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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26455
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1907201) Verfasst am: 10.03.2014, 16:02 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ach. Man "nimmt also Gesamtheit der Bedürfnisse wahr", ohne sich drum zu kümmern, in welchen Bezügen diese Bedürfnisse existieren. |
Warum soll es relevant sein, ob z.B. Klettern Jungen oder Mädchen lieber machen und warum? Entscheidend ist, zu erkennen, daß da der Bedarf da ist, und dafür ein entsprechendes Gerät aufzustellen. |
Aha. Und wie erkenne ich, dass der Bedarf da ist, wenn ich gar nicht darauf achte, ob es evtl. unterschiedliche Bedürfnisse gibt? Was du hier vertrittst, ist, sich für bestimmte Fragestellungen in Bezug auf Bedürfnisse von Kindern erst vorsätzlich blind zu machen und dann zu hoffen, dass man trotzdem alles gesehen hat.
Beispiel: Wenn man "einfach so" von verschiedenen Bedürfnissen ausgeht, denkt man vielleicht: ok, ein Bereich für Sport aufm Spielplatz, einen für ruhiges Quatsch, usw.usw. Und für den Sport denkt man sich dann, ok, die meisten mögen Fußball, machen wir einen Bolzplatz.
Damit hat man dann übersehen, dass Fußball eher jungsdominiert ist, Mädchen sich dabei oft eher unwohl fühlen, also von dem Bewegungsteil tendenziell (wenn nicht explizit, "wir spielen Fußball nicht mit Mädchen") ausgeschlossen werden, man dem mit einem Volleyballfeld entgegenwirken könnte.
Das wegen "bin ich nicht draufgekommen" zu übersehen, mag ja noch angehen. Man hat halt blinde Flecken. Das aber per "darüber soll man gar nicht nachdenken" von vornherein auszuschließen, auch wenn dieser blinde Fleck sichtbar gemacht werden kann, wie du es hier vertrittst, ist vorsätzliche Dummheit. |
Wenn ich mir die Spielplätze ansehe, die hier in den letzten Jahrzehnten angelegt wurden, kann ich nur sagen, dass da die Bolz- bzw. Ballspielplätze sowieso von dem Rest getrennt angelegt wurden, weil da auch anders gespielt wird und sich das nicht unbedingt mit den Kleinkindern verträgt, die (in Begleitung ihrer Mütter) auch da hinkommen. Und ansonsten waren/sind da die unterschiedlichsten Schaukeln, Wippen, Klettergerüste, Sandkisten usw. relativ weiträumig verstreut (der größte derartige Spielplatz hier am Ort hat rund 3000 m^2, aber es existieren noch weitere nach dem Prinzip), da gibt es von Knicks umfasste ruhige Ecken genauso wie frei nutzbare Spielflächen zwischen den einzelnen Bauten und regelmäßige Bankgruppen, die von Rentnern genauso genutzt werden wie von Eltern oder Kindern. Die Speilplätze hier haben Park-Charakter. Meine Kinder waren da praktisch nur in der Vorschulzeit, sobald die mobiler wurden, haben sie sich ihre Spezialplätze gesucht vom Bolz-Platz über die Skaterbahn bis zum Wald.
Du tust gerade so, als seien es erst die Genderapologeten gewesen, die nach Bedürfnissen der Kinder geguckt haben. In Wirklichkeit ist es doch andersherum, sie fangen erst jetzt an, diese Bedürfnisse als eigene der Kinder zu entdecken, vorher hat man versucht, diese Bedürfnisse ideologisch vorzuschreiben, während es schon lange genügend Architekten gegeben hat, die einfach Spielplätze für Kinder gemacht haben und für deren Bedürfnisse, die man überall schon immer relativ unschwer erkennen konnte.
Und jetzt beschwert ihr euch, dass man eure ideologische Kehrtwende nicht genügend feiert.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907218) Verfasst am: 10.03.2014, 17:34 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ich beobachte vor allem, dass, wenn irgendwo auch nur unter dem Stichwort Gender nachgedacht wird - wie hier: gibt es unterschiedliche Bedürfnisse/ Spielverhalten, denen evtl. Rechnung zu tragen wäre? - bestimmte Leute ganz reflexartig aufheulen und das verächtlich machen wollen. |
Was haben unterschiedliche Bedürfnisse verschiedener Individuen, denen eventuell individuell Rechnung zu tragen wäre, mit Gender zu tun? Bloß, weil die statistische Verteilung bei Männlein und Weiblein verscheiden sein mögen, haben trotzdem beide exakt das gleiche Interessenspektrum. Was nützen Bolzecken für Jungen und Schaukelecken für Mädchen, wenn der Junge, der gern schaukeln will, gendergerecht mit den andere Jungs Bolzen, und das Mädel, dass gern bolzen möchte, gendergerecht mit den anderen Mädels schaukeln darf? Warum kann es nicht eine Bolzecke sein für Kinder, die Bolzen wollen, und eine Schaukelecke für Kinder, die Schaukeln wollen? Wieso muss hier von Jungen und Mädchen gesprochen werden statt einfach von Kindern? |
"Gendergerecht" heißt ja gerade nicht, draufzuschreiben: "Das ist jetzt für Jungs, Mädchen bitte da drüben hin" und umgekehrt. Sondern es heißt, unter diesem Blickwinkel hinzuschauen, ob es Bedürfnisse gibt, die man ohne diesen Blickwinkel nicht erkannt hätte - wie zum Beispiel, ob die Bolzecken nicht nur gut frequentiert sind, sondern, ob Mädchen diese genauso nutzen, oder ob Mädchen vielleicht andere Ecken für Bewegungsspiele brauchen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907219) Verfasst am: 10.03.2014, 17:37 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Und jetzt beschwert ihr euch, dass man eure ideologische Kehrtwende nicht genügend feiert. |
Es ist ja nicht mal eine Kehrtwende. Der einzige Unterschied zu früher ist doch, dass man früher ideologiosc erforscht hat, was für "das Kind" gut ist und alles über einen Kamm geschoren wurde, schert man jetzt eben über zwei Kämme, einen Jungen- und einen Mädchenkamm, bzw. eben nicht mehtr alle Kinder über einen, sondern nur noch alle Jungen und alle Mädchen. Das Kind als Individuum kommt genausowenig vor wie früher, und wird womöglich noch schlimmer getroffen - denn wo der Einheitskamm an dem durchschnittlichen Kind orientiert war, sidn die neuen Kämme am durchschnittlichen Jungen und durchschnittlichen Mädchen orientiert. Damit passen sie zwar den jungenhaften Jungen und den mädchenhaften Mädchen besser als der alte Einheitskamm, aber wer komplett durch de Rost fällt sind die jungenhaften Mädchen und die mädchenhaften Jungen, die sich jetzt nicht mehr hinter den gleichgesinnten vom anderen Geschlecht verstecken können und erst recht aus dem Rahmen fallen.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907220) Verfasst am: 10.03.2014, 17:38 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Was erwarten die Leut aber auch, wenn sie vorher einen Riesen-trara gemacht haben und alles anders versucht haben und plötzlich als ebensogroße Neuigkeit den alten Kram präsentieren, der vor ihrem Riesen-Trara schon üblich war. |
Oh, wir haben einen Propheten unter uns, der schon vorher weiß, was am Ende rauskommt. In Wien kam ja offensichtlich nicht dasselbe raus.
Aber selbst wenn bei der Beantwortung der Frage rauskommt, dass keine Veränderungen notwendig wären, macht das doch die Frage nicht überflüssig.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907221) Verfasst am: 10.03.2014, 17:40 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: |
Und jetzt beschwert ihr euch, dass man eure ideologische Kehrtwende nicht genügend feiert. |
Es ist ja nicht mal eine Kehrtwende. Der einzige Unterschied zu früher ist doch, dass man früher ideologiosc erforscht hat, was für "das Kind" gut ist und alles über einen Kamm geschoren wurde, schert man jetzt eben über zwei Kämme, einen Jungen- und einen Mädchenkamm, bzw. eben nicht mehtr alle Kinder über einen, sondern nur noch alle Jungen und alle Mädchen. Das Kind als Individuum kommt genausowenig vor wie früher, und wird womöglich noch schlimmer getroffen - denn wo der Einheitskamm an dem durchschnittlichen Kind orientiert war, sidn die neuen Kämme am durchschnittlichen Jungen und durchschnittlichen Mädchen orientiert. Damit passen sie zwar den jungenhaften Jungen und den mädchenhaften Mädchen besser als der alte Einheitskamm, aber wer komplett durch de Rost fällt sind die jungenhaften Mädchen und die mädchenhaften Jungen, die sich jetzt nicht mehr hinter den gleichgesinnten vom anderen Geschlecht verstecken können und erst recht aus dem Rahmen fallen. |
... und welche Antigenderlehrstühle produzieren diese Strohmänner?
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1907222) Verfasst am: 10.03.2014, 17:43 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Und jetzt beschwert ihr euch, dass man eure ideologische Kehrtwende nicht genügend feiert. |
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26455
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1907233) Verfasst am: 10.03.2014, 18:51 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Was erwarten die Leut aber auch, wenn sie vorher einen Riesen-trara gemacht haben und alles anders versucht haben und plötzlich als ebensogroße Neuigkeit den alten Kram präsentieren, der vor ihrem Riesen-Trara schon üblich war. |
Oh, wir haben einen Propheten unter uns, der schon vorher weiß, was am Ende rauskommt. In Wien kam ja offensichtlich nicht dasselbe raus.
Aber selbst wenn bei der Beantwortung der Frage rauskommt, dass keine Veränderungen notwendig wären, macht das doch die Frage nicht überflüssig. |
Ich weiß nicht ganz, was Du hier von Prophetie redest. Meinst Du wirklich, die Architekten, die soetwas bisher geplant haben, genauso wie die Anbieter des Mobiliars, das da benutzt wird, haben sich nicht angesehen, was in den letzten Jahrzehnten so angenommen und wie es benutzt wurde? Die leben davon, dass die Eltern der Kinder, denen ihre Spielplätze Spaß machen, Werbung für sie machen - und diese Kunde verbreitet sich von Architekt zu Architekt und von Gemeinde zu Gemeinde, seit Jahrzehnten stetig wachsend. Die wahrscheinlich einzigen, die da noch Informations- und Forschungsbedarf haben, sind wahrscheinlich die Genderleute, seit sie entdeckt haben, dass Kinder nicht nur nach ihren Hypothesen funktionieren, sondern auch einen eigenen Willen haben.
Das sollen sie ja auch alles ruhig ausforschen, ich finde es ja gut, wenn auch die den realen Menschen entdecken, mit dem andere schon längs arbeiten, nur sollten sie um ihrer selbst Willen ihre "neuesten" Ergebnisse, erst dann als neueste auch nach draußen feiern, nachdem sie sichergestellt haben, dass sie nicht nur sich, sondern auch der Welt etwas Neues zu erzählen haben.
@ Kival: Es hieß zwar früher, dass leichte Schläge an den Hinterkopf das Denkvermögen fördern - aber das Malträtieren einer Wand mit dem Schädel hat eher den gegenteiligen Effekt. Deshalb hoffe ich einfach, dass das keine Beschreibung realer Tätigkeiten ist, die Du hier postest.
fwo
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1907243) Verfasst am: 10.03.2014, 19:05 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
@ Kival: Es hieß zwar früher, dass leichte Schläge an den Hinterkopf das Denkvermögen fördern - aber das Malträtieren einer Wand mit dem Schädel hat eher den gegenteiligen Effekt. Deshalb hoffe ich einfach, dass das keine Beschreibung realer Tätigkeiten ist, die Du hier postest. |
Ich bin zwar mit dem Hinterkopf gegen ein Schranktürchen geknallt, aber das hatte nichts damit zu tun.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907248) Verfasst am: 10.03.2014, 19:14 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht ganz, was Du hier von Prophetie redest. Meinst Du wirklich, die Architekten, die soetwas bisher geplant haben, genauso wie die Anbieter des Mobiliars, das da benutzt wird, haben sich nicht angesehen, was in den letzten Jahrzehnten so angenommen und wie es benutzt wurde? Die leben davon, dass die Eltern der Kinder, denen ihre Spielplätze Spaß machen, Werbung für sie machen - und diese Kunde verbreitet sich von Architekt zu Architekt und von Gemeinde zu Gemeinde, seit Jahrzehnten stetig wachsend. |
Nee, dass Architekten ihre Praxis reflektieren und dass Sachen, die gefallen, weitererzählt werden, da wär ich nicht drauf gekommen, da brauch ich echt dich zu, um mir das zu erzählen.
Und? Wenn sie das tun und dabei darauf schauen, wie sich die sozialen Geschlechter bei der Benutzung von Spielplätzen auswirken, betreiben sie halt Gender Mainstreaming beim Spielplatzbau. Wenn sie das dabei nicht im Blick haben, können sie per Zufall trotzdem angemessene Spielplätze entwerfen, es kann aber auch sein, dass sie was übersehen.
In München wurden diese Überlegungen bisher offensichtlich entweder eben nicht angestellt, oder es hat keiner aufgeschrieben, was für die Entscheidungsträger aufs selbe rauskommt. Die SPD in München möchte diese Überlehgungen jedenfalls jetzt mal schriftlich haben. Wie Kommunalpolitiker das mit Sachen, über die sie zuu entscheiden haben, halt so machen. Wo ist da der Punkt, sich drüber lustig zu machen?
fwo hat folgendes geschrieben: | Die wahrscheinlich einzigen, die da noch Informations- und Forschungsbedarf haben, sind wahrscheinlich die Genderleute, seit sie entdeckt haben, dass Kinder nicht nur nach ihren Hypothesen funktionieren, sondern auch einen eigenen Willen haben.
Das sollen sie ja auch alles ruhig ausforschen, ich finde es ja gut, wenn auch die den realen Menschen entdecken, mit dem andere schon längs arbeiten, nur sollten sie um ihrer selbst Willen ihre "neuesten" Ergebnisse, erst dann als neueste auch nach draußen feiern, nachdem sie sichergestellt haben, dass sie nicht nur sich, sondern auch der Welt etwas Neues zu erzählen haben. |
Genau, der "reale Mensch" ist ja für Sozialforscher ein völlig unbekanntes Wesen.
Ich hab den Eindruck, du hast davon, wie solche Leute arbeiten, ungefähr so viel Ahnung wie ich von Teilchenphysik.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26455
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1907256) Verfasst am: 10.03.2014, 19:35 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht ganz, was Du hier von Prophetie redest. Meinst Du wirklich, die Architekten, die soetwas bisher geplant haben, genauso wie die Anbieter des Mobiliars, das da benutzt wird, haben sich nicht angesehen, was in den letzten Jahrzehnten so angenommen und wie es benutzt wurde? Die leben davon, dass die Eltern der Kinder, denen ihre Spielplätze Spaß machen, Werbung für sie machen - und diese Kunde verbreitet sich von Architekt zu Architekt und von Gemeinde zu Gemeinde, seit Jahrzehnten stetig wachsend. |
Nee, dass Architekten ihre Praxis reflektieren und dass Sachen, die gefallen, weitererzählt werden, da wär ich nicht drauf gekommen, da brauch ich echt dich zu, um mir das zu erzählen.
Und? Wenn sie das tun und dabei darauf schauen, wie sich die sozialen Geschlechter bei der Benutzung von Spielplätzen auswirken, betreiben sie halt Gender Mainstreaming beim Spielplatzbau. Wenn sie das dabei nicht im Blick haben, können sie per Zufall trotzdem angemessene Spielplätze entwerfen, es kann aber auch sein, dass sie was übersehen. |
Nein, wer einfach guckt, welches Angebot wie und wie oft genutzt wird, kann auch gezielt zum richtigen Ergebnis kommen, ohne auf das Geschlecht zu achten.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | In München wurden diese Überlegungen bisher offensichtlich entweder eben nicht angestellt, oder es hat keiner aufgeschrieben, was für die Entscheidungsträger aufs selbe rauskommt. Die SPD in München möchte diese Überlehgungen jedenfalls jetzt mal schriftlich haben. Wie Kommunalpolitiker das mit Sachen, über die sie zuu entscheiden haben, halt so machen. Wo ist da der Punkt, sich drüber lustig zu machen? |
Das ist ganz einfach: Speziell bei diesem Thema halte ich die Genderei für eine Modewissenschaft, die dem Hang zur political Correctness entspringt. Und da kann ich es durchaus lustig finden, wo diese Wellen überall hinlaufen.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Die wahrscheinlich einzigen, die da noch Informations- und Forschungsbedarf haben, sind wahrscheinlich die Genderleute, seit sie entdeckt haben, dass Kinder nicht nur nach ihren Hypothesen funktionieren, sondern auch einen eigenen Willen haben.
Das sollen sie ja auch alles ruhig ausforschen, ich finde es ja gut, wenn auch die den realen Menschen entdecken, mit dem andere schon längs arbeiten, nur sollten sie um ihrer selbst Willen ihre "neuesten" Ergebnisse, erst dann als neueste auch nach draußen feiern, nachdem sie sichergestellt haben, dass sie nicht nur sich, sondern auch der Welt etwas Neues zu erzählen haben. |
Genau, der "reale Mensch" ist ja für Sozialforscher ein völlig unbekanntes Wesen.
Ich hab den Eindruck, du hast davon, wie solche Leute arbeiten, ungefähr so viel Ahnung wie ich von Teilchenphysik. |
Wer redet hier von Sozialforschung im Allgemeinen? Hier ging es ganz spezifisch um die Genderfraktion.
fwo
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907265) Verfasst am: 10.03.2014, 19:46 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Nein, wer einfach guckt, welches Angebot wie und wie oft genutzt wird, kann auch gezielt zum richtigen Ergebnis kommen, ohne auf das Geschlecht zu achten. |
Ah ja. Wer nicht aufs Geschlecht achtet, kann es also zB mitbekommen, wenn Mädchen nicht zum Spielplatz kommen.
fwo hat folgendes geschrieben: | Das ist ganz einfach: Speziell bei diesem Thema halte ich die Genderei für eine Modewissenschaft, die dem Hang zur political Correctness entspringt. Und da kann ich es durchaus lustig finden, wo diese Wellen überall hinlaufen. |
Du und andere zelebrieren hier nur ihre Ignoranz gegenüber dieser Fragestellung, das ist alles.
fwo hat folgendes geschrieben: | Wer redet hier von Sozialforschung im Allgemeinen? Hier ging es ganz spezifisch um die Genderfraktion. |
Ah ja, und die Fraktion versteckt sich also in ihren Büros vorm "realen Menschen". Den du deswegen natürlich besser kennst als alle Genderforscher.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907273) Verfasst am: 10.03.2014, 19:57 Titel: |
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Hier haben wir einen Artikel aus einer anderen Stadt, wo etwas sachlicher dargestellt wird, worum es bei Genderfragen bei Spielplätzen gehen kann:
http://www.pankower-allgemeine-zeitung.de/2014/02/28/gendergerechte-spielplatze/
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907274) Verfasst am: 10.03.2014, 19:59 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: |
Und jetzt beschwert ihr euch, dass man eure ideologische Kehrtwende nicht genügend feiert. |
Es ist ja nicht mal eine Kehrtwende. Der einzige Unterschied zu früher ist doch, dass man früher ideologiosc erforscht hat, was für "das Kind" gut ist und alles über einen Kamm geschoren wurde, schert man jetzt eben über zwei Kämme, einen Jungen- und einen Mädchenkamm, bzw. eben nicht mehtr alle Kinder über einen, sondern nur noch alle Jungen und alle Mädchen. Das Kind als Individuum kommt genausowenig vor wie früher, und wird womöglich noch schlimmer getroffen - denn wo der Einheitskamm an dem durchschnittlichen Kind orientiert war, sidn die neuen Kämme am durchschnittlichen Jungen und durchschnittlichen Mädchen orientiert. Damit passen sie zwar den jungenhaften Jungen und den mädchenhaften Mädchen besser als der alte Einheitskamm, aber wer komplett durch de Rost fällt sind die jungenhaften Mädchen und die mädchenhaften Jungen, die sich jetzt nicht mehr hinter den gleichgesinnten vom anderen Geschlecht verstecken können und erst recht aus dem Rahmen fallen. |
... und welche Antigenderlehrstühle produzieren diese Strohmänner? |
Was für Strohmänner? Genau darauf läufts doch raus, wenn Menschen nicht als Individuen, sondern als Männlein oder Weiblein behandelt werden. Was kann ich denn dafür, wenn du vor läuter Geschlechterkampf nur noch Mann und Frau, aber kein Mensch mehr siehst ...
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907277) Verfasst am: 10.03.2014, 20:10 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Und? Wenn sie das tun und dabei darauf schauen, wie sich die sozialen Geschlechter bei der Benutzung von Spielplätzen auswirken, betreiben sie halt Gender Mainstreaming beim Spielplatzbau. Wenn sie das dabei nicht im Blick haben, können sie per Zufall trotzdem angemessene Spielplätze entwerfen, es kann aber auch sein, dass sie was übersehen. |
Und wenn sie einfach schauen, wie sich die individuelle Verschiedenheit der Kinder bei der benutzung von Speilplätzen auswirkt, dann kommt tillich und erklärt die Individualität zum sozialen Geschlecht und vereinnahmt die Hinschauer als Gendermainstreamer, und schon ist seine Welt wieder in Ordnung. Undividualität gibt es nict, udn differeziert werden muss nur für die Geschlechter. Und die jungenhaften Mädchen und die Mädchenhaften Jungen werden solange gegendermainstreamt, bis sie "richtige" Frauen und Männer sind. Wär doch schlimm, wenn andernfalls die Stereotypen sich aufweichen würden. Was hätte das Feministenleben denn sonst für einen Sinn, wenn man nicht über die Rollenklischees jammern könnte ... da muss man schon dafür sorgen, dass die auch ja erhalten bleiben.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907278) Verfasst am: 10.03.2014, 20:13 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Was für Strohmänner? Genau darauf läufts doch raus, wenn Menschen nicht als Individuen, sondern als Männlein oder Weiblein behandelt werden. Was kann ich denn dafür, wenn du vor läuter Geschlechterkampf nur noch Mann und Frau, aber kein Mensch mehr siehst ... |
Ja, was für Strohmänner bloß ... EDIT ... hui, du bist ja schnell mit dem Nachbasteln, das ist ja schon Serienproduktion ...
Wenn ich dir ein Geheimnis verraten darf: Man kann die Wirksamkeit von sozialen Rollen untersuchen und berücksichtigen, ohne zu vernachlässigen, dass es Individuen sind, die in jeweils unterschiedlicher Weise auf diese Rollen reagieren.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26455
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1907282) Verfasst am: 10.03.2014, 20:31 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ....
fwo hat folgendes geschrieben: | Wer redet hier von Sozialforschung im Allgemeinen? Hier ging es ganz spezifisch um die Genderfraktion. |
Ah ja, und die Fraktion versteckt sich also in ihren Büros vorm "realen Menschen". Den du deswegen natürlich besser kennst als alle Genderforscher. |
Sorry, aber ich kenne diesen Scheiß nun, seit man damit angefangen hat, den Kindern das geschlechterspezifische Spielen austreiben zu wollen, um dann irgendwann festzustellen, die Eltern schneller als die entsprechenden Geigen an den Unis, das das nicht funktioniert - heute ist es offensichtlich an den Unis angekommen. Ich beobachte das also jetzt seit etwa 40 Jahren, wahrscheinlich länger als Du lebtst.
Es gibt Geisteswissenschaften, die sich mit Ideen befassen, da gehört die Philosophie dazu, besonders schön finde ich die Mathematik.
Und es gibt Geisteswissenschaften, die eigentlich keine sein sollten, weil sie sich mit real existierenden Wesen befassen, das sind z.B. die Psychologie und die Pädagogik. Und die haben dann normalerweise die Kinderkrankheit, sich am Anfang nicht um ihr Objekt zu drehen, sondern um die Gedanken ihrer Gründer. So ist es in der Psychologie jahrzehntelang weniger um die Psychologie gegangen als um die Gedanken Freuds zur Psychologie (und das sage ich, ohne Freud seine Verdienste um die europäische Geistesgeschichte im Allgemeinen und Psychologie im Besonderen absprechen zu wollen.) In der Pädagogik gibt es genau solche Säulenheiligen, Piaget gehört hierher. Und die letzten derartigen Vögel, bei denen ich aber den besonderen Impuls noch nicht zu erkennen vermag, den es ohne sie nicht geben hätte, sind die aus dem Gendervolk, die sich jetzt langsam mit der Naturwissenschaft anzufreunden scheinen. Und um die Naturwissenschaft kommt man nicht herum, wenn man ein reales Objekt hat, auch wenn man seine Wurzel nicht da sieht und seine Methodik nicht aus der Mechanik entlehnen kann. Das kann aber bereits die Biologie schon nicht mehr.
Du kannst mich aber ganz einfach vom Gegenteil überzeugen, indem Du mir zeigst, wie die Genderei aus der Betrachtung realer Menschen entstanden ist und ihre Aussagen durch Messreihen belegte.
fwo
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1907284) Verfasst am: 10.03.2014, 20:34 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ....
fwo hat folgendes geschrieben: | Wer redet hier von Sozialforschung im Allgemeinen? Hier ging es ganz spezifisch um die Genderfraktion. |
Ah ja, und die Fraktion versteckt sich also in ihren Büros vorm "realen Menschen". Den du deswegen natürlich besser kennst als alle Genderforscher. |
Sorry, aber ich kenne diesen Scheiß nun, seit man damit angefangen hat, den Kindern das geschlechterspezifische Spielen austreiben zu wollen, um dann irgendwann festzustellen, die Eltern schneller als die entsprechenden Geigen an den Unis, das das nicht funktioniert |
Jaja, bei allen Kindern immer gleich und immer dasselbe.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907292) Verfasst am: 10.03.2014, 21:20 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Was für Strohmänner? Genau darauf läufts doch raus, wenn Menschen nicht als Individuen, sondern als Männlein oder Weiblein behandelt werden. Was kann ich denn dafür, wenn du vor läuter Geschlechterkampf nur noch Mann und Frau, aber kein Mensch mehr siehst ... |
Ja, was für Strohmänner bloß ... EDIT ... hui, du bist ja schnell mit dem Nachbasteln, das ist ja schon Serienproduktion ...
Wenn ich dir ein Geheimnis verraten darf: Man kann die Wirksamkeit von sozialen Rollen untersuchen und berücksichtigen, ohne zu vernachlässigen, dass es Individuen sind, die in jeweils unterschiedlicher Weise auf diese Rollen reagieren. |
Dann verrate ich dir mal ein Geheimnis: Wer die Invidualität berücksichtigt, der deckt damit automatisch auch die sozialen Rollen ab, weil die sich nämlich auch immer nur innerhalb der Bandbreite der Individualität bewegen. Warum zum Teufel soll also jemand, der bereits die Verschiedenheit die Individuen berücksichtigt, sich außerdem noch mit Geschlechterrollen abgeben?
Rücksicht auf Geschlechterrollen macht nur dann Sinn, wenn geschlechtsspezifisch pauschaliert werden soll. Genau das ist gender mainstreaming: Geschlechtsspezifische Pauschalierung. Mit Ursachenforschung, die sich damit befasst, warum die Individuen individuell so sind, wie sie sind, und inwiefern da Rollenklischees eine Rolle spielen, hat das absolut nichts zu tun. In der Frage, wie mit einem Individuum umzugehen ist, ist die Frage, wie es so geworden ist, solange uninteressant, wie das Individuum genommen wird, wie es nunmal ist, denn daran ändert sich nichts, egal wo es herkommt, und ob es Rollenklischees entspricht oder auch nicht. Die Frage nach den Ursachen wird in dem Kontext erst interessant, wenn im Raum steht, das Individuum nicht so zu nehmen, wie es ist. Wenn man es entweder an Rollenklischees anpassen oder ihm diese austreiben will. Oder eben meint, ihn gendergemäß behandeln zu müssen, also eben nicht individuell.
Und übrigens: Wenn man wissen will, was eventuell auf Spielplätzen fehlt, dann muss man nicht schauen, wer fehlt, sondern in die Kindergärten und Schulen gehen und fragen, wie die Spielplätze ankommen. Denn nur so findet man die Bedürfnisse derer heraus, deren Fehlen mangels äußerer Erkennbarkeit nicht so auffällt. Wenn der Spielplatz neun von zehn Kindern zu doof ist, dann ist nicht deswegen alles gut, weil es Jungen und Mädchen gleich betrifft. Und die so ausgeschlossenen findet man nicht, indem man aufs Geschlecht achtet.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907294) Verfasst am: 10.03.2014, 21:28 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ....
fwo hat folgendes geschrieben: | Wer redet hier von Sozialforschung im Allgemeinen? Hier ging es ganz spezifisch um die Genderfraktion. |
Ah ja, und die Fraktion versteckt sich also in ihren Büros vorm "realen Menschen". Den du deswegen natürlich besser kennst als alle Genderforscher. |
Sorry, aber ich kenne diesen Scheiß nun, seit man damit angefangen hat, den Kindern das geschlechterspezifische Spielen austreiben zu wollen, um dann irgendwann festzustellen, die Eltern schneller als die entsprechenden Geigen an den Unis, das das nicht funktioniert |
Jaja, bei allen Kindern immer gleich und immer dasselbe. |
Nein, nur bei allen Jungen und bei allen Mädchen. Das ist doch die phänomenale Erkenntnis, die du denen als großen Fortschritt verkaufe willst, die lägst erkannt haben, dass alle Kinder verscheiden sind. Aber diejenigen, die Kinder eben als alle verschiedene Individuen ansehen, mit jenen gleichzusetzen, von denen du dich nur dadurch unterscheidest, dass zu zwei Gruppen von nur jeweils unter sich gleichen unterscheidest, ist schon irgendwie dreist.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1907297) Verfasst am: 10.03.2014, 21:42 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ....
fwo hat folgendes geschrieben: | Wer redet hier von Sozialforschung im Allgemeinen? Hier ging es ganz spezifisch um die Genderfraktion. |
Ah ja, und die Fraktion versteckt sich also in ihren Büros vorm "realen Menschen". Den du deswegen natürlich besser kennst als alle Genderforscher. |
Sorry, aber ich kenne diesen Scheiß nun, seit man damit angefangen hat, den Kindern das geschlechterspezifische Spielen austreiben zu wollen, um dann irgendwann festzustellen, die Eltern schneller als die entsprechenden Geigen an den Unis, das das nicht funktioniert |
Jaja, bei allen Kindern immer gleich und immer dasselbe. |
Nein, nur bei allen Jungen und bei allen Mädchen. Das ist doch die phänomenale Erkenntnis, die du denen als großen Fortschritt verkaufe willst, die lägst erkannt haben, dass alle Kinder verscheiden sind. Aber diejenigen, die Kinder eben als alle verschiedene Individuen ansehen, mit jenen gleichzusetzen, von denen du dich nur dadurch unterscheidest, dass zu zwei Gruppen von nur jeweils unter sich gleichen unterscheidest, ist schon irgendwie dreist. |
Du kannst mir gerne nachweisen, dass ich das irgendwo tue.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1907311) Verfasst am: 10.03.2014, 22:05 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Rücksicht auf Geschlechterrollen macht nur dann Sinn, wenn geschlechtsspezifisch pauschaliert werden soll. |
Das sehe ich nicht so.
Zum einen gibt es ein rein deskriptives, wissenschaftliches Interesse daran, Geschlechterrollen zu verstehen. Nicht jeder Gender-Soziologe geht hier mit ideologisch vorgefertigten Schubladen heran, auch wenn das sicher vorkommt. Zudem macht Rücksicht auf sex und gender auch Sinn, wenn die (biologischen und kulturellen) Geschlechter ungleich behandelt werden oder ein zu enges Korsett darstellen.
Ich stimme Dir allerdings in dem Punkt zu, daß das Ausleben individuell gewählter Rollen ein noch höheres Ideal sein kann und den Geschlechterkampf letztlich transzendieren wird.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907321) Verfasst am: 10.03.2014, 22:48 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ....
fwo hat folgendes geschrieben: | Wer redet hier von Sozialforschung im Allgemeinen? Hier ging es ganz spezifisch um die Genderfraktion. |
Ah ja, und die Fraktion versteckt sich also in ihren Büros vorm "realen Menschen". Den du deswegen natürlich besser kennst als alle Genderforscher. |
Sorry, aber ich kenne diesen Scheiß nun, seit man damit angefangen hat, den Kindern das geschlechterspezifische Spielen austreiben zu wollen, um dann irgendwann festzustellen, die Eltern schneller als die entsprechenden Geigen an den Unis, das das nicht funktioniert |
Jaja, bei allen Kindern immer gleich und immer dasselbe. |
Nein, nur bei allen Jungen und bei allen Mädchen. Das ist doch die phänomenale Erkenntnis, die du denen als großen Fortschritt verkaufe willst, die lägst erkannt haben, dass alle Kinder verscheiden sind. Aber diejenigen, die Kinder eben als alle verschiedene Individuen ansehen, mit jenen gleichzusetzen, von denen du dich nur dadurch unterscheidest, dass zu zwei Gruppen von nur jeweils unter sich gleichen unterscheidest, ist schon irgendwie dreist. |
Du kannst mir gerne nachweisen, dass ich das irgendwo tue. |
Zwei Zitatebenen höher. Genau das.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
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(#1907323) Verfasst am: 10.03.2014, 22:59 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Dann verrate ich dir mal ein Geheimnis: Wer die Invidualität berücksichtigt, der deckt damit automatisch auch die sozialen Rollen ab, weil die sich nämlich auch immer nur innerhalb der Bandbreite der Individualität bewegen. Warum zum Teufel soll also jemand, der bereits die Verschiedenheit die Individuen berücksichtigt, sich außerdem noch mit Geschlechterrollen abgeben? |
Einen Schmarrn deckt man dann mit ab. Es gibt beim Menschen nun mal Individualität und durch die jeweilige soziale Eingebundenheit Gegebenes, und letzteres sieht man natürlich genau nicht, wenn man es nicht als solches betrachtet.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907327) Verfasst am: 10.03.2014, 23:19 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Rücksicht auf Geschlechterrollen macht nur dann Sinn, wenn geschlechtsspezifisch pauschaliert werden soll. |
Das sehe ich nicht so.
Zum einen gibt es ein rein deskriptives, wissenschaftliches Interesse daran, Geschlechterrollen zu verstehen. |
Das ist aber, wie du selbst schreibst, rein deskriptiv. Daraus folgt nichts. Aber selbst wenn es nicht rein deskriptiv ist, selbst wenn es mit dem Ziel erfolgt, solche Klischees zu vermeiden, ist das in diesem Kontext, dem Umgang mit den einzelnen Menschen, bedeutungslos. In diesem spezifischen Kontext steht meine Aussage, und in diesem spezifischen Kontext ist sie richtig. Denn entweder ich gehe auf das Individuum ein und pauschaliere gar nicht - dann ist as Individuum wie es ist, ganz egal, ob das der Geschechterrolle entspricht, oder ihrem Gegenteil, oder ganz anders ist. Dann kann es keien Rücksicht auf de Geschlechterrolle ergeben, denn das kann das genaue Gegenteil des individuell angemessenen sein. Oder man pauschaliert undifferenziert und behandelt alle gleich. Dann ist eh alles irrelevant. Oder aber man pauschaliert differenziert, teilt also in Gruppen ein, die dann als Gruppen verschieden, in der Gruppe aber pauschal gleich behandelt werden. Nur im Rahmen einer solchen differenzierten Pauschalierung spielen Gruppeneigenschaften eine Rolle. Das kann sogar sinnvoll und notwendig sein, denn man kann eventuell gar nicht jeden individuell verschieden behandeln. Dann macht es Sinn, anhand ähnlicher Interessenlagen zu gruppieren. Aber auch dann erfolgt die Gruppenzuteilung nach individuellem Interesse - es sei denn, man verwendet vordefinierte Gruppen, die eben gerade nicht nach der individuellen Interessenlage zusammengestellt werden. Und genau das ist bei Gender mainstreaming der Fall: Da wird eben nicht nach individuellen Interessen geforscht, und dann anhand dieser Interessen a posteriori in Gruppen aufgeteilt, sondern es wird a priori nach Geschlecht in zwei Gruppen geteilt und dann versucht, Gruppeninteressen für die beiden Gruppen aus den dort vorgefundenen Einzelinteressen zu kompilieren.
step hat folgendes geschrieben: |
Nicht jeder Gender-Soziologe geht hier mit ideologisch vorgefertigten Schubladen heran, auch wenn das sicher vorkommt. Zudem macht Rücksicht auf sex und gender auch Sinn, wenn die (biologischen und kulturellen) Geschlechter ungleich behandelt werden oder ein zu enges Korsett darstellen. |
Aber sex und gender sind doch Teil der Individualität und damit, soweit für das Individuum relevant, in der Rücksichtnahme auf die Individualität automatisch miterfasst. Sie werden lediglich dann nicht miterfasst, wenn sie für das Individuum gerade nicjt nocjt zutreffen, weil das der Geschlechterrolle gerade nicht entspricht. Genau dann also, wenn eine "Rücksichtnahme" auf die Geschlechterrolle gerade die Individualität missachten würde. Und gerade diese Missachtung der Individudialität, die fehlende Rücksichtnahme auf die von die von der Geschlechterrolle abweichende individuelle Rolle werfe ich dem gender mainstreaming vor.
step hat folgendes geschrieben: |
Ich stimme Dir allerdings in dem Punkt zu, daß das Ausleben individuell gewählter Rollen ein noch höheres Ideal sein kann und den Geschlechterkampf letztlich transzendieren wird. |
Eben, und genau darum geht es letztlich. Dass gender mainstreaming gegenüber einer solchen individuenbezogenen Sichtweise eben ein Rückschritt ist, und nicht der große Fortschritt als der es propagiert wird.
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907329) Verfasst am: 10.03.2014, 23:25 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Dann verrate ich dir mal ein Geheimnis: Wer die Invidualität berücksichtigt, der deckt damit automatisch auch die sozialen Rollen ab, weil die sich nämlich auch immer nur innerhalb der Bandbreite der Individualität bewegen. Warum zum Teufel soll also jemand, der bereits die Verschiedenheit die Individuen berücksichtigt, sich außerdem noch mit Geschlechterrollen abgeben? |
Einen Schmarrn deckt man dann mit ab. Es gibt beim Menschen nun mal Individualität und durch die jeweilige soziale Eingebundenheit Gegebenes, und letzteres sieht man natürlich genau nicht, wenn man es nicht als solches betrachtet. |
Und von welchem Interesse ist es im Umgang mit dem Individuum, das nun mal ist, wie es ist? Was ist es denn, was ich nicht abdecke, wenn ich das Individuum in seinem individuellen So-Sein betrachte? Das einzige, was ich dabei ausblende, ist die Potetianlität, wie das Individuum sein könnte, wenn es nicht so geprägt worden wäre. Genau das aber ist irrelevant, weil das Individuum nun mal nicht so ist - es sei denn, ich habe den Anspruch, das Individuum zu ändern.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1907347) Verfasst am: 11.03.2014, 00:20 Titel: |
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Nein, nicht jede nicht-individuelle Behandlung ist gleich ein Rückschritt. Auf anderen Gebieten ist das vielleicht leichter einsehbar, etwa bei Programmen für soziale Schichten.
Wenn die aktuelle Gesellschaft etwa magersüchtige Barbies als Rollenmodell für biologische Mädchen aufprägt, kann man die vollständige mehrdimensionale Individualisierung durchaus mal als Schritt 2 ansehen und zuerst mal gegen das Rollenkorsett vorgehen.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26455
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1907418) Verfasst am: 11.03.2014, 11:32 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Nein, nicht jede nicht-individuelle Behandlung ist gleich ein Rückschritt. Auf anderen Gebieten ist das vielleicht leichter einsehbar, etwa bei Programmen für soziale Schichten.
Wenn die aktuelle Gesellschaft etwa magersüchtige Barbies als Rollenmodell für biologische Mädchen aufprägt, kann man die vollständige mehrdimensionale Individualisierung durchaus mal als Schritt 2 ansehen und zuerst mal gegen das Rollenkorsett vorgehen. |
OK, da hast Du ein Beispiel wo es passt, allerdings ist hier sowieso nur ein Geschlecht vorgegeben, da brauch ich dann auch nicht danach zu fragen.
Nehmen wir mal das Ausgangsbeispiel der Planung des Kinderspielplatzes durch eine Stadt. Dann gehe ich in den Kindergarten oder in die Schule, um alle Kinder zu erfassen, und mach eine Umfrage
warum sie gerne Spielplätze benutzen,
warum sie nicht so gerne hingehen,
was sie da benutzen
was sie noch gerne benutzen würden.
Welchen praktischen Sinn hat in diesem Beispiel die Erfassung des Geschlechtes?
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1907430) Verfasst am: 11.03.2014, 13:48 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Nein, nicht jede nicht-individuelle Behandlung ist gleich ein Rückschritt. Auf anderen Gebieten ist das vielleicht leichter einsehbar, etwa bei Programmen für soziale Schichten.
Wenn die aktuelle Gesellschaft etwa magersüchtige Barbies als Rollenmodell für biologische Mädchen aufprägt, kann man die vollständige mehrdimensionale Individualisierung durchaus mal als Schritt 2 ansehen und zuerst mal gegen das Rollenkorsett vorgehen. |
Das ist aber auf einer anderen Ebene. Hier geht es ja um den Ausgleich gesellschaftlicher Probleme, unter denen das Individuum dann (durchaus individuell) leidet. Maßnahmen dagegen sind natürlich sinnvoll, und zwar durchaus auch, wenns um Verschiedenbehandlung der Geschlechter geht. Das ist der Feminismus der Suffragetten, und gegen den hat ja nun wirklich keiner was einzuwenden.
Und weiter: Die Unterschichtprogramme dienen ja gerade dazu, die Probleme auszugleichen, die das Unterschichtindividuum ganz individuell aufgrund seiner Herkunft hat. Dass es vermutlich kein Oberschichtkind geben wird, dass in das Schema passt, ändert nichts an der Individualität der Betroffenheit. Und andersrum: Es gibt ja trotz allem immer wieder auch einzelne Unterschichtkinder, die diese Schichtspezifischen Mankos aus irgendwelchen Gründen nicht haben. Und spätestens dann, wenn ein hochbegabtes Unterschichtkind, das sich, vielleicht mit Hilfe weniger benachteiligter Freunde oder so, das, was anderen Unterschichtkindern fehlt, selbst aneignen konnte, schichtspezifisch ins Unterschichtförderprogramm steckt, um Defizite auszugleichen, die es gar nicht hat, satt ins Hochbegabtenförderprogramm, das auf dem aufbaut, was es hat, läuft was schief. Ebenso, wenn man dem Oberschichtkind, das trotz seiner privilegierten Herkunft nicht lesen kann, den Zugang zum Alphabetisierungsprogramm verweigert, weil das nur für Unterschichtkinder ist. Das heißt, sogar in dem von dir genannten absolut sinnvollen Beispiel muss letztlich immer an die Individualität angeknüpft werden.
Und zum anderen Beispiel: Ja, da muss man dann gegen die Gesellschaftliche Einstellung vorgehen, aer das individuell magersüchtige Mädchen muss trotzdem als das behandelt werden, was es ist, und nach dem Bedürfnissen eines magersüchtigen Mädchens. Dazu mag gehören, das magersüchtige Mädchen zwangszuernähren - aber auch da läuft dann etwas grundsätzlich schief, wenn auch Mädchen zwangsernährt werden, die entgegen des gesellschaftlichen Drucks gar nicht magersüchtig sind. Oder Jungen, die es ohne gesellschaftlichen Druck sind, nicht ...
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1907440) Verfasst am: 11.03.2014, 14:37 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Nehmen wir mal das Ausgangsbeispiel der Planung des Kinderspielplatzes durch eine Stadt. Dann gehe ich in den Kindergarten oder in die Schule, um alle Kinder zu erfassen, und mach eine Umfrage
warum sie gerne Spielplätze benutzen,
warum sie nicht so gerne hingehen,
was sie da benutzen
was sie noch gerne benutzen würden.
Welchen praktischen Sinn hat in diesem Beispiel die Erfassung des Geschlechtes?
fwo |
Der praktische Sinn besteht darin, dass erstens, wie du auch in diesem Thread lesen kannst, viele hier einfach nachsehen würden, dass die Fußballkäfige gut besucht sind, und damit zufrieden sind, und zweitens bei vielen Dingen nach Erfassung des Geschlechts (und anderer Kategorien) herauskommt, dass eben rein zufällig immer wieder die Bedürfnisse einer Gruppe weit mehr berücksichtigt werden als die Bedürfnisse der anderen.
Den Standpunkt "Wir sehen nicht nach, ob hier eine Ungleichbehandlung vorliegt, weil das Geschlecht (oder die andere Kategorie) egal sein *sollte*." ist eben nichts anderes als eine Ausrede. Wir setzen das Ziel als erreicht und verbieten nachzusehen, ob es tatsächlich der Fall ist.
Selbstverständlich geht es um die individuellen Bedürfnisse. Da aber unbewusste Bevorzugung und Benachteiligung von Gruppen erwiesener Fakt ist, muss man eben seine Bemühungen um die individuellen Bedürfnisse an verschiedenen Kategorien auf Gerechtigkeit überprüfen. Wer das grundsätzlich ablehnt, macht die unbewusste Ungleichbehandlung zur absichtlichen.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1907441) Verfasst am: 11.03.2014, 14:44 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Nehmen wir mal das Ausgangsbeispiel der Planung des Kinderspielplatzes durch eine Stadt. Dann gehe ich in den Kindergarten oder in die Schule, um alle Kinder zu erfassen, und mach eine Umfrage
warum sie gerne Spielplätze benutzen,
warum sie nicht so gerne hingehen,
was sie da benutzen
was sie noch gerne benutzen würden.
Welchen praktischen Sinn hat in diesem Beispiel die Erfassung des Geschlechtes? |
Einen direkten Nutzen für die Kinder hätte das natürlich nicht. Allerdings könnte man es z.B. verwenden, um über Korrelationen kausalen Zusammenhängen auf die Spur zu kommen. Ähnlich etwa wie man bei Umfragen zum Bildungsabschluss zuweilen auch nach dem der Eltern fragt.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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