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Angst als Kennzeichen unserer Zeit.
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Icesurfer
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Anmeldungsdatum: 15.02.2008
Beiträge: 1272

Beitrag(#1966827) Verfasst am: 23.11.2014, 12:58    Titel: Angst als Kennzeichen unserer Zeit. Antworten mit Zitat

Mittwoch 26 November 2014 20:00 WDR5 in Aachen :

http://www.wdr5.de/sendungen/philosophischesradio/philotourbude100.html
Zitat:
Die Angst der Mehrheit ist Ausdruck für einen Gesellschaftszustand, der auf schwankendem Boden fußt: Man fühlt sich in seinem Status bedroht, bangt um die Zukunftsaussichten der Kinder. Die unübersichtlich komplex gewordene Welt wirkt zunehmend unkontrollierbarer, die Systeme übernehmen Entscheidungsprozesse. Gefüttert wird diese Angst durch Finanzkrisen, Datenströme, Börsencrashs. Eine Angst, die sich weniger auf "den Anderen" bezieht, denn auf das Eigene: Auf die Unendlichkeit der Möglichkeit, denen wir mehr oder minder frei ausgesetzt sind – und zu denen wir uns möglicherweise verleiten lassen.



Kommentar Icesurfer :

Es ist nicht die Angst, es muss Furcht heißen,
denn Angst hat man vor etwas Unbestimmtes.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1966830) Verfasst am: 23.11.2014, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

In Bonn gibt es jetzt in den Bussen regelmäßig Durchsagen, dass Taschendiebe unterwegs seien und man doch auf sein Zeug aufpassen solle. Dass man etwas vorsichtig mit seinen Sachen ist, sollte eigentlich Common Sense und daher gar nicht der Erwähnung wert sein, aber im heutigen Diskurs werden die Bürger selbst dazu aufgerufen, selbst mehr und mehr die Rolle der Polizei zu spielen, weil der Staat allem Anschein nach seine ureigensten Aufgaben nicht mehr erfüllen kann oder will. Dass das ein Klima allseitigen Misstrauens schafft, sollte eigentlich klar sein. Ich bin mir nur inzwischen nicht mehr sicher, ob das nicht reine Absicht ist. Wenn wir unser Verhalten und unsere Einstellung diesbezüglich nicht radikal überdenken, auch gegen die uns jeden Tag entgegenschlagende Beeinflussung, dann fürchte ich, dass unsere Gesellschaft unangenehmen Zeiten entgegengeht.
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
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Beitrag(#1966851) Verfasst am: 23.11.2014, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

In denen Jahrzehnten seit dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde in der westlichen Welt den Menschen alle Fähigkeit zur Resilienz weggenommen. Praktisch niemand kann sich heute mehr aus eigener Kraft mit dem Lebensnotwendigen versorgen oder sich vor Angriffen schützen. Der Mensch von heute ist dem System hoffnungslos und vollständig ausgeliefert.

Der Nachteil liegt darin, dass man vom Funktionieren des Systems abhängig geworden ist. Wenn es versagt, ist man plötzlich schutzlos, weil man sich nicht mehr aus eigener Kraft selbst helfen kann. Zunehmend erkennt man, dass das System zusammenbricht. Das macht Angst, weil damit auch alle noch verfügbaren Schutzmechanismen, auf die man noch vertrauen konnte, zusammenbrechen.

Den Menschen wurde versprochen, dass man besser dran ist, wenn man die Fähigkeit das eigene (Über)Leben - und das seiner Familie - schützen und sichern zu können aufgibt und dem Staat überträgt. Wir beginnen zu erkennen, dass man uns belogen hat, und dass wir nun einem Staat schutzlos ausgeliefert sind, der seine Versprechen nicht mehr halten kann oder will.

Diese Angst ist existentiell, denn wir sehen keinen Ausweg.
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Tarvoc
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Beiträge: 44125

Beitrag(#1966852) Verfasst am: 23.11.2014, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Staatliche Organisation ist nicht per se falsch. Man muss nur zusehen, dass der Bevölkerung ihr Staat nicht aus den Händen gleitet und dass der Staat seine Aufgaben erfüllen kann. Nur ist leider momentan beides mindestens in Gefahr.
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armer schlucker
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Beitrag(#1966856) Verfasst am: 23.11.2014, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht nur Sex sells, sondern auch mit Angst kann man gut Geschäfte machen.
Angefangen von Versicherungen bis hin zu Schönheitspflästerchen oder Nahrungsergänzungsstoffen.

Zitat:
Staatliche Organisation ist nicht per se falsch.


Doch. Nur Leute, die Angst haben, organisieren sich in Staaten, oder werden zwangsorganisiert.

Leute, die sich mit allem arrangieren können, auch den täglichen natürlichen "Leiden", brauchen sowas nicht.
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Tarvoc
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Beitrag(#1966858) Verfasst am: 23.11.2014, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Nur Leute, die Angst haben, organisieren sich in Staaten [...]

Das ist Unsinn. Menschen organisieren sich in Staaten, wenn der Grad der Entwicklung ihrer Arbeitsteilung und Produktionsweise ein bestimmtes Niveau erreicht hat und die Notwendigkeit höherstufiger Organisation von Interessen erzeugt. Mal abgesehen davon, dass deine Aussage insofern banal ist, als es schlicht keine völlig angstfreien Menschen gibt und solche auch gar nicht überlebensfähig wären. Natürlich spielt Angst für die Staatensysteme, die wir heute vorfinden, durchaus eine Rolle. Nur halt nicht die, die du meinst.
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quadium
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Beitrag(#1966872) Verfasst am: 23.11.2014, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

In Angermünde kann man ANG-ST bestimmt als Wunschkennzeichen haben.
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armer schlucker
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Beitrag(#1966882) Verfasst am: 23.11.2014, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist Unsinn. Menschen organisieren sich in Staaten, wenn der Grad der Entwicklung ihrer Arbeitsteilung und Produktionsweise ein bestimmtes Niveau erreicht hat und die Notwendigkeit höherstufiger Organisation von Interessen erzeugt


Und wer oder was zwingt sie, ihre Arbeitsteilung und PW so weit zu treiben?
Vorstaatliche Gemeinschaften haben ausgeklügelte Mechanismen, den Status Quo zu erhalten.
Nur durch (angedrohte oder tatsächlich ausgeübte) Gewalt (kann evtl. auch Naturgewalt sein), also Angsterzeugung, bilden sie staatsähnliche Organisationsformen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalte_und_hei%C3%9Fe_Kulturen_oder_Optionen


Zitat:
als es schlicht keine völlig angstfreien Menschen gibt und solche auch gar nicht überlebensfähig wären.


Das ist unwahr. Natürlich gibt es instinktive Ängste, aber das muß nicht zwangsläufig zu Staatsgründungen führen. Und überleben und glücklich sein kann man auch ohne Staat.
http://www.taz.de/!77472/

(leider funzt der link zur taz nicht direkt)

Staats- und Fortschrittsgläubigkeit ist die Religion verängstigter, unfreier und zur selbstbestimmten Gestaltung ihres Lebens unfähiger Menschen. Rabert hat das oben sehr gut beschrieben.
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vrolijke
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Beitrag(#1966884) Verfasst am: 23.11.2014, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Angsthasen aller Länder, vereinigt euch.
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Friedensreich
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Beitrag(#1966885) Verfasst am: 23.11.2014, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Dass es notwendig ist Angst zu haben, wird uns täglich über Medien eingebleut. Die einschlägige Industrie bietet dann entsprechendes Material bzw. Geräte an, um sich sicherer zu fühlen. Das beginnt bei Alarmanlagen, Fahrradhelmen und Telefonen mit Notruftaste. Dabei werden die Bürger immer mehr lückenlos überwacht bzw. merken gar nicht, was alles über jeden einzelnen im Netz, bei Behörden und Firmen gespeichert ist. Irgendwann, wenn der zeitpunkt günstig ist, wird uns das alles um die Ohren fliegen.
Ich versuche schon seit Jahren dem gegenzusteuern, indem ich das Mobiltelefon beispielsweise abschalte und es einfach zuhause liegen lasse. Ich bestelle seit Jahren Retauranplätzet und Theaterkarten nur telefonisch oder kaufe sie direkt gegen Bar. Auch Einkäufe erledige ich zu 90% mit Bargeld.
Noch ein Beispiel: Ich hatte in meinem Haus vor 7/8 Jahren in Serie mehrere Einbrüche, trotz Alarmanlage. Schaden war überschaubar. Damals habe ich alle Hecken die die Sicht aufs Grundstück behindern, auf 1,5m zurückgeschnitten. Seither ist Ruhe.

Ich meine damit, dass man Angst haben kann, aber man kann auch etwas dagegen unternehmen anstatt in Panik zu geraten.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#1966887) Verfasst am: 23.11.2014, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:

Ich meine damit, dass man Angst haben kann, aber man kann auch etwas dagegen unternehmen anstatt in Panik zu geraten.


Wenn ich was zu kaufen suche, nutze ich meist die "privat-Fenster-Funktion", weil mir die sonst anschliessende Werbeeinblendungen auf den Zeiger gehen.

Ich werde aber einen Teufel tun, irgend einen Gedanken zurückzuhalten, weil er abgehört werden könnte.

Wozu sollte man angst haben deswegen? Das ist mir völlig fremd.
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Friedensreich
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Beitrag(#1966894) Verfasst am: 23.11.2014, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

War vielleicht schlecht ausgedrückt. Habe selbst keine Angst. Der Hauptgrund ist auch für mich, nicht immer lästige Werbung, Sonderangebote etc. zu bekommen.
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Pfirsich
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Beitrag(#1966896) Verfasst am: 23.11.2014, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Handy ist grundsätzlich aus, mein Amazon-Konto gelöscht (schon der netten Buchhändlerin zuliebe). Im Internet bestellen tue ich wenn, dann Kataloge.

Und ich bin an diesem Rechner nicht allein.
Was sagt es wohl über mich aus, dass ich mich für Kochrezepte interessiere... äh... hä? Am Kopf kratzen
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Rabert
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Beitrag(#1966903) Verfasst am: 23.11.2014, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Dass es notwendig ist Angst zu haben, wird uns täglich über Medien eingebleut.

Da gibt es übrigens mittlerweile diverse Untersuchungen drüber. So ist die Zahl der Gewalttaten in den USA mit ca. 2 Jahrzehnten Abstand ziemlich genau der Zahl der Fernsehanschlüsse gefolgt. (vergl. Dave Grossman oder Michael Moore).

Die Medien leben vom Angst schüren (nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten), und man braucht sich nicht zu wundern, wenn dies langfristig Wirkung zeigt.
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Tarvoc
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Beitrag(#1966955) Verfasst am: 23.11.2014, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Und wer oder was zwingt sie, ihre Arbeitsteilung und PW so weit zu treiben?

Ihre eigenen Bedürfnisse. Mit den Augen rollen

Eine funktionierende arbeitsteilige Gesellschaft lässt sich überhaupt nicht allein auf Zwang gründen. Dass Zwang auch eine Rolle spielt, und oft keine geringe, ist schon richtig. Wieder: Du stellst diese Rolle lediglich falsch dar.

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es instinktive Ängste, aber das muß nicht zwangsläufig zu Staatsgründungen führen.

Strohmann. Ich habe nicht dafür argumentiert, dass es zwangsläufig Staaten geben muss. Im Gegenteil: Ich bestreite ja gerade, dass der Zusammenhang zwischen Ängsten und Staatsgründungen so simpel ist, wie du ihn darstellst.
Du warst derjenige, der behauptet hat, nur Menschen mit Ängsten würden Staaten gründen. Ich habe gesagt, dass deine Behauptung erstens völlig banal ist und zweitens einen Zusammenhang suggeriert, der so nicht besteht.

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Und überleben und glücklich sein kann man auch ohne Staat.

Hab' ich nicht bestritten. Im Gegenteil: Wer es fertig bringt, unter modernen Bedingungen sein Leben und seine Produktion nichtstaatlich zu organisieren, der hat meinen Respekt. (Z.B. die Leute von der EZLN.)

Ich habe nicht behauptet, dass staatliche Organisation das einzig Richtige ist, sondern dass sie nicht per se falsch ist. Nicht mehr und nicht weniger.
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armer schlucker
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Beitrag(#1966964) Verfasst am: 23.11.2014, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ihre eigenen Bedürfnisse. Mit den Augen rollen Eine funktionierende arbeitsteilige Gesellschaft lässt sich überhaupt nicht allein auf Zwang gründen. Dass Zwang auch eine Rolle spielt, ist schon richtig. Wieder: Du stellst diese Rolle lediglich falsch dar.


Zwang kann auch anders aussehen als das da jemand mit der Peitsche steht.
Z.B., wenn man Leuten einredet, sie wären irgendwem irgendwas schuldig, oder gar prinzipiell "schuldig", wie es gewisse Religionen erzählen.
Wenn also jemand es fertig bringt, seinen Mitmenschen einzureden, sie müßten ihm Abgaben zahlen (z.B. um die Götter gnädig zu stimmen, oder ihn vor Verbrechern zu schützen) dann sind diese gezwungen, ihre Produktion zu erhöhen. Schwupps, schon haben wir nen Wettlauf.
Ich wage zu behaupten, das gar kein ursprüngliches Bedürfnis nach erhöhter produktion da war, sondern das das nachgeordnet ist. Zuerst war Zwang, dann die Produktivitätssteigerung.
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4uptlingstum
Zitat:
Häuptlingstümer sind häufig expansiv und wollen sich ausdehnen; sie entwickeln einen ständig steigenden Bedarf an Arbeitskräften. Denn nur wenn die Lineage oder der Clan des Häuptlings über zahlreiche Arbeitskräfte verfügt, kann sie ein Mehrprodukt erwirtschaften, das für seine zahlreichen Verpflichtungen ausreicht. Neben der Ausbeutung der anderen Abstammungsgruppen des Häuptlingstums wird er versuchen, durch Kriege gegen Nachbargebiete weitere Arbeitskräfte zu gewinnen. Aus diesem Grund tendiert die Bevölkerung der Häuptlingstümer in ihrer Kernzone dazu, rapide zu wachsen. Zudem dehnen sie sich über größere Gebiete aus.[12] Wenn die historischen und ökologischen Bedingungen eine solche Expansion zulassen und fördern, festigen sich die vertikalen Machtstrukturen und es können sich aus den Häuptlingstümern die ersten Formen der eigentlichen Staaten entwickeln.


Zitat:
Ich habe nicht behauptet, dass staatliche Organisation das einzig Richtige ist, sondern dass sie nicht per se falsch ist. Nicht mehr und nicht weniger.


Kann etwas, das von Grund her (Ursache und Ausbreitung) falsch ist, richtig sein?
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1966968) Verfasst am: 23.11.2014, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Angst ist wichtig ... wichtiger ist aber, wie man mit Angst umgeht und was man selbst aus ihr entstehen lassen kann.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1967070) Verfasst am: 24.11.2014, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
In Bonn gibt es jetzt in den Bussen regelmäßig Durchsagen, dass Taschendiebe unterwegs seien und man doch auf sein Zeug aufpassen solle. Dass man etwas vorsichtig mit seinen Sachen ist, sollte eigentlich Common Sense und daher gar nicht der Erwähnung wert sein, aber im heutigen Diskurs werden die Bürger selbst dazu aufgerufen, selbst mehr und mehr die Rolle der Polizei zu spielen, weil der Staat allem Anschein nach seine ureigensten Aufgaben nicht mehr erfüllen kann oder will. Dass das ein Klima allseitigen Misstrauens schafft, sollte eigentlich klar sein. Ich bin mir nur inzwischen nicht mehr sicher, ob das nicht reine Absicht ist. Wenn wir unser Verhalten und unsere Einstellung diesbezüglich nicht radikal überdenken, auch gegen die uns jeden Tag entgegenschlagende Beeinflussung, dann fürchte ich, dass unsere Gesellschaft unangenehmen Zeiten entgegengeht.
Seit wann kann die Polizei Taschendiebstähle verhindern?

Ich weiss nicht, ob da Absicht hintersteckt, aber der Trend geht aktuell ganz klar dahin, normale Situationen zu Angsträumen zu klassifizieren. Da werden dann, ich sehe das in der Politik immer wieder, individuelle Ängste zu kollektiven aufgebaut und marginale Bedrohung zu Alltagsgefahren. Allgemein beobachte ich ein Verschwinden der Unterscheidung zwischen Einzelfall und gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen, übrigens auch in vielen anderen Diskursen - nicht alle davon negativ (Stichwort Barrierefreiheit für Behinderte).
Wenn es Absicht ist, stelllt sich die Frage: Wessen Absicht?
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Jesus Christus
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Anmeldungsdatum: 11.12.2013
Beiträge: 666
Wohnort: Tartaros

Beitrag(#1967092) Verfasst am: 24.11.2014, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Deutschen sind 2014 so entspannt wie lange nicht mehr. Nie zuvor in der R+V-Langzeitstudie "Die Ängste der Deutschen" befürchteten so wenige Bundesbürger, dass es mit der Wirtschaft bergab geht und die Arbeitslosenzahlen steigen. Auf ein Rekordtief fiel auch die Sorge um die Überforderung der Politiker. Und noch wichtiger: Der Angstindex, der Durchschnitt aller langjährig abgefragten Ängste, sank um 2 Prozentpunkte auf 39 Prozent - und damit auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren.

( http://www.presseportal.de/pm/63400/2822954/studie-der-r-v-versicherung-die-aengste-der-deutschen-2014-deutsche-im-stimmungshoch-aber-weiterhin/ )

Studienergebnisse: http://www.ruv.de/de/presse/download/pdf/aengste-der-deutschen-2014/grafiken-bundeslander.pdf
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Beiträge: 44125

Beitrag(#1967151) Verfasst am: 24.11.2014, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Zwang kann auch anders aussehen als das da jemand mit der Peitsche steht. Z.B., wenn man Leuten einredet, sie wären irgendwem irgendwas schuldig, oder gar prinzipiell "schuldig", wie es gewisse Religionen erzählen.

Was du nicht sagst. Ich schreibe meine Dissertation über Ideologie, kenne mich also schon ein bisschen damit aus. zwinkern

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Wenn also jemand es fertig bringt, seinen Mitmenschen einzureden, sie müßten ihm Abgaben zahlen (z.B. um die Götter gnädig zu stimmen, oder ihn vor Verbrechern zu schützen) dann sind diese gezwungen, ihre Produktion zu erhöhen.

Aber vielleicht ist es für sie von Vorteil, wenn sie ihm (zumindest partiell) die Aufgabe anvertrauen, ihren Schutz zu übernehmen. Das macht sie nämlich frei für andere Tätigkeiten oder für Muße. Und das hat auch sehr viel mit dem Thema Angst und Angstfreiheit zu tun.

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Ich wage zu behaupten, das gar kein ursprüngliches Bedürfnis nach erhöhter produktion da war, sondern das das nachgeordnet ist. Zuerst war Zwang, dann die Produktivitätssteigerung.

Die Existenz institutionalisierter Häuptlingspositionen impliziert bereits ein wenigstens minimales Mehrprodukt. In einer Urhorde völlig ohne jede Produktion von Überschuss, die ganz unmittelbar nur von der Hand in den Mund lebt. ließe sich überhaupt kein durchgehender einseitiger Zwang etablieren. Schon deshalb, weil das ganz unmittelbar das Überleben der ganzen Horde gefährden würde. Alle Gesellschaften mit institutionalisierten Häuptlingspositionen sind und waren z.B. bereits entweder zumindest teilweise sesshaft oder besaßen Herden von Zuchttieren, was beides ohne eine gewisse Überschussproduktion überhaupt nicht gehen würde. Wenn du eine Gesellschaft ohne jedes Mehrprodukt sehen willst, schau dir einen Stamm von Gorillas an. Bzw. selbst bei denen bin ich mir nicht so ganz sicher. Noch eher passend wäre ein Wolfsrudel. Wenn das dein Ideal ist, okay - aber dann kann ich nicht anders als dich für bekloppt zu erklären. Es gibt keine ideal ausgeglichene Produktionsweise. Die einzige Alternative zum Überschuss ist immer der Mangel. Die einzige Alternative zum Menschen ist nicht der Engel, sondern der Wolf.

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Kann etwas, das von Grund her (Ursache und Ausbreitung) falsch ist, richtig sein?

Auf blödsinnige rhetorische Fragen muss ich nicht antworten. Ich frage dich ja auch nicht, ob du endlich aufgehört hast, kleine Tiere zu quälen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44125

Beitrag(#1967154) Verfasst am: 24.11.2014, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Seit wann kann die Polizei Taschendiebstähle verhindern?

Das wollte ich eigentlich nicht suggeriert haben. Hab' mich wohl unklar ausgedrückt. Auf diese Weise präventiv tätig werden kann die Polizei natürlich nicht, und zwar aus gutem Grund.
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#1967158) Verfasst am: 24.11.2014, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Muss die Angst nicht größer gewesen sein, je mehr sich der Mensch Kräften ausgeliefert sah, die er nicht beherrschen konnte? Also tendenziell je weiter zurück in die Vergangenheit, desto größer?
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vrolijke
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Beitrag(#1967164) Verfasst am: 24.11.2014, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Muss die Angst nicht größer gewesen sein, je mehr sich der Mensch Kräften ausgeliefert sah, die er nicht beherrschen konnte? Also tendenziell je weiter zurück in die Vergangenheit, desto größer?

Ich denke aber auch, dass je weniger man konkrete Furcht haben muß, desto mehr difuse Angst sich breit macht.
Ist nur ein spontaner Gedanke bei mir.
Da sollte man eine Statistik zur Hand haben, ob es in Zeiten, worin man echte Gefahren ausgesetzt war, die Menschen weniger undefinierbare Ängste hatten?

Wobei das auch nicht unbedingt was aussagt. Wer geht schon zum Psychiater mit eine Phobie, wenn regelmäßig Fliegerbombenallarm ist?
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Beitrag(#1967289) Verfasst am: 25.11.2014, 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

"Herr Doktor, ich habe eine Phobie vor dem Geräusch von Alarmsirenen." noc
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Ratio
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Beiträge: 1479

Beitrag(#1967299) Verfasst am: 25.11.2014, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:

Ich wage zu behaupten, das gar kein ursprüngliches Bedürfnis nach erhöhter produktion da war, sondern das das nachgeordnet ist. Zuerst war Zwang, dann die Produktivitätssteigerung.


Du wagst also zu behaupten, dass es kein ursprüngliches Bedürfnis nach dem eigenen Wohlergehen gibt? Sprich, du wagst zu behaupten, dass es niemanden gibt, der erkennt, dass wenn er so viele Kühe züchtet, dass er zwei abgeben kann, er dies tut, um diese gegen andere Güter einzutauschen, die im den Alltag versüßen?

Zu bedenken wäre hier auch, warum du Produktivitätssteigerung per se für schlecht hältst. Mit ihr geht nicht zwangsweise ein Schaden Dritter (oder auch der Umwelt) einher.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1967320) Verfasst am: 25.11.2014, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Ich wage zu behaupten, das gar kein ursprüngliches Bedürfnis nach erhöhter produktion da war, sondern das das nachgeordnet ist. Zuerst war Zwang, dann die Produktivitätssteigerung.

Die Existenz institutionalisierter Häuptlingspositionen impliziert bereits ein wenigstens minimales Mehrprodukt. In einer Urhorde völlig ohne jede Produktion von Überschuss, die ganz unmittelbar nur von der Hand in den Mund lebt. ließe sich überhaupt kein durchgehender einseitiger Zwang etablieren. Schon deshalb, weil das ganz unmittelbar das Überleben der ganzen Horde gefährden würde. Alle Gesellschaften mit institutionalisierten Häuptlingspositionen sind und waren z.B. bereits entweder zumindest teilweise sesshaft oder besaßen Herden von Zuchttieren, was beides ohne eine gewisse Überschussproduktion überhaupt nicht gehen würde.
Aus was speist sich diese Annahme? Hast du mir unbekannte Erkenntnisse über die Hierarchie von Neandertaler-Gruppen?

Es ist immer einfach, Behauptungen mit unergründlichem zu belegen, wie hier dem angenommenen Verhalten längst ausgestorbener und weitgehend undokumentierter Gesellschaften vor Entwicklung der Sesshaftigkeit. Nur baut man so lediglich einen Zirkelschluss auf.
Auch eine nicht-sesshafte Kultur kann bestimmte Fähigkeiten besser gebrauchen als andere und daraus eine Hierarchie von Individuen anhand ihrer Talente abzuleiten, erscheint mir alles andere als absurd. Zumal es ja auch bei zB Wölfen Hierarchien gibt, und das ganz ohne dass es der Produktivitätssteigerung dienen würde.
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Anmeldungsdatum: 21.09.2013
Beiträge: 683

Beitrag(#1967369) Verfasst am: 25.11.2014, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zumal es ja auch bei zB Wölfen Hierarchien gibt, und das ganz ohne dass es der Produktivitätssteigerung dienen würde.

Denke schon, dass das Zusammenleben in Rudeln bei Wölfen in erster Linie der Verbesserung der Chancen des Jagderfolges (Produktionssteigerung) dient.
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Skeptiker
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Beitrag(#1967373) Verfasst am: 25.11.2014, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Ich wage zu behaupten, das gar kein ursprüngliches Bedürfnis nach erhöhter produktion da war, sondern das das nachgeordnet ist. Zuerst war Zwang, dann die Produktivitätssteigerung.

Die Existenz institutionalisierter Häuptlingspositionen impliziert bereits ein wenigstens minimales Mehrprodukt. In einer Urhorde völlig ohne jede Produktion von Überschuss, die ganz unmittelbar nur von der Hand in den Mund lebt. ließe sich überhaupt kein durchgehender einseitiger Zwang etablieren. Schon deshalb, weil das ganz unmittelbar das Überleben der ganzen Horde gefährden würde. Alle Gesellschaften mit institutionalisierten Häuptlingspositionen sind und waren z.B. bereits entweder zumindest teilweise sesshaft oder besaßen Herden von Zuchttieren, was beides ohne eine gewisse Überschussproduktion überhaupt nicht gehen würde.
Aus was speist sich diese Annahme? Hast du mir unbekannte Erkenntnisse über die Hierarchie von Neandertaler-Gruppen?

Es ist immer einfach, Behauptungen mit unergründlichem zu belegen, wie hier dem angenommenen Verhalten längst ausgestorbener und weitgehend undokumentierter Gesellschaften vor Entwicklung der Sesshaftigkeit. Nur baut man so lediglich einen Zirkelschluss auf.
Auch eine nicht-sesshafte Kultur kann bestimmte Fähigkeiten besser gebrauchen als andere und daraus eine Hierarchie von Individuen anhand ihrer Talente abzuleiten, erscheint mir alles andere als absurd. Zumal es ja auch bei zB Wölfen Hierarchien gibt, und das ganz ohne dass es der Produktivitätssteigerung dienen würde.


So ist es. Daumen hoch!

Hierarchie ist das eine, Klassenherrschaft ist das andere.

Beides sind zwei ganz verschiedene Dinge.

Hierarchie ist etwas völlig normales, natürliches, in jeder Gruppe existierendes, Klassenherrschaft ist dagegen unnatürlich und unnormal ...-!
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Tarvoc
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Beitrag(#1967409) Verfasst am: 25.11.2014, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Aus was speist sich diese Annahme? Hast du mir unbekannte Erkenntnisse über die Hierarchie [...]

Nein. Ich habe noch nicht mal über "Hierarchie" gesprochen. Du wirst feststellen, dass das Wort bei mir nicht vorkommt. Ich sprach über bestimmte Arten gesellschaftlicher Institutionen. Und zwar konkret über die, die armer schlucker als Beispiel angeführt hatte, und über sonst gar keine.
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Misterfritz
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Beitrag(#1967414) Verfasst am: 25.11.2014, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Aus was speist sich diese Annahme? Hast du mir unbekannte Erkenntnisse über die Hierarchie [...]

Nein. Ich habe noch nicht mal über "Hierarchie" gesprochen. Du wirst feststellen, dass das Wort bei mir nicht vorkommt. Ich sprach über bestimmte Arten gesellschaftlicher Institutionen. Und zwar konkret über die, die armer schlucker als Beispiel angeführt hatte, und über sonst gar keine.

und du meinst
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Existenz institutionalisierter Häuptlingspositionen impliziert bereits ein wenigstens minimales Mehrprodukt.
eine häuptlingsposition beschreibt nicht gerade eine art von hierarchie? nur weil du das wort nicht genutzt hast, hast du dennoch von hierarchien geschrieben.
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