht vermissen. Einen der auf Information und Aufklärung basiert würde ich vermissen, denn das wäre nicht andres als das, was ich mir so selbst durch viel lesen beigebracht habe.
I.R hat folgendes geschrieben: | Und indem man in der Schule lang und breit über den angeblichen oder tatsächlichen Stellenwert spricht, wird dieser eher größer als kleiner. |
Wenn man davon ausgeht dass die Kinder alle dumm sind und/oder Propaganda betrieben wird ja. Billigt man ihnen grundlegende Fähigkeiten im kritischen Denken zu, nicht.
I.R hat folgendes geschrieben: | Wenn mich dieser Unterschied aber gar nicht interessiert? Letztendlich geht es immer mehr um Macht- als um Glaubensfragen, oder meisnt Du, der dreissigjährige Krieg wäre in erster Linie ein Glaubenskrieg gewesen? |
Wenn du kein Interesse am Zeitgeschehen hast ist das als Erwachsener deine Sache. Zur Allgemeinbildung gehört Wissen darüber und die soll mE in der Schule vermittelt werden. Natürlich geht es in Religionskonflikten um Macht. Das Wissen darum ist aber sinnlos wenn man nicht einschätzen kann, wer welche Interessen hat. Sonst bekommt Saudia Arabien am Ende noch das Image eines Demokratie exportierenden Staates.
I.R hat folgendes geschrieben: | Nein, dieser Weg zementiert die Bedeutung der Religion. |
Da werden wir uns wohl nicht einig. Wie oben schon geschrieben halte ich Aufklärung für den sinnvollsten Weg und der geht über Bildung. Jemand von einem Thema zu isolieren lässt ihn nur zu einem uniformierten Schaf werden. Sonst würden nicht gerade die Kids schwanger, deren Eltern sie am meisten davor beschützen wollen
I.R hat folgendes geschrieben: | Du bist für einen Fußballfanunterricht? |
Der Fussballkrieg zwischen El Salvdor und Honduras mit immerhin 2100 Toten sollte ein Pflichtbeispiel im Geschichtsunterricht werden, wie man mit nichtigen Anlässen Völker für einen Krieg motivieren kann! Wenn Fußball so wichtig wäre wie Religion könnte ich mich für einen Fußballunterricht erwärmen, ja ... obwohl ich selbst Fußball nicht interessant finde. Aber verglichen mit der politischen und finanziellen Macht und Reichweite der Kirchen und Religionen hat Fußball global wie national nun mal nicht viel zu melden. Ganz zu schweigen davon, dass es beim Fußball den Organisationen um finanziellen Profit geht, bei Religion haben die Organisationen explizite Machtansprüche und Ideologien die es zu verfolgen gilt. Selbst bei gleicher Machtstellung wäre Fußball damit kein vergleichbar wichtiges Thema.
_________________ Den Planeten Erde retten? Unsinn. Dem geht es super!
Der Klimawandel ist Kleinkram. Überfischung, Atommüll, Nuklearwaffen: schert den Planeten alles nicht.
Der Erde geht es seit 4 Mrd. Jahren gut - nur die Menschheit ist es die mit Hochgeschwindigkeit an die Wand fährt. Und auch das wird der Erde egal sein.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1759144) Verfasst am: 11.06.2012, 23:39 Titel: |
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Arashi hat folgendes geschrieben: |
Der Fussballkrieg zwischen El Salvdor und Honduras mit immerhin 2100 Toten sollte ein Pflichtbeispiel im Geschichtsunterricht werden, wie man mit nichtigen Anlässen Völker für einen Krieg motivieren kann! Wenn Fußball so wichtig wäre wie Religion könnte ich mich für einen Fußballunterricht erwärmen, ja ... obwohl ich selbst Fußball nicht interessant finde. Aber verglichen mit der politischen und finanziellen Macht und Reichweite der Kirchen und Religionen hat Fußball global wie national nun mal nicht viel zu melden. Ganz zu schweigen davon, dass es beim Fußball den Organisationen um finanziellen Profit geht, bei Religion haben die Organisationen explizite Machtansprüche und Ideologien die es zu verfolgen gilt. Selbst bei gleicher Machtstellung wäre Fußball damit kein vergleichbar wichtiges Thema. |
Der Fußballkrieg hatte nicht viel mit Fußball zu tun.
Zitat: | Der eigentliche Grund waren Spannungen um sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge aus El Salvador, die seit längerem von der honduranischen Bevölkerung für die wirtschaftlichen Probleme verantwortlich gemacht und angefeindet wurden. Etwa 300.000 Salvadorianer waren über die offene Grenze nach Honduras gekommen und hatten dort brachliegendes Land in Besitz genommen, ohne jedoch das Land rechtmäßig erworben zu haben. Zu der Zeit hatte Honduras etwa 1,9 Millionen Einwohner bei einer Größe von 112.000 km² und El Salvador etwa 2,5 Millionen Einwohner bei einer Größe von 21.400 km². |
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1759174) Verfasst am: 12.06.2012, 07:24 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | So ist es. Ähnliches gilt für die Theologie an Unis. Die wissenschaftlichen Teilbereiche kann man wunderbar auf andere Fakultäten verteilen. Und den unwissenschaftlichen Rest braucht in der Tat kein Mensch. Jedenfalls nicht an Schule oder Uni. |
Moin,
wobei man bedenken sollte:
Kaum etwas erschüttert den Glauben so stark und bringt so viel Zweifel wie das übliche historisch-kritische Theologiestudium. Wenn Du diese Ausbildung auf Bibelschulen verlagerst, schwächt das die innerkirchliche Glaubenskritik.
Deinem Vorschlag werden also Evangelikale und andere Extremchristen sicher gut finden.
Tschüss
Jörg
_________________ Flat: for fun just add water
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1759186) Verfasst am: 12.06.2012, 10:19 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | So ist es. Ähnliches gilt für die Theologie an Unis. Die wissenschaftlichen Teilbereiche kann man wunderbar auf andere Fakultäten verteilen. Und den unwissenschaftlichen Rest braucht in der Tat kein Mensch. Jedenfalls nicht an Schule oder Uni. |
Moin,
wobei man bedenken sollte:
Kaum etwas erschüttert den Glauben so stark und bringt so viel Zweifel wie das übliche historisch-kritische Theologiestudium. Wenn Du diese Ausbildung auf Bibelschulen verlagerst, schwächt das die innerkirchliche Glaubenskritik.
Deinem Vorschlag werden also Evangelikale und andere Extremchristen sicher gut finden.
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Evangelikale und "Extremchristen" sind bereits heute nicht an historisch-kritischen Methoden interessiert. Das ist hier ebenso wenig ein schlagendes Argument wie im Kontext des islamischen RU, wo ja ganz Ähnliches behauptet wird.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1759187) Verfasst am: 12.06.2012, 10:27 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Evangelikale und "Extremchristen" sind bereits heute nicht an historisch-kritischen Methoden interessiert. Das ist hier ebenso wenig ein schlagendes Argument wie im Kontext des islamischen RU, wo ja ganz Ähnliches behauptet wird. |
Sehe ich ebenso. Zudem erfordert Aufklärung immer auch glaubwürdiges Verhalten und nicht taktisches. Es ist nicht das Hauptziel, Moslems oder Evangelikale zu ärgern.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1759190) Verfasst am: 12.06.2012, 11:10 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Evangelikale und "Extremchristen" sind bereits heute nicht an historisch-kritischen Methoden interessiert. Das ist hier ebenso wenig ein schlagendes Argument wie im Kontext des islamischen RU, wo ja ganz Ähnliches behauptet wird. |
Moin,
ja, eben. Evangelikale und viele Freikirchler bilden schon heute ihre Vorturner an Bibelschulen aus.
Und diesen Bibelschulen wurde eine Abschaffung des Theologiestudiums wohl (notgedrungen) weitere Kundschaft zutreiben, was zu einer Radikalisierung im Sinne der Evangelikalen führen könnte.
Tschüss
Jörg
PS: Das das Argument jetzt nicht so superstark ist, ist mir klar, ich wollte nur auf diesen Aspekt hinweisen.
_________________ Flat: for fun just add water
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Arashi registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.05.2011 Beiträge: 185
Wohnort: Mainz
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(#1759250) Verfasst am: 12.06.2012, 14:59 Titel: |
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Eben das ist einer der Gründe wieso sich der Krieg als Beispiel eignet, wie Entscheidungsträger aus nichtigen Fakten einen Kriegsgrund konstruieren mit dem ein Volk überzeugt werden kann.
_________________ Den Planeten Erde retten? Unsinn. Dem geht es super!
Der Klimawandel ist Kleinkram. Überfischung, Atommüll, Nuklearwaffen: schert den Planeten alles nicht.
Der Erde geht es seit 4 Mrd. Jahren gut - nur die Menschheit ist es die mit Hochgeschwindigkeit an die Wand fährt. Und auch das wird der Erde egal sein.
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Tricky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.11.2011 Beiträge: 140
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(#1759286) Verfasst am: 12.06.2012, 16:35 Titel: |
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In höheren Klassen ,so ab Klasse 7, ist der Reliuntericht schon de facto eine art Philosophieunterricht. Da wird viel über philosophische Sachen und über Ethik und auch über andere Religionen offen geredet. Zumindest war es bei mir.
Problematisch ist Reliuntericht in der Grundschule. Was meine Nichte da lernt ist wirklich sehr Grenzwertig (Arche Noah , Schöpfungsgeschichte , Luther ist ein Großer Mann, Leben nach dem Tod usw.) Das ist das eigentliche Problem...
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Lisa vermatscht und benebelt
Anmeldungsdatum: 23.04.2011 Beiträge: 744
Wohnort: katholisches Kaff
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(#1759299) Verfasst am: 12.06.2012, 17:40 Titel: |
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Tricky hat folgendes geschrieben: | In höheren Klassen ,so ab Klasse 7, ist der Reliuntericht schon de facto eine art Philosophieunterricht. Da wird viel über philosophische Sachen und über Ethik und auch über andere Religionen offen geredet. Zumindest war es bei mir.
Problematisch ist Reliuntericht in der Grundschule. Was meine Nichte da lernt ist wirklich sehr Grenzwertig (Arche Noah , Schöpfungsgeschichte , Luther ist ein Großer Mann, Leben nach dem Tod usw.) Das ist das eigentliche Problem... |
Kann ich nicht bestätigen. Als ich noch Reli hatte, haben wir zwar ab und zu mal irgendwas nicht religiöses besprochen (an "Sucht" kann ich mich noch erinnern, aber in einer sehr irrsinnigen Art und Weise) aber größtenteils wars dann doch Indoktrination pur.
Aber ich bin keinesfalls gegen die Abschaffung von Reli, so eine gute Abschreckung findet man sonst nirgends.
_________________ Warnung: der Beitrag kann aus Gründen der Leserlichkeit generisches Maskulinum enthalten.
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"Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen." Apostelgeschichte 2.1
"Brennende Personen müssen Sie sofort löschen." Handbuch zur ersten Hilfe
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Tricky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.11.2011 Beiträge: 140
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(#1759317) Verfasst am: 12.06.2012, 18:23 Titel: |
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Lisa hat folgendes geschrieben: | Tricky hat folgendes geschrieben: | In höheren Klassen ,so ab Klasse 7, ist der Reliuntericht schon de facto eine art Philosophieunterricht. Da wird viel über philosophische Sachen und über Ethik und auch über andere Religionen offen geredet. Zumindest war es bei mir.
Problematisch ist Reliuntericht in der Grundschule. Was meine Nichte da lernt ist wirklich sehr Grenzwertig (Arche Noah , Schöpfungsgeschichte , Luther ist ein Großer Mann, Leben nach dem Tod usw.) Das ist das eigentliche Problem... |
Kann ich nicht bestätigen. Als ich noch Reli hatte, haben wir zwar ab und zu mal irgendwas nicht religiöses besprochen (an "Sucht" kann ich mich noch erinnern, aber in einer sehr irrsinnigen Art und Weise) aber größtenteils wars dann doch Indoktrination pur.
Aber ich bin keinesfalls gegen die Abschaffung von Reli, so eine gute Abschreckung findet man sonst nirgends. |
Ich denke es hängt auch stark von der Lehrkraft ab wie er/sie den Unterricht gestaltet...
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1759325) Verfasst am: 12.06.2012, 18:37 Titel: |
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Aus meiner Schulzeit sind mir folgende Themen des RU in Erinnerung geblieben:
Grundschule:
- Bibelgeschichten malen (Moses im Schilf, Arche Noah, St.Martin teilt den Mantel und so ...)
- dritte Klasse (Erstkommunion, Lehrer = Pfarrer): Erbsünde, Gott sieht alles, eigene Sünden aufschreiben, Gebete und Lieder auswendiglernen, viel im Gottesdienst gewesen ...
Gymnasium:
- Märtyrer (im alten Rom und im KZ)
- Nächstenliebe: Mutter Theresa
- Vergebung, Reue, Demut und Zerknirschung
- Mittelstufe: Dreifaltigkeit, Auferstehung, Erlösung u.ä., Sekten
- Oberstufe (ohne mich): theologische Texte, auch Befreiungstheologen
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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kennstenich auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.05.2012 Beiträge: 301
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(#1759456) Verfasst am: 13.06.2012, 07:05 Titel: |
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Lachhaft ist manches, wenn man die (religions-)pädagogische Entwicklung (im Westen) betrachtet.
http://www.in4mation.de/projects/70er.html#voraussetzung
Es mag in den Bundesländern und Konfessionen unterschiedlich abgelaufen sein, aber um z.B. der veränderten Pädagogik-Auffassung der 1970er Jahre entgegenzukommen, musste man vom rein katechetischen (heißt das so?) Lernen systematischer werden und klare Bildungsziele definieren. Statt Bibelverse auswendig zu lernen, sollten plötzlich Begriffe wie Angst und Vertrauen, Krieg und Frieden u.ä. glaubensgetreu übersetzt werde. Manche Religionslehrer sollen wegen des biblischen Bilderverbots Gewissensbisse gehabt haben, den Unterricht entsprechend anschaulich zu gestalten.Anderen war das alles zu weltlich, dass sie den Religionsunterricht ganz aufgaben.
Zitat: | haben wir es seit Beginn der 70er Jahre mit einem so genannten Werte- und Mentalitätswandel zu tun. So stimmten 1967 noch 81% aller unter 30jährigen einer Orientierung von Erziehung an Sekundärtugenden wie Sauberkeit, Sparsamkeit etc. zu, 1972 waren es nur noch 52% (Noelle-Neumann 2001). Heute gilt Erziehung zur Selbständigkeit als zentrales Erziehungsziel. Unterordnung und Gehorsam sind keine Tugenden mehr, die Menschen gut auf die Lebensführung in pluralen, modernen und globalisierten Gesellschaften vorbereitet. Bei den Diskussionen über 1968 und die Erziehung geraten die Ausgangsbedingungen häufig aus dem Blick. So hatten beispielsweise Lehrer und Lehrerinnen in der Bundesrepublik bis 1973 das Recht auf körperliche Züchtigung ihrer Schüler und Schülerinnen. Die Idee, dass Kinder, weil sie Kinder sind, "untergeordnet", wie Bernhard Bueb es wieder einfordert und - entsprechend - Erwachsene "übergeordnet" sind, diese Idee hat 1968 aus der Erziehung verbannt und anstelle eines Unter- und Überordnungsverhältnisses ein Beziehungsverhältnis gesetzt, das vom Erwachsenen auch eine kritische Selbstreflexion einfordert. |
Erziehung und 68
Nur um mal zu verstehen, wo das alles herkommt und welchen Ursprung oder nicht die Religionen daran haben.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1759465) Verfasst am: 13.06.2012, 09:14 Titel: |
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Fakultativer Philosophieunterricht in Erfurt 1970-1971
Religion und Einnahme von Drogen im Westen begünstigen eine passive Haltung (Hörbeispiel vom Tonband: "Let it be"). Kommentar vom Lehrer: "Kommt Mutter Maria zu mir". Da können die lange warten.
Lukrez hat schon vor mehr als zweitausend Jahren verkündet, dass man keine Angst vor Göttern zu haben braucht, weil die sich, sollte es sie geben, nicht um die Angelegenheiten der Menschen scheren.
Da soll es heute noch in Amerika Leute geben, die verkünden, dass die Lehre, wonach der Mensch von affenartigen Wesen abstamme, nicht stimme (Exkursion ins Haeckel-Museum in Jena, wo allerdings in der Ausstellung verschwiegen wurde, dass sich Haeckel einen ganzen Packen rassistischer Ansichten aufgeladen hatte).
Obwohl Holbach ein reicher Adliger war, hat er verkündet, dass die Menschen von den Pfaffen nur in Angst gehalten würden und mit Vorurteilen gefüttert würden, um dazu beizutragen, die bestehenden feudalen Verhältnisse zu zementieren (vor uns: "Briefe an Emilie").
Ludwig Feuerbach, der in Auszügen vor jedem lag, hatte gelehrt, dass Gott nur eine Vorstellung der Menschen sei, die sich in ihren Ängsten Beistand vom Himmel erhofften.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1759592) Verfasst am: 13.06.2012, 17:26 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Religionen als Unterrichtsobjekt sind mE aus mehreren Gründen nützlich:
1. zum Verständnis faktisch vorhandener kultureller Traditionen, z.B. Kirchengebäude, Feste, was Oma und Opa so denken ...
2. zum Verständnis politischer / sozialer / psychologischer Mechanismen, z.B. Vatikan, Säkularisierung, Sekten, Caritas ...
3. zum Verständnis von Antwortversuchen auf Letztfragen, z.B. prima causa, Tod, Dualismus, Teleologie, Gut&Böse ...
Natürlich braucht man für keins davon einen eigenen Religionsunterricht, sondern diese Themen sollten in Geschichte, Sozialkunde/Politik, Philosophie behandelt werden. |
ich unterrichte das Fach Ethik. Alle Punkte, die Du angeführt hast, behandle ich dort recht ausführlich. Sie stehen natürlich im Lehrplan, man hat aber recht viel Freiheiten.
Ein Problem des Fachs Ethik scheint mir darin zu bestehen, dass auf der einen Seite viele Religionslehrer in diesem Fach eingesetzt werden, auf der anderen die Kirchen bei der Lehrplangestaltung nicht nur geringen Einfluss haben.
Natürlich habe ich in den Ethik-Gruppen immer etliche Muslime, oft auch sehr streng gläubige. Ich vermute, dass die vom Ethik-Unterricht mehr profitieren als vom Islam-Unterricht.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1759593) Verfasst am: 13.06.2012, 17:31 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Evangelikale und "Extremchristen" sind bereits heute nicht an historisch-kritischen Methoden interessiert. Das ist hier ebenso wenig ein schlagendes Argument wie im Kontext des islamischen RU, wo ja ganz Ähnliches behauptet wird. |
die Evangelikalen, die es hier in der Gegend mehr als sonst in Deutschland üblich gibt, verwenden vor allem zwei Strategien:
1. Den Kindern wird vermittelt, dass der Religionslehrer eh nur Quatsch erzählt und dass ehrenhaft ist, in diesem Fach eine schlechte Note zu haben, weil man sich von dem 'Christentum light' nicht einlullen lässt und sicherheitshalber die Ohren auf Durchzug stellt.
2. Die Kinder werden vom Religionsunterricht abgemeldet und in Ethik geschickt. Es ist diesen Kinder leicht vermittelbar, dass der heidnische Lehrer eh nur sinnloses Zeugs erzählt, was nicht weiter relevant ist. Bei Religionslehrern besteht immer noch das Problem, dass die sich als Christen bezeichnen und die Kinder differenzieren lernen müssten.
Leider gibt es an meiner Schule noch eine dritte Alternative: Wir haben evangelikale Religionslehrer im Kollegium.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1759594) Verfasst am: 13.06.2012, 17:35 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Aus meiner Schulzeit sind mir folgende Themen des RU in Erinnerung geblieben:
Grundschule:
- Bibelgeschichten malen (Moses im Schilf, Arche Noah, St.Martin teilt den Mantel und so ...)
- dritte Klasse (Erstkommunion, Lehrer = Pfarrer): Erbsünde, Gott sieht alles, eigene Sünden aufschreiben, Gebete und Lieder auswendiglernen, viel im Gottesdienst gewesen ...
Gymnasium:
- Märtyrer (im alten Rom und im KZ)
- Nächstenliebe: Mutter Theresa
- Vergebung, Reue, Demut und Zerknirschung
- Mittelstufe: Dreifaltigkeit, Auferstehung, Erlösung u.ä., Sekten
- Oberstufe (ohne mich): theologische Texte, auch Befreiungstheologen |
deckt sich mit meinen Erlebnissen (Mutter Thresa war 'damals' aber noch kein Thema).
Besonders interessant waren die Exerzitienwochen, die als Sexualkunde galten. Eine Woche lang jeden Tag die letzten beiden Stunden bei einem Mönch. Der erzählte uns, dass beim Onanieren das Rückenmark auf der Hand liegt und man blöde von wird. Mädels, die sich besonders aufreizend anziehen, möchten gerne vergewaltigt werden. Nicht, dass ich damals gewusst hätte, was 'vergewaltigen' sein könnte, aber das 'aufreizend anziehen' war an einem Jungen-Gymnasium eh nicht unbedingt das Thema ...
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1759595) Verfasst am: 13.06.2012, 17:41 Titel: |
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Tricky hat folgendes geschrieben: | In höheren Klassen ,so ab Klasse 7, ist der Reliuntericht schon de facto eine art Philosophieunterricht. Da wird viel über philosophische Sachen und über Ethik und auch über andere Religionen offen geredet. Zumindest war es bei mir. |
ich habe an einem stockkonservativen Gymnasium Abitur gemacht (1973). Das Einzige, was mich verwundert hat, war Religion in der Oberstufe. Der komplette Jahrgang wurde in einen großen Raum gesetzt, dann haben drei Lehrer (ein Katholik, ein evangelischer und einer, von dem wir gar nicht wussten, in welches Lager er gehört) vorgestellt, wie sie sich den Unterricht bis zum Abitur vorstellen, und dann durften wir wählen, unabhängig von der Konfession. Der restliche Unterricht war dann nur noch Philosophie, auf einem, wenn ich die alten Arbeitsblätter anschaue, recht hohem Niveau. Gott kam so gut wie nicht mehr vor (ich hatte als damals Katholik den evangelischen Lehrer gewählt).
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1759648) Verfasst am: 13.06.2012, 21:47 Titel: |
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Arashi hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Musik ist also für Dich aus heutiger Sicht kein unnützes Fach mehr. Religion für mich schon. Ich hatte keinen Religionsunterricht und ich habe nicht das Gefühl, mir würde was fehlen. |
Der Reliunterricht, den ich hatte würde ich auch nicht vermissen. Einen der auf Information und Aufklärung basiert würde ich vermissen, denn das wäre nicht andres als das, was ich mir so selbst durch viel lesen beigebracht habe.
I.R hat folgendes geschrieben: | Und indem man in der Schule lang und breit über den angeblichen oder tatsächlichen Stellenwert spricht, wird dieser eher größer als kleiner. |
Wenn man davon ausgeht dass die Kinder alle dumm sind und/oder Propaganda betrieben wird ja. Billigt man ihnen grundlegende Fähigkeiten im kritischen Denken zu, nicht.
I.R hat folgendes geschrieben: | Wenn mich dieser Unterschied aber gar nicht interessiert? Letztendlich geht es immer mehr um Macht- als um Glaubensfragen, oder meisnt Du, der dreissigjährige Krieg wäre in erster Linie ein Glaubenskrieg gewesen? |
Wenn du kein Interesse am Zeitgeschehen hast ist das als Erwachsener deine Sache. Zur Allgemeinbildung gehört Wissen darüber und die soll mE in der Schule vermittelt werden. Natürlich geht es in Religionskonflikten um Macht. Das Wissen darum ist aber sinnlos wenn man nicht einschätzen kann, wer welche Interessen hat. Sonst bekommt Saudia Arabien am Ende noch das Image eines Demokratie exportierenden Staates.
I.R hat folgendes geschrieben: | Nein, dieser Weg zementiert die Bedeutung der Religion. |
Da werden wir uns wohl nicht einig. Wie oben schon geschrieben halte ich Aufklärung für den sinnvollsten Weg und der geht über Bildung. Jemand von einem Thema zu isolieren lässt ihn nur zu einem uniformierten Schaf werden. Sonst würden nicht gerade die Kids schwanger, deren Eltern sie am meisten davor beschützen wollen
I.R hat folgendes geschrieben: | Du bist für einen Fußballfanunterricht? |
Der Fussballkrieg zwischen El Salvdor und Honduras mit immerhin 2100 Toten sollte ein Pflichtbeispiel im Geschichtsunterricht werden, wie man mit nichtigen Anlässen Völker für einen Krieg motivieren kann! Wenn Fußball so wichtig wäre wie Religion könnte ich mich für einen Fußballunterricht erwärmen, ja ... obwohl ich selbst Fußball nicht interessant finde. Aber verglichen mit der politischen und finanziellen Macht und Reichweite der Kirchen und Religionen hat Fußball global wie national nun mal nicht viel zu melden. Ganz zu schweigen davon, dass es beim Fußball den Organisationen um finanziellen Profit geht, bei Religion haben die Organisationen explizite Machtansprüche und Ideologien die es zu verfolgen gilt. Selbst bei gleicher Machtstellung wäre Fußball damit kein vergleichbar wichtiges Thema. |
Und kein einziges Argument dafür, wozu man Religionsunterricht braucht.
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