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Warum sind so viele Atheisten links?
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1960381) Verfasst am: 27.10.2014, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
natürlich bist du das - oder wer hat hier mehrmals gefordert, dass alle städte abegerissen und neu aufgebaut werden werden müssten müssten?

Naja, das passiert ja auch jetzt schon. Wenn ich z.B. nur daran denke, wie viele monströse Abriss- und Neubauprojekte es derzeit in Bonn gibt. Man denke nur an den neuen Media-Markt. Skeptikers Vorschlag scheint mir doch eher dahin zu gehen, diese ganzen Vorgänge den Händen des Kapitals und enthobener staatlicher Institutionen zu entziehen und wieder unmittelbarer an den Wünschen der Bevölkerung zu orientieren. Wie diese Neuorientierung genau aussehen soll, ist noch eine andere Frage.
Nun ist es ein kleiner Unterschied, ob man ein paar Gebäude abreisst und neu baut oder eine komplette Stadt einschließlich Infrastruktur und Organisationsform neu errichtet. zwinkern
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1960503) Verfasst am: 27.10.2014, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sind Atheisten links? Na ja, ich meine, es gibt ja nun wohl eine nicht ganz unwichtige Partei in Deutschland, nämlich die CDU, die bei den letzten Bundestagswahlen fast die absolute Mehrheit der Sitze bekommen hätte. Wenn man sich an dem C in der CDU stört, dann darf man die eben nicht wählen und dann bleibt einem ja wohl nichts anderes übrig, als irgendwie "links" zu sein. Die Frage ist nur, was genau ist ein Atheist? Und da weiß ich nicht so genau, ob zum Beispiel dieses schöne Forum hier für den Atheismus so repräsentativ ist. Der normale Atheist wird doch seinen Atheismus nicht so weit treiben, daß er die CDU nur deshalb nicht wählt, weil sie eine christliche Partei ist. Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden, ich mache hier durchaus keine Werbung für die CDU, im moment neige ich eher einer anderen Partei zu. Aber ich würde meine Wahlmöglichkeiten in der Politik nie wo weit beschneiden, die CDU nicht wählen zu wollen, nur aufgrund des Cs im Namen.

Deshalb muß ich auch noch mal sagen ist dieses Forum - womit ich hier niemandem zu nahe treten will - für den realen Atheismus in dieser Gesellschaft doch überhaupt nicht repräsentativ. So bitter ernst nehmen ihren Atheismus doch nur eine kleine Minderheit in dieser Gesellschaft. Schon deshalb ist die Fragestellung in diesem Thread schlicht falsch, weil bitteschön dieses Forum dezidiert gegen das Christentum Stellung nimmt, was ich ihm überhaupt nicht übel nehme, aber die allermeisten Atheisten, die ich kennen gelernt habe, sind doch nun wirklich nicht so dezidiert antichristlich, die CDU nicht wählen zu wollen oder nicht in ihr Mitglied zu sein, nur weil es da ein C im Namen gibt.

Und bitteschön: Aus politischen Gründen kann man die CDU ja gerne ablehnen, aber sie aus weltanschaulichen Gründen abzulehnen heißt doch dann schon, auf ein politisches Lager fest gelegt zu sein, ohne überhaupt nur einen politischen Gedanken sich gemacht zu haben.
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Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.

"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1960516) Verfasst am: 28.10.2014, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Zumindest wenn man "christlich" nicht darauf reduziert jeden Sonntag in die Kirche zu rennen und scheinheilig so zu tun als ob man schon allein deswegen ein besserer Mensch wäre.
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Commander Vimes
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1960518) Verfasst am: 28.10.2014, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Zumindest wenn man "christlich" nicht darauf reduziert jeden Sonntag in die Kirche zu rennen und scheinheilig so zu tun als ob man schon allein deswegen ein besserer Mensch wäre.


Das hatten wir schon zu Adenauers Zeiten, als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war, weil die Gefängnisse mit Schwulen voll waren. War das wirklich besser?
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There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1960521) Verfasst am: 28.10.2014, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war,

Das stimmt nicht.


Zitat:
weil die Gefängnisse mit Schwulen voll waren. War das wirklich besser?

Das stimmt auch nicht.
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1960523) Verfasst am: 28.10.2014, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war,

Das stimmt nicht.


Zitat:
weil die Gefängnisse mit Schwulen voll waren. War das wirklich besser?

Das stimmt auch nicht.


Das rhetorische Stilmittel der polemischen Übertreibung scheint dir unbekannt zu sein?

Die eigene Ehefrau zu vergewaltigen erfüllte juristisch nicht den Tatbestand der Vergewaltigung. Das ist nunmal eine Tatsache. Dass durch die Vergewaltigung andere Straftatbestände erfüllt sein konnten (wie z.B. Körperverletzung), ist schon klar.

Dass Männer nach § 175 StGB eingesperrt wurden, ist ebenfalls eine Tatsache. Dass der kausale Zusammenhang zwischen den beiden Tatsachen natürlich nicht tatsächlich gegeben ist, ist allerdings richtig. Ich nahm aber an, dass ich das nicht ernsthaft erklären müsste.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1960524) Verfasst am: 28.10.2014, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war,

Das stimmt nicht.

Herr Anwalt sind schlecht informiert.
Oder Herr Anwalt lügen.
Zitat:
Jahrzehntelang galten Ehefrauen als "nicht vergewaltigbar". Bis zum Mai 1997 waren eheliche Vergewaltigung
und eheliche sexuelle Nötigung nicht nach den Strafgesetzbuch-Paragraphen 177 und 178 strafbar.


und

Zitat:
So vertrat Generalstaatsanwalt Hans-Joachim Ulrich noch 1987 die These: "Das Intimleben von Eheleuten ist für den Staat tabu."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang von Stetten ging noch weiter und verkündete 1995 im Rahmen der Strafrechtsänderungsdebatte
zur Vergewaltigung in der Ehe: "Die Ehe ist eine Geschlechtsgemeinschaft und verpflichtet grundsätzlich zum ehelichen Verkehr. Die Verweigerung
von Anfang an ist unter Umständen Aufhebungsgrund, die spätere Verweigerung Scheidungsgrund. Zum ehelichen Leben gehört auch, die Unlust
des Partners zu überwinden.
Der Ehemann ist nicht darauf aus, ein Verbrechen zu begehen - manche Männer sind einfach rabiater."
fett von mir
Quelle
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1960525) Verfasst am: 28.10.2014, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:

Zitat:
So vertrat Generalstaatsanwalt Hans-Joachim Ulrich noch 1987 die These: "Das Intimleben von Eheleuten ist für den Staat tabu."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang von Stetten ging noch weiter und verkündete 1995 im Rahmen der Strafrechtsänderungsdebatte
zur Vergewaltigung in der Ehe: "Die Ehe ist eine Geschlechtsgemeinschaft und verpflichtet grundsätzlich zum ehelichen Verkehr. Die Verweigerung
von Anfang an ist unter Umständen Aufhebungsgrund, die spätere Verweigerung Scheidungsgrund. Zum ehelichen Leben gehört auch, die Unlust
des Partners zu überwinden.
Der Ehemann ist nicht darauf aus, ein Verbrechen zu begehen - manche Männer sind einfach rabiater."
fett von mir
Quelle

erscheint einem heute unglaublich, dass noch 1995 solche reden geführt wurden. schöne Bagage... Mit den Augen rollen
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1960526) Verfasst am: 28.10.2014, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Zumindest wenn man "christlich" nicht darauf reduziert jeden Sonntag in die Kirche zu rennen und scheinheilig so zu tun als ob man schon allein deswegen ein besserer Mensch wäre.


Das hatten wir schon zu Adenauers Zeiten, als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war, weil die Gefängnisse mit Schwulen voll waren. War das wirklich besser?


Immerhin hatte Adenauer einen schwulen Außenminister

http://nichtallzufromm.blog.de/2010/06/20/kalenderblatt-nit-versucht-schwuler-aussenminister-8837118/
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1960527) Verfasst am: 28.10.2014, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Zitat:
So vertrat Generalstaatsanwalt Hans-Joachim Ulrich noch 1987 die These: "Das Intimleben von Eheleuten ist für den Staat tabu."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang von Stetten ging noch weiter und verkündete 1995 im Rahmen der Strafrechtsänderungsdebatte
zur Vergewaltigung in der Ehe: "Die Ehe ist eine Geschlechtsgemeinschaft und verpflichtet grundsätzlich zum ehelichen Verkehr. Die Verweigerung
von Anfang an ist unter Umständen Aufhebungsgrund, die spätere Verweigerung Scheidungsgrund. Zum ehelichen Leben gehört auch, die Unlust
des Partners zu überwinden.
Der Ehemann ist nicht darauf aus, ein Verbrechen zu begehen - manche Männer sind einfach rabiater."
fett von mir
Quelle

erscheint einem heute unglaublich, dass noch 1995 solche reden geführt wurden. schöne Bagage... Mit den Augen rollen

Noch unglaublicher ist aber, dass ein "Fachmann" für Recht, der sich auskennen sollte, das als Lüge abtut. Bagage hast du gesagt. Ich kann das nicht widerlegen.
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1960528) Verfasst am: 28.10.2014, 00:54    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war,

Das stimmt nicht.

Herr Anwalt sind schlecht informiert.
Oder Herr Anwalt lügen.
Zitat:
Jahrzehntelang galten Ehefrauen als "nicht vergewaltigbar". Bis zum Mai 1997 waren eheliche Vergewaltigung
und eheliche sexuelle Nötigung nicht nach den Strafgesetzbuch-Paragraphen 177 und 178 strafbar.


und

Zitat:
So vertrat Generalstaatsanwalt Hans-Joachim Ulrich noch 1987 die These: "Das Intimleben von Eheleuten ist für den Staat tabu."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang von Stetten ging noch weiter und verkündete 1995 im Rahmen der Strafrechtsänderungsdebatte
zur Vergewaltigung in der Ehe: "Die Ehe ist eine Geschlechtsgemeinschaft und verpflichtet grundsätzlich zum ehelichen Verkehr. Die Verweigerung
von Anfang an ist unter Umständen Aufhebungsgrund, die spätere Verweigerung Scheidungsgrund. Zum ehelichen Leben gehört auch, die Unlust
des Partners zu überwinden.
Der Ehemann ist nicht darauf aus, ein Verbrechen zu begehen - manche Männer sind einfach rabiater."
fett von mir
Quelle

Du langweilst, indem du derartige allgemein bekannte banalitäten als große Erkenntnisse darstellst.

Dennoch war Vergewaltigung in der Ehe als schwere Nötigung strafbar und wurde auch entsprechend bestraft - sprich mit einem Strafrahmen, der dem der Vergewaltigung entspricht. Aber das ist für manchen wohl zu komplex.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1960529) Verfasst am: 28.10.2014, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Die eigene Ehefrau zu vergewaltigen erfüllte juristisch nicht den Tatbestand der Vergewaltigung. Das ist nunmal eine Tatsache.

Ja. Aber es stimmt nicht, dass Vergewaltigung in der Ehe -sprich das Verwirklichen des objektiven und subjektiven Tatbestands des Vergewaltigungsdelikts- nicht strafbar war.


Zitat:
Dass durch die Vergewaltigung andere Straftatbestände erfüllt sein konnten

Aha. Du gibst also selbst zu, dass deine Aussage falsch war.

Zitat:

Dass Männer nach § 175 StGB eingesperrt wurden, ist ebenfalls eine Tatsache. Dass der kausale Zusammenhang zwischen den beiden Tatsachen natürlich nicht tatsächlich gegeben ist, ist allerdings richtig. Ich nahm aber an, dass ich das nicht ernsthaft erklären müsste.

Ja, aber nicht massenhaft. Der überwiegende Anteil der entsprechend verurteilten kam mit Geld- und Bewährungsstrafen davon, zudem wurde besagter Tb auch lange vor seiner Abschaffung nicht mehr angewandt.
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1960530) Verfasst am: 28.10.2014, 00:57    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Zumindest wenn man "christlich" nicht darauf reduziert jeden Sonntag in die Kirche zu rennen und scheinheilig so zu tun als ob man schon allein deswegen ein besserer Mensch wäre.


Das hatten wir schon zu Adenauers Zeiten, als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war, weil die Gefängnisse mit Schwulen voll waren. War das wirklich besser?


Immerhin hatte Adenauer einen schwulen Außenminister

http://nichtallzufromm.blog.de/2010/06/20/kalenderblatt-nit-versucht-schwuler-aussenminister-8837118/


Wenn ich diese "lustige Anekdote" höre oder lese, mit der Adenauers angebliche Toleranz hervorgehoben soll, kommt mir die kalte Kotze hoch. Adenauers Klerikalfaschistenverein war verantwortlich für jahrzehntelange Verfolgung von Schwulen in Deutschland mit 100.000 Ermittlungsverfahren und 50.000 Verurteilungen.

Der Kanzler 1962 mit seiner Rechtfertigung für das Fortbestehen des § 175:
Zitat:
Vor allem stände auch für die Homosexuellen nichts im Wege, ihre nähere Umgebung durch Zusammenleben in eheähnlichen Verhältnissen zu belästigen. […] Ausgeprägter als in anderen Bereichen hat die Rechtsordnung gegenüber der männlichen Homosexualität die Aufgabe, durch die sittenbildende Kraft des Strafgesetzes einen Damm gegen die Ausbreitung eines lasterhaften Treibens zu errichten, das, wenn es um sich griffe, eine schwere Gefahr für eine gesunde und natürliche Lebensordnung im Volke bedeuten würde. [...] Die von interessierten Kreisen in den letzten Jahrzehnten wiederholt aufgestellte Behauptung, dass es sich bei dem gleichgeschlechtlichen Verkehr um einen natürlichen und deshalb nicht anstößigen Trieb handele, kann nur als Zweckbehauptung zurückgewiesen werden. […] Wo die gleichgeschlechtliche Unzucht um sich gegriffen und großen Umfang angenommen hat, war die Entartung des Volkes und der Verfall seiner sittlichen Kraft die Folge.“

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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1960531) Verfasst am: 28.10.2014, 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Zumindest wenn man "christlich" nicht darauf reduziert jeden Sonntag in die Kirche zu rennen und scheinheilig so zu tun als ob man schon allein deswegen ein besserer Mensch wäre.


Das hatten wir schon zu Adenauers Zeiten, als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war, weil die Gefängnisse mit Schwulen voll waren. War das wirklich besser?



Diese Tradition des Christentums meine ich ausdrücklich nicht. Es gibt aber noch andere, liberalere Traditionen innerhalb der christlichen Religion.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1960532) Verfasst am: 28.10.2014, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
...
Du langweilst, indem du derartige allgemein bekannte banalitäten als große Erkenntnisse darstellst.

Dennoch war Vergewaltigung in der Ehe als schwere Nötigung strafbar und wurde auch entsprechend bestraft - sprich mit einem Strafrahmen, der dem der Vergewaltigung entspricht. Aber das ist für manchen wohl zu komplex.

Deine unkomplexen rechts-Fertigungen hingegen langweilen nie. Ich amüsiere mich stets aufs neue Lachen
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1960533) Verfasst am: 28.10.2014, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Die eigene Ehefrau zu vergewaltigen erfüllte juristisch nicht den Tatbestand der Vergewaltigung. Das ist nunmal eine Tatsache.

Ja. Aber es stimmt nicht, dass Vergewaltigung in der Ehe -sprich das Verwirklichen des objektiven und subjektiven Tatbestands des Vergewaltigungsdelikts- nicht strafbar war.


Zitat:
Dass durch die Vergewaltigung andere Straftatbestände erfüllt sein konnten

Aha. Du gibst also selbst zu, dass deine Aussage falsch war.


Ich gebe zu, dass meine Aussage eine rhetorische Zuspitzung war.


Samson83 hat folgendes geschrieben:

Zitat:

Dass Männer nach § 175 StGB eingesperrt wurden, ist ebenfalls eine Tatsache. Dass der kausale Zusammenhang zwischen den beiden Tatsachen natürlich nicht tatsächlich gegeben ist, ist allerdings richtig. Ich nahm aber an, dass ich das nicht ernsthaft erklären müsste.

Ja, aber nicht massenhaft. Der überwiegende Anteil der entsprechend verurteilten kam mit Geld- und Bewährungsstrafen davon


Definiere "massenhaft"! Es gab 50.000 Verurteilungen, die bis heute nicht aufgehoben wurden. Neben der juristischen Strafe gab es den gesellschaftlichen Mord gratis dazu. Wie viele genau darüber hinaus in den Selbstmord getrieben wurden, ist nicht bekannt.
Samson83 hat folgendes geschrieben:
, zudem wurde besagter Tb auch lange vor seiner Abschaffung nicht mehr angewandt.

Noch 1969 gab es knapp 1000 Verurteilungen. Danach war der der 175 "nur" noch eine Verschärfung des Schutzalters gegenüber Heteros.
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1960537) Verfasst am: 28.10.2014, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Zumindest wenn man "christlich" nicht darauf reduziert jeden Sonntag in die Kirche zu rennen und scheinheilig so zu tun als ob man schon allein deswegen ein besserer Mensch wäre.


Das hatten wir schon zu Adenauers Zeiten, als die Vergewaltigung der Ehefrau noch nicht strafbar war, weil die Gefängnisse mit Schwulen voll waren. War das wirklich besser?



Diese Tradition des Christentums meine ich ausdrücklich nicht. Es gibt aber noch andere, liberalere Traditionen innerhalb der christlichen Religion.


Die wären mir unbekannt bzw. solche sind allenfalls dort zu erkennen, wo das Christentum vom säkularen Staat entmachtet wurde und die Bevölkerung überwiegend nur nach Taufschein und Lohnsteuerkarte dieser Sekte angehört, ansonsten die Kirche aber nur zu Weihnachten und Ostern aus folkloristischer Tradition betritt.
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Malcolm
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Anmeldungsdatum: 25.07.2007
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1960538) Verfasst am: 28.10.2014, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage bei dergleichen "Vergangenheitsbewältigung" ist nur, ob denn die Progressiven immer so viel besser waren. Ich meine die SPD besteht seit 150 Jahren, hat auch die Weimarer Republik mit geprägt, aber die Homophobie war doch nun wirklich auch lange genug in der sogenannten Linken virulent, übrigens auch in der Sowjetunion, die nun sogar ausgesprochen atheistisch war.

Damit will ich allerdings nicht abstreiten und das läßt sich auch nicht leugnen, daß die Homophobie auch aus dem Christentum kommt. Das kann man nicht leugnen. Ich glaube im alten Testament gibt es da Stellen ( bin da allerdings nicht sicher), jedenfalls gibt es sie bei Paulus, allerdings nicht in den Evangelien, die ja nun das Zentrum des Christentums bilden, und auch nicht bei anderen Aposteln, aber bei Paulus, sicherlich.

Nur das ändert eben trotzdem nichts daran, daß Linke auch nicht immer besser waren. Ich meine, der erste hochrangige SPD Politiker, der sich geoutet hat, war doch wohl der Wowereit. Später dann der von Beust von der CDU. Umgekehrt aber war es nun so, daß die erste Frau, die in Deutschland Regierungschefin war, eben doch die Merkel von der CDU war. Und da können sich die Linken noch so progressiv gebärden, sie haben nun wirklich auch in 150 Jahren nicht auch nur ein einzige Frau an ihrer Spitze gehabt oder auch nur als Kanzlerkandidatin zur Diskussion gestellt. Also was soll bitteschön das ganze Progressivgetue der Linken?
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1960539) Verfasst am: 28.10.2014, 01:41    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Definiere "massenhaft"! Es gab 50.000 Verurteilungen, die bis heute nicht aufgehoben wurden. Neben der juristischen Strafe gab es den gesellschaftlichen Mord gratis dazu. Wie viele genau darüber hinaus in den Selbstmord getrieben wurden, ist nicht bekannt.
Samson83 hat folgendes geschrieben:
, zudem wurde besagter Tb auch lange vor seiner Abschaffung nicht mehr angewandt.

Noch 1969 gab es knapp 1000 Verurteilungen. Danach war der der 175 "nur" noch eine Verschärfung des Schutzalters gegenüber Heteros.


noch 1980 wurde schwulen nachgestellt:

http://www.spiegel.de/einestages/schwulenparagraf-175-zeitzeuge-klaus-born-musste-ins-gefaengnis-a-971970.html

Zitat:

Mitten in der Nacht betritt der Mann mit einem Hammer die Herrentoilette unter dem Hamburger Spielbudenplatz. Er steuert auf einen Spiegel an den weißgekachelten Wänden zu und zertrümmert ihn. Was er dahinter entdeckt, wird nicht nur in der Hansestadt einen politischen Skandal auslösen: Von einer kleinen Kammer aus hatten Polizisten jahrzehntelang Klogänger bespitzelt, um zu beobachten, ob sich dort Männer zum Sex trafen. Wann immer die WC-Wächter Verdacht schöpften, griffen sie zu.

Bevor Corny Littmann, damals Bundestagskandidat der Grünen und der Mann mit dem Hammer, in einer Sommernacht 1980 die umstrittenen Überwachungsmethoden der Hamburger Polizei vor einer Gruppe Journalisten publik machte, waren bundesweit schon Zehntausende Homosexuelle verhaftet worden. Jahrelang wurden Homosexuelle als Verbrecher stigmatisiert. Nicht nur in Hamburg, nicht nur auf der Toilette am Spielbudenplatz. Ihr vermeintliches Verbrechen war im deutschen Strafgesetzbuch manifestiert: Paragraf 175.


Zuletzt bearbeitet von Casual3rdparty am 28.10.2014, 21:47, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44755

Beitrag(#1960590) Verfasst am: 28.10.2014, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
natürlich bist du das - oder wer hat hier mehrmals gefordert, dass alle städte abegerissen und neu aufgebaut werden werden müssten müssten?

Naja, das passiert ja auch jetzt schon. Wenn ich z.B. nur daran denke, wie viele monströse Abriss- und Neubauprojekte es derzeit in Bonn gibt. Man denke nur an den neuen Media-Markt. Skeptikers Vorschlag scheint mir doch eher dahin zu gehen, diese ganzen Vorgänge den Händen des Kapitals und enthobener staatlicher Institutionen zu entziehen und wieder unmittelbarer an den Wünschen der Bevölkerung zu orientieren. Wie diese Neuorientierung genau aussehen soll, ist noch eine andere Frage.

Nun ist es ein kleiner Unterschied, ob man ein paar Gebäude abreisst und neu baut oder eine komplette Stadt einschließlich Infrastruktur und Organisationsform neu errichtet. zwinkern

Nicht unbedingt. Auch Skeptikers Vorschlag gibt ja keinen Zeitrahmen vor, wodurch es sehr wohl möglich wird, solche Projekte nach dem Muster von Theseus' Schiff zu konzipieren.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44755

Beitrag(#1960594) Verfasst am: 28.10.2014, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Aha. Magst du das mal näher erläutern?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1960606) Verfasst am: 28.10.2014, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Aha. Magst du das mal näher erläutern?

Ich vermute BB denkt dabei an eine Art christlich-soziales Gewissen.
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Trish:(
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1960607) Verfasst am: 28.10.2014, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Commander hat folgendes geschrieben:
Ich nahm aber an, dass ich das nicht ernsthaft erklären müsste.

In diesem Forum doch. Hier sind immer einige, die Satire, Ironie u.ä. nicht bemerken, wenn man sie nicht ausdrücklich darauf hinweist.
Manchmal habe ich den Eindruck, es geschieht gewollt, nur um auch mal was sagen zu können.
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Samson83
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Beitrag(#1960610) Verfasst am: 28.10.2014, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:


Definiere "massenhaft"! Es gab 50.000 Verurteilungen, die bis heute nicht aufgehoben wurden.

Aber nicht alle zu Haftstrafen, insbesondere ohne Bewährung.
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1960612) Verfasst am: 28.10.2014, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Aha. Magst du das mal näher erläutern?

Das braucht keine Erläuterung. Aber ich habe Verständnis für dich: Da in diesem Land so gut wie niemand wirklich christlich handelt oder je gehandelt hat, kannst du dir nicht vorstellen, was das ist. Wo doch nicht mal die KK richtig christlich ist, wie sollte dann die CDU/CSU...
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Tarvoc
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Beitrag(#1960615) Verfasst am: 28.10.2014, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ich vermute BB denkt dabei an eine Art christlich-soziales Gewissen.

Eine Partei von Befreiungstheologen würde ich (je nach Inhalten) vielleicht auch wählen. Allerdings gründen solche Leute normalerweise keine eigenen Parteien, sondern schließen sich bereits bestehenden Reformbewegungen an.

Unter dem Stichwort "christlich-soziales Gewissen" können aber noch ganz andere Dinge laufen, und die sind nun wirklich nicht wählbar.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



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Beiträge: 44755

Beitrag(#1960617) Verfasst am: 28.10.2014, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Da in diesem Land so gut wie niemand wirklich christlich handelt oder je gehandelt hat, kannst du dir nicht vorstellen, was das ist.

Aha, dann haben die Leute also "unwirklich christlich" gehandelt? Nach welchen Kriterien bestimmst du denn, wann jemand wirklich christlich handelt? Und wieso ist das etwas anderes als ein "wahrer Schotte"?

- Es ist genau umgekehrt: Das Handeln der Menschen in der Praxis ist das wirkliche Handeln und unter diesem Gesichtspunkt erweist sich womöglich dein Kriterium für "wirkliches Christentum" als das Unwirkliche.
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Shadaik
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Beitrag(#1960675) Verfasst am: 28.10.2014, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
natürlich bist du das - oder wer hat hier mehrmals gefordert, dass alle städte abegerissen und neu aufgebaut werden werden müssten müssten?

Naja, das passiert ja auch jetzt schon. Wenn ich z.B. nur daran denke, wie viele monströse Abriss- und Neubauprojekte es derzeit in Bonn gibt. Man denke nur an den neuen Media-Markt. Skeptikers Vorschlag scheint mir doch eher dahin zu gehen, diese ganzen Vorgänge den Händen des Kapitals und enthobener staatlicher Institutionen zu entziehen und wieder unmittelbarer an den Wünschen der Bevölkerung zu orientieren. Wie diese Neuorientierung genau aussehen soll, ist noch eine andere Frage.

Nun ist es ein kleiner Unterschied, ob man ein paar Gebäude abreisst und neu baut oder eine komplette Stadt einschließlich Infrastruktur und Organisationsform neu errichtet. zwinkern

Nicht unbedingt. Auch Skeptikers Vorschlag gibt ja keinen Zeitrahmen vor, wodurch es sehr wohl möglich wird, solche Projekte nach dem Muster von Theseus' Schiff zu konzipieren.
dann allerdings sprechen wir von Dingen, die in Deutschland nicht unüblich sind, von den Bestrebungen zur autogerechten Stadt und die damit verbundenen Generalverkehrspläne bis zum neueren Trend der Masterpläne. Eigentlich reden wir über nahezu das komplette Fachgebiet der Stadtplanung.
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beachbernie
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1960718) Verfasst am: 28.10.2014, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn die CDU ihr "C" im Namen wirklich ernst nehmen würde, dann wäre sie sogar für mich Atheisten ein kleines Stück wählbarer als sie dies tatsächlich ist. zwinkern

Aha. Magst du das mal näher erläutern?

Ich vermute BB denkt dabei an eine Art christlich-soziales Gewissen.


Ja. So was in der Art.


Die von Tarvoc erwähnte Befreiungstheologie wäre übrigens ein gutes Beispiel für eine Strömung innerhalb des Christentums, mit der man zusammenarbeiten kann.

Auch einen Bischof Tutu sehe ich mehr als Verbündeten denn als Gegner. Auch weil er denkbar klar und eindeutig gegen die Verfolgung von Homosexuellen in Uganda Stellung bezogen hat: "In Uganda wird heute wie früher im Apartheidstaat die Liebe unter Strafe gestellt."
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Skeptiker
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Beitrag(#1960737) Verfasst am: 28.10.2014, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
natürlich bist du das - oder wer hat hier mehrmals gefordert, dass alle städte abegerissen und neu aufgebaut werden werden müssten müssten?

Naja, das passiert ja auch jetzt schon. Wenn ich z.B. nur daran denke, wie viele monströse Abriss- und Neubauprojekte es derzeit in Bonn gibt. Man denke nur an den neuen Media-Markt. Skeptikers Vorschlag scheint mir doch eher dahin zu gehen, diese ganzen Vorgänge den Händen des Kapitals und enthobener staatlicher Institutionen zu entziehen und wieder unmittelbarer an den Wünschen der Bevölkerung zu orientieren. Wie diese Neuorientierung genau aussehen soll, ist noch eine andere Frage.

Nun ist es ein kleiner Unterschied, ob man ein paar Gebäude abreisst und neu baut oder eine komplette Stadt einschließlich Infrastruktur und Organisationsform neu errichtet. zwinkern

Nicht unbedingt. Auch Skeptikers Vorschlag gibt ja keinen Zeitrahmen vor, wodurch es sehr wohl möglich wird, solche Projekte nach dem Muster von Theseus' Schiff zu konzipieren.
dann allerdings sprechen wir von Dingen, die in Deutschland nicht unüblich sind, von den Bestrebungen zur autogerechten Stadt und die damit verbundenen Generalverkehrspläne bis zum neueren Trend der Masterpläne. Eigentlich reden wir über nahezu das komplette Fachgebiet der Stadtplanung.


Das philosophische Thema des Theseus-Schiffes hat mich vor einiger Zeit auch mal beschäftigt bei der Frage, was Bewusstsein ist und inwiefern sich zwei Bewusstseine unterscheiden. Aber das nur nebenbei.

Richtig ist auf jeden Fall, dass durch die permanente Instandhaltung und Modernisierung die Städte, Fabriken, Verkehrssysteme, Telekommunikationssysteme, usw. ohnehin ständig neu produziert werden.

Wenn man all diese Prozesse konzentriert und integriert, hätte man insofern nicht mehr Kosten, jedoch mehr Denkaufwand, um die Integration zu denken.

Es werden auch in Deutschland heutzutage neue Städte gebaut, zum Beispiel Schnöggersburg, eine Stadt, in der die Bundeswehr den Straßen- und Häuserkampf üben kann:

Zitat:
In dem sechs Quadratkilometer großen "Schnöggersburg", so der Name der Phantommetropole, sollen künftig bis zu 1.500 Soldaten gleichzeitig den Städte- und Häuserkampf im Auslandseinsatz üben. Bisher unterhält die Bundeswehr in der Heide lediglich einige kleinere Ausbildungsdörfer. Sie erklärte, für eine realitätsnahe Ausbildung baue nun man etwa ein Altstadtviertel, ein Industriegebiet, Regierungsgebäude und selbst eine U-Bahn und ein Armenviertel nach. Im ersten Bauabschnitt werden Straßen, Wege und Tunnel angelegt. Allein dafür werden 33,5 Millionen Euro ausgegeben. Insgesamt soll die Übungsstadt 100 Millionen Euro kosten. Das sagte Jörg Jankowsky vom Wehrbereichskommando Ost in Strausberg. Etwa 2017 soll die sechs Quadratkilometer große Übungsstadt fertig sein. Die Planungen für das Großprojekt hat ein Ingenieurbüro aus Oschersleben übernommen.

http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/schnoeggersburg100.html


Tja, Schnöggersburg. So siehdasaus.

Ansonsten noch interessant in diesem Kontext: Hypotopia

Zitat:
Hypotopia ist eine Stadt für rund 100.000 Einwohner, komplett mit Infrastruktur, öffentlichem Verkehr, Spital und Energieversorgung. Große Grünschneisen reichen weit bis ins Zentrum, sie ist weitgehend autofrei und energieautark. Kurz: Hypotopia ist eine sehr lebenswerte Stadt. Allerdings ist sie nicht real, sondern ein Modell im Maßstab 1:100, das derzeit am zentralen Wiener Karlsplatz steht.

Das Besondere daran? Diese Stadt tatsächlich zu bauen würde rund 19 Milliarden Euro kosten. Komplett mit Planungs- und Bauaufwendungen, Grundstücksablösen und Infrastruktur. Und es ist ziemlich genau jener Betrag, den es voraussichtlich kosten wird, die »Rettung« der Bank Hypo Alpe Adria zu finanzieren, ehemals eines der größten Finanzinstitute der Alpenrepublik.

Lukas Zeilbauer, einer der Initiatoren des Projekts, sagt, dass das Problem solcher Beträge ist, dass niemand sie sich mehr vorstellen kann. »19 Milliarden, das klingt nach nicht viel. Doch umgerechnet sind das rund 6.000 Euro für jede Familie in Österreich.« Zeilbauer und andere Studierende der Technischen Universität wollen nun zeigen, was dieser Betrag bedeutet und was damit finanziert werden könnte. Sie haben sich also entschlossen, Hypotopia zu planen, mit 102.000 potentiellen Bewohnerinnen und Bewohnern immerhin die sechstgrößte Stadt des Landes. (...)

Es sollte ein bewusster Gegenentwurf zu vielen Aspekten der aktuellen Stadtplanung werden. Zwar gibt es Straßen in Hypotopia, doch die Stadt ist so konzipiert, dass alle Wege bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Zwei Tramlinien und zwei Flussbusse erschließen die Modellkommune. (...)

Dieses Konzept ist offensichtlich aufgegangen. Als jW die Installation besucht, stehen dort überall Menschen und debattieren. Hilfreich ist dabei, dass es auch ein Team gibt, das die Besucher mit einem Informationsheft versorgt (wobei der Folder leider sehr wenig Infos über das Hypo-Desaster enthält und fast nur auf die Stadtplanung eingeht). Interessanterweise stehen auch schon kleine Baummodelle in der Stadt, die von Kindern gebracht wurden. Zeilbauer hofft, dass sich das fortsetzt, und freut sich auch über Graffiti oder andere unerwartete Beiträge.

Doch darüber soll nicht vergessen werden, worum es geht. Zeilbauer und das ganze Team wollen Debatten anstoßen. Er sagt, dass es an Protestkultur fehlt. Veränderung könne nur von unten kommen. Denn: »Die Hypo ist ein Symptom des Kapitalismus. Das ist ein System, das zerstört und wo die Gier regiert.«


https://www.jungewelt.de/kapital-arbeit/willkommen-hypotopia


Ja, Debatten anstoßen und demokratisch gemeinsam produzieren, was man braucht. Ich denke, das ist das wesentliche dieses Modells, dem im Grunde genommen so gar nichts Utopisches inne wohnt, weil hochmoderne, nachhaltige/ökologische Plätze, in denen man gemeinsam wohnt, kommuniziert, produziert, organisiert, miteinander verkehrt, transportiert, reinigt & entsorgt, beschafft, sich entspannt usw., ja realistische Möglichkeiten sind.

Die Stadt der Zukunft also als Ort, in dem all das noch besser stattfindet, was das Menschsein ausmacht. Und da das, was man nicht mehr braucht, schon in der Evolution verkümmert, bleibt der alten Stadt wohl auch kein anders Schicksal übrig ...-
_________________
°
K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

Informationsstelle Militarisierung e.V.
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