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Wann verschwindet endlich der Religionsunterricht an deutschen Schulen?
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1759649) Verfasst am: 13.06.2012, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Der Fußballkrieg hatte nicht viel mit Fußball zu tun.

Eben das ist einer der Gründe wieso sich der Krieg als Beispiel eignet, wie Entscheidungsträger aus nichtigen Fakten einen Kriegsgrund konstruieren mit dem ein Volk überzeugt werden kann.

Und hat nicht die Bohne mit Religionsunterricht zu tun.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1759652) Verfasst am: 13.06.2012, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Und kein einziges Argument dafür, wozu man Religionsunterricht braucht.

War nicht Deine Behauptung, daß nicht nur der RU, sondern jegliches Wissen über Religion unnötig sei? Sory, falls ich das falsch erinnere.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1759671) Verfasst am: 13.06.2012, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Und kein einziges Argument dafür, wozu man Religionsunterricht braucht.

War nicht Deine Behauptung, daß nicht nur der RU, sondern jegliches Wissen über Religion unnötig sei? Sory, falls ich das falsch erinnere.
Du kannst meine Statements durchaus nachlesen.

Oder erklären, welches Wissen nötig wäre.
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kennstenich
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Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1759710) Verfasst am: 14.06.2012, 08:24    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
ich unterrichte das Fach Ethik.


Wenn du Abiturjg. 73 bist, ab wann wurde dann das Fach Ethik in deinem Bundesland Thema?
Wie kam es zur Einrichtung des Fachs?
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kennstenich
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Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1759713) Verfasst am: 14.06.2012, 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Fakultativer Philosophieunterricht in Erfurt 1970-1971

Ach so.

Zitat:
Religionsunterricht kontra Pioniernachmittag
In der Klasse gibt es zwei Gruppen. Die eine geht einmal pro Woche nach der Schule zum Religionsunterricht beim katholischen Pfarrer. Die andere zum Pioniernachmittag. Ich bin zunächst unentschlossen. Für den Religionsunterricht sprechen die Heiligenbildchen, die man für solides Bibelwissen bekommt

Diesem Bericht zum DDR-Schulalltag entnehme ich, dass der Religionsunterricht auch zunächst reines Bibelwissen vermittelte. Die Einflüsse der 68er-Pädagogik werden aber irgendwann rübergeschwappt sein und damit mehr Alltagsnähe?
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1759716) Verfasst am: 14.06.2012, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

kennstenich hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
ich unterrichte das Fach Ethik.


Wenn du Abiturjg. 73 bist, ab wann wurde dann das Fach Ethik in deinem Bundesland Thema?
Wie kam es zur Einrichtung des Fachs?

ich kann mich jetzt nicht an ein konkretes Datum erinnern, weil ich 12 Jahre Erziehungsurlaub genommen habe und die Änderung in der Zeit erfolgte (muss irgendwann nach 2000 gewesen sein).

Ethik gab es schon seit ich unterrichte, allerdings fakultativ. Religion wurde in Randstunden unterrichtet, wer sich vom Religionsunterricht abgemeldet hatte, nicht getauft oder einer Religionsgemeinschaft angehörte, für die kein Religionsunterricht angeboten wurde, hatte frei. Ich hätte mich damals geweigert, Ethik zu unterrichten, denn man hätte so nur den Religionsunterricht gefördert (es macht weniger Sinn, sich vom Religionsunterricht abzumelden, wenn man dann statt Freistunden ein anderes Fach hat).

Irgendwann kam dann die 'verlässliche Schule', da ging das nicht mehr mit Randstunden abhängen. Vermutlich war das dann auch mit der Grund, dass Ethik Pflichtfach wurde, und zwar für alle Schüler. Da nicht genügend ausgebildete Lehrer vorhanden waren, wurde (und wird) Ethik in großem Umfang von Religionslehrern erteilt. Aus meiner Sicht ist das eher ein Skandal. Allerdings muss man einräumen, dass das, was viele Religionslehrer im Religionsunterricht treiben, mit Religion nicht mehr viel zu tun hat und der Unterschied zu Ethik mehr oder weniger verschwimmt.
_________________
Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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kennstenich
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Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1759746) Verfasst am: 14.06.2012, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Allerdings muss man einräumen, dass das, was viele Religionslehrer im Religionsunterricht treiben, mit Religion nicht mehr viel zu tun hat und der Unterschied zu Ethik mehr oder weniger verschwimmt.


Das erinnert mich an eine Oper, in der eine Leidensgeschichte mit dem christlichen Leidenssymbol schlechthin "Jesus am Kreuz" endet und dem Pladoyer gegen Gewalt.

Da geht es erst um eine Situation, die jeder mehr oder weniger nachvollziehen kann, aber ab einem gewissen Punkt stellt jeder seine speziellen Bezüge her, je nach Prägung oder selbst gezogenen Verbindungen. Ein eingefleischter Christ wird garnichts besondres dran finden, jede Predigt in der Zeitung oder im Radio ist so: Alltagssituation - Bibelbezug, Alltagssituation - Bibelbezug. Ein Konfessionsfreier denkt "was soll denn dieser olle Lattenjupp hier?" Der Symbolgehalt ist für ihn nicht aktuell und nicht stimmig. Muss man denn für einen leidenden Menschen immer in die Bibel-Mottenkiste greifen?
Die Christen schon. In einem Ethikunterricht kann/muss man verschiedene Sichtweisen diskutieren und scheinbar Selbstverständliches aufbrechen.

da du Lehrer bist, wirst du das natürlich wissen. Verlegen Ich führe gerade Selbstgespäche.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1759748) Verfasst am: 14.06.2012, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

kennstenich hat folgendes geschrieben:
In einem Ethikunterricht kann/muss man verschiedene Sichtweisen diskutieren und scheinbar Selbstverständliches aufbrechen.

yepp, mache ich.

Manchmal ist das echt spannend, wenn man Moslem- und Christen-Fundis unter den Schülern hat, und als Thema 'Die Antwort der Religionen'. Macht schon einen Unterschied, ob ein lauer Christ in einem Referat den Buddhismus vorstellt, oder ein HardCore-Muslim schildert, wie er betet, was er glaubt und so weiter.
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Arashi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.05.2011
Beiträge: 185
Wohnort: Mainz

Beitrag(#1759821) Verfasst am: 14.06.2012, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Und kein einziges Argument dafür, wozu man Religionsunterricht braucht.

Du solltest genauer unterscheiden zwischen "Da steht kein Argument" und "I.R erkennt die da stehenden Argumente nicht als solche an" zwinkern
_________________
Den Planeten Erde retten? Unsinn. Dem geht es super!
Der Klimawandel ist Kleinkram. Überfischung, Atommüll, Nuklearwaffen: schert den Planeten alles nicht.
Der Erde geht es seit 4 Mrd. Jahren gut - nur die Menschheit ist es die mit Hochgeschwindigkeit an die Wand fährt. Und auch das wird der Erde egal sein.
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1759888) Verfasst am: 14.06.2012, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Und kein einziges Argument dafür, wozu man Religionsunterricht braucht.

Du solltest genauer unterscheiden zwischen "Da steht kein Argument" und "I.R erkennt die da stehenden Argumente nicht als solche an" zwinkern


Die Frage ist doch nicht, ob es Religionsunterricht gibt, oder nicht, sondern wie man ihn versteht. Stellen wir uns mal vor, man würde Deschner und Drewermann als Grundlagen für einen vernünftigen Religionsunterricht nehmen, also die Geschichte des Christentums und das Verständnis biblischer Texte, wenn man sie nicht wörtlich nimmt. Eine frühere Freundin von mir war in Essen in einem katholischen Mädchengymasium, ihr Relilehrer war aber mutig genug, die Heilungsgeschichten des NT nach Drewermann auszulegen, vor allem auch den historischen Kontext zu erläutern, soweit das möglich ist. Meine Freundin meinte, das hätte in der Klasse zu sehr vielen sehr spannenden Diskussionen geführt, da auf dieser Schule natürlich viele Schüler aus hardcorekatholischen Familien waren, und erst durch diesen Unterricht hatten einige Schüler den Mut gewonn, zuhause mit ihren Eltern zu diskutieren, ob das wirklich alles so richtig ist, was man ihnen eingebleut hat.

Wieso sollte der Religionsunterricht nicht zum eigenständigen Nachdenken anregen, oder ein kritisches Bewußtsein bei den Schülern schaffen können?

Natürlich darf der Reli-Unterricht keine Form der Frühmissionierung darstellen, er muß möglichst umfangreich über die Geschichte der Religionen aufklären, über ihre ursprüngliche sozialpsychologische Funktion, und natürlich auch über das enorme Instrumentalisierungspotenzial aufklären, daß in den meisten religionen liegt.

Wo, wenn nicht im Religionsunterricht könnten junge Menschen darüber aufgeklärt werden, daß Religionen gerade nicht dazu da sind, objektive Wahrheiten zu verkünden?

Auch die Geschichte der großen Religionen ist viel zu aufwändig zu erläutern, so daß es den Rahmen des normalen Geschichtsunterrichtes sprengen würde.

Nach allem, was bisher hier geschrieben wurde, weiß ich nach wie vor kein enziges Argument gegen einen aufgeklärten und vernunftbegründeten Religinsunterricht.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1759889) Verfasst am: 14.06.2012, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Nach allem, was bisher hier geschrieben wurde, weiß ich nach wie vor kein enziges Argument gegen einen aufgeklärten und vernunftbegründeten Religinsunterricht.

die Frage ist falsch gestellt. Warum muss das Religionsunterricht, genauer, konfessioneller Religionsunterricht, sein?

Was kann in LER, Ethik, Philosophie oder wie auch immer man das Fach nennen will, nicht geleistet werden, was im Religionsunterricht geleistet werden kann?

Okay, man leistet den etablierten Großkirchen keine Hilfestellung bei der Mitgliederbetreuung. Aber dagegen hast Du Dich ja bereits ausgesprochen.
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1759892) Verfasst am: 14.06.2012, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Nach allem, was bisher hier geschrieben wurde, weiß ich nach wie vor kein enziges Argument gegen einen aufgeklärten und vernunftbegründeten Religinsunterricht.

die Frage ist falsch gestellt. Warum muss das Religionsunterricht, genauer, konfessioneller Religionsunterricht, sein?

Was kann in LER, Ethik, Philosophie oder wie auch immer man das Fach nennen will, nicht geleistet werden, was im Religionsunterricht geleistet werden kann?

Okay, man leistet den etablierten Großkirchen keine Hilfestellung bei der Mitgliederbetreuung. Aber dagegen hast Du Dich ja bereits ausgesprochen.


Das ist natürlich aus meiner Sicht die unbedingte Voraussetzung, daß an keiner Schule, die staatlich gefördert wird, konfessionsgebundener Religionsunterricht angeboten werden darf. Diesen ganzen Spuk der religiösen und konfessionellen Spaltungen in immer näher zusammenrückenden Gesellschaften und Kulturen, unter globalisierten Voraussezungen, wird man so sicher nicht beenden können, aber vielleicht kann man versuchen, ihm ein wenig den Nährboden entziehen. Dazu wäre ein offen gestalteter Religionsunterricht aus meiner Sicht sehr gut geeignet.

Natürlich geht das nur mit Lehrern, die selber über eine gewisse geistige Aufgeschlossenheit verfügen, klaro.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1759895) Verfasst am: 14.06.2012, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Und kein einziges Argument dafür, wozu man Religionsunterricht braucht.

Du solltest genauer unterscheiden zwischen "Da steht kein Argument" und "I.R erkennt die da stehenden Argumente nicht als solche an" zwinkern

Naja, ich habe es auch freundlich ausgedrückt. Der eher ehrliche Kommentar hätte lauten müssen: "Käse!"
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1759897) Verfasst am: 14.06.2012, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

kennstenich hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Fakultativer Philosophieunterricht in Erfurt 1970-1971

Ach so.

Zitat:
Religionsunterricht kontra Pioniernachmittag
In der Klasse gibt es zwei Gruppen. Die eine geht einmal pro Woche nach der Schule zum Religionsunterricht beim katholischen Pfarrer. Die andere zum Pioniernachmittag. Ich bin zunächst unentschlossen. Für den Religionsunterricht sprechen die Heiligenbildchen, die man für solides Bibelwissen bekommt

Diesem Bericht zum DDR-Schulalltag entnehme ich, dass der Religionsunterricht auch zunächst reines Bibelwissen vermittelte. Die Einflüsse der 68er-Pädagogik werden aber irgendwann rübergeschwappt sein und damit mehr Alltagsnähe?

Es gab keinen Religionsunterricht im Sinne eines Schulfaches. Wer wollte (bzw. musste) ist in seiner Freizeit (!) in die Kirche zur Christenlehre (wie das z.B. bei Katholens hiess) gegangen. Andere sind halt zum Klavierunterricht gegangen, oder Fußball spielen.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1759902) Verfasst am: 14.06.2012, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Nach allem, was bisher hier geschrieben wurde, weiß ich nach wie vor kein enziges Argument gegen einen aufgeklärten und vernunftbegründeten Religinsunterricht.

die Frage ist falsch gestellt. Warum muss das Religionsunterricht, genauer, konfessioneller Religionsunterricht, sein?

Was kann in LER, Ethik, Philosophie oder wie auch immer man das Fach nennen will, nicht geleistet werden, was im Religionsunterricht geleistet werden kann?

Okay, man leistet den etablierten Großkirchen keine Hilfestellung bei der Mitgliederbetreuung. Aber dagegen hast Du Dich ja bereits ausgesprochen.

Sehe ich auch so.
Wer darüber hinaus noch etwas mehr über spezielle Auslegung irgendwelcher Testamente oder Religionsgeschichte erfahren möchte, der darf das gern in den entsprechenden Vereinen auf deren oder seine eigenen Kosten in seiner Freizeit gern tun.
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Arashi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.05.2011
Beiträge: 185
Wohnort: Mainz

Beitrag(#1760084) Verfasst am: 15.06.2012, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Arashi hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Und kein einziges Argument dafür, wozu man Religionsunterricht braucht.

Du solltest genauer unterscheiden zwischen "Da steht kein Argument" und "I.R erkennt die da stehenden Argumente nicht als solche an" zwinkern

Naja, ich habe es auch freundlich ausgedrückt. Der eher ehrliche Kommentar hätte lauten müssen: "Käse!"

Die freundliche Version von "Käse!" wäre gewesen "Ich stimme dir nicht zu und wir werden damit leben müssen, dass wir uns nicht einig werden."
So hast du es einfach falsch ausgedrückt, denn "Käse!" impliziert, dass du das vorhandensein von Argumenten anerkennst, sonst könntest du eben jene ja nicht für Käse halten.
Mein Güte was für eine Diskussionskultur Sehr glücklich
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Den Planeten Erde retten? Unsinn. Dem geht es super!
Der Klimawandel ist Kleinkram. Überfischung, Atommüll, Nuklearwaffen: schert den Planeten alles nicht.
Der Erde geht es seit 4 Mrd. Jahren gut - nur die Menschheit ist es die mit Hochgeschwindigkeit an die Wand fährt. Und auch das wird der Erde egal sein.
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Epikur63
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.06.2012
Beiträge: 16

Beitrag(#1760252) Verfasst am: 16.06.2012, 16:09    Titel: Re: Landesgesetze Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Man sieht es nicht wirklich. Der Konkordatstext ist in vielen Einzelheiten, welche Rechte die Kirche in ezug auf RU hat, genauer; aber dass diese Einzelheiten neu eingeführt werden, kann ich nicht erkennen. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es sich dabei um die Absicherung schon bestehender Regelungen (zB aus Schulgesetzen) handelt.
Und oben hst du ja übrigens noch behauptet, dass der katholische Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach überhaupt aufs Konkordat zurückginge, nicht nur, dass sich da etwas geändert habe. Und das ist eben falsch.


Sorry, hatte das Thema hier aus den Augen verloren. Nur ganz kurz: Natürlich gab es katholischen Religionsunterricht schon vorher, aber nun wurde er erweitert z.B. durch den Ausbau von Bekenntnisschulen und er in einem Staatsvertrag festgeschrieben. Umgekehrt meinte Hitler zu säkularen Schulen, die in der Weimarer Republik einen Aufschwung erlebt hatten (auf die Schnelle aus einer englischsprachigen Quelle): "Secular schools can never be tolerated because such schools have no religious instruction, and a general moral instruction without a religious foundation is built on air; consequently, all character training and religion must be derived from faith."
http://en.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Nazi_Germany#Atheists

Das war schon eine deutliche Änderung
_________________
Lebenseinstellung: "Ich könnte mich irren, Du könntest Recht haben und gemeinsam kommen wir der Wahrheit vielleicht auf die Spur." (Karl Popper)
Blog: http://freierblick.wordpress.com/
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22288

Beitrag(#1760273) Verfasst am: 16.06.2012, 17:25    Titel: Re: Landesgesetze Antworten mit Zitat

Epikur63 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Man sieht es nicht wirklich. Der Konkordatstext ist in vielen Einzelheiten, welche Rechte die Kirche in ezug auf RU hat, genauer; aber dass diese Einzelheiten neu eingeführt werden, kann ich nicht erkennen. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es sich dabei um die Absicherung schon bestehender Regelungen (zB aus Schulgesetzen) handelt.
Und oben hst du ja übrigens noch behauptet, dass der katholische Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach überhaupt aufs Konkordat zurückginge, nicht nur, dass sich da etwas geändert habe. Und das ist eben falsch.

Sorry, hatte das Thema hier aus den Augen verloren. Nur ganz kurz: Natürlich gab es katholischen Religionsunterricht schon vorher, aber nun wurde er erweitert z.B. durch den Ausbau von Bekenntnisschulen und er in einem Staatsvertrag festgeschrieben. Umgekehrt meinte Hitler zu säkularen Schulen, die in der Weimarer Republik einen Aufschwung erlebt hatten (auf die Schnelle aus einer englischsprachigen Quelle): "Secular schools can never be tolerated because such schools have no religious instruction, and a general moral instruction without a religious foundation is built on air; consequently, all character training and religion must be derived from faith."
http://en.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Nazi_Germany#Atheists

Das war schon eine deutliche Änderung

Hast du für den Ausbau der Bekenntnisschulen eine Quelle? Kommt mir unplausibel vor, nach dem was ich über die Religionspolitik der Nazis weiß. Auch die Bestimmungen des Konkordats wurden ja von staatlicher Seite m.W. oft gebrochen. Und dass da etwas in einem Staatsvertrag festgeschrieben wurde, heißt ja nicht, dass es neu war.

Die "säkularen Schulen" deiner Quelle meinen übrigens - wenn ich das recht verstehe - nicht einfach alle "nicht-konfessionellen Schulen"; das waren vielmehr im Normalfall sog. "Christliche Gemeinschaftsschulen", d.h. konfessionsübergreifend, aber trotzdem christlich.
Gemeint sein werden vielmehr die sog. "Bekenntnisfreien Schulen", in denen es - als Ausnahme! - keinen Religionsunterricht gab, die aber im Bildungssystem auch ziemlich selten gewesen sein dürften. Im nordrhein-westfälischen Schulrecht kommen die auch vor; ihre Errichtung ist aber in ganz ähnlicher Weise wie bei den Konfessionsschulen daran geknüpft, dass es eine hinreichende Zahl von Eltern gibt, die genau diese Schule wollen, usw; so ähnlich dürfte es auch in Weimarer Zeit gewesen sein. Die Errichtung solcher Schulen dürfte eher mit einer mit der Arbeiterbewegung verknüpften (oder von den Nazis so gesehenen) Freidenkerbewegung zu tun haben und als solche von den Nazis bekämpft worden sein.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1760320) Verfasst am: 16.06.2012, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
So hast du es einfach falsch ausgedrückt, denn "Käse!" impliziert, dass du das vorhandensein von Argumenten anerkennst, sonst könntest du eben jene ja nicht für Käse halten.
Mein Güte was für eine Diskussionskultur Sehr glücklich

Du meinst, argumentfreier Käse dürfte nicht Käse heissen, weil Käse ja ein Argument bezeichnet?
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kennstenich
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Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1760899) Verfasst am: 19.06.2012, 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
kennstenich hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
ich unterrichte das Fach Ethik.


Wenn du Abiturjg. 73 bist, ab wann wurde dann das Fach Ethik in deinem Bundesland Thema?
Wie kam es zur Einrichtung des Fachs?

ich kann mich jetzt nicht an ein konkretes Datum erinnern, [...]


Diese ibka-Seite informiert ganz gut, wie es in NRW gelaufen ist - dort gibt es das Fach seit 1997 und wurde - wie dargestellt -von kirchlicher Seite aufgedrückt gegen "Religionsflüchtlinge".
http://www.ibka.org/presse/ethik-NRW.html

In Niedersachsen ist es anders gewesen. Da wurde bereits 1970 das Fach Religionskunde mittels des Staatsvertrages der Freireligiösen Gemeinde eingeführt, das wandelte sich in Werte und Normen.
http://www.fachverband-werte-und-normen.de/html/jubilaeum.html
Dort wird nun nach 1995 genannt, dass es das Monopol der Kirchen durchbricht, weil es allein in staatlicher Verantwortung liegt

Also in den 70ern und um 95 ist viel passiert.
wikipedia nennt
Zitat:
Die Katholische Kirche (Beschluss der Gemeinsamen Synode der Bistümer vom 22. November 1974) sowie ein Jahr später die Evangelische Kirche (Beschluss des Ausschusses Bildung und Erziehung der Synode der Ev. Kirche in Hessen und Nassau vom 22./23. August 1975) fassten den Beschluss, für die Nichtteilnehmer am Religionsunterricht den „Ersatzunterricht“ zu fordern.

aber das wäre 4-5 Jahre nach der Religionskunde der Freireligiösen in Niedersachsen. Am Kopf kratzen

bzgl. telliamed + IR:
die Ostdtsch. Bundesländer sind dadurch geprägt, dass Schule und Religionsunterricht getrennt abliefen. Da haben nach der Wende selbst manche Pastoren bedauert, dass sie ihre Nachwuchsarbeit nun nicht mehr in der Kirchengemeinde ohne Lehrplan machen können. Religion war Mangelfach und so haben sich vermutlich etliche Lehrer mit einer entsprechenden Nachschulung ihren Job gerettet, obwohl sie eigentlich wenig Bibelwissen hatten.

Als Spätergeborener versteht man manchmal die alten Streitpunkte garnicht. Ich empfinde so ein Fach (Ethik) eigentlich nicht als aufgedrückt, sondern wertvoll, wenn es interessant gemacht ist.

edit: unter Zeitschrift wird genannt
Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften e.V.
Petitionsunterstützung

Giordano- Bruno-Stiftung
Petitionsunterstützung


heißt das wohl, wie es sich anhört, dass die beiden die Petitionen des Fachverbandes unterstützen?
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1762290) Verfasst am: 24.06.2012, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

Bevor der Religionsunterricht abgeschafft wird sollte der Ethikunterricht erstmal noch ausgebaut werden. Ich hatte ab der achten Klasse Ethik und ich kann mich eigentlich an gar nichts mehr erinnern was wir da gemacht haben und das liegt wohl nur zum Teil an meinem Lebenswandel.
Das Problem ist, dass Ethik ein relativ substanzloses Schulfach ist. Man muss im Grunde nichts lernen und wenn einer in Deutsch gut ist oder ein bisschen labern kann, dann nimmt er so Diskussionen wie in Ethik auch locker mit. Ich finde da gehören mehr Inhalte rein, Philosophie, Philosophiegeschichte, vergleichende Religionswissenschaften oder Soziologie geben genug her um da auch Stoff aufzubereiten, der verstanden und gelernt sein will. Dann hat man später etwas auf das man sich berufen oder das man vertiefen kann. Wenn das mehr oder weniger so Freistunden sind wo Hausaufgaben gemacht werden und viel geratscht wird, dann ist es eigentlich schade um die Zeit.

Also, bevor man die Hunde von der Kette lässt und den staatlich beäugten Religionsunterricht streicht gehört sich erstmal ein vernünftiges System her den kleinen Arschlöchern sowas wie Moral einzubläuen. Angst vorm großen Manitu ist vielleicht nicht gerade ein erhabener Grund keine Scheiße zu bauen, aber es funktioniert in Teilen wenigstens. Bei dem Gedanken daran die Meute ganz ohne schulische Gewissensbildung auf die Welt loszulassen ist mir doch etwas unwohl.
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Vobro
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1762351) Verfasst am: 24.06.2012, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sargnagel hat folgendes geschrieben:
Bevor der Religionsunterricht abgeschafft wird sollte der Ethikunterricht erstmal noch ausgebaut werden. Ich hatte ab der achten Klasse Ethik und ich kann mich eigentlich an gar nichts mehr erinnern was wir da gemacht haben und das liegt wohl nur zum Teil an meinem Lebenswandel.
Das Problem ist, dass Ethik ein relativ substanzloses Schulfach ist. Man muss im Grunde nichts lernen und wenn einer in Deutsch gut ist oder ein bisschen labern kann, dann nimmt er so Diskussionen wie in Ethik auch locker mit. Ich finde da gehören mehr Inhalte rein, Philosophie, Philosophiegeschichte, vergleichende Religionswissenschaften oder Soziologie geben genug her um da auch Stoff aufzubereiten, der verstanden und gelernt sein will. Dann hat man später etwas auf das man sich berufen oder das man vertiefen kann. Wenn das mehr oder weniger so Freistunden sind wo Hausaufgaben gemacht werden und viel geratscht wird, dann ist es eigentlich schade um die Zeit.

Also, bevor man die Hunde von der Kette lässt und den staatlich beäugten Religionsunterricht streicht gehört sich erstmal ein vernünftiges System her den kleinen Arschlöchern sowas wie Moral einzubläuen. Angst vorm großen Manitu ist vielleicht nicht gerade ein erhabener Grund keine Scheiße zu bauen, aber es funktioniert in Teilen wenigstens. Bei dem Gedanken daran die Meute ganz ohne schulische Gewissensbildung auf die Welt loszulassen ist mir doch etwas unwohl.


>>schulische Gewissensbidlung<<

Hm, gehört das nicht eher in die Familie, in den Rahmen der engeren Bezugspersonen? Welcher Art soll die Gewissensbildung denn sein? Das soziale Gewissen hilft ja nicht viel, dabei kommen Leute raus, die sich je nach gesellschaftlich gepflegter Moral drehen wie ein Wetterfähnchen im Wind. "Gut" sein kann ein Mensch doch nur, wenn es über das verfügt, was man ein persönliches Gewissen nennt, also das Streben nach bestimmten Verhaltensweisen aus innerer Notwendigkeit heraus.

Angst ist diesbezüglich tatsächlich ein schlechter Ratgeber, denn wer aus Angst vor Strafe, oder dem Ausschluß aus der Gruppe, etwas bestimmtes unterläßt, wird eben diese Dinge tun können, wenn die Strafangst wegfällt. Das haben die Religionen, die ständig mit der Angst vor Gott hantieren, weder psychologisch noch pädagogisch begriffen.
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brf
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Anmeldungsdatum: 25.05.2010
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Beitrag(#1762610) Verfasst am: 25.06.2012, 07:47    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
kennstenich hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
ich unterrichte das Fach Ethik.


Wenn du Abiturjg. 73 bist, ab wann wurde dann das Fach Ethik in deinem Bundesland Thema?
Wie kam es zur Einrichtung des Fachs?

ich kann mich jetzt nicht an ein konkretes Datum erinnern, weil ich 12 Jahre Erziehungsurlaub genommen habe und die Änderung in der Zeit erfolgte (muss irgendwann nach 2000 gewesen sein).

Ethik gab es schon seit ich unterrichte, allerdings fakultativ. Religion wurde in Randstunden unterrichtet, wer sich vom Religionsunterricht abgemeldet hatte, nicht getauft oder einer Religionsgemeinschaft angehörte, für die kein Religionsunterricht angeboten wurde, hatte frei. Ich hätte mich damals geweigert, Ethik zu unterrichten, denn man hätte so nur den Religionsunterricht gefördert (es macht weniger Sinn, sich vom Religionsunterricht abzumelden, wenn man dann statt Freistunden ein anderes Fach hat).

Irgendwann kam dann die 'verlässliche Schule', da ging das nicht mehr mit Randstunden abhängen. Vermutlich war das dann auch mit der Grund, dass Ethik Pflichtfach wurde, und zwar für alle Schüler. Da nicht genügend ausgebildete Lehrer vorhanden waren, wurde (und wird) Ethik in großem Umfang von Religionslehrern erteilt. Aus meiner Sicht ist das eher ein Skandal. Allerdings muss man einräumen, dass das, was viele Religionslehrer im Religionsunterricht treiben, mit Religion nicht mehr viel zu tun hat und der Unterschied zu Ethik mehr oder weniger verschwimmt.

In Bayern konnte man sich ~1970 vom Religionsunterricht abmelden. Als das nach 68 mehr und mehr getan haben, wurde due Politik hektisch und hat Ethik eingeführt. Danach hatten auch die Abgemeldeten wieder Unterricht. Und es war (und ist - wie ich erst im letzten Monat bei meiner Tochter sehen durfte) verbrämte Religion. Natürlich, abhängig vom Lehrer manchmal auch merh oder weniger interessante Ethik. Oder Stoff der den Schülern wichtig ist und woanders keinen Platz hat. Im Lehrplan ist es formell Religionskunde
http://www.isb-gym8-lehrplan.de/contentserv/3.1.neu/g8.de/index.php?StoryID=26356
und versteckt - abhängig vom Lehrer - doch wieder Religion.
Gute Ansätze sind aber eindeutig auch drin.
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ich war's nicht



Anmeldungsdatum: 17.06.2008
Beiträge: 614

Beitrag(#1762823) Verfasst am: 26.06.2012, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Diesen ganzen Spuk der religiösen und konfessionellen Spaltungen in immer näher zusammenrückenden Gesellschaften und Kulturen, unter globalisierten Voraussezungen, wird man so sicher nicht beenden können, aber vielleicht kann man versuchen, ihm ein wenig den Nährboden entziehen.


Moin,

Spaltung im Sinne von: 'Ich kann deine Überzeugung nicht leiden und würde dir meine richtige Meinung am liebsten einprügeln' sollte wirklich überwunden werden.

Spaltung im Sinne von: gegen den Einheitsbrei und Gleichmacherei (wir glauben alle an den selben Gott usw.) finde ich als gläubiger Mensch richtig.

Ich habe einen anderen Glauben als Christen, ich definiere Monotheismus anders und ich halte den christlichen Glauben für falsch. Ich möchte damit nicht gleichgesetzt werden und den theologischen Inhalt verwischt bekommen. Nur kann ich eben den christlichen Glauben auch gut stehen lassen, ich will gar keinen davon abbringen. Ich möchte aber eben auch nicht damit zu einem Einheitsbrei verrührt werden.
(genauso kann ich verstehen, dass ein Katholik nicht mit einem Evangelischen gleichgesetzt werden möchte, usw.)

Insofern bin ich nicht gegen Spaltung sondern finde sie richtig.

Tschüss

Jörg
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