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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762192) Verfasst am: 23.06.2012, 21:29 Titel: Mystizismus und Kontemplation |
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Hallo Freigeister,
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was haltet ihr von christlichen Mystizismus bzw. dem Themenkomplex "Kontemplation". Mal ein beispielhafter Auszug einer Buchbeschreibung:
"Das Wesen aller wahrhaften Religion und Spiritualität besteht weder in Bekenntnissen zu irgendwelchen Lehraussagen noch im Befolgen bestimmter Moralvorschriften. Nicht das Anhäufen von Informationen führt zu echter Erkenntnis, sondern eine neue Sichtweise: Im Zustand des Einsseins, im Hier und Jetzt, im reinen Dasein sind das Wahre und das Falsche, das Gute und das Böse, Gott und Mensch nicht länger absolute Gegensätze. Indem wir das dualistische Denken überwinden und lernen, auch mit Paradoxien zu leben, können wir die starren Grenzen auflösen, die immer wieder zu Fundamentalismus und Gewalt führen. Um dauerhaft Glück und Frieden für uns und unsere Mitmenschen zu erreichen, müssen wir sehen lernen wie die Mystiker aller großen Religionen[...]"
Ich leugne nicht, dass ich mich schwerlich vom Christentum verabschieden kann. Als jemand, der sich für Meditation interessiert, finde ich diese "nicht-duale" Sichtweise vertretbar. Wer kann mir ggf die Augen öffnen und die Denkfalle dieser Sichtweise darlegen?
Tschö mit oe sagt SchoeM
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1762211) Verfasst am: 23.06.2012, 21:59 Titel: |
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Das kann man garnicht widerlegen, da alles so schwammig formuliert ist.
Was bitte ist die "nicht-duale" Sichtweise?
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32511
Wohnort: Woanders
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(#1762213) Verfasst am: 23.06.2012, 22:02 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | Das kann man garnicht widerlegen, da alles so schwammig formuliert ist.
Was bitte ist die "nicht-duale" Sichtweise? |
Hmmm... wenn ich mal eine Interpretation wagen darf: "nicht dual" = Einheit von Körper und Geist.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1762217) Verfasst am: 23.06.2012, 22:06 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | Das kann man garnicht widerlegen, da alles so schwammig formuliert ist.
Was bitte ist die "nicht-duale" Sichtweise? |
Ich nehme an, das ist gemeint, wenn:
Zitat: | SchoeM hat folgendes geschrieben: |
"sind das Wahre und das Falsche, das Gute und das Böse, Gott und Mensch nicht länger absolute Gegensätze."
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Wobei das schwurbelig bleibt. Was ist schon gut, was böse? Was falsch, was wahr? Und wer zum Geier ist dieser Gott?
_________________ Tja
Zuletzt bearbeitet von astarte am 23.06.2012, 22:09, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1762218) Verfasst am: 23.06.2012, 22:09 Titel: |
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Nicht-Dual bedeutet für mich, dass nicht willkürlich eine Trennung von Sachverhalten vorgenommen wird. Das passiert tatsächlich häufig siehe Körper-Geist oder auch Informationsverarbeitung-Qualia etc.
Es bedeutet aber nicht die Anerkennung von Paradoxien. Wenn ein Paradoxon auftaucht, ist die Ansicht oder das zu Grunde liegende Modell falsch.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1762259) Verfasst am: 23.06.2012, 23:31 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Das kann man garnicht widerlegen, da alles so schwammig formuliert ist.
Was bitte ist die "nicht-duale" Sichtweise? |
Hmmm... wenn ich mal eine Interpretation wagen darf: "nicht dual" = Einheit von Körper und Geist. |
Körper und Geist bilden doch immer eine Einheit oder nicht?
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1762264) Verfasst am: 23.06.2012, 23:39 Titel: |
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Ich les das so, dass man mit dem -pardon- Scheiß das Schwarzweißdenken hinter sich lassen soll, das einem das christliche Weltbild zuvor erstmal kräftigst eingehämmert hat. Braucht man nicht, wenn man die Finger vom Glauben lässt und seine Gedankenhygiene nach der Auseinandersetzung mit der christlichen Weltsicht beachtet.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1762307) Verfasst am: 24.06.2012, 10:07 Titel: |
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Und ich lese das so: Das menschliche Hirn kann auf verschiedene Weise (Drogen, Meditieren, Fasten, sehr lang knien oder in eine Klarinette blasen, sich fast erdrosseln ...) in einen Zustand gebracht werden, in dem es angenehme All-Einheitsgefühle produziert. Diese Rauschzustände werden durch Mystik "rationalisiert", es wird eine Philosophie drumherum gedichtet, Gott, kosmische Einheit usw.
Natürlich ist alles ganz schwammig formuliert, alles ist irgendwie gleichzeitig sein Gegenteil und letztlich völlig undefiniert.
Nimmt man jetzt die mystischen Rauschzustände weg, bleibt eine nahezu inhaltslose Schwurbelphilosophie übrig, die sich gut für Leute eignet, denen zur Vollständigkeit ihres hedonistischen Wellnessuniversums noch ein kompatibler Überbau fehlt.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762326) Verfasst am: 24.06.2012, 11:16 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Nimmt man jetzt die mystischen Rauschzustände weg, bleibt eine nahezu inhaltslose Schwurbelphilosophie übrig, die sich gut für Leute eignet, denen zur Vollständigkeit ihres hedonistischen Wellnessuniversums noch ein kompatibler Überbau fehlt. |
Es trifft es in meinen Augen sehr gut. Könnt ihr euch aber vorstellen, dass Leute, die christlich aufgewachsen sind und eine "spirituelle Ader" haben, sich schwer mit dem Gedanken tun, dass es nur das gibt, was der Mensch sieht und nichts mehr nach dem Leben kommt? Manch einer hier hat vielleicht auch eine Entwicklung zu seinem jetzigen denken darüber durchgemacht.
Es schmerzt und kränkt sich mancher Dinge bewusster zu werden. Da versucht man sich an manchem festzuhalten, wenn ihr versteht.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1762328) Verfasst am: 24.06.2012, 11:18 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Es schmerzt und kränkt sich mancher Dinge bewusster zu werden. Da versucht man sich an manchem festzuhalten, wenn ihr versteht. |
Ja, das verstehe ich.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1762335) Verfasst am: 24.06.2012, 11:37 Titel: |
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Ich schätze das haben hier einige durchgemacht. Meiner Erfahrung nach geht es aber danach besser. Und man lässt sich nicht mehr so einfach hinters Licht führen. Wenn jemand schon soweit ist zu hinterfragen und die Antworten nicht zu ignorieren, dann kommt auch der Punkt an dem Konsistenz im Weltbild das Wohlgefallen auslöst, was vorher durch märchenhafte Schwurbeleien erzeugt wurde.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762339) Verfasst am: 24.06.2012, 11:42 Titel: |
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Was ich z.B. nicht verstehe:
Wir können als Menschen ohne Hilfe nicht die Signale der Fledermäuse oder Delphine wahrnehmen. Es gibt sie aber, wie wir dank der Technik feststellten.
Wir erinnern uns nicht an unser Leben im Mutterbauch. Es gab es aber, wie wir lernten.
Warum sollte es nichts nach dem Leben geben, was wir derzeit nur nicht wissen oder erfahren können? Wieso lehnen manche diese Möglichkeit vehement ab?
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1762349) Verfasst am: 24.06.2012, 11:56 Titel: |
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Wirds hier wieder esoterisch? Und bestimmt auch ungemütlich, wenn man nur darauf hinweist.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1762353) Verfasst am: 24.06.2012, 12:03 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Was ich z.B. nicht verstehe:
Wir können als Menschen ohne Hilfe nicht die Signale der Fledermäuse oder Delphine wahrnehmen. Es gibt sie aber, wie wir dank der Technik feststellten.
Wir erinnern uns nicht an unser Leben im Mutterbauch. Es gab es aber, wie wir lernten.
Warum sollte es nichts nach dem Leben geben, was wir derzeit nur nicht wissen oder erfahren können? Wieso lehnen manche diese Möglichkeit vehement ab? |
Von den genannten Vorgängen gibt es nachprüfbare Zeugnisse. Wir können die Ultraschallrufe der Fledermäuse messen und wir können uns Babys im Mutterleib auch mittels Ultraschallinstrumenten anschauen. Wir haben aber meines Wissens nach nicht eine einzige nicht anderweitig besser erklärbare Messung dessen was im Tode passiert oder danach. Wir wissen aber, dass Hirnverletzungen zu Bewusstseins- und Persönlichkeitsveränderungen führen können. Es sind also offenbar Funktionen des Gehirns. Dieses muss also irgendwie noch etwas tun um Persönlichkeit und Bewusstsein hervorzubringen. Nach dem Tod ist das einzige was das Hirn tut, eine Nahrungsquelle für andere Organismen darzustellen.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1762354) Verfasst am: 24.06.2012, 12:03 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Nicht-Dual bedeutet für mich, dass nicht willkürlich eine Trennung von Sachverhalten vorgenommen wird. Das passiert tatsächlich häufig siehe Körper-Geist oder auch Informationsverarbeitung-Qualia etc. |
Oder wenn z.B. Drogenerfahrungen a priori zu Halluzinationen und damit ihr Inhalt für erkenntnisirrelevant erklärt werden, ohne dass die entsprechende Person sie je selbst gemacht hätte, und damit eine willkürliche duale Trennung zwischen "Schein"erfahrungen und "echten" Erfahrungen in die Welt eingeführt wird...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1762366) Verfasst am: 24.06.2012, 12:34 Titel: |
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Vielleicht eine kurze Erklärung, was zu sehen ist, damit man entcheiden kann, ob man draufklicken will?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1762368) Verfasst am: 24.06.2012, 12:40 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Oder wenn z.B. Drogenerfahrungen a priori zu Halluzinationen und damit ihr Inhalt für erkenntnisirrelevant erklärt werden, ohne dass die entsprechende Person sie je selbst gemacht hätte, und damit eine willkürliche duale Trennung zwischen "Schein"erfahrungen und "echten" Erfahrungen in die Welt eingeführt wird... |
- "a priori" ist hier unzutreffend
- die Trennung ist nicht willkürlich, sondern orientiert sich an der intersubjektiven Wiederholbarkeit und Überprüfbarkeit
- in der Wissenschaft werden häufig Erfahrungen untersucht, ohne daß der Wissenschaftler sie selbst gemacht haben müßte, z.B. Krebserkrankungen oder der Tod.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1762369) Verfasst am: 24.06.2012, 12:43 Titel: Re: Mystizismus und Kontemplation |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Hallo Freigeister,
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was haltet ihr von christlichen Mystizismus bzw. dem Themenkomplex "Kontemplation". Mal ein beispielhafter Auszug einer Buchbeschreibung:
"Das Wesen aller wahrhaften Religion und Spiritualität besteht weder in Bekenntnissen zu irgendwelchen Lehraussagen noch im Befolgen bestimmter Moralvorschriften. Nicht das Anhäufen von Informationen führt zu echter Erkenntnis, sondern eine neue Sichtweise: Im Zustand des Einsseins, im Hier und Jetzt, im reinen Dasein sind das Wahre und das Falsche, das Gute und das Böse, Gott und Mensch nicht länger absolute Gegensätze. Indem wir das dualistische Denken überwinden und lernen, auch mit Paradoxien zu leben, können wir die starren Grenzen auflösen, die immer wieder zu Fundamentalismus und Gewalt führen. Um dauerhaft Glück und Frieden für uns und unsere Mitmenschen zu erreichen, müssen wir sehen lernen wie die Mystiker aller großen Religionen[...]"
Ich leugne nicht, dass ich mich schwerlich vom Christentum verabschieden kann. Als jemand, der sich für Meditation interessiert, finde ich diese "nicht-duale" Sichtweise vertretbar. Wer kann mir ggf die Augen öffnen und die Denkfalle dieser Sichtweise darlegen?
Tschö mit oe sagt SchoeM |
>>Als jemand, der sich für Meditation interessiert...<<
Genau darum geht es. Was ist eigentlich Spiritualität; was ist sie im Zusammenhang oder auch im Gegensatz zu Religiosität, etc.
Ein interessanter Vortrag von dem aus meiner Sicht fortschrittlichsten deutschen Philosophen Thomas Metzinger.
http://www.youtube.com/watch?v=N1MBG7FaZKM
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1762374) Verfasst am: 24.06.2012, 12:53 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Warum sollte es nichts nach dem Leben geben, was wir derzeit nur nicht wissen oder erfahren können? |
Leben nach dem Leben wär auch bloß wieder Leben
Ein Leben danach könnte es auch bloß geben wenn es ein Leben davor gab, für jemanden der tot ist könnte es auch kein Leben nach dem Leben geben.
Wissen wir überhaupt was 'Leben' ist...?
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1762380) Verfasst am: 24.06.2012, 13:13 Titel: Re: Mystizismus und Kontemplation |
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Vobro hat folgendes geschrieben: | SchoeM hat folgendes geschrieben: | Hallo Freigeister,
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was haltet ihr von christlichen Mystizismus bzw. dem Themenkomplex "Kontemplation". Mal ein beispielhafter Auszug einer Buchbeschreibung:
"Das Wesen aller wahrhaften Religion und Spiritualität besteht weder in Bekenntnissen zu irgendwelchen Lehraussagen noch im Befolgen bestimmter Moralvorschriften. Nicht das Anhäufen von Informationen führt zu echter Erkenntnis, sondern eine neue Sichtweise: Im Zustand des Einsseins, im Hier und Jetzt, im reinen Dasein sind das Wahre und das Falsche, das Gute und das Böse, Gott und Mensch nicht länger absolute Gegensätze. Indem wir das dualistische Denken überwinden und lernen, auch mit Paradoxien zu leben, können wir die starren Grenzen auflösen, die immer wieder zu Fundamentalismus und Gewalt führen. Um dauerhaft Glück und Frieden für uns und unsere Mitmenschen zu erreichen, müssen wir sehen lernen wie die Mystiker aller großen Religionen[...]"
Ich leugne nicht, dass ich mich schwerlich vom Christentum verabschieden kann. Als jemand, der sich für Meditation interessiert, finde ich diese "nicht-duale" Sichtweise vertretbar. Wer kann mir ggf die Augen öffnen und die Denkfalle dieser Sichtweise darlegen?
Tschö mit oe sagt SchoeM |
>>Als jemand, der sich für Meditation interessiert...<<
Genau darum geht es. Was ist eigentlich Spiritualität; was ist sie im Zusammenhang oder auch im Gegensatz zu Religiosität, etc.
Ein interessanter Vortrag von dem aus meiner Sicht fortschrittlichsten deutschen Philosophen Thomas Metzinger.
http://www.youtube.com/watch?v=N1MBG7FaZKM |
War mir beim ersten Anschauen damals gar nicht so augefallen, der Hinweis auf die Deutsche Bank und ihre Mitarbeiter im Bezug zu "Innerem Anstand":
http://www.youtube.com/watch?v=tvb2SARH5_I
5:48 - 6:10
Grandios!
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1762392) Verfasst am: 24.06.2012, 13:42 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wissen wir überhaupt was 'Leben' ist...? |
Ja.
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1762404) Verfasst am: 24.06.2012, 14:18 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wissen wir überhaupt was 'Leben' ist...? |
Ja. |
Das frage ich mich auch immer wieder mal, gibt es eine allgemeingültige Definition von Leben?
Wo genau liegt die Grenze im Übergang von unbelebter zu belebter Materie?
Kann man das wissenschaftlich exakt eingrenzen und beschreiben?
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1762405) Verfasst am: 24.06.2012, 14:26 Titel: |
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Vobro hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wissen wir überhaupt was 'Leben' ist...? |
Ja. |
Das frage ich mich auch immer wieder mal, gibt es eine allgemeingültige Definition von Leben?
Wo genau liegt die Grenze im Übergang von unbelebter zu belebter Materie?
Kann man das wissenschaftlich exakt eingrenzen und beschreiben? |
Na das haben wir doch schon in der Schule gelernt. Fortpflanzung, Reaktion auf Reize, Nahrungsaufnahme und -umwandlung, Wachstum, hab ich was vergessen? Alles Kriterien für Leben.
Letztendlich sind Lebewesen aber auch nix anderes als komplexe chemische, physikalische Systeme. Insofern macht eine Trennung von belebter und unbelebter Natur nur oberflächlich tatsächlich Sinn.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762410) Verfasst am: 24.06.2012, 14:52 Titel: |
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Mir kommt grad die Frage auf:
Was ist Jesus von Nazaret für euch? Einfach ein Wanderprediger? Jemand mit Idealen, sozusagen ein Sozialkritiker der nach seinem Tod benutzt wurde?
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1762414) Verfasst am: 24.06.2012, 14:58 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Mir kommt grad die Frage auf:
Was ist Jesus von Nazaret für euch? Einfach ein Wanderprediger? Jemand mit Idealen, sozusagen ein Sozialkritiker der nach seinem Tod benutzt wurde? |
Eine Märchenfigur
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1762416) Verfasst am: 24.06.2012, 15:12 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Mir kommt grad die Frage auf:
Was ist Jesus von Nazaret für euch? Einfach ein Wanderprediger? Jemand mit Idealen, sozusagen ein Sozialkritiker der nach seinem Tod benutzt wurde? |
Ein sehr, sehr schlechter Laienphilosoph. Mir ist letztens noch mal aufgegangen: Wenn man Strafe und Belohnung im Jenseits mal wegnimmt, bleibt in der jesuanischen Ethik nichts mehr von Substanz. Es bleibt eine völlig unbegründbare, willkürliche Ethik mit z.T. unpraktikablen bis hin zu absurden Forderungen ("Feindesliebe"), in weiten Teilen nicht mal in sich konsistent und mal hier, mal da zusammengeklaut. Die Antike war schon früher viel weiter und so kann man ja in der Apostelgeschichte nachlesen, dass z.B. Paulus mehr als nur einmal schlicht ausgelacht wurde, weil das denkerische Niveau - euphemistisch ausgedrückt - überschaubar war. Daran ändern auch 2.000 Jahre theologisches Geschwurbel nix.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1762438) Verfasst am: 24.06.2012, 17:31 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | - die Trennung ist nicht willkürlich, sondern orientiert sich an der intersubjektiven Wiederholbarkeit und Überprüfbarkeit |
Drogenerfahrungen sind sehr wohl wiederholbar. Mit den richtigen Settings sogar mit einigermaßen gleichbleibenden Ergebnissen, individuelle Besonderheiten mal ausgenommen. Dazu sind halt nur die wenigsten Wissenschaftler bereit.
Abgesehen davon greift hier natürlich Wittgensteins sinngemäße Bemerkung, dass man nicht die Erkenntnisrelevanz eines Zeitungsartikels überprüft, indem man sich ein zweites Exemplar der selben Zeitung kauft.
step hat folgendes geschrieben: | In der Wissenschaft werden häufig Erfahrungen untersucht, ohne daß der Wissenschaftler sie selbst gemacht haben müßte, z.B. Krebserkrankungen oder der Tod. |
Du verwechselst Gegenstand und Zugang. Bei der Erforschung von Krebsgeschwüren wird nicht die Erfahrung, Krebs zu haben, erforscht, sondern eben das Krebsgeschwür (wie es der Erfahrung des Mediziners zugänglich ist).
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 24.06.2012, 17:38, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1762442) Verfasst am: 24.06.2012, 17:42 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Mir ist letztens noch mal aufgegangen: Wenn man Strafe und Belohnung im Jenseits mal wegnimmt, bleibt in der jesuanischen Ethik nichts mehr von Substanz. |
Von Jesus wissen wir im Wesentlichen nur das, was in den Evangelien und bei Paulus steht. Und ich persönlich finde Paulus in der Tat interessanter als die Evangelien.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1762456) Verfasst am: 24.06.2012, 19:08 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Mir kommt grad die Frage auf:
Was ist Jesus von Nazaret für euch? Einfach ein Wanderprediger? Jemand mit Idealen, sozusagen ein Sozialkritiker der nach seinem Tod benutzt wurde? |
Begabter Idealist mit durchaus ernsthaften Ambitionen, aber ohne jedes diplomatische Geschick - ich tippe mal auf Sonntagskind.
Wobei, urig war er schon irgendwie in seiner gnadenlosen Konsequenz. Mir fiel neulich die Geschichte mit den Jüngern auf dem Boot wieder ein, als ein Sturm aufkommt und er einfach natzt. Die hört man gar nicht mehr so oft von den Christen.
Da zeigt sich was das für Leute waren, mit denen der unterwegs war. Als auf hoher See ein bisschen Sturmwind aufkommt, geben sie gleich alles verloren anstatt mal anzupacken und das Boot zu halten. Kein Wort verstanden von dem was er ihnen über Duldsamkeit und Zuversicht erzählt hatte, verstört und planlos laufen sie durcheinander und jammern über ihr bevorstehendes Ende. Feine Matrosen die Herren, Fischer wollen sie sein, dass ich nicht lache, Hafengesindel, rückratlos und voller Selbstmitleid, so wie man es überall findet, Landratten.
Aber zu ihrem Führer da stehen sie bis zum Ende, der kann alles, wenns sein muss zaubern und das Wetter beeinflussen, nur der kann helfen in der Not. Also vergessen sie für einen Moment mal ihre gewohnte Zurückhaltung und brüllen den Ahnungslosen mit Leibeskräften aus der Koje.
Der, sobald er halbwegs überrissen hat, dass Seegang ist und die Mannschaft kreidebleich, erklärt etwas angefressen, dass man da jetzt eben nicht viel machen könne bis der Sturm vorüber ist und etwas resigniert, dass das elende Gewinsel erbärmlich ist und auch nichts bringt. Von Geschöpfen eines Gottes hat er sich eigentlich was anderes erwartet, aber was solls, schlafen kann er jetzt auch nicht mehr und nachts saufen sie wieder bei ihm. Ein paar Jahre noch...
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