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Die deutsche Sprache auf Abwegen?
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1710676) Verfasst am: 08.12.2011, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Er beklagt tatsächlich, dass die Schlussredaktion an Qualität verloren habe und dass es heute häufiger sei, dass Fehler übersehen werden, tatsächlich auch häufiger, dass Konjunktiv I steht, wo II stehen müsste. Im speziellen Fall schloss er sich zwar meiner Sicht an, meinte allerdings gleichzeitig, dass nicht mehr allzuviele das so präzise verstünden, wie es die deutsche Sprache hier ausdrücken kann.

hmmm...
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1710691) Verfasst am: 08.12.2011, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sicher ist nur, daß man es eben nicht mit einer Gewißheit zu tun hat, weshalb der Irrealis da erforderlich ist.

dass bei ungewissheit ein irrealis erforderlich sei, scheint mir doch eine recht fragwuerdige aussage. meines erachtens drueckt der irrealis eher die gewissheit aus, dass etwas eben grade nicht der fall ist. unsicherheit ist meines erachtens kein fall fuer den irrealis.


Eben, der Konjunktiv I dient auch nicht nur der indirekten Wiedergabe von Rede.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26512
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1710695) Verfasst am: 08.12.2011, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Er beklagt tatsächlich, dass die Schlussredaktion an Qualität verloren habe und dass es heute häufiger sei, dass Fehler übersehen werden, tatsächlich auch häufiger, dass Konjunktiv I steht, wo II stehen müsste. Im speziellen Fall schloss er sich zwar meiner Sicht an, meinte allerdings gleichzeitig, dass nicht mehr allzuviele das so präzise verstünden, wie es die deutsche Sprache hier ausdrücken kann.

hmmm...

Sehr glücklich Da berichte ich von Tatsachen, von denen er berichtet, zu denen ich aber auch stehe, und wir haben außerdem die zweite Ebene deine dass-Schachtelung .....
Wie gesagt: Die Regeln sind da weder so eindeutig (es hängt auch von einer Aussagetendenz ab) noch so schlicht.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1710699) Verfasst am: 08.12.2011, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Er beklagt tatsächlich, dass die Schlussredaktion an Qualität verloren habe und dass es heute häufiger sei, dass Fehler übersehen werden, tatsächlich auch häufiger, dass Konjunktiv I steht, wo II stehen müsste. Im speziellen Fall schloss er sich zwar meiner Sicht an, meinte allerdings gleichzeitig, dass nicht mehr allzuviele das so präzise verstünden, wie es die deutsche Sprache hier ausdrücken kann.

hmmm...

Sehr glücklich Da berichte ich von Tatsachen, von denen er berichtet, zu denen ich aber auch stehe, und wir haben außerdem die zweite Ebene deine dass-Schachtelung .....
Wie gesagt: Die Regeln sind da weder so eindeutig (es hängt auch von einer Aussagetendenz ab) noch so schlicht.

fwo

deshalb hab ich dich ja auch lieber nicht kritisiert und mich nur gefragt, ob der indikativ nun von dir wohl absichtlich verwendet worden sei oder es sich einfach um umgangssprachliche sprachschlamperei handele. Smilie

ich hab mir uebrigens vor einiger zeit mal eine deutsche grammatik (fuer nicht-muttersprachler) gekauft. die behauptete doch glatt, in normaler sprache gaebe (*) es den konjunktiv ohne wuerde-umschreibung nur noch bei wenigen woertern (ca. 10, waere, haette, koennte, moechte und noch ein paar).

(*) eigentlich "gebe" nach den regeln der indirekten rede. "gaebe" find ich hier aber schoener. das klingt etwas mehr nach irrealis. Smilie ist doch schliesslich ein unding, fast alle konjunktivformen fuer ausgestorben zu erklaeren. nee
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1710758) Verfasst am: 09.12.2011, 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sicher ist nur, daß man es eben nicht mit einer Gewißheit zu tun hat, weshalb der Irrealis da erforderlich ist.

dass bei ungewissheit ein irrealis erforderlich sei, scheint mir doch eine recht fragwuerdige aussage. meines erachtens drueckt der irrealis eher die gewissheit aus, dass etwas eben grade nicht der fall ist. unsicherheit ist meines erachtens kein fall fuer den irrealis.


Eben, der Konjunktiv I dient auch nicht nur der indirekten Wiedergabe von Rede.

Was denn sonst noch?

(Außer der Wunschform?)
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1710759) Verfasst am: 09.12.2011, 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sicher ist nur, daß man es eben nicht mit einer Gewißheit zu tun hat, weshalb der Irrealis da erforderlich ist.

dass bei ungewissheit ein irrealis erforderlich sei, scheint mir doch eine recht fragwuerdige aussage. meines erachtens drueckt der irrealis eher die gewissheit aus, dass etwas eben grade nicht der fall ist. unsicherheit ist meines erachtens kein fall fuer den irrealis.

Wenn der Schreiber eine Gewißheit zum Ausdruck bingen will, warum benutzt er dann überhaupt den Konjunktiv?
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26512
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1710774) Verfasst am: 09.12.2011, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
.....
Wenn der Schreiber eine Gewißheit zum Ausdruck bingen will, warum benutzt er dann überhaupt den Konjunktiv?

@Ralf Rudolfy: Es ist nicht so präzise festgeschrieben, wie Du meinst, sondern teilweise auch Geschmacksache. Erben (s.o.) handelt das ziemlich ausführlich ab, ich zitiere mal zwei Spliltter:
Zitat:
§74 Anders als der Imperativ sind die Formen des Konjunktiv I und II nicht ausschließlich darauf festgelegt, die Realisierung des Verbalprozesses zu signalisieren. Sie können auch in entsprechendem Kontext die Realität des Geschehens/Seins je nachEinschätzung des Sprechers kennzeichnen und die Geltung der Aussage einschränken. Dabei besteht trotz gewisser Überlappungen der Aufgabenbereiche eine Aufgabenteilung.
.....
§82 Trotz einigermaßen klarer Aufgabenteilung zeigen sich wie auch sonst Überlappungen. Hervorgehoben sei vor allem das Auftreten des Konjunktiv I im als ob-satz, wo sonst der Konjunktiv II herrscht: >Fest hält die Fibel das zitternde Kind | und rennt, als ob man es jage<A>Sie .... versuchten Küsse, als ob nichts sei.< E. Kästner.

Sogar der Infinitiv findet sich vereinzelt, der überall da ökonomischerweise vorzudringen sucht, wo entsprechende subjektive Leitverben oder konjunktionale Einleitungen wie als ob, dass und damit den Geltungsgrad der Aussage hinreichend einschränken und ihre syntaktische Abhängigkeit signalisieren.
.....
Zitatnummerierung fehlt, Rechtschreibfehler von mir.

fwo
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#1710781) Verfasst am: 09.12.2011, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Sprache entsteht teilweise ziemlich unkoordiniert.
Menschen neigen dazu, alles in Regeln zu fassen.
Was bei Sprachen nur teilweise gelingt. Deshalb gibts in alle Sprachen praktisch kaum Regeln ohne Ausnahmen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1710802) Verfasst am: 09.12.2011, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sicher ist nur, daß man es eben nicht mit einer Gewißheit zu tun hat, weshalb der Irrealis da erforderlich ist.

dass bei ungewissheit ein irrealis erforderlich sei, scheint mir doch eine recht fragwuerdige aussage. meines erachtens drueckt der irrealis eher die gewissheit aus, dass etwas eben grade nicht der fall ist. unsicherheit ist meines erachtens kein fall fuer den irrealis.

Wenn der Schreiber eine Gewißheit zum Ausdruck bingen will, warum benutzt er dann überhaupt den Konjunktiv?

weil die gewissheit, dass etwas nicht so ist, dass also ueber etwas nicht reales gesprochen wird, nun einmal mit dem konjunktiv II ausgedrieckt wird - indikativ passt ja gar nicht.

beispiel: "ich haette mir das auto gekauft, wenn ich genug geld gehabt haette."
hier ist es voellig gewiss, dass ich nicht genug geld hatte und das auto nicht gekauft habe.
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AdvocatusDiaboli
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Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1863794) Verfasst am: 02.09.2013, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.ksta.de/kultur/sprachpanscher-des-jahres-2013-duden-als--grosse-hure--beschimpft,15189520,24187354.html

Zitat:
Den zweifelhaften Titel „Sprachpanscher des Jahres“ erhalten sonst nur Bahnchefs und Politiker. Nun hat es auch den Duden, das Standardwerk der deutschen Sprache, erwischt. Der Verein Deutsche Sprache kritisiert das Nachschlagewerk scharf.

VDS-Chef Walter Krämer hatte schon im Vorfeld der Entscheidung starkes Geschütz gegen das Nachschlagewerk aufgefahren. Er schimpfte über die „große Hure Duden“, die gedankenlos Anglizismen aufnehme und sie damit gesellschaftsfähig mache.

Dieses „einstmals respektierte Nachschlagewerk“ sei zum „billigen Handlanger von Modefuzzis und Amitümlern aller Art verkommen“, bemängelte Krämer. Und verwies auf englischstämmige Begriffe wie downloaden oder upgraden, Jobhopping, Eyecatcher, Moonboots und Sunblocker. „Wer in einem Wörterbuch der deutschen Sprache als Ersatz für Fußball den lächerlichen Angeber-Anglizismus 'Soccer' vorschlägt, hat es nicht besser verdient.“


Erbrechen Die sollten sich in Verein Reichsdeutscher Sprache umbenennen...
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1863796) Verfasst am: 02.09.2013, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Geschockt ... Gröhl...
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1863853) Verfasst am: 03.09.2013, 08:51    Titel: Antworten mit Zitat

Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1863891) Verfasst am: 03.09.2013, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.


Es ist eins. Mit den Augen rollen
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26512
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1863893) Verfasst am: 03.09.2013, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.


Es ist eins. Mit den Augen rollen

Es wird zumindest von einigen so empfunden. Aber wenn das der Maßstab ist, ist Banker inzwischen genauso ein Schimpfwort wie Politiker.

Und wir können es auch noch weiter treiben:

Ein Banker hält seine Berufsbezeichnung für eine Berufsbezeichnung.
Auch eine Hure hält ihre Berufsbezeichnung für eine Berufsbezeichnung.

Und frag mal einen Veganer, wofür er die Bezeichnung Fleischer hält.
Kival hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.


Es ist eins. Mit den Augen rollen

Nicht unbedingt. (Für mich übrigens auch nicht - und ich gehöre nicht einmal zur Kundschaft - übrigens nicht aus grundsätzlichen Erwägungen.)

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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1863894) Verfasst am: 03.09.2013, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sieht man von besagtem Begriff ab, haben die Herrschaften aber vollkommen recht.

Anglizismen zu verwenden, wo ein sinnvolles deutsches Äquivalent vorhanden ist, zeugt einfach von mangelndem Sinn für Sprachästhetik (um dem vorzugreifen: E-Post statt Email oder Heimseite statt Homepage sind eben KEINE sinnvollen deutschen Äquivalente).

Ich finde es hingegen schade, dass Latinismen so aus der Mode gekommen sind; selbige besitzen immerhin Wohlklang.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26512
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1863901) Verfasst am: 03.09.2013, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Sieht man von besagtem Begriff ab, haben die Herrschaften aber vollkommen recht.

Anglizismen zu verwenden, wo ein sinnvolles deutsches Äquivalent vorhanden ist, zeugt einfach von mangelndem Sinn für Sprachästhetik (um dem vorzugreifen: E-Post statt Email oder Heimseite statt Homepage sind eben KEINE sinnvollen deutschen Äquivalente).

Ich finde es hingegen schade, dass Latinismen so aus der Mode gekommen sind; selbige besitzen immerhin Wohlklang.

da siehst Du meiner Meinung nach die Aufgabe der Dudenredaktion in der selben Weise falsch wie diese Vereinsheinis.

Aufgabe des Dudens ist es, den Standard dadurch herzustellen, dass sie jedesmal neu eine Bestandsaufnahme machen. Und wenn die Leut downloaden sagen, kommt downloaden in den Duden, weil es benutzt wird und nicht, weil irgendjemand das schön findet.

Und wenn Du Latinismen benutzen möchtest, tu es einfach - für niemanden außerhalb der Behörden ist der Duden verbindlich. Du kannst doch auch hier hervorragend damit leben, dass dich niemand versteht. zwinkern

fwo
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1863921) Verfasst am: 03.09.2013, 15:55    Titel: VDS-Chef Krämer holt sich einen auf die Bibel runter. Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.ksta.de/kultur/sprachpanscher-des-jahres-2013-duden-als--grosse-hure--beschimpft,15189520,24187354.html

Zitat:
(...)
VDS-Chef Walter Krämer (...) schimpfte über die „große Hure Duden“, die gedankenlos Anglizismen aufnehme und sie damit gesellschaftsfähig mache.

Dieses „einstmals respektierte Nachschlagewerk“ sei zum „billigen Handlanger von Modefuzzis und Amitümlern aller Art verkommen“, bemängelte Krämer. Und verwies auf englischstämmige Begriffe wie downloaden oder upgraden, Jobhopping, Eyecatcher, Moonboots und Sunblocker. „Wer in einem Wörterbuch der deutschen Sprache als Ersatz für Fußball den lächerlichen Angeber-Anglizismus 'Soccer' vorschlägt, hat es nicht besser verdient.“


Erbrechen Die sollten sich in Verein Reichsdeutscher Sprache umbenennen...

fett von mir
@ AD
Korrektur: Nicht Verein Reichsdeutscher Sprache sondern bibeltreuer Sprache. Denn mit "große Hure Duden" lehnt sich diese Sprachkanaille am Bibelsprech an.
Wahrscheinlich geht dieser Hundsfott Krämer immer brav mit Luther ins Bett,
um dann,
beglückt und aufgegeilt wie der Hurenbock David,
sich einen runterzuholen -
womit wir bei "Herunterladen" wären, denn dies will dieser Sprachsatan wohl für 'downloaden' verwenden.

Hierzu hatte ich schon mal an anderer Stelle vor zwei Jahren geschrieben:

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

(...)
ich benutze downloaden in allen seinen Formen und nicht "herunterladen".
Wenn ich im Deutschen etwas 'herunterlade' - zum Beispiel den Kasten Bier von der Ladefläche eines LKWs - dann ist der Kasten nicht mehr auf der Ladefläche. Wenn ich eine Datei 'herunterlade' ist sie aber noch an ihrem Ort. Ich habe sie ja lediglich kopiert. Der Begriff Downlaod mag ehedem mal übersetzt 'herunterladen' bedeutet haben - erlebte aber durch Gebrauch einen Bedeutungswandel oder besser Bedeutungsverschiebung in unserer Sprache. Wir haben nun mal kein eigenes einzelnes Wort in unserer Sprache, was den Vorgang des Dateien downloaden so schön ausdrückt, wie eben 'download'. Auch kopieren oder um im Threadthema zu bleiben 'vervielfältigen' trifft es nicht, weil man ja fast immer nur einen Download einer Datei erstellt, auch wenn man mehr erstellen könnte.


Wo hat eigentlich dieser SprachKrämer die Begriffe
Modefuzzi
und
Amitümler
her Frage
Klingt wie eine Mischung wie aus Privatfernsehen und NPD Parteiorgan. Aber wer weiß das schon, denn nur her Krämer wird uns sagen können, welche herausragenden Genies der deutschen Sprache bisher diese Worte benutzten,
der Modefuzzi hat es gemäß Google books noch nicht in die Weltliteratur geschaft,
und der Amitümler erst recht.
Wer hier nichts RECHTES lesen will, kann sich ja zumindest an dem Gedanken freuen,
dass damit wohl ein amerikanischer Delphin gemeint ist.

Ansonsten schließe ich mich dem freudigen Reihern an:

Erbrechen
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1863981) Verfasst am: 03.09.2013, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.


Es ist eins. Mit den Augen rollen

Denke ich auch. "Freudenmädchen" wäre viel besser. Wie sagen da eigentlich die Amis? Hier müßten etliche sein, die das wissen... Mit den Augen rollen
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1863996) Verfasst am: 03.09.2013, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.


Es ist eins. Mit den Augen rollen

Denke ich auch. "Freudenmädchen" wäre viel besser. Wie sagen da eigentlich die Amis? Hier müßten etliche sein, die das wissen... Mit den Augen rollen


Prostitute wenn es neutral gemeint ist... Whore als Beleidigung usw.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1865249) Verfasst am: 09.09.2013, 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Zitat:
„Wer in einem Wörterbuch der deutschen Sprache als Ersatz für Fußball den lächerlichen Angeber-Anglizismus 'Soccer' vorschlägt, hat es nicht besser verdient.“


Zumal es meines Wissens auf englisch eigentlich football heißt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44685

Beitrag(#1865251) Verfasst am: 09.09.2013, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Zumal es meines Wissens auf englisch eigentlich football heißt.

Kommt darauf an, wo du bist. Wenn in London jemand football sagt, meint er Fußball. Wenn in New York jemand football sagt, meint er American Football. (Interessanterweise spielen Amerikaner "Football" mit den Händen. freakteach)
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Beiträge: 26674

Beitrag(#1865254) Verfasst am: 09.09.2013, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Zumal es meines Wissens auf englisch eigentlich football heißt.

Kommt darauf an, wo du bist. Wenn in London jemand football sagt, meint er Fußball. Wenn in New York jemand football sagt, meint er American Football. (Interessanterweise spielen Amerikaner "Football" mit den Händen. freakteach)

Ich weiß. Es ist aber auch an dem, daß der in England Football genannte Sport dort eine viel größere Tradition und Bedeutung hat. Warum sollte dann die amerikanische Benennung maßgeblich sein?
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1865255) Verfasst am: 09.09.2013, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.


Es ist eins. Mit den Augen rollen

So wie Schwuler oder Neger?
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1865256) Verfasst am: 09.09.2013, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.


Es ist eins. Mit den Augen rollen

Denke ich auch. "Freudenmädchen" wäre viel besser.

Nein. Freudenmädchen klingt albern und taugt nicht als Bezeichnung für einen respektablen Beruf.
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44685

Beitrag(#1865266) Verfasst am: 09.09.2013, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Warum sollte dann die amerikanische Benennung maßgeblich sein?

Kommt darauf an, wo man ist. In Amerika ist natürlich die amerikanische Benennung maßgeblich.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1865267) Verfasst am: 09.09.2013, 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Was will man von jemandem erwarten, der Hure noch für ein Schimpfwort hält.


Es ist eins. Mit den Augen rollen

Denke ich auch. "Freudenmädchen" wäre viel besser.

Nein. Freudenmädchen klingt albern und taugt nicht als Bezeichnung für einen respektablen Beruf.


Berufsfremde titulierungen können durchaus als Beleidigung gemeint, und aufgefasst werden. Auch bei "ehrbare" Berufen.
Wenn ich zu meine Frau: "ja Frau Polizistin" sage, wenn sie sich aufregt, wenn jemand sich nicht an den Verkehrsregeln hällt, ist das durchaus, als Beleidigung aufzufassen.
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Erich Fromm

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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1865271) Verfasst am: 09.09.2013, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Warum sollte dann die amerikanische Benennung maßgeblich sein?

Kommt darauf an, wo man ist. In Amerika ist natürlich die amerikanische Benennung maßgeblich.

Ja, dort. Aber eben nicht woanders.
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Tarvoc
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Beiträge: 44685

Beitrag(#1865278) Verfasst am: 09.09.2013, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ja, dort. Aber eben nicht woanders.

Kommt darauf an, mit wem man spricht. Und auf den Kontext. Mr. Green
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1865283) Verfasst am: 09.09.2013, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Amerikanische Polizisten bezeichnen sich selber als "Cops". Deutsche Polizisten werden sauer, wenn man zu ihnen "Sheriff" sagt. Dabei ist doch ein Sheriff wirklich eine Respektsperson.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26512
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1865300) Verfasst am: 09.09.2013, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Amerikanische Polizisten bezeichnen sich selber als "Cops". Deutsche Polizisten werden sauer, wenn man zu ihnen "Sheriff" sagt. Dabei ist doch ein Sheriff wirklich eine Respektsperson.

Richtig. aber eine mit einer relativ zum deutschen Polizisten ungeheuren Machtfülle, von dem man im Zweifelsfall auch davon ausgehen sollte, dass er wenig Hemmungen hat, sie zu missbrauchen. Das kann u.U. etwas von Wildwest haben.

Und genau das schwingt auch mit, wenn ich einen Polizisten als Sheriff bezeichne.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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