MeineGitarreBrauchtStrom schmutzabweisend
Anmeldungsdatum: 19.06.2009 Beiträge: 2093
Wohnort: Aldi-Nord
|
(#1888922) Verfasst am: 07.12.2013, 00:25 Titel: |
|
|
Icesurfer hat folgendes geschrieben: | MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben: |
Ich kann über solch uninformierte, engstirnige Hobbyexperten nur mit dem Kopf schütteln, die das Schicksal einer Kranken mißbrauchen und ihre Privatsphäre mißachten, um ihre Vorbehalte gegen die Psychiatrie in die Öffentlichkeit zu rotzen. Euer Verhalten zeigt fortwährend: Die Person Julia Bonk ist Euch doch scheißegal. |
Jetzt halte mal die Luft an .... von wegen uninformierte, engstirnige Hobbyexperten,
Schicksal mißbrauchen, Privatsphäre mißachten, Vorbehalte in Öffentlichkeit rotzen
und alsob mir Julia scheißegal ist |
Jeder einzelne Begriff ist bewußt gewählt und wurde von mir teilweise bereits in meinen bisherigen Postings angesprochen. Falls daran irgendetwas unklar sein sollte, sag gerne bescheid, dann können wir nochmal drüber sprechen, wie ein bunter Haufen Psychiatriegegner ihre eigenen Leidensgeschichten in den ihnen gänzlich unbekannten Psychiatrieaufenthalt einer Politikerin projizieren. Wie ihre Firewall Gedanken an eine möglicherweise gebotene Einweisung Bonks von vornherein unterdrückt, weil sie ihre eigene Einweisung ja als falsch empfunden haben. Wie Eure herbeiphantasierte Horrorbehandlung Bonks die Antipsychiatriebewegung unseriös darstehen läßt. Und wie in der merkwürdigen FB-Gruppe ungezügelte Aufklärung über intime Einzelheiten verlangt wird, die jegliche gebotene Zurückhaltung zum Schutze Bonks vermissen läßt. Genau eine solche Offenlegung würde doch die gesellschaftliche Stigmatisierung zementieren, die Du hier -zu Recht- beklagst. Ihr scheißt auf Bonk, benutzt lediglich ihren semiprominenten Namen.
Aber die Öffentlichkeit und die Ansicht der Gesellschaft zu psychisch Kranken ändert Ihr nicht durch Eure Schwarzmalerei. Mit "Euch" meine ich übrigens Dich, rabauz und die Verschwörungstypen von Facebook. Deren Sofakampf hat nichts mit Bonk zu tun. Ihr Name wird zwar erwähnt, die völlige Unkenntnis über ihren Fall kann mit den kritisierten Psychiatriemethoden jedoch gar nicht in Verbindung gesetzt werden. Das alles ignoriert Ihr aber fleißig, Ihr ladet lediglich Eure Vorbehalte gegen die Psychiatrie ab. Die tatsächliche Geschichte der Patientin und ihr Name sind dabei jedoch austauschbar und haben mit Eurer Hetzkampagne nicht zu tun. Ihr diskutiert bei FB schlicht ein anderes Thema als Bonk – Ihr diskutiert Eure Phantasien über Zwangspsychiatrie. Ich habe übrigens durchaus bemerkt, daß Du nichts mehr zu der Kritik ihres Vaters an Euch geschrieben hast.
Und ich widerspreche Dir in Deiner Behauptung, daß in der Psychiatrie hauptsächlich Gewalt und Zwang als Hilfe angewandt werden, das mag vielleicht Deine Wahrnehmung als Krankheitsuneinsichtiger sein. Natürlich sind Zwangsmaßnahmen für Patienten bedrückend. Die Erkrankung an sich ist schon beschissen, die Nebenwirkungen der Medikamente ebenfalls, und die Besserung von Krankheit zu Krankheit, von Patient zu Patient unterschiedlich; eine abschließende Heilung ist nicht möglich, einmal Erkrankte sind ihr Leben lang von Rückfällen bzw. Verschlechterungen bedroht. Entsprechend ist ihre Einstellung zum in der Unterbringung Erlebten. Die meisten Patienten jedoch sind sich durchaus bewußt, daß mit ihnen etwas nicht stimmt und all die begleitenden Unannehmlichkeiten nicht die Schuld böser, geldgieriger und politisch motivierter Folterärzte sind. Ohne Medikation würde sich ihre Krankheit noch weitaus verschlimmern. Und über all das kann man sich bewußt sein, ohne zu Eurer Haltung der totalen Ablehnung der Psychiatrie zu gelangen. Ich glaube ja, Euer Buch mit den 7 Siegeln bekommt Ihr selbst nicht geöffnet.
Es ist eine einseitige Sicht, die Konsequenzen eines Verzichts auf geschlossene Unterbringung, Fixierungen und Zwangsverabreichung von Medikamenten außer Acht zu lassen. In der Gerontopsychiatrie wird leider recht schnell fixiert, was auf die Unterbesetzung auf den Stationen und auf genervtes Personal zurückführt. Wenn jedoch ein kräftiger Mann Mobiliar durch die Gegend wirft und auf seine Mitpatienten losgeht, wirst Du lange suchen müssen, um unter seinen Mitpatienten Kritiker von Fixierung und Zwangsmedikation zu finden. So sehr sie ansonsten auch über ihre geschlossene Unterbringung jammern – in den Momenten, in denen sie von einem abtickenden Patienten erlöst werden, kommt die Einsicht zurück, weswegen auch sie sich ausgerechnet auf einer Geschlossenen befinden. Und zwar nicht, weil sie ihre GEZ-Gebühren nicht bezahlen wollen. Wenn man solche Sachen schon erwähnt, sofern Du die Gebühreneintreiber meinst, sollte man auch die Geschichte dahinter erzählen.
Dummerweise relativieren sich Zwangsmaßnahmen dann in der Regel.
_________________ Beten ist die höflichste Art, jemandem nicht zu helfen
|
|