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Erststimme AfD, Zweitstimme Linke?
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1858987) Verfasst am: 18.08.2013, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
@Skeptiker - Ich weiß nicht warum du so allergisch auf die AfD reagierst. Wenn alle Parteien rechts sind, wenn/weil rechte Parteien in einigen Punkten deren Positionen auch vertreten, dann gibt es wohl nur noch rechte Parteien in der Welt.

Wie ich schon geschrieben habe, ist mir das ziemlich egal, was die AfD vertritt, und von dem was ich weiß, ist sie nicht mehr Rechts als die CDU oder CSU. Es kann auch gut sein, dass ich meine Stimme(n) den Linken, den Piraten oder der Nein-Partei gebe.

Mir geht es darum, dass das politische Establishment abgewählt wird, weniger darum, dass "meine" Partei eingewählt wird. Sollte wieder erwarten noch nicht einmal eine große Koalition zustande kommen, weil die Bevölkerung aufwacht und das politische Establishment abwählt, dann werden wir immer noch sehen, was wir stattdessen bekommen haben und wie wir damit klar kommen. Schlechter als es bereits ist, kann es eigentlich nicht mehr werden.


Ich finde das grundsätzlich nicht richtig, etwas zu wählen, was man nicht für richtig hält, nur damit etwas anderes, was man ebenfalls für falsch hält, abgewählt wird oder zumindest einen Denkzettel erhält.

Das, was man wählt, sollte man auch befürworten.

Als rechts bezeichne ich alles, was die herrschenden Verhältnisse um der Verhältnisse willen und die herrschenden Institutionen über die jeweils individuellen menschlichen Bedürfnisse stellt.

Dies tun im Grunde alle bürgerlichen Parteien, weil sie die bürgerlichen Produktionsverhältnisse (das Kapitalverhältnis) und Institutionen (Staat, Nation, Ehe, Religion, usw.) über die Lebensinteressen der individuellen Menschen stellen. Nur gibt es hier und da auch noch einige demokratische, soziale, ökologische und friedfertige Einsprengsel bei den bürgerlichen Parteien, welche bei der AfD komplett fehlen - ebenso wie bei anderen rechten Parteien und deren Vertreter.

Es sind aber keineswegs alle Parteien rechts. Von den ca. 20 Parteien, die jetzt zur Wahl stehen, gibt es auch menschliche und linke Parteien. Warum sich also nicht ausschließlich auf diese konzentrieren? Das wäre doch vernünftiger als die Einstellung "Hauptsache nicht etabliert".

Sermon hatte oben übrigens noch zwei andere aufschlussreiche Links gepostet, die ich im folgenden wiederhole; ein Artikel zur politischen Intention und einer zur "Kompetenz" der "A"fD:

http://www.freitag.de/autoren/idefix/die-populistische-versuchung
http://www.carta.info/57165/alternative-fur-deutschland-ein-wahlprogramm/

Ich denke, damit ist genug der Argumente. Die Sache ist völlig eindeutig. Die AfD gehört zu den absolut unwählbaren Parteien.
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1859007) Verfasst am: 18.08.2013, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich finde das grundsätzlich nicht richtig, etwas zu wählen, was man nicht für richtig hält, nur damit etwas anderes, was man ebenfalls für falsch hält, abgewählt wird oder zumindest einen Denkzettel erhält.

Das, was man wählt, sollte man auch befürworten.

Natürlich, das würde ich auch vorziehen. Nur die Partei, die überwiegend meine Interessen vertritt, gibt es halt nicht. Ich kann nicht das wählen, was ich mir wünschen würde. Also wähle ich primär ab, und verwende dafür Parteien, die für mich das kleinste Übel darstellen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sermon hatte oben übrigens noch zwei andere aufschlussreiche Links gepostet, die ich im folgenden wiederhole; ein Artikel zur politischen Intention und einer zur "Kompetenz" der "A"fD:

http://www.freitag.de/autoren/idefix/die-populistische-versuchung
http://www.carta.info/57165/alternative-fur-deutschland-ein-wahlprogramm/

Ich denke, damit ist genug der Argumente. Die Sache ist völlig eindeutig. Die AfD gehört zu den absolut unwählbaren Parteien.

Sagt wer? Wenn jemand vehement eine bestimmte Partei ablehnt oder angreift, dann aus einem von zwei Gründen: Er sieht diese neue Partei als Gefahr für die eigenen politischen Pfründe an (oder die der Partei die man bisher selbst unterstützt hat), oder er identifiziert eine Gefahr für die Allgemeinheit. Von dem was ich bisher sehe, würde ich die AfD nicht als größere Gefahr für die Allgemeinheit betrachten als SPD, CDU oder FDP. Insofern könnte sie als Hebel zur Entmachtung des politisch-industriellen Klüngels taugen.

Aber wie gesagt, es gibt ja auch noch andere Optionen, jeder nach seiner Fasson. Entscheidend ist nur, dass man überhaupt wählen geht, und dass man das Kreuz nicht bei CDUCSUFDPSPDGRÜNE macht.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1859010) Verfasst am: 18.08.2013, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:

.....
Aber wie gesagt, es gibt ja auch noch andere Optionen, jeder nach seiner Fasson. Entscheidend ist nur, dass man überhaupt wählen geht, und dass man das Kreuz nicht bei CDUCSUFDPSPDGRÜNE macht.


Die genannten könten gut eine Art Einheitspartei gründen. Es wäre kein Unterschied in der Politik.

Aber vermutlich unterlassen sie das um die Illusion der Demokratie aufrechtzuerhalten.
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beachbernie
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1859105) Verfasst am: 19.08.2013, 04:15    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:

.....
Aber wie gesagt, es gibt ja auch noch andere Optionen, jeder nach seiner Fasson. Entscheidend ist nur, dass man überhaupt wählen geht, und dass man das Kreuz nicht bei CDUCSUFDPSPDGRÜNE macht.


Die genannten könten gut eine Art Einheitspartei gründen. Es wäre kein Unterschied in der Politik.

Aber vermutlich unterlassen sie das um die Illusion der Demokratie aufrechtzuerhalten.



Diejenigen, die aus den "etablierten" Parteien verbal eine Einheitspartei machen, koennten gut eine eigene Partei gruenden und den Menschen eine nicht etablierte Alternative bieten, die alles anders macht.

Aber vermutlich unterlassen sie dies um die Illusion der Nichtexistenz von Demokratie aufrechtzuerhalten.
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Skeptiker
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1859233) Verfasst am: 19.08.2013, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sermon hatte oben übrigens noch zwei andere aufschlussreiche Links gepostet, die ich im folgenden wiederhole; ein Artikel zur politischen Intention und einer zur "Kompetenz" der "A"fD:

http://www.freitag.de/autoren/idefix/die-populistische-versuchung
http://www.carta.info/57165/alternative-fur-deutschland-ein-wahlprogramm/

Ich denke, damit ist genug der Argumente. Die Sache ist völlig eindeutig. Die AfD gehört zu den absolut unwählbaren Parteien.


Sagt wer? Wenn jemand vehement eine bestimmte Partei ablehnt oder angreift, dann aus einem von zwei Gründen: Er sieht diese neue Partei als Gefahr für die eigenen politischen Pfründe an (oder die der Partei die man bisher selbst unterstützt hat), oder er identifiziert eine Gefahr für die Allgemeinheit. Von dem was ich bisher sehe, würde ich die AfD nicht als größere Gefahr für die Allgemeinheit betrachten als SPD, CDU oder FDP. Insofern könnte sie als Hebel zur Entmachtung des politisch-industriellen Klüngels taugen.


AfD gehört mit zum industriellen Klüngel. Das ist der in den zitierten und verlinkten Beiträgen nachgewiesene Grund, weshalb das "A" im Namen dieser Partei nicht zulässig ist.

Man würde nur den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben versuchen und sich dann überrascht die Augen reiben, wenn plötzlich die "A"fD Seit' an Seit' an Stelle der FDP mit Merkel regieren würde. Politisch kein Problem; die "A"fD ist völlig kompatibel mit den anderen Wirtschaftsparteien.

Rabert hat folgendes geschrieben:
Aber wie gesagt, es gibt ja auch noch andere Optionen, jeder nach seiner Fasson. Entscheidend ist nur, dass man überhaupt wählen geht, und dass man das Kreuz nicht bei CDUCSUFDPSPDGRÜNE macht.


Da stimme ich dir zu. Die Unterschiede zwischen den einzelen Stücken dieser Einheitspartei sind marginal und eigentlich fast nicht mehr gegeben.

Das Parteiensystem der BRDDR nähert sich asymptotisch dem "Zwei"-Parteien-System in den USA an.
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Skeptiker
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Beitrag(#1859262) Verfasst am: 19.08.2013, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:

.....
Aber wie gesagt, es gibt ja auch noch andere Optionen, jeder nach seiner Fasson. Entscheidend ist nur, dass man überhaupt wählen geht, und dass man das Kreuz nicht bei CDUCSUFDPSPDGRÜNE macht.


Die genannten könten gut eine Art Einheitspartei gründen. Es wäre kein Unterschied in der Politik.

Aber vermutlich unterlassen sie das um die Illusion der Demokratie aufrechtzuerhalten.


Diejenigen, die aus den "etablierten" Parteien verbal eine Einheitspartei machen, koennten gut eine eigene Partei gruenden und den Menschen eine nicht etablierte Alternative bieten, die alles anders macht.

Aber vermutlich unterlassen sie dies um die Illusion der Nichtexistenz von Demokratie aufrechtzuerhalten.


Parlamentarismus ist in der Tat noch lange keine Demokratie. Und damit die Menschen tatsächlich mit bestimmen und mit konzipieren können, braucht es mehr als nur Pauschalparteien, bei denen man stets das ganze Paket wählen muss, auch wenn man vielleicht nur ein, zwei Punkte davon gut findet und aus anderen Paketen wiederum ein, zwei Punkte, usw.

Dieses Problem würde durch die Gründung neuer Parteien nicht gelöst, sondern es geht über die Parteifrage hinaus.

Darüber hinaus finden das Kapital und andere antidemokratische Institutionen wie das Militär auch andere Wege, um am Parlament vorbei ihre Interessen durchzusetzen.

Dennoch sollte man den Kampf um das Parlament führen. Wenn man sich z.B. Länder wie Venezuela anguckt, wo der Kampf gegen die rechte Bourgeoisie tatsächlich sehr heftig ausgefochten wird, dann sieht man, womit man es zu tun hat. Die Durchsetzung von echter, postbürgerlicher Demokratie ist ein langer, internationaler und schwerer Kampf, der aber geführt wird.

Nur ist die Gründung neuer Parteien dafür nur einer von sehr viele Schritten ...-
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1859445) Verfasst am: 20.08.2013, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ein besserwisserischer Plüschhund, eine Kröte im Kanzlerinnen-Look und eine Socke mit Sonnenbrille - damit macht die Alternative für Deutschland Wahlkampf auf Youtube. Lustig ist das nicht.



Frühere Mitglieder rechtspopulistischer Parteien scheinen organisatorische Schlüsselfunktionen der so genannten Professorenpartei übernommen zu haben.
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logiCopter
... in den Süden



Anmeldungsdatum: 22.05.2013
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Beitrag(#1860241) Verfasst am: 22.08.2013, 07:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Ein besserwisserischer Plüschhund, eine Kröte im Kanzlerinnen-Look und eine Socke mit Sonnenbrille - damit macht die Alternative für Deutschland Wahlkampf auf Youtube. Lustig ist das nicht.

Natürlich muss so eine Partei auch ein bisschen auf den Horizont von Schmalspurdenkern und Sternlesern eingehen. Es wäre ja ziemlich elitär, wenn sich die Wirtschaftsprofessoren, Unidozenten und erfolgreichen Unternehmer, welche die AfD ausmachen, dafür zu schade wären und für die intellektuell weniger Leistungsfähigen nichts bereitstellen würden, oder ?

Natürlich gibt es auch andere Videobeispiele, wo aus AfD-Kreisen fundiert zu den Problemen Stellung genommen wird.
Hier eins davon:
http://www.youtube.com/watch?v=rGo9jvgqZuE
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Heiner
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Beiträge: 1217

Beitrag(#1860259) Verfasst am: 22.08.2013, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
@Skeptiker - Ich weiß nicht warum du so allergisch auf die AfD reagierst. Wenn alle Parteien rechts sind, wenn/weil rechte Parteien in einigen Punkten deren Positionen auch vertreten, dann gibt es wohl nur noch rechte Parteien in der Welt.

Wie ich schon geschrieben habe, ist mir das ziemlich egal, was die AfD vertritt, und von dem was ich weiß, ist sie nicht mehr Rechts als die CDU oder CSU. Es kann auch gut sein, dass ich meine Stimme(n) den Linken, den Piraten oder der Nein-Partei gebe.

Mir geht es darum, dass das politische Establishment abgewählt wird, weniger darum, dass "meine" Partei eingewählt wird.


So ähnlich sehe ich das auch.

Oder anders gesagt: Bei dieser Bundestagswahl ist mehr denn je Protestwählen angesagt.

Sollte die AfD in den Bundestag kommen, würde die Bankenrettungspolitik sowohl von links als auch von Seiten des bürgerlichen Lagers unter Druck kommen.

Was ja zu begrüssen ist.
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Rabert
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Wohnort: im Zug

Beitrag(#1860278) Verfasst am: 22.08.2013, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Diejenigen, die aus den "etablierten" Parteien verbal eine Einheitspartei machen, koennten gut eine eigene Partei gruenden und den Menschen eine nicht etablierte Alternative bieten, die alles anders macht.

Aber vermutlich unterlassen sie dies um die Illusion der Nichtexistenz von Demokratie aufrechtzuerhalten.

Nein, nicht deswegen, sondern weil das deutsche System zwar die Gründung einer neuen Partei leicht macht, aber es massiv und wirkungsvoll verhindert, dass sie politische Bedeutung erlangen könnte. Wer im Berufsleben steht, seine Familie ernähren und die monatlichen Rechnungen bezahlen muss, kann nicht mit Aussicht auf Erfolg eine Partei gründen, es sei denn, er ist Millionär und braucht nicht arbeiten. Oder Professor und hat viel Freiheit. Mehr dazu hier.
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Mad Magic
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Beitrag(#1860302) Verfasst am: 22.08.2013, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Darüber hinaus finden das Kapital und andere antidemokratische Institutionen wie das Militär auch andere Wege, um am Parlament vorbei ihre Interessen durchzusetzen.

Die wahren Verursacher von weltweiter Armut und dem daraus resultierenden Nährboden für Terrorismus ist in der Tat beim Kapital, d.h. der internationalen Hochfinanz zu suchen.
Wenn jährlich ca. 1 Billion an Steuern hinterzogen werden, dann kann man erahnen, wo der Hund wirklich begraben liegt...

Hier eine Dokumentation zu den Machenschaften der Hochfinanz:
http://www.youtube.com/watch?v=pmR1CoiFEX0&feature=player_embedded
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Tarvoc
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Beitrag(#1860313) Verfasst am: 22.08.2013, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ja klar. Schließlich bekommt man ja bekanntlich augenblicklich das Bedürfnis, in irgendwelche Gebäude reinzufliegen, wenn man nur die Zahl "eine Billion" hört. Mit den Augen rollen
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Sannyasin
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Beitrag(#1860359) Verfasst am: 22.08.2013, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:

Die wahren Verursacher von weltweiter Armut und dem daraus resultierenden Nährboden für Terrorismus ist in der Tat beim Kapital, d.h. der internationalen Hochfinanz zu suchen.
Wenn jährlich ca. 1 Billion an Steuern hinterzogen werden, dann kann man erahnen, wo der Hund wirklich begraben liegt...


Und eben diese internationale Hochfinanz kauft und schmiert die Politiker- die Politik.
Dieses Problem ist m.M.n. nicht damit behoben, dass neue Parteien gegründet werden, oder wie ich hier las, "das Establishment" abgewählt wird.
Es ist vielmehr eine Frage der menschlichen Mentalität.
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Es gibt Tage da verliert man, was man zu besitzen glaubte- und es gibt Tage da kommt zu einem zurück, was man verloren glaubte.
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step
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Beitrag(#1860360) Verfasst am: 22.08.2013, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sannyasin hat folgendes geschrieben:
Es ist vielmehr eine Frage der menschlichen Mentalität.

Welcher Mentalität? Der der Hochfinanz oder der der Kleinfinanz?
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pera
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Beiträge: 4256

Beitrag(#1860364) Verfasst am: 22.08.2013, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Sannyasin hat folgendes geschrieben:
Es ist vielmehr eine Frage der menschlichen Mentalität.

Welcher Mentalität? Der der Hochfinanz oder der der Kleinfinanz?


Vermutlich ist gemeint, dass nicht irgendein System die "Schuld" an den Zuständen hat, sondern der Mensch weil er so ist wie er ist. Ansichtssache vielleicht, aber auch nicht so leicht zu widerlegen.
Aber das hast du ohnehin gewusst, Step.
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step
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Beitrag(#1860365) Verfasst am: 22.08.2013, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal zum Thema Erststimme, die ja angeblich bei Kandidaten ohne Gewinnchance bedeutungslos sein soll.

Was würde passieren, wenn jeder nach obiger Prämisse handeln würde und daher in den meisten Wahlkreisen nur 1 oder 2 Kandidaten überhaupt Stimmen bekämen? Würden dann andere überhaupt noch aufgestellt oder das Wahlrecht dahingehend geändert, daß nur die Zweitstimme + Liste zählt? Oder ...?

Ich persönlich neige dazu, einen Kandidaten zu wählen, dessen Kompetenz, Wertesystem und Parteiprogramm (falls er eins hat) ich einigermaßen akzeptabel finde. Auch wenn er dann nur 5% bekommt.
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step
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Beitrag(#1860367) Verfasst am: 22.08.2013, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Sannyasin hat folgendes geschrieben:
Es ist vielmehr eine Frage der menschlichen Mentalität.
Welcher Mentalität? Der der Hochfinanz oder der der Kleinfinanz?
Vermutlich ist gemeint, dass nicht irgendein System die "Schuld" an den Zuständen hat, sondern der Mensch weil er so ist wie er ist.

Schon klar, und das sehe ich sogar tendenziell genauso. Aber wessen Mentalität genau war jetzt hier gemeint - die des Ausbeuters (Hochfinanz), des Ausbeuterknechtes (Politiker außer Linkspartei) oder die des Melkviehs (Sannyasin und ich)?
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Mad Magic
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Beitrag(#1860369) Verfasst am: 22.08.2013, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Vermutlich ist gemeint, dass nicht irgendein System die "Schuld" an den Zuständen hat, sondern der Mensch weil er so ist wie er ist.

Nach meiner Überzeugung ist der weitaus überwiegende Anteil der Menschheit friedfertig, nicht (unverhältnismäßig) ausbeuterisch und relativ leicht zufrieden zu stellen.

In seiner Zufriedenheit jedoch leider ungeheuer faul und bequem, nicht mal dazu zu bewegen sich über mögliche Gefahren in der Zukunft Gedanken zu machen.

Erst wenn es längst zu spät ist, sind sie dann doch gezwungen ihre Bequemlichkeit aufzugeben.

Bis dahin hat dann der zahlenmäßig weitaus geringere Anteil der Ausbeuter schon längst alles unter Kontrolle. Ein sich seit Jahrhunderten wiederholendes Spiel, diesmal verlieren wir aber gewaltig, denn so schön (und bequem) hatten wir es eigentlich noch nie...
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step
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Beitrag(#1860370) Verfasst am: 22.08.2013, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Nach meiner Überzeugung ist der weitaus überwiegende Anteil der Menschheit friedfertig, nicht (unverhältnismäßig) ausbeuterisch und relativ leicht zufrieden zu stellen. ... der zahlenmäßig weitaus geringere Anteil der Ausbeuter ...

Aus meiner Sicht eine krasse Fehleinschätzung. Der weitaus überwiegende Teil ist veranlagt zu aggressivem Verhalten, neigt zu Gier und Neid u.ä. - der Unterschied vom Milliardär zum armen Schlucker besteht vor allem einfach nur darin, daß ersterer es zu mehr Geld gebracht hat, was seine Gründe in weiteren, weniger offensichtlichen Eigenschaften, den Umständen, ja gar einer Erbschaft haben kann.

Dieser hier oft zu lesende Unsinn, sogenannten "Klassen" charakterliche, ja fast biologische Merkmale zuzuweisen, geht mir echt auf den Senkel! Etwas mehr Objektivität in bezug auf den Menschen bitte.

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
In seiner Zufriedenheit jedoch leider ungeheuer faul und bequem, nicht mal dazu zu bewegen sich über mögliche Gefahren in der Zukunft Gedanken zu machen.

Da stimme ich allerdings zu.
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Mad Magic
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Beiträge: 2172

Beitrag(#1860371) Verfasst am: 22.08.2013, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Nach meiner Überzeugung ist der weitaus überwiegende Anteil der Menschheit friedfertig, nicht (unverhältnismäßig) ausbeuterisch und relativ leicht zufrieden zu stellen. ... der zahlenmäßig weitaus geringere Anteil der Ausbeuter ...

Aus meiner Sicht eine krasse Fehleinschätzung. Der weitaus überwiegende Teil ist veranlagt zu aggressivem Verhalten, neigt zu Gier und Neid u.ä. - der Unterschied vom Milliardär zum armen Schlucker besteht vor allem einfach nur darin, daß ersterer es zu mehr Geld gebracht hat, was seine Gründe in weiteren, weniger offensichtlichen Eigenschaften, den Umständen, ja gar einer Erbschaft haben kann.

Trotz meinem ganzen Pessimismus, habe ich da ein optimistischeres Bild des Menschen. Ab einem gewissen Wohlstands-, besser Zufriedenheitsgrad, gibt sich die Mehrheit meiner Meinung nach zufrieden, schwächen sich die Triebe Gier und Neid zugunsten von Faulheit und Bequemlichkeit, sogar Mitmenschlichkeit und Mitgefühl ab. Aber da kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein.

Zitat:
Dieser hier oft zu lesende Unsinn, sogenannten "Klassen" charakterliche, ja fast biologische Merkmale zuzuweisen, geht mir echt auf den Senkel! Etwas mehr Objektivität in bezug auf den Menschen bitte.

Ich werde mal in mich gehen und nochmals intensiv darüber nachdenken, ob meine Sicht tatsächlich so subjektiv ist zwinkern
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Smode
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Beitrag(#1860372) Verfasst am: 22.08.2013, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Aus meiner Sicht eine krasse Fehleinschätzung. Der weitaus überwiegende Teil ist veranlagt zu aggressivem Verhalten, neigt zu Gier und Neid u.ä. - der Unterschied vom Milliardär zum armen Schlucker besteht vor allem einfach nur darin, daß ersterer es zu mehr Geld gebracht hat, was seine Gründe in weiteren, weniger offensichtlichen Eigenschaften, den Umständen, ja gar einer Erbschaft haben kann.



Hobbes?
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Murphy
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Beiträge: 5000

Beitrag(#1860374) Verfasst am: 22.08.2013, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin ernsthaft am Überlegen ob ich dieses Jahr nicht CSU wähle.
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Smode
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Anmeldungsdatum: 13.06.2013
Beiträge: 308

Beitrag(#1860375) Verfasst am: 22.08.2013, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Ich bin ernsthaft am Überlegen ob ich dieses Jahr nicht CSU wähle.
Lachen bravo
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1860377) Verfasst am: 22.08.2013, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
....
Trotz meinem ganzen Pessimismus, habe ich da ein optimistischeres Bild des Menschen. Ab einem gewissen Wohlstands-, besser Zufriedenheitsgrad, gibt sich die Mehrheit meiner Meinung nach zufrieden, schwächen sich die Triebe Gier und Neid zugunsten von Faulheit und Bequemlichkeit, sogar Mitmenschlichkeit und Mitgefühl ab. Aber da kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein.
...

Die Beobachtungen eines Bettlers und Landstreichers sagen etwas Anderes, Jack London in "Abenteuer des Schienenstranges" (inhaltsgemäß, weil ich keine Lust habe, das jetzt rauszusuchen und abzutippen):
Zitat:
Wo ich immer was bekommen habe, das war bei armen Leuten, die selbst kaum was hatten. Je reicher die Leute, desto unwahrscheinlicher, dass sie etwas abgeben wollten.

Das sehe ich auch im Bekanntenkreis: Je mehr Geld da ist, desto höher ist die Versuchung, sich etwas zurecht zu rationalisieren, dass man das alles wirklich verdient hat, dass also die vorhandenen Unterschiede einfach Leistungsunterschiede zeigen, unsere Gesellschaft also gerecht ist und keiner Veränderung bedarf.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: Germering

Beitrag(#1860380) Verfasst am: 22.08.2013, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Smode hat folgendes geschrieben:
Hobbes?

Naja, nicht wirklich. Ich habe ja auch etwas ins Gegenteil übertrieben.

Ich gehe übrigens durchaus mit, wenn Ausbeutung (auf allen Ebenen) kritisiert oder auch darauf hingewiesen wird, daß Macht korrumpiert (auf allen Ebenen) - an solchen Stellen wirkt sogar tatsächlich "das System". Hier muß der Mensch mittels Prozessen gegensteuern (unabh. Kontrolle, Transparenz, usw.).

Um auch mal was Gutes über die Linkspartei zu sagen: Mir gefallen
- das BGE
- ein maximales relatives Jahreseinkommen und höhere Vermögenssteuer
- höhere Finanztransaktionssteuer (gibts mW auch bei anderen Parteien)
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Sannyasin
aus Kiel



Anmeldungsdatum: 20.01.2013
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Beitrag(#1860384) Verfasst am: 22.08.2013, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:

Vermutlich ist gemeint, dass nicht irgendein System die "Schuld" an den Zuständen hat, sondern der Mensch weil er so ist wie er ist. Ansichtssache vielleicht, aber auch nicht so leicht zu widerlegen.

Ja, so habe ich es gemeint.
Es gibt auch einen schönen Spruch, der dazu passt und heißt:"Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Menschen, sondern von oben nach unten."
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1860385) Verfasst am: 22.08.2013, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Je mehr Geld da ist, desto höher ist die Versuchung, sich etwas zurecht zu rationalisieren, dass man das alles wirklich verdient hat, dass also die vorhandenen Unterschiede einfach Leistungsunterschiede zeigen, unsere Gesellschaft also gerecht ist und keiner Veränderung bedarf.

Das kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Natürlich rationalisiert sich der Arme nicht zusammen, warum ihm so viel Geld zusteht, aber er rationalisiert sich stattdessen etwas anderes zusammen - etwa daß an allem "das System" schuld sei, oder jedenfalls Andere, z.B. die Ausländer.

Und natürlich geht es um andere Mengen. Der CEO will die größere Yacht als sein Villennachbar, der 16-Jährige Realschüler mit kleinem Taschengeld das coolere Smartphone als sein Banknachbar.
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1860388) Verfasst am: 22.08.2013, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Mad Magic hat folgendes geschrieben:
....
Trotz meinem ganzen Pessimismus, habe ich da ein optimistischeres Bild des Menschen. Ab einem gewissen Wohlstands-, besser Zufriedenheitsgrad, gibt sich die Mehrheit meiner Meinung nach zufrieden, schwächen sich die Triebe Gier und Neid zugunsten von Faulheit und Bequemlichkeit, sogar Mitmenschlichkeit und Mitgefühl ab. Aber da kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein.
...

Die Beobachtungen eines Bettlers und Landstreichers sagen etwas Anderes, Jack London in "Abenteuer des Schienenstranges" (inhaltsgemäß, weil ich keine Lust habe, das jetzt rauszusuchen und abzutippen):
Zitat:
Wo ich immer was bekommen habe, das war bei armen Leuten, die selbst kaum was hatten. Je reicher die Leute, desto unwahrscheinlicher, dass sie etwas abgeben wollten.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen in einem Roma-Slum in Rumänien, die hatten kein fließend Wasser, nicht mal einen Brunnen, lediglich ein Wasserloch in der "Pampa". Ich hätte mehr Neid und Gier mir gegenüber erwartet, aber die luden mich zum Essen ein.

Zitat:
Das sehe ich auch im Bekanntenkreis: Je mehr Geld da ist, desto höher ist die Versuchung, sich etwas zurecht zu rationalisieren, dass man das alles wirklich verdient hat, dass also die vorhandenen Unterschiede einfach Leistungsunterschiede zeigen, unsere Gesellschaft also gerecht ist und keiner Veränderung bedarf.

Aber ist das nicht genau diese Form von Bequemlichkeit (v.a. im Denken), die ich zum Ausdruck bringen wollte? Oder sind Deine Bekannten tatsächlich so gierig u. von Neid erfüllt, dass man sie eben doch eher zu den Ausbeutern mit wenig Mitgefühl u. Mitmenschlichkeit zählen würde?

Ich denke es ist klar, dass differenziertere Betrachtungsweisen notwendig sind u. es dementsprechend Beispiele gibt. Eine plumpe Schwarz/Weiss Einteilung wollte ich nicht zum Ausdruck bringen, eher eine Tendenz. Betrachtet man die ganze Menschheit, ist es trotz allem doch noch relativ friedlich. Wären Gier u. Neid tatsächlich so ausgeprägt, wäre das sicherlich anders. Die Grenzen sind natürlich erreicht, wenn es ums Überleben geht. In Ägypten (und nicht nur dort) haben einige nix mehr zu essen, kein Wunder, dass es zum Bürgerkrieg kommt.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1860389) Verfasst am: 22.08.2013, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:
Hobbes?

Naja, nicht wirklich. Ich habe ja auch etwas ins Gegenteil übertrieben.

Ich gehe übrigens durchaus mit, wenn Ausbeutung (auf allen Ebenen) kritisiert oder auch darauf hingewiesen wird, daß Macht korrumpiert (auf allen Ebenen) - an solchen Stellen wirkt sogar tatsächlich "das System". Hier muß der Mensch mittels Prozessen gegensteuern (unabh. Kontrolle, Transparenz, usw.).

Um auch mal was Gutes über die Linkspartei zu sagen: Mir gefallen
- das BGE
- ein maximales relatives Jahreseinkommen und höhere Vermögenssteuer
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Die Linkspartei hat das BGE aber nicht in ihrem Programm, sondern nur eine etwas höhere "Mindestsicherung" im Falle von Hilfebedürftigkeit.
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Sannyasin
aus Kiel



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Beiträge: 48
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Beitrag(#1860390) Verfasst am: 22.08.2013, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch ein, finde ich sehr interessanter Film- der für mich, sehr viel darüber aussagt, wie diese Welt so funktioniert. Und was für eine Zukunft ihr- uns, bevorsteht..

http://www.youtube.com/watch?v=w7YigAq9TbM
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