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Liebe PEGIDA-Demonstranten. Ein polemischer Brief von Sünnerklaas
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#1972845) Verfasst am: 19.12.2014, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
So etwas wie eine "humanitäre Verpflichtung" gegenüber Einwanderern gibt es m.E. nicht.


Bitte nicht im luftleeren Raum diskutieren.

Genfer Konvention:
Zitat:
Anerkannte Flüchtlinge sind solche, die verfolgt werden wegen:

„Rasse”
Religion
Nationalität
Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe
politischer Überzeugung

Ziel der Konvention ist ein möglichst einheitlicher Rechtsstatus für Menschen, die keinen diplomatischen Schutz ihres Heimatlandes mehr genießen. Allerdings enthält die Konvention eine zeitliche Einschränkung: So bezieht sie sich lediglich auf Personen, die „infolge von Ereignissen, die vor dem 1. Januar 1951 eingetreten sind” (Art. 1 A Nr. 2) zu Flüchtlingen wurden. Sie enthält damit keine Regelungen für die Rechte von späteren Flüchtlingen.

Die Konvention führt u. a. folgende Rechte eines Flüchtlings auf:

Schutz vor Diskriminierung wegen Rasse, Religion oder Herkunftsland (Art. 3)
Religionsfreiheit (Art. 4) – wobei hier nur das sog. Gebot der Inländergleichbehandlung gilt, d. h. Flüchtlinge und Staatsbürger werden in ihrer Religionsfreiheit gleichgestellt; Einschränkungen für Staatsbürger dürfen dann auch für Flüchtlinge gelten.
freier Zugang zu den Gerichten (Art. 16)
Ausstellung eines Reiseausweises für Flüchtlinge (Art. 28)
Straffreiheit der illegalen Einreise, sofern der Flüchtling sich umgehend bei den Behörden meldet (Art. 31 Abs. 1)
Schutz vor Ausweisung (Art. 33, Non-Refoulement-Prinzip – Grundsatz der Nichtzurückweisung)
Insgesamt gewähren die Vertragsstaaten einem Flüchtling weitgehend die gleichen Rechte wie Ausländern im Allgemeinen; ein Flüchtling darf also nicht als „Ausländer 2. Klasse” behandelt werden.


http://de.wikipedia.org/wiki/Abkommen_%C3%BCber_die_Rechtsstellung_der_Fl%C3%BCchtlinge


Unterzeichner der Genfer Konvention:




Wenn die fremdenfeindlichen pegida-Anhänger an dieser Grundlage rütteln wollen, stellen sie sich ausserhalb eines internationalen Standards.

Ich halte Deine Aussage, so wie Du sie formulierst, übrigens für ein Chiffre der Fremdenfeindlichkeit.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1972848) Verfasst am: 19.12.2014, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:

Bestreiten möchte ich aber den angedeuteten Unsinn einer Grenzüberwachung. Mir erscheint es nur logisch, dass es so wie bisher aus einer Kosten-Nutzen Betrachtung heraus, die positiv zu Gunsten der Abschottung gegenüber Flüchtlingen ausfällt,gemacht wird.


Meine Zustimmung.

Ich würde die Sache mit der "Kosten-Nutzen-Betrachtung" sogar noch schärfer formulieren. (...)


Schönes Beispiel dafür, wie man den von mir an sich geschätzten Utilitarismus pervertieren kann. Erstens bewegt man sich hier, worauf schon meine Vorposter hingewiesen haben, in einem anderen Kontext als dem privaten. Da gibt es Verträge, Verpflichtungen und m.E. auch eine ethische Verantwortung, die sich z.B. aus der Geschichte oder der Tatsache einer sehr ungerechten Weltwirtschaftsordnung ableitet. Und es ist ja nicht so, wie die Pegida-Jünger behaupten, dass sich damit niemand beschäftigen würde. Im Gegenteil: Über kaum ein Thema wird so viel und intensiv diskutiert. Am Ende wird man sich fragen müssen, in welchem Ausmaß wir ein kleines Stückchen unseres Lebensstandards abgeben und wie es dabei möglichst gerecht und sozial ausgewogen zugehen kann. Bislang kann ich nicht erkennen, dass die gegenwärtige Zuwanderungs- oder Flüchtlingspolitik dazu führen würde, dass das momentan ein relevantes Problem wäre. Da kann man über ganz andere Themen reden. Es wird von Pegida & Co nur zu einem gemacht - entweder aus Dummheit oder aus Kalkül oder weil man halt irgenwas zum abreagieren sucht und einen Sündenbock braucht.
Aber auch dein Verständnis von Demokratie überzeugt mich nicht. Natürlich gibt es Grenzen für den "Volkswillen", u.a. und aus guten Gründen im GG festgelegt. Außerdem sind wir in eine globalisierte Welt eingebunden, in der man nicht mehr so tun kann, als gehe uns der Rest der Welt nichts an. Da darf man als Export-Nation auch mal eine "Kosten-Nutzen-Rechnung" aufmachen...
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1972856) Verfasst am: 19.12.2014, 11:19    Titel: campact-blog mit embedded Video zur Anstalt Antworten mit Zitat

Im Blog von Campact wird das Thema Pegida auch behandelt:

Zitat:
Pegida – Menschenfeindlichkeit muss enttarnt werden

“Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt”, wußte schon Joachim Ringelnatz. Der Kabarettist Claus von Wagner nimmt die Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) aufs Korn. Lasst uns diesen Beitrag mit allen Leuten teilen, die wir kennen und damit kraftvoll und entschlossen zeigen: Deutschland ist nicht Pegida!

Es ist höchste Zeit der fremdenfeindlichen Bewegung Pegida entschlossen Paroli zu bieten! Selbst die Medien im Ausland berichten bereits über die Demonstrationen in Deutschland, so titelte der Guardian kürzlich: “Estimated 15.000 people join ‘pinstriped Nazis’ on march in Dresden“.

Deutschland besteht nicht aus Pegida, steht keinesfalls hinter Pegida und wird es auch nie tun, solange es viele kritische Menschen mit Zivilcourage gibt, die ihre Stimme dagegen erheben!

Bei Pegida werden starke Ängste gegen den Islam geschürt und Flüchtlinge diskriminiert. Und so richtet sich Claus von Wagner an Pegida-Anhänger mit den Worten: “Eure Feindbilder sind so real wie der Weihnachtsmann und nichts anderes als schlecht versteckter Rassismus.”


http://blog.campact.de/2014/12/pegida-menschenfeindlichkeit-muss-enttarnt-werden/


Pegida ist die Kritik der Kritiklosen, die Ersetzung von struktureller und politischer Kritik durch ad hominems gegen diverse ausgeguckte Gruppen dieser Gesellschaft.

Das ist leider nicht neu, insbesondere nicht in Deutschland ...-! paint
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Free Julian Assange! Lock up the Killers!

Populismus ist keine Verschwörungstheorie

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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1972860) Verfasst am: 19.12.2014, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Wenn die fremdenfeindlichen pegida-Anhänger an dieser Grundlage rütteln wollen, stellen sie sich ausserhalb eines internationalen Standards.


Zelig, ich befürchte, dass das einen erheblichen Teil der Anhänger erst einmal nicht interessiert. So weit denken sie gar nicht. Ich sehe da nichts weiter, als infantile Kleingeister auf den Strassen, welche von der Sorte "Ick will doch ooch ma..."

Interessieren wird es sie erst, wenn es wegen des Bruchs solcher internationaler Standards zu Wirtschaftssanktionen kommt. Wenn das Zweit- oder Dritt-Eifon nicht mehr gekauft werden kann - oder wenn es mal wieder keine Bananen und- ganz wichtig: keine CocaCola und keine Levis-Jeans gibt. Dann werden sie vom fremdenfeindlich Wutgebrüll in den weinerlichen Jammer- und Heulmodus der "Verfolgten" verfallen.
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Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#1972867) Verfasst am: 19.12.2014, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
So etwas wie eine "humanitäre Verpflichtung" gegenüber Einwanderern gibt es m.E. nicht. Im privaten Bereich ist das eigentlich vollkommen logisch. Ich kann selber entscheiden, wen ich in meine Wohnung reinlasse oder nicht.

Diese Haltung in Bezug auf die eigene Wohnung erscheint nur deswegen heutzutage in unserer Gesellschaft akzeptabel, weil unsere Gesellschaft für Hilfsbedürftige und Fremde soziale Mechanismen entwickelt hat, die das individuelle Engagement wie die Aufnahme in die eigene Wohnung im Regelfall überflüssig machen. In Zeiten, wo es das noch nicht gab, wäre eine solche Verweigerung der Gastfreundschaft in praktisch jeder Kultur als ethisch unakzeptabel erscheinen. Und genau so werte ich die Rückwendung auf die allgemeinen sozialen Mechanismen - die Tatsache, dass es individuell nicht mehr nötig ist, als Argument dafür zu benutzen, dass man auch das lassen sollte, warum es individuell nicht mehr nötig ist.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1972868) Verfasst am: 19.12.2014, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Das mit dem Gönnertum halte ich für eine ebenso gewagte These.

Gar nicht. Der Gedanke drängt sich doch dem Bürger geradezu auf:
"Wir haben das arme Schwein bei uns reingelassen und geben ihm zu fressen, also soll er gefälligst das Maul halten und sich ordentlich benehmen."
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1972895) Verfasst am: 19.12.2014, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
So etwas wie eine "humanitäre Verpflichtung" gegenüber Einwanderern gibt es m.E. nicht. Im privaten Bereich ist das eigentlich vollkommen logisch. Ich kann selber entscheiden, wen ich in meine Wohnung reinlasse oder nicht.

Diese Haltung in Bezug auf die eigene Wohnung erscheint nur deswegen heutzutage in unserer Gesellschaft akzeptabel, weil unsere Gesellschaft für Hilfsbedürftige und Fremde soziale Mechanismen entwickelt hat, die das individuelle Engagement wie die Aufnahme in die eigene Wohnung im Regelfall überflüssig machen. In Zeiten, wo es das noch nicht gab, wäre eine solche Verweigerung der Gastfreundschaft in praktisch jeder Kultur als ethisch unakzeptabel erscheinen. Und genau so werte ich die Rückwendung auf die allgemeinen sozialen Mechanismen - die Tatsache, dass es individuell nicht mehr nötig ist, als Argument dafür zu benutzen, dass man auch das lassen sollte, warum es individuell nicht mehr nötig ist.


Sehr guter Punkt!

Dazu sind einige Dinge zu bemerken:
1. "Ethisch akzeptables Handeln" und das Vornehmen einer "Kosten-Nutzen-Rechnung" wird offensichtlich als krasser Gegensatz gesehen. Der User Effô Tisetti warf mir gar vor, ich würde den "Utilitarismus pervertieren". Um ehrlich zu sein habe ich mich noch nie mit dem Utilitarismus beschäftigt und wüsste daher auch nicht, wie ich ihn pervertieren könnte, selbst wenn ich es wollte. Nun ja, wie dem auch sei, in Wirklichkeit ist es gar kein Gegensatz.

Denn selbstverständlich bezieht sich der erwartete "Nutzen" einer Handlung nicht nur auf den Erwerb von Flachbildschirmfernsehern und anderen sinnlichen Annehmlichkeiten, sondern er kann sich auch darauf beziehen mit seinem Handeln einer bestimmten ethischen Norm zu genügen. Ich glaube, dass der Wunsch ein reines Gewissen zu haben, frei von Schuldgefühlen zu sein, die Anerkennung seiner Mitmenschen zu ernten, für viele Menschen ein sehr stark ausschlaggebender Triebfeder ihres Tuns ist. Für viele Menschen sehen einen sehr großen Nutzen einer Handlung überhaupt der ein reines Gewissen zu haben - was ja auch logisch ist, wenn man bedenkt, dass wir soziale Wesen sind.

2. Wenn sowas wie ein allgemeiner Konsens besteht, dass bestimmte ethische Standards zu gelten haben, wie du es zumindest in Bezug auf die Vergangenheit beschreibst, dann braucht die Politik ja nichts anderes zu tun als diesen Konsens wahrzunehmen und ihn umzusetzen. Nun wird aber durch die PEGIDA offensichtlich klar und deutlich bezweifelt, dass die Politiker sich um die Wahrnehmung des allgemeinen Konsens in der Bevölkerung zu bemühen. Und die Tatsache, dass die Politiker die PEGIDA beschimpft kann insofern als Bestätigung dieser Kritik gesehen werden.

3. Überdies ist zu sagen, dass die Hilfsbereitschaft für Notleidende nicht nur unter Integrationsbefürwortern Konsens ist, sondern auch unter den PEGIDA-Demonstranten selbst. Es handelt sich sogar um den ersten Punkt ihres Positionspapiers:

PEGIDA-Positionspapier hat folgendes geschrieben:
PEGIDA ist FÜR die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten. Das ist
Menschenpflicht!


https://www.facebook.com/pages/PEGIDA/790669100971515

Mit freundlichem Gruß,
Mirko
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1972898) Verfasst am: 19.12.2014, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Das mit dem Gönnertum halte ich für eine ebenso gewagte These.

Gar nicht. Der Gedanke drängt sich doch dem Bürger geradezu auf:
"Wir haben das arme Schwein bei uns reingelassen und geben ihm zu fressen, also soll er gefälligst das Maul halten und sich ordentlich benehmen."


Sicherlich ist es ein Aspekt, den viele Menschen intuitiv bei ihrer Kosten-Nutzen-Rechnung vornehmen. Natürlich werde ich einem Menschen nicht helfen, wenn ich den Verdacht habe, dass die erwarteten Kosten in Form von Undankbarkeit, schlechtes Benehmen, usw. zu hoch sind - außer vielleicht wenn er in sehr hoher Not ist.

Dass diese Rechnung vorgenommen wird, ist doch unabhängig davon, ob die zu helfende Person ein Ausländern ist, ein Senior, ein Behinderter, eine Frau, ein Legastheniker, homosexuell oder ein weißer Mann.

Mit freundlichen Grüßen,
Mirko
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1972899) Verfasst am: 19.12.2014, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Das mit dem Gönnertum halte ich für eine ebenso gewagte These.

Gar nicht. Der Gedanke drängt sich doch dem Bürger geradezu auf:
"Wir haben das arme Schwein bei uns reingelassen und geben ihm zu fressen, also soll er gefälligst das Maul halten und sich ordentlich benehmen."


Ja. Den Grund für meine Aussage habe ich in einem später folgenden Beitrag genannt. Natürlich hast du recht.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#1972900) Verfasst am: 19.12.2014, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Wenn die fremdenfeindlichen pegida-Anhänger an dieser Grundlage rütteln wollen, stellen sie sich ausserhalb eines internationalen Standards.


Zelig, ich befürchte, dass das einen erheblichen Teil der Anhänger erst einmal nicht interessiert.


Ja. Du hast recht. Ich wollte eigentlich nur ein bisschen die Diskussion erden. Man darf zwar unethische Standpunkte vertreten, aber man kann nicht so tun, als stünde deren Realisierung in unserem Belieben. Die Forderung der pegida-Freunde krankt ja sowieso schon an der Missachtung der Realität, wenn man sich die Zahlen zu den Asylgesuchen in Deutschland anschaut.


sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
So weit denken sie gar nicht. Ich sehe da nichts weiter, als infantile Kleingeister auf den Strassen, welche von der Sorte "Ick will doch ooch ma..."


Hoffentlich behältst Du recht. Ich fürchte das Potential der Gemengelage aus Ressentiments, Unzufriedenheit (berechtigte und unberechtigte), und dem Wiedererwachen nationaler bis nationalistischer Ideen. Ich fürchte, daß wir gerade nur das Oberflächensäuseln einer Strömung erleben könnten, die sich dauerhaft und mit zunehmendem Selbstbewusstsein als politische Kraft in Deutschland etablieren wird.
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Kival
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Beitrag(#1972904) Verfasst am: 19.12.2014, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
So weit denken sie gar nicht. Ich sehe da nichts weiter, als infantile Kleingeister auf den Strassen, welche von der Sorte "Ick will doch ooch ma..."


Hoffentlich behältst Du recht. Ich fürchte das Potential der Gemengelage aus Ressentiments, Unzufriedenheit (berechtigte und unberechtigte), und dem Wiedererwachen nationaler bis nationalistischer Ideen. Ich fürchte, daß wir gerade nur das Oberflächensäuseln einer Strömung erleben könnten, die sich dauerhaft und mit zunehmendem Selbstbewusstsein als politische Kraft in Deutschland etablieren wird.


Ja, ich halte es auch für irrig, alle damit beteiligten und mitlaufenden für irgendwelche Volltrottel zu halten. Das ist deutlich gefährliche als das.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Wolf
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Beitrag(#1972914) Verfasst am: 19.12.2014, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
So etwas wie eine "humanitäre Verpflichtung" gegenüber Einwanderern gibt es m.E. nicht.


Bitte nicht im luftleeren Raum diskutieren.

Genfer Konvention:
Zitat:
Anerkannte Flüchtlinge sind solche, die verfolgt werden wegen:

„Rasse”
Religion
Nationalität
Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe
politischer Überzeugung

Ziel der Konvention ist ein möglichst einheitlicher Rechtsstatus für Menschen, die keinen diplomatischen Schutz ihres Heimatlandes mehr genießen. Allerdings enthält die Konvention eine zeitliche Einschränkung: So bezieht sie sich lediglich auf Personen, die „infolge von Ereignissen, die vor dem 1. Januar 1951 eingetreten sind” (Art. 1 A Nr. 2) zu Flüchtlingen wurden. Sie enthält damit keine Regelungen für die Rechte von späteren Flüchtlingen.

Die Konvention führt u. a. folgende Rechte eines Flüchtlings auf:

Schutz vor Diskriminierung wegen Rasse, Religion oder Herkunftsland (Art. 3)
Religionsfreiheit (Art. 4) – wobei hier nur das sog. Gebot der Inländergleichbehandlung gilt, d. h. Flüchtlinge und Staatsbürger werden in ihrer Religionsfreiheit gleichgestellt; Einschränkungen für Staatsbürger dürfen dann auch für Flüchtlinge gelten.
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Schutz vor Ausweisung (Art. 33, Non-Refoulement-Prinzip – Grundsatz der Nichtzurückweisung)
Insgesamt gewähren die Vertragsstaaten einem Flüchtling weitgehend die gleichen Rechte wie Ausländern im Allgemeinen; ein Flüchtling darf also nicht als „Ausländer 2. Klasse” behandelt werden.


http://de.wikipedia.org/wiki/Abkommen_%C3%BCber_die_Rechtsstellung_der_Fl%C3%BCchtlinge


Unterzeichner der Genfer Konvention:




Wenn die fremdenfeindlichen pegida-Anhänger an dieser Grundlage rütteln wollen, stellen sie sich ausserhalb eines internationalen Standards.

Wollen sie nicht. Schulterzucken
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Kival
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Beitrag(#1972915) Verfasst am: 19.12.2014, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:

Wollen sie nicht. Schulterzucken


Wollen sie schon, fordern sie nur nicht offen in ihrem Positionspapier.
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Wolf
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Beitrag(#1972916) Verfasst am: 19.12.2014, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:

Wollen sie nicht. Schulterzucken


Wollen sie schon, fordern sie nur nicht offen in ihrem Positionspapier.

Sie fordern es also nicht. Aber Kival unterstellt ihnen, dass sie es wollen. Schulterzucken
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21800

Beitrag(#1972917) Verfasst am: 19.12.2014, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:

Wollen sie nicht. Schulterzucken

Wollen sie schon, fordern sie nur nicht offen in ihrem Positionspapier.

Sie fordern es also nicht. Aber Kival unterstellt ihnen, dass sie es wollen. Schulterzucken

Wenn dieselben Leute in ihrem Positionspapier das eine behaupten, gleichzeitig aber das bestehende Asylrecht noch stärker beschneiden wollen, so dass Flüchtlinge praktisch eben nicht mehr kommen können, gegen Flüchtlingsheime sind usw usf., außerdem gegen eine halluzinierte Islamisierung sind und damit Stimmung gegen alles Fremde machen ... dann muss man diesen Widerspruch irgendwie auflösen.
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Kival
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Beitrag(#1972920) Verfasst am: 19.12.2014, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:

Wollen sie nicht. Schulterzucken

Wollen sie schon, fordern sie nur nicht offen in ihrem Positionspapier.

Sie fordern es also nicht. Aber Kival unterstellt ihnen, dass sie es wollen. Schulterzucken

Wenn dieselben Leute in ihrem Positionspapier das eine behaupten, gleichzeitig aber das bestehende Asylrecht noch stärker beschneiden wollen, so dass Flüchtlinge praktisch eben nicht mehr kommen können, gegen Flüchtlingsheime sind usw usf., außerdem gegen eine halluzinierte Islamisierung sind und damit Stimmung gegen alles Fremde machen ... dann muss man diesen Widerspruch irgendwie auflösen.


Wenn außerdem *fast jeder* bisher, der davon irgendwelche Äußerungen von sich gegeben hat gegenüber Presse und bei den Reden so ziemlich offen fremdenfeindlich war und keine weiteren Einwanderer jedweder Art dulden wollen usw., dann wäre es ähnlich naiv, diesem Positionspapier zu glauben wie der demokratischen Fassade der NPD.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1972921) Verfasst am: 19.12.2014, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:

Wollen sie nicht. Schulterzucken


Wollen sie schon, fordern sie nur nicht offen in ihrem Positionspapier.

Sie fordern es also nicht. Aber Kival unterstellt ihnen, dass sie es wollen. Schulterzucken

Sie nehmen es zumindest in Kauf, auch wenn es nicht expressis verbis formuliert wird.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1972922) Verfasst am: 19.12.2014, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2014/Kontaktversuch-Luegenpresse-trifft-Pegida-,pegida136.html
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1972923) Verfasst am: 19.12.2014, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin das Volk
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1972924) Verfasst am: 19.12.2014, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Ich bin das Volk


Der Kommentar ist mindestens genau so dumm wie die Bewegung, über die er sich lächerlich macht.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1972925) Verfasst am: 19.12.2014, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

Wenn außerdem *fast jeder* bisher, der davon irgendwelche Äußerungen von sich gegeben hat gegenüber Presse und bei den Reden so ziemlich offen fremdenfeindlich war und keine weiteren Einwanderer jedweder Art dulden wollen usw., dann wäre es ähnlich naiv, diesem Positionspapier zu glauben wie der demokratischen Fassade der NPD.

Aus den Interviews einer Handvoll selektiv gewählter Demonstranten die Position von mehren Tausend abzuleiten ist sehr gewagt.
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Trish:(
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1972927) Verfasst am: 19.12.2014, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Ich bin das Volk


Der Kommentar ist mindestens genau so dumm wie die Bewegung, über die er sich lächerlich macht.


Hast Du fuer diese Behauptung auch mal ein Argument, oder ist das nur Deine Meinung?
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1972929) Verfasst am: 19.12.2014, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Wenn dieselben Leute in ihrem Positionspapier das eine behaupten, gleichzeitig aber das bestehende Asylrecht noch stärker beschneiden wollen, so dass Flüchtlinge praktisch eben nicht mehr kommen können, gegen Flüchtlingsheime sind usw usf., außerdem gegen eine halluzinierte Islamisierung sind und damit Stimmung gegen alles Fremde machen ... dann muss man diesen Widerspruch irgendwie auflösen.

Wie bereits gesagt halte ich das Pochen von quasi Status quo im Asylrecht für einen Fehler.
Das Recht ist bereits sehr gut.
Die Punkte die ich beim Asylrecht sehe:
-die Verfahren dauern zu lange,
-die Belastung innerhalb Deutschland scheint mir ungleich verteilt,
-die Belastung innerhalb Europas ist ungleich verteilt (zugunsten Deutschlands).
_________________
Trish:(
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1972932) Verfasst am: 19.12.2014, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

[Doppelt]

Zuletzt bearbeitet von Ratio am 19.12.2014, 16:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1972933) Verfasst am: 19.12.2014, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Ich bin das Volk


Der Kommentar ist mindestens genau so dumm wie die Bewegung, über die er sich lächerlich macht.


Hast Du fuer diese Behauptung auch mal ein Argument, oder ist das nur Deine Meinung?


Ja, entschuldige.

Meiner Ansicht nach bewirkt der Kommentar nichts als eine weitere Emotionalisierung derjenigen Leserschaft, die sich sowieso schon mit einer objektiven Bewertung der Pegida-Problematik schwer tut. Er fördert in keiner Weise die notwendige Empathie gegenüber den Mitdemonstrierenden, die benötigt wird, um zu verstehen, wie diese zu ihrer Position geraten und wie man ihnen die Fehler ihres Standpunktes aufweisen kann.

Auf der Gegenseite provoziert er Pegida-Anhänger und verleiht ihnen ein umso stärkeres Gefühl, zu den missverstandenen Verfechtern tabuisierter Wahrheiten zu gehören.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1972935) Verfasst am: 19.12.2014, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Wenn außerdem *fast jeder* bisher, der davon irgendwelche Äußerungen von sich gegeben hat gegenüber Presse und bei den Reden so ziemlich offen fremdenfeindlich war und keine weiteren Einwanderer jedweder Art dulden wollen usw., dann wäre es ähnlich naiv, diesem Positionspapier zu glauben wie der demokratischen Fassade der NPD.

Aus den Interviews einer Handvoll selektiv gewählter Demonstranten die Position von mehren Tausend abzuleiten ist sehr gewagt.


Jaja, selektiv ausgewählt ... komisch nur, dass *jedesmal* bei jeder "selektiven Auswahl" immer solche Hanseln auftauchen und das die Unterstützer von Pegida, ob nun Leute vor Ort und Organisationen mit zum rechten Rand gehören oder im Internet bei Pegida-Seiten ihrem Fremdenhass freien Lauf lassen ...
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#1972936) Verfasst am: 19.12.2014, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe einfach nicht, warum so viele Menschen sich dazu verleiten lassen, für ein solches Nischenthema wie Zuwanderung bzw. "Islamisierung", das ohne viel diskutiert wird, auf die Straße zu gehen, statt gegen eine verfehlte Sozial- und Bildungspolitik zu demonstrieren. Die Schere zwischen Arm und Reich geht seit Jahren immer weiter auseinander. Das betrifft unsere Gesellschaft tatsächlich im Kern. Und "das Volk" hat nichts besseres zu tun, als gegen die halluzinierte "Islamisierung des Abendlandes" auf die Straße zu gehen, um vielfach seine Ressentiments auszuleben. Einfach nur ballaballa... Komplett von der Rolle
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1972938) Verfasst am: 19.12.2014, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Wenn außerdem *fast jeder* bisher, der davon irgendwelche Äußerungen von sich gegeben hat gegenüber Presse und bei den Reden so ziemlich offen fremdenfeindlich war und keine weiteren Einwanderer jedweder Art dulden wollen usw., dann wäre es ähnlich naiv, diesem Positionspapier zu glauben wie der demokratischen Fassade der NPD.

Aus den Interviews einer Handvoll selektiv gewählter Demonstranten die Position von mehren Tausend abzuleiten ist sehr gewagt.


Jaja, selektiv ausgewählt ... komisch nur, dass *jedesmal* bei jeder "selektiven Auswahl" immer solche Hanseln auftauchen und das die Unterstützer von Pegida, ob nun Leute vor Ort und Organisationen mit zum rechten Rand gehören oder im Internet bei Pegida-Seiten ihrem Fremdenhass freien Lauf lassen ...


Naja gut - aber aus der Anhängerschaft einer Bewegung Rückschlüsse auf die Bewegung an sich zu versuchen halte ich für schwierig. Wenn ich mal wahllos 100 Wähler der Linken, 100 Wähler der CDU und 100 Wähler der SPD anspreche und denen ein paar Fragen zur aktuellen Politik stelle, dann wird mir sicher auch Angst und Bange. Der Großteil der Gesellschaft ist - zumindest hinsichtlich politischer Fragestellungen und allgemein analytischer Denkstrukturen - recht unbewandert.

Erinnert mich an Freitag Nacht News.

"Die Regierung plant, demnächst den Nachnamen auf den Personalausweis zu drucken. Was halten sie davon?" - "Das geht garnisch!" - "Ne, oder? Das ist doch ein Eingriff in die Privatsphäre." - "Ja, richtig. Wat soll da nachher noch alles drauf?" Lachen
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1972939) Verfasst am: 19.12.2014, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Ich bin das Volk


Der Kommentar ist mindestens genau so dumm wie die Bewegung, über die er sich lächerlich macht.


Hast Du fuer diese Behauptung auch mal ein Argument, oder ist das nur Deine Meinung?


Ja, entschuldige.

Meiner Ansicht nach bewirkt der Kommentar nichts als eine weitere Emotionalisierung derjenigen Leserschaft, die sich sowieso schon mit einer objektiven Bewertung der Pegida-Problematik schwer tut. Er fördert in keiner Weise die notwendige Empathie gegenüber den Mitdemonstrierenden, die benötigt wird, um zu verstehen, wie diese zu ihrer Position geraten und wie man ihnen die Fehler ihres Standpunktes aufweisen kann.

Auf der Gegenseite provoziert er Pegida-Anhänger und verleiht ihnen ein umso stärkeres Gefühl, zu den missverstandenen Verfechtern tabuisierter Wahrheiten zu gehören.


Dir ist aber schon klar, dass das im Grunde nur eine satirische(!) Entgegnung ist und kein ernsthafter Kommentar?
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1972942) Verfasst am: 19.12.2014, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe einfach nicht, warum so viele Menschen sich dazu verleiten lassen, für ein solches Nischenthema wie Zuwanderung bzw. "Islamisierung", das ohne viel diskutiert wird, auf die Straße zu gehen, statt gegen eine verfehlte Sozial- und Bildungspolitik zu demonstrieren. Die Schere zwischen Arm und Reich geht seit Jahren immer weiter auseinander. Das betrifft unsere Gesellschaft tatsächlich im Kern. Und "das Volk" hat nichts besseres zu tun, als gegen die halluzinierte "Islamisierung des Abendlandes" auf die Straße zu gehen, um vielfach seine Ressentiments auszuleben. Einfach nur ballaballa... Komplett von der Rolle


Hm. Sofern mich mein Eindruck von dir nicht täuscht denke ich, dass du das doch schon sehr gut verstehst zwinkern . War aber vermutlich auch eher eine rhetorische Unmutsbekundung von dir nehme ich an Smilie .

Da spielt einfach eine ungemeine Ferne zur Politik, die Komplexität des Apparates an sich und ein generelles Gefühl der Handlungsunfähigkeit eine Rolle. Das Problem mit den "andersartigen" migrantischen Mitbewohnern nebenan ist greifbarer, als Bildungspolitik. Für was wollen die da überhaupt streiken? Der durchschnittliche Bürger kann das höchstens als Wunsch formulieren und sagen "Die Bildung muss besser oder mehr werden!". Wenn man aber dafür demonstriert, die nervigen, ungewohnten Mitmenschen loszuwerden, dann heißt die Lösung einfach "gleich an der Grenze abfangen und draussen lassen". Das ist simpel und das versteht jeder.
Bildung und Soziales erscheint den meisten auch nicht wirklich akut. Die haben schon mal gehört dass es auch besser ginge. Aber bisher leben sie noch, Fernseher läuft auch, Strom ist bezahlt. Die Kinder gehen auch irgendwo für 8h täglich hin. Läuft.
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