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Moderne Sklavenhaltung oder freie Marktwirtschaft?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1817498) Verfasst am: 16.02.2013, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn die Kunden bei allen Produkten verantwortungsbewusst kaufen und das teurer ist, dann kaufen sie z.B. vermutlich auch insgesamt weniger Produkte.

Ja freilich. Es gibt sogar den Fall, daß man weniger Produkte kauft, obwohl die billiger sind. Wenn man zum Beispiel auf Flugreisen verzichtet, obwohl die von einer Billigfluglinie angeboten werden.

Aber ich sehe noch nicht, wieso dies zu makroökonomischen Schäden führen muß.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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wesen
ist mal wieder da



Anmeldungsdatum: 10.03.2011
Beiträge: 398
Wohnort: Essen

Beitrag(#1817506) Verfasst am: 16.02.2013, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Natürlich für alle Produkte. Ich hatte nur dieses als Beispiel herausgegriffen, weil es da relativ einfach zu sehen ist.

Es ist aber eben nicht mehr so einfach zu sehen, wenn du nicht nur ein Produkt herausgreifst, sondern alle Produkte zusammen betrachtest.
Wenn die Kunden bei allen Produkten verantwortungsbewusst kaufen und das teurer ist, dann kaufen sie z.B. vermutlich auch insgesamt weniger Produkte.

Was ja nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Summe der Ausgaben sinkt.

Ich denke, wir sollten überlegen, wie wir aus dem Wachstumswahn rauskommen.
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1817551) Verfasst am: 16.02.2013, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
@tridi
Mir reichen die Verdachtsmomente, um mein Einkaufsverhalten zu ändern, solange die Vorwürfe nicht geklärt sind.


das steht dir natuerlich frei.

ich fuer mich fuerchte, dass wenn ich aus der sache radikale konsequenzen ziehe, ich konsequenterweise auch so viele andere unternehmen boykottieren muesste, dass ich kaum noch was kaufen kann...

schoen waere, wenn man diejenigen, die die auslaendischen arbeitnehmer mit falschen versprechungen nach deutschland gelockt haben, wegen betrugs einbuchten wuerde.

aber das scheitert wahrscheinlich daran, dass die betrogenen sich hier nicht auskennen und nicht zur polizei gehen. eigentlich sollte die polizei nach diesem bericht da mal ermitteln.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1817561) Verfasst am: 16.02.2013, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Menschenrechte gelten aber doch auch ohne dass darüber noch eine Mehrheit abzustimmen hätte, oder? Oder doch nicht?

Sie haben Verfassungsrang. Angeblich.


welches menschenrecht wurde hier verletzt?

richtig ist allerdings, dass hier wohl zumindest einfache rechte von menschen verletzt wurden. und die gelten auch, wie die menschenrechte, ohne dass es noch noetig waere, darueber erneut abzustimmen.

nur auch wenn rechte gelten, kommt es leider vor, dass sie verletzt werden.

dann ist es aufgabe des staates, da korrigierend einzugreifen.

nur wie denn, wenn sich keiner der betrogenen arbeitnehmer beschwert?
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1817568) Verfasst am: 16.02.2013, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
So eine Massentierhaltung beschäftigt ja nicht wirklich viele Menschen.

Wie jetzt? Willst du das Prinzip Kundenverantwortung nur für Fleisch und nicht für alle Produkte? Oder wie darf ich das verstehen?

Natürlich kostet es z.B. Arbeitsplätze, wenn insgesamt deutlich weniger gekauft wird. Auch die Steuereinnahmen gehen zurück, was u.A. die Sozialsysteme unsicherer macht, etc.


es wuerde ja nur deshalb weniger gekauft, weil die hoeherwertige ware teurer ist.

d.h. es wird zwar mengenmaessig weniger gekauft, aber nicht wertmaessig. das muss weder arbeitsplaetze kosten noch kostet es steuereinnahmen.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1817581) Verfasst am: 16.02.2013, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
schoen waere, wenn man diejenigen, die die auslaendischen arbeitnehmer mit falschen versprechungen nach deutschland gelockt haben, wegen betrugs einbuchten wuerde.

Das war Amazon. Bzw. Amazon hätte sicherlich rechtliche Schritte eingeleitet, wenn jemand ohne Autorisierung mit Angaben zum Stundenlohn wirbt. Das System funktioniert anscheinend so, daß, nach Ankunft in Deutschland eine Vermittlerfirma dann einen Job zum niedrigeren Lohn anbietet. Auch das geht nicht ohne Beauftragung durch Amazon.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1817587) Verfasst am: 16.02.2013, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
schoen waere, wenn man diejenigen, die die auslaendischen arbeitnehmer mit falschen versprechungen nach deutschland gelockt haben, wegen betrugs einbuchten wuerde.

Das war Amazon. Bzw. Amazon hätte sicherlich rechtliche Schritte eingeleitet, wenn jemand ohne Autorisierung mit Angaben zum Stundenlohn wirbt. Das System funktioniert anscheinend so, daß, nach Ankunft in Deutschland eine Vermittlerfirma dann einen Job zum niedrigeren Lohn anbietet. Auch das geht nicht ohne Beauftragung durch Amazon.

war es nun amazon, haben die wirklich falsche versprechungen gemacht?

dass amazon rechtliche schritte eingeleitet haette, ist kein argument, denn amazon muss nicht einmal notwendigerweise davon wissen, wenn die leiharbeitsfirma auslaendischen arbeitnehmern falsche versprechungen macht.

was amazon beauftragt, ist nur eines: die wollen die leiharbeiter und zahlen dafuer der leiharbeitsfirma geld. die rechtlichen und finanziellen beziehungen zwischen leiharbeitsfirma und arbeitnehmer interessieren den auftraggeber im allgemeinen einen toten teufel und gehen ihn auch unter normalen umstaenden gar nichts an.
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Misterfritz
mini - mal



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Beitrag(#1817588) Verfasst am: 16.02.2013, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
was amazon beauftragt, ist nur eines: die wollen die leiharbeiter und zahlen dafuer der leiharbeitsfirma geld. die rechtlichen und finanziellen beziehungen zwischen leiharbeitsfirma und arbeitnehmer interessieren den auftraggeber im allgemeinen einen toten teufel und gehen ihn auch unter normalen umstaenden gar nichts an.

vor allem kann amazon nicht unbedingt an dem, was sie der leiharbeitsfirma pro arbeitsstunde zahlen, festmachen, was dann der leiharbeiter bezahlt bekommt.
auf den ersten blick zahlt nämlich der dienstleistungsnehmer erheblich mehr pro stunde, als es ihn, wenn er den arbeitnehmer einstellen würde, selbst zahlen müsste. aber amazon & co spart sich damit eine grosse HR-abteilung, die ja nicht nur personal anwerben, auswählen und einstellen müsste. da sind die dann anmeldung bei den sozialversicherungen, lohnabrechnug, etc. und diese leute aus dem HR sind fachpersonal, das halt mehr kostet und die man nicht mal eben as hoc einstellen kann, sondern sie auch "an der backe hat", wenn sehr wenig zu tun ist.
ich kann im prinzip verstehen, warum amazon mit stark wechselndem personalbedarf sich zeitarbeitsfirmen bedient. aber für den guten ruf wäre es für amazon besser, sich nur seriöser firmen zu bedienen.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1817589) Verfasst am: 16.02.2013, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
schoen waere, wenn man diejenigen, die die auslaendischen arbeitnehmer mit falschen versprechungen nach deutschland gelockt haben, wegen betrugs einbuchten wuerde.

Das war Amazon. Bzw. Amazon hätte sicherlich rechtliche Schritte eingeleitet, wenn jemand ohne Autorisierung mit Angaben zum Stundenlohn wirbt. Das System funktioniert anscheinend so, daß, nach Ankunft in Deutschland eine Vermittlerfirma dann einen Job zum niedrigeren Lohn anbietet. Auch das geht nicht ohne Beauftragung durch Amazon.

war es nun amazon, haben die wirklich falsche versprechungen gemacht?

dass amazon rechtliche schritte eingeleitet haette, ist kein argument, denn amazon muss nicht einmal notwendigerweise davon wissen, wenn die leiharbeitsfirma auslaendischen arbeitnehmern falsche versprechungen macht.

was amazon beauftragt, ist nur eines: die wollen die leiharbeiter und zahlen dafuer der leiharbeitsfirma geld. die rechtlichen und finanziellen beziehungen zwischen leiharbeitsfirma und arbeitnehmer interessieren den auftraggeber im allgemeinen einen toten teufel und gehen ihn auch unter normalen umstaenden gar nichts an.


Auch das beauftragende Unternehmen steht in der Haftung, wenn Rechtsverstöße und betrügerische oder eine den Betrug verschleiernde Praxis vorliegt, wenn man nachweisen kann, daß der Verstoß mit Billigung des Auftraggebers stattfindet. Das wird spätestens dann spürbar, wenn der Konzern selber Besuch vom Staatsanwalt bekommt.
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Misterfritz
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1817590) Verfasst am: 16.02.2013, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
schoen waere, wenn man diejenigen, die die auslaendischen arbeitnehmer mit falschen versprechungen nach deutschland gelockt haben, wegen betrugs einbuchten wuerde.

Das war Amazon. Bzw. Amazon hätte sicherlich rechtliche Schritte eingeleitet, wenn jemand ohne Autorisierung mit Angaben zum Stundenlohn wirbt. Das System funktioniert anscheinend so, daß, nach Ankunft in Deutschland eine Vermittlerfirma dann einen Job zum niedrigeren Lohn anbietet. Auch das geht nicht ohne Beauftragung durch Amazon.

war es nun amazon, haben die wirklich falsche versprechungen gemacht?

dass amazon rechtliche schritte eingeleitet haette, ist kein argument, denn amazon muss nicht einmal notwendigerweise davon wissen, wenn die leiharbeitsfirma auslaendischen arbeitnehmern falsche versprechungen macht.

was amazon beauftragt, ist nur eines: die wollen die leiharbeiter und zahlen dafuer der leiharbeitsfirma geld. die rechtlichen und finanziellen beziehungen zwischen leiharbeitsfirma und arbeitnehmer interessieren den auftraggeber im allgemeinen einen toten teufel und gehen ihn auch unter normalen umstaenden gar nichts an.


Auch das beauftragende Unternehmen steht in der Haftung, wenn Rechtsverstöße und betrügerische oder eine den Betrug verschleiernde Praxis vorliegt, wenn man nachweisen kann, daß der Verstoß mit Billigung des Auftraggebers stattfindet. Das wird spätestens dann spürbar, wenn der Konzern selber Besuch vom Staatsanwalt bekommt.

die billigung des auftragsgebers ist aber schwerer zu beweisen, ausser, dass sie halt preiswertere arbeitskräfte haben wollen.
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zelig
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Beitrag(#1817593) Verfasst am: 16.02.2013, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens bin ich nebenbei sehr der Auffassung, daß solche Tricksereien, wo sie möglich sind, gesetzlich unterbunden gehören. Leiharbeitsfirmen haben ursprünglich einen komplett anderen Sinn gehabt und waren zu recht strengen Reglements unterworfen. Leider interessiert das niemanden mehr, und Firmen nutzen das weidlich aus. Im hier diskutierten Fall geht es beispielsweise -nach meiner Erinnerung- um eine Quote von Zeitweise ca. 80 - 90% Leiharbeiter in der Gesamtbelegschaft. Jep, das gehört nach meinem Empfinden bei Löhnen unter 5 Euro pro Stunde verboten. Über die geduldete Praxis der rechtswidrigen Überwachung ausserhalb der Arbeitszeiten reden wir hier noch gar nicht.
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vrolijke
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Beitrag(#1817594) Verfasst am: 17.02.2013, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Übrigens bin ich nebenbei sehr der Auffassung, daß solche Tricksereien, wo sie möglich sind, gesetzlich unterbunden gehören. Leiharbeitsfirmen haben ursprünglich einen komplett anderen Sinn gehabt und waren zu recht strengen Reglements unterworfen. Leider interessiert das niemanden mehr, und Firmen nutzen das weidlich aus. Im hier diskutierten Fall geht es beispielsweise -nach meiner Erinnerung- um eine Quote von Zeitweise ca. 80 - 90% Leiharbeiter in der Gesamtbelegschaft. Jep, das gehört nach meinem Empfinden bei Löhnen unter 5 Euro pro Stunde verboten. Über die geduldete Praxis der rechtswidrigen Überwachung ausserhalb der Arbeitszeiten reden wir hier noch gar nicht.


Ich verstehe sowieso nicht, wieso es keinen Mindestlohn gibt in Deutschland. Das gibts doch fast schon überall.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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zelig
Kultürlich



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Beitrag(#1817595) Verfasst am: 17.02.2013, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Übrigens bin ich nebenbei sehr der Auffassung, daß solche Tricksereien, wo sie möglich sind, gesetzlich unterbunden gehören. Leiharbeitsfirmen haben ursprünglich einen komplett anderen Sinn gehabt und waren zu recht strengen Reglements unterworfen. Leider interessiert das niemanden mehr, und Firmen nutzen das weidlich aus. Im hier diskutierten Fall geht es beispielsweise -nach meiner Erinnerung- um eine Quote von Zeitweise ca. 80 - 90% Leiharbeiter in der Gesamtbelegschaft. Jep, das gehört nach meinem Empfinden bei Löhnen unter 5 Euro pro Stunde verboten. Über die geduldete Praxis der rechtswidrigen Überwachung ausserhalb der Arbeitszeiten reden wir hier noch gar nicht.


Ich verstehe sowieso nicht, wieso es keinen Mindestlohn gibt in Deutschland. Das gibts doch fast schon überall.


Hauptgrund ist eventuell die Regierungsbeteiligung der FDP.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#1817596) Verfasst am: 17.02.2013, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Übrigens bin ich nebenbei sehr der Auffassung, daß solche Tricksereien, wo sie möglich sind, gesetzlich unterbunden gehören. Leiharbeitsfirmen haben ursprünglich einen komplett anderen Sinn gehabt und waren zu recht strengen Reglements unterworfen. Leider interessiert das niemanden mehr, und Firmen nutzen das weidlich aus. Im hier diskutierten Fall geht es beispielsweise -nach meiner Erinnerung- um eine Quote von Zeitweise ca. 80 - 90% Leiharbeiter in der Gesamtbelegschaft. Jep, das gehört nach meinem Empfinden bei Löhnen unter 5 Euro pro Stunde verboten. Über die geduldete Praxis der rechtswidrigen Überwachung ausserhalb der Arbeitszeiten reden wir hier noch gar nicht.


Ich verstehe sowieso nicht, wieso es keinen Mindestlohn gibt in Deutschland. Das gibts doch fast schon überall.


Hauptgrund ist eventuell die Regierungsbeteiligung der FDP.


Glaub ich auch.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22286

Beitrag(#1817608) Verfasst am: 17.02.2013, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich fuer mich fuerchte, dass wenn ich aus der sache radikale konsequenzen ziehe, ich konsequenterweise auch so viele andere unternehmen boykottieren muesste, dass ich kaum noch was kaufen kann...

Aber warum sollte man konsequent sein müssen? Es reicht doch völlig aus, das zu tun, wozu man sich gerade in der Lage sieht. Und das kann eine Wahlentscheidung sein, die Unterstützung eines bestimmten Anliegens, Diskussionsbeiträge, aber auch eine bestimmte Kaufentscheidung.

Die Aussage "alles kann ich aber auch nicht machen" ist zwar völlig richtig (wie hier mehrfach gesagt wurde: Konsumentenverantwortung kann Politik nicht ersetzen); sie ist aber kein Argument, gar nichts zu tun (denn Konsumentenverantwortung kann Teil von Politik sein).
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1817621) Verfasst am: 17.02.2013, 02:16    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
d.h. es wird zwar mengenmaessig weniger gekauft, aber nicht wertmaessig. das muss weder arbeitsplaetze kosten noch kostet es steuereinnahmen.

Hm. Könnte sein.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1817641) Verfasst am: 17.02.2013, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich fuer mich fuerchte, dass wenn ich aus der sache radikale konsequenzen ziehe, ich konsequenterweise auch so viele andere unternehmen boykottieren muesste, dass ich kaum noch was kaufen kann...

Aber warum sollte man konsequent sein müssen?

musst du nicht. mach, was du willst. ich habe vollstes verstaendnis dafuer, wenn du dort nicht mehr kaufst. den kundenschwund hat sich amazon redlich verdient.

aber wenn es in diesem land voellig ueblich geworden ist, arbeit als handelsware zu betrachten, sie beim billigsten leiharbeitsunternehmen einzukaufen und nicht danach zu fragen, wie die behandelt werden, bzw. arbeitsplaetze gleich in billiglohnlaender mit ueblen arbeitsbedingungen zu verlagern, dann muss ich nicht unbedingt nur ein bestimmtes dieser vielen unternehmen boykottieren. du darfst, aber ich muss nicht.

Zitat:
Es reicht doch völlig aus, das zu tun, wozu man sich gerade in der Lage sieht. Und das kann eine Wahlentscheidung sein,

das waere schoen. aber auf bundesebene habe ich grade mal alle vier jahre ein einziges zweitstimmchen (und ein eher witzloses erststimmchen), wie soll ich damit meine meinung zu einer bestimmten frage kundtun?

wenn ich dann die 10 wichtigsten dinge nehme, die mir bei einer bundestagswahl auf den naegeln brennen, muesste ich wegen dreier dieser dinge partei A waehlen, weger dreier partei B, wegen dreier partei C und bezueglich einer finde ich gar keine partei, die mein anliegen unterstuetzt. ja super - da kann ich auch gleich wuerfeln oder gar nicht zur wahl gehen.

ich wuerde mir wirklich eine demokratie wuenschen, in der ich auch zu einzelnen fragen gehoert werde - per volksabstimmung.

Zitat:

Die Aussage "alles kann ich aber auch nicht machen" ist zwar völlig richtig (wie hier mehrfach gesagt wurde: Konsumentenverantwortung kann Politik nicht ersetzen); sie ist aber kein Argument, gar nichts zu tun (denn Konsumentenverantwortung kann Teil von Politik sein).

seit ich ca. 17 bin, gibt es bestaendig eine (ungeschriebene) liste von unternehmen, mit denen ich keine geschaeftsbeziehung eingehe bzw. deren produkte ich nicht kaufe. wer einmal auf der liste gelandet ist, kommt im allgemeinen nie wieder davon runter.

wenn ich anfange, da unternehmen draufzusetzen, weil die eine zeitarbeitsfirma beauftragt haben, die moeglicherweise ohne wissen des auftraggebenden unternehmens arbeitnehmer bescheisst, dann kann ich bald gar nichts mehr kaufen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1817669) Verfasst am: 17.02.2013, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich fuer mich fuerchte, dass wenn ich aus der sache radikale konsequenzen ziehe, ich konsequenterweise auch so viele andere unternehmen boykottieren muesste, dass ich kaum noch was kaufen kann...

Aber warum sollte man konsequent sein müssen? Es reicht doch völlig aus, das zu tun, wozu man sich gerade in der Lage sieht. Und das kann eine Wahlentscheidung sein, die Unterstützung eines bestimmten Anliegens, Diskussionsbeiträge, aber auch eine bestimmte Kaufentscheidung.

Die Aussage "alles kann ich aber auch nicht machen" ist zwar völlig richtig (wie hier mehrfach gesagt wurde: Konsumentenverantwortung kann Politik nicht ersetzen); sie ist aber kein Argument, gar nichts zu tun (denn Konsumentenverantwortung kann Teil von Politik sein).


Ich bin ganz Deiner Meinung, und so lebe ich auch.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26512
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1817753) Verfasst am: 17.02.2013, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
....
Nicht Amazon ist das Problem, sondern das Wirtschaftssystem. Amazon würde keine kostenlosen Probearbeiter bekommen, wenn dieser Unsinn nicht üblich wäre. Und sie würden keine billigen Zeitarbeiter beschäftigen, wenn Leute nicht, nicht zuletzt durch die Hartz-Gesetze, genötigt wären, derartige Scheißjobs anzunehmen. Solange die Wirtschaft so funktioniert, wird Amazon so handeln. Und andere auch. Und wenn das System sich ändert, wird Amazon sich anpassen. Und die anderen auch.

Jjjaah.
Ich habe auch schon in diese Richtung gezeigt.
fwo hat folgendes geschrieben:
...
Allerdings macht Amazon mit dieser Art des Outsourcing nur das, was unser Gesetzgeber und die BA ihm erlauben - derartige Arbeitnehmerüberlassungen bedürfen mW der Erlaubnis durch die BA - ich weiß aber nicht, ob diese Erlaubnis begrenzt ist, zurückgenommen werden kann usw..
...

Aber weil meinen Macht als Kunde wahrscheinlich größer ist als meine Macht als Wähler, und weil Politiker das machen, was ihnen von der Lobby erzählt wird, fände ich es gar nicht schlecht, wenn man einen Riesen wie Amazon unter Druck setzen könnte.

Die Aktion gegen Shell wegen der Brent Spar war auch von der Sache her Blödsinn, aber politisch ein Erfolg.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1817776) Verfasst am: 17.02.2013, 21:04    Titel: Kampf dem Weihnachtsgeschäft Antworten mit Zitat

Es gibt auch noch andere Möglichkeiten. Mir zum Beispiel schwebt vor,
einen möglichst gleichbleibenden Warenstrom zu erreichen, so dass die Unternehmer mit langfristig angestellten Beschäftigten auskommen.

Daher muss man die Geschenkeverteilspitze um den 24-12 herum von der Bestellspitze 3 Wochen vor diesem seltsamen Fest entkoppeln.

Wie?

So: Ab September kommen auf Jedem Gut, was im Internet oder Offline im Laden vor Ort erworben wird, in jeder Woche 5 % 'Geschenkesteuer' trauf Smilie, dies gilt natürlich auch für Ladengutscheine Smilie so dass die Kunden über die Steuer animiert werden, vorher zu bestellen.

Das ganze Weihnachtsgeschäft würde man damit erheblich durcheinander Wirbeln Smilie

Eine Ausnahme gibt es natürlich - schließlich lebt ja unsere Republik von diversen Schlupflöchern.
'Weihnachtsmärkte' bleiben weitestgehend davon befreit, zumindest der in China produzierte Erzgebirge SchnickSchnack - Glühwein und Kinderpunsch gibt es fortan zum halben Preis Sehr glücklich
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Zoff
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Beiträge: 21668

Beitrag(#1817793) Verfasst am: 17.02.2013, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Übrigens bin ich nebenbei sehr der Auffassung, daß solche Tricksereien, wo sie möglich sind, gesetzlich unterbunden gehören. Leiharbeitsfirmen haben ursprünglich einen komplett anderen Sinn gehabt und waren zu recht strengen Reglements unterworfen. Leider interessiert das niemanden mehr, und Firmen nutzen das weidlich aus. Im hier diskutierten Fall geht es beispielsweise -nach meiner Erinnerung- um eine Quote von Zeitweise ca. 80 - 90% Leiharbeiter in der Gesamtbelegschaft. Jep, das gehört nach meinem Empfinden bei Löhnen unter 5 Euro pro Stunde verboten. Über die geduldete Praxis der rechtswidrigen Überwachung ausserhalb der Arbeitszeiten reden wir hier noch gar nicht.


Ich verstehe sowieso nicht, wieso es keinen Mindestlohn gibt in Deutschland. Das gibts doch fast schon überall.


Hauptgrund ist eventuell die Regierungsbeteiligung der FDP.


Glaub ich auch.


http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/mindestlohn-union
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1817798) Verfasst am: 18.02.2013, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Konkretes Beispiel: Wenn man nur zweimal pro Woche Fleisch isst, das aber aus ökologisch und sozial verantwortungsvoller Produktion, kann das durchaus genausoviel kosten wie das tägliche Billigfleisch, und es können auch genau so viele Arbeitsplätze etc. dranhängen. Oder hab ich da einen Denkfehler drin?


Wenn insgesamt weniger Fleisch produziert wird, muss auch weniger Fleisch transportiert, verarbeitet, verpackt, verwaltet usw. werden. Viele Arbeitsplätze, die auf die Qualität des Fleisches keinen Einfluss haben, aber aufgrund der bisherigen Quantität des Fleischkonsums notwendig sind, würden dann wohl wegfallen.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1817808) Verfasst am: 18.02.2013, 01:35    Titel: Amazon - Leiharbeiter - Nazi - Skandal - la Republica berichtet Antworten mit Zitat

Die Sache schlägt Wellen,
auch außerhalb von D, hier in La Republica:

Germania, i disperati di Amazon
"vessati da vigilantes neonazisti"

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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22286

Beitrag(#1817817) Verfasst am: 18.02.2013, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Konkretes Beispiel: Wenn man nur zweimal pro Woche Fleisch isst, das aber aus ökologisch und sozial verantwortungsvoller Produktion, kann das durchaus genausoviel kosten wie das tägliche Billigfleisch, und es können auch genau so viele Arbeitsplätze etc. dranhängen. Oder hab ich da einen Denkfehler drin?

Wenn insgesamt weniger Fleisch produziert wird, muss auch weniger Fleisch transportiert, verarbeitet, verpackt, verwaltet usw. werden. Viele Arbeitsplätze, die auf die Qualität des Fleisches keinen Einfluss haben, aber aufgrund der bisherigen Quantität des Fleischkonsums notwendig sind, würden dann wohl wegfallen.

Ja, auch diese Arbeitsplätze gibt es, das ist für den Vergleich aber erst mal irrelevant. Wenn in beiden Fällen dieselbe Summe Geld ausgegeben wird, geht auch dieselbe Summe Geld irgendwohin, und dementsprechend hängen auch Arbeitsplätze dran. Und das sind dann im einen Fall die Arbeiter in der Massenviehhaltung etc. pp., und ja, auch in Verpackung und Transport - die sind dann aber auch schon in der Rechnung drin und kommen nicht noch obendrauf; und im andern Fall eben die höhere Zahl an Arbeitsplätzen in der Herstellung pro Menge Fleisch. Das macht für das Geld, das im wirtschaftlichen Kreislauf weitergeht, keinen Unterschied; und an sich auch noch keinen für die Arbeitsplätze.

Unterschiede könnten freilich darin liegen:
a) was für Arbeitsplätze entstehen: wenn die Arbeitsplätze besser bezahlt werden, können es von derselben Lohnmenge logischerweise nicht so viele sein;
b) welcher Anteil an Gewinn abgeschöpft wird, deswegen nicht direkt in Arbeitsplätze geht und - so nicht sofort reinvestiert wird - evtl. dem Kreislauf entzogen wird;
c) wo die Arbeitsplätze entstehen und welche Folgen das für welche Volkswirtschaften hat; das mögen bei der industriellen Massentierhaltung auch Arbeitsplätze im Sojaanbau in Brasilien sein.

Das sind aber Fragen, für die richtige volkswirtschaftliche Untersuchungen nötig wären, und die wir deswegen nicht so aus der Hand beantworten können. Erst mal über den Daumen gepeilt gilt, was ich oben schrub. Oder hat ein Wirtschaftler hier Einwände?
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Kramer
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Beitrag(#1817822) Verfasst am: 18.02.2013, 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ja, auch diese Arbeitsplätze gibt es, das ist für den Vergleich aber erst mal irrelevant. Wenn in beiden Fällen dieselbe Summe Geld ausgegeben wird, geht auch dieselbe Summe Geld irgendwohin, und dementsprechend hängen auch Arbeitsplätze dran.


Ja, aber die bisherigen niedrigen Fleischpreise werden einerseits durch die geringen Produktionskosten und andererseits durch die (auch geringen?) Kosten für Verarbeitung, Vertrieb, Verwaltung usw. bestimmt, die aufgrund der hohen Stückzahlen beim Endprodukt weniger ins Gewicht fallen. Durch eine Verbesserung der Fleischqualität werden vor allem die Produktionskosten höher und die Produktionsmenge geringer. Das meiste zusätzliche Geld geht in die Produktion, wo es ja auch hin soll, weil weniger Fleisch in besserer Qualität zu höheren Kosten produziert werden soll. Da aber weniger Fleisch produziert wird, fällt für den Vertrieb etc. a.) weniger Arbeit an, b.) wirken sich die Kosten dafür stärker auf den Endpreis aus, da ja weniger produziert/gehandelt wird.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1817846) Verfasst am: 18.02.2013, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ja, auch diese Arbeitsplätze gibt es, das ist für den Vergleich aber erst mal irrelevant. Wenn in beiden Fällen dieselbe Summe Geld ausgegeben wird, geht auch dieselbe Summe Geld irgendwohin, und dementsprechend hängen auch Arbeitsplätze dran.


Ja, aber die bisherigen niedrigen Fleischpreise werden einerseits durch die geringen Produktionskosten und andererseits durch die (auch geringen?) Kosten für Verarbeitung, Vertrieb, Verwaltung usw. bestimmt, die aufgrund der hohen Stückzahlen beim Endprodukt weniger ins Gewicht fallen. Durch eine Verbesserung der Fleischqualität werden vor allem die Produktionskosten höher und die Produktionsmenge geringer. Das meiste zusätzliche Geld geht in die Produktion, wo es ja auch hin soll, weil weniger Fleisch in besserer Qualität zu höheren Kosten produziert werden soll. Da aber weniger Fleisch produziert wird, fällt für den Vertrieb etc. a.) weniger Arbeit an, b.) wirken sich die Kosten dafür stärker auf den Endpreis aus, da ja weniger produziert/gehandelt wird.

Aber die Leute würden ja nicht insgesamt weniger essen, sondern nur weniger Fleisch. Mit Deinem Argument würden dann stattdessen etwa die Produktionskosten für Gemüse geringer, und der Vertrieb muß dan eben auf "Gurke & Co" umschulen, jetzt mal platt ausgedrückt.
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#1817863) Verfasst am: 18.02.2013, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ja, auch diese Arbeitsplätze gibt es, das ist für den Vergleich aber erst mal irrelevant. Wenn in beiden Fällen dieselbe Summe Geld ausgegeben wird, geht auch dieselbe Summe Geld irgendwohin, und dementsprechend hängen auch Arbeitsplätze dran.


Ja, aber die bisherigen niedrigen Fleischpreise werden einerseits durch die geringen Produktionskosten und andererseits durch die (auch geringen?) Kosten für Verarbeitung, Vertrieb, Verwaltung usw. bestimmt, die aufgrund der hohen Stückzahlen beim Endprodukt weniger ins Gewicht fallen. Durch eine Verbesserung der Fleischqualität werden vor allem die Produktionskosten höher und die Produktionsmenge geringer. Das meiste zusätzliche Geld geht in die Produktion, wo es ja auch hin soll, weil weniger Fleisch in besserer Qualität zu höheren Kosten produziert werden soll. Da aber weniger Fleisch produziert wird, fällt für den Vertrieb etc. a.) weniger Arbeit an, b.) wirken sich die Kosten dafür stärker auf den Endpreis aus, da ja weniger produziert/gehandelt wird.

Aber die Leute würden ja nicht insgesamt weniger essen, sondern nur weniger Fleisch. Mit Deinem Argument würden dann stattdessen etwa die Produktionskosten für Gemüse geringer, und der Vertrieb muß dan eben auf "Gurke & Co" umschulen, jetzt mal platt ausgedrückt.

Auf den Lebensmittelvertriebssektor hast Du Recht, in der Gesamtsicht nicht ganz. Mit der verringerten "industriellen" Fleischproduktion ginge ein Stück auch industrielle, teilweise Landwirtschaftsindustrie, teilweise echte Futterindustrie verloren: Fleisch hat zumindest in intensiver Landwirtschaft zwei Produktionsebenen. Allerdings hätte das bis auf die Effekte am Arbeitsmarkt nur positive Seiteneffekte.

fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Sticky
vae victis



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Beitrag(#1817881) Verfasst am: 18.02.2013, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

NachDenkSeiten: Amazon und Du - Macht und Ohnmacht des Verbrauchers
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Misterfritz
mini - mal



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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1817883) Verfasst am: 18.02.2013, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

amazon zieht konsequenzen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-kuendigt-umstrittenem-sicherheitsdienst-a-884036.html
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1817893) Verfasst am: 18.02.2013, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
NachDenkSeiten: Amazon und Du - Macht und Ohnmacht des Verbrauchers


Aus den Artikel:
Zitat:
Wer das Verhalten einiger Konzerne nicht länger tolerieren will, muss ihnen die rote Karte zeigen und sein Geld woanders ausgeben. Das ist die einzige Sprache, die das „System Amazon“ versteht. Amazon ist überall. Für ein amoralisches System wird Moral erst dann zu einer Kennzahl, wenn sie sich auf den Umsatz bemerkbar macht. Und dies liegt ausschließlich in der Macht des Verbrauchers.

Sehe ich genauso, denn wenn man dies "nur" über den gesetzlichen Weg regeln möchte.
Es gibt kaum ein Gesetz ohne Schlupflöcher.
Die Sprache der Verbraucher verstehen die besser.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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