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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1766610) Verfasst am: 13.07.2012, 13:53 Titel: |
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Den Artikel hier fand ich auch schlimm:
http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article108278499/Eine-deutsche-Posse.html
Zitat: | Europas orthodoxe Rabbiner bringen es auf den Punkt: Die Beschneidung jüdischer Knaben am achten Tag nach ihrer Geburt ist ein Grundgesetz der mosaischen Religion. Wird es unter Missachtung der Religionsfreiheit von weltlichen Richtern außer Kraft gesetzt, ist jüdisches Leben in Deutschland nicht mehr möglich. Erstmals seit Ende des Dritten Reiches würden Juden gezwungen, das Land zu verlassen, um ein in der Bibel vorgeschriebenes Gebot einzuhalten. (...) | kursiv von mir
Edit: Will noch ergänzen: Wenn (WDR, Diesseits von Eden vom 1.7.2012,6:49) Rabbinern zufolge in Deutschland höchstens jeder fünfte Jude beschnitten ist, halten sich die Eltern von 4 von 5 Juden jetzt schon nicht mehr an dieses "Grundgesetz" der mosaischen Religion, Juden müssen daher mehrheitlich keinesfalls das Land verlassen.
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
Zuletzt bearbeitet von immanuela am 13.07.2012, 14:23, insgesamt 5-mal bearbeitet |
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1766614) Verfasst am: 13.07.2012, 14:01 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | und schon knicken unsere politiker ein, die holocaust-keule hat funktioniert...
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Moin,
nicht jedesmal, wenn Politiker mal zusammen was richtig machen, ist der Grund die Holocaust-Keule (was auch immer das sein mag. Ganz allgemein: Offensichtlich wollen die, die diesen Begriff gern nutzen, hier pauschal eine gewisse Verantwortlichkeit auch gern ausblenden. Ist ja auch bequemer)
Tschüss
Jörg
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1766615) Verfasst am: 13.07.2012, 14:03 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | und schon knicken unsere politiker ein, die holocaust-keule hat funktioniert...
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Moin,
nicht jedesmal, wenn Politiker mal zusammen was richtig machen, ist der Grund die Holocaust-Keule (was auch immer das sein mag. Ganz allgemein: Offensichtlich wollen die, die diesen Begriff gern nutzen, hier pauschal eine gewisse Verantwortlichkeit auch gern ausblenden. Ist ja auch bequemer)
Tschüss
Jörg |
Ach, erklär doch mal, was meinst Du genau mit "eine gewisse Verantwortlichkeit" - nicht dass ich da weiter irgendetwas "ausblende".
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1766619) Verfasst am: 13.07.2012, 14:21 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: |
Ach, erklär doch mal, was meinst Du genau mit "eine gewisse Verantwortlichkeit" - nicht dass ich da weiter irgendetwas "ausblende". |
Moin,
das Judentum wurde in Deutschland durch die Verantwortung der Mehrzahl der Deutschen bis 45 nahezu vollständig zerstört, Juden millionenfach getötet.
In der Folgezeit bis teilweise in die 70'er Jahre saßen die Juden hier quasi auf gepackten Koffern, fühlten sich hier, obwohl selbst Deutsche, nicht mehr heimisch.
Ich muss Dir sicherlich nichts über die sehr mangelhafte Aufarbeitung dieser deutschen Verantwortlichkeit bis weit in die 70'er erzählen, oder?
Auch als diese Phase dann langsam endete, blieb das Judentum auf Grund der Shoah und des Massenmordes klein und nahe am Rande der Auflösung.
Das änderte sich erst teilweise in den 90'ern mit dem Fall der Mauer und der Einwanderung von Juden insbesondere aus dem Osten. Die jüdischen Gemeinden lebten wieder auf (mit damit verbundenen erheblichen Problemen)
Dennoch ist die Shoah bis heute in den jüdischen Gemeinden sehr präsent. Das Judentum blickt auch auf ca. 1000 Jahre Verfolgung in dem Gebiet, das heute Deutschland ist, zurück (da sind ein paar Jahrzehnte nicht viel). Es gibt immer noch Shoah-Überlebende. Und auch die 2 Folgegenerationen haben da erheblich noch dran zu knacken (ermordete Familie im großen Stil, macht sich eben auch etwas länger bemerkbar)
Und das da noch lange nichts normal ist, zeigt auch, dass es seit Jahrzehnten nötig ist, jüdische Einrichtungen in Deutschland besonders zu schützen. Musst Dir mal die jüdische Talmud-Thora-Schule in Hamburg oder die neue Synagoge in Berlin anschauen.
Deshalb gibt es bis heute eine Verantwortung in Deutschland für das Judentum, insbesondere in Deutschland selbst.
Wenn Maßnahmen ergriffen werden, die jüdisches Leben in Deutschland erschweren oder gar unmöglich machen, so ist es ja wohl den Juden erlaubt, hier ihre diesbezüglichen Gefühle kund zu tun, ohne das jemand da gleich das Totschlagargument 'Holocaustkeule' bringt, das ich übrigens für ein antisemitisches halte.
Tschüss
Jörg
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1766620) Verfasst am: 13.07.2012, 14:26 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | Deshalb gibt es bis heute eine Verantwortung in Deutschland für das Judentum, insbesondere in Deutschland selbst. |
Wer diese Verantwortung den Kindern aufbürdet und ihre körperliche Unversehrtheit zum Sühneopfer für die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit erklärt, der hat aus der Geschichte auch nichts gelernt.
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1766622) Verfasst am: 13.07.2012, 14:38 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wer diese Verantwortung den Kindern aufbürdet und ihre körperliche Unversehrtheit zum Sühneopfer für die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit erklärt, der hat aus der Geschichte auch nichts gelernt. |
Moin,
es ist kein Sühneopfer für die deutsche Vergangenheit.
Nur ist Deutschland das einzige Land auf der Welt (und zwar einschließlich aller westlich-europäischen Staaten), wo die Beschneidung derzeit rechtlich heikel ist. Überall sonst ist sie zulässig.
Schon komisch, dieses Deutschland.
Wo doch die anderen westlich-europäischen Länder genauso die körperliche Unversehrtheit schützen.
Was ist also bei uns anders? Sind wir mal wieder viel klüger?
Schon merkwürdig, die anderen Länder haben doch gar nicht unsere Holocaustverantwortung, warum erlauben sie es dennoch?
Ist es da ein Wunder, wenn man sich hier an dieses Zitat erinnert fühlt bezüglich des abermaligen deutschen Sonderweges:
„Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen" (Zwi Rex)
Tschüss
Jörg
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1766623) Verfasst am: 13.07.2012, 14:42 Titel: |
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Moin,
ich bin übrigens jetzt wieder raus aus dieser Diskussion (wirklich schade, dass die beiden Threads zusammen gelegt wurden, den anderen fand ich gut und hätte dort gern weiter diskutiert)
Wenn erstmal der Begriff 'Holocaust-Keule' kreist, nimmt das in aller Regel ein übles (antisemitisches) Ende. Meine Erfahrung aus anderen Diskussionen.
Tschüss
Jörg
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 31840
Wohnort: Woanders
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg
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(#1766626) Verfasst am: 13.07.2012, 14:45 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | Moin,
ich bin übrigens jetzt wieder raus aus dieser Diskussion (wirklich schade, dass die beiden Threads zusammen gelegt wurden, den anderen fand ich gut und hätte dort gern weiter diskutiert)
Wenn erstmal der Begriff 'Holocaust-Keule' kreist, nimmt das in aller Regel ein übles (antisemitisches) Ende. Meine Erfahrung aus anderen Diskussionen.
Tschüss
Jörg |
Ich kann dir aber sagen, dass hier Diskussionen kein übles, antisemtisches Ende nehmen.
Die würden wir von der Moderation auch gar nicht zulassen
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1766627) Verfasst am: 13.07.2012, 14:46 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Dann haben hoffentlich die Godwins endlich wieder ein Ende. Die haben nämlich in einer solchen Diskussion rein gar nichts verloren. |
Moin,
allerletztes posting:
Dir ist aber schon aufgefallen, dass nicht ich sondern MisterFritz den Begriff Holocaustkeule hier eingeführt hat und damit dieser letzte Diskurs anfing. Und der diskutiert hier weiter.
Tschüss
Jörg
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1766628) Verfasst am: 13.07.2012, 14:47 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Dann haben hoffentlich die Godwins endlich wieder ein Ende. Die haben nämlich in einer solchen Diskussion rein gar nichts verloren. |
Da bin ich absolut deiner Meinung. Ich denke man kann diese Diskussion auch ohne den Verweis auf "gerade in Deutschland" führen.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1766629) Verfasst am: 13.07.2012, 14:48 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | Schon komisch, dieses Deutschland. |
Wenn Du es komisch findest, dass Deutschland sich traut, bei der Realisierung der Kinderrechte eine Vorreiterrolle zu spielen...
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1766631) Verfasst am: 13.07.2012, 14:50 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | immanuela hat folgendes geschrieben: |
Ach, erklär doch mal, was meinst Du genau mit "eine gewisse Verantwortlichkeit" - nicht dass ich da weiter irgendetwas "ausblende". |
Moin,
das Judentum wurde in Deutschland durch die Verantwortung der Mehrzahl der Deutschen bis 45 nahezu vollständig zerstört, Juden millionenfach getötet.
In der Folgezeit bis teilweise in die 70'er Jahre saßen die Juden hier quasi auf gepackten Koffern, fühlten sich hier, obwohl selbst Deutsche, nicht mehr heimisch.
Ich muss Dir sicherlich nichts über die sehr mangelhafte Aufarbeitung dieser deutschen Verantwortlichkeit bis weit in die 70'er erzählen, oder?
Auch als diese Phase dann langsam endete, blieb das Judentum auf Grund der Shoah und des Massenmordes klein und nahe am Rande der Auflösung.
Das änderte sich erst teilweise in den 90'ern mit dem Fall der Mauer und der Einwanderung von Juden insbesondere aus dem Osten. Die jüdischen Gemeinden lebten wieder auf (mit damit verbundenen erheblichen Problemen)
Dennoch ist die Shoah bis heute in den jüdischen Gemeinden sehr präsent. Das Judentum blickt auch auf ca. 1000 Jahre Verfolgung in dem Gebiet, das heute Deutschland ist, zurück (da sind ein paar Jahrzehnte nicht viel). Es gibt immer noch Shoah-Überlebende. Und auch die 2 Folgegenerationen haben da erheblich noch dran zu knacken (ermordete Familie im großen Stil, macht sich eben auch etwas länger bemerkbar)
Und das da noch lange nichts normal ist, zeigt auch, dass es seit Jahrzehnten nötig ist, jüdische Einrichtungen in Deutschland besonders zu schützen. Musst Dir mal die jüdische Talmud-Thora-Schule in Hamburg oder die neue Synagoge in Berlin anschauen.
Deshalb gibt es bis heute eine Verantwortung in Deutschland für das Judentum, insbesondere in Deutschland selbst.
Wenn Maßnahmen ergriffen werden, die jüdisches Leben in Deutschland erschweren oder gar unmöglich machen, so ist es ja wohl den Juden erlaubt, hier ihre diesbezüglichen Gefühle kund zu tun, ohne das jemand da gleich das Totschlagargument 'Holocaustkeule' bringt, das ich übrigens für ein antisemitisches halte.
Tschüss
Jörg
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(kostet sogar nichts außer Porto) |
Also, rein geschichtlich hast Du mir jetzt natürlich nichts neues erzählt, in der Vergangenheit wurden die Grundrechte von Juden in Deutschland und besetzten Gebieten einmal mit Füssen getreten, das ist wahr.
Leider hast Du damit meine Frage nicht beantwortet. Ich habe welche Verantwortung für was? Ich fühle mich verantwortlich dafür, dass in Deutschland die Grundrechte eines jeden/einer jeden gewahrt werden. Verantwortlich dafür, was in der Vergangenheit passiert ist, ob Kriege, Hexenverbrennungen, Sklavenhandel, Holocaust, uswusf. ... bin ich persönlich natürlich nicht. Wenn ich persönlich von so etwas bis heute profitieren würde, wäre das etwas anderes (Bsp. die Queen mit ihrem aus Piraterie, Kriegen, Kolonie- und Untertanenausbeutung angehäuften Milliarden-Reichtum, der Papst/die Kirchen - Bereicherung über Besitz-Urkundenfälschung, Ablasshandel, Kriege, Inquisition, staatliche Steuermittel). Ich trage Verantwortung für meine (Nicht-)Handlungen und das, was gegenwärtig um mich herum passiert, sonst für nichts.
Die Beschneidungsgegner/innen, zu denen ich mich zähle setzen sich hier ein für die Grundrechte von Kindern. Das beziehen wir auf alle, die ihre Macht über nicht zustimmungsfähige Schutzbefohlene missbrauchen. Keine Piercings, keine Tätowierungen oder Brandings, keine Beschneidungen usw., also keine irgendwie gearteten nicht medizinisch indizierten Körperverletzungen an Kindern, weder durch unreligiöse noch durch religiöse Eltern (egal welche Religion!), ist unsere Forderung.
Alleine 4 von 5 Kindern der jüdischen Gemeinden Deutschlands sind nicht beschnitten - hinter jedem dieser nicht beschnittenen jüdischen Kinder stehen zwei jüdische Erwachsene, die ihrem Kind das nicht antun wollten.
Die überzogene Meinungsäußerung eines orthodoxen (!) Rabbiners kann ich so nicht ernst nehmen. Konsequent gesehen muss er als Thora-Fundi nämlich auch zu anderen Themen Meinungen vertreten, die mit unseren Grundgesetzen nicht übereinstimmen.
Empfehle Dir diesen Thread: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=29371&highlight=ultraorthodox
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Zuletzt bearbeitet von immanuela am 13.07.2012, 15:01, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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astarte Foren-Admin
Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46493
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(#1766632) Verfasst am: 13.07.2012, 14:52 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: |
Dir ist aber schon aufgefallen, dass nicht ich sondern MisterFritz den Begriff Holocaustkeule hier eingeführt hat und damit dieser letzte Diskurs anfing. Und der diskutiert hier weiter.
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Dir ist aber schon aufgefallen, dass sie nur benannt hat, was im von Immanuela verlinkten Artikel aus der "Welt" benutzt wurde?
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astarte Foren-Admin
Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46493
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(#1766634) Verfasst am: 13.07.2012, 14:58 Titel: |
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Aus selbigem Artikel, die Überschrift:
http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article108278499/Eine-deutsche-Posse.html
Zitat: | Das Beschneidungsverbot zeugt von Intoleranz gegenüber den Religionen |
Falsch, bzw vorgeschoben:
Es zeugt von Intoleranz gegenüber religiösen und nicht religiösen Traditionen, die eine Körperverletzung von Kindern darstellt. Nicht nur von Juden btw sondern auch von Moslems oder Leuten, die meinen sie müssten den Jungs das Waschen dann nicht beibringen, oder der Penis ihrer Söhne müssten ihrem eigenen Geschmack entsprechen.
Und ja: wenn du das komisch findest, Flat...
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1766635) Verfasst am: 13.07.2012, 14:59 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Dir ist aber schon aufgefallen, dass sie nur benannt hat, was im von Immanuela verlinkten Artikel aus der "Welt" benutzt wurde? |
Moin,
da ich direkt angesprochen wurde und es hier um den Godwin-Vorwurf (den ich auf mich beziehe) geht:
Ich lese im Welt-Text nichts von Holocaustkeule. Das ist ihr Ausdruck und da auch zuerst hier eingebracht. Ich reagiere nur darauf.
Holocaustkeule ist außerdem eine deutliche (eigene) Wertung und keine Benennung.
Bisschen einseitig eingestellt, oder?
Tschüss
Jörg
PS: Godwin wird übrigens ähnlich wie der Begriff Holocaustkeule benutzt. Statt sich mit der Thematik auseinander setzen zu müssen, wird sie pauschal vom Tisch gebügelt und die Prüfung des Vorwurfes vermieden.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1766636) Verfasst am: 13.07.2012, 15:00 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: | Alleine 4 von 5 Kindern der jüdischen Gemeinden Deutschlands sind nicht beschnitten - hinter jedem dieser nicht beschnittenen jüdischen Kinder stehen zwei jüdische Erwachsene, die ihrem Kind das nicht antun wollten. |
Das ist so AFAIK nicht richtig. Das liegt wohl eher daran, dass viele der Juden in Deutschland aus dem Osten kommen und dort eine Beschneidung nicht möglich war.
Interessant ist aber, dass bei diesen Juden eine symbolische Beschneidung durchgeführt wird und das wars. Und interessant ist auch, dass sie sich anscheinend nicht richtig beschneiden lassen wollen, denn das könnten sie ja tun.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1766637) Verfasst am: 13.07.2012, 15:02 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | PS: Godwin wird übrigens ähnlich wie der Begriff Holocaustkeule benutzt. Statt sich mit der Thematik auseinander setzen zu müssen, wird sie pauschal vom Tisch gebügelt und die Prüfung des Vorwurfes vermieden. |
Der Vorwurf lässt sich ganz leicht widerlegen. Ginge es um ein Urteil, dass mit der gleichen Begründung nicht in Deutschland, sondern in einem Land, in denen Juden gar nicht betroffen wären, so gefällt worden wäre, würde die niemand auf die Idee kommen, die Nazikeule auszupacken. Dann müsste man sich nämlich inhaltlich mit der Begründung des Urteils auseinandersetzen und könnte sich nicht hinter der Nazikeule verstecken.
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Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6444
Wohnort: Würzburg
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(#1766640) Verfasst am: 13.07.2012, 15:05 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Dann haben hoffentlich die Godwins endlich wieder ein Ende. Die haben nämlich in einer solchen Diskussion rein gar nichts verloren. |
Moin,
allerletztes posting:
Dir ist aber schon aufgefallen, dass nicht ich sondern MisterFritz den Begriff Holocaustkeule hier eingeführt hat und damit dieser letzte Diskurs anfing. Und der diskutiert hier weiter.
Tschüss
Jörg |
Was ein bloße Feststellung war, weil Beschneidungsbefürworter in den Medien etwas von Auschwitz und einem Exodus danach faseln! Was ist das denn anderes? Holocaust-Keule umschreibt das recht gut.
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1766641) Verfasst am: 13.07.2012, 15:11 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | immanuela hat folgendes geschrieben: | Alleine 4 von 5 Kindern der jüdischen Gemeinden Deutschlands sind nicht beschnitten - hinter jedem dieser nicht beschnittenen jüdischen Kinder stehen zwei jüdische Erwachsene, die ihrem Kind das nicht antun wollten. |
Das ist so AFAIK nicht richtig. Das liegt wohl eher daran, dass viele der Juden in Deutschland aus dem Osten kommen und dort eine Beschneidung nicht möglich war.
Interessant ist aber, dass bei diesen Juden eine symbolische Beschneidung durchgeführt wird und das wars. Und interessant ist auch, dass sie sich anscheinend nicht richtig beschneiden lassen wollen, denn das könnten sie ja tun. |
"Laut einen Bericht des WDR (Diesseits von Eden vom 1.7.2012,6:49 , Rabbinern zufolge sei in Deutschland höchstens jeder fünfte Jude beschnitten."
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1766253#1766253
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1766643) Verfasst am: 13.07.2012, 15:12 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Dir ist aber schon aufgefallen, dass sie nur benannt hat, was im von Immanuela verlinkten Artikel aus der "Welt" benutzt wurde? |
Moin,
da ich direkt angesprochen wurde und es hier um den Godwin-Vorwurf (den ich auf mich beziehe) geht:
Ich lese im Welt-Text nichts von Holocaustkeule. Das ist ihr Ausdruck und da auch zuerst hier eingebracht. Ich reagiere nur darauf.
Holocaustkeule ist außerdem eine deutliche (eigene) Wertung und keine Benennung.
Bisschen einseitig eingestellt, oder?
Tschüss
Jörg
PS: Godwin wird übrigens ähnlich wie der Begriff Holocaustkeule benutzt. Statt sich mit der Thematik auseinander setzen zu müssen, wird sie pauschal vom Tisch gebügelt und die Prüfung des Vorwurfes vermieden. |
nicht ich habe beim thema beschneidung den holocaust ins gespräch gebracht, sondern die rabbiner selbst!
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1766644) Verfasst am: 13.07.2012, 15:18 Titel: |
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Also ist das Beschnittensein für das Judesein (als Mann) nicht konstitutiv...
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Flat ich war's nicht
Anmeldungsdatum: 17.06.2008 Beiträge: 614
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(#1766645) Verfasst am: 13.07.2012, 15:21 Titel: |
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Moin,
nochmal deutlich:
Es geht um den Begriff Holocaustkeule bzw. Nazikeule.
(und den gab es nicht in diesem Bericht sondern der wurde von Misterfritz eingebracht und von anderen zustimmend aufgenommen)
Wenn Juden auf den Holocaust und ihre Empfindungen und Befürchtungen hinweisen, so ist das ihr gutes Recht und angesichts der entsprechenden Familienschicksale und persönlicher Erlebnisse zu respektieren. Es wäre ja wohl eine Ungeheuerlichkeit, von ihnen zu verlangen, dass sie darüber gefälligst zu schweigen hätten.
Man braucht sich dieser jüdischen Befindlichkeit ja nicht selbst anzuschließen.
Der Begriff Keule unterstellt aber, dass diese Empfindlichkeiten hier bewusst und zielgerichtet eingesetzt werden.
Er unterstelllt und wird so benutzt, dass die Juden selbst den Holocaust instrumentalisieren.
Und das ist nunmal übelst antisemitisch.
Tschüss
Jörg
_________________ Flat: for fun just add water
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1766646) Verfasst am: 13.07.2012, 15:27 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | Der Begriff Keule unterstellt aber, dass diese Empfindlichkeiten hier bewusst und zielgerichtet eingesetzt werden.
Er unterstelllt und wird so benutzt, dass die Juden selbst den Holocaust instrumentalisieren. |
Ich würde nicht sagen, dass das jemand unterstellt. Es ist offensichtlich, dass es so ist.
Zitat: | Und das ist nunmal übelst antisemitisch. |
Und noch eine Keule.
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narr workingglass
Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3788
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg
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(#1766648) Verfasst am: 13.07.2012, 15:30 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: |
Also ist das Beschnittensein für das Judesein (als Mann) nicht konstitutiv... |
Mit diesem Hintergrund erscheint der Satz aus dem Welt Artikel doch arg übertrieben:
Zitat: | Wird es unter Missachtung der Religionsfreiheit von weltlichen Richtern außer Kraft gesetzt, ist jüdisches Leben in Deutschland nicht mehr möglich. |
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1766649) Verfasst am: 13.07.2012, 15:34 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: | Moin,
nochmal deutlich:
Es geht um den Begriff Holocaustkeule bzw. Nazikeule.
(und den gab es nicht in diesem Bericht sondern der wurde von Misterfritz eingebracht und von anderen zustimmend aufgenommen)
Wenn Juden auf den Holocaust und ihre Empfindungen und Befürchtungen hinweisen, so ist das ihr gutes Recht und angesichts der entsprechenden Familienschicksale und persönlicher Erlebnisse zu respektieren. Es wäre ja wohl eine Ungeheuerlichkeit, von ihnen zu verlangen, dass sie darüber gefälligst zu schweigen hätten.
Man braucht sich dieser jüdischen Befindlichkeit ja nicht selbst anzuschließen.
Der Begriff Keule unterstellt aber, dass diese Empfindlichkeiten hier bewusst und zielgerichtet eingesetzt werden.
Er unterstelllt und wird so benutzt, dass die Juden selbst den Holocaust instrumentalisieren.
Und das ist nunmal übelst antisemitisch.
Tschüss
Jörg |
Darf ich als Außenstehender religiöse Praktiken und Rituale kritisieren und verurteilen?
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1766650) Verfasst am: 13.07.2012, 15:34 Titel: |
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Flat hat folgendes geschrieben: |
Ich lese im Welt-Text nichts von Holocaustkeule. |
Watt? Du erzählst mir hier lang und breit etwas über die jüngere Geschichte des Judentums in Deutschland und erkennst nicht die geschmacklosen, eindeutigen Anspielungen
- Juden seien wieder wie im Dritten Reich gezwungen das Land zu verlassen, jüdisches Leben (!!!) ist nicht mehr möglich.
Und das nur, weil angedacht ist, dass wichtigste Kinderrechte konsequenter geschützt werden sollen - also ein archaisches Ritual der Körperverletzung von Kindern nur symbolisch oder später freiwillig ausgeführt werden kann, oder unterlassen werden muss, wohlgemerkt eins von vielen, die in der Thora stehen, von denen viele nicht, nicht mehr oder kaum noch praktiziert werden (außer vielleicht bei den Ultraorthodoxen in Israel). weil sie keinen Sinn mehr haben, mit den staatlichen Gesetzen kollidieren oder sogar schädlich sind und damit nicht mehr in eine aufgeklärte Gesellschaft passen, in der der einzelne frei und ohne Druck entscheiden kann, was von den Vorgaben seiner Religion er mitgeht und was nicht.
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
Zuletzt bearbeitet von immanuela am 13.07.2012, 16:07, insgesamt einmal bearbeitet |
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1766655) Verfasst am: 13.07.2012, 15:47 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: |
Also ist das Beschnittensein für das Judesein (als Mann) nicht konstitutiv... |
Natürlich nicht - nur weil ein orthodoxer Rabbiner im Fernsehen sagt, ein nicht beschnittener Mann ist kein Jude, heißt das nicht, dass sich damit die Anzahl der jüdischen Gemeindemitglieder auf einmal rapide mindert - oder alle Juden, die nicht beschnitten sind, jetzt schnell losrennen und das ändern, um weiter dazuzugehören. Es gibt auch Juden, die keine jüdische Mutter haben, sich aber durch einen jüdischen Vater zugehörig fühlen.
Um Einschaltquoten zu steigern/Auflagen zu erhöhen und gleichzeitig Ressentiments gegen Juden zu schüren, eignet sich das Einladen eines orthodoxen Rabbiners in solche Sendungen und die Wiedergabe solcher Meinungen in den Medien sehr gut. Das spiegelt die Einstellung eines normalen jüdischen Menschen in Deutschland aber genauso wenig wieder wie Ex-Bischof Mixas Äußerungen die eines durchschnittlichen Katholiken.
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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