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letzterfreigeist dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 13.12.2006 Beiträge: 959
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(#654602) Verfasst am: 05.02.2007, 19:21 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: |
Schickt irgendwelche Schlampen auf die Profi-Mutter-Akademie, dann ist das Geld gut angelegt
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Warum bildet man sie nicht als Juristinnen aus (z. B. Scheidungsanwältin)? Geht doch scheinbar alles, warum sollen immer nur die Kinder die Dummen sein.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#654609) Verfasst am: 05.02.2007, 19:27 Titel: |
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letzterfreigeist hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Schickt irgendwelche Schlampen auf die Profi-Mutter-Akademie, dann ist das Geld gut angelegt
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Warum bildet man sie nicht als Juristinnen aus (z. B. Scheidungsanwältin)? Geht doch scheinbar alles, warum sollen immer nur die Kinder die Dummen sein. |
Geht auch. Hauptsache, die Frauen sind an allem Schuld, egal ob sie kinderlos berufstätig oder berufstätige Mütter oder ungebildete Hausfrauen oder einfach nur Schlampen sind.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#654613) Verfasst am: 05.02.2007, 19:30 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | letzterfreigeist hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Schickt irgendwelche Schlampen auf die Profi-Mutter-Akademie, dann ist das Geld gut angelegt
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Warum bildet man sie nicht als Juristinnen aus (z. B. Scheidungsanwältin)? Geht doch scheinbar alles, warum sollen immer nur die Kinder die Dummen sein. |
Geht auch. Hauptsache, die Frauen sind an allem Schuld, egal ob sie kinderlos berufstätig oder berufstätige Mütter oder ungebildete Hausfrauen oder einfach nur Schlampen sind. |
sehr gut erkannt!
_________________ I'm tapping in the dusternis
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letzterfreigeist dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 13.12.2006 Beiträge: 959
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(#654617) Verfasst am: 05.02.2007, 19:34 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: | letzterfreigeist hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Schickt irgendwelche Schlampen auf die Profi-Mutter-Akademie, dann ist das Geld gut angelegt
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Warum bildet man sie nicht als Juristinnen aus (z. B. Scheidungsanwältin)? Geht doch scheinbar alles, warum sollen immer nur die Kinder die Dummen sein. |
Geht auch. Hauptsache, die Frauen sind an allem Schuld, egal ob sie kinderlos berufstätig oder berufstätige Mütter oder ungebildete Hausfrauen oder einfach nur Schlampen sind. |
sehr gut erkannt!
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Ich bin froh, dass wir uns endlich ganz zum Schluss doch in allen Punkten einig werden konnten...
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Maulwurf registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.06.2006 Beiträge: 331
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(#655084) Verfasst am: 06.02.2007, 13:33 Titel: |
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Wuff!
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cptchaos kritischer Rationalist
Anmeldungsdatum: 17.07.2006 Beiträge: 304
Wohnort: Hamburg
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(#655585) Verfasst am: 06.02.2007, 21:12 Titel: |
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letzterfreigeist hat folgendes geschrieben: |
Ich bin froh, dass wir uns endlich ganz zum Schluss doch in allen Punkten einig werden konnten... |
Oh, Sarkasmus!
hat aber lange gedauert.
Ich habe das Gefühl das bei einigen Leuten hier die Einsicht fehlt, dass es für eine Diskussion sinnvoller ist dem anderen zu Unterstellen, dass er sich bei dem was er sagt was denkt und dann zumindest versuchen zu verstehen was er meint und was davon sinnvoll ist.
Ich finde Forderungen von lfg zumindest einsichtig, ach wenn ich, wie vorher gesagt, seine Terminologie etwas unglücklich finde. Naja und was das alles mit der Steinzeit zu tuen hat verstehe ich auch nicht.
Aber nach den letzten Antworten hier, bin ich mir ziemlich sicher, dass das finanzierbar ist. Zumindest. Nach den Antworten, die gegeben wurden, müssten ja nur ganz wenige Menschen für den von ihm Vorgeschlagenen Beruf in frage kommen. Die wenigen, dann gut zu bezahlen kann nicht so teuer sein.
Ich verstehe die, Aufregung einfach nicht, ich meine ich habe demnächst auch mein Mathe und Physik Studium abgeschlossen. Ich kann mir, bei entsprechender Bezahlung, durchaus vorstellen Profi-Vater zu sein.
Außerdem könnte ich versuchen so etwas gegen den Latenten Nachwuchsmangel in meinem bereich zu tun .
Selbst wenn ich Promoviert habe wäre ich bei entsprechender Bezahlung, (d.h. etwa vergleichbar zu der in der Wirtschaft (bei gleicher Belastung)) würde ich das gerne machen. Und ich bin Männlich, allerdings würde ich trotzdem nicht aufhören (angewannter) Mathematiker zu sein )
edit: Ich hab nen neuen Thread dafür aufgemacht, bitte dort Antworten.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1907079) Verfasst am: 10.03.2014, 10:26 Titel: |
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Wobei selbstverständlich darauf zu achten ist, daß Mädchen nichts rosanes anhaben dürfen und für Jungs das Spielen mit Puppen obligatorisch ist.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1907095) Verfasst am: 10.03.2014, 10:59 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Wobei selbstverständlich darauf zu achten ist, daß Mädchen nichts rosanes anhaben dürfen und für Jungs das Spielen mit Puppen obligatorisch ist. |
Äh, nein eben nicht. Da steht doch gendergerecht, eben eine Trennung nach Geschlechtern und nicht das, was du vermutest
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1907101) Verfasst am: 10.03.2014, 11:06 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Wobei selbstverständlich darauf zu achten ist, daß Mädchen nichts rosanes anhaben dürfen und für Jungs das Spielen mit Puppen obligatorisch ist. |
Äh, nein eben nicht. Da steht doch gendergerecht, eben eine Trennung nach Geschlechtern und nicht das, was du vermutest |
Ich dachte, die Ironie wäre auch erkennbar, ohne daß ich es dazuschreibe ...
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26455
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1907102) Verfasst am: 10.03.2014, 11:09 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Wobei selbstverständlich darauf zu achten ist, daß Mädchen nichts rosanes anhaben dürfen und für Jungs das Spielen mit Puppen obligatorisch ist. |
Äh, nein eben nicht. Da steht doch gendergerecht, eben eine Trennung nach Geschlechtern und nicht das, was du vermutest |
Also soll so ein Spielplatz ein breites Angebot bilden, wo jedes Kind sich raussuchen kann, was es gut findet. Stimmt - soetwas hat es früher nie gegeben! Das heißt jetzt also gendergerecht.
Den verdacht, dass es sich hier um einen Hirnschiss handelt, kann man damit aber nicht ganz ausräumen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1907103) Verfasst am: 10.03.2014, 11:12 Titel: |
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Die Apostel der Genderlehre verstricken sich zunehmend in Widersprüche, scheint mir. Einerseits behaupten sie, jegliche Unterschiede seine nur soziales Konstrukt und würden verschwinden, wenn man nur genügend Gleichheit praktiziere. Auf einmal haben aber Mädchen ein gänzlich anderes Spielverhalten, was nach spezieller Aussattung der Spielplätze verlangt. Ja, was denn nun?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32525
Wohnort: Woanders
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(#1907104) Verfasst am: 10.03.2014, 11:13 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Wobei selbstverständlich darauf zu achten ist, daß Mädchen nichts rosanes anhaben dürfen und für Jungs das Spielen mit Puppen obligatorisch ist. |
Äh, nein eben nicht. Da steht doch gendergerecht, eben eine Trennung nach Geschlechtern und nicht das, was du vermutest |
Also soll so ein Spielplatz ein breites Angebot bilden, wo jedes Kind sich raussuchen kann, was es gut findet. Stimmt - soetwas hat es früher nie gegeben! Das heißt jetzt also gendergerecht.
Den verdacht, dass es sich hier um einen Hirnschiss handelt, kann man damit aber nicht ganz ausräumen.
fwo |
Stimmt. Zumal sich die Frage stellt, was eigentlich passiert, wenn sich ein Kind in den Bereich des anderen Geschlechts verirrt. Wird es dann sofort von einem Elternteil zurückeskortiert oder darf es da trotz falschem Geschlechtsteil bleiben und spielen?
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1907119) Verfasst am: 10.03.2014, 12:03 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Die Apostel der Genderlehre verstricken sich zunehmend in Widersprüche, scheint mir. Einerseits behaupten sie, jegliche Unterschiede seine nur soziales Konstrukt und würden verschwinden, wenn man nur genügend Gleichheit praktiziere. Auf einmal haben aber Mädchen ein gänzlich anderes Spielverhalten, was nach spezieller Aussattung der Spielplätze verlangt. Ja, was denn nun? |
Jaja, "die Genderlehre", besonders stark in Bayern.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1907120) Verfasst am: 10.03.2014, 12:05 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Wobei selbstverständlich darauf zu achten ist, daß Mädchen nichts rosanes anhaben dürfen und für Jungs das Spielen mit Puppen obligatorisch ist. |
Äh, nein eben nicht. Da steht doch gendergerecht, eben eine Trennung nach Geschlechtern und nicht das, was du vermutest |
Ich dachte, die Ironie wäre auch erkennbar, ohne daß ich es dazuschreibe ... |
Sorry, war es nicht, nein.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907149) Verfasst am: 10.03.2014, 13:20 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Die Apostel der Genderlehre verstricken sich zunehmend in Widersprüche, scheint mir. Einerseits behaupten sie, jegliche Unterschiede seine nur soziales Konstrukt und würden verschwinden, wenn man nur genügend Gleichheit praktiziere. Auf einmal haben aber Mädchen ein gänzlich anderes Spielverhalten, was nach spezieller Aussattung der Spielplätze verlangt. Ja, was denn nun? |
Man kann doch das unterschiedliche Verhalten sowohl für ein soziales Konstrukt halten, das in Frage zu stellen sinnvoll ist, als auch akzeptieren, dass dieses Konstrukt nun einmal existiert und darauf fußende unterschiedliche Bedürfnisse Berücksichtigung verdienen. Das ist kein Widerspruch.
Konsequenz wäre, unterschiedliche, gendergenerierte Bedürfnisse wahrzunehmen und zu bedienen, sie aber nicht explizit einem Geschlecht zuzuweisen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907150) Verfasst am: 10.03.2014, 13:24 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Also soll so ein Spielplatz ein breites Angebot bilden, wo jedes Kind sich raussuchen kann, was es gut findet. Stimmt - soetwas hat es früher nie gegeben! Das heißt jetzt also gendergerecht. |
Nun, zumindest ist es wohl, dass man es nicht bewusst berücksichtigt hat. Und, wenn ich an "Abenteuer"- oder "Bau-"Spielplätze denke, ist es auch wahrscheinlich, dass zumindest in einigen Fällen unterschiedliche Bedürfnisse dann tatsächlich nicht zum Zuge gekommen sind.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1907152) Verfasst am: 10.03.2014, 13:29 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Die Apostel der Genderlehre verstricken sich zunehmend in Widersprüche, scheint mir. Einerseits behaupten sie, jegliche Unterschiede seine nur soziales Konstrukt und würden verschwinden, wenn man nur genügend Gleichheit praktiziere. Auf einmal haben aber Mädchen ein gänzlich anderes Spielverhalten, was nach spezieller Aussattung der Spielplätze verlangt. Ja, was denn nun? |
Jaja, "die Genderlehre", besonders stark in Bayern. |
Die Idee stammt doch aus Wien.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Also soll so ein Spielplatz ein breites Angebot bilden, wo jedes Kind sich raussuchen kann, was es gut findet. Stimmt - soetwas hat es früher nie gegeben! Das heißt jetzt also gendergerecht. |
Nun, zumindest ist es wohl, dass man es nicht bewusst berücksichtigt hat. Und, wenn ich an "Abenteuer"- oder "Bau-"Spielplätze denke, ist es auch wahrscheinlich, dass zumindest in einigen Fällen unterschiedliche Bedürfnisse dann tatsächlich nicht zum Zuge gekommen sind. |
Bei den Spielplätzen in meiner Gegend kann ich kein geschlechtergetrenntes Verhalten feststellen, -vielleicht beim Kicken mit guten Willen.
Kinder spielen doch mit allem am Spielplatz, wenn man sie zu einem Spielplatz bringt.
Schade nur, dass vormittags kaum wer noch Zeit hat seine Kinder mit zum Spielplatz zu bringen.
_________________ Trish:(
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1907168) Verfasst am: 10.03.2014, 14:39 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Die Apostel der Genderlehre verstricken sich zunehmend in Widersprüche, scheint mir. Einerseits behaupten sie, jegliche Unterschiede seine nur soziales Konstrukt und würden verschwinden, wenn man nur genügend Gleichheit praktiziere. Auf einmal haben aber Mädchen ein gänzlich anderes Spielverhalten, was nach spezieller Aussattung der Spielplätze verlangt. Ja, was denn nun? |
Man kann doch das unterschiedliche Verhalten sowohl für ein soziales Konstrukt halten, das in Frage zu stellen sinnvoll ist, als auch akzeptieren, dass dieses Konstrukt nun einmal existiert und darauf fußende unterschiedliche Bedürfnisse Berücksichtigung verdienen. Das ist kein Widerspruch.
Konsequenz wäre, unterschiedliche, gendergenerierte Bedürfnisse wahrzunehmen und zu bedienen, sie aber nicht explizit einem Geschlecht zuzuweisen. |
Ich persönlich glaube ja, dass noch keine ausreichende Diskussion dazu stattgefunden hat, was eigentlich die diesbezüglichen Ziele unserer Gesellschaft sein sollten. Anschließend kann man sich darüber unterhalten, wie man diese Ziele erreichen möchte und was dafür die geeigneten Instrumente sind. Leider, leider ist dieses Feld mittlerweile dermaßen ideologisch vermint, dass ein sachlicher Diskurs kaum mehr möglich scheint. Macht daher auch kaum jemandem Spaß...
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1907169) Verfasst am: 10.03.2014, 14:41 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Die Apostel der Genderlehre verstricken sich zunehmend in Widersprüche, scheint mir. Einerseits behaupten sie, jegliche Unterschiede seine nur soziales Konstrukt und würden verschwinden, wenn man nur genügend Gleichheit praktiziere. Auf einmal haben aber Mädchen ein gänzlich anderes Spielverhalten, was nach spezieller Aussattung der Spielplätze verlangt. Ja, was denn nun? |
Man kann doch das unterschiedliche Verhalten sowohl für ein soziales Konstrukt halten, das in Frage zu stellen sinnvoll ist, als auch akzeptieren, dass dieses Konstrukt nun einmal existiert und darauf fußende unterschiedliche Bedürfnisse Berücksichtigung verdienen. Das ist kein Widerspruch. |
Finde ich schon, da Gender Mainstreaming ja eben nicht darauf abzielt, diese Unterschiede zu akzeptieren, sondern sie aus der Welt zu schaffen. Daß übrigens das Geschlecht auch sozial geprägt ist, bestreitet wohl kaum einer.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Konsequenz wäre, unterschiedliche, gendergenerierte Bedürfnisse wahrzunehmen und zu bedienen, sie aber nicht explizit einem Geschlecht zuzuweisen. |
Noch konsequenter und auch einfacher wäre es, schlicht die Gesamtheit der Bedürfnisse wahrzunehmen und zu bedienen, ohne sich damit aufzuhalten, sich um einen tatsächlichen oder angenommen Gender-Bezug zu scheren.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907171) Verfasst am: 10.03.2014, 14:45 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich glaube ja, dass noch keine ausreichende Diskussion dazu stattgefunden hat, was eigentlich die diesbezüglichen Ziele unserer Gesellschaft sein sollten. Anschließend kann man sich darüber unterhalten, wie man diese Ziele erreichen möchte und was dafür die geeigneten Instrumente sind. Leider, leider ist dieses Feld mittlerweile dermaßen ideologisch vermint, dass ein sachlicher Diskurs kaum mehr möglich scheint. Macht daher auch kaum jemandem Spaß... |
Ich beobachte vor allem, dass, wenn irgendwo auch nur unter dem Stichwort Gender nachgedacht wird - wie hier: gibt es unterschiedliche Bedürfnisse/ Spielverhalten, denen evtl. Rechnung zu tragen wäre? - bestimmte Leute ganz reflexartig aufheulen und das verächtlich machen wollen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907175) Verfasst am: 10.03.2014, 14:57 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Die Apostel der Genderlehre verstricken sich zunehmend in Widersprüche, scheint mir. Einerseits behaupten sie, jegliche Unterschiede seine nur soziales Konstrukt und würden verschwinden, wenn man nur genügend Gleichheit praktiziere. Auf einmal haben aber Mädchen ein gänzlich anderes Spielverhalten, was nach spezieller Aussattung der Spielplätze verlangt. Ja, was denn nun? |
Man kann doch das unterschiedliche Verhalten sowohl für ein soziales Konstrukt halten, das in Frage zu stellen sinnvoll ist, als auch akzeptieren, dass dieses Konstrukt nun einmal existiert und darauf fußende unterschiedliche Bedürfnisse Berücksichtigung verdienen. Das ist kein Widerspruch. |
Finde ich schon, da Gender Mainstreaming ja eben nicht darauf abzielt, diese Unterschiede zu akzeptieren, sondern sie aus der Welt zu schaffen. Daß übrigens das Geschlecht auch sozial geprägt ist, bestreitet wohl kaum einer. |
Das ist falsch. "Gender Mainstreaming" heißt erst mal nicht mehr und nicht weniger, Geschlecht als soziale Kategorie quer durch alle Themenbereiche überhaupt wahrzunehmen und mit dem Ziel der Gleichstellung zu berücksichtigen. Und das ist genau das, was hier passiert: Man schaut, ob es durch das soziale Geschlecht bedingte Unterschiede in Bezug auf Spielverhalten usw. gibt, um dem im Bedarfsfall gerecht zu werden.
Und dann kann evtl. dazukommen, die gesellschaftliche Zuweisung von Genderrollen vermindern und davon abweichendes Verhalten bewusst akzeptioeren zu wollen. Das ist dann aber schon ein weiterer Schritt.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Konsequenz wäre, unterschiedliche, gendergenerierte Bedürfnisse wahrzunehmen und zu bedienen, sie aber nicht explizit einem Geschlecht zuzuweisen. |
Noch konsequenter und auch einfacher wäre es, schlicht die Gesamtheit der Bedürfnisse wahrzunehmen und zu bedienen, ohne sich damit aufzuhalten, sich um einen tatsächlichen oder angenommen Gender-Bezug zu scheren. |
Ach. Man "nimmt also Gesamtheit der Bedürfnisse wahr", ohne sich drum zu kümmern, in welchen Bezügen diese Bedürfnisse existieren. Das ist ungefähr so sinnvoll, wie die Gesamtheit der Farben wahrnehmen zu wollen, ohne zu gucken, ob man evtl. eine eingefärbte Brille auf der Nase hat.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1907185) Verfasst am: 10.03.2014, 15:18 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ach. Man "nimmt also Gesamtheit der Bedürfnisse wahr", ohne sich drum zu kümmern, in welchen Bezügen diese Bedürfnisse existieren. |
Warum soll es relevant sein, ob z.B. Klettern Jungen oder Mädchen lieber machen und warum? Entscheidend ist, zu erkennen, daß da der Bedarf da ist, und dafür ein entsprechendes Gerät aufzustellen.
Für den Bäcker kommt es auch nur darauf an, die nachgefragte Zahl Semmeln zu backen. Ob du beim Frühstück lieber Schinken drauf hast und deine Frau lieber Marmelade, kann ihm gleich sein.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1907189) Verfasst am: 10.03.2014, 15:31 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich glaube ja, dass noch keine ausreichende Diskussion dazu stattgefunden hat, was eigentlich die diesbezüglichen Ziele unserer Gesellschaft sein sollten. Anschließend kann man sich darüber unterhalten, wie man diese Ziele erreichen möchte und was dafür die geeigneten Instrumente sind. Leider, leider ist dieses Feld mittlerweile dermaßen ideologisch vermint, dass ein sachlicher Diskurs kaum mehr möglich scheint. Macht daher auch kaum jemandem Spaß... |
Ich beobachte vor allem, dass, wenn irgendwo auch nur unter dem Stichwort Gender nachgedacht wird - wie hier: gibt es unterschiedliche Bedürfnisse/ Spielverhalten, denen evtl. Rechnung zu tragen wäre? - bestimmte Leute ganz reflexartig aufheulen und das verächtlich machen wollen. |
Es gibt aber leider beides. Du kannst auch gute und reflektierte Gründe für z.B. das generische Maskulinum haben und wirst dich in einschlägiger Runde ebendiesem reflexartigen Aufheulen von der anderen Seite ausgesetzt sehen. Das hat dann ganz ähnlich verächtliche Züge. Die Ideologen auf beiden Seiten haben gemeinsam, dass sie den anderen nicht zuhören und stattdessen sofort auf Konfrontationskurs gehen. Weil sich solche Leute wohl im (Geschlechter-)"Kampf" wähnen - und da werden Frauen wie Männer leicht mal "animalistisch". Deshalb schrieb ich ja gerade davon, dass man erst mal Einigkeit bzgl. der Ziele haben müsste. Dann braucht´s m.E. diesen Furor gar nicht.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907190) Verfasst am: 10.03.2014, 15:35 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ach. Man "nimmt also Gesamtheit der Bedürfnisse wahr", ohne sich drum zu kümmern, in welchen Bezügen diese Bedürfnisse existieren. |
Warum soll es relevant sein, ob z.B. Klettern Jungen oder Mädchen lieber machen und warum? Entscheidend ist, zu erkennen, daß da der Bedarf da ist, und dafür ein entsprechendes Gerät aufzustellen. |
Aha. Und wie erkenne ich, dass der Bedarf da ist, wenn ich gar nicht darauf achte, ob es evtl. unterschiedliche Bedürfnisse gibt? Was du hier vertrittst, ist, sich für bestimmte Fragestellungen in Bezug auf Bedürfnisse von Kindern erst vorsätzlich blind zu machen und dann zu hoffen, dass man trotzdem alles gesehen hat.
Beispiel: Wenn man "einfach so" von verschiedenen Bedürfnissen ausgeht, denkt man vielleicht: ok, ein Bereich für Sport aufm Spielplatz, einen für ruhiges Quatsch, usw.usw. Und für den Sport denkt man sich dann, ok, die meisten mögen Fußball, machen wir einen Bolzplatz.
Damit hat man dann übersehen, dass Fußball eher jungsdominiert ist, Mädchen sich dabei oft eher unwohl fühlen, also von dem Bewegungsteil tendenziell (wenn nicht explizit, "wir spielen Fußball nicht mit Mädchen") ausgeschlossen werden, man dem mit einem Volleyballfeld entgegenwirken könnte.
Das wegen "bin ich nicht draufgekommen" zu übersehen, mag ja noch angehen. Man hat halt blinde Flecken. Das aber per "darüber soll man gar nicht nachdenken" von vornherein auszuschließen, auch wenn dieser blinde Fleck sichtbar gemacht werden kann, wie du es hier vertrittst, ist vorsätzliche Dummheit.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26455
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1907191) Verfasst am: 10.03.2014, 15:38 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich glaube ja, dass noch keine ausreichende Diskussion dazu stattgefunden hat, was eigentlich die diesbezüglichen Ziele unserer Gesellschaft sein sollten. Anschließend kann man sich darüber unterhalten, wie man diese Ziele erreichen möchte und was dafür die geeigneten Instrumente sind. Leider, leider ist dieses Feld mittlerweile dermaßen ideologisch vermint, dass ein sachlicher Diskurs kaum mehr möglich scheint. Macht daher auch kaum jemandem Spaß... |
Ich beobachte vor allem, dass, wenn irgendwo auch nur unter dem Stichwort Gender nachgedacht wird - wie hier: gibt es unterschiedliche Bedürfnisse/ Spielverhalten, denen evtl. Rechnung zu tragen wäre? - bestimmte Leute ganz reflexartig aufheulen und das verächtlich machen wollen. |
Es gibt aber leider beides. Du kannst auch gute und reflektierte Gründe für z.B. das generische Maskulinum haben und wirst dich in einschlägiger Runde ebendiesem reflexartigen Aufheulen von der anderen Seite ausgesetzt sehen. Das hat dann ganz ähnlich verächtliche Züge. Die Ideologen auf beiden Seiten haben gemeinsam, dass sie den anderen nicht zuhören und stattdessen sofort auf Konfrontationskurs gehen. Weil sich solche Leute wohl im (Geschlechter-)"Kampf" wähnen - und da werden Frauen wie Männer leicht mal "animalistisch". Deshalb schrieb ich ja gerade davon, dass man erst mal Einigkeit bzgl. der Ziele haben müsste. Dann braucht´s m.E. diesen Furor gar nicht. |
Dieser Furor ist auch häufig gar nicht da - es handelt sich regelmäßig eher um Spott. Was erwarten die Leut aber auch, wenn sie vorher einen Riesen-trara gemacht haben und alles anders versucht haben und plötzlich als ebensogroße Neuigkeit den alten Kram präsentieren, der vor ihrem Riesen-Trara schon üblich war. Jetzt ist er nur mit der Zierde Gender versehen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907193) Verfasst am: 10.03.2014, 15:39 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Für den Bäcker kommt es auch nur darauf an, die nachgefragte Zahl Semmeln zu backen. Ob du beim Frühstück lieber Schinken drauf hast und deine Frau lieber Marmelade, kann ihm gleich sein. |
Ein schlauer Bäcker, der möchte, dass seinen Kunden die Brötvchen schmecken, wird evtl. drauf achten, ob Marmeladenesser oder Schinkenbeleger vielleicht unterschiedliche Brötchen mögen und deswegen nicht nur denjenigen oder diejenige nach seinem Brötchengeschmack fragen, der oder die immer zum Brötchenkaufen kommt, sondern auch denjenigen oder diejenige, die oder der derweil zu Hause den Tisch deckt. Nur zum Beispiel.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907195) Verfasst am: 10.03.2014, 15:41 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ich beobachte vor allem, dass, wenn irgendwo auch nur unter dem Stichwort Gender nachgedacht wird - wie hier: gibt es unterschiedliche Bedürfnisse/ Spielverhalten, denen evtl. Rechnung zu tragen wäre? - bestimmte Leute ganz reflexartig aufheulen und das verächtlich machen wollen. |
Was haben unterschiedliche Bedürfnisse verschiedener Individuen, denen eventuell individuell Rechnung zu tragen wäre, mit Gender zu tun? Bloß, weil die statistische Verteilung bei Männlein und Weiblein verscheiden sein mögen, haben trotzdem beide exakt das gleiche Interessenspektrum. Was nützen Bolzecken für Jungen und Schaukelecken für Mädchen, wenn der Junge, der gern schaukeln will, gendergerecht mit den andere Jungs Bolzen, und das Mädel, dass gern bolzen möchte, gendergerecht mit den anderen Mädels schaukeln darf? Warum kann es nicht eine Bolzecke sein für Kinder, die Bolzen wollen, und eine Schaukelecke für Kinder, die Schaukeln wollen? Wieso muss hier von Jungen und Mädchen gesprochen werden statt einfach von Kindern?
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1907198) Verfasst am: 10.03.2014, 15:48 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ach. Man "nimmt also Gesamtheit der Bedürfnisse wahr", ohne sich drum zu kümmern, in welchen Bezügen diese Bedürfnisse existieren. |
Warum soll es relevant sein, ob z.B. Klettern Jungen oder Mädchen lieber machen und warum? Entscheidend ist, zu erkennen, daß da der Bedarf da ist, und dafür ein entsprechendes Gerät aufzustellen. |
Aha. Und wie erkenne ich, dass der Bedarf da ist, wenn ich gar nicht darauf achte, ob es evtl. unterschiedliche Bedürfnisse gibt? Was du hier vertrittst, ist, sich für bestimmte Fragestellungen in Bezug auf Bedürfnisse von Kindern erst vorsätzlich blind zu machen und dann zu hoffen, dass man trotzdem alles gesehen hat.
Beispiel: Wenn man "einfach so" von verschiedenen Bedürfnissen ausgeht, denkt man vielleicht: ok, ein Bereich für Sport aufm Spielplatz, einen für ruhiges Quatsch, usw.usw. Und für den Sport denkt man sich dann, ok, die meisten mögen Fußball, machen wir einen Bolzplatz.
Damit hat man dann übersehen, dass Fußball eher jungsdominiert ist, Mädchen sich dabei oft eher unwohl fühlen, also von dem Bewegungsteil tendenziell (wenn nicht explizit, "wir spielen Fußball nicht mit Mädchen") ausgeschlossen werden, man dem mit einem Volleyballfeld entgegenwirken könnte.
Das wegen "bin ich nicht draufgekommen" zu übersehen, mag ja noch angehen. Man hat halt blinde Flecken. Das aber per "darüber soll man gar nicht nachdenken" von vornherein auszuschließen, auch wenn dieser blinde Fleck sichtbar gemacht werden kann, wie du es hier vertrittst, ist vorsätzliche Dummheit. |
Keineswegs. ich denke vielmehr, daß die Beobachtung, wie eine vorhandene Ausstattung genutzt wird -- ob das Klettergerüst eher überfüllt und der Volleyballplatz eher leer ist -- eine soliderer Entscheidungsgrundlage ist als die Annahme geschlechtsspezifischer Bedürfnisse. Welche Aussatttung die bei den Kindern beliebtere ist, läßt sich so einfacher feststellen als durch Nachdenken darüber, wie es sein könnte.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1907200) Verfasst am: 10.03.2014, 15:55 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Für den Bäcker kommt es auch nur darauf an, die nachgefragte Zahl Semmeln zu backen. Ob du beim Frühstück lieber Schinken drauf hast und deine Frau lieber Marmelade, kann ihm gleich sein. |
Ein schlauer Bäcker, der möchte, dass seinen Kunden die Brötvchen schmecken, wird evtl. drauf achten, ob Marmeladenesser oder Schinkenbeleger vielleicht unterschiedliche Brötchen mögen und deswegen nicht nur denjenigen oder diejenige nach seinem Brötchengeschmack fragen, der oder die immer zum Brötchenkaufen kommt, sondern auch denjenigen oder diejenige, die oder der derweil zu Hause den Tisch deckt. Nur zum Beispiel. |
Was die Kunden mögen, bekommt der Bäcker unmittelbar mit, wenn sich herausstellt, daß er 50 Hörnchen zuwenig und 100 Brötchen zuviel gebacken hat. Da bäckt er das nächste Mal eben mehr Hörnchen und weniger Brötchen, oder fragt sich, wie die Brötchen verbessern kann. Das Wissen, ob die Brötchen lieber von Männern und die Hörchen lieber von Frauen gegessen werden, hilft ihm beim Backen der richtigen Menge und Qualität wahrscheinlich nicht weiter.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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