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Sexismus I
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#1965886) Verfasst am: 19.11.2014, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Jaja, alles keine Wissenschaft, der Faulheit halber nur ein paar der passenden Wikiquellen:

Pascal Gygax, Ute Gabriel, Oriane Sarrasin, Jane Oakhill, Alan Garnham: Some grammatical rules are more difficult than others: The case of the generic interpretation of the masculine (PDF; 1,2 MB). In: European Journal of Psychology of Education. 24, Nr. 2, 2009, S. 235–246. doi:10.1007/BF03173014.

Lisa Irmen, Ute Linner: Die Repräsentation generisch maskuliner Personenbezeichnungen. Eine theoretische Integration bisheriger Befunde. In: Zeitschrift für Psychologie. 213, Nr. 3, 2005, S. 167–175. doi:10.1026/0044-3409.213.3.167

Frederike Braun, Sabine Sczesny, Dagmar Stahlberg: Cognitive effects of masculine generics in German: An overview of empirical findings. In: Communications. 30, Nr. 1, 2005, S. 1–21. doi:10.1515/comm.2005.30.1.1

Josef Klein: Benachteiligung der Frau durch das generische Maskulinum – eine feministische Schimäre oder psycholinguistische Realität? In: Norbert Oellers (Hrsg.): Germanistik und Deutschunterricht im Zeitalter der Technologie: Selbstbestimmung und Anpassung. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1988, ISBN 3-484-10592-5, S. 310–319.

Maarten De Backer, Ludovic De Cuypere: The interpretation of masculine personal nouns in German and Dutch: a comparative experimental study. In: Language Sciences. 34, Nr. 3, 2011, S. 253–268. doi:10.1016/j.langsci.2011.10.001

Elke Heise: Sind Frauen mitgemeint? Eine empirische Untersuchung zum Verständnis des generischen Maskulinums und seiner Alternativen. In: Sprache & Kognition. 19, Nr. 1–2, 2000, S. 3–13. doi:10.1024//0253-4533.19.12.3

Elke Heise: Auch einfühlsame Studenten sind Männer: Das generische Maskulinum und die mentale Repräsentation von Personen. In: Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis. 35, Nr. 2, 2003, S. 285–291.

Alles völlig unwissenchaftlich? Lachen

Für einen ersten Überblick kann man ja mal

Lisa Irmen und Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. 33, Nr. 2–3, 2006, S. 212–235. doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212.

lesen ...aber ich vergaß, dass ist alles keine Wissenschaft. Sehr glücklich



Ich bin ähnlich tief beeindruckt wie von der geballten Ladung Wissenschaft, die ich auf dieser wissenschaftlichen website gefunden habe:

http://www.homoeopathie-forum.de/wissenschaft.html


Mit den Augen rollen Jetzt machst du dich aber lächerlich...

Ich mache mich nicht lächerlich, sondern über Pseudowissenschaft lustig.

Pseudowissenschaft ist übrigens für mich alles, was nicht ergebnisoffen forscht, sondern "wissenschaftliche Forschung" mit dem Ziel betreibt die eigene berufliche Existenz rechtfertigen zu wollen und sich nur die dafür notwendigen "Ergebnisse" beschafft.

Doch, BB, du machst dich gerade lächerlich. Du beschäftigst dich inhaltlich null mit einem ganzen Bündel wissenschaftlicher Untersuchungen (die, wie in der Liste zu sehen, allesamt nicht in spezifischen Genderforschungs-Publikationen erschienen sind), und qualifizierst sie allesamt ohne jedes Argument ab als angeblich "nicht ergebnisoffene" "Pseudowissenschaft". Bitte, ein solches Urteil müsste man doch wohl irgendwie argumentativ unterfüttern. So wirkt es einfach so, dass du Studien, die deinem Vorurteil widersprechen könnten, einfach nicht zur Kenntnis nehmen willst.
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Wilson
zwischen gaga und dada



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Beitrag(#1965904) Verfasst am: 19.11.2014, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Rechtsanwältin zitiert, die sich Rechtsanwalt nennt? Das würde mich sogar interessieren....nennt sie sich Frau Rechtsanwalt?

Sie unterschreibt mit X, Rechtsanwalt und nennt sich am Telefon Rechtsanwalt X, ja. Ist aber wohl eher ein Spleen als repräsentativ.


Stimmt, ich kenne eher "Frau Rechtsanwältin"oder "Frau Richterin" ("Frau Vorsitzende" ist neutral).


da fällt mir "model" ein.

das model.
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beachbernie
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Beitrag(#1965952) Verfasst am: 19.11.2014, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Was ich glaube ist irrelevant, es geht um die wissenschaftliche Forschung, von der du behauptest, sie sei genau das nicht, ohne dafür Beweise anführen zu können, allein nur deine persönliche Erfahrung, die sicher nicht ergebnisoffen und schon gar nicht wissenschaftlich ist...



Es geht hier doch gar nicht um wissenschaftliche Forschung, sondern um krude Ideologie, die versucht sich als Wissenschaft auszugeben.

Im Gegensatz zu anderen bin ich übrigens in der Lage zu erkennen, dass es sich bei meinen Auffassungen zu diesem Thema lediglich um Meinung handelt und nicht um wissenschaftliche Wahrheit, die Allgemeingültigkeit beanspruchen kann. Und die muss ich nicht beweisen, sondern nur begründen.

Wohlgemerkt ist die Linguistik schon eine Wissenschaft, eine die sich der Beschreibung und der Analyse von Sprache widmet. In diesem Sinne nehme ich diese Wissenschaft auch ernst. Bloss geht´s hier um was ganz anderes. Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass das generische Maskulinum für Frauenunterdrückung mitverantwortlich wäre, es wird also so getan als ob Sprache per se die Realität beeinflussen könnte. Dies ist allerdings, gelinde gesagt, völliger Blödsinn.
Sprache ist vor allem ein Instrument die Realität zu beschreiben und so auch demjenigen mitzuteilen, der diese nicht selbst erlebt. Insofern ist Sprache vor allem ein Spiegelbild von Realität aber kein Mittel um aus sich heraus Realität zu bilden oder zu verändern.
Es ein weiterverbreiteter Irrglaube, dass Sprache an sich Realität verändern könnte. Wir finden das Motiv in den Religionen, die behaupten ihr Gott hätte die Gabe durch blosse Worte ein ganzes Universum zu erschaffen und in den Lauf der Welten einzugreifen, aber auch in magischem Aberglauben, der versucht durch Zaubersprüche Realität zu verändern. In jüngeren Zeiten glaubt man durch Propaganda die Realität verändern zu können und scheitert immer wieder daran, dass Propaganda zwar eine Zeitlang die Realität zu verdecken vermag aber letztere sich am Ende immer wieder durchsetzt. Der Feminismus ist eine Ideologie, die versucht die Linguistik zu instrumentalisieren um über Veränderung der Sprache eine Art Gesellschaftsengineering zu probieren und hat dabei die Sphäre der Wissenschaftlichkeit weit hinter sich gelassen. Er bewegt sich mittlerweile irgendwo zwischen Magie und Propaganda.

In Bezug auf unser Thema bedeutet das Gesagte, dass das generische Maskulinum seine Existenz der patriarchalischen Gesellschaft verdankt, die ihn hervorgebracht hat und nicht umgekehrt. Es war nicht so, dass jemand das generische Maskulinum erfunden hat um so das Patriarchat einzuführen. Das ist genauso Nonsens wie zu glauben man könnte die patriarchalische Gesellschaft dadurch abschaffen, dass man das generische Maskulinum wieder abschafft.

Wodurch werden gesellschaftliche Bedingungen denn sonst geschaffen und verändert? Nicht durch Sprache! Sondern erstens durch soziooekonomische Rahmenbedingungen und zweitens durch Ideen. In Bezug auf die Gleichberechtigung von Frauen bedeutet dies, dass die unbestreitbaren gigantischen Fortschritte der letzten paar Generationen nicht durch Binnen-I und Schrägstriche ermöglicht wurden, sondern vor allem eine Folge der Industrialisierung sind, die eine Neubestimmung des Verhältnisses der Geschlechter zueinander nötig machte. Vorangetrieben wurde diese Entwicklung dann durch Ideen, die zuerst von einer Avantgarde gedacht, sprachlich formuliert, popularisiert und schliesslich mehrheitsfähig gemacht wurden. Dies ist eine Entwicklung, die immer noch weiter geht und unumkehrbar und unaufhaltsam ist, weil die soziooekonomischen Bedingungen dies erfordern. Dieser Fortschritt findet allerdings weitgehend ohne feministische Ideologen statt, die wurden dabei längst abgehängt und haben es sich stattdessen quotengeschützt in ihren "Genderwissenschafts"reservaten gemütlich gemacht und froehnen dort, geschuetzt vor der garstigen Realität, ihren Hobbys Quotenkackerei und feministische Sprachverhunzung, während ansonsten überall Frauen, auch völlig ohne "wissenschaftliche" Anleitung durch die sebstbehaupteten "Experten", die letzten Männerbastionen überrennen.

Und jetzt wäre es schön, wenn da mal eine Erwiderung käme, die sich nicht in Ad Homines erschöpft und die auch nicht darin besteht, dass man einfach ein paar superschlaue Papers vor sich auftürmt, hinter denen man sich verschanzt, sondern wenn einfach nur Meinung mit Gegenmeinung erwidert und diese auch mit eigenen Argumenten begründet wird. Wir reden nämlich wirklich nicht über beweisbare Naturwissenschaft, sondern letztlich über konträre philosophische Standpunkte, die durchaus nebeneinander stehen können. Bloss muss man sich halt der Mühe unterziehen sie zu begründen, wenn man ernst genommen werden will.
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beachbernie
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Beitrag(#1965953) Verfasst am: 19.11.2014, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Smode hat folgendes geschrieben:


PS: Feminismus ist keine Wissenschaft. Genauswenig wie das Civil rights movement eine wissenschaft ist/war. (und was ich von genderwissenschaft als eigenem Studiengang halte hatten wir schon in anderen threads..)
l



Und doch basieren beide gesellschaftlichen Ansätze auch auf naturwissenschafltichen Theorien.



Und zwar in exakt dem Sinne wie Biologismen auf Biologie basieren!
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beachbernie
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Beitrag(#1965954) Verfasst am: 19.11.2014, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Oder glaubst Du gar, dass es möglich ist einen "besseren Menschen" dadurch zu schaffen, dass man die Sprache verändert, die er spricht?

Das hat George Orwell vermutlich geglaubt, in seinem Überwachungsstaat 1984 hat man das jedenfalls gemacht.



Exakt daran muss ich in diesem Zusammenhang auch immer wieder denken.
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vrolijke
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Beitrag(#1965958) Verfasst am: 19.11.2014, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass das generische Maskulinum für Frauenunterdrückung mitverantwortlich wäre, es wird also so getan als ob Sprache per se die Realität beeinflussen könnte. Dies ist allerdings, gelinde gesagt, völliger Blödsinn.
Sprache ist vor allem ein Instrument die Realität zu beschreiben und so auch demjenigen mitzuteilen, der diese nicht selbst erlebt. Insofern ist Sprache vor allem ein Spiegelbild von Realität aber kein Mittel um aus sich heraus Realität zu bilden oder zu verändern.
Es ein weiterverbreiteter Irrglaube, dass Sprache an sich Realität verändern könnte.

Nur ne kleine Bemerkung dazu.
Dass man mit Sprache keine Realität beeinflüssen könne, halte ich nun wieder für ein ziemliches Gerücht.

Wie werden Menschen auf einen Krieg vorbereitet?

Indem man das Vokabular ändert. "Gegner" werden "entmenschlicht", sodas die Hemmschwelle fält, diese zu "eliminieren".
Nur mal als Beispiel, was mir gerade einfällt.
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beachbernie
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Beitrag(#1965959) Verfasst am: 19.11.2014, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass das generische Maskulinum für Frauenunterdrückung mitverantwortlich wäre, es wird also so getan als ob Sprache per se die Realität beeinflussen könnte. Dies ist allerdings, gelinde gesagt, völliger Blödsinn.
Sprache ist vor allem ein Instrument die Realität zu beschreiben und so auch demjenigen mitzuteilen, der diese nicht selbst erlebt. Insofern ist Sprache vor allem ein Spiegelbild von Realität aber kein Mittel um aus sich heraus Realität zu bilden oder zu verändern.
Es ein weiterverbreiteter Irrglaube, dass Sprache an sich Realität verändern könnte.

Nur ne kleine Bemerkung dazu.
Dass man mit Sprache keine Realität beeinflüssen könne, halte ich nun wieder für ziemlich daneben.

Wie werden Menschen auf einen Krieg vorbereitet?

Indem man das Vokabular ändert. "Gegner" werden "entmenschlicht", sodas die Hemmschwelle fält, diese zu "eliminieren".
Nur mal als Beispiel, was mir gerade einfällt.



Sprache ist hier nur ein Instrument um eine Idee auszudrücken. Die hinter solcher Hasspropaganda steckende "Idee" ist die, dass die Menschen, gegen die so gehetzt wird, keine Menschen wären. Deswegen reicht es nicht aus die von solcher Propaganda verwendeten Wörter zu verbieten oder zu verändern um diese "Idee" zu bekämpfen. Die wird sich im Zweifel dann halt anders ausdrücken. Wenn z.B. eine bestimmte Sorte Hooligans dunkelhäutige Fussballer nicht mehr als "Affen" bezeichnen darf, dann imitieren die halt Affenlaute wenn die auflaufen. Der Effekt ist der gleiche. Ein Kampf, der sich auf die Veränderung von Sprache beschränkt, gleicht einem Kampf gegen Windmühlen. Entscheidend ist allein der Kampf gegen die dahintersteckenden Ideen.

Um auf´s Thema zurückzukommen, ich glaube nicht, dass das generische Maskulinum dem Fortschritt in puncto Frauengleichberechtigung auch nur irgendwie im Weg steht und ich glaube auch nicht dass seine Abschaffung diese auch nur minimal beschleunigt. Da wird die Wirkung von Sprache auf groteske Weise überschätzt.
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vrolijke
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Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1965960) Verfasst am: 19.11.2014, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Um auf´s Thema zurückzukommen, ich glaube nicht, dass das generische Maskulinum dem Fortschritt in puncto Frauengleichberechtigung auch nur irgendwie im Weg steht und ich glaube auch nicht dass seine Abschaffung diese auch nur minimal beschleunigt. Da wird die Wirkung von Sprache auf groteske Weise überschätzt.


Wieso soll das eine funktionieren, und das andere nicht?

Ich bin diesbezüglich wirklich nicht genug gebildet, um beurteilen zu können, inwiefern der Einfluß funktionieren würde. Das sie was bewirkt, läßt sich aber nicht leugnen.
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Beiträge: 22263

Beitrag(#1965969) Verfasst am: 19.11.2014, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Rechtsanwältin zitiert, die sich Rechtsanwalt nennt? Das würde mich sogar interessieren....nennt sie sich Frau Rechtsanwalt?

Sie unterschreibt mit X, Rechtsanwalt und nennt sich am Telefon Rechtsanwalt X, ja. Ist aber wohl eher ein Spleen als repräsentativ.

Stimmt, ich kenne eher "Frau Rechtsanwältin"oder "Frau Richterin" ("Frau Vorsitzende" ist neutral).

da fällt mir "model" ein.

das model.

Ja, das ist eine der ziemlich raren Personenbezeichnungen im Neutrum (von Verkleinerungsformen abgesehen). Das dürfte an einem häufigen Effekt bei der sprachlichen Integration von Fremdwörtern liegen: Dem Fremdwort wird im deutschen das grammatische Geschlecht beigelegt, das ein ähnliches Wort schon hat - hier "das Modell". Das muss nicht inhaltlich sinnvoll sein; vgl. "die Website" von "die Seite", auch wenn "site" ja nun was ganz anderes heißt.
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Beiträge: 8557

Beitrag(#1966013) Verfasst am: 20.11.2014, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Was ich glaube ist irrelevant, es geht um die wissenschaftliche Forschung, von der du behauptest, sie sei genau das nicht, ohne dafür Beweise anführen zu können, allein nur deine persönliche Erfahrung, die sicher nicht ergebnisoffen und schon gar nicht wissenschaftlich ist...



Es geht hier doch gar nicht um wissenschaftliche Forschung, sondern um krude Ideologie, die versucht sich als Wissenschaft auszugeben.

Im Gegensatz zu anderen bin ich übrigens in der Lage zu erkennen, dass es sich bei meinen Auffassungen zu diesem Thema lediglich um Meinung handelt und nicht um wissenschaftliche Wahrheit, die Allgemeingültigkeit beanspruchen kann. Und die muss ich nicht beweisen, sondern nur begründen.

Wohlgemerkt ist die Linguistik schon eine Wissenschaft, eine die sich der Beschreibung und der Analyse von Sprache widmet. In diesem Sinne nehme ich diese Wissenschaft auch ernst. Bloss geht´s hier um was ganz anderes. Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass das generische Maskulinum für Frauenunterdrückung mitverantwortlich wäre, es wird also so getan als ob Sprache per se die Realität beeinflussen könnte. Dies ist allerdings, gelinde gesagt, völliger Blödsinn.
..................

Wir reden nämlich wirklich nicht über beweisbare Naturwissenschaft, sondern letztlich über konträre philosophische Standpunkte, die durchaus nebeneinander stehen können. Bloss muss man sich halt der Mühe unterziehen sie zu begründen, wenn man ernst genommen werden will.
Mit den Augen rollen
Wie ich sehen kann, hast du scheinbar einen der geposteten Artikel, bzw. zumindest die Überschrift davon gelesen. Die ganzen schönen Worte allerdings, die du bemühst, um zu zeigen, dass Sprache überhaupt keinen, bzw. einen der gesellschaftlichen Entwicklung nachrangigen Einfluss hat, belegen bereits das Gegenteil deiner Aussage. Und das kann ich als Mann über einen anderen Mann sogar feststellen. Idee

Edit: gekürztes Vollquote
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Anmeldungsdatum: 21.09.2013
Beiträge: 683

Beitrag(#1966024) Verfasst am: 20.11.2014, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sprache ist hier nur ein Instrument um eine Idee auszudrücken. Die hinter solcher Hasspropaganda steckende "Idee" ist die, dass die Menschen, gegen die so gehetzt wird, keine Menschen wären. Deswegen reicht es nicht aus die von solcher Propaganda verwendeten Wörter zu verbieten oder zu verändern um diese "Idee" zu bekämpfen. Die wird sich im Zweifel dann halt anders ausdrücken. Wenn z.B. eine bestimmte Sorte Hooligans dunkelhäutige Fussballer nicht mehr als "Affen" bezeichnen darf, dann imitieren die halt Affenlaute wenn die auflaufen. Der Effekt ist der gleiche. Ein Kampf, der sich auf die Veränderung von Sprache beschränkt, gleicht einem Kampf gegen Windmühlen. Entscheidend ist allein der Kampf gegen die dahintersteckenden Ideen.

Um auf´s Thema zurückzukommen, ich glaube nicht, dass das generische Maskulinum dem Fortschritt in puncto Frauengleichberechtigung auch nur irgendwie im Weg steht und ich glaube auch nicht dass seine Abschaffung diese auch nur minimal beschleunigt. Da wird die Wirkung von Sprache auf groteske Weise überschätzt.


Ich habe schon den Eindruck, dass Sprache unser Denken beeinflusst (auch wenn der umgekehrte Einfluss wohl größer ist). Dass man Sexismus oder Rassismus abschafft, indem man entsprechende Begriffe (strafrechtlich) verbietet, behauptet wohl niemand. In erster Linie weil Verbote da ungeeignet sind. Wenn man allerdings an die Vernunft von Menschen appelliert, solche Begriffe zu reflektieren, kann man denke ich schon auch deren Denken beeinflussen. Zumindest habe ich bei mir selbst den Eindruck.
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Zumsel
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Beiträge: 4667

Beitrag(#1966035) Verfasst am: 20.11.2014, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
[...]

Hast du ein Link zu einer Kurzfassung/Zusammenfassung/Fazit einer deiner Quellen?

Ich hätte was Lesenswertes dazu, falls es interessiert:
http://www.dw.de/der-die-das-professor/a-16864556
Zitat:
Lieber Herr Professorin: Weibliche Bezeichnungen sollen an der Uni Leipzig künftig auch für Männer gelten. Doch führt das auch zu mehr Gleichberechtigung? Ein Interview mit der Linguistin Luise Pusch.


Ist dieser gönnerhafte Ton ("Die Doppelform ist eigentlich nur ein Entgegenkommen gegenüber den Männern"... "Ich bezeichne das generische Femininum schon seit 30 Jahren als Empathietraining für Männer...") eigentlich gezielte Provokation, oder bloße Arroganz. Leute, die nicht ohnehin schon ihrer Meinung sind, wird sie so jedenfalls kaum überzeugen - zumindest nicht außerhalb des Paralleluniversums Universität.
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Naastika
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Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1966040) Verfasst am: 20.11.2014, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ist dieser gönnerhafte Ton ("Die Doppelform ist eigentlich nur ein Entgegenkommen gegenüber den Männern"... "Ich bezeichne das generische Femininum schon seit 30 Jahren als Empathietraining für Männer...") eigentlich gezielte Provokation, oder bloße Arroganz. Leute, die nicht ohnehin schon ihrer Meinung sind, wird sie so jedenfalls kaum überzeugen - zumindest nicht außerhalb des Paralleluniversums Universität.



LOL

Und, Zumsel, wie fühlt es sich an, als -in angesprochen zu werden??

Betrachte das als einen liguistisch-psychologischen Test... zynisches Grinsen
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Bhotharh
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Anmeldungsdatum: 19.08.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#1966047) Verfasst am: 20.11.2014, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ist dieser gönnerhafte Ton ("Die Doppelform ist eigentlich nur ein Entgegenkommen gegenüber den Männern"... "Ich bezeichne das generische Femininum schon seit 30 Jahren als Empathietraining für Männer...") eigentlich gezielte Provokation, oder bloße Arroganz. Leute, die nicht ohnehin schon ihrer Meinung sind, wird sie so jedenfalls kaum überzeugen - zumindest nicht außerhalb des Paralleluniversums Universität.



LOL

Und, Zumsel, wie fühlt es sich an, als -in angesprochen zu werden??

Betrachte das als einen liguistisch-psychologischen Test... zynisches Grinsen


Das ist imho nicht ganz fair. Die Endung "-in" deutet ganz klar auf eine weibliche Person hin. Das ist bei der Verwendung des Maskulinums eben nicht so eindeutig - egal, welche mentale Vorstellung da als erstes aufploppt. Grundsaetzlich koennen auch Frauen gemeint sein.

Ich wuerde jedenfalls mich ungern als "Herr XY" ansprechen lassen oder mich als "Diplom-Kaufmann XY" oder sowas vorstellen lassen, wenn ich ganz klar weiblich bin.
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astarte
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Beitrag(#1966055) Verfasst am: 20.11.2014, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

NoReply hat folgendes geschrieben:

Ich habe schon den Eindruck, dass Sprache unser Denken beeinflusst (auch wenn der umgekehrte Einfluss wohl größer ist). Dass man Sexismus oder Rassismus abschafft, indem man entsprechende Begriffe (strafrechtlich) verbietet, behauptet wohl niemand. In erster Linie weil Verbote da ungeeignet sind. Wenn man allerdings an die Vernunft von Menschen appelliert, solche Begriffe zu reflektieren, kann man denke ich schon auch deren Denken beeinflussen. Zumindest habe ich bei mir selbst den Eindruck.

Seh ich auch so
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Tja
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Zumsel
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Beitrag(#1966064) Verfasst am: 20.11.2014, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ist dieser gönnerhafte Ton ("Die Doppelform ist eigentlich nur ein Entgegenkommen gegenüber den Männern"... "Ich bezeichne das generische Femininum schon seit 30 Jahren als Empathietraining für Männer...") eigentlich gezielte Provokation, oder bloße Arroganz. Leute, die nicht ohnehin schon ihrer Meinung sind, wird sie so jedenfalls kaum überzeugen - zumindest nicht außerhalb des Paralleluniversums Universität.



LOL

Und, Zumsel, wie fühlt es sich an, als -in angesprochen zu werden??

Betrachte das als einen liguistisch-psychologischen Test... zynisches Grinsen


Da mir das noch nicht passiert ist, kann ich dir das nicht sicher sagen. vermutlich wäre ich zunächst kurz irritiert, würde es dann aber für einen Witz halten und lachen. Würde ich zur Leipziger Uni gehören, würde ich den Spaß als originellen Gag vermutlich eine Weile mitmachen, bis er mir zu langweilich und blöd werden würde.
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Defätist
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Beitrag(#1966083) Verfasst am: 20.11.2014, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
[...]

Hast du ein Link zu einer Kurzfassung/Zusammenfassung/Fazit einer deiner Quellen?

Ich hätte was Lesenswertes dazu, falls es interessiert:
http://www.dw.de/der-die-das-professor/a-16864556
Zitat:
Lieber Herr Professorin: Weibliche Bezeichnungen sollen an der Uni Leipzig künftig auch für Männer gelten. Doch führt das auch zu mehr Gleichberechtigung? Ein Interview mit der Linguistin Luise Pusch.


Ist dieser gönnerhafte Ton ("Die Doppelform ist eigentlich nur ein Entgegenkommen gegenüber den Männern"... "Ich bezeichne das generische Femininum schon seit 30 Jahren als Empathietraining für Männer...") eigentlich gezielte Provokation, oder bloße Arroganz. Leute, die nicht ohnehin schon ihrer Meinung sind, wird sie so jedenfalls kaum überzeugen - zumindest nicht außerhalb des Paralleluniversums Universität.

MMn handelt es sich um Rollentausch und Spiegelung dessen, was seit den Jahrzehnten ihrer Forschung als Strategie gegen den Standpunkt gefahren wurde. Ob sie das von einem sich selbst erhöhenden Podest herunter kanzelt, könntest du sie selbst fragen. Ich halte es ihrerseits für gelungene Provokation - vllt. teilweise zynisch, aber nicht arrogant.
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Beitrag(#1966187) Verfasst am: 20.11.2014, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Bhotharh hat folgendes geschrieben:
Ich wuerde jedenfalls mich ungern als "Herr XY" ansprechen lassen oder mich als "Diplom-Kaufmann XY" oder sowas vorstellen lassen, wenn ich ganz klar weiblich bin.
es wäre halt da ganz praktisch, wenn es von (kauf-)leuten eine singularform gäbe: z.b. das kaufleut!
ich persönlich finde ja "das lebensgefährt" sehr schön zwinkern
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beachbernie
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Beitrag(#1966189) Verfasst am: 20.11.2014, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
[...]

Hast du ein Link zu einer Kurzfassung/Zusammenfassung/Fazit einer deiner Quellen?

Ich hätte was Lesenswertes dazu, falls es interessiert:
http://www.dw.de/der-die-das-professor/a-16864556
Zitat:
Lieber Herr Professorin: Weibliche Bezeichnungen sollen an der Uni Leipzig künftig auch für Männer gelten. Doch führt das auch zu mehr Gleichberechtigung? Ein Interview mit der Linguistin Luise Pusch.


Ist dieser gönnerhafte Ton ("Die Doppelform ist eigentlich nur ein Entgegenkommen gegenüber den Männern"... "Ich bezeichne das generische Femininum schon seit 30 Jahren als Empathietraining für Männer...") eigentlich gezielte Provokation, oder bloße Arroganz. Leute, die nicht ohnehin schon ihrer Meinung sind, wird sie so jedenfalls kaum überzeugen - zumindest nicht außerhalb des Paralleluniversums Universität.

MMn handelt es sich um Rollentausch und Spiegelung dessen, was seit den Jahrzehnten ihrer Forschung als Strategie gegen den Standpunkt gefahren wurde. Ob sie das von einem sich selbst erhöhenden Podest herunter kanzelt, könntest du sie selbst fragen. Ich halte es ihrerseits für gelungene Provokation - vllt. teilweise zynisch, aber nicht arrogant.



Ich finde das lustig und denke man sollte der Frau eine eigene Comedy-Show im Fernsehen anbieten.
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Bhotharh
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Beitrag(#1966197) Verfasst am: 20.11.2014, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Bhotharh hat folgendes geschrieben:
Ich wuerde jedenfalls mich ungern als "Herr XY" ansprechen lassen oder mich als "Diplom-Kaufmann XY" oder sowas vorstellen lassen, wenn ich ganz klar weiblich bin.
es wäre halt da ganz praktisch, wenn es von (kauf-)leuten eine singularform gäbe: z.b. das kaufleut!
ich persönlich finde ja "das lebensgefährt" sehr schön zwinkern


Persoenlich faende ich es sogar ganz toll, wenn es eine vollkommen geschlechtsneutrale Form gaebe. Aber solange das nicht der Fall ist, wuerde ich das zunaechst mal als Missachtung meiner Person empfinden. Ich fuehle mich allgemein auch hauptsaechlich als Mensch, aber leider gibt es genuegend Situationen, in denen dir Leute indirekt zu verstehen geben, dass mit dir was nicht passt, nur weil du dich nicht "deinem Geschlecht entsprechend" verhaelst.
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Tarvoc
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Beitrag(#1966273) Verfasst am: 21.11.2014, 07:16    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wohlgemerkt ist die Linguistik schon eine Wissenschaft, eine die sich der Beschreibung und der Analyse von Sprache widmet. [...] Sprache ist vor allem ein Instrument die Realität zu beschreiben [...]

Was einfach zeigt, wie wenig Ahnung du von Linguistik und Sprachwissenschaft hast. Aus der Sicht der Linguistik ist sonnenklar, dass die Sprache nicht in erster Linie ein Instrument bloßer Beschreibung ist, sondern eine Form menschlichen Handelns und menschlicher Lebensgestaltung.
Die performative Dimension ist nicht nur aus der Sprache nicht wegzudenken, sondern sogar ganz entscheidend für ihr gesamtes Funktionieren. Und diese Erkenntnis geht der ganzen Gender-Debatte mindestens um mehrere Jahrzehnte voraus.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es ein weiterverbreiteter Irrglaube, dass Sprache an sich Realität verändern könnte.

Dass Sprache die Realität menschlicher Beziehungen nicht nur verändern kann, sondern von Anfang an entscheidend mit prägt, ist kein "weitverbreiteter Irrtum", sondern fächerübergreifend immer wieder bestätigte und praktisch nicht effektiv bestreitbare Tatsache.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wodurch werden gesellschaftliche Bedingungen denn sonst geschaffen und verändert? Nicht durch Sprache! Sondern erstens durch soziooekonomische Rahmenbedingungen und zweitens durch Ideen.

Mit den Augen rollen Als ob Ideen den Formen ihres Ausdrucks gegenüber äußerlich wären. Dein Verständnis von Ideen und Sprache und ihrem Verhältnis bewegt sich auf dem Niveau des frühen 18. Jahrhunderts. Schon die deutsche Aufklärung (z.B. Herder) war da weiter als du. Vom gegenwärtigen Stand mal ganz zu schweigen.
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Ahriman
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Beitrag(#1966305) Verfasst am: 21.11.2014, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich persönlich finde ja "das lebensgefährt" sehr schön zwinkern

Ein Rolls Royce? Hält so ein Gefährt immer noch ein Leben lang?
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beachbernie
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Beitrag(#1966422) Verfasst am: 21.11.2014, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wohlgemerkt ist die Linguistik schon eine Wissenschaft, eine die sich der Beschreibung und der Analyse von Sprache widmet. [...] Sprache ist vor allem ein Instrument die Realität zu beschreiben [...]

Was einfach zeigt, wie wenig Ahnung du von Linguistik und Sprachwissenschaft hast. Aus der Sicht der Linguistik ist sonnenklar, dass die Sprache nicht in erster Linie ein Instrument bloßer Beschreibung ist, sondern eine Form menschlichen Handelns und menschlicher Lebensgestaltung.
Die performative Dimension ist nicht nur aus der Sprache nicht wegzudenken, sondern sogar ganz entscheidend für ihr gesamtes Funktionieren. Und diese Erkenntnis geht der ganzen Gender-Debatte mindestens um mehrere Jahrzehnte voraus.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es ein weiterverbreiteter Irrglaube, dass Sprache an sich Realität verändern könnte.

Dass Sprache die Realität menschlicher Beziehungen nicht nur verändern kann, sondern von Anfang an entscheidend mit prägt, ist kein "weitverbreiteter Irrtum", sondern fächerübergreifend immer wieder bestätigte und praktisch nicht effektiv bestreitbare Tatsache.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wodurch werden gesellschaftliche Bedingungen denn sonst geschaffen und verändert? Nicht durch Sprache! Sondern erstens durch soziooekonomische Rahmenbedingungen und zweitens durch Ideen.

Mit den Augen rollen Als ob Ideen den Formen ihres Ausdrucks gegenüber äußerlich wären. Dein Verständnis von Ideen und Sprache und ihrem Verhältnis bewegt sich auf dem Niveau des frühen 18. Jahrhunderts. Schon die deutsche Aufklärung (z.B. Herder) war da weiter als du. Vom gegenwärtigen Stand mal ganz zu schweigen.



Gut. Ich fasse mal meine Position zum eigentlichen Thema hier abschliessend zusammen:

1. Ich leugne, dass das generische Maskulinum je irgendeinen messbaren Beitrag zur Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft geleistet hat.

2. Ich leugne, dass eine Abschaffung desselben nennenswert zur Gleichberechtigung von Frauen in der Gesellschaft beitragen kann.

3. Ich behaupte, dass all die ultraschlauen Seminardebatten zu diesem Thema nichts weiter als eine enorme Verschwendung von Zeit und Energie darstellen, die an anderer Stelle sinnvoller hätten eingesetzt werden können, z.B. um den immer noch aktuellen Missstand der ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen für gleiche Arbeitsleistung zu beseitigen.


Das generische Maskulinum ist nichts weiter ein Sprachgebrauch, der sich irgendwann mal eingebürgert hat und keinerlei praktische Auswirkung auf die heutige Lebensrealität hat, sondern lediglich an die gesellschaftlichen Verhältnisse früherer Zeiten erinnert. Nichts weiter. Wir haben wichtigeres zu tun als dem nutzlosen Hobby zu froehnen durch Sprachchirurgie vermeintlich gesellschaftliches Engineering zu betreiben. Dieser Versuch ist pure Ideologie, zum Scheitern verurteilt und hat rein gar nichts mit Wissenschaft zu tun.


Dies ist meine Meinung. Du hast eine andere. Bitteschoen. Aber versuche bitte nicht, Deine Meinung für gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis auszugeben. Das ist sie nämlich keineswegs.
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Tarvoc
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Beitrag(#1966426) Verfasst am: 21.11.2014, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dies ist meine Meinung. Du hast eine andere. Bitteschoen. Aber versuche bitte nicht, Deine Meinung für gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis auszugeben.

Soll das ein Witz sein? Eine mehr als transparente Nebelkerze. Du hast hier mit der wissenschaftlichen Linguistik argumentiert. Ich zeige dir auf, dass du von Linguistik keine Ahnung hast, und du machst daraus, dass ich meine Meinung als wissenschaftliche Erkenntnis ausgebe. Zum generischen Maskulinum habe ich bislang noch gar keine Position oder Forderung artikuliert, schon weil das Thema sehr viel komplizierter ist als es auf den ersten Blick aussieht. Wozu ich mich geäußert habe, ist deine Meinung, dass Sprache keinen Einfluss auf menschliche Lebenswirklichkeit habe. Und das ist nunmal in so ziemlich jeder nur denkbaren Hinsicht falsch und wissenschaftlich widerlegt. Und schon daraus ergibt sich, dass die ganze Frage eben zumindest keineswegs irrelevant ist.
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beachbernie
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Beitrag(#1966431) Verfasst am: 21.11.2014, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dies ist meine Meinung. Du hast eine andere. Bitteschoen. Aber versuche bitte nicht, Deine Meinung für gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis auszugeben.

Soll das ein Witz sein? Eine mehr als transparente Nebelkerze. Du hast hier mit der wissenschaftlichen Linguistik argumentiert. Ich zeige dir auf, dass du von Linguistik keine Ahnung hast, und du machst daraus, dass ich meine Meinung als wissenschaftliche Erkenntnis ausgebe. Zum generischen Maskulinum habe ich bislang noch gar keine Position oder Forderung artikuliert, schon weil das Thema sehr viel komplizierter ist als es auf den ersten Blick aussieht. Wozu ich mich geäußert habe, ist deine Meinung, dass Sprache keinen Einfluss auf menschliche Lebenswirklichkeit habe. Und das ist nunmal in so ziemlich jeder nur denkbaren Hinsicht falsch und wissenschaftlich widerlegt. Und schon daraus ergibt sich, dass die ganze Frage eben zumindest keineswegs irrelevant ist.


Es waren unsere feministischen Sprachsaeuberer, die "wissenschaftliche Linguistik" hier eingeführt haben um ihr Hobby in den Status praktizierter Wissenschaft zu erheben. Ich habe lediglich den ganzen Stapel schlauen Papiers, hinter dem sich die betreffenden Herrschaften verschanzen wollten, zugegenermassen etwas unwirsch beiseite gewischt.

Und ja ich halte diesen Einfluss für irrelevant. Zumindest beim eigentlich Gegenstand dieser Debatte.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1966455) Verfasst am: 22.11.2014, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es waren unsere feministischen Sprachsaeuberer, die "wissenschaftliche Linguistik" hier eingeführt haben um ihr Hobby in den Status praktizierter Wissenschaft zu erheben. Ich habe lediglich den ganzen Stapel schlauen Papiers, hinter dem sich die betreffenden Herrschaften verschanzen wollten, zugegenermassen etwas unwirsch beiseite gewischt.

Ja richtig, du trittst offen wissenschaftsfeindlich auf.

Wissenschaftliche Untersuchungen aus verschiedenen Disziplinen, veröffentlicht in anerkannten Publikationen dieser Disziplinen (und nicht mal pöhsen Genderforschungsorganen!), wischst du ohne jedes inhaltliche Argument einfach beiseite, ohne sie auch nur anzusehen. Stattdessen bleibst du lieber bei deiner "Meinung", die du "nicht beweisen", sondern "nur begründen" musst. Was für ein "Begründen" soll das bitte sein, das wissenschaftliche Untersuchungen als Argument nicht gelten lässt?

Und wenn du dann auf diese Weise herummeinend groben Unfug über eine wissenschaftliche Disziplin erzählst und dich jemand, der diese Disziplin studiert hat, korrigiert, "rechtfertigst" du das damit, dass du diese Disziplin ja nicht herangezogen hättest. Wo ist da das Argument? Macht das den Unfug irgendwie weniger unfugig?
[Ich hätte auf dein Posting über Linguistik und das Verhältnis von Sprache und Wirklichkeit gerne ähnliches geantwortet wie tarvoc, wusste aber gar nicht recht, wo ich überhaupt anfangen soll dabei.]

Kurz, du hast eine vorgefasste Meinung, die du dir bitte nicht durch wissenschaftliche Argumente stören lassen möchtest. Kannst du ja machen. Nur verzichte dann bitte darauf, anderen ideologische Voreingenommenheit und Unwissenschaftlichkeit vorzuwerfen, und erwarte auch nicht, bei dem Thema als Diskutant noch ernst genommen zu werden.
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Tarvoc
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Beitrag(#1966470) Verfasst am: 22.11.2014, 04:32    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es waren unsere feministischen Sprachsaeuberer, die "wissenschaftliche Linguistik" hier eingeführt haben um ihr Hobby in den Status praktizierter Wissenschaft zu erheben. Ich habe lediglich den ganzen Stapel schlauen Papiers, hinter dem sich die betreffenden Herrschaften verschanzen wollten, zugegenermassen etwas unwirsch beiseite gewischt. Und ja ich halte diesen Einfluss für irrelevant. Zumindest beim eigentlich Gegenstand dieser Debatte.

Und ich sage dazu, dass dir schlicht das grundlegende Wissen im Bereich Linguistik fehlt, das nötig wäre, um das überhaupt beurteilen zu können.
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Ahriman
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Beitrag(#1966489) Verfasst am: 22.11.2014, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Bernie hat folgendes geschrieben:
1. Ich leugne, dass das generische Maskulinum je irgendeinen messbaren Beitrag zur Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft geleistet hat.

2. Ich leugne, dass eine Abschaffung desselben nennenswert zur Gleichberechtigung von Frauen in der Gesellschaft beitragen kann.

3. Ich behaupte, dass all die ultraschlauen Seminardebatten zu diesem Thema nichts weiter als eine enorme Verschwendung von Zeit und Energie darstellen, die an anderer Stelle sinnvoller hätten eingesetzt werden können, z.B. um den immer noch aktuellen Missstand der ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen für gleiche Arbeitsleistung zu beseitigen.


Das generische Maskulinum ist nichts weiter ein Sprachgebrauch, der sich irgendwann mal eingebürgert hat und keinerlei praktische Auswirkung auf die heutige Lebensrealität hat, sondern lediglich an die gesellschaftlichen Verhältnisse früherer Zeiten erinnert. Nichts weiter. Wir haben wichtigeres zu tun als dem nutzlosen Hobby zu froehnen durch Sprachchirurgie vermeintlich gesellschaftliches Engineering zu betreiben. Dieser Versuch ist pure Ideologie, zum Scheitern verurteilt und hat rein gar nichts mit Wissenschaft zu tun.


Dem schließe ich mich voll und ganz an. Dabei sei bemerkt, daß nur eine Ahnung habe, was wissenschaftliche Liguistik ist und gar keine Ahnung, inwiefern man die braucht, um dem obigen Text zuzustimmen. Höchtens wäre verwundert zu fragen ob es auch eine nichtwissenschaftliche Linguistik gibt. Kann schon sein:
Wiki: " ist die Zuordnung der Sprachwissenschaft nur zu einem Wissenschaftstypus nicht möglich".
Also wer wirft hier Nebelkerzen?
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Tarvoc
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Beitrag(#1966510) Verfasst am: 22.11.2014, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Höchtens wäre verwundert zu fragen ob es auch eine nichtwissenschaftliche Linguistik gibt. Kann schon sein:
Wiki: " ist die Zuordnung der Sprachwissenschaft nur zu einem Wissenschaftstypus nicht möglich".

Aha, und was soll das jetzt besagen? Die vier Wissenschaftstypen sind Formalwissenschaften (Mathematik, Logik), Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften. Nicht eindeutig zu einem einzigen dieser vier Typen zuzuordnen ist die Linguistik deshalb, weil ihr Gegenstand ein sozialwissenschaftlicher, ihre Methoden aber zumindest in Teilen eher naturwissenschaftliche sind. Die Linguistik als Wissenschaft ist also was ihre Kriterien angeht härter als z.B. die Soziologie. Dass die Linguistik nicht eindeutig einem der vier Typen zuzuordnen ist, bedeutet also gerade nicht, dass sie keine Wissenschaft wäre oder weniger Gewicht hätte oder sowas. - Es gibt übrigens in der Tat neben der wissenschaftlichen Linguistik auch noch eine philosophische Linguistik (vulgo Sprachphilosophie). Die ist zwar auch eine Wissenschaft, aber in einem ganz anderen Sinne als die Linguistik, um die es hier geht, nämlich eine recht klassische Geisteswissenschaft. Deswegen betone ich immer, dass es hier um wissenschaftliche und nicht um philosophische Linguistik geht.

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Also wer wirft hier Nebelkerzen?

Ich denke mal, die Beantwortung dieser Frage überlasse ich einfach mal jedem selbst. Cool
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Kival
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Beitrag(#1966557) Verfasst am: 22.11.2014, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nicht eindeutig zu einem einzigen dieser vier Typen zuzuordnen ist die Linguistik deshalb, weil ihr Gegenstand ein sozialwissenschaftlicher, ihre Methoden aber zumindest in Teilen eher naturwissenschaftliche sind. Die Linguistik als Wissenschaft ist also was ihre Kriterien angeht härter als z.B. die Soziologie.


Sagen wir, in der Soziologie gibt es weniger Einigkeit über die Kriterien als in der Linguistik, die methodisch der Psychologie am nähsten ist.
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