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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#197678) Verfasst am: 21.10.2004, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

nickchanger hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Man unterscheidet ja für gewöhnlich zwischen Muslimen und Islamisten.

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, auch zwischen Christen und Christianisten zu unterscheiden, und -siehe Buttglione- deutlich msachen, dass die Ablehnung nicht dem Katholiken, sondern dem Christianisten gilt.


meine ablehnung gilt beidem....


Raphael hat folgendes geschrieben:
Der Idee kann ich nichts abgewinnen. Sie schafft das, was hier im FGH als "Kuschelchristentum" bekannt ist. Vom christlichen Standpunkt aus betrachtet ist wer sich die Rosinen rauspickt schlicht ein Häretiker, also eigentlich gar kein Christ. Meiner Meinung nach kann man nicht zwischen denjenigen unterscheiden, die nur die Bergpredigt im Munde führen, und denjenigen, die sich an mosaischen Flüchen berauschen. Entweder jemand steht zur Bibel oder eben nicht. Diese Hintertürchen nach Art von "Ich bin zwar katholisch, aber dem Vatikan stehe ich kritisch gegenüber" sollten niemandem geöffnet werden. An einen "Kuschelislam" sollten wir übrigens auch nicht glauben.


völlig richtig!


defensor_fidei hat folgendes geschrieben:


Ich glaube zwar an einen Gott (wie die Muslime auch), aber es ist nicht der eine Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat.


dein Gott hat sich nicht in Jesus offenbart??? Geschockt



Lese UND verstehe.
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#197679) Verfasst am: 21.10.2004, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:


Quatsch. Entweder man folgt der Bibel oder man folgt ihr nicht. Ich kann aber nicht behaupten, ich sei Christ, wenn ich mir aus der Bibel heraussuche, was mir gefällt, und weglasse, was mir nicht gefällt.



Muhaha,...du kannst zwar als Christ nicht auf die Bibel scheissen, aber du kannst sie interpretieren wie du willst, und wenn du sie interpretierst als Niederschrift von Christen (also nicht GOttes Wort, sondern Gottes Wort durch Menschen Mund), dann kannst du sagen, ja das ist von Menschen geschrieben und nicht auf den ersten Blick erkennbar man muss zwischen den Zeilen lesen.

Über das Stadium, dass man die Bibel wörtlich nimmt, sollte man eigentlich hinaus sein, sowohl als Christ, als auch als Atheist



Da muß ich dich enttäuschen, Reschi. - Es gibt tatsächlich immer noch Christen (und "christenähnliche" Sondergemeinschaften wie z.B. die ZJ), die die Bibel wörtlich nehmen.

Die r.-k. Kirche ist eigentlich über das Stadium der wörtlichen Auslegung der Hl. Schrift hinaus.


Ich sagt ja auch sollte . Die die sie wörtlich nehmen, habes es imho eben nicht verstenden zwinkern
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Reschi
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Beiträge: 3073

Beitrag(#197681) Verfasst am: 21.10.2004, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:

Über das Stadium, dass man die Bibel wörtlich nimmt, sollte man eigentlich hinaus sein, sowohl als Christ, als auch als Atheist


Na dann sag das mal im Vatikan zu Herrn Ratzinger. Was z.B. das Verhältnis der kath. Kirche -immerhin die größte christliche Glaubengemeinschaft der Welt- und auch der orthodoxen wie der meisten reformatorischen Kirchen und Gemeinschaften zu mir angeht, wird die Bibel absolut wortwörtlich ausgelegt.


ja, man sollte über dieses Stadium hinaus sein.

die, die es nicht sind, haben es nicht verstanden
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Reschi
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Beiträge: 3073

Beitrag(#197684) Verfasst am: 21.10.2004, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
@ Raphael

Ich finde, man glaubt micht an ein "Kuschelchristentum", an einen "Kuschelislam", an das Christentum, an den Papst oder an sonstiges.

Man glaubt lediglich an GOTT, der in den einzelnen Religionen unterschiedlich dargestellt wird.

So ist z.B. für mich der Gott des Islam nicht der Gott des Christentums.

Ich glaube zwar an einen Gott (wie die Muslime auch), aber es ist nicht der eine Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat.


Im 2. vatikanischen Konzil steht, dass Gott (ja, DER Gott zwinkern ) auch in anderen Religionen vorkommt.

Sollte es Gott geben, dann glauben alle Religionen an den gleichen Gott im Prinzip, nur interpretieren sie ihn anders.



Nein - es handelt sich nicht um eine bloße Interpretation.

Die Muslime lehnen den Glauben an Jesus Christus als den Sohn Gottes ab. Sie weisen Tod und Auferstehung Jesu Christi sowie die Erlösung der Menschen durch JChr zurück.

Andererseits sehen die Muslime ihren Mohammed als letzten von Gott gesandten Propheten an; hingegen ist für die Christen das Kommen Jesu Christi der Höhepunkt der Offenbarung Gottes.



Natürlich ist es eine Interpretation.

Die einen interpretieren Jesus als Sohn und die anderen nicht.

Die anderen interpretieren Mohammed als den King.


Zitat:



Und noch was zum "Wörtlichnehmen" der Hl. Schrift: Die Bibel ist ein Buch, das das Heilshandeln Gottes an den Menschen im Laufe der Geschichte aufzeigen will.


ja, aber von menschen geschrieben
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#197695) Verfasst am: 21.10.2004, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

nickchanger hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Man unterscheidet ja für gewöhnlich zwischen Muslimen und Islamisten.

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, auch zwischen Christen und Christianisten zu unterscheiden, und -siehe Buttglione- deutlich msachen, dass die Ablehnung nicht dem Katholiken, sondern dem Christianisten gilt.


meine ablehnung gilt beidem....


Du bist also der Ansicht, dass Kirchenmitgliedern der Zugang zu öffentlichen Ämtern verwehrt werden sollte?
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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nickchanger
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Anmeldungsdatum: 07.06.2004
Beiträge: 1753

Beitrag(#197715) Verfasst am: 21.10.2004, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
nickchanger hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Man unterscheidet ja für gewöhnlich zwischen Muslimen und Islamisten.

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, auch zwischen Christen und Christianisten zu unterscheiden, und -siehe Buttglione- deutlich msachen, dass die Ablehnung nicht dem Katholiken, sondern dem Christianisten gilt.


meine ablehnung gilt beidem....


Du bist also der Ansicht, dass Kirchenmitgliedern der Zugang zu öffentlichen Ämtern verwehrt werden sollte?


ich sehe das wie kaiser julian - sie dürften es von sich aus gar nicht annehmen zwinkern
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#197718) Verfasst am: 21.10.2004, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Interessante Diskussion, so gut wie alle argumentieren ala "wahre Schotten" gegen caballito's Vorschlag, den ich persönlich für sehr interessant und gut halte. Diejenigen Christen, die dem jeweiligen Lieblingsfeindbild nicht entsprechen, sind eben keine wahren Christen. Und ein wahrer Christ ist eben so, wie man es gerne hätte. Lachen

() Nagarjuna
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#197737) Verfasst am: 21.10.2004, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Interessante Diskussion, so gut wie alle argumentieren ala "wahre Schotten" gegen caballito's Vorschlag, den ich persönlich für sehr interessant und gut halte. Diejenigen Christen, die dem jeweiligen Lieblingsfeindbild nicht entsprechen, sind eben keine wahren Christen. Und ein wahrer Christ ist eben so, wie man es gerne hätte. Lachen

() Nagarjuna



Meiner Meinung nach begehst Du einen Irrtum, wenn Du von "Lieblingsfeindbildern" ausgehst. Es ist vielmehr vom Christentum her zu argumentieren, und das fußt nun mal auf der Bibel mit all ihren Inhalten und auf der Lehre der jeweiligen Kirche, der jemand angehört. Kirchenmitglieder, die soundsoviele Verse, Kapitel oder Bücher der Bibel für sich nicht anerkennen oder die bestimmten Lehraussagen ihrer Kirche nicht folgen, sind nun mal keine Christen, mögen sie auch noch so unverdrossen das Gegenteil behaupten. Ich kann doch auch nicht überzeugtes Mitglied der Partei XY sein, wenn ich wesentlichen Punkten von deren Parteiprogramm für mich selbst nicht anerkenne. Bin ich z.B. Mitglied einer kommunistischen Partei, vertrete aber FDP-ähnliche politische Ansichten, dann bin ich halt kein Kommunist, Parteibuch hin, Parteibuch her. Mit den Religionen ist es genauso. Es gibt viele Menschen, die sich aus verschiedenen Philosophien und Religionen eine Weltanschauung zusammenzimmern, die mit dem Christentum nur noch ansatzweise Ähnlichkeiten hat. Allein die Mitgliedschaft in der Körperschaft Kirche macht sie aber nicht zu Christen, wenn sie in Wahrheit etwas ganz Anderes glauben, als die christliche Lehre von ihnen fordert.
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max
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Beitrag(#197740) Verfasst am: 21.10.2004, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich kann doch auch nicht überzeugtes Mitglied der Partei XY sein, wenn ich wesentlichen Punkten von deren Parteiprogramm für mich selbst nicht anerkenne. Bin ich z.B. Mitglied einer kommunistischen Partei, vertrete aber FDP-ähnliche politische Ansichten, dann bin ich halt kein Kommunist, Parteibuch hin, Parteibuch her. Mit den Religionen ist es genauso.

Ein interessanter Punkt. Nur bedeutet dies in der Konsequenz, dass die Zahl der tatsächlichen Angehörigen der Religion wohl sehr gering sein wird, da die meisten Religiösen sich nur die "Rosinen" herauspicken und in vielen anderen Punkten die Positionen von anderen Weltanschauungen übernehmen. Ein Bezeichnung wie "muslimische Welt" ist so auf keinen Fall mehr aufrecht zu erhalten zwinkern

Trotzdem ist aber die Trennung zwischen Islamisten und Islam sinnvoll, weil die Islamisten eine rechte politische Tendenz sind, die erst in Reaktion auf den Kolonialismus im 20. Jahrhundert entstanden ist - auch wenn die Islamisten sich auf ein altes Buch berufen.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#197786) Verfasst am: 22.10.2004, 05:14    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich kann doch auch nicht überzeugtes Mitglied der Partei XY sein, wenn ich wesentliche Punkte von deren Parteiprogramm für mich selbst nicht anerkenne. Bin ich z.B. Mitglied einer kommunistischen Partei, vertrete aber FDP-ähnliche politische Ansichten, dann bin ich halt kein Kommunist, Parteibuch hin, Parteibuch her. Mit den Religionen ist es genauso.

Ein interessanter Punkt. Nur bedeutet dies in der Konsequenz, dass die Zahl der tatsächlichen Angehörigen der Religion wohl sehr gering sein wird, da die meisten Religiösen sich nur die "Rosinen" herauspicken und in vielen anderen Punkten die Positionen von anderen Weltanschauungen übernehmen. Ein Bezeichnung wie "muslimische Welt" ist so auf keinen Fall mehr aufrecht zu erhalten zwinkern


Ja, auf das Christentum bezogen ist das sicher richtig. Ich wäre aber sehr vorsichtig, diesen Sachverhalt auf jede andere Religion, speziell den Islam, zu übertragen.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#197869) Verfasst am: 22.10.2004, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Falls wir fortan zwei Begriffe benützen sollten, will ich einen dritten, der beide umfasst.

Ich denke, wenn der Islamismus vom Islam umfasst wird, ist auch der Christianismus eine Subbewegung des Christentums.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#197873) Verfasst am: 22.10.2004, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema "bibelfest = christianistisch"

Die Islamisten halten sich auch nicht grade wörtlich an den Koran.

Ich halte folgende Einteilung für sinnvoll:

Christianisten = Christlicher Extremismus, nicht unbedingt bibelkonform
Fundamentalisten = als wörtlich verstandene Bibelauslegung
Christentum = Oberbergiff für alle Strömungen, die sich auf die Bibel stützen

Ob eigene Begriffe für die eher "harmloseren" christlichen Strömungen nötig sind weiß ich nicht
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#198012) Verfasst am: 22.10.2004, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

"Islamisten", "Christianisten" usw. beziehen sich alle auf ihre Religion, so wie es die gemäßigteren Vertreter auch tun. Nur eben "radikaler", "extremer" oder "fundamentaler". Und diese schöne Kennzeichnungen sollte man m.E. auch verwenden.
Was sollen die anderen Begrifflichkeiten oder "-ismen"?
Das lenkt doch nur vom wahren Gefahrenpotenzial der Religionen ab: Oder will man damit ausdrücken, dass "Islamismus" gefährlich sei, "Islam" aber nicht? Oder dass "Christianisten" böse, "Christen" aber kuschelweich "gut" seien? Im Koran und sonstigem archaischen Geschreibsel findet der Moslem das, was ihn zum "Islamisten" macht, m.E. nirgendwo sonst.
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caballito
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Beitrag(#198020) Verfasst am: 22.10.2004, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
"Islamisten", "Christianisten" usw. beziehen sich alle auf ihre Religion, so wie es die gemäßigteren Vertreter auch tun. Nur eben "radikaler", "extremer" oder "fundamentaler". Und diese schöne Kennzeichnungen sollte man m.E. auch verwenden.
Was sollen die anderen Begrifflichkeiten oder "-ismen"?
Das lenkt doch nur vom wahren Gefahrenpotenzial der Religionen ab: Oder will man damit ausdrücken, dass "Islamismus" gefährlich sei, "Islam" aber nicht? Oder dass "Christianisten" böse, "Christen" aber kuschelweich "gut" seien? Im Koran und sonstigem archaischen Geschreibsel findet der Moslem das, was ihn zum "Islamisten" macht, m.E. nirgendwo sonst.


Das ändert aber nichts daran, dass es diese Kuschlechristen, -muslime, -buddhisten und was sonst noch nun eben mal gibt. Es bringt doch nix, wenn wir hier theoretisch beschließen, dass diese gar keine Christen oder was immer sind, diese sich aber praktisch als solche sehen (und in ihren Augen sie die "wahren Schotten" sind).

Erkläre doch mal so einem Kuschelchristen, der fest der Mienung ist, die kuscheligen sind die wahren, dass du, wenn du sagst "Alle Christen in den Knast" ihn aber nicht meinst, wqeil er doch gar kein Christ sei. Natürlich kannst du dich dann erstmal drei Tage lang mit ihm streiten, was das Wort den nun bedeute, aber was bringt das? Streit um Begriffe hat noch nie irgendein Problem gelöst.

Du hast dann zwar recht, aber bestenfalls Verständnislosigkeit geernet, schlimmstenfalls dir einen Feind geschaffen. Und das bei jemandem, der sehr gut dein Verbündeter sein könnte, denn gegen die militanten Ansprüche der "-isten" ist der ja genauso wie du. Der Kuschelchrist wird in der Regel gern bereit sein, gegen die "Christianisten" vorzugehen, die das Chrsitentum ja in seiner Sicht übel missbrauchen. Und du hast jetzt die Wahl, dich akademisch zweckfrei mit ihm darüber zu streitern, ob das, was er ebenso wie du verabscheut, nun ein Missbrauch ist oder nicht, oder -mit ihm zusammen- pragmatisch gegen dieses vorgehen. Wer um des Prinzips der reinen Lehre willen den potentiellen Verbündeten in der Sache als ideologisch unpassend verschmäht, der outet sich als Fundamentalist ...
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nickchanger
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Beiträge: 1753

Beitrag(#198117) Verfasst am: 22.10.2004, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich kann doch auch nicht überzeugtes Mitglied der Partei XY sein, wenn ich wesentlichen Punkten von deren Parteiprogramm für mich selbst nicht anerkenne. Bin ich z.B. Mitglied einer kommunistischen Partei, vertrete aber FDP-ähnliche politische Ansichten, dann bin ich halt kein Kommunist, Parteibuch hin, Parteibuch her. Mit den Religionen ist es genauso.

Ein interessanter Punkt. Nur bedeutet dies in der Konsequenz, dass die Zahl der tatsächlichen Angehörigen der Religion wohl sehr gering sein wird, da die meisten Religiösen sich nur die "Rosinen" herauspicken und in vielen anderen Punkten die Positionen von anderen Weltanschauungen übernehmen. Ein Bezeichnung wie "muslimische Welt" ist so auf keinen Fall mehr aufrecht zu erhalten zwinkern

Trotzdem ist aber die Trennung zwischen Islamisten und Islam sinnvoll, weil die Islamisten eine rechte politische Tendenz sind, die erst in Reaktion auf den Kolonialismus im 20. Jahrhundert entstanden ist - auch wenn die Islamisten sich auf ein altes Buch berufen.


die trennung mag sinnvoll sein - trotzdem kann man beides ablehnen oder?
das eingangsposting ging ja darum, dass man so trennen könne, was man ablehnt (siehe auch die antworten auf meinen post).

nur weil der islamismus gefährlich ist, macht es ja den islam nicht besser. gleiches gilt für (kuschel-)christen, katholen, fundis oder sonstiges
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Blaubär
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Beitrag(#198130) Verfasst am: 22.10.2004, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Das ändert aber nichts daran, dass es diese Kuschlechristen, -muslime, -buddhisten und was sonst noch nun eben mal gibt. Es bringt doch nix, wenn wir hier theoretisch beschließen, dass diese gar keine Christen oder was immer sind, diese sich aber praktisch als solche sehen (und in ihren Augen sie die "wahren Schotten" sind).

Erkläre doch mal so einem Kuschelchristen, der fest der Mienung ist, die kuscheligen sind die wahren, dass du, wenn du sagst "Alle Christen in den Knast" ihn aber nicht meinst, wqeil er doch gar kein Christ sei. Natürlich kannst du dich dann erstmal drei Tage lang mit ihm streiten, was das Wort den nun bedeute, aber was bringt das? Streit um Begriffe hat noch nie irgendein Problem gelöst.

Du hast dann zwar recht, aber bestenfalls Verständnislosigkeit geernet, schlimmstenfalls dir einen Feind geschaffen. Und das bei jemandem, der sehr gut dein Verbündeter sein könnte, denn gegen die militanten Ansprüche der "-isten" ist der ja genauso wie du. Der Kuschelchrist wird in der Regel gern bereit sein, gegen die "Christianisten" vorzugehen, die das Chrsitentum ja in seiner Sicht übel missbrauchen. Und du hast jetzt die Wahl, dich akademisch zweckfrei mit ihm darüber zu streitern, ob das, was er ebenso wie du verabscheut, nun ein Missbrauch ist oder nicht, oder -mit ihm zusammen- pragmatisch gegen dieses vorgehen. Wer um des Prinzips der reinen Lehre willen den potentiellen Verbündeten in der Sache als ideologisch unpassend verschmäht, der outet sich als Fundamentalist ...


Genau, caballito, so sehe ich das auch. Und ich füge hinzu, dass diese Einschätzung meiner Ansich nach für Moslems genauso, wenn nicht noch stärker gilt. Nach meinem Eindruck (ich kenne einige Exemplare der Spezies "Kuschelmoslems", um die mal so zu nennen, persönlich sehr gut), sind die Gegensätze zwischen gemäßigten und Fanatikern eher noch größer als bei den Christen.
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step
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Beitrag(#198145) Verfasst am: 22.10.2004, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Offensichtlich ist es, wenn es um extremes soziales Verhalten, Politik, Agitation usw. geht, wichtiger, zwischen Fundis und Kuschlis zu unterscheiden, und mit letzteren auch Koalitionen einzugehen.

Wenn es dagegen um Aufklärung der Scheingläubigen oder um die "kleine" Politik geht (z.B. Kirchensteuer!), ist der gemeinsame Kernglauben des "Christentum"s bzw. "Islam"s wichtig.

gruß/step
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zelig
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Beitrag(#198160) Verfasst am: 22.10.2004, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Wie würdest Du denn "Christ" definieren?

Kann ich nicht.
step hat folgendes geschrieben:
Gibt es überghaupt noch einen gemeinsamen Kernglauben?
Nein.
step hat folgendes geschrieben:
Falls das nicht eine unzumutbare Festlegung wäre ...

Ist es nicht.

Grüße
zelig
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caballito
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Beitrag(#198693) Verfasst am: 23.10.2004, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

nickchanger hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Trotzdem ist aber die Trennung zwischen Islamisten und Islam sinnvoll, weil die Islamisten eine rechte politische Tendenz sind, die erst in Reaktion auf den Kolonialismus im 20. Jahrhundert entstanden ist - auch wenn die Islamisten sich auf ein altes Buch berufen.


die trennung mag sinnvoll sein - trotzdem kann man beides ablehnen oder?


Geht es um die Sache oder den Menschen? Klar kann man Islam udn Islamismus ablehnen. Aber was ist mit den Menschen? Muss man, weil man den Islam ablehnt, auch die Muslime ablehnen? Muss man, weil man den Islamismus ablehnt, die Islamisten ablehnen? Nun, sie als Menschen ablehnen vielleicht nicht - aber muss man gegen sie vorgehen? Doch wohl ja. Muss man auch gegen Muslime vorgehen??? Weswegen denn .... bloß weil sie zu Allah beten?

[quote]das eingangsposting ging ja darum, dass man so trennen könne, was man ablehnt (siehe auch die antworten auf meinen post).]/quote]

Nein, das Ausgangspostig ging darum, wen man ablehnt und warum
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#198696) Verfasst am: 23.10.2004, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Offensichtlich ist es, wenn es um extremes soziales Verhalten, Politik, Agitation usw. geht, wichtiger, zwischen Fundis und Kuschlis zu unterscheiden, und mit letzteren auch Koalitionen einzugehen.

Wenn es dagegen um Aufklärung der Scheingläubigen oder um die "kleine" Politik geht (z.B. Kirchensteuer!), ist der gemeinsame Kernglauben des "Christentum"s bzw. "Islam"s wichtig.

gruß/step


Exakt.

Und nur weil man auf der politisch-pragmatischen Ebene zwischen Fundis und Kuschlis (ich mag dsas Wort irgendwie, danke zwinkern) trennt, heißt das doch noch lange nicht, dass man auf der fundamentalen Ebene den Kuschlis recht geben muss.

Den Kuschli versuche ich vielleicht zu überzeugen, dass die Sache schlecht istm ansonsten lasse ich ihn tun, was er mag. Dem Fundi muss ich bei seinen Taten in den Arm fallen. Und das nicht wegen dem, was ihn mit dem Kuschli eint, sondern wegen dem, was ihn von ihm unterscheidet.
_________________
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



Anmeldungsdatum: 27.10.2003
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Beitrag(#198966) Verfasst am: 24.10.2004, 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich kann doch auch nicht überzeugtes Mitglied der Partei XY sein, wenn ich wesentlichen Punkten von deren Parteiprogramm für mich selbst nicht anerkenne. Bin ich z.B. Mitglied einer kommunistischen Partei, vertrete aber FDP-ähnliche politische Ansichten, dann bin ich halt kein Kommunist, Parteibuch hin, Parteibuch her. Mit den Religionen ist es genauso.

Ich sehe es ganz genauso.
Wer heute zb. in der NPD ist, kann doch nicht sagen: Hey ich bin doch kein so radikaler Nazi wie zu Adolfs Zeiten. Dadurch das wir andere Zeiten haben, verfolgen solche Leute trotzdem ihre Parteiziele,und versuchen sie auch umzusetzten!
Heute noch Kuschelnazi nach aussen, morgen evtl. radikaler Nazi wenn der politische Wind günstig ist.
Genauso würden das religiöse jeglicher Glaubensrichtung handhaben! zynisches Grinsen
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Dresden

Beitrag(#199390) Verfasst am: 24.10.2004, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:

Genauso würden das religiöse jeglicher Glaubensrichtung handhaben! zynisches Grinsen


Kannst Du diese These etwas genauer verifizieren? Frage
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Gast






Beitrag(#199392) Verfasst am: 24.10.2004, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich kann doch auch nicht überzeugtes Mitglied der Partei XY sein, wenn ich wesentlichen Punkten von deren Parteiprogramm für mich selbst nicht anerkenne. Bin ich z.B. Mitglied einer kommunistischen Partei, vertrete aber FDP-ähnliche politische Ansichten, dann bin ich halt kein Kommunist, Parteibuch hin, Parteibuch her. Mit den Religionen ist es genauso.

Ich sehe es ganz genauso.
Wer heute zb. in der NPD ist, kann doch nicht sagen: Hey ich bin doch kein so radikaler Nazi wie zu Adolfs Zeiten. Dadurch das wir andere Zeiten haben, verfolgen solche Leute trotzdem ihre Parteiziele,und versuchen sie auch umzusetzten!
Heute noch Kuschelnazi nach aussen, morgen evtl. radikaler Nazi wenn der politische Wind günstig ist.
Genauso würden das religiöse jeglicher Glaubensrichtung handhaben! zynisches Grinsen


Bravo! Daumen hoch!

Nur weil man in einer Garage steht ist man noch kein Auto. Cool
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



Anmeldungsdatum: 27.10.2003
Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag(#199968) Verfasst am: 25.10.2004, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Fluse hat folgendes geschrieben:

Genauso würden das religiöse jeglicher Glaubensrichtung handhaben! zynisches Grinsen


Kannst Du diese These etwas genauer verifizieren? Frage


Klar, zuerst würden es wahrscheinlich die Homosexuellen zu spüren bekommen,was religiöse Klammern schmecken! Der Strafparagraph für Homos würde wieder eingeführt. Da würden die heutigen Lippensprüche von vielen Religionsdeppen in die aktionreiche Tat umgesetzt werden!
Danach gäbe es keine legale Abtreibung mehr.
Jeglicher Unsinn würde als Gottes Wille deklariert.
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