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Ist Abtreibung Mord?
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mat-in
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Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1877757) Verfasst am: 30.10.2013, 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

Oh verdammt, mal wieder diese Diskussionund ich verpasse die ersten 58 seiten sinnvollen diskurses? Verdammt...

Nein, es ist kein Mord. Weder nach dem Duden, noch nach dem Gesetzbuch, noch Medizinisch.
_________________
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1877770) Verfasst am: 30.10.2013, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
4) Und - das ist vielleicht noch ein weiterer Punkt - gibt es eine Alternative? So wünschen sich ja Viele ein Kind, können aber selbst keins bekommen. Gäbe es also die andere Möglichkeit, das Kind zur Adoption freizugeben?


Das Argument finde ich nicht sehr überzeugend. Dahinter steht die Erwartung, dass sich eine Frau neun Monate lang den Risiken einer Schwangerschaft aussetzt, um Interessen zu befriedigen, die letztendlich nicht ihre eigenen sind. Ich finde, das kommt einer Enteignung des eigenen Körpers gleich.


Andererseits wird ja bei der Entscheidung für die Schwangerschaft auch ein Fremdinteresse berücksichtigt: nämlich das des Embryos oder "werdenden Kindes" - auch wenn dieses sich erst später realisiert;


step hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
3) Gibt es ggf. Abhilfe, was die Gründe betrifft, wegen denen eine Frau sich für einen Abbruch entscheidet, bzw. würde sie, wenn diese Bedingungen anders wären, das Kind austragen?

Das ist mE überhaupt kein Argument gegen die Legitimität eines Abbruchs, sondern höchstens eine Methode, ihn zu verhindern.

Critic hat folgendes geschrieben:
4) Und - das ist vielleicht noch ein weiterer Punkt - gibt es eine Alternative? So wünschen sich ja Viele ein Kind, können aber selbst keins bekommen. Gäbe es also die andere Möglichkeit, das Kind zur Adoption freizugeben?

Dito.


Ich sehe auch nicht die Abtreibung als solche als nicht-legitim an, sondern ich denke schon, daß es sehr wohl Gründe geben kann, in denen sie ethisch zu rechtfertigen ist. Philosophische Argumentationen zum Thema sind allerdings auch nicht so zwingend, daß man alle Argumente und Schlüsse so ohne Weiteres akzeptieren würde - von Leuten, die sich als "pro-life" bezeichnen, nicht unbedingt, aber vielleicht auch nicht von sog. "pro-choice"-Leuten. Da wird etwa davon gesprochen, ob man es denn dulden müsse, daß ein Same, der durchs Fenster hineingeweht kommt, auf dem eigenen Teppich Wurzeln schlägt und dort heranwächst. Nun ist ein Same kein Baum, also nimmt man ihn weg. Und man wird natürlich von einem Patienten auch eher keinen großen Widerspruch hören (abseits vielleicht von der Angst vor der OP oder unsinnigem Kram wie "Germanische Neue Medizin" usf.), wenn eine Geschwulst (ja ebenfalls ein "Zellhaufen") entfernt werden soll.

Andererseits denke ich schon, daß bspw. ein Embryo ein klein wenig mehr Interessen hat (s.o.) als ein Tumor, und daß es gute Gründe geben sollte, dessen Interessen zu verletzen. Ist also jeder Grund, den eine Schwangere anführt, warum sie das Kind nicht haben will, "legitim"? Nehmen wir etwa die 47jährige Lehrerin, die seit zehn Jahren alles Mögliche versucht hat, um ein Kind zu kriegen, und nun, da sie endlich schwanger ist, eine Abtreibung will, weil das Kind während der Ferien zur Welt kommen würde und sie dann ja vom Mutterschutz weniger hätte. Während der Fall deutlich anders liegt, wenn eine 18jährige vergewaltigt und dadurch schwanger wird.

Nun gibt es auch Gründe zwischen derartigen Extremfällen, bei denen die Mutter das Kind kriegen wollen würde, wenn der Grund nicht wäre. Wenn beispielsweise die Entscheidung für die Abtreibung mit Armut begründet wird, dann kann man ja vielleicht etwas dagegen tun - für die Einzelperson oder auf politischer Ebene für die gesamte Gesellschaft. Und das wäre ja auch "gut". Denn wir sehen es ja selbst als "gut" an, Armut zu bekämpfen. (Während in Entwicklungsländern Armutsbekämpfung auch mit einer Verringerung der Geburtenrate verbunden wird, ist das ja hierzulande üblicherweise nicht der Fall, oder wenn man sagte, die Armen sollten weniger [oder die Reichen mehr] Kinder kriegen, würde das auch als Sarrazinismus kritisiert.)

Beim Googeln bin ich auch bei einem Zeit-Artikel gelandet, in dem über eine Frau berichtet wurde, die ihrer Angabe nach eine Abtreibung hatte und Jahre später mit der Entscheidung haderte, und das auch bekannt gemacht habe. Sie sei daraufhin als "fanatische Lebensschützerin" kritisiert worden (Link). Wenn es das aber gibt: Ich denke, die Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung wird sich keine Frau leicht machen. Der "Zellhaufen" hat dann doch etwas mehr Wert als ein Tumor (s.o.). Und wer sagt, daß eine Frau nicht auch später damit hadern könnte, wenn die Entscheidung nicht mehr rückgängig zu machen ist? Im Nachhinein muß sie natürlich damit leben und versuchen, damit irgendwie umzugehen.

Das Gewissen ist natürlich keine objektivierbare Kategorie. Wäre es aber in solchen Fällen - für sie psychologisch oder auch im Sinne einer oder einer anderen Ethik - "besser" gewesen, wenn sie das Kind bekommen hätte? Oder auch selbst dann, wenn sie das Kind nicht betreuen könnte oder wollte, es dann zur Adoption freizugeben? (Nicht aus einer gesellschaftspolitischen Haltung heraus oder weil sie durch Interessen Dritter wie von ungewollt kinderlosen Paaren unter Druck gesetzt würde, sondern vielleicht sogar aus Eigeninteresse?)



Du bist ein Grübler, zwinkern
und das ist auch gut so.

Eine Schwangerschaft kann (muss nicht) für eine Frau ebenso wie die erste Zeit nach der Geburt eines Kindes eine Art Ausnahmezustand darstellen, in der Emotionen hochkommen, die wir Männer wahrscheinlich doch nicht erfassen können, wir, von denen viele versuchen, immer rationale Erklärungen zu finden.
Die Frau an meiner Seite bietet mir da seit 28 Jahren immer wieder Überraschungen.

Das kann im von Dir angeführten Fall der Frau der Fall gewesen sein, die im nachhinein meint, dass die Abtreibung doch nicht richtig gewesen sei. Die eine wie die andere Entscheidung kann mit vorwiegend rationalen Begründungen gefallen sein, wir wissen es als Außenstehende nicht.

In letzter Zeit sind häufig Meldungen von Frauen zu lesen, die unmittelbar nach der Geburt ihr Kind allein ließen oder töteten - sicher ein emotionaler Ausnahmezustand. Und nun zerbricht sich der Nachrichtenkonsument den Kopf, ob das nun ein kurzfristiger Aussetzer im Zusammenhang mit unbewältigten psychischen Problemen, eine Depression oder die pure soziale Notlage war. Es liegt nahe, dass ein Richter später an anteilige oder gänzliche Unzurechnungsfähigkeit zu denken hat - die Gutachten dürften oft genug von Männern erstellt werden.

Die Gesetze sind immer noch von Männern gemacht, und damit will ich mich keinesfalls als Feminist hinstellen. Jahrhundertelang sind Abtreibung und erst Recht Kindstötung unmittelbar nach der Geburt mit harten Strafen, bis hin zur Todesstrafe belegt worden - das waren von den Kirchen und vom vormodernen Staat gesetzte Rechtsnormen - brauche ich Dir bei Deinen enormen Geschichtskenntnissen nicht zu sagen.
Selbst der "Faust" Goethes, der nachweislich als Staatsminister an der Urteilsfindung über eine Kindstötung (Todesurteil) mitwirkte, kann als eine späte Bewältigung seines Schuldkomplexes angesehen werden, Mädchen und Frauen nach für ihn frohen Nächten im Stich gelassen zu haben.
Es ist zu fragen, inwieweit das aus vergangenen Zeiten herrührende Strafrecht heute noch geeignet ist, der emotionalen Ausnahmesituation, in der sich eine Frau befinden kann, gerecht zu werden. Und wir Männer sollten uns hüten, in die Entscheidungen von Frauen - die auch durchaus rational getroffen werden - zu viel von unseren eigenen Vorstellungen darüber hineinlegen zu wollen, wie eine Frau entscheidet. Das wollte ich allerdings Dir nicht vorwerfen - aber Du hast eben die Art, alles überaus gründlich anzugehen: Erstens, zweitens, drittens ... Smilie
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
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Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1877772) Verfasst am: 30.10.2013, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

mat-in hat folgendes geschrieben:
Oh verdammt, mal wieder diese Diskussionund ich verpasse die ersten 58 seiten sinnvollen diskurses? Verdammt...

Nein, es ist kein Mord. Weder nach dem Duden, noch nach dem Gesetzbuch, noch Medizinisch.


Macht gar nichts, einfach daruflos agrumentieren.

Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber noch nicht von jedem.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1877776) Verfasst am: 30.10.2013, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ein Säugling kann nach der zutreffenden Ansicht des Bundesgerichtshof gar nicht arglos sein, weil dies die prinzipielle Fähigkeit voraussetzt, bereits Argwohn entwickeln zu können.

Ah, danke. Ich hatte sowas im Hinterkopf.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1877796) Verfasst am: 30.10.2013, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

step hat schon darauf hingewiesen, dass es einen Unterschied zwischen Mord und Tötung gibt


Dann erklär mir mal, wo der Unterschied zwischen der vorsätzlichen, geplanten Tötung eines völlig wehr- und arglosen Menschen und einem Mord liegt.

Für mich ist das dasselbe. Und ich kann mir kaum verabscheuungswürdigere Verbrechen vorstellen als einen wehrlosen Säugling umzubringen.

Allein schon wie hartnäckig hier von einigen versucht wird den Begriff "Mord" im Zusammenhang mit der vorsätzlichen Tötung eines wehrlosen Säuglings zu vermeiden, ist äusserst befremdlich.
....

@Schöngeist
Au weia. Verschluck dich nicht an deinem Geifer - der könnte giftig sein.

Die rechtsphilosophische Seite wurde ja bereits hinreichend erklärt, aber ich habe noch ein paar Fesstellungen zu machen:

Wer bestimmte Verhalten straffrei stellen will, weil er erkennt, dass sie in Not geschehen, sagt damit weder, dass er dieses Verhalten gut findet, noch will er es fördern - oder bist Du inzwischen aus der katholischen Kirche ausgetreten?

Falls Du die Frage nicht verstehst:
Die katholische Kirche ist nie offen dafür eingetreten, führende Nationalsozialisten nicht zu bestrafen. Sie hat sie aber über die sogenannte Rattenlinie sehr wirkungsvoll vor Strafe geschützt. Und bei denen konnte man nicht einmal davon ausgehen, dass sie in Not gehandelt hatten. Und es handelte sich nicht um relativ unbedeutende Einzeltaten, sondern um einen der größten Massenmorde der Geschichte.

Die katholische Kirche ist nie offen für Kindesmissbrauch eingetreten, aber bei allen Untersuchungen zu diesem Thema ist ersichtlich, dass die Kirche ihr möglichstes tat und tut, die Täter aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu entfernen und sie der Strafe zu entziehen. Und auch hier kann man weder behaupten, dass die Taten in Not geschahen, noch, dass wie bei einer Abtreibung die Täter auch gleichzeitig die am stärksten Betroffenen sind. Kindesmissbrauch hat meist lebenslange Folgen.

Wie ist dein Verhältnis zur katholischen Kirche? Ähnlich engagiert?

Die dritte Frage ist die nach dem Schutz des Lebens: Wer sagt, dass ein Verbot grundsätzlich der wirksamste Schutz gegen die Tat ist? Eigentlich wissen wir bei der Abtreibung nur, dass das Verbot die Abtreibung in die Illegalität zwingt, weil es an der persönlichen Not, aus der heraus sie geschieht, nichts ändert. Bei all den Zahlen, die im Umlauf sind, steht immer dabei, dass sie nicht wirklich belastbar sind, weil die Dunkelziffer schwer zu einschätzen ist. Dass die Dunkelziffer steigt, wenn ich die Tat unter Strafe stelle, ist einfach nur logisch. Das wiederum bedeutet, dass ich, ohne diese Zahlen auch nur eines Blickes zu würdigen, sagen kann, dass es nicht im geringsten belegt ist, dass ein Verbot hier überhaupt einen Schutz der Embryonen darstellt. Es könnte sogar sein, dass in dieser menschenfeindlichen Welt, die sich um die Not der Mütter nicht schert, weniger Kinder geboren werden, als in einer, die die Mütter auch dann annimmt, wenn sie sich dieser Eigenschaft versagen. Warum also diese starken Gefühle? In der Sache selbst können sie kaum liegen.

Dieser gefühlsstarke moralische Auftritt erinnert mich (neben der PC-Diskussion hier im Forum, aber davon mal ab) an die Drogendiskussion, in der der Schutz des Lebens ganz klar verlangte, alle Drogen (bis auf Nikotin und Alkohol) zum Schutze der Opfer zu verbieten. Inzwischen dämmert es fast allen, dass das Gegenteil geschehen muss, um den Opfern zu helfen und neuen Opfern vorzubeugen.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1877807) Verfasst am: 30.10.2013, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:

Sollten Neugeborene deiner Meinung nach ein unantastbares, gleichwertiges, vom Staat unbedingt zu schützendes Lebensrecht haben wie Erwachsene auch? Ja oder nein?

Wenn Eltern ihr Neugeborenes töten lassen wollen (aus welchem Grund auch immer), sollte das dann legal möglich sein? Ja oder nein?


So weit sind wir davon ja gar nicht weg. Man muss nur §1631d BGB entsprechend erweitern.


Gerade gelesen....*lorf* Dann auch weiterhin ausschließlich auf männliche Kinder beschränkt? zynisches Grinsen
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mat-in
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1877813) Verfasst am: 30.10.2013, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Macht gar nichts, einfach daruflos agrumentieren.
Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber noch nicht von jedem.
Ganz genau so. Dachte ich mir schon, sind ja nicht mal 70 Seiten.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1877822) Verfasst am: 30.10.2013, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

mat-in hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Macht gar nichts, einfach daruflos agrumentieren.
Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber noch nicht von jedem.
Ganz genau so. Dachte ich mir schon, sind ja nicht mal 70 Seiten.

Seid nicht so phöse. Hier werden nicht immer die selben Volten geritten - manchmal wird auch eine neue geschlagen. zwinkern
Und manchen ist's einfach ein Vergügen, zu schreiben.

fwo
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17536
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1877898) Verfasst am: 30.10.2013, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:

step hat folgendes geschrieben:

Was ist jetzt eigentlich Dein Argument, daß man einen menschlichen Embryo nicht abtreiben dürfe?


Dass der Embryo genauso Mensch ist wie du und ich. Er befindet sich nur in einem anderen Stadium seines menschlichen Lebens. Das gibt aber weder dir noch mir das Recht, ihn umzubringen und ihn als "Untermensch" abzuwerten, nur weil er aufgrund seiner aktuellen Lebensphase gewisse kognitive Leistungen noch nicht erbringen kann, die wir beide erbringen können.

Das Lebensrecht von Menschen von kognitiven Leistungen und Fähigkeiten abhängig zu machen, ist letztlich nichts anderes als übelster Sozialdarwinismus, mit dem wir ja schon so unsere Erfahrungen haben in Deutschland, leider.


Schöngeist hat folgendes geschrieben:

2. Ich habe dem User "Step" nicht unterstellt Mord an Säuglingen zu befürworten. Der User vertritt aber im Grunde dieselbe Denke wie Peter Singer hinsichtlich des Lebensrechts, das eben an gewisse kognitive Fähigkeiten geknüpft wird. Wer diese kognitiven Fähigkeiten nicht hat, der hat eben auch kein Lebensrecht. Mit dieser Argumentation wird ja z.b. ungeborenen Kindern das Lebensrecht abgesprochen.


Schöngeist hat folgendes geschrieben:

Moment, hier fängt es doch schon an. Du unterscheidest zwischen "Mensch" und "Person". Personen sind offenbar Menschen mit bestimmten Fähigkeiten. Menschen, die diese bestimmten Fähigkeiten (noch) nicht haben sind "Nichtpersonen".

Also du unterscheidest Menschen in 2 Gruppen:

Personen = hochwertige Menschen = Lebensrecht

Nichtpersonen = minderwertige Menschen = kein Lebensrecht

Halten wir das doch erstmal fest.

........

Du sagst z.b., die schmerzfreie Tötung eines bewusstlosen Embryos sei ethisch zu rechtfertigen.


Forumsregeln 2.3 hat folgendes geschrieben:
Schwerwiegende Beleidigungen, Verleumdungen oder hohle Schimpf- und Hasstiraden, diskriminierende, rassistische oder sonstige menschenverachtende Beiträge sind verboten. Dies gilt bereits dann, wenn deren rechtliche Relevanz nicht eindeutig bestimmbar ist.


@ Schöngeist:

Du wurdest bereits hier ermahnt, in Deinen Beitraegen anderen Usern des Forums keine menschenverachtenden Ansichten zu unterstellen.
Da diese Ermahnung keinen Effekt hatte und Du weiterhin User diffamierst, wirst Du hiermit verwarnt!

Des weiteren ist das Verwenden von Nazijargon im FGH nicht gern gesehen und daher zu unterlassen. Darüber hinaus wirst Du dringend aufgefordert, Dich an die Forumsregeln zu halten, da zusätzliche Verstöße weitere Maßnahmen nach sich ziehen werden.

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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Schöngeist
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1877925) Verfasst am: 30.10.2013, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:

@ Schöngeist:

Du wurdest bereits hier ermahnt, in Deinen Beitraegen anderen Usern des Forums keine menschenverachtenden Ansichten zu unterstellen.
Da diese Ermahnung keinen Effekt hatte und Du weiterhin User diffamierst, wirst Du hiermit verwarnt!


Wenn jemand hier offen Menschen in "Personen" und "Nichtpersonen" kathegorisiert und behauptet, nur Menschen die seine "Personen"-Kriterien erfüllen hätten Menschenrechte und die anderen Menschen seien eben "Nichtpersonen" und hätten keine Menschenrechte, wieso bin ICH dann der "Böse", der dafür verwarnt wird dies deutlich zu machen, während solche Kathegorisierungen von Menschen und Relativierungen der Universalität der Menschenrechte von der Moderation mit keinem Ton gerügt oder geahndet werden?

Das soll wohl ein Witz sein. Oder eben Ausdruck einer sehr intoleranten Haltung gegenüber Andersdenkenden und der Versuch durch die Moderatio,n Vertreter einer Gegenmeinung zum Schweigen zu bringen.

Übrigens:

Der Titel dieses Threads lautet "Ist Abtreibung Mord?". Es ist offenkundig nach der Meinung der User hier gefragt. Insofern gehe ich davon aus, dass es hier legitim ist der Meinung zu sein, dass Abtreibung Mord und damit menschenverachtend ist.

Die Argumentation, dass Menschen ohne "Interessefähigkeit" keine Personen seien und deshalb kein Recht auf Leben hätte, halte ich ebenfalls für menschenverachtend.

Und die konsequent zuende gedachte Argumentation, wie der Philisoph Peter Singer sie gegenüber dem Spiegel recht offenherzig geäussert hat, halte ich für extremst menschenverachtend. Dass dieser Mann, der für Behindertenverbände eine "persona nun grata" ist, von der Giordano-Bruno-Stifung auch noch preisgekrönt wird, sollte ein echter Humanist (und ich sehe mich als Humanist) eigentlich als Schande ansehen.

Und nun verwarnt mich schnell, um wieder unter euch zu sein und euch gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, wie toll Abtreibung ist und wie doof wie ollen Christen sind, dass sie sich für das Lebensrecht ungeborener Menschen einsetzen. Mit den Augen rollen
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1877953) Verfasst am: 30.10.2013, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
... der Versuch durch die Moderatio,n Vertreter einer Gegenmeinung zum Schweigen zu bringen.

Du kannst gegen Abtreibung sein und sie sogar für Mord halten. Aber Du sollst argumentieren, nicht hetzen und verleumden. In einer ethischen Diskussion zu einem so heiklen Thema geht Hetzen gar nicht.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1877957) Verfasst am: 30.10.2013, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:

Das soll wohl ein Witz sein. Oder eben Ausdruck einer sehr intoleranten Haltung gegenüber Andersdenkenden und der Versuch durch die Moderatio,n Vertreter einer Gegenmeinung zum Schweigen zu bringen.


Hinweis: Wenn Du ueber moderative Massnahmen diskutieren moechtest, steht hierfuer der Thread: Diskussionen über Einzelfallentscheidungen des Teams II zur Verfuegung.
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Vobro
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1877960) Verfasst am: 30.10.2013, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hab hier nicht mit gelesen, da schon der Titel mir nicht zusagt, auch wenn die Frageform verwendet wurde.

Sollte Mord aber definiert werden als Tötung aus sogenannten "niederen Beweggründen", kann bei einer Abtreibung wohl kaum von Mord gesprochen werden.

Abgesehen davon, inwieweit das Sprechen von "niederen Beweggründen" aus psychologischer Sicht überhaupt Sinnvoll sein kann oder auch nicht, welche "niederen" Beweggründe sollten eine Frau denn zu einer Abtreibung bewegen?

Zur Info:

Zitat von § 211 StGB

§ 211 Mord

(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.

(2) Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.


Und:

http://www.juraforum.de/lexikon/mord
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"Es gibt so stumpfsinnige Menschen, dass jeder Gedanke, der auf der Oberfläche ihres Gehirns aufginge, sogleich aus Einsamkeit Selbstmord begehen würde." - Emile Cioran
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Schöngeist
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1877974) Verfasst am: 30.10.2013, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
... der Versuch durch die Moderatio,n Vertreter einer Gegenmeinung zum Schweigen zu bringen.

Du kannst gegen Abtreibung sein und sie sogar für Mord halten. Aber Du sollst argumentieren, nicht hetzen und verleumden. In einer ethischen Diskussion zu einem so heiklen Thema geht Hetzen gar nicht.


Wo hetze ich denn?

Ich gebe lediglich das wieder, was du selbst geschrieben hast.

Der eindeutige Unterschied zwischen unseren Meinungen besteht nunmal darin, dass ich ALLEN Menschen uneingeschränkt das gleiche Lebensrecht zugestehe, unabhängig von kognitiven Fähigkeiten, Lebensphase, Gesundheitszustand oder was auch immer.

Du hingegen hast mehrfach und eindeutig erklärt, dass du Menschen in "Personen" und "Nichtpersonen" unterteilst. "Personen" sind nach deiner Definition Menschen mit "Interessefähigkeit". Menschen ohne Interessefähigkeit sind "Nichtpersonen'". Und diese Menschen haben deshalb kein Lebensrecht. Da ein Mensch im Embryonalstadium nicht "interessefähig" ist, ist er eine "Nichtperson" und habe deshalb kein Lebenrecht. Deshalb hälst du Abtreibung für legitim.

So habe ich das verstanden. War das nun deine Position? Ja oder nein?
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Kartoffel
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Anmeldungsdatum: 04.03.2008
Beiträge: 146

Beitrag(#1878016) Verfasst am: 31.10.2013, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde gerne klarstellen, dass der Gesetzgeber die Abtreibung aus einem anderen Grund straffrei stellt, als hier von der überwiegendem Teil der FGH Gemeinde erklärt wird.

Grundsätzlich gilt: Der Gesetzgeber hat den „Zellhaufen“ dem Zeitpunkt der Verschmelzung der beiden Zellkerne als geschützt erklärt. Direkt nach der Befruchtung, wenn die beiden Zellkerne noch nicht verschmolzen sind (im sg. Pronukleusstadium) kann man damit noch machen, was man möchte: Bei der künstlichen Befruchtung zB dürfen diese Zellen wahllos eingefroren oder auch beliebig vernichtet werden. Sobald die beiden Kerne verschmolzen sind, darf man nichts mehr davon, wie man an der ewigen PID Debatte schön erkennen kann.

Wäre der Gesetzgeber nun der Meinung, dieser „Zellhaufen“ habe keine Rechte, da er kein Bewusstsein habe (die hier übliche Argumentation), dann müsste er ja den uneingeschränkten Zugriff auf diese „Zellhaufen“ erlauben. Tut er aber nicht.

Die Abtreibung hier in Deutschland ist also nicht deswegen straffrei, weil man dem Embryo keine Rechte zugesteht, sondern resultiert aus einer Interessensabwägung: Das Interesse der Mutter (die Notlage) wird höher gewertet als das Interesse des Embyos (sein Lebensrecht). Das Interesse der Mutter wird ausschließlich in dem Zeitraum höher bewertet, in der sich der Embryo in ihrem Körper befindet.

Zur Verdeutlichung folgendes Fall-Beispiel:
Eine Schwangere erwartet ein Kind mit einer schweren Behinderung.

Szenario 1: In der 25. SSW wird dieses bei einer Vorsorgeuntersuchung festgestellt. Die Schwangere entschließt sich zu einer Spätabtreibung. Der Embryo wird im Mutterleib getötet (Kaliumchlorid Methode) und danach tot geboren. Rechtliche Folge: Mutter und Arzt bleiben straffrei

Szenario 2: Die Mutter erleidet in der 25. SSW eine Frühgeburt und erfährt erst danach von der schweren Behinderung. Sie bittet nun den Arzt darum, das Kind zu töten und nehmen wir theoretisch an, er würde das tun. Das würde ganz sicher nicht ohne rechtliche Folgen bleiben.

Der Zeitpunkt ist also identisch. Nur der Ort der Tötung ist ein anderer!

Fazit: Ob ein Embroy von Tag 1 bis zum Tag der Geburt getötet werden darf oder nicht, hängt hierzulande überhaupt gar nicht davon ab, ob er irgendwelche Interessen entwickeln kann oder ein Bewusstsein verspürt.
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Das Leben ist leider viel zu kurz.
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1878019) Verfasst am: 31.10.2013, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
... der Versuch durch die Moderatio,n Vertreter einer Gegenmeinung zum Schweigen zu bringen.

Du kannst gegen Abtreibung sein und sie sogar für Mord halten. Aber Du sollst argumentieren, nicht hetzen und verleumden. In einer ethischen Diskussion zu einem so heiklen Thema geht Hetzen gar nicht.


Wo hetze ich denn?

Ich gebe lediglich das wieder, was du selbst geschrieben hast.

Der eindeutige Unterschied zwischen unseren Meinungen besteht nunmal darin, dass ich ALLEN Menschen uneingeschränkt das gleiche Lebensrecht zugestehe, unabhängig von kognitiven Fähigkeiten, Lebensphase, Gesundheitszustand oder was auch immer.

Du hingegen hast mehrfach und eindeutig erklärt, dass du Menschen in "Personen" und "Nichtpersonen" unterteilst. "Personen" sind nach deiner Definition Menschen mit "Interessefähigkeit". Menschen ohne Interessefähigkeit sind "Nichtpersonen'". Und diese Menschen haben deshalb kein Lebensrecht. Da ein Mensch im Embryonalstadium nicht "interessefähig" ist, ist er eine "Nichtperson" und habe deshalb kein Lebenrecht. Deshalb hälst du Abtreibung für legitim.

So habe ich das verstanden. War das nun deine Position? Ja oder nein?


Bist du dafür, dass man dieses Lebensrecht stellvertretend für denjenigen Menschen einklagen darf?
_________________
Am Anfang war ......das Experiment.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1878045) Verfasst am: 31.10.2013, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
mat-in hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Macht gar nichts, einfach daruflos agrumentieren.
Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber noch nicht von jedem.
Ganz genau so. Dachte ich mir schon, sind ja nicht mal 70 Seiten.

Seid nicht so phöse. Hier werden nicht immer die selben Volten geritten - manchmal wird auch eine neue geschlagen. zwinkern
Und manchen ist's einfach ein Vergügen, zu schreiben.

fwo



Und ein Vergüngen, es zu lesen. So mit einer Thermosverschlusskappe mit Tee, ein genüsslicher Zwischenstopp im Büroalltag.
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mat-in
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1878046) Verfasst am: 31.10.2013, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
mat-in hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Macht gar nichts, einfach daruflos agrumentieren.
Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber noch nicht von jedem.
Ganz genau so. Dachte ich mir schon, sind ja nicht mal 70 Seiten.

Seid nicht so phöse. Hier werden nicht immer die selben Volten geritten - manchmal wird auch eine neue geschlagen. zwinkern
Und manchen ist's einfach ein Vergügen, zu schreiben.
Zusätzlich dachte ich, als Entwicklungsbiologe vielleicht dazu beitragen zu können was eine Zelle/Embryo/Fötus wann kann und was eben nicht. Ich habe bei sowas immer das Gefühl, dass viele Leute sich fürchterlich Aufregen auf Grund irgend welcher an den Haaren herbeigzogenen Annahmen... Aber Fragen dieser Art scheint es beim überfliegen der Seiten keine zu geben, man ist ja schon dazu übergegangen sich Verwarnungsreif zu beschimpfen.
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Beitrag(#1878050) Verfasst am: 31.10.2013, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

*teewegstell*

@Kartoffel: Sehr schön erklärt.

Bloss: Niemand ist gezwungen, dieser Argumentation zu folgen. E
s existieren etliche philosophischen Ansätze, die eine andere Lösung rechtfertigen, so der (glaube ich...) bereits erwähnte Präferenzutilitarismus. Dieser ist in der Tat nicht die erklärte (und mitgedachte) Grundlage der deutschen Gesetzgebung.

Nach anderen Ansätzen ist z.B. die alleinige Tatsache, Träger eines Homo sapiens-Genom zu sein, kein Grund für eine Sonderstellung gegegnüber anderen Lebenwesen.

Jetzt bist du dran. Weshalb wird der Träger eines Homo sapiens-Genom aka Mensch bevorzugt behandelt? Nenne eine Begründung, ausser: Das GG sagt es.
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fwo
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Beitrag(#1878052) Verfasst am: 31.10.2013, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
....
Der eindeutige Unterschied zwischen unseren Meinungen besteht nunmal darin, dass ich ALLEN Menschen uneingeschränkt das gleiche Lebensrecht zugestehe, unabhängig von kognitiven Fähigkeiten, Lebensphase, Gesundheitszustand oder was auch immer....

Das ist falsch wiedergegeben. Der Unterschied zwischen uns besteht in den unterschiedlichen Ansichten zu dem, was den Menschen bzw. die Person ausmacht, d.h. wir setzen andere Grenzen des Mensch- bzw. Personseins.

Für dich ist es der Chromosomensatz unabhängig vom Zellstadium. Es zählt die immer wieder gern hervorgehobene Potenzialität.

Mal ein kleines Gedankenspiel, dessen Vorgriff wissenschaftlich im Gegensatz zu vielen anderen Szenarien nur eine Frage der Zeit ist:
Vorbemerkung: Wir arbeiten auch heute bereits mit menschlichen Zellkulturen sowohl bei der Gewebezüchtung für Transplantationen (Haut, Knorpel ist im Kommen ...) als auch bei Verträglichkeitsprüfungen mit bestimmten Chemikalien. Der Zeitpunkt ist im Moment nicht klar absehbar, aber er wird in kürzerer oder mittlerer Zeit da sein, an dem wir in der Lage sein werden, diese spezialisierten Zellen dazu zu veranlassen, unspezialisierte, omnipotente Tochterzellen zu generieren. Der nächste Schritt wird sein, die einzelne omnipotente Zelle dahingehen zu beeinflussen, dass sie, statt einfache Zellteilungen zu machen, beginnt, einen neuen Organismus zu formen, also die Induzierung eines Keimwachstums aus der vereinzelten omnipotenten Zelle, letztlich (s.o.) aus einer normalen, noch teilungsfähigen Körperzelle.

Wenn wir soweit sind, wird dann das Verwerfen einer humanen Zellkultur, deren jede einzelne Zelle durch unsere neue Fähigkeit die Potenzialität zu einem kompletten Menschen hat, einen Massenmord darstellen?

p.s. @ Kartoffel:
Die rechtliche Situation gibst Du richtig wieder, aber die ist eigentlich nicht unser Thema. Trotzdem mal ein kleiner Witz, der zumindest in der juristische Betrachtung interessant ist: in der Rechtspraxis gilt der Hirntod als hinreichend zur Todesannahme - das ist wichtig für die Organentnahme.

Wenn ich einen Neurologen an eine frühes Embryonalstadium setzte, käme er nach den üblichen Kriterien nicht umhin, den Hirntod festzustellen. Nach den üblichen Maßstäben könnten wir den Embryo nach der Feststellung des Hirntodes durch einen Neurologen nach allen Regeln der Kunst zerlegen und an die Organbedürftigen verteilen ....

Wo fängt der Mensch an, wo hört er auf?

@Schöngeist: Es geht hier um Begründungen, nicht um Gefühle.

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Zuletzt bearbeitet von fwo am 31.10.2013, 11:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1878055) Verfasst am: 31.10.2013, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

mat-in hat folgendes geschrieben:
Zusätzlich dachte ich, als Entwicklungsbiologe vielleicht dazu beitragen zu können was eine Zelle/Embryo/Fötus wann kann und was eben nicht. Ich habe bei sowas immer das Gefühl, dass viele Leute sich fürchterlich Aufregen auf Grund irgend welcher an den Haaren herbeigzogenen Annahmen... Aber Fragen dieser Art scheint es beim überfliegen der Seiten keine zu geben, man ist ja schon dazu übergegangen sich Verwarnungsreif zu beschimpfen.


Naja, eine Frage gibt es schon: Ab wann können Embyos/Föten (sry, ich bringe die immer ducheinander... Verlegen ) Schmerz empfinden.
Das entscheidet imho darüber, WIE abgetrieben wird. Mittlerweile wird, glaube ich, der Fötus (?) mitttels einer Giftsprize abgetötet, bevor er aus dem Mutterleib entfernt=abgetrieben wird.
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Beitrag(#1878056) Verfasst am: 31.10.2013, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

@fwo: Ich dachte, wir können bereits Kulturen von neuronallen Zellen anlegen, die sich vermehren und durchaus komplexe Strukturen bilden.

Und: Reicht die Reizung einer Eizelle mittels Strom nicht aus, diese zur Teilung zu brigen?
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Beitrag(#1878065) Verfasst am: 31.10.2013, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte von diesen Definitionsspielchen wenig, wenn sie erkennbar nur das Ziel haben, den Opponenten aus der Bahn zu werfen. Definitionen sind selbstverständlich wichtig, aber an den Rändern das Definitionsbereichs verlieren sie üblicherweise ihre Gültigkeit. Eine bliebte (und, wenn sie eigentlich nicht das Ziel hat, eine Sache zu klären, sondern die Ausformulierung eines Standpunktes zu verhindern, eine unlautere) Diskussionstaktik ist es, das Thema in den Randbereich zu drängen. Wenn man aber die Klärung unterschiedlicher Standpunkte wünscht, dann könnte man sich schlichtweg darauf einigen, daß man über jemanden (für die anderen: "etwas") spricht, was einige Monate alt ist, gesund, noch nicht geboren wurde, und Träger des menschlichen Genoms ist. Soweit soll es wohl nicht kommen.
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Beitrag(#1878067) Verfasst am: 31.10.2013, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

@fwo
Wir sind da schon... relativ weit...
http://futurezone.at/science/wiener-forscher-zuechten-mini-gehirn-im-labor/24.669.093

Naastika hat folgendes geschrieben:
Und: Reicht die Reizung einer Eizelle mittels Strom nicht aus, diese zur Teilung zu brigen?
Ich bin mir gerade nicht sicher, aber selbst wenn du eine Eizelle dazu bringst sich zu teilen, wirst Du damit nicht sehr weit kommen, da fehlt die Hälfte der Chromosomen...

Naastika hat folgendes geschrieben:
Naja, eine Frage gibt es schon: Ab wann können Embyos/Föten (sry, ich bringe die immer ducheinander... Verlegen ) Schmerz empfinden.
Das ist eine wirklich schwierige frage, aber letzten Endes die, die wir klären müssen. Ich kann dir Punkte nennen, an denen es definitiv noch nicht so ist. Wenn z.B. noch keine Nozizeptiven Zellen vorhanden sind, oder das Zentrum im Gehirn, dass anspricht, wenn wir Schmerz empfinden noch nicht existent ist. Ohne gibt es mit Sicherheit keinen Schmerz. Die Frage darüber hinaus muß dann lauten, wie man Schmerz / Leid definiert: Die Empfindung und erfolgreiche Weiterleitung eines Reizes? Die Möglichkeit auf so einen Reiz eine Reaktion zu zeigen? Bei Bewußt sein (die nächste schwammige Definition) zu sein, um es wahr zu nehmen auf einer Ebene, die uns von einem anderen Wirbeltier unterscheidet? (Wenn man denn der Meinung ist, andere Tiere töten zu dürfen / müssen)? Schwierig, schwierig...

In den ersten circa 60 Tagen läuft da beim Mensch ziemlich sicher nichts. Danach... darüber muß man reden.
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Beitrag(#1878072) Verfasst am: 31.10.2013, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich halte von diesen Definitionsspielchen wenig, wenn sie erkennbar nur das Ziel haben, den Opponenten aus der Bahn zu werfen. ....

Frage
Du hättest auch schreiben können, dass Du Diskussionen bevorzugst, in denen alle einer Meinung sind.

Wir haben hier eine Diskussion, in der beide Seiten von sehr unterschiedlichen Menschenbildern ausgehen, so dass der alltägliche Grundkonsens jeder Gesellschaft, dass es verboten ist, Menschen zu töten, den selbstverständlich auch ich oder step unterschreiben, nicht mehr gegeben zu sein scheint.

D. h. steps oder auch meine Beiträge drehen sich darum, wo die Grenze zum Menschen zu ziehen ist, schöngeists Beiträge bestehen darin, festzustellen, dass diese Grenze fest ist und wer das anders sieht ein Mörder.

Welch andere Chance als in der Verunsicherung und Infragestellung dieser Position siehst Du denn sonst noch, um überhaupt ersteinmal wirklich ins Gespräch zu kommen?

Oder war das jetzt auch nur eine gefühlsmäßige Abwehr nach dem Motto "Verunsicherung gilt nicht - findet euch damit ab, Mörder zu sein!" ?

fwo
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Beitrag(#1878086) Verfasst am: 31.10.2013, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

...
Wenn wir soweit sind, wird dann das Verwerfen einer humanen Zellkultur, deren jede einzelne Zelle durch unsere neue Fähigkeit die Potenzialität zu einem kompletten Menschen hat, einen Massenmord darstellen?
...
Wo fängt der Mensch an, wo hört er auf?
fwo

Nicht unbedingt als direkte Anwort, aber weil speziell Dein Beitrag sich wunderbar als Aufhaenger eignet. Und auch ohne dass es meine eigene Position ist, da ich auch der naturwissenschaftlichen Erklaerung anhaenge:

man koennte aus religioeser Sicht durchaus argumentieren, dass befruchtete Eizellen als besonderes Schmankerl eine "Seele" enthalten, die im Werden begriffen ist.
Und dass Hautzellen die eben nicht haben.

Natuerlich vorkommende Aborte waeren damit zB "aus Versehen" befruchtete Eizellen, die keine Seele bekommen haben. Oder fuer die (aus welchen Gruenden auch immer) der Weg ueber die Erde nicht vorgesehen ist.

Zumindest ich wuerde so argumentieren, wenn ich an einen persoenlichen Gott glauben wuerde.
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Beitrag(#1878087) Verfasst am: 31.10.2013, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:


Bist du dafür, dass man dieses Lebensrecht stellvertretend für denjenigen Menschen einklagen darf?



Und für die eingefrorenen Embryonen, also nach deinem und Kartoffels Verständnis Menschen, Frauen zum Einpflanzen und Austragen zwangsverpflichtet?

Was solle eure Meinung nach mit solchen Embryonen geschehen, wenn die Erzeuger diese nicht mehr brauchen/wollen?

Gibt es auf diese konkrete Frage eine konkrete Antwort? Gerne mit Begründung?
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zelig
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Beitrag(#1878091) Verfasst am: 31.10.2013, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
[...] Du hättest auch schreiben können, dass Du Diskussionen bevorzugst, in denen alle einer Meinung sind.
[...]
Oder war das jetzt auch nur eine gefühlsmäßige Abwehr nach dem Motto "Verunsicherung gilt nicht - findet euch damit ab, Mörder zu sein!" ?

fwo


Emotionalisierung, Übertreibung und wissentlich falsche Unterstellungen sind für eine Diskussion nicht förderlich. Kommen wir zu Sache:

fwo hat folgendes geschrieben:
Wir haben hier eine Diskussion, in der beide Seiten von sehr unterschiedlichen Menschenbildern ausgehen


Jep.

fwo hat folgendes geschrieben:
so dass der alltägliche Grundkonsens jeder Gesellschaft, dass es verboten ist, Menschen zu töten, [selbstverständlicher Konsens gesnippt] nicht mehr gegeben zu sein scheint.


Deine Formulierung baut den Fehler gleich ein. Für Dich steht es in Frage, ob wir über einen Menschen reden. Du willst den Konsens, daß es verboten sei, Menschen zu töten, ja gerade per definitorischen Ausschluss nichtgeborener menschlicher Wesen retten. Mein Standpunkt ist, daß dieser Versuch eine Selbsttäuschung ist. Mein Standpunkt ist ferner, daß die Zuordnung der Nichtgeborenen zu den Menschen aufrichtiger ist, und daß man dann von dort aus weiterdiskutieren muss. Zu der Frage, welche Konsequenzen das für die Abtreibungsregelungen hat, habe ich mich aktuell nicht geäußert. Nochmal: Ich lehne den Versuch ab, ein Verhalten durch Umdefinition des Objekts, demgegenüber man sich verhält, zu legitimieren.

fwo hat folgendes geschrieben:
D. h. steps oder auch meine Beiträge drehen sich darum, wo die Grenze zum Menschen zu ziehen ist,


Wenn es so wäre, dann wäre es völlig in Ordnung, und die verschiedenen Standpunkte diesbezüglich zu klären wäre eine Diskussion wert.

fwo hat folgendes geschrieben:
Welch andere Chance als in der Verunsicherung und Infragestellung dieser Position siehst Du denn sonst noch, um überhaupt ersteinmal wirklich ins Gespräch zu kommen?


Es ist eine sehr gute Chance, über die Frage ins Gespräch zu kommen, was ein Mensch ist, aber nicht darüber, welche Handlungen gerechtfertigt sind, wenn sie an einem Menschen vorgenommen werden.
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Beitrag(#1878092) Verfasst am: 31.10.2013, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Es zählt die immer wieder gern hervorgehobene Potenzialität.


In der Tat. Daraus folgt für mich eine Frage @Schöngeist:

Warum beschränkst du deinen absoluten Lebensschutz auf die befruchtete Eizelle? Auch jede unbefruchtete Eizelle hat das Potential ein Mensch zu werden. Es fehlt nur Sperma und davon gibt es ja nun wirklich genug. Jeder Mann kann in 15 Minuten genug erzeugen um damit Tausende von Eizellen zu befruchten. Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass es genügend anonyme Spender gäbe, um jede Frau auf der Welt beliebig oft zu schwängern.

Wenn du also deinen Ansatz konsequent zu Ende denkst, müsstest du jede Frau als Mörderin bezeichnen, die ihre Periode hat. Und zwar jedes Mal! Geschockt

Oder als Frage formuliert: was ist deiner Meinung nach der ethische Unterschied zwischen:

A. Abtreibung
B. Verhütung
C. Enthaltsamkeit

Das Ergebnis ist in allen drei Fällen gleich: kein Kind. Das Potential wäre in allen drei Fällen da. Warum also differenzieren?

Falls du (was ich vermute) zwischen diesen drei Fällen differenzieren möchtest, solltest du in der Lage sein, sachliche Kriterien zu benennen. Darauf bin ich sehr gespannt.

p.s.:


Zuletzt bearbeitet von Fake am 31.10.2013, 15:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1878094) Verfasst am: 31.10.2013, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
so dass der alltägliche Grundkonsens jeder Gesellschaft, dass es verboten ist, Menschen zu töten, [selbstverständlicher Konsens gesnippt] nicht mehr gegeben zu sein scheint.


Deine Formulierung baut den Fehler gleich ein. Für Dich steht es in Frage, ob wir über einen Menschen reden. Du willst den Konsens, daß es verboten sei, Menschen zu töten, ja gerade per definitorischen Ausschluss nichtgeborener menschlicher Wesen retten. Mein Standpunkt ist, daß dieser Versuch eine Selbsttäuschung ist. ....

Selbsttäuschung? Warum benutzt Du hier zwei verschiedene Ausdrücke?

sorry - ich habe gerade nicht mehr Zeit.

fwo
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