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Zwangsheirat
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1866124) Verfasst am: 12.09.2013, 09:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Es spielt überhaupt keine Rolle, was man von dem Islam im allgemeinen oder ansonsten hät, für die Frage, ob ein Kind aus religiösen Gründen (oder anderen weltanschaulichen?) vom Schwimmunterricht befreit werden darf.

Das stimmt. Die Kausalität ist genau umgekehrt. Ich bin nicht gegen die Ausnahme vom Schwimmunterricht, weil ich gegen den Islam bin. Ich bin gegen den Islam, weil der bescheuerte Forderungen wie diese stellt.

Kival hat folgendes geschrieben:
Entweder ist das in Ordnung (dann ist es das auch für den Islam) oder es ist nicht in Ordnung (dann auch nicht für andere Religionen).

Auch das stimmt. In der Praxis ist es allerdings so gut wie immer der Islam, der dreiste Sonderrechte einfordert.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1866126) Verfasst am: 12.09.2013, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Entweder ist das in Ordnung (dann ist es das auch für den Islam) oder es ist nicht in Ordnung (dann auch nicht für andere Religionen).

Auch das stimmt. In der Praxis ist es allerdings so gut wie immer der Islam, der dreiste Sonderrechte einfordert.


Der Islam.. Mit den Augen rollen Und nein, in Deutschland ist es "in der Praxis" nicht "so gut wie immer der Islam", sondern es sind auch und vor allem evangelikale Christen, die "dreiste Sonderrechte einfordern".

Viel problematischer noch: Die beiden großen christlichen Kirchen - und nicht einfach nur Anhänger deren Religion - haben bereits massive Sonderrechte. Dass eben jene diese Sonderrechte haben, macht es übrigens ja auchso schwierig, islamischen Organisationen solche Rechte zu verwehren. Man kann versuchen, auf absurde Weise den Islam als Ideologie statt Religion zu definieren und hoffen, so die Rechte den christlichen und anderen religiösen Gemeinschaften vorzubehalten, oder viel konsequenter auf das Unding hinweisen, religiösen Organisationen überhaupt Sonderrechte zu geben.

Fälle bei denen es um Einzelpersonen (oder Familien) geht, die sich auf religiöse Regeln berufen, sind auch weitaus komplizierter, weil die *individuelle* Religionsfreiheit - welche eigentlich eine Weltanschauungs- und Gewissensfreiheit sein sollte bzw. ist - zu Recht ein hohes Gut in unserem Grundgesetz ist. Da ich den Zwang zum - insbesondere benoteten - Schwimmunterricht sowieso nicht gut finde, finde ich den konkreten Fall zusätzlich schwierig, aber ich wäre wohl am Ende dafür, es nicht zuzugestehen.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1866128) Verfasst am: 12.09.2013, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:

Es hat nämlich hier niemand behauptet, Islam sei die einzige Ursache. Ich jedenfalls nicht.
...

Nein, natüüürlich nicht ... es ist nur die einzige, die du immer als erwähnenswert und kritisierbar darstellst, während du all die anderen Gegebenheiten vernachlässigst, bzw. ihnen dadurch eine nur untergeordnete Nebenrolle zuschreibst, weil du sie in deiner "Argumentation" unerwähnt lässt.

Schuldig im Sinne der Anklage. Ja, ganz ehrlich.

Aber was ist denn die Alternative? Welche anderen Ursachen sollte ich denn deiner Meinung nach stärker kritisieren? Und vor allem, gegen wen würde sich diese Kritik richten? Gegen die Welt an sich?

Der Islam ist konkret und greifbar. Er hat eine heilige Schrift, er hat Priester, er hat Politiker, er hat Interessenverbände, er hat Geld. All das haben die "übrigen Ursachen" nicht. Guck dir doch das allgemeine Geschwafel von zelig, vrolijke, beachbernie und Konsorten an. Ich muss dabei immer in Volker Pispers Angela Merkel Zitate denken: "Wir müssen in dieser Sache eine gemeinsame Lösung finden.". Klingt super. Aber danach kommt ja von diesen Leuten nichts mehr. Sich auf die Feststellung zu beschränken, dass das Problem komplex sei, ist eben keine Lösung. Nicht mal Teil einer Lösung. Es ist gar nichts.

Islamkritik hat praktische Konsequenzen für das Leben echter lebender Menschen. Auch in Deutschland. Erst gestern hatte das Bundesverwaltungsgericht darüber zu entscheiden, ob islamische Eltern ihre Tochter aus religiösen Gründen vom Schwimmunterricht befreien dürfen. Dazu muss man doch einen Standpunkt haben! Wenn du zelig, vrolijke, beachbernie und Konsorten über solche Fragen entscheiden lässt, leben islamische Mädchen in 100 Jahren noch wie im Mittelalter.

Wie schreibt fwo weiter oben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Es geht hier um ein Kind, das zu Tode gevögelt wurde, und wir können ziemlich sicher sein, dass ihm dieses Schicksal erspart geblieben wäre, wenn in der entsprechenden Gesellschaft das Heiraten kleiner Mädchen nicht erlaubt wäre.

Das Problem der archaischen, patriarchalischen (im soziologischen Sinne) Kulturen ist dabei vollkommen unabhängig von der jeweiligen Religion. Religion als Mittel zum Zwecke von Machterhalt und -ausübung in diesem Sinne generell zu kritisieren, darin sehe ich Sinn.
Sich jedoch nur eine Religion herauszupicken, um damit andere Themen zu überlagern und die Problematik lediglich auf diese Ebene zu verschieben, dafür fehlt mir nun wieder jedes Verständnis.

Was gibt es denn bspw. in den heutigen Gottesstaaten nicht, was sie von unseren aufgeklärten Staaten unterscheidet? Bspw. ein den anderen gesellschaftlichen Gruppen zahlenmäßig überlegenes, historisch gewachsenes, gebildetes und aufgeklärtes Bürgertum, als breites Spektrum "der Mitte", welches stetig mit anderen Machtebenen in Konfrontation um seine Errungenschaften liegt.

Jetzt kannst du natürlich anprangern, dass es woanders nicht so ist, nur änderst du tatsächlich damit nichts an dem historisch gewachsenen Zustand. Und statt nunmehr das sich langsam durch globalen kulturellen Austausch entwickelnde Gefühl der hier lebenden Muslime für unsere Gesellschaft zu gewinnen und die Vorzüge zu verdeutlichen, ja vielleicht sogar durch Vorbildwirkung zu einem Erstarken eines kulturell aufgeklärten Bürgertums in anderen Ländern beizutragen, fällt so manchem nicht mehr ein, als die kulturellen Unterschiede zu betonen, Schuld zuzuweisen, Fremdenangst zu kultivieren und Zuwanderer aufgrund ihres Glaubens zu diskreditieren und abzuweisen.

Damit erreichst du das genaue Gegenteil deiner vorgeblichen Absicht. Das führt zu Abschottung, Parallelgesellschaften und Radikalisierung gegen "die Anderen", "die Feinde". Damit rettest du keine kleinen Mädchen vor Ermordung und schaffst es auch nicht, dass die Muslime* erkennen, dass die angewandte Sharia und radikale Religionsangehörigkeit etwas Schlechtes darstellen.

*) edit: im konkreten Fall ist es ja aber bereits so, dass sowohl die Anwendung der Sharia, als auch radikaler Fundamentalismus keine befürwortende Mehrheit mehr in der muslimischen Gesellschaft finden.


Zuletzt bearbeitet von Defätist am 12.09.2013, 09:57, insgesamt einmal bearbeitet
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1866129) Verfasst am: 12.09.2013, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Jetzt werde ich hier noch zum Verteidiger der islamischen Werte erklärt! Geschockt
Wie kommt man auf das schräge Brett?

Wo schreibt denn jemand soetwas?

Vroiijke zitierte es. Er würde den Islam realitätsfern verteidigen. Schulterzucken

Zitat:

Sobald dieser Zusammenhang aber ausgesprochen wurde, ging die große Empörung los, dass das jawohl mit der religion nichts zu tun hätte

Nein. immer die gleiche Leier Wer lesen kann, wäre klar im Vorteil:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1865750#1865750 (Kival:"es lässt sich nicht auf den Islam reduzieren, das ist was anderes als "hat nichts damit zu tun"" - MF:"du findest ... hat nichts mit dem Islam zu tun?" Argh)
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1865755#1865755 ( Wiederholung v. vrolijke "es hat damit zu tun, lässt sich aber nicht darauf reduzieren" MF "und wo gibts das dann überhaupt ohne Islam?" - Aufzählung aus Wiki - fwo: "ihr sagt das hätte mit dem Islam nichts zu tun" Argh Argh)


fwo hat folgendes geschrieben:

@vrolijke: Von Verteidigung religiöser Werte habe ich nichts geschrieben.

aber pera (und @pera genau solche Sachen und Diskussionsverläufe bewegen mich bestimmt nicht, mich weiter zu beteiligen. Es kotzt mich an!)

sowas könnte ich zustimmen:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Mir gings nur drumm, das der "Nachweis" irgendwo fehlte, dass der Islam, oder sonst welche Religion, "Schuld" daran sein soll, wenn Schweinereien geschehen.
Schweinereien geschehen auch ohne religiöse Erklärungen.

Aber werden mit ihnen zementiert und im Islam über Mohammeds Leben auch tradiert und straffrei gehalten. Es hat hier keiner behauptet, dass die Kinderehe eine islamische oder auch nur religiöse Erfindung sei, sondern dass der Islam als Rechtssystem, das er ja auch ist, sie erlaubt und dadurch natürlich eine Mitschuld trägt.

Aber wenn dann immer sowas dran gehängt werden muss:
fwo hat folgendes geschrieben:

Du darfst das natürlich in Ordnung finden, wenn Du möchtest. Schulterzucken

fwo

geh ich halt wieder

Winken
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Tja
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1866130) Verfasst am: 12.09.2013, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Jetzt werde ich hier noch zum Verteidiger der islamischen Werte erklärt! Geschockt
Wie kommt man auf das schräge Brett?

Wo schreibt denn jemand soetwas?

Es geht hier um ein Kind, das zu Tode gevögelt wurde, und wir können ziemlich sicher sein, dass ihm dieses Schicksal erspart geblieben wäre, wenn in der entsprechenden Gesellschaft das Heiraten kleiner Mädchen nicht erlaubt wäre.

Es ist es aber, und das Rechtssystem, das diese Erlaubnis ausspricht, heißt Scharia und ist eine der Ebenen des Islam.

Wieso passieren denn in Indien ähnliche Sachen?
Dort kann man sich nicht auf die Sharia berufen.

Ich sage, es liegt an archaische Gesellschaften.

Erst die Henne, dann das Ei.

Wenn man alle Eier wegnimmt, legen die Hennen schon neue hin.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1866133) Verfasst am: 12.09.2013, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Dann sind wir uns also alle darin einig, dass man alle Religionen kritisieren muss. Wie schön. Bin ich dabei! Smilie

Aber inwiefern spricht das jetzt dagegen, konkret den Islam zu kritisieren, wenn in einem konkreten Einzelfall ein islamischer Mann aufgrund einer islamischen Tradition ein islamischen Mädchen zu Tode fickt? Die Verbindung fehlt mir noch. Ist nicht hier Islamkritik passender als allgemeine Religionskritik? Am Kopf kratzen
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1866135) Verfasst am: 12.09.2013, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich sage, es liegt an archaische Gesellschaften.


Naja, das sagt nicht viel aus. Archaisch ist in diesem Kontext ja in erster Linie eine Wertung ohne wirklichen Inhalt. Die Frage ist ja schon, welche Aspekte einer Gesellschaft eine Rolle spielen dafür, dass es solche Vorfälle gibt. In Jemen ist es dann zunächst einmal natürlich sehr aufällig, dass die dortigen gesetzlichen Vorschriften es ermöglichen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Jemen auch deutlich von den Fällen in Südostasien, wo es diese Traditionen zwar noch gibt, aber sie nicht gesetzlich legitimiert werden. Ich würde schon zustimmen, dass ein großes Problem Jemens ist, dass es dort so eine starke Vermengung von Religion und Staat gibt. Dort gilt eine sehr strikte Rechtsauslegung der Sharia.
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fwo
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Beitrag(#1866137) Verfasst am: 12.09.2013, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Jetzt werde ich hier noch zum Verteidiger der islamischen Werte erklärt! Geschockt
Wie kommt man auf das schräge Brett?

Wo schreibt denn jemand soetwas?

Es geht hier um ein Kind, das zu Tode gevögelt wurde, und wir können ziemlich sicher sein, dass ihm dieses Schicksal erspart geblieben wäre, wenn in der entsprechenden Gesellschaft das Heiraten kleiner Mädchen nicht erlaubt wäre.

Es ist es aber, und das Rechtssystem, das diese Erlaubnis ausspricht, heißt Scharia und ist eine der Ebenen des Islam.

Wieso passieren denn in Indien ähnliche Sachen?
Dort kann man sich nicht auf die Sharia berufen....

Weil es in Indien eine in diesen Dingen gleichgültigere Bevölkerung und gelichgültigere Behörde gibt? Oder eine andere Religion, die dieses Verhalten für gut erklärt? Ich weiß es nicht. In Indien gibt es offensichtlich andere Gründe, warum das nicht verfolgt wird oder verfolgt werden kann.

Aber das ist in Indien und nicht im Jemen. Und im Jemen ist der Grund für eine Nichtverfolgung der Kinderehe eindeutig und bekannt. Warum soll das nicht thematisiert werden?

fwo
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Kival
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Beitrag(#1866141) Verfasst am: 12.09.2013, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber das ist in Indien und nicht im Jemen. Und im Jemen ist der Grund für eine Nichtverfolgung der Kinderehe eindeutig und bekannt. Warum soll das nicht thematisiert werden?


Wie erklärst Du eigentlich, dass das Gesetz in Jemen erst vor relativ kurzer Zeit verändert wurde?
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fwo
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Beitrag(#1866142) Verfasst am: 12.09.2013, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich sage, es liegt an archaische Gesellschaften.


Naja, das sagt nicht viel aus. Archaisch ist in diesem Kontext ja in erster Linie eine Wertung ohne wirklichen Inhalt. Die Frage ist ja schon, welche Aspekte einer Gesellschaft eine Rolle spielen dafür, dass es solche Vorfälle gibt. In Jemen ist es dann zunächst einmal natürlich sehr aufällig, dass die dortigen gesetzlichen Vorschriften es ermöglichen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Jemen auch deutlich von den Fällen in Südostasien, wo es diese Traditionen zwar noch gibt, aber sie nicht gesetzlich legitimiert werden. Ich würde schon zustimmen, dass ein großes Problem Jemens ist, dass es dort so eine starke Vermengung von Religion und Staat gibt. Dort gilt eine sehr strikte Rechtsauslegung der Sharia.

Eine kleine Zusatzfrage: Ist es nicht so, dass diese Religion diese "Vermengung von Staat und Religion" ausdrücklich verlangt, dass wir es hier also weniger mit einem speziellen Problem des Jemen als mit einem Problem islamischer Staaten und damit letztlich des Islams zu tun haben?

Wo dieses Problem etwas offensichtlicher und leichter recherchierbar ist, ist beim Umgang mit der Apostasie. Vielleicht kannst Du mir da klar machen, dass ich Unrecht habe.

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Defätist
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Beitrag(#1866144) Verfasst am: 12.09.2013, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Aber inwiefern spricht das jetzt dagegen, konkret den Islam zu kritisieren, wenn in einem konkreten Einzelfall ein islamischer Mann aufgrund einer islamischen Tradition ein islamischen Mädchen zu Tode fickt? Die Verbindung fehlt mir noch. Ist nicht hier Islamkritik passender als allgemeine Religionskritik? Am Kopf kratzen

Weil genau der Punkt nicht zutreffend ist. Und damit fällt dein Konstrukt zusammen.
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fwo
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Beitrag(#1866146) Verfasst am: 12.09.2013, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
...
Sich jedoch nur eine Religion herauszupicken, um damit andere Themen zu überlagern und die Problematik lediglich auf diese Ebene zu verschieben, dafür fehlt mir nun wieder jedes Verständnis.
...

Untertreib nicht so, dir fehlt noch viel mehr Verständnis.

Und ansonsten bin ich dafür, jede Religion genau da anzugreifen, wo sie ihre Lücke zeigt und wo sie sich am stärksten mit unseren Vorstellungen der allgemeinen Menschenrechte beißt. Und diese Lücken sind leider nicht bei allen Religionen gleich verteilt.

Aber auch für deine Argumentation gilt: Religion ist mehr als sich im Kopf der Gläubigen abspielt, und gerade dieses Mehr ist es, was Menschen quälen kann.

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Defätist
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Beiträge: 8557

Beitrag(#1866147) Verfasst am: 12.09.2013, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Untertreib nicht so, dir fehlt noch viel mehr Verständnis.
----

Heut wieder mal die persönliche Schiene? Für "mehr" reicht´s also nicht?
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1866148) Verfasst am: 12.09.2013, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Aber inwiefern spricht das jetzt dagegen, konkret den Islam zu kritisieren, wenn in einem konkreten Einzelfall ein islamischer Mann aufgrund einer islamischen Tradition ein islamischen Mädchen zu Tode fickt? Die Verbindung fehlt mir noch. Ist nicht hier Islamkritik passender als allgemeine Religionskritik? Am Kopf kratzen

Weil genau der Punkt nicht zutreffend ist. Und damit fällt dein Konstrukt zusammen.

Du kümmerst dich leider nicht um den Inhalt, sondern nur um die unpräzise Formulierung Fakes - ich formuliere es mal anders:

Zitat:
Aber inwiefern spricht das jetzt dagegen, konkret den Islam zu kritisieren, wenn in einem konkreten Einzelfall ein islamischer Mann ein islamischen Mädchen zu Tode fickt und aufgrund einer islamischen Tradition dafür wahrscheinlich nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann und genauso wahrscheinlich nicht einmal ein schlechtes Gewissen hat, oder wenn, dann nur, weil sie dabei gestorben ist?


Ist der Punkt auch unzutreffend?

fwo
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1866150) Verfasst am: 12.09.2013, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Eine kleine Zusatzfrage: Ist es nicht so, dass diese Religion diese "Vermengung von Staat und Religion" ausdrücklich verlangt, dass wir es hier also weniger mit einem speziellen Problem des Jemen als mit einem Problem islamischer Staaten und damit letztlich des Islams zu tun haben?


Tut mir leid, aber die Komplexität lässt sich nicht so einfach reduzieren. Es haben eben nicht alle islamisch geprägten Länder eine solch massive Verschränkung von Staat und Religion und bekanntlich war es im Christentum lange Zeit üblich, eine ebensolche zu haben (wobei das stärker noch für die Protestanten als für die Katholiken galt).

Hier eine sehr ausführliche Darstellung:

http://www.bpb.de/apuz/26670/religion-und-politik-in-der-islamischen-welt?p=all

Dietrich Jung

Zitat:
"Der Islam ist Religion und Staat!" Diese Behauptung, dass im Islam die religiösen und politischen Sphären eine inhärente Einheit bilden, wird mittlerweile von islamischen Aktivisten und zahlreichen westlichen Analysten gleichermaßen vorgetragen.


Daraus die Schlussfolgerung:

Zitat:
Das Axiom einer nahezu organischen Einheit von Politik und Religion im Islam lässt sich weder mit Rückgriff auf die medinensische Epoche noch mittels der Quellen der Offenbarung, aus der islamischen Geschichte oder mit Hilfe des islamischen Rechts eindeutig begründen. Wohl bildeten im Handeln des Propheten in Medina politische und religiöse Funktionen eine Einheit, diese zerbrach jedoch mit der notwendigen Veralltäglichung seines prophetischen Charismas. Weder die tribalen Sozialstrukturen der frühislamischen Gemeinde noch ihre ideelle Reflexion in Koran, Sunna und Scharia bieten eine Grundlage für die einheitliche Ausgestaltung eines modernen islamischen Staatswesens. In ihrer Religionspolitik oszillieren die Staaten der islamischen Welt zwischen säkular und religiös legitimierten Regimen. Die islamische Geschichte selbst ist ein Beleg dafür, dass die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik sich jeweils epochenspezifisch wieder neu stellt.

Die Behauptung, dass im Islam eine Trennung von staatlicher Herrschaft und religiöser Ordnung nicht möglich sei, entbehrt jeder historischen Grundlage. Sie reduziert die kulturelle Vielfalt und historische Komplexität der islamischen Zivilisation auf die imaginäre Einheit "des Islam". Dieses so populäre Axiom der aktuellen Debatte um Religion und Politik im Islam ist daher weniger ein Resultat historisch angeleiteter Analysen als ein Ausdruck des essenzialistisch reduktionistischen Denkens islamistischer Ideologen und westlicher "Islamologen". Damit will der Autor keineswegs unterstellen, es gebe einen universalen, dem europäischen Säkularisierungsprozess folgenden Entwicklungspfad im Verhältnis von Staat und Religion. Wohl aber wird hier behauptet, dass die institutionelle und legale Trennung von staatlicher Herrschaft und religiöser Ordnung in der islamischen Welt nicht prinzipiell ausgeschlossen werden kann. Mehr noch, die Ausführungen haben gezeigt, dass eine Trennung von Religion und Politik sogar ein Teil der geschichtlichen Erfahrung islamischer Gesellschaften ist. Wie diese Trennung institutionell aussieht und ideologisch begründet wird, hängt dabei von dem jeweils historisch spezifischen Kontext ab, in dem sich moderne staatliche Herrschaft etabliert. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Trennung von Staat und Kirche keine Parallele in Gesellschaften kennt, denen die Institutionalisierung der offiziellen Religion in einer Kirche unbekannt blieb. Im islamischen Raum scheint daher vor allem die Beziehung zwischen islamischem Recht und politischer Herrschaft Aufschluss über das Verhältnis von Religion und Politik zu geben.


Dazu kommt natürlich auch, dass das Christentum aus einer politischen Situation heraus geboren ist, in der es einen starken Staat (Rom) gab, zu dem ein Verhältnis gefunden werden musste. Daher gibt es in den christlichen Texten mehr Möglichkeiten, eine Trennung von Staat und Kirche hineinzuinterpretieren (es gibt aber natürlich auch gegensätzliche Stellen...)
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Defätist
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Beitrag(#1866152) Verfasst am: 12.09.2013, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Aber inwiefern spricht das jetzt dagegen, konkret den Islam zu kritisieren, wenn in einem konkreten Einzelfall ein islamischer Mann aufgrund einer islamischen Tradition ein islamischen Mädchen zu Tode fickt? Die Verbindung fehlt mir noch. Ist nicht hier Islamkritik passender als allgemeine Religionskritik? Am Kopf kratzen

Weil genau der Punkt nicht zutreffend ist. Und damit fällt dein Konstrukt zusammen.

Du kümmerst dich leider nicht um den Inhalt, sondern nur um die unpräzise Formulierung Fakes - ich formuliere es mal anders:

Zitat:
Aber inwiefern spricht das jetzt dagegen, konkret den Islam zu kritisieren, wenn in einem konkreten Einzelfall ein islamischer Mann ein islamischen Mädchen zu Tode fickt und aufgrund einer islamischen Tradition dafür wahrscheinlich nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann und genauso wahrscheinlich nicht einmal ein schlechtes Gewissen hat, oder wenn, dann nur, weil sie dabei gestorben ist?


Ist der Punkt auch unzutreffend?

fwo

Nö. Sinn von Fake´s Beitrag war vielmehr, den Geschlechtsakt mit Kindern als islamische Tradition darzustellen, wie bereits weiter oben mehrfach bestätigt. Es gab also keinen anderen Inhalt, auf den ich eingehen konnte.
Zu deiner Version:
Dass die Sharia den Täter in dem konkreten Fall schützt und das Opfer sowie die Angehörigen verhöhnt, steht außer Frage. Das ist nicht nur schlecht und gehört abgeschafft, sondern auch ganz offz. angeprangert. Wäre bspw. eine ganz konkrete Forderung an unsere (Außen-)Politik, sich für so etwas stark zu machen. Dementsprechend kann man ja seine Wahlentscheidung abhängig machen - auch nur mal bspw.


Zuletzt bearbeitet von Defätist am 12.09.2013, 11:23, insgesamt einmal bearbeitet
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fwo
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Beitrag(#1866153) Verfasst am: 12.09.2013, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber das ist in Indien und nicht im Jemen. Und im Jemen ist der Grund für eine Nichtverfolgung der Kinderehe eindeutig und bekannt. Warum soll das nicht thematisiert werden?


Wie erklärst Du eigentlich, dass das Gesetz in Jemen erst vor relativ kurzer Zeit verändert wurde?

Mit dem Erstarken einer besonders harten Lesart des Islam, der Wahhabiya?

Wobei allerdings auch der "gemäßigtere" Islam auf seinen eigenen Menschenrechten und der Scharia besteht und die Wahhabiya über das saudiarabische Geld weltweit an Einfluss gewinnt.

fwo
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caballito
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Beitrag(#1866158) Verfasst am: 12.09.2013, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:


Sagen wir mal so: Religionen sind wie Messer oder Gewehren.

Nicht ganz. Messer und Gewehre sagen nicht "Benutz mich!".
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
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Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1866159) Verfasst am: 12.09.2013, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
[

Die Deppenzuweisung kannst du mit jemand anderem machen.

Gern. Wenn sich ein anderer Kandidat meldet.
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1866160) Verfasst am: 12.09.2013, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber das ist in Indien und nicht im Jemen. Und im Jemen ist der Grund für eine Nichtverfolgung der Kinderehe eindeutig und bekannt. Warum soll das nicht thematisiert werden?


Wie erklärst Du eigentlich, dass das Gesetz in Jemen erst vor relativ kurzer Zeit verändert wurde?

Mit dem Erstarken einer besonders harten Lesart des Islam, der Wahhabiya?


Dann ist das Problem in diesem konkreten Fall vielleicht eher die Wahhabiya, nicht wahr? (auch eine Reduzierung darauf ist nicht zielführend, aber eine klarere Benennung ist sicher hilfreicher...)

Zitat:
Wobei allerdings auch der "gemäßigtere" Islam auf seinen eigenen Menschenrechten und der Scharia besteht und die Wahhabiya über das saudiarabische Geld weltweit an Einfluss gewinnt.


Scharia bedeutet nicht überall das Gleiche und das weißt Du auch. Und du wusstest bestimmt auch schon vor meinem obigen Link, dass eben nicht alle islamisch geprägten Gesellschaften die Scharia in jeder Hinsicht gelten lassen. Am verbreitesten ist sie im Zivil- und nicht im Strafrecht und in der Türkei gilt sie nichtmal da.

Es ist gerade das uneigentliche Sprechen, bei welchem dem Islam eine eigenständige Handlungsmacht zugesprochen wird, welches hier in Sackassen führt. Es gibt Akteure, die bestimmte Einflüsse haben und komplexe Differenzen zwischen den verschiedenen Konstellationen, in denen sich die islamische Religion und Politik berühren. Mit diesen muss man sich beschäftigen, vor allem auch mit den Veränderungen... Welchen Zweck soll eine vereinfachende Pauschalkritik des Islams in einer politischen Diskussion eigentlich haben?

Ja, ich halte es für das Beste, Religion und Politik zu trennen und den Menschen und deren Interessen in das Zentrum der Politik zu stellen. Das ist aber bei jeder Religion ein Problem.
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Zuletzt bearbeitet von Kival am 12.09.2013, 11:45, insgesamt einmal bearbeitet
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caballito
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Beitrag(#1866162) Verfasst am: 12.09.2013, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

<s>Ethnisch-religioese</s> Minderheiten sind als "Universalschuldige" traditionell recht beliebt.

Streichung durch mich.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
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Beitrag(#1866163) Verfasst am: 12.09.2013, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

Es spielt überhaupt keine Rolle, was man von dem Islam im allgemeinen oder ansonsten hät, für die Frage, ob ein Kind aus religiösen Gründen (oder anderen weltanschaulichen?) vom Schwimmunterricht befreit werden darf. Entweder ist das in Ordnung (dann ist es das auch für den Islam) oder es ist nicht in Ordnung (dann auch nicht für andere Religionen).

Das gleiche gilt für jeden anderen Kontext, in dem "der Islam" angesprochen ist.
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Fake
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Beitrag(#1866171) Verfasst am: 12.09.2013, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Welchen Zweck soll eine vereinfachende Pauschalkritik des Islams in einer politischen Diskussion eigentlich haben?

Den politischen und gesellschaftlichen Einfluss des Islam national und weltweit zu minimieren.
Spricht irgendetwas dagegen?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1866194) Verfasst am: 12.09.2013, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Welchen Zweck soll eine vereinfachende Pauschalkritik des Islams in einer politischen Diskussion eigentlich haben?

Den politischen und gesellschaftlichen Einfluss des Islam national und weltweit zu minimieren.
Spricht irgendetwas dagegen?

Festzuhalten: Fake stellt das Ziel, eine bestimmte Religion politisch-gesellschaftlich zu schwächen, über die (angeblichen?) Gründe, warum diese Religion abzulehnen sei, nämlich Misstände wie Zwangsheirat, und ist deswegen für eine pauschalisierende und Differenzierung vermindernde Behandlung dieser Religion, auch wenn das der Bekämpfung der Misstände abträglich ist.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Fake
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Beitrag(#1866199) Verfasst am: 12.09.2013, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Festzuhalten: eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
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fwo
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Beitrag(#1866200) Verfasst am: 12.09.2013, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Eine kleine Zusatzfrage: Ist es nicht so, dass diese Religion diese "Vermengung von Staat und Religion" ausdrücklich verlangt, dass wir es hier also weniger mit einem speziellen Problem des Jemen als mit einem Problem islamischer Staaten und damit letztlich des Islams zu tun haben?


Tut mir leid, aber die Komplexität lässt sich nicht so einfach reduzieren. Es haben eben nicht alle islamisch geprägten Länder eine solch massive Verschränkung von Staat und Religion und bekanntlich war es im Christentum lange Zeit üblich, eine ebensolche zu haben (wobei das stärker noch für die Protestanten als für die Katholiken galt).

Hier eine sehr ausführliche Darstellung:

http://www.bpb.de/apuz/26670/religion-und-politik-in-der-islamischen-welt?p=all

Dietrich Jung

Zitat:
"Der Islam ist Religion und Staat!" Diese Behauptung, dass im Islam die religiösen und politischen Sphären eine inhärente Einheit bilden, wird mittlerweile von islamischen Aktivisten und zahlreichen westlichen Analysten gleichermaßen vorgetragen.


Daraus die Schlussfolgerung:

Zitat:
Das Axiom einer nahezu organischen Einheit von Politik und Religion im Islam lässt sich weder mit Rückgriff auf die medinensische Epoche noch mittels der Quellen der Offenbarung, aus der islamischen Geschichte oder mit Hilfe des islamischen Rechts eindeutig begründen. Wohl bildeten im Handeln des Propheten in Medina politische und religiöse Funktionen eine Einheit, diese zerbrach jedoch mit der notwendigen Veralltäglichung seines prophetischen Charismas. Weder die tribalen Sozialstrukturen der frühislamischen Gemeinde noch ihre ideelle Reflexion in Koran, Sunna und Scharia bieten eine Grundlage für die einheitliche Ausgestaltung eines modernen islamischen Staatswesens. In ihrer Religionspolitik oszillieren die Staaten der islamischen Welt zwischen säkular und religiös legitimierten Regimen. Die islamische Geschichte selbst ist ein Beleg dafür, dass die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik sich jeweils epochenspezifisch wieder neu stellt.


Sie reduziert die kulturelle Vielfalt und historische Komplexität der islamischen Zivilisation auf die imaginäre Einheit "des Islam". Dieses so populäre Axiom der aktuellen Debatte um Religion und Politik im Islam ist daher weniger ein Resultat historisch angeleiteter Analysen als ein Ausdruck des essenzialistisch reduktionistischen Denkens islamistischer Ideologen und westlicher "Islamologen". Damit will der Autor keineswegs unterstellen, es gebe einen universalen, dem europäischen Säkularisierungsprozess folgenden Entwicklungspfad im Verhältnis von Staat und Religion. Wohl aber wird hier behauptet, dass die institutionelle und legale Trennung von staatlicher Herrschaft und religiöser Ordnung in der islamischen Welt nicht prinzipiell ausgeschlossen werden kann. Mehr noch, die Ausführungen haben gezeigt, dass eine Trennung von Religion und Politik sogar ein Teil der geschichtlichen Erfahrung islamischer Gesellschaften ist. Wie diese Trennung institutionell aussieht und ideologisch begründet wird, hängt dabei von dem jeweils historisch spezifischen Kontext ab, in dem sich moderne staatliche Herrschaft etabliert. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Trennung von Staat und Kirche keine Parallele in Gesellschaften kennt, denen die Institutionalisierung der offiziellen Religion in einer Kirche unbekannt blieb. Im islamischen Raum scheint daher vor allem die Beziehung zwischen islamischem Recht und politischer Herrschaft Aufschluss über das Verhältnis von Religion und Politik zu geben.


Dazu kommt natürlich auch, dass das Christentum aus einer politischen Situation heraus geboren ist, in der es einen starken Staat (Rom) gab, zu dem ein Verhältnis gefunden werden musste. Daher gibt es in den christlichen Texten mehr Möglichkeiten, eine Trennung von Staat und Kirche hineinzuinterpretieren (es gibt aber natürlich auch gegensätzliche Stellen...)

Man muss aber Dietrich Jung nicht unbedingt folgen, ich könnte jetzt Tilman Nagel "rausholen", der bestimmt mit "Islamologe" in falschen Gänsefüßchen wäre, und der auch historisch fundiert zu einem ganz anderen Ergebnis kommt.

Aber brauch ich nicht:
Jung hat folgendes geschrieben:
Die Behauptung, dass im Islam eine Trennung von staatlicher Herrschaft und religiöser Ordnung nicht möglich sei, entbehrt jeder historischen Grundlage.

Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, aber was ich ganz real fesstellen kann, ist was Jung selbst in einem letzten Satz dieses Zitates feststellt, den Du leider nicht gefettet hast:
Jung hat folgendes geschrieben:
Im islamischen Raum scheint daher vor allem die Beziehung zwischen islamischem Recht und politischer Herrschaft Aufschluss über das Verhältnis von Religion und Politik zu geben.

Allein ein institutionalisiertes islamisches Recht, das über ein freiwilliges Schiedsgericht hinausgeht, zeigt einen Kontrollanspruch des Islam über den Staat, der über die Religionsgemeinschaft hinausgeht und den Kirchen bei uns nicht mehr äußern dürfen, oder, wenn es nach den allgemeinen Menschenrechten gehen soll, den Kirchen überhaupt nicht mehr äußern dürften. Und dieser Anspruch ist in islamischen Staaten die Regel. Sonst hätten sie sich auch kaum in Kairo treffen können, um sich dort gemeinsam zu den Menschenrechten im Islam zu äußern. Und diese gemeinsame Äußerung ist da, ist nicht von irgendwelchen Randgruppen, sondern aus der großen Mehrheit, ist keine Unterstellung, sondern Realität und kann deshalb ohne Bedenken zur Charakterisierung des heutigen Islam genutzt werden.

Kival hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber das ist in Indien und nicht im Jemen. Und im Jemen ist der Grund für eine Nichtverfolgung der Kinderehe eindeutig und bekannt. Warum soll das nicht thematisiert werden?


Wie erklärst Du eigentlich, dass das Gesetz in Jemen erst vor relativ kurzer Zeit verändert wurde?

Mit dem Erstarken einer besonders harten Lesart des Islam, der Wahhabiya?


Dann ist das Problem in diesem konkreten Fall vielleicht eher die Wahhabiya, nicht wahr? (auch eine Reduzierung darauf ist nicht zielführend, aber eine klarere Benennung ist sicher hilfreicher...)

Nein. Ich sehe das Problem nicht in der Wahhabiya, sondern darin, dass hier das Recht überhaupt durch den Islam bestimmt wird. Die Wahhabiya macht dieses Problem nur besonders deutlich, aber Scharia heiß ganz allgemein, dass aus allgemeinen Menschenrechte relative werden. Nochmal: Warum soll das nicht hematisiert werden?
Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wobei allerdings auch der "gemäßigtere" Islam auf seinen eigenen Menschenrechten und der Scharia besteht und die Wahhabiya über das saudiarabische Geld weltweit an Einfluss gewinnt.


Scharia bedeutet nicht überall das Gleiche und das weißt Du auch. Und du wusstest bestimmt auch schon vor meinem obigen Link, dass eben nicht alle islamisch geprägten Gesellschaften die Scharia in jeder Hinsicht gelten lassen. Am verbreitesten ist sie im Zivil- und nicht im Strafrecht und in der Türkei gilt sie nichtmal da.

Ich sprach mit Absicht von islamischen Staaten und nicht vom erheblich schwammigeren Begriff der islamischen Prägung. Die Türkei war mal ein islamischer Staat und hat Jahrzehnte militärischer Säkularisierung hinter sich, und wir wissen nicht, wohin sie sich gegenwärtig entwickelt, sie ist als Beispiel also ziemlich untauglich.

Kival hat folgendes geschrieben:
Es ist gerade das uneigentliche Sprechen, bei welchem dem Islam eine eigenständige Handlungsmacht zugesprochen wird, welches hier in Sackassen führt. Es gibt Akteure, die bestimmte Einflüsse haben und komplexe Differenzen zwischen den verschiedenen Konstellationen, in denen sich die islamische Religion und Politik berühren. Mit diesen muss man sich beschäftigen, vor allem auch mit den Veränderungen... Welchen Zweck soll eine vereinfachende Pauschalkritik des Islams in einer politischen Diskussion eigentlich haben? ....

Zu einer Beurteilung zu kommen, die einen sinnvollen Kompromiss zwischen Detailgenauigkeit und Handhabbarkeit darstellt.

Das bedeutet für mich Folgendes: Eine abstrakte Religion ist witzlos, ich muss sie also mit ihren aktuellen Trägern betrachten. Und bei diesen Trägern sollte ich mich nicht auf die Fesstellung ihrer pure Bandbreite beschränken, ich sollte auch feststellen, wie es um Häufigkeit und Tendenz der der einzelnen Gruppen bestellt ist. So kann ich z.b. fesstellen, dass die Tendenz, den Koran als das unverfälschte Wort Gottes zu sehen, im Islam erheblich verbreiteter ist, als die vergleichbare Haltung zur Bibel bei europäischen Christen. Nach diesem Maßstab, den wir bei Christen anlegen, ohne dass das zu Aufregung führt, ist die überwiegende Mehrheit der Muslime fundamentalistisch und dieser Tatsache sollte man sich bewusst sein. Was Du vereinfachende Pauschalkritik nennst, ist für mich eine möglichst realistische Beurteilung des politischen Impulses, der von dieser Gruppe ausgeht. Wäre die Gruppe nur heterogen, würde sich dieser Impuls aufheben, aber davon kann keine Rede sein, wie die Kairoer Konferenz gezeigt hat. Apostaten sind weiterhin vom Tode bedroht, und das sogar in unserer Gesellschaft, in der sich der Staat genötigt sah, einen nichtlinientreuen Professor für islamische Theologie unter Personenschutz zu stellen. Ich kann mich nicht entsinnen, dass das bei vergleichbaren christlichen Theologen nötig war.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Beitrag(#1866201) Verfasst am: 12.09.2013, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Du übersiehst hier einen wesentlichen Unterschied zwischen Koran und NT, den das Christentum allerdings auch erst durch die Aufklärung zu entdecken gezwungen wurde:
Johannes lässt seinen Jesus in 18:36 Folgendes sagen. "Mein Reich ist nicht von dieser Welt". Damit sagt das Christentum, dass es sich auf die Religion im des Kopf des Gläubigen beschränkt.

Dagegen ist der Koran im Islam das unverfälschte Wort Gottes und der Anspruch seiner Regeln und der Regeln, die sich aus dem Leben Mohammeds ergeben, betrifft die ganze Welt, Gläubige wie Ungläubige, und wird im islamischen Staat, in dem der Islam vollständig gelebt werden kann, auch unerbittlich durchgesetzt - bis zur Todesstrafe für Apostaten.


Ja, der eine Satz in der Bibel wird's sein. Sehr glücklich

Selten eine blödere Erklärung gelesen.

Im übrigen ist der Ausweg, den das Christentum aus seiner Entfernung von Staat und Politik gefunden hat, doch bekannt: In Form des Faschismus konnten der alte christliche Judenhass und die christlichen Pogrome des Mittelalters ebenso fortgeführt werden, wie der christliche Führerkult und andere christliche Nettigkeiten.

Der Unterschied zum Islam ist nicht der politische und faschistische Anteil des Christentums, sondern die Getrenntheit vom offiziellen Christentum, wodurch sich dieses unschuldig geben kann, während es im Islam noch immer integriert ist.
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 12.09.2013, 15:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1866203) Verfasst am: 12.09.2013, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Welchen Zweck soll eine vereinfachende Pauschalkritik des Islams in einer politischen Diskussion eigentlich haben?

Den politischen und gesellschaftlichen Einfluss des Islam national und weltweit zu minimieren.
Spricht irgendetwas dagegen?


Religion - Esoterik - Faschismus

Diesen Dreiklang.

Alles, was mittelalterlich, rückwärtsgewandt ist und die Entwicklung der Gesellschaft somit hemmen oder sogar rückgängig machen möchte.

Die private Verrichtung der religiösen Notdurft sollte aber weiterhin erlaubt sein.
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Beitrag(#1866220) Verfasst am: 12.09.2013, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Du übersiehst hier einen wesentlichen Unterschied zwischen Koran und NT, den das Christentum allerdings auch erst durch die Aufklärung zu entdecken gezwungen wurde:
Johannes lässt seinen Jesus in 18:36 Folgendes sagen. "Mein Reich ist nicht von dieser Welt". Damit sagt das Christentum, dass es sich auf die Religion im des Kopf des Gläubigen beschränkt.

Dagegen ist der Koran im Islam das unverfälschte Wort Gottes und der Anspruch seiner Regeln und der Regeln, die sich aus dem Leben Mohammeds ergeben, betrifft die ganze Welt, Gläubige wie Ungläubige, und wird im islamischen Staat, in dem der Islam vollständig gelebt werden kann, auch unerbittlich durchgesetzt - bis zur Todesstrafe für Apostaten.


Ja, der eine Satz in der Bibel wird's sein. Sehr glücklich

Selten eine blödere Erklärung gelesen.
....

zwinkern Du missverstehst die Reihenfolge. Nicht dieser Satz hat sie geändert, sondern ihre geänderte Rolle ließ sie diesen Satz neu lesen und das NT damit trotz der geänderten Rolle gültig bleiben.

Die Bibel wird immer so ausgelegt, wie es die Geistesgeschichte erfordert. (Einige gehen allerdings rückwärts.)

fwo
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Beitrag(#1866237) Verfasst am: 12.09.2013, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Die Islam/Religions-Hasser haben sich nun schön ausgebreitet. Aber jetzt mal wieder ein wenig näher zum Kern des Themas.

Zitat:
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF betont, dass Zwangsehen nur in einem patriarchalischen Umfeld, das Mädchen und Frauen benachteiligt und diskriminiert, möglich seien. Die Religion übernimmt in diesen Gesellschaften oft eine Funktion, die bestehende Traditionen legitimiert. Dementsprechend werden Tradition und Kultur viel eher als Religion zur Begründung herangezogen. Häufig spielt auch die Herkunft eine Rolle, da innerhalb der Dorfgemeinschaft geheiratet werden muss. Ein anderer Grund ist die Jungfräulichkeit vor der Ehe, die als so hoher Wert angesehen wird, dass die Mädchen möglichst früh verheiratet werden, um diese Jungfräulichkeit zu gewährleisten. Vor allem, wenn ein Mädchen auf die „schiefe Bahn“ abzurutschen droht, wird die Heirat als Disziplinierungsmaßnahme eingesetzt. Der Faktor „Armut" (meist einhergehend mit einem Mangel an Bildung) ist als Grund ebenfalls nicht zu übersehen: In armen Familien kommt es häufiger zu frühen Ehen und zu Zwangsheirat, weil der für Mädchen zu entrichtende „Brautpreis“ umso niedriger ausfällt, je jünger das Mädchen ist. Auch hat die Familie dann eine Person weniger zu versorgen. Manchmal wird die Zwangsverheiratung auch als Mittel zu Migrationszwecken gesehen, um zum Beispiel mit der Ehe die Möglichkeit der Einreise nach Deutschland zu erlangen, oder wenn auf diese Weise ein Aufenthaltsstatus gesichert werden kann.

http://www.amnesty-frauen.de/Main/Zwangsheirat
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