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"Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt"
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1994409) Verfasst am: 06.04.2015, 12:22    Titel: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Wenn ich mich recht erinnere habe ich mich mal irgendwo hier im Forum über den Filmtitel "Kick Ass" mokiert. Wie heute üblich hat der Verleih ihn nicht ins Deutsche übertragen, vermutlich weil "Arschtritt" wohl doch nicht so gut klingt, vermutete ich. Dabei wäre das völlig richtig, in den ersten zwanzig Minuten reden die Darsteller andauernd davon, daß sie irgendjemand in den Arsch treten möchten oder daß irgendwelche Superhelden das tun sollten. Später im Film habe ich darauf nicht mehr geachtet, denn da greift man dann zu wesentlich heftigeren Methoden. Es entfalten sich unglaubliche Gemetzel, die mit hemmungsloser Brutalität durchgeführt werden.
Infolge meines hohen Alters kenne ich auch das "Filmschaffen" kürzlich vergangener Zeiten, so um 1950 herum. Mir ist aufgefallen, daß es solche Gewaltexzesse damals nicht gegeben hat. Das äußerste, dessen ich mich erinnere war ein Mann, der plötzlich ein Loch im Hemd hatte, um das herum sich ein Blutfleck ausbreitete. (Kommentar aus dem Publikum: "Mann, haste das gesehn!") In einem heutigen Film würde an der Stelle der Kopf explodieren und Blut und Hirnmasse hoch aufspritzen. In unserer Zeit fließt in den Filmen bald so viel Blut wie seinerzeit bei den Römern in der Arena.
Gleichzeitig aber wird auch bejammert, daß eine "allgemeine Verrohung der Sitten und eine Zunahme der Gewaltbereitschaft" zu verzeichnen ist. Polizisten und Fußballschiedsrichter singen ganze Lieder davon. Wenn man einem Mitmenschen ein bißchen dumm kommt, "gibts was inne Fresse".
Besteht da ein Zusammenhang?

Bei uns ist die Darstellung von Gewalt gegen Frauen gesetzlich verboten. Das steht m.W. dort im StGB wo es um Pornographie und dergleichen geht. Man nennt das auch "jugendgefährdend". In diesem Film dagegen wird ausführlich dargestellt, wie ein zehnjähriges Mädchen bis aufs Blut zusammengeschlagen, an die Wand geklatscht und brutal auf den Boden geschmettert wird. Offenbar ist die Darstellung von Gewalt gegen Kinder erlaubt. Sonst wäre der Film doch nicht ins Kino und erst recht nicht ins TV gekommen.
Kinderpornographie wird mit großem Geschrei verfolgt. Kindesmißhandlung gibt`s im Kino - und alle finden`s prima.
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Pfirsich
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Anmeldungsdatum: 11.05.2014
Beiträge: 781

Beitrag(#1994423) Verfasst am: 06.04.2015, 13:08    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Weißt Du noch, welcher Sender das Machwerk gezeigt hat?
Ich würde mir einen Streifen mit dem Titel "Kick Ass" nicht anschauen. Aber auf Deine Zeilen hin ist mir sofort eingefallen, wie vera.... ich mich vor 30 Jahren fühlte, als die ARD oder das ZDF einmal etwas brachte, was man dort für einen Zombie-Film hielt. Von daher ist mir klar: Ja, alle müssen nachziehen! Zumal es mittlerweile ja auch im Internet "Filme" gibt (youtube).

Als ich von einem Hardrock-Star, den ich bis dahin sehr geschätzt hatte, erstmals ein youtube-Video sah, war ich entsetzt. Doch dafür konnte mir danach kein Heavy-Metal-Video mehr was anhaben. Ich denk mir dabei immer: "Die müssen mit Leuten wie ihm konkurrieren."
... Und das Kino mit youtube...

Dass es erlaubt ist, eine Kinderschändung derart brutal darzustellen, verstehe ich allerdings auch nicht. Von daher: Nicht alle finden´s prima!


Zu den Fußball"fans":
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.fc-bayern-ii-gegen-tsv-1860-ii-amateur-derby-die-polizei-ruestet-auf.31add04c-b07c-4c2d-934c-b2f43992e25a.html

Zitat:
Die 400 Mann im vergangenen Jahr haben nicht gereicht – die Münchner Polizei wird deshalb am Ostermontag vor, während und nach der Viertliga-Partie zwischen dem FC Bayern II und den 1860-Amateuren II mit mehr als 1000 Mann im Einsatz sein.

Das sind doch heute gar keine Fans mehr, denen vielleicht aufgrund von zu viel Bier der Gaul durchgeht. Das sind Chaoten, die sich - dem Internet sei Dank - zum Rabatz-Machen treffen, ohne den geringsten Draht zum FCB oder zu den 60ern zu haben. Wenn die sich heute in M treffen und demnächst in HH, kommt freilich der Eindruck auf, dass es sie sowohl hier wie auch dort in Scharen gibt.

Ich als Frau habe keinerlei Fühlung zu irgendwem, den ich auch nur im geringsten im Verdacht haben könnte, mit sowas zu tun zu haben. Aber ich kann sagen, dass ich schon genügend Leuten dumm gekommen bin, ohne jemals was auf die Fresse gekriegt zu haben.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1994432) Verfasst am: 06.04.2015, 13:51    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

ich denke schon, dass die Gesellschaft *in diesem unserem Lande* nicht nur offiziell kriegerischer geworden ist (- Mega-Aufrüstung von Bundeswehr und Polizei-Robocops -) aus imperialistischen und innenpolitischen Gründen, sondern dass die Barbarisierung auch *an der Basis*, also im *normalen Volk* zunimmt.

Als Beispiel nenne ich mal den Amateurfussball. Dort treiben nicht nur Neofaschisten immer gezielter ihr brutales Unwesen, sondern auch Amateurfußballer selber agieren als Gewalttäter:

Zitat:
Trauriger Tiefpunkt in einer Serie von Gewalttätigkeiten in der Essener Amateurliga war ein Spiel am 15.11.2014. Dabei wurde der Schiedsrichter Helmut Dohse von einem Spieler so brutal geschlagen, dass er zu Boden ging und bewusstlos liegen blieb. Er hatte einen doppelten Kieferbruch erlitten, war mehrere Wochen krank. Für diese Tätlichkeit erhielt der Spieler eine lebenslange Sperre. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen gefährlicher Körperverletzung. Helmut Dohse hatte den Spieler angezeigt.

http://www1.wdr.de/themen/politik/westpol-gewalt-amateurfussball-100.html


Was die Filmindustrie betrifft:

Die ist ja immer nur Ausdruck des gesellschaftlichen Bewusstseins. Man müsste mal die Filmfestivals der letzten Jahrzehnte analysieren um eine Tendenz zu überprüfen bezüglich Gewaltxzessen.
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Zumsel
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Beitrag(#1994497) Verfasst am: 06.04.2015, 20:20    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Infolge meines hohen Alters kenne ich auch das "Filmschaffen" kürzlich vergangener Zeiten, so um 1950 herum. Mir ist aufgefallen, daß es solche Gewaltexzesse damals nicht gegeben hat. Das äußerste, dessen ich mich erinnere war ein Mann, der plötzlich ein Loch im Hemd hatte, um das herum sich ein Blutfleck ausbreitete. (Kommentar aus dem Publikum: "Mann, haste das gesehn!")


Wobei man natürlich sagen muss, dass das früher mit der Realität auch nicht viel zutun hatte. Ich habe neulich zufällig mal wieder die Duschmordszene aus Psycho gesehen. Meine Güte, da wird mehrmals mit einem Messer auf einen Menschen eingestochen und es fließt so viel Blut, als hätte sich jemand die Nase gestoßen. Lächerlich! So was kann man den Leuten heute einfach nicht mehr verkaufen. Klar, diese Splatterfilme sind auch Blödsinn, aber das weiß ja auch eigentlich jeder und nimmt es eher humoristisch.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1994503) Verfasst am: 06.04.2015, 21:18    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Infolge meines hohen Alters kenne ich auch das "Filmschaffen" kürzlich vergangener Zeiten, so um 1950 herum. Mir ist aufgefallen, daß es solche Gewaltexzesse damals nicht gegeben hat. Das äußerste, dessen ich mich erinnere war ein Mann, der plötzlich ein Loch im Hemd hatte, um das herum sich ein Blutfleck ausbreitete. (Kommentar aus dem Publikum: "Mann, haste das gesehn!")


Wobei man natürlich sagen muss, dass das früher mit der Realität auch nicht viel zutun hatte. Ich habe neulich zufällig mal wieder die Duschmordszene aus Psycho gesehen. Meine Güte, da wird mehrmals mit einem Messer auf einen Menschen eingestochen und es fließt so viel Blut, als hätte sich jemand die Nase gestoßen. Lächerlich! So was kann man den Leuten heute einfach nicht mehr verkaufen. Klar, diese Splatterfilme sind auch Blödsinn, aber das weiß ja auch eigentlich jeder und nimmt es eher humoristisch.



Wobei diese Szene mehr unter die Haut geht als all die heutzutage ueblichen Splatterblutbaeder. Eine geschickte Regie, einfache Kamera- und Soundeffekte bewirken manchmal mehr als 20 Liter Pseudoblut.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1994506) Verfasst am: 06.04.2015, 21:29    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Infolge meines hohen Alters kenne ich auch das "Filmschaffen" kürzlich vergangener Zeiten, so um 1950 herum. Mir ist aufgefallen, daß es solche Gewaltexzesse damals nicht gegeben hat. Das äußerste, dessen ich mich erinnere war ein Mann, der plötzlich ein Loch im Hemd hatte, um das herum sich ein Blutfleck ausbreitete. (Kommentar aus dem Publikum: "Mann, haste das gesehn!")


Wobei man natürlich sagen muss, dass das früher mit der Realität auch nicht viel zutun hatte. Ich habe neulich zufällig mal wieder die Duschmordszene aus Psycho gesehen. Meine Güte, da wird mehrmals mit einem Messer auf einen Menschen eingestochen und es fließt so viel Blut, als hätte sich jemand die Nase gestoßen. Lächerlich! So was kann man den Leuten heute einfach nicht mehr verkaufen. Klar, diese Splatterfilme sind auch Blödsinn, aber das weiß ja auch eigentlich jeder und nimmt es eher humoristisch.


Wobei diese Szene mehr unter die Haut geht als all die heutzutage ueblichen Splatterblutbaeder. Eine geschickte Regie, einfache Kamera- und Soundeffekte bewirken manchmal mehr als 20 Liter Pseudoblut.


Man kann jetzt aber auch nicht ein Meisterwerkt von damals mit einem Trash-Streifen von heute vergleichen. Ich habe mal als Gag eine Box von zurecht vergessenen Trash-Tennie-Horrorfilmen der 50er und 60er Jahre geschenkt bekommen. Das war nur mit sehr viel Alkohol zu ertragen.
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Desperadox
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Beitrag(#1994527) Verfasst am: 07.04.2015, 04:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, grade Schlägereien werden im Film/Fernsehen eher noch zu wenig brutal dargestellt.Heftigste Schläge z.B. auf den Kopf haben im Film oft nur leichte Abschürfungen zur Folge, während im echten Leben solche Schläge schwerste Knochenbrüche, oft sogar mit Todesfolge nach sich ziehen.Jugendliche, die nur solche entschärften Schlägereien zu sehen kriegen, wundern sich dann, wie schnell unbeabsichtigt jemand tot geschlagen wird.
Ein ganz spezieller Fall ist das Wrestling, das von einigen Dumpfbacken ja auch für echt gehalten wird, ohne das ihnen klar ist, dass solche "Kämpfe", wenn sie denn echt wären, in wenigen Minuten zum Tode führen würden.
Gewalt, die nur in abgeschwächter Form gezeigt wird, enthält eben das Risiko, dass ihre Auswirkungen unterschätzt werden.
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Pfirsich
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Beitrag(#1994528) Verfasst am: 07.04.2015, 04:47    Titel: Antworten mit Zitat

Desperadox hat folgendes geschrieben:
Gewalt, die nur in abgeschwächter Form gezeigt wird, enthält eben das Risiko, dass ihre Auswirkungen unterschätzt werden.

Ich weiß nicht, Desperadox. Das ist eine zweischneidige Sache.

Wer im Fernsehen lernt, wie es am leichtesten geht, der kann vor Gericht trotzdem behaupten, er hätte es nicht gewusst.
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Desperadox
Nischenprodukt



Anmeldungsdatum: 18.01.2012
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1994529) Verfasst am: 07.04.2015, 04:56    Titel: Antworten mit Zitat

Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Gewalt, die nur in abgeschwächter Form gezeigt wird, enthält eben das Risiko, dass ihre Auswirkungen unterschätzt werden.

Ich weiß nicht, Desperadox. Das ist eine zweischneidige Sache.

Wer im Fernsehen lernt, wie es am leichtesten geht, der kann vor Gericht trotzdem behaupten, er hätte es nicht gewusst.

Sicher ist das zweischneidig.Mir persönlich ist bei extremen Gewaltdarstellungen auch nicht wohl zu Mute.Wer aber im Fernsehen gesehen hat, dass bei einem Tritt auf den Kopf der Schädel platzen kann, dem müsste eigentlich bewusst sein, was er tut.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
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Beitrag(#1994553) Verfasst am: 07.04.2015, 10:15    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
In unserer Zeit fließt in den Filmen bald so viel Blut wie seinerzeit bei den Römern in der Arena.

Na und? Ist doch nur Kunstblut. Bei den Römern war es echt. Wie kommst du vor diesem Hintergrund zu der Behauptung einer Verrohung der Sitten? Ich beobachte das Gegenteil.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
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Beitrag(#1994559) Verfasst am: 07.04.2015, 10:57    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
In unserer Zeit fließt in den Filmen bald so viel Blut wie seinerzeit bei den Römern in der Arena.

Na und? Ist doch nur Kunstblut. Bei den Römern war es echt. Wie kommst du vor diesem Hintergrund zu der Behauptung einer Verrohung der Sitten? Ich beobachte das Gegenteil.


Zumindest ist für mich der Sittlichkeitsverlust losgelöst von der begrüßenswerten gesteigerten Rationalität bei der Bewertung von "Freizeitgestaltungsaktivitäten".
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
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Beitrag(#1994562) Verfasst am: 07.04.2015, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man sich die italienischen Splatter der 70er/80er, insbesondere die Kannibalen und/oder Zombieklassiker sowie die großen 80er Actionfilme anschaut, kann unglaublich davon sprechen, dass mediale Gewalt im zunehmen ist; von Ausreißern wie SAW u.Ä. abgesehen.

Erstaunlich ist nur, wie krass der moderne französische Horror ist (Inside; Marthyrs; Frontiers; High Tension u.A.).
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#1994563) Verfasst am: 07.04.2015, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich die italienischen Splatter der 70er/80er, insbesondere die Kannibalen und/oder Zombieklassiker sowie die großen 80er Actionfilme anschaut, kann unglaublich davon sprechen, dass mediale Gewalt im zunehmen ist; von Ausreißern wie SAW u.Ä. abgesehen.

Erstaunlich ist nur, wie krass der moderne französische Horror ist (Inside; Marthyrs; Frontiers; High Tension u.A.).


Das Publikum stumpft ab. Für Fans des Genres muss dementsprechend eine Steigerung geboten werden, sofern man als Regisseur Sensationswert anstrebt. Erstaunlich finde ich das nicht.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1994564) Verfasst am: 07.04.2015, 11:23    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
In unserer Zeit fließt in den Filmen bald so viel Blut wie seinerzeit bei den Römern in der Arena.

Na und? Ist doch nur Kunstblut. Bei den Römern war es echt. Wie kommst du vor diesem Hintergrund zu der Behauptung einer Verrohung der Sitten? Ich beobachte das Gegenteil.


Zumindest ist für mich der Sittlichkeitsverlust losgelöst von der begrüßenswerten gesteigerten Rationalität bei der Bewertung von "Freizeitgestaltungsaktivitäten".

Für mich hat "Sittlichkeit" nur eine Daseinsberechtigung, wenn sie reale menschliche Bedürfnisse (der Gegenwart) schützt. Das wäre im Einzelfall nachzuweisen.

Im übrigen maße ich es mir nicht an, die Freizeitaktivitäten meiner Mitmenschen zu bewerten. Wenn jemand Spass an gespielter Gewalt hat, wünsche ich ihm damit viel Freude. Ich gönne jedem Menschen jede nur erdenkliche Freude, solange er damit niemanden schädigt (was bei Medienkonsum immer der Fall ist).
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1994566) Verfasst am: 07.04.2015, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Das Publikum stumpft ab. Für Fans des Genres muss dementsprechend eine Steigerung geboten werden, sofern man als Regisseur Sensationswert anstrebt.

Wie kommst du gedanklich von Steigerung zu Abstumpfung? Am Kopf kratzen

Steigerungen werden in vielen Bereichen als erstrebenswert empfungen. Im Sport zum Beispiel. Warum sollte das im Erleben von Horror anders sein?
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1994568) Verfasst am: 07.04.2015, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich die italienischen Splatter der 70er/80er, insbesondere die Kannibalen und/oder Zombieklassiker sowie die großen 80er Actionfilme anschaut, kann unglaublich davon sprechen, dass mediale Gewalt im zunehmen ist; von Ausreißern wie SAW u.Ä. abgesehen.

Erstaunlich ist nur, wie krass der moderne französische Horror ist (Inside; Marthyrs; Frontiers; High Tension u.A.).


Das Publikum stumpft ab. Für Fans des Genres muss dementsprechend eine Steigerung geboten werden, sofern man als Regisseur Sensationswert anstrebt. Erstaunlich finde ich das nicht.

Ich finde es erstaunlich, dass gegenwärtig die krassesten - und technisch m.E. besten - Splatterfilme gerade aus Frankreich stammen; wobei das französische Kino auch sonst durchaus gekonnt-provokatives Potential hat; während von den SAW-Filmen abgesehen die einzig wirklich krassen US-Filme Remakes zu sein scheinen.

Zudem ist ab einem gewissen Punkt eine Steigerung physischer Gewaltdarstellung m.E. kaum noch möglich (Stichwort: CAT III Filme aus Japan).
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1994573) Verfasst am: 07.04.2015, 11:36    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
In unserer Zeit fließt in den Filmen bald so viel Blut wie seinerzeit bei den Römern in der Arena.

Na und? Ist doch nur Kunstblut. Bei den Römern war es echt. Wie kommst du vor diesem Hintergrund zu der Behauptung einer Verrohung der Sitten? Ich beobachte das Gegenteil.


Ich denke, dass es weniger auf die Frage ankommt, ob es echtes Blut oder Kunstblut ist, sondern eher auf die Intention, die mit der Betrachtung der Gewaltdarstellung verbunden ist. Dabei sind verschiedene Intentionen denkbar:

- Vertreibung von Langeweile. Das ist sowohl bei Zirkus-Besuchern als auch bei Kino-Gängern der Fall.
- Ausrede für destruktives Verhalten suchen. Das ist sowohl der Fall, wenn PI-Leser Nachrichten über Ausländer-Kriminalität konsumieren als auch wenn Antifas Lektüre über den Nationalsozialismus konsumieren.
- Genuss von ästhetischer Wirkung. Ich halte sowohl "Kill Bill" als auch "Games of Thrones" für extrem gewaltintensive Filme, die jedoch mit einem gewissen künstlerischen Wert verbunden sind.

Ich denke, dass in unserer heutigen Zeit sowohl die Langeweile als auch das Bewusstsein für die persönliche Freiheit zunehmen. Die Zunahme von Langeweile ist bedingt durch die Stagnation des Systems, Zunahme von "political correctness" und Missbrauch von Wissen als Statussymbol, was uns schon von klein an durch das Bildungssystem eingerichtert wird. All dies zusammen ergibt ein tiefes und grundlegendes Gefühl von Langeweile. Nietzsche drückte es so aus:
Friedrich Nietzsche hat folgendes geschrieben:
Kein Hirt und Eine Heerde! Jeder will das Gleiche, Jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig in’s Irrenhaus.

Dass all dies die Einnahme von Gift notwendig machte, ahnte Nietzsche auch schon voraus.
Friedrich Nietzsche hat folgendes geschrieben:
Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.


Davon abgesehen sind Gewaltdarstellungen jedoch nicht per se ein Zeichen von Destruktivität und Dekadenz. Es ist nunmal so, dass schon kleine Kinder miteinander raufen, um einen spielerischen Umgang mit Gewalt zu erlernen. Ein gesunder Aggressionsdrang, wie wir ihn beim Fußballspielen praktizieren oder - wenn es mal etwas heißer zur Sache geht - hier im Forum beim Diskutieren - hilft uns dabei eine emotionale Vertrautheit mit Gewalt zu verschaffen und somit unsere Fähigkeiten für den allgemeinen Überlebenskampf zu schärfen. Darum sind Gewaltdarstellungen wie in "Herr der Ringe" intuitiv anziehend, weil sie uns mit einer Komponente des menschlichen Daseins vertraut machen, vor der uns überbehütende Pädagogen und Eltern in Schule, Kindergarten und Familie uns nur allzu gerne bewahren wollen.

Natürlich gibt es ein Niveau von Gewalt, wie es randalierende Fußball-Fans praktizieren, was einfach nur krank ist. Solche Gewalt ist jedoch nicht aus gesunder Aggression geboren, sondern aus Stagnation und Langeweile. Überempfindliche Ängstlichkeit fördert solche Gewaltformen, weil sie durch ihr Ersticken von gesunder Aggression, wie sie beim Raufen und spielerischen Beleidigungen ("deine Muddah!") zum Ausdruck kommt, auch den Lebensdrang der Individuen ersticken und somit eine Sehnsucht nach ungesunden Ventilen für sich stauenden Tatendrang hervorruft.

Mit freundlichen Grüßen,
Mirko
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Jesus Christus
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Anmeldungsdatum: 11.12.2013
Beiträge: 666
Wohnort: Tartaros

Beitrag(#1994582) Verfasst am: 07.04.2015, 11:56    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

@Ahriman

Zunächst zu deinem gesamten Eingangsposting: Guter Beitrag.

Nun zu folgendem Ausschnitt:

Ahriman hat folgendes geschrieben:
In diesem Film dagegen wird ausführlich dargestellt, wie ein zehnjähriges Mädchen bis aufs Blut zusammengeschlagen, an die Wand geklatscht und brutal auf den Boden geschmettert wird. Offenbar ist die Darstellung von Gewalt gegen Kinder erlaubt. Sonst wäre der Film doch nicht ins Kino und erst recht nicht ins TV gekommen.
Kinderpornographie wird mit großem Geschrei verfolgt. Kindesmißhandlung gibt`s im Kino - und alle finden`s prima.


Ich kenne nur das Ende des Filmes und muss sagen, dass das 10jährige Mädchen hier zuvor auch nicht gerade liebevoll mit ihren Widersachern umgegangen ist.
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Misterfritz
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Beitrag(#1994583) Verfasst am: 07.04.2015, 12:01    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Die Zunahme von Langeweile ist bedingt durch die Stagnation des Systems, Zunahme von "political correctness"
klar, früher war das leben echt spannender, als man das gemetzel noch im schützengraben miterleben durfte. und auch danach, als man direkt in den kampf des überlebens auf dem schwarzmarkt o.ä. erleben durfte.
verstehe ich völlig, dass man jetzt langeweile hat noc
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
und Missbrauch von Wissen als Statussymbol, was uns schon von klein an durch das Bildungssystem eingerichtert wird. All dies zusammen ergibt ein tiefes und grundlegendes Gefühl von Langeweile.
äääh, was?
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#1994585) Verfasst am: 07.04.2015, 12:05    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
In unserer Zeit fließt in den Filmen bald so viel Blut wie seinerzeit bei den Römern in der Arena.

Na und? Ist doch nur Kunstblut. Bei den Römern war es echt. Wie kommst du vor diesem Hintergrund zu der Behauptung einer Verrohung der Sitten? Ich beobachte das Gegenteil.


Zumindest ist für mich der Sittlichkeitsverlust losgelöst von der begrüßenswerten gesteigerten Rationalität bei der Bewertung von "Freizeitgestaltungsaktivitäten".

Für mich hat "Sittlichkeit" nur eine Daseinsberechtigung, wenn sie reale menschliche Bedürfnisse (der Gegenwart) schützt. Das wäre im Einzelfall nachzuweisen.

Im übrigen maße ich es mir nicht an, die Freizeitaktivitäten meiner Mitmenschen zu bewerten. Wenn jemand Spass an gespielter Gewalt hat, wünsche ich ihm damit viel Freude. Ich gönne jedem Menschen jede nur erdenkliche Freude, solange er damit niemanden schädigt (was bei Medienkonsum immer der Fall ist).


Da hast du mich missverstanden. Genau das, was du sagst, meinte ich mit begrüßenswerter Rationalität - heute ist man nicht so schnell darin, andere wegen ihrer Hobbies und Vorlieben zu verurteilen. Und wie du schon sagtest ist das gut.
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Ratio
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#1994586) Verfasst am: 07.04.2015, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Das Publikum stumpft ab. Für Fans des Genres muss dementsprechend eine Steigerung geboten werden, sofern man als Regisseur Sensationswert anstrebt.

Wie kommst du gedanklich von Steigerung zu Abstumpfung? Am Kopf kratzen

Steigerungen werden in vielen Bereichen als erstrebenswert empfungen. Im Sport zum Beispiel. Warum sollte das im Erleben von Horror anders sein?


Auch hier ein Missverständnis. Was abstumpft ist die Empfindlichkeit gegenüber intensiven schockierenden Darstellungen. Deswegen ist auch hier eine Steigerung erstrebenswert, klar.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#1994587) Verfasst am: 07.04.2015, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:


Zudem ist ab einem gewissen Punkt eine Steigerung physischer Gewaltdarstellung m.E. kaum noch möglich (Stichwort: CAT III Filme aus Japan).


Allerdings. Ich bin mal gespannt, in welche Richtung manche Filme sie ausarten, sobald sich keine konventionelle Steigerung von physischer Gewaltdarstellung mehr realisieren lässt.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#1994589) Verfasst am: 07.04.2015, 12:14    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Die Zunahme von Langeweile ist bedingt durch die Stagnation des Systems, Zunahme von "political correctness"
klar, früher war das leben echt spannender, als man das gemetzel noch im schützengraben miterleben durfte. und auch danach, als man direkt in den kampf des überlebens auf dem schwarzmarkt o.ä. erleben durfte.
verstehe ich völlig, dass man jetzt langeweile hat noc
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
und Missbrauch von Wissen als Statussymbol, was uns schon von klein an durch das Bildungssystem eingerichtert wird. All dies zusammen ergibt ein tiefes und grundlegendes Gefühl von Langeweile.
äääh, was?


Ich würde mich ebenfalls konträr zu dieser Behauptung positionieren - meiner Meinung nach wird gerade Langeweile systemisch bedingt vermieden. Langeweile initiiert kreatives Denken und Hinterfragen. Sie tritt aber mit fortschreitender Entwicklung des Staats in immer geringerem Maße auf, da die Strukturen kontinuerlich rigider werden.
Ob das nun ein zufälliger Effekt, oder aber ein gewollter Effekt ist will ich nicht bewerten. Nachher wird mir hier noch vorgeworfen, ich sei Anhänger von VT Auf den Arm nehmen
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1994593) Verfasst am: 07.04.2015, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Also alles halb so schlimm.
Ist euch aber auch aufgefallen, daß man heute im Filmschaffen die Gewohnheit hat, "sanfte" Stoffe und Vorlagen mit Gewaltdarstellungen "aufzupeppen"?
"Der Schakal": In der Verfilmung von 1963 gebraucht der Mörder romangetreu ein zerlegbares Kleinkalibergewehr. Richard Gere als Schakal dagegen schießt mit einer ferngesteuerten panzerbrechenden Maschinenkanone.
Die herrlich poetischen und freidlichen Bilderbücher "Dinotopia" und "Die Reise der Basset" hat man mit Kriegszenen mit hunderten metzelnden Statisten aufgemischt.
Die letzte der zahlreichen Verfilmungen von "Alice im Wunderland" mit Jonny Depp ist ein einziges Angst- und Gewaltspektakel, aus dem lustig-verrückten Wunderland wurde eine Horrorwelt voller Monster.

Kick-Ass lief übrigens am Karfreitag um 22.15 Uhr bei VOX. Die Programmzeitschrift "TV-Spielfilm" bewertet ihn: Lustig, aber krass, ein Film wie ein Arschtritt.
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Alchemist
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Beitrag(#1994599) Verfasst am: 07.04.2015, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

"Der Schakal": In der Verfilmung von 1963 gebraucht der Mörder romangetreu ein zerlegbares Kleinkalibergewehr. Richard Gere als Schakal dagegen schießt mit einer ferngesteuerten panzerbrechenden Maschinenkanone.


Bruce Willis war der Schakal, Richard Gere hat ihn gejagt.

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Die letzte der zahlreichen Verfilmungen von "Alice im Wunderland" mit Jonny Depp ist ein einziges Angst- und Gewaltspektakel, aus dem lustig-verrückten Wunderland wurde eine Horrorwelt voller Monster.


Die Monster waren doch genau die, die die Romanvorlage hergab, oder?

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Kick-Ass lief übrigens am Karfreitag um 22.15 Uhr bei VOX. Die Programmzeitschrift "TV-Spielfilm" bewertet ihn: Lustig, aber krass, ein Film wie ein Arschtritt.


Es ist offensichtlich nicht jeder deiner Meinung bezüglich dieses Films:
http://www.filmstarts.de/kritiken/99639-Kick-Ass/kritik.html

Zitat:
Zum Glück holt Hit-Girl aber nicht nur für ihren superkräftelosen Kollegen Kick-Ass, sondern auch für den Film selbst die Kohlen aus dem Feuer. Natürlich sind die Szenen, in denen die Halbwüchsige im Lederoutfit und mit lilafarbener Perücke Frank D’Amicos Mafiaschergen gleich etagenweise und nicht gerade zimperliche über den Jordan schickt, nichts anderes als kühl kalkulierte Tabubrüche. Aber solange sie so gnadenlos gute Laune machen wie in „Kick-Ass“ - was soll’s? Dass diese Figur den Erwartungen, die spätestens seit dem Redband-Trailer ins Unermessliche gestiegen sind, vollends gerecht wird, liegt auch an Chloe Moretz.
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Fake
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Beitrag(#1994608) Verfasst am: 07.04.2015, 13:02    Titel: Re: "Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt" Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
- Ausrede für destruktives Verhalten suchen.

Warum sollte man eine Ausrede für natürliches Verhalten benötigen?

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Davon abgesehen sind Gewaltdarstellungen jedoch nicht per se ein Zeichen von Destruktivität und Dekadenz. Es ist nunmal so, dass schon kleine Kinder miteinander raufen, um einen spielerischen Umgang mit Gewalt zu erlernen. Ein gesunder Aggressionsdrang, wie wir ihn beim Fußballspielen praktizieren oder - wenn es mal etwas heißer zur Sache geht - hier im Forum beim Diskutieren - hilft uns dabei eine emotionale Vertrautheit mit Gewalt zu verschaffen und somit unsere Fähigkeiten für den allgemeinen Überlebenskampf zu schärfen. Darum sind Gewaltdarstellungen wie in "Herr der Ringe" intuitiv anziehend, weil sie uns mit einer Komponente des menschlichen Daseins vertraut machen, vor der uns überbehütende Pädagogen und Eltern in Schule, Kindergarten und Familie uns nur allzu gerne bewahren wollen.

Natürlich gibt es ein Niveau von Gewalt, wie es randalierende Fußball-Fans praktizieren, was einfach nur krank ist. Solche Gewalt ist jedoch nicht aus gesunder Aggression geboren, sondern aus Stagnation und Langeweile. Überempfindliche Ängstlichkeit fördert solche Gewaltformen, weil sie durch ihr Ersticken von gesunder Aggression, wie sie beim Raufen und spielerischen Beleidigungen ("deine Muddah!") zum Ausdruck kommt, auch den Lebensdrang der Individuen ersticken und somit eine Sehnsucht nach ungesunden Ventilen für sich stauenden Tatendrang hervorruft.

Eben. Allerdings glaube ich nicht an die von dir gesetzte Grenze zwischen "gesund" und "krank".
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Pfirsich
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Beitrag(#1994610) Verfasst am: 07.04.2015, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Also alles halb so schlimm.

Das ist nun so auch wieder nicht wahr. Auch hier im eher südlichen Münchner Speckgürtel gab es voriges Jahr 2 Zwischenfälle mit verletzten Schiris.

... Dann dringt wieder durch, dass ein Fußballtrainer Grundschulkinder nach einem verlorenen Spiel mit "Ihr seid Versager! VERSAGER!!!" beschimpft hat. Solche Aggression macht mich dann auch wieder sprachlos...
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Schöngeist
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Beitrag(#1994647) Verfasst am: 07.04.2015, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Heute kommt ja auch kein normaler "Tatort" mehr aus ohne ständig Brüste, Hintern und Genitalien zu zeigen. Es werden ständig explizite Szenen mit Menschen beim Sex gezeigt. Selbst Küsse werden nicht mehr wie früher nur angedeutet, sondern es muss schon die Nahaufnahme beim wilden Zungenkuss sein. Mit den Augen rollen

Auch die Fäkalsprache scheint mittlerweile Normalität zu sein. Kein "Tatort" mehr ohne "Scheisse", "Wichser" und "Ficken".

Woher diese extreme Verrohung der Menschen in den letzten 30, 40 Jahren kommt?
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1994657) Verfasst am: 07.04.2015, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Heute kommt ja auch kein normaler "Tatort" mehr aus ohne ständig Brüste, Hintern und Genitalien zu zeigen. Es werden ständig explizite Szenen mit Menschen beim Sex gezeigt. Selbst Küsse werden nicht mehr wie früher nur angedeutet, sondern es muss schon die Nahaufnahme beim wilden Zungenkuss sein. Mit den Augen rollen

Deswegen heißt es Fernsehen und nicht Fernandeuten.

Im übrigen muss ich dir widersprechen. Ich gucke regelmäßig "Tatort" und habe da noch NIE eine Vagina gesehen. Was ich sehr bedaure. Ich mag nämlich Vaginas.
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Alchemist
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Beitrag(#1994665) Verfasst am: 07.04.2015, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Heute kommt ja auch kein normaler "Tatort" mehr aus ohne ständig Brüste, Hintern und Genitalien zu zeigen. Es werden ständig explizite Szenen mit Menschen beim Sex gezeigt. Selbst Küsse werden nicht mehr wie früher nur angedeutet, sondern es muss schon die Nahaufnahme beim wilden Zungenkuss sein. Mit den Augen rollen

Deswegen heißt es Fernsehen und nicht Fernandeuten.

Im übrigen muss ich dir widersprechen. Ich gucke regelmäßig "Tatort" und habe da noch NIE eine Vagina gesehen. Was ich sehr bedaure. Ich mag nämlich Vaginas.


Was haben haben denn Zungenküsse und Körperteile mit Verrohung zu tun?
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