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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1989457) Verfasst am: 10.03.2015, 15:52 Titel: |
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enzio hat folgendes geschrieben: | "Man darf allerdings nicht vergessen, dass empirisch gesehen Religion nicht nur als abstraktes philosophisches Konzept in den Köpfen der Menschen herumschwirrt, sondern sich in Autoritäten verkörpert."
"Eine weitere Rolle spielen Religionen als Vermittler von Traditionen. Wenn Großvater halt mal in den Gottesdienst gegangen sind, dann geht auch Vater in den Gottesdienst gehen auch die Kinder in den Gottesdienst gehen auch die Enkel in den Gottesdienst. Das macht man halt so."
Hier wird das entscheidende Grundelement des Religiösen zu wenig in den Blickpunkt gebracht. Ein gläubiges Subjekt stützt sich im Wesentlichen nicht auf abstrakte cartesianische oder averroistische etc. Ideen, auf Autoritäten oder auf Traditionen, sondern handelt im Rahmen eines Bewusstseins des Wiedererkennens. Dies beruht aber auf materiellen Praktiken wie z.B. Gottesdiensten, Kniefall, Aufstellen von Gebetsmühlen, Wallfahrten, Fasten u. v. m.
Religion wird also in einem ideologischen Apparat vergegenständlicht und abgearbeitet. Die Anrufung der Subjekte erfolgt allerdings häufig in einem durch Autorität und/oder Tradition vorgegebenen Rahmen. |
Hallo Enzio, schöner erster Post!
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1989467) Verfasst am: 10.03.2015, 16:19 Titel: |
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enzio hat folgendes geschrieben: | Ein gläubiges Subjekt ... handelt im Rahmen eines Bewusstseins des Wiedererkennens. Dies beruht aber auf materiellen Praktiken wie z.B. Gottesdiensten, Kniefall, Aufstellen von Gebetsmühlen, Wallfahrten, Fasten u. v. m. |
Diese praktischen Riten dienen mE zum einen dem Wunsch nach Wiedererkennbarkeit des Ablaufs (wie Du schreibst), zum anderen auch als spirituelle Hilfsmittel. Trotzdem sind Religionen üblicherweise sehr wertkonservativ und pflegen nicht nur rituelle Traditionen, sondern legitimieren und festigen auch konkrete gesellschaftliche, familiäre, politische Traditionen und Machtverhältnisse. Beispiele:
- die Rolle der Frau im Christentum, Islam und Hinduismus
- die Symbiose zwischen Religion, Kirche und Staat (und zwar nicht nur bei Putin oder Hitler)
- die von Tarvoc genannte generelle Unterwürfigkeitserziehung
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1989566) Verfasst am: 10.03.2015, 22:31 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: | enzio hat folgendes geschrieben: | "Man darf allerdings nicht vergessen, dass empirisch gesehen Religion nicht nur als abstraktes philosophisches Konzept in den Köpfen der Menschen herumschwirrt, sondern sich in Autoritäten verkörpert."
"Eine weitere Rolle spielen Religionen als Vermittler von Traditionen. Wenn Großvater halt mal in den Gottesdienst gegangen sind, dann geht auch Vater in den Gottesdienst gehen auch die Kinder in den Gottesdienst gehen auch die Enkel in den Gottesdienst. Das macht man halt so."
Hier wird das entscheidende Grundelement des Religiösen zu wenig in den Blickpunkt gebracht. Ein gläubiges Subjekt stützt sich im Wesentlichen nicht auf abstrakte cartesianische oder averroistische etc. Ideen, auf Autoritäten oder auf Traditionen, sondern handelt im Rahmen eines Bewusstseins des Wiedererkennens. Dies beruht aber auf materiellen Praktiken wie z.B. Gottesdiensten, Kniefall, Aufstellen von Gebetsmühlen, Wallfahrten, Fasten u. v. m.
Religion wird also in einem ideologischen Apparat vergegenständlicht und abgearbeitet. Die Anrufung der Subjekte erfolgt allerdings häufig in einem durch Autorität und/oder Tradition vorgegebenen Rahmen. |
Hallo Enzio, schöner erster Post! |
Hallo Enzio, schöner Avatar!
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22286
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(#1989594) Verfasst am: 10.03.2015, 23:55 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | enzio hat folgendes geschrieben: | Ein gläubiges Subjekt ... handelt im Rahmen eines Bewusstseins des Wiedererkennens. Dies beruht aber auf materiellen Praktiken wie z.B. Gottesdiensten, Kniefall, Aufstellen von Gebetsmühlen, Wallfahrten, Fasten u. v. m. |
Diese praktischen Riten dienen mE zum einen dem Wunsch nach Wiedererkennbarkeit des Ablaufs (wie Du schreibst), zum anderen auch als spirituelle Hilfsmittel. Trotzdem sind Religionen üblicherweise sehr wertkonservativ und pflegen nicht nur rituelle Traditionen, sondern legitimieren und festigen auch konkrete gesellschaftliche, familiäre, politische Traditionen und Machtverhältnisse. Beispiele:
- die Rolle der Frau im Christentum, Islam und Hinduismus
- die Symbiose zwischen Religion, Kirche und Staat (und zwar nicht nur bei Putin oder Hitler)
- die von Tarvoc genannte generelle Unterwürfigkeitserziehung |
Das ist nur die eine mögliche Seite von Religion. Die andere ist, dass von Gott aus alle irdischen Autoritäten in Frage gestellt sind. Beispielhaft sehen lässt sich das an den Aussagen der Hebräischen Bibel zum israelitischen Königtum - da gibt es beides.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1989597) Verfasst am: 11.03.2015, 00:01 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Das ist nur die eine mögliche Seite von Religion. Die andere ist, dass von Gott aus alle irdischen Autoritäten in Frage gestellt sind. |
Nur dass es aus nicht-religiöser Sicht eben nur irdische Autoritäten gibt - und dementsprechend auch die Autoritäten, die der Christ für nicht-irdisch hält, eben irdisch sind.
(Geschichtlich betrachtet waren für große Teile des Christentums und insbesondere für die Kirchen andere irdische Autoritäten oft genug auch allenfalls rein nominell "in Frage gestellt".)
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22286
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(#1989599) Verfasst am: 11.03.2015, 00:05 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Das ist nur die eine mögliche Seite von Religion. Die andere ist, dass von Gott aus alle irdischen Autoritäten in Frage gestellt sind. |
Nur dass es aus nicht-religiöser Sicht eben nur irdische Autoritäten gibt - und dementsprechend auch die Autoritäten, die der Christ für nicht-irdisch hält, eben irdisch sind. |
Ja, und deswegen gehört (ähem, gut, vielleicht auch: sollte gehören) auch die kritische Selbstinfragestellung des eigenen Glaubens zur Religion. Religiös ausgedrückt: Glaube weiß (oder sollte wissen), dass er nicht wissen kann, ob er Götzenglaube ist.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1989834) Verfasst am: 11.03.2015, 23:24 Titel: |
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enzio hat folgendes geschrieben: | "Man darf allerdings nicht vergessen, dass empirisch gesehen Religion nicht nur als abstraktes philosophisches Konzept in den Köpfen der Menschen herumschwirrt, sondern sich in Autoritäten verkörpert."
"Eine weitere Rolle spielen Religionen als Vermittler von Traditionen. Wenn Großvater halt mal in den Gottesdienst gegangen sind, dann geht auch Vater in den Gottesdienst gehen auch die Kinder in den Gottesdienst gehen auch die Enkel in den Gottesdienst. Das macht man halt so."
Hier wird das entscheidende Grundelement des Religiösen zu wenig in den Blickpunkt gebracht. Ein gläubiges Subjekt stützt sich im Wesentlichen nicht auf abstrakte cartesianische oder averroistische etc. Ideen, auf Autoritäten oder auf Traditionen, sondern handelt im Rahmen eines Bewusstseins des Wiedererkennens. Dies beruht aber auf materiellen Praktiken wie z.B. Gottesdiensten, Kniefall, Aufstellen von Gebetsmühlen, Wallfahrten, Fasten u. v. m.
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Da stimme ich dir von deiner Beschreibung her zu. Ich sehe auch gar keinem Widerspruch zu dem von mir Gesagten. Unsere Aussagen befinden sich lediglich auf zwei verschiedenen Ebenen.
Du beschreibst hier die handlungsbezogene Ebene. Und auf dieser Ebene ist Religion identisch mit einem Kostümfest. Karneval findet auch im Rahmen "eines Bewusstseins des Wiedererkennens" statt.
Ich betreibe eine Deutung dieser Ebene. In dieser Deutung beschreibe ich Elemente wie "Respekt vor Autoritäten" oder "Respekt vor Traditionen". Und ich halte diese Deutung für wichtig, um herauszuarbeiten , warum Religion eben noch mehr ist als ein bloßes Ritual. Das ist aber ein interpretative Wahrnehmung des Geschehens und keine rein empirie-bezogene.
Mit freundlichem Gruß,
Mirko
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1989889) Verfasst am: 12.03.2015, 11:00 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Das ist nur die eine mögliche Seite von Religion. Die andere ist, dass von Gott aus alle irdischen Autoritäten in Frage gestellt sind. |
Nur dass es aus nicht-religiöser Sicht eben nur irdische Autoritäten gibt - und dementsprechend auch die Autoritäten, die der Christ für nicht-irdisch hält, eben irdisch sind. |
Ja, und deswegen gehört (ähem, gut, vielleicht auch: sollte gehören) auch die kritische Selbstinfragestellung des eigenen Glaubens zur Religion. Religiös ausgedrückt: Glaube weiß (oder sollte wissen), dass er nicht wissen kann, ob er Götzenglaube ist. |
Bist du dir sicher, dass dies das Wesen von Religion ist? Ich meine, es ist ja sicher gut und schön, wenn ein Gläubiger eine "kritische Selbstinfragestellung" betreibt. Aber das tut Pep Guardiola auch, bevor er sich seine neueste Taktik für das nächste Spiel von FC Bayern überlegt, das ist sicher kein Markenzeichen der Gläubigen.
Mirko
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22286
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(#1989891) Verfasst am: 12.03.2015, 11:12 Titel: |
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"gehört zu" =/= "ist das Wesen von"
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1989937) Verfasst am: 12.03.2015, 14:31 Titel: |
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funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Das ist nur die eine mögliche Seite von Religion. Die andere ist, dass von Gott aus alle irdischen Autoritäten in Frage gestellt sind. |
Nur dass es aus nicht-religiöser Sicht eben nur irdische Autoritäten gibt - und dementsprechend auch die Autoritäten, die der Christ für nicht-irdisch hält, eben irdisch sind. |
Ja, und deswegen gehört (ähem, gut, vielleicht auch: sollte gehören) auch die kritische Selbstinfragestellung des eigenen Glaubens zur Religion. Religiös ausgedrückt: Glaube weiß (oder sollte wissen), dass er nicht wissen kann, ob er Götzenglaube ist. |
Bist du dir sicher, dass dies das Wesen von Religion ist? Ich meine, es ist ja sicher gut und schön, wenn ein Gläubiger eine "kritische Selbstinfragestellung" betreibt. Aber das tut Pep Guardiola auch, bevor er sich seine neueste Taktik für das nächste Spiel von FC Bayern überlegt, das ist sicher kein Markenzeichen der Gläubigen.
Mirko |
Naja, der Unterschied ist ja, dass der liebe Pep seine Taktik wahrscheinlich im Lichte der Tatsache bewertet, dass er z.B. 2x in der Saison nicht gegen Schalke gewonnen hat. Er kann also anhand von Fakten reflektieren. Beim Glauben findet das Spiel ja eigentlich erst im Jenseits bzw. postmortem statt. Außerdem ist es das einzige Spiel bzw. sogar das einzige Turnier überhaupt. Da muss der Druck entsprechend unermesslich groß sein. Kleiner Nebeneffekt: Unter einem derart existenziellen, im wahrsten Wortsinne "übermenschlichen" Druck kommt man ja selten zu überzeugenden Lösungen. Den Trainerposten könntest du mir jedenfalls schenken - den wollte ich nicht haben...
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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enzio registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2015 Beiträge: 3
Wohnort: südwesten
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(#1990365) Verfasst am: 15.03.2015, 02:09 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Beim Glauben findet das Spiel ja eigentlich erst im Jenseits bzw. postmortem statt. Außerdem ist es das einzige Spiel bzw. sogar das einzige Turnier überhaupt. Da muss der Druck entsprechend unermesslich groß sein.“ |
Seh’ ich anders. Das Spiel findet doch hier statt. Oder? Und wehe, der Eindruck kommt auf, das Ergebnis genüge nicht. Richtig, dabei baut sich unermesslicher Druck auf. Wie muss das Ergebnis aussehen, um zu genügen? Muss ich hier verlieren im Sinne der Bergpredigt, um in einem Jenseits zu gewinnen? Oder hier schon gewinnen im Sinne der calvinistischen Doktrin, um mich als künftigen Sieger erwählt zu sehen? Es ist eine abgrundtiefe Frage, wie man zum Jubel nach dem tödlichen Spiel kommt, zum endzeitlichen Halleluja. Demgegenüber sind die Pep-Guardiola-Selbstinfragestellungen vielleicht Krimskrams.
Tradition und Patriarchat, Autoritarismus und Herrschaftssymbiosen stellen zweifellos feststehende Erscheinungsformen verschiedenster Glaubensrichtungen dar, es ist aber eben dort auch Widerstandsdenken zu verorten. Diese Elemente sind jedoch keineswegs Alleinbesitz von Religionen. Sie treten auch in anderen Feldern auf. Innerhalb der religiösen Theorie stellen sie spezifische Werkzeuge dar, in ganz bestimmten Kopplungen und Intensitätsgraden aufeinander abgestimmt.
Auch die Nichtgläubige kommt ohne Traditionen wohl kaum aus. Als Gesellschaftswesen scheint ihr das „leere Blatt Papier“ eine Illusion. Wohl wird sie ihnen gegenüber aufgrund ihrer wissenschaftlichen und ideologischen Einstellungen einen gänzlich anderen Bezug nehmen: offener, hinterfragender, kritischer. Und sie ändert, wo nötig, das Dispositiv. Da das Hindernis der Absolutheit einer göttlichen Dominanz fehlt.
Spielen wir nicht alle ein Spiel - das kleine Spiel des Lebens? Aber dies ist ein gänzlich anderes als das oben beschriebene totalitär geregelte „Große Spiel“.
Zitat verlinkt und richtig zugeordnet- astarte
_________________ >es gibt keinen weg, nur gehen<
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1990378) Verfasst am: 15.03.2015, 10:59 Titel: |
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Willkommen im Forum, enzio,
enzio hat folgendes geschrieben: | Funkeimdunkeln schrieb:[color=darkblue] „.... |
Nein das schrieb nicht funkel.
Zum Zitieren einfach den Button im zu zitierenden Beitrag klicken
dann erscheint das Zitat mit Link zum Ursprungsbeitrag.
Man kann nach Belieben kürzen, oder mit und die Beiträge teilen und die Teile einzeln kommentieren. So ist nachvollziehbar, wen und was du kommentierst.
Ich korrigiere deinen Beitrag und verlinke richtig.
Siehe auch: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1989412#1989412
_________________ Tja
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Pfirsich auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.05.2014 Beiträge: 781
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(#1990389) Verfasst am: 15.03.2015, 11:51 Titel: |
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Hallo, enzio, Willkommen!
Entschuldige, aber so wie Du in Deinen beiden Posts Religiöse als in geschlossenen Gedankengebäuden lebende "Subjekte" darstellst, kann sich für den Einzelnen die Frage, ob er sich verlieren muss, um die Erwählung zu erlangen, oder ob er gewinnen muss, um sich ihrer zu versichern, gar nicht stellen: Er denkt jeweils so wie er sozialisiert wurde.
Der immense Druck baut sich aber vielleicht auf, wenn der Einzelne klare Gedanken religiösen Metaphern vorzuziehen beginnt. Etwa weil er erkennt, dass die Weitergabe letzterer ohne sozialen Druck kaum funktioniert und deshalb heute eben kaum mehr funktioniert. Und warum sollte er der letzte Mohikaner sein, der seine Lebensmaximen von einem Geheimnis des Glau - äh letztlich: des Nichtwissens ableitet?
- Warum? "Weil man´s eben nicht weiß." Und schon haben wir den Druck.
Demnach erlebt ihn nicht die Glaubenselite, sondern das Gros der Halb- und Viertelgläubigen.
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Pfirsich auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.05.2014 Beiträge: 781
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(#1990446) Verfasst am: 15.03.2015, 14:41 Titel: |
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funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Die Loslösung von der Religion bedeutet demnach auch die Erfahrung von massivem Misstrauen gegenüber diesen Autoritätspersonen. Menschen, die man für gütig und freundlich hielt, werden auf einmal als Vermittler von Illusion und Lüge gesehen. Der Trost, den das jahrelange Singen der Kirchenlieder mit sich brachte, erscheint auf einmal als Opium für das Volk.
Dieses Erlebnis von Misstrauen und Zweifel ist natürlich eine gravierende psychologische Belastung. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass in so einem Prozess des Vertrauensverlust ein enormer Hass geboren wird.
Mit freundlichem Gruß,
Mirko |
Entschuldige, funkeimdunkeln, aber "nicht unwahrscheinlich" ist vielleicht doch ein bisschen übertrieben.
Denn diese Leute sind gütig und freundlich. Sie würden sicher etwas anderes vermitteln, wenn sie´s besser wüssten; und das dürften die meisten abtrünnigen Schäfchen auch checken: dass sie de facto Güte und Freundlichkeit erfahren haben.
So ging es zumindest mir: Da war ein Impetus da, sie meinerseits zu missionieren
- wenn das nicht schon so lang her wär
- wenn man sich nicht irgendwo auch fragen würde, ob sie wirklich mehr gewinnen als verlieren, wenn sie nach einem religiösen Leben als Atheisten... alt werden. Und ob sie einen überhaupt lassen würden.
Ich war vor allem froh, selber die Kurve in einem Alter gekriegt zu haben, in dem die eigene Biographie nicht schon praktisch fertig vor mir liegt. Für eine durchgängig religiös eingefärbte Biographie würde ich mich nämlich schämen.
Was den Trost durch das Singen von Kirchenliedern anbelangt: Kommt wohl drauf an, was für Kirchenlieder man gesungen hat. Mir haben eigentlich nur die Neuen Gemeindelieder (NGL) was gegeben, die ich ab Ende der Neunziger sang (und stammen tue ich aus den Sechzigern). Um sie freilich singen zu können, musste ich die Kofession wechseln. Ein gewisser Pragmatismus war mir von da an sozusagen hauseigen, benebeln konnte mich keiner mehr.
Für die meisten, denke ich, gehören die alten Lieder, die bei kirchlichen Anlässen gesungen werden, einfach dazu und werden schon mit einer gewissen, aber doch nicht allzu großen inneren Beteiligung absolviert.
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1990493) Verfasst am: 15.03.2015, 18:08 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Naja, der Unterschied ist ja, dass der liebe Pep seine Taktik wahrscheinlich im Lichte der Tatsache bewertet, dass er z.B. 2x in der Saison nicht gegen Schalke gewonnen hat. Er kann also anhand von Fakten reflektieren. Beim Glauben findet das Spiel ja eigentlich erst im Jenseits bzw. postmortem statt. |
Dazu fällt mir ein Satz aus dem Buch "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust ein:
Marcel Proust hat folgendes geschrieben: |
Es half mir nichts, dass ich dem nun anbrechenden Jahr Gilbertes Namen gab und damit, wie man blinde Naturgesetze mit religiösen Vorstellungen überdeckt, versuchte, dem Neujahrstage das besondere Bild aufzuprägen, das ich mir von ihm gemacht hatte.
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Hervorhebungen von mir. Gilberte ist das geliebte Objekt der Sehnsucht des Ich-Erzählers.
Mit anderen Worten: Im Leben muss man Erfahrungen machen. Man muss Begegnungen mit lieben und netten Menschen haben. Man veranstaltet philosophische Gesprächskreise oder schenkt einem Bettler Essen. Alleine das zählt. Und dieses ganze Heruminterpretieren und Herumdeuten und Herumkritisieren ist intellektueller Hirnfurz.
Mirko
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1990501) Verfasst am: 15.03.2015, 18:33 Titel: |
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enzio hat folgendes geschrieben: |
Seh’ ich anders. Das Spiel findet doch hier statt. Oder? Und wehe, der Eindruck kommt auf, das Ergebnis genüge nicht. Richtig, dabei baut sich unermesslicher Druck auf. Wie muss das Ergebnis aussehen, um zu genügen? Muss ich hier verlieren im Sinne der Bergpredigt, um in einem Jenseits zu gewinnen? Oder hier schon gewinnen im Sinne der calvinistischen Doktrin, um mich als künftigen Sieger erwählt zu sehen? Es ist eine abgrundtiefe Frage, wie man zum Jubel nach dem tödlichen Spiel kommt, zum endzeitlichen Halleluja. Demgegenüber sind die Pep-Guardiola-Selbstinfragestellungen vielleicht Krimskrams.
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Auch richtig. Nach Hans-Hermann Hoppe ist jeder ausnahmslos mit jeder seiner Handlungen Unternehmer. Jeder will einen bestimmten Zustand erreichen, tut dafür gewisse Dinge und geht dafür ein gewisses Risiko ein.
Der Gläubiger hat sich nun einem Unternehmen angeschlossen, welches als Profit das ewige Paradies erwirtschaften will. Dafür tut er gewisse Dinge, vergleichsweise harmlose wie Berten und Nächstenliebe oder vergleichsweise radikale wie Selbstsprengung. Er geht auch ein Risiko dabei ein, nämlich das Risiko, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat.
Nun braucht jeder, der sich an einem Unternehmen beteiligt, ein gewisses Wissen über den Zustand, den er mit seiner Tätigkeit erreichen will. Wenn ich nicht weiß, dass Euro die hierzulande verwendete Währung ist, werde ich kaum den Gewinn von einer Millionen Euro anstreben wollen. Wenn ich nicht weiß, dass meine Nachbarin eine wohlaussehende und clevere Frau ist, dann werde ich sie kaum zum Objekt meiner erotischen Begierde erwählen können. Die Frage ist nun, was die Quelle dieses Wissens ist. Dies kann reine Spekulation sein, dies kann ein heiliges Buch sein, dies können die Erfahrungen und Beobachtungen sein, die man im Leben so macht. Und gerade hier mache ich einen Unterschied zwischen dem Wahnsinnigen, dem Gläubigen und dem Atheisten aus. Alles davor ist bei allen Menschen gleich. Erst in der Herkunft des Wissens unterscheiden sich die Geister.
Mirko
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1990524) Verfasst am: 15.03.2015, 20:32 Titel: |
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Pfirsich hat folgendes geschrieben: |
Entschuldige, funkeimdunkeln, aber "nicht unwahrscheinlich" ist vielleicht doch ein bisschen übertrieben.
Denn diese Leute sind gütig und freundlich. Sie würden sicher etwas anderes vermitteln, wenn sie´s besser wüssten; und das dürften die meisten abtrünnigen Schäfchen auch checken: dass sie de facto Güte und Freundlichkeit erfahren haben. |
Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, wenn du mir widersprichst!
Was den Charakter der Leute betrifft, so stimme ich dir zu. Das Problem ist leider, dass sie oft durch ihre Fixierung auf eine festgelegte Quelle keine persönliche Weiterentwicklung erfahren. User enzio hat das bereits sehr schön beschrieben.
enzio hat folgendes geschrieben: |
Auch die Nichtgläubige kommt ohne Traditionen wohl kaum aus. Als Gesellschaftswesen scheint ihr das „leere Blatt Papier“ eine Illusion. Wohl wird sie ihnen gegenüber aufgrund ihrer wissenschaftlichen und ideologischen Einstellungen einen gänzlich anderen Bezug nehmen: offener, hinterfragender, kritischer. Und sie ändert, wo nötig, das Dispositiv. Da das Hindernis der Absolutheit einer göttlichen Dominanz fehlt.
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Oft führt diese Stagnation dazu, dass man in diesem Umfeld Starrheit, Mangel an Flexibilität, Langeweile, Fehlen von Aufregung und Abenteuer verspürt. Und wenn man ein etwas kritischer Geist ist, dann verspürt man Frustration und Ärger bei dem Erleben von erfolglosen Diskussionen. Das kann schon dazu führen, dass man einen Hass auf Religion entwickelt - was natürlich nicht begrüßenswert ist.
Mirko
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Pfirsich auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.05.2014 Beiträge: 781
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(#1990530) Verfasst am: 15.03.2015, 20:57 Titel: |
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funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Oft führt diese Stagnation dazu, dass man in diesem Umfeld Starrheit, Mangel an Flexibilität, Langeweile, Fehlen von Aufregung und Abenteuer verspürt. Und wenn man ein etwas kritischer Geist ist, dann verspürt man Frustration und Ärger bei dem Erleben von erfolglosen Diskussionen. Das kann schon dazu führen, dass man einen Hass auf Religion entwickelt - was natürlich nicht begrüßenswert ist.
Mirko |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
Menschen, die man für gütig und freundlich hielt, werden auf einmal als Vermittler von Illusion und Lüge gesehen. |
Also doch nicht "auf einmal". Ok, wenn Du auf lange, erfolglose Versuche abzielst, etwa den Horizont einer fundamentalistischen Gemeinde zu weiten, kann ich das nachvollziehen.
Ja, es "kann dazu führen".
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1990607) Verfasst am: 16.03.2015, 12:51 Titel: |
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funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Auch richtig. Nach Hans-Hermann Hoppe ist jeder ausnahmslos mit jeder seiner Handlungen Unternehmer. Jeder will einen bestimmten Zustand erreichen, tut dafür gewisse Dinge und geht dafür ein gewisses Risiko ein. |
Nur ist ein Unternehmer im wirtschaftlichen Sinne nicht dadurch bestimmt, dass er halt irgendwie irgendwelche Dinge tut, um irgendwas zu erreichen, sondern dadurch, dass er Kapital einsetzt (=investiert), um Tauschwerte zu akkumulieren.
Wir sehen hier einen der ältesten Tricks der Wirtschaftsliberalen. Man produziert zuerst eine Tautologie, erklärt diese dann für eine bedeutungsvolle Einsicht in die Natur des Menschen, und klebt zum krönenden Abschluss noch ein rein nach dem Zufallsprinzip ausgewähltes Wort aus der Wirtschaft dran - und wenn es inhaltlich nicht passt, definiert man es halt implizit um, bis es passt. Gesagt hat man damit natürlich gar nichts. Aber es geht bei solchen Statements ja ohnehin nicht um den Inhalt, sondern um die Wirkung.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1990619) Verfasst am: 16.03.2015, 14:19 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Auch richtig. Nach Hans-Hermann Hoppe ist jeder ausnahmslos mit jeder seiner Handlungen Unternehmer. Jeder will einen bestimmten Zustand erreichen, tut dafür gewisse Dinge und geht dafür ein gewisses Risiko ein. |
Nur ist ein Unternehmer im wirtschaftlichen Sinne nicht dadurch bestimmt, dass er halt irgendwie irgendwelche Dinge tut, um irgendwas zu erreichen, sondern dadurch, dass er Kapital einsetzt (=investiert), um Tauschwerte zu akkumulieren.
Wir sehen hier einen der ältesten Tricks der Wirtschaftsliberalen. Man produziert zuerst eine Tautologie, erklärt diese dann für eine bedeutungsvolle Einsicht in die Natur des Menschen, und klebt zum krönenden Abschluss noch ein rein nach dem Zufallsprinzip ausgewähltes Wort aus der Wirtschaft dran - und wenn es inhaltlich nicht passt, definiert man es halt implizit um, bis es passt. Gesagt hat man damit natürlich gar nichts. Aber es geht bei solchen Statements ja ohnehin nicht um den Inhalt, sondern um die Wirkung. |
Kennst du eigentlich "Demokratie - der Gott der keiner ist" von Herrn Hoppe? Liegt schon ewig auf meiner to buy - to read Liste; ist er wert darauf zu stehen?
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
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(#1990697) Verfasst am: 16.03.2015, 21:12 Titel: |
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Pfirsich hat folgendes geschrieben: | funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Oft führt diese Stagnation dazu, dass man in diesem Umfeld Starrheit, Mangel an Flexibilität, Langeweile, Fehlen von Aufregung und Abenteuer verspürt. Und wenn man ein etwas kritischer Geist ist, dann verspürt man Frustration und Ärger bei dem Erleben von erfolglosen Diskussionen. Das kann schon dazu führen, dass man einen Hass auf Religion entwickelt - was natürlich nicht begrüßenswert ist.
Mirko |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
Menschen, die man für gütig und freundlich hielt, werden auf einmal als Vermittler von Illusion und Lüge gesehen. |
Also doch nicht "auf einmal". Ok, wenn Du auf lange, erfolglose Versuche abzielst, etwa den Horizont einer fundamentalistischen Gemeinde zu weiten, kann ich das nachvollziehen.
Ja, es "kann dazu führen". |
Das hängt von dem individuellen lebensgeschichtlichen Verlauf ab. In meinem Falle waren die Erfahrungen mit meiner Umgebung prägend, die Sentimentalität und die Langeweile, die ich dort erlebt habe, und das ist natürlich eine langfristige Geschichte. Aber dann gab es auch einen Auslöser, der in mir doch in kurzer Zeit einen starken Autoritätenhass und sehr starkes Misstrauen bewirkt hat. Das war durch die Lektüre von Erich Fromm bewirkt worden.
Es ist nicht schön sein Leben mit permanenten Misstrauen gegenüber allem und jeden zu verbringen. Ich habe diese Erfahrung durchgemacht und ich bedauere jeden von tiefstem Herzen, der diese Erfahrung auch durchmacht.
Mirko
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1990744) Verfasst am: 17.03.2015, 08:26 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Nur ist ein Unternehmer im wirtschaftlichen Sinne nicht dadurch bestimmt, dass er halt irgendwie irgendwelche Dinge tut, um irgendwas zu erreichen, sondern dadurch, dass er Kapital einsetzt (=investiert), um Tauschwerte zu akkumulieren. |
Oder in Wirtschaftler-Sprech: Jemand, der investiert, um Profit zu machen. Ich bin nicht schon dadurch ein Unternehmer, dass ich mit meiner Familie einen Ausflug ins Grüne "unternehme".
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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