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Ismen und totalitaere/autoritaere Systeme
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1881439) Verfasst am: 14.11.2013, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Aktuelles Beispiel:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
achim01 ist intellektuell nicht satisfaktionsfähig.


Wir moechten nochmal alle User darauf hinweisen, persönliche Angriffe zu unterlassen.
Im Wiederholungsfall wird dies Konsequenzen nach sich ziehen!

22.46 Uhr Editiert

_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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achim01
permanent gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 1071

Beitrag(#1881445) Verfasst am: 14.11.2013, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
achim01 ist intellektuell nicht satisfaktionsfähig.


Hast du noch etwas anderes zu sagen?
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1881463) Verfasst am: 14.11.2013, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Hatte die DDR deiner Meinung nach keinen totalitären Anspruch oder setzte sie ihn bloß nicht mit tödlicher Gewalt durch?

Systeme totaler Herrschaft vernichten nicht nur zum Zweck der Durchsetzung irgendwelcher Ansprüche. Die Nazis etwa praktizierten die Vernichtung der Juden nur zu einem einzigen Zweck, nämlich zum Zweck der Vernichtung der Juden.


Ich halte den Begriff "totalitär" grundsätzlich für unwissenschaftlich, weil er versucht, bürgerlich-faschistische Diktaturen zwecks Schutz und Erhaltung des Kapitalismus gleichzusetzen mit Diktaturen zwecks Abschaffung des Kapitalismus.

Das wäre so, als wenn man aus der Tatsache, dass sowohl Vietnam als auch die USA während des Krieges Waffen eingesetzt haben, den Schluss zieht, weil beide Staaten Waffen einsetzen, seien sie strukturell gleichzusetzen.

Eine gute Kritik an der Totalitarismusdoktrin hat Karl Heinz Roth geleistet:

Zitat:
Die neue Staatsdoktrin

Karl Heinz Roth analysiert den Siegeszug der Totalitarismustheorie


Die in dem Buch zusammengefassten Aufsätze, geschrieben zwischen 1992 und 1998, zeichnen den Siegeszug der Totalitarismustheorie überzeugend nach - einer inhaltlich ärmlichen und in sich widersprüchlichen "Theorie", die aber für ihre Anhänger mehrere Vorteile miteinander verbindet: Sie ist extrem simpel ("Rot gleich Braun") und damit auch für politische Analphabeten verständlich; sie setzt den Begriff "Freiheit" mit den Bürgerrechten der parlamentarischen Demokratie gleich und verknüpft ihn zugleich mit dem Privateigentum; sie kriminalisiert damit jeglichen Versuch, dem Kapitalismus eine Alternative entgegenzusetzen; sie legitimiert die flächendeckende Abwicklung der DDR-Gesellschaftswissenschaften als Kampf gegen den "Totalitarismus" - und nicht zuletzt untermauert sie die Ansprüche ihrer Verfechter auf gut dotierte Posten und Forschungsaufträge.

Der mit Abstand längste von Roths Aufsätzen behandelt den "Einfluss der Totalitarismustheorie auf die Bundestags-Enquete ,Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland` und ihre Auswirkungen auf die politische Kultur der Bundesrepublik". Roth weist nach, dass der wissenschaftliche Erkenntniswert dieser Theorie gleich Null ist, und skizziert ihre Konjunkturen seit den 1920er Jahren. Nach ihrer Blütezeit im Kalten Krieg und dem Einbruch in den 1960er Jahren kam der entscheidende Durchbruch der "Neo-Totalitarismustheorie" nach dem Untergang der DDR.


www.akweb.de/ak_s/ak441/02.htm

Obgleich die Ursprünge der Theorie in der Auseinandersetzung mit dem italienischen Faschismus liegen, setzte – von der kurzen hochkonjunkturellen Phase während des Hitler-Stalin-Paktes abgesehen – ihr eigentlicher wissenschaftlicher wie politischer Siegeszug mit Beginn des Kalten Krieges ein. Je nach Land und Zeit war sie während der Systemkonfrontation den Veränderungen großpolitischer Konstellationen unterworfen. So wurde die Totalitarismustheorie in der Bundesrepublik Deutschland in Wissenschaft und politischer Öffentlichkeit infolge der 68er-Bewegung und der sozialliberalen Entspannungspolitik zurückgedrängt und partiell durch die Faschismustheorie ersetzt. Die Paradoxie der Renaissance der Totalitarismustheorie besteht darin, dass mit dem Ende des sozialistischen Versuchs in Osteuropa die politische Delegitimierungsfunktion ihren Gegenstand verloren hatte. Schließlich hatte in der politischen Kultur der westlichen Staaten die Totalitarismustheorie durch die Gleichsetzung von Kommunismus und Faschismus bzw. von rot und braun zur Diskreditierung der so genannten Ostblockstaaten gedient – und damit zur Legitimierung des eigenen politischen Systems. Darüber hinaus konnte durch die Totalitarismustheorie in Westdeutschland die Kontinuität des nationalsozialistischen Antikommunismus aufgenommen und gleichzeitig mit Verweis auf den nun existierenden „Totalitarismus“ im Osten eine Auseinandersetzung mit der eigenen faschistischen Vergangenheit zunächst weitgehend vermieden werden.

http://www.zeitschrift-marxistische-erneuerung.de/article/497.totalitarismus-und-unrechtsstaat.html


Hier das empfehlenswerte, faktenreiche und mit einem theoretischen Mehrwert ausgestattete Buch von Karl-Heinz Roth:

http://www.amazon.de/Geschichtsrevisionismus-Wiedergeburt-Totalitarismustheorie-Karl-Heinz/dp/3930786206



Was die Judenvernichtung im deutschen Faschismus angeht, so ist schon des öfteren auf dessen christliche Wurzel verwiesen worden, ohne die es den Holocaust schlicht nicht gegeben hätte.

Und dies zeigt allerdings auch, dass die "christliche Kultur" nach wie vor nicht den geringsten Grund hat, sich etwa der "muslimischen Kultur" überlegen zu fühlen und es zeigt auch, dass das Mittelalterchristentum sehr persistent ist und nur seine Form geändert hat, d.h. im Faschismus untergekrochen ist ...-
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K.I.Z - Frieden

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1881466) Verfasst am: 14.11.2013, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich halte den Begriff "totalitär" grundsätzlich für unwissenschaftlich, weil er versucht, bürgerlich-faschistische Diktaturen zwecks Schutz und Erhaltung des Kapitalismus gleichzusetzen mit Diktaturen zwecks Abschaffung des Kapitalismus.

Wo du mich schon zitierst: Dass ich hier sowas versuche, hättest du erstmal zu zeigen. Ich hab' hier ja meine Kriterien offengelegt.

Ich kann deine Kritik an einem bestimmten Totalitarismusbegriff und seiner politischen Nutzung durchaus nachvollziehen. Es ist nur trotzdem nicht besonders hilfreich, wenn du hier einen Monolog anfängst.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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