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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1772283) Verfasst am: 07.08.2012, 18:00 Titel: |
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Das habe ich als Antwort auf eine Mail an Renate Künast von ihrem Büro bekommen, gibt wohl ganz gut die Position der Grünen zu dem Thema wieder. Würde sie glatt nicht mehr wählen, wenn ichs nicht sowieso nicht täte. Wer es sich antun will:
Zitat: | Sehr geehrter Herr xxxxx,
ich danke Ihnen für Ihre Nachricht und möchte gerne im Namen von Renate Künast antworten.
Bei der Beschneidung von Jungen handelt es sich um einen klassischen Grundrechtskonflikt, der im Wege der praktischen Konkordanz auszugleichen ist. Wir möchten für eine differenzierte Betrachtung der grundrechtlichen Kollisionslage zwischen dem Schutz körperlicher Unversehrtheit der minderjährigen Jungen, dem Erziehungsrecht der Eltern und der Religionsfreiheit werben.
Die teilweise oder vollständige Entfernung der Penisvorhaut greift zweifelsohne in die körperliche Integrität des zu Beschneidenden ein. Rechtswidrig wird sie jedoch nur, wenn bei minderjährigen Jungen keine Einwilligung der Eltern vorliegt oder diese gegen die guten Sitten verstößt. Grundsätzlich üben die Eltern die elterliche Sorge für ihre Kinder eigenverantwortlich und einvernehmlich aus. Damit ist die freie Entscheidung der Eltern die Regel. Für jede staatliche Regelung dagegen muss es durchschlagende Gründe geben und bleibt deshalb die Ausnahme.
Der körperliche Eingriff bei einer Beschneidung ist ein irreversibler Eingriff mit niedriger Eingriffstiefe, soweit er medizinisch fachgerecht durchgeführt wird. Für die Vorhautbeschneidung bei Jungen gibt es verschiedenste Gründe. So empfiehlt beispielsweise die Weltgesundheitsorganisation WHO die Beschneidung, u. a. aus Gründen der HIV-Prävention. In den USA ist es gar nahezu gesellschaftliche Normalität, dass ohne religiöse Vorgabe männliche Neugeborene beschnitten werden. Diese Eingriffe sind sicher nicht als medizinisch notwendig anzusehen, aber sie sind vom Elternrecht der elterlichen Sorge umfasst.
In den abrahamitischen Religionen ist das Beschneidungsgebot das erste und zugleich die Begründung des Bundes mit Gott. Daher ist es für Juden zentral und für die meisten Muslime unverzichtbar. Im Judentum findet diese rituelle Beschneidung (Brit Milah) als Eintritt in den Bund mit Gott - wie in der Bibel geschrieben - am achten Tage nach der Geburt statt, kann aber aus gesundheitlichen Gründen (z. B. bei Frühchen) verschoben werden. Auch im Islam wird die Beschneidung als ein Zeichen der Religionszugehörigkeit - bei Neugeborenen oder bis zum Alter von 13 Jahren- durchgeführt.
Besonders wichtig ist es, in der Debatte zwischen der Beschneidung bei Jungen und Mädchen ganz grundsätzlich zu unterscheiden. Eine Beschneidung bei Jungen wird auch unabhängig von der Religion, zum Beispiel aus hygienischen und prophylaktischen Gründen durchgeführt. Sie hat praktisch keine beeinträchtigenden, wenn auch verändernde Folgen. Die Beschneidung von Mädchen hingegen hat tiefgreifende negative gesundheitliche Auswirkungen und zerstört die sexuelle Empfindungsfähigkeit der Frauen. Hier werden die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane teilweise oder ganz entfernt oder verstümmelt. Die Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen ist eine schwere nicht zu rechtfertigende Körperverletzung, die keine Religion fordert. Sie ist mit der männlichen Beschneidung nicht zu vergleichen.
Der Staat muss bei einer rechtlichen Regelung darauf achten, dass die Beschneidung von Jungen medizinisch fachgerecht von qualifizierten Fachleuten durchgeführt wird. Hierdurch verwirklicht er das Kindeswohl und schützt die Gesundheit des Kindes (Art. 2GG). Im Falle einer Illegalisierung der Beschneidung käme es sicher häufiger zu nicht fachgerechten Eingriffen durch unqualifizierte Beschneider. Dies gilt es zu vermeiden. Jüdisches und muslimisches Leben darf in Deutschland nicht in die Illegalität gedrängt werden.
Unsere Fraktion hat am 19. Juli den Antrag des Bundestages, die Bundesregierung möge einen Gesetzentwurf zur Zulässigkeit fachgerecht durchgeführter Beschneidungen vorlegen, nicht geschlossen mitgetragen. Dies hat vor allem mit der Eile zu tun, in der dieser Antrag entstanden ist, ohne dass in den Gremien der Fraktion ausreichend Gelegenheit bestanden hat, diese Thematik zu erörtern. Für uns ist klar, dass wir für dieses wichtige Thema nach der parlamentarischen Sommerpause sorgfältige Beratungen aufnehmen werden und im Ergebnis sichergestellt werden muss, dass Beschneidungen in jedem Fall medizinisch fachgerecht durchgeführt werden und dass sie für die Jungen möglichst schmerzfrei sein müssen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen Renate Künasts Position verständlich und nachvollziehbar darstellen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Büro Renate Künast |
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Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6444
Wohnort: Würzburg
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(#1772288) Verfasst am: 07.08.2012, 18:04 Titel: |
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Ist der Rückgang der Empfindlichkeit der Eichel eigentlich auch irreversibel, sollte sich ein Beschnittener für die "Zurückholung" einer Vorheit entscheiden? Kann die Eichel dann was von ihrer alten Empfindlichkeit zurückbekommen?
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1772302) Verfasst am: 07.08.2012, 18:33 Titel: |
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@Lord Snow: scheint so, wenn man obige links zur künstlichen Vorhaut liest.
Die schreiben, schon nach einigen Wochen soll die Eichel wieder spuerbar empfindlicher sein.
@pera: haben wohl alle die selben standardschreiben. Und offensichtlich liest kaum einer wirkliche die eingehenden Mails und setzt sich damit auseinander.
Ausnahmen bei mir bisher: Norbert Geis, CSU und Marlene Rupprecht , SPD.
Das war die, die sich so positiv in die Bundestagsdebatte eingebracht hat.
Hochachtung an alle beide, auch an Geis. Auch wenn ich seine Meinung nicht teile: er hat meine Mail gelesen und persönlich bentwortet. Das verdient Respekt.
_________________ Grüßle
klauswerner
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Baba registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2012 Beiträge: 71
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(#1772357) Verfasst am: 07.08.2012, 20:14 Titel: |
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Lord Snow hat folgendes geschrieben: | Ist der Rückgang der Empfindlichkeit der Eichel eigentlich auch irreversibel, sollte sich ein Beschnittener für die "Zurückholung" einer Vorheit entscheiden? Kann die Eichel dann was von ihrer alten Empfindlichkeit zurückbekommen? |
Nein, die Schleimschickt auf der Eichel hört nie auf Schleim zu produzieren. Bei beschnittenen Männern landet das Zeug halt in der Unterhose und dem Genitalbereich. Auch die Hornhaut baut sich ab wenn sie nicht mehr benötigt wird. Bei der Eichel heißt es alles zurück zu Anfang.
klauswerner hat folgendes geschrieben: | @pera: haben wohl alle die selben standardschreiben. Und offensichtlich liest kaum einer wirkliche die eingehenden Mails und setzt sich damit auseinander.
Ausnahmen bei mir bisher: Norbert Geis, CSU und Marlene Rupprecht , SPD.
Das war die, die sich so positiv in die Bundestagsdebatte eingebracht hat.
Hochachtung an alle beide, auch an Geis. Auch wenn ich seine Meinung nicht teile: er hat meine Mail gelesen und persönlich bentwortet. Das verdient Respekt. |
Ich hab bis her nur Antworten von Brüderle, Steinmeier und Seehofer bekommen. Alle waren Standardschreiben unterschrieben von irgendwelchen Mitarbeitern. Aber immerhin haben sie geantwortet.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1772562) Verfasst am: 08.08.2012, 11:58 Titel: |
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Al Wazir labert wieder:
http://www.welt.de/newsticker/news3/article108527120/Al-Wazir-Beschneidung-aus-rituellen-Gruenden-ermoeglichen.html
Zitat: | Der hessische Grünen-Chef Tarek Al-Wazir mahnt in der Debatte über religiöse Beschneidungen zu mehr Gelassenheit. "Wir reden nicht über eine völlig unakzeptable Grausamkeit wie Genitalverstümmelung bei Mädchen", sagte er im Interview der "Frankfurter Rundschau". "Wir reden über einen vergleichsweise winzigen Eingriff." Er befürwortete eine Lösung, die eine Beschneidung aus rituellen Gründen ermöglicht; "ganz unabhängig davon, ob ich das aus rituellen Gründen für nötig oder unnötig halte". |
Das übliche; die Kenntnisnahme, dass es mit der Jungenbeschneidung vergleichbare Formen der weiblichen Beschneidung gibt, wird verweigert.
Zitat: | Das Kölner Landgericht hatte Ende Juni die Beschneidung von Jungen als strafbare Körperverletzung gewertet, selbst wenn die Eltern einwilligen. Zu diesem Ergebnis könne man streng juristisch kommen, sagte Al-Wazir. "Aber wenn man das zu Ende denkt, dann darf sich auch kein Mädchen mehr ein Ohrloch stechen, bevor es 18 ist." |
Ebenfalls nichts Neues. Und auch noch feige, das Alter mit 18 anzusetzen. Denn es ist - abseits der Beschneidungsdebatte - durchaus umstritten bei kleinen Mädchen Ohrlöcher stechen zu lassen. Aber solche Debatten will er ja gar nicht.
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vrolijke Bekennender Pantheist
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart
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(#1772612) Verfasst am: 08.08.2012, 14:40 Titel: |
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Baba hat folgendes geschrieben: | Lord Snow hat folgendes geschrieben: | Ist der Rückgang der Empfindlichkeit der Eichel eigentlich auch irreversibel, sollte sich ein Beschnittener für die "Zurückholung" einer Vorheit entscheiden? Kann die Eichel dann was von ihrer alten Empfindlichkeit zurückbekommen? |
Nein, die Schleimschickt auf der Eichel hört nie auf Schleim zu produzieren. Bei beschnittenen Männern landet das Zeug halt in der Unterhose und dem Genitalbereich. Auch die Hornhaut baut sich ab wenn sie nicht mehr benötigt wird. Bei der Eichel heißt es alles zurück zu Anfang.
klauswerner hat folgendes geschrieben: | @pera: haben wohl alle die selben standardschreiben. Und offensichtlich liest kaum einer wirkliche die eingehenden Mails und setzt sich damit auseinander.
Ausnahmen bei mir bisher: Norbert Geis, CSU und Marlene Rupprecht , SPD.
Das war die, die sich so positiv in die Bundestagsdebatte eingebracht hat.
Hochachtung an alle beide, auch an Geis. Auch wenn ich seine Meinung nicht teile: er hat meine Mail gelesen und persönlich bentwortet. Das verdient Respekt. |
Ich hab bis her nur Antworten von Brüderle, Steinmeier und Seehofer bekommen. Alle waren Standardschreiben unterschrieben von irgendwelchen Mitarbeitern. Aber immerhin haben sie geantwortet. |
Gesternabend war Helmut Schmidt bei Maischberger.
Der hat sich auch eher schwammig geäußert.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1772835) Verfasst am: 09.08.2012, 13:56 Titel: |
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Dabei sehe man sich die verkürzte Wiedergabe in den "Deutsch-Türkischen Nachrichten" an:
"Norwegen will religiöse Praxis durch symbolisches Ritual ersetzen"
Norwegen?
Beim weiteren Lesen stellt sich heraus, dass die norwegische Ombudsfrau für Kinderrechte zitiert wird. Und dann der Präsident der Jüdischen Gemeinde in Norwegen, der empört ist und das scharf ablehnt.
Der Meldung kann allenfalls entnommen werden, dass die Frage auch in Norwegen kontrovers diskutiert wird.
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#1772885) Verfasst am: 09.08.2012, 17:11 Titel: |
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Nach den ersten Zeilen:
<a href="http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1833923/">dradio</a> hat folgendes geschrieben: | Das Kölner Beschneidungsurteil hat eine Debatte über die Rolle von Religion und Tradition in unserer Gesellschaft augelöst. Dieser erregte Disput offenbart, so die Psychoanalytikerin Astrid von Friesen, dass die Menschen hierzulande ihren eigenen Glauben tabuisieren.
Was ist die quälendste Angst des Menschen? Wahrscheinlich die, allein zu sein im Universum. Deswegen brauchen wir, nicht nur zum physischen Überleben, den Schutz der Gruppe. Es gibt kein Ich ohne das Wir! Die Bedingung dafür: Wir müssen uns anpassen und tun es in 1000 Kleinigkeiten - bis in die banalsten Modediktate hinein.
Gegen diese existenzielle, zerstörerische Angst haben schon immer die Götter helfen können. Denn, wie der Soziologe Emile Durckheim sagte: Wir beten nicht Gott an, sondern die idealisierten Regeln der Gesellschaft. |
hätte ich schwören können, daß jetzt ein Plädoyer gegen Beschneidung folgt.
Wie man nach so einem Anfang eine Wendung zu einer Rechtfertigung dieses Rituals hinbekommt, ist schon verblüffend.
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astarte Foren-Admin
Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46493
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(#1772899) Verfasst am: 09.08.2012, 17:52 Titel: |
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Zitat: | Was würde passieren, wenn es am 9. Tag ist?
Unger: Was wird passieren, passieren wird gar nichts. Es ist ein Verstoß gegen die Regel. Wenn wir eine Vorschrift haben, dass es am 8. Tag geschehen muss und wir das nicht machen, dann sind wir nicht unserer Pflicht nachgekommen. Okay, was passiert Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, die das 80, 90 Jahre lang überhaupt nicht gemacht haben, weil es in manchen Regionen verboten war? Viele kommen jetzt und holen das nach. |
Aha. Ja dann....
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Grymner Morgenmuffel
Anmeldungsdatum: 21.02.2008 Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein
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(#1772914) Verfasst am: 09.08.2012, 18:14 Titel: |
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Die Dialektik der Gegenaufklärung
Zitat: | Die Debatte um Beschneidung ist nicht nur eine Debatte zwischen Gegnern und Befürwortern der Beschneidung, sondern viel mehr noch ein Streit zwischen Gegnern und Befürwortern der Debatte selbst. Denn viele der Gegner stört an der Debatte bereits, dass sie überhaupt geführt wird |
http://www.perlentaucher.de/blog/276_die_dialektik_der_gegenaufklaerung
_________________ “There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
Warren Buffet
Published: November 26, 2006/New York Times
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Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner im Frühjahr 1834
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klauswerner registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2009 Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land
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(#1772978) Verfasst am: 09.08.2012, 20:06 Titel: |
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@Baba: du hast doch Mitstreiter gesucht, vielleicht tust das was:
http://www.taz.de/!96617/
_________________ Grüßle
klauswerner
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Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
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(#1773088) Verfasst am: 10.08.2012, 08:58 Titel: |
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Das Forum kann keine ! in Links:
http://www.taz.de/%2196617/
_________________ Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1773092) Verfasst am: 10.08.2012, 09:08 Titel: |
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Bitteseehr: url-encoder
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1773094) Verfasst am: 10.08.2012, 09:16 Titel: |
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Wo bleiben eigentlich die Feministinnen, die sich für die Beschneidung der Frau stark machen?
Kaum zu glauben, dass sie etwas so gesundes und kulturell wertvolles kampflos aufgeben...
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Grymner Morgenmuffel
Anmeldungsdatum: 21.02.2008 Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein
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(#1773142) Verfasst am: 10.08.2012, 12:06 Titel: |
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Hörtipp:
Deutschlandfunk
10.08.2012 · 19:15 Uhr
Von den Zumutungen der säkularen Moderne
Moderation: Michael Köhler
Zitat: |
Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus - der menschliche Glaube ist vielfältig. Doch immer wieder gibt es Streit um religiöse Symbole, jüngst durch das Kölner Urteil zur rituellen Beschneidung. Und das im 21. Jahrhundert, in einer Zeit, die als multikulturell, tolerant und modern gilt.
Es nehmen teil:
- Caroline Fetscher, Redakteurin beim "Tagesspiegel" und Publizistin
- Micha Brumlik, Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Alexander Kissler, Kulturjournalist bei der "Süddeutschen Zeitung" und Autor des Buches "Der Jahrhundertpapst: Seliger Johannes Paul II."
- Ahmad Mansour, Psychologe und Gruppenleiter bei "Heroes e.V. - Gegen die Unterdrückung im Namen der Ehre und für Gleichberechtigung" |
_________________ “There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
Warren Buffet
Published: November 26, 2006/New York Times
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Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner im Frühjahr 1834
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1773235) Verfasst am: 10.08.2012, 20:32 Titel: |
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Keine gute Nachricht aus der Schweiz. Das Kinderspital Zürich führt wieder Kinderbeschneidungen durch.
http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/stadt_region/beschneidungen-kinderspital-zuerich-1.17462267
Zitat: | Auf dieser Grundlage könne davon ausgegangen werden, dass die medizinisch nicht notwendige Beschneidung bei noch nicht urteilsfähigen Knaben auch in der Schweiz den Straftatbestand der einfachen Körperverletzung erfülle. Gesellschaft, Kultur und Politik hätten gemäss dem Leitenden Oberstaatsanwalt diese Beschneidungspraxis jedoch akzeptiert. |
Dass die Gesellschaft das so akzeptiert hat, glaube ich nicht.
Und was bedeutet es, wenn man feststellt, die Kultur habe etwas akzeptiert?
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Mad Magic auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.09.2007 Beiträge: 2172
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(#1773239) Verfasst am: 10.08.2012, 20:45 Titel: |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | Und was bedeutet es, wenn man feststellt, die Kultur habe etwas akzeptiert? |
Es bedeutet ein Ausweichen vor der eigentlichen rechtlichen Problematik.
Es hört sich an wie: die Gewohnheit und der Zeitgeist rechtfertigen diese Körperverletzung.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1773249) Verfasst am: 10.08.2012, 21:09 Titel: |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | Keine gute Nachricht aus der Schweiz. Das Kinderspital Zürich führt wieder Kinderbeschneidungen durch.
http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/stadt_region/beschneidungen-kinderspital-zuerich-1.17462267
Zitat: | Auf dieser Grundlage könne davon ausgegangen werden, dass die medizinisch nicht notwendige Beschneidung bei noch nicht urteilsfähigen Knaben auch in der Schweiz den Straftatbestand der einfachen Körperverletzung erfülle. Gesellschaft, Kultur und Politik hätten gemäss dem Leitenden Oberstaatsanwalt diese Beschneidungspraxis jedoch akzeptiert. |
Dass die Gesellschaft das so akzeptiert hat, glaube ich nicht.
Und was bedeutet es, wenn man feststellt, die Kultur habe etwas akzeptiert? |
Da sind die bei uns in Dresden aber bedeutend weiter (lt. DNN vergreift sich keine Dresdner Klinik mehr an Vorhäuten kleiner Jungs). Hab ich aus ´nem Link zu einem Forum von Baba.
Und: auch leitende Oberstaatsanwälte können irren. Und nicht nur dies. Manchmal sind sie in "Glaubensfragen" leider persönlich "eingeschränkt".
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Baba registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2012 Beiträge: 71
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(#1773366) Verfasst am: 11.08.2012, 11:17 Titel: |
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Die Beschneidungsdebatte wird ja von beiden Seiten sehr hitzig geführt. Das Jewish Circumcision Resource Cente macht den Versuch eines Kompromisses.
http://www.openpr.de/news/654779.html
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astarte Foren-Admin
Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46493
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(#1773380) Verfasst am: 11.08.2012, 12:08 Titel: |
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Baba hat folgendes geschrieben: | Die Beschneidungsdebatte wird ja von beiden Seiten sehr hitzig geführt. Das Jewish Circumcision Resource Cente macht den Versuch eines Kompromisses.
http://www.openpr.de/news/654779.html |
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Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
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(#1773388) Verfasst am: 11.08.2012, 13:14 Titel: |
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Um mal einen ganz anderen Aspekt in die Debatte einzubringen: Chauvinismus
Die Historikerin Merlin Stone schreibt in ihrem Buch "Als Gott eine Frau war" dem Beschneidungsritual eine entscheidende Rolle in der Festigung des Patriarchats und Überwindung der verschiedenen Mutter- und Liebesgöttinnenkulte zu. "Außerdem machten die Männer ausgerechnet die Beschneidung zum Aufnahmeritus ihres Männerclubs, die von nun an den Bund oder Vertrag zwischen dem neuen Gott Abrahams und der Menschheit besiegelte." (Populäres Lexikon religiöserBräuche und Gegenstände, Charles Panati, S. 242)
Und das ist meiner Meinung nach nicht weit hergeholt, insbesondere wenn man die ursprünglich matriarchalischen Züge des Judentums berücksichtigt ("Der orthodoxen Interpretation der Halacha entsprechend, ist nur das leibliche Kind einer jüdischen Mutter als jüdisch zu bestimmen. Ein Kind mit einem jüdischen Vater und einer nichtjüdischen Mutter wird als nichtjüdisch betrachtet." - Wikipedia). Man denke z.B. an Ishtar/Astarte/Al-Lat, die trotz der joschijanischen Kultreform immer noch neben JHWH verehrt wurde, wie archäologisch gut belegt ist, und in der Bibel als Astaroth dämonisiert wurde (was zeigt, wie groß das Problem war, das die Priester mit deren Verehrung hatten).
Sollte man also ein Ritual, dass hauptsächlich zur Entmachtung und Unterdrückung von Frauen eingeführt wurde, unter besonderen Schutz stellen?
_________________ Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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astarte Foren-Admin
Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46493
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(#1773417) Verfasst am: 11.08.2012, 16:23 Titel: |
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Landei hat folgendes geschrieben: |
Sollte man also ein Ritual, dass hauptsächlich zur Entmachtung und Unterdrückung von Frauen eingeführt wurde, unter besonderen Schutz stellen? |
Keine Ahnung ob dies historisch so ist oder nicht. Ist mir eigentlich auch egal, ob es eher Frauen oder Männer unterdrücken soll, oder beide, oder was immer. Ich bin dagegen kleinen Jungs die Vorhaut abzuschneiden.
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hardi registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.07.2008 Beiträge: 179
Wohnort: Lübeck
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(#1773447) Verfasst am: 11.08.2012, 18:55 Titel: |
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Landei hat folgendes geschrieben: | Um mal einen ganz anderen Aspekt in die Debatte einzubringen: Chauvinismus
Die Historikerin Merlin Stone schreibt in ihrem Buch "Als Gott eine Frau war" dem Beschneidungsritual eine entscheidende Rolle in der Festigung des Patriarchats und Überwindung der verschiedenen Mutter- und Liebesgöttinnenkulte zu. "Außerdem machten die Männer ausgerechnet die Beschneidung zum Aufnahmeritus ihres Männerclubs, die von nun an den Bund oder Vertrag zwischen dem neuen Gott Abrahams und der Menschheit besiegelte." (Populäres Lexikon religiöserBräuche und Gegenstände, Charles Panati, S. 242)
Und das ist meiner Meinung nach nicht weit hergeholt, insbesondere wenn man die ursprünglich matriarchalischen Züge des Judentums berücksichtigt ("Der orthodoxen Interpretation der Halacha entsprechend, ist nur das leibliche Kind einer jüdischen Mutter als jüdisch zu bestimmen. Ein Kind mit einem jüdischen Vater und einer nichtjüdischen Mutter wird als nichtjüdisch betrachtet." - Wikipedia). Man denke z.B. an Ishtar/Astarte/Al-Lat, die trotz der joschijanischen Kultreform immer noch neben JHWH verehrt wurde, wie archäologisch gut belegt ist, und in der Bibel als Astaroth dämonisiert wurde (was zeigt, wie groß das Problem war, das die Priester mit deren Verehrung hatten).
Sollte man also ein Ritual, dass hauptsächlich zur Entmachtung und Unterdrückung von Frauen eingeführt wurde, unter besonderen Schutz stellen? |
Eine auf historisch religiösen Argumenten fussende Ablehnung Beschneidung...!!! Respekt
_________________ und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein lichtlein her.
Frag nicht nach dem Sinn des Lebens, gib ihm einen!
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1773456) Verfasst am: 11.08.2012, 19:42 Titel: |
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Die chauvinistische Seite der Beschneidung finde ich gut.
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