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"Verrohung der Sitten und zunehmende Gewalt"
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1994666) Verfasst am: 07.04.2015, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Heute kommt ja auch kein normaler "Tatort" mehr aus ohne ständig Brüste, Hintern und Genitalien zu zeigen. Es werden ständig explizite Szenen mit Menschen beim Sex gezeigt. Selbst Küsse werden nicht mehr wie früher nur angedeutet, sondern es muss schon die Nahaufnahme beim wilden Zungenkuss sein. Mit den Augen rollen

Im Tatort?
Im Ersten?
Um 20:15?
Ich gehe immer zu den falschen Stellen Bier holen...

Zitat:

Woher diese extreme Verrohung der Menschen in den letzten 30, 40 Jahren kommt?

Im Vergleich zu den Jahrzehnten davor, denen mit dem Züchtigungsrecht, den öffentlich geduldeten Schlägereien und, ach ja, den Weltkriegen?
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1994692) Verfasst am: 07.04.2015, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Also nach meiner Wahrnehmung hat es keine zunehmende Verrohung der Gesellschaft innerhalb der letzten 30 Jahre gegeben.
Was es aber gibt ist, daß deutlich mehr darüber geredet und berichtet wird.
_________________
Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1994726) Verfasst am: 07.04.2015, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Heute kommt ja auch kein normaler "Tatort" mehr aus ohne ständig Brüste, Hintern und Genitalien zu zeigen. Es werden ständig explizite Szenen mit Menschen beim Sex gezeigt. Selbst Küsse werden nicht mehr wie früher nur angedeutet, sondern es muss schon die Nahaufnahme beim wilden Zungenkuss sein. Mit den Augen rollen

Im Tatort?
Im Ersten?
Um 20:15?
Ich gehe immer zu den falschen Stellen Bier holen...

Zitat:

Woher diese extreme Verrohung der Menschen in den letzten 30, 40 Jahren kommt?

Im Vergleich zu den Jahrzehnten davor, denen mit dem Züchtigungsrecht, den öffentlich geduldeten Schlägereien und, ach ja, den Weltkriegen?

du trinkst bier?! ich dachte, juristen trinken nur ausgesuchte jahrgangsweine...


Zuletzt bearbeitet von Casual3rdparty am 07.04.2015, 23:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1994730) Verfasst am: 07.04.2015, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:

du trinkst bier?!

Alt.
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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closeman
Leistungsträger



Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1487

Beitrag(#1994741) Verfasst am: 07.04.2015, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt. Nach 2 Weltkriegen haben wir Heute wirklich eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft. Das Schlimmste was uns danach passieren konnte waren die Halbstarken, die Rockerkriege oder die Schlägereien Punks gegen Mods. Sinnlose Gewalt hatte es bis dahin ja ncht gegeben, weil wir einen Ehrenkodex hatten. Aber sicher. Was für ein Glück, daß wir uns soviel Humanismus bewahrt haben.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1994745) Verfasst am: 07.04.2015, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:

Woher diese extreme Verrohung der Menschen in den letzten 30, 40 Jahren kommt?


Das war der Anfang vom Untergang des abendländischen Fernsehens. Der Fassbinder wars.
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1994749) Verfasst am: 07.04.2015, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

in den medien gibts für mich ganz eindeutig und deutlich von jahr zu jahr eine weitere Verrohung. das liegt wohl daran, dass autoren und Produzenten sich in schockierenden darstellungen von gewalt oder sex immer weiter steigern, um noch aufmerksamkeit zu bekommen.
über viele alte filme, deren gewaltdarstellung bei ihrem erscheinen noch skandalös war, würde sich heute keiner mehr aufregen.
das kann man auch daran erkennen, dass ältere filme später in der FSK gesenkt wurden oder die unzensierten fassungen frei gegeben wurde. das trifft auch auf computerspiele zu, die vom index gestrichen werden.

in der folge verrohren auch die Konsumenten. das ist für mich aus der berichterstattung deutlich zu entnehmen. dass minderjährige an s-bahnstationen kräftige erwachsene tot prügeln, hats früher meines wissens nicht gegeben.
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1994751) Verfasst am: 07.04.2015, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:

du trinkst bier?!

Alt.

gut, viele würden das nicht als bier bezeichnen, aber trotzdem...
leg dir mal einen ausgesuchten, geschmackvollen weinkeller zu. mit der nötigen Expertise kann man das bei weinen mit potential auch als investment betreiben. außerdem dürfte es der karriere förderlich sein...
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1994759) Verfasst am: 08.04.2015, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
in den medien gibts für mich ganz eindeutig und deutlich von jahr zu jahr eine weitere Verrohung. das liegt wohl daran, dass autoren und Produzenten sich in schockierenden darstellungen von gewalt oder sex immer weiter steigern, um noch aufmerksamkeit zu bekommen.
[...]
in der folge verrohren auch die Konsumenten. das ist für mich aus der berichterstattung deutlich zu entnehmen. dass minderjährige an s-bahnstationen kräftige erwachsene tot prügeln, hats früher meines wissens nicht gegeben.

Unzählige Pädagogen, Soziologen und Medienwissenschaftler machen sich seit Jahren Gedanken darüber, woher das nun kommt mit der Aggression im Film und im Leben..
Einig geworden sind sie sich nicht und werden es es niemals sein. Warum machen die sich eigentlich das Leben so schwer, statt einfach dich zu fragen? Sehr glücklich
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1994769) Verfasst am: 08.04.2015, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
in den medien gibts für mich ganz eindeutig und deutlich von jahr zu jahr eine weitere Verrohung. das liegt wohl daran, dass autoren und Produzenten sich in schockierenden darstellungen von gewalt oder sex immer weiter steigern, um noch aufmerksamkeit zu bekommen.
[...]
in der folge verrohren auch die Konsumenten. das ist für mich aus der berichterstattung deutlich zu entnehmen. dass minderjährige an s-bahnstationen kräftige erwachsene tot prügeln, hats früher meines wissens nicht gegeben.

Unzählige Pädagogen, Soziologen und Medienwissenschaftler machen sich seit Jahren Gedanken darüber, woher das nun kommt mit der Aggression im Film und im Leben..
Einig geworden sind sie sich nicht und werden es es niemals sein. Warum machen die sich eigentlich das Leben so schwer, statt einfach dich zu fragen? Sehr glücklich

ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich in zukunft nicht so unvollständig zitierst.
unzählige Pädagogen, Soziologen und medienwissenschaftler haben sich ja ganz spontan und bewusst für ihre fachrichtung entschieden, weil sie in ihren berufen mit den realitäten des lebens bitte nicht konfrontiert werden möchten.
hast du noch ein paar berufsgruppen, dich ich pauschal abwatschen könnte?
streng wissenschaftlich mag meine meinung nicht bewiesen sein, aber dennoch bin ich dieser Meinung.
über den klimawandel haben sich die angesehensten wissenschaftler der welt auch Jahrzehnte lang gestritten, während überall die Gletscher wegschmolzen.
übrigens hat die us army mit 3 millionen usd erste entwicklungskosten das ego shooter spiel americas army finanziert, um Soldaten rekrutieren, schulen und enthemmen zu können.
das soll nicht heißen, dass alle spieler von egoshootern automatisch gewalttätig werden, den meisten macht das nichts aus, aber es kann enthemmend wirken.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1994771) Verfasst am: 08.04.2015, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
in den medien gibts für mich ganz eindeutig und deutlich von jahr zu jahr eine weitere Verrohung. das liegt wohl daran, dass autoren und Produzenten sich in schockierenden darstellungen von gewalt oder sex immer weiter steigern, um noch aufmerksamkeit zu bekommen.
[...]
in der folge verrohren auch die Konsumenten. das ist für mich aus der berichterstattung deutlich zu entnehmen. dass minderjährige an s-bahnstationen kräftige erwachsene tot prügeln, hats früher meines wissens nicht gegeben.

Unzählige Pädagogen, Soziologen und Medienwissenschaftler machen sich seit Jahren Gedanken darüber, woher das nun kommt mit der Aggression im Film und im Leben..
Einig geworden sind sie sich nicht und werden es es niemals sein. Warum machen die sich eigentlich das Leben so schwer, statt einfach dich zu fragen? Sehr glücklich

ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich in zukunft nicht so unvollständig zitierst.[...]

Ich habe das für mich Wesentliche in deiner Aussage zitiert, um mich in meiner Antwort darauf zu beziehen.
Die Punkte in den eckigen Klammern weisen für jeden erkennbar darauf hin, dass hier eine Auslassung besteht.
Jeder Interessierte kann den vollständigen Text nachlesen, das weißt du doch. Wo ist das Problem?
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1994773) Verfasst am: 08.04.2015, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

zwinkern
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1994827) Verfasst am: 08.04.2015, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Heute kommt ja auch kein normaler "Tatort" mehr aus ohne ständig Brüste, Hintern und Genitalien zu zeigen. Es werden ständig explizite Szenen mit Menschen beim Sex gezeigt. Selbst Küsse werden nicht mehr wie früher nur angedeutet, sondern es muss schon die Nahaufnahme beim wilden Zungenkuss sein. Mit den Augen rollen

Der typische Katholik. Wie ich solche verklemmten Typen verabscheue. Einen Menschen zu Brei schlagen oder ihn nach altem katholischen Vorbild lebendig verbrennen (wie in dem hier diskutierten Film), das ist also okay, Schöngeist? Ficken aber ist abscheulich, ein fürchterliches Verbrechen? Schon ein Kuß verursacht dir Ekel? Mann, was hat man dir in den Kopf *****.

Alchemist hat zitiert:
Zitat:
Natürlich sind die Szenen, in denen die Halbwüchsige im Lederoutfit und mit lilafarbener Perücke Frank D’Amicos Mafiaschergen gleich etagenweise und nicht gerade zimperliche über den Jordan schickt, nichts anderes als kühl kalkulierte Tabubrüche.

Na klar, das ist genau so lustig wie wenn Pipi Langstrumpf ein Pferd über den Kopf stemmt. Nur erwähnt deine Filmkritik nicht, daß das Kind dann auch brutal zusammengeschlagen wird.
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Die Monster (bei Alice im Wunderland) waren doch genau die, die die Romanvorlage hergab, oder?

Offensichtlich hast du das Original nie gelesen. Soweit da Monster vorkommen, dann in Gedichten, die Alice aufsagen muß oder die man ihr aufsagt. Und der Kreuzbube ist da auch kein Auftragsmörder. Sondern der, der die Creme-Törtchen gefressen hat.
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Auch die Fäkalsprache scheint mittlerweile Normalität zu sein. Kein "Tatort" mehr ohne "Scheisse", "Wichser" und "Ficken".

Das ist mir auch schon aufgefallen. Und nicht nur beim Tatort. Ja, das ist "Alltags-Normal-Sprache". So reden die Leute nun mal in der Realität. Der Unterschied zu früher ist nur der, daß man das in Funk und Fernsehen auch so wiedergibt. Vor sechzig Jahren durfte es in den Sendern der ARD (andere gab es noch nicht) niemand wagen, vor einem offenen Mikrofon "Scheiße" zu sagen. Der wäre sofort geflogen. Ein Schlagerliedchen, in dem die Zeile vorkam "...küsse mich und und quäle mich..." wurde niemals gesendet, dafür wurde es in der Musikbox in der Kneipe gern angewählt.
Ob wir das auch von den Amis übernommen haben? Deren Lieblingsworte sind bekanntlich "shit" und "fuck". They're all fucking bastards...
(für die eifrigen Anstoßnehmer hier: Der letzte Satz ist Satire).
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16358
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1994903) Verfasst am: 08.04.2015, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
in den medien gibts für mich ganz eindeutig und deutlich von jahr zu jahr eine weitere Verrohung. das liegt wohl daran, dass autoren und Produzenten sich in schockierenden darstellungen von gewalt oder sex immer weiter steigern, um noch aufmerksamkeit zu bekommen.
[...]
in der folge verrohren auch die Konsumenten. das ist für mich aus der berichterstattung deutlich zu entnehmen. dass minderjährige an s-bahnstationen kräftige erwachsene tot prügeln, hats früher meines wissens nicht gegeben.

Unzählige Pädagogen, Soziologen und Medienwissenschaftler machen sich seit Jahren Gedanken darüber, woher das nun kommt mit der Aggression im Film und im Leben..
Einig geworden sind sie sich nicht und werden es es niemals sein. Warum machen die sich eigentlich das Leben so schwer, statt einfach dich zu fragen? Sehr glücklich

ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich in zukunft nicht so unvollständig zitierst.
unzählige Pädagogen, Soziologen und medienwissenschaftler haben sich ja ganz spontan und bewusst für ihre fachrichtung entschieden, weil sie in ihren berufen mit den realitäten des lebens bitte nicht konfrontiert werden möchten.
hast du noch ein paar berufsgruppen, dich ich pauschal abwatschen könnte?
streng wissenschaftlich mag meine meinung nicht bewiesen sein, aber dennoch bin ich dieser Meinung.
über den klimawandel haben sich die angesehensten wissenschaftler der welt auch Jahrzehnte lang gestritten, während überall die Gletscher wegschmolzen.
übrigens hat die us army mit 3 millionen usd erste entwicklungskosten das ego shooter spiel americas army finanziert, um Soldaten rekrutieren, schulen und enthemmen zu können.
das soll nicht heißen, dass alle spieler von egoshootern automatisch gewalttätig werden, den meisten macht das nichts aus, aber es kann enthemmend wirken.
(1) Vielleicht hat man das sogar versucht. Nur hat das mit der Enthemmung meines Wissens nach einfach nicht funktioniert, und werden vielfach auch Proxies, aufgrund denen eine Enthemmung konstatiert wird, etwa das Geben von weißem Rauschen auf einen Kopfhörer oder das Einrühren von Chilisauce in gemeinhin mildere Flüssigkeit, als nicht besonders aussagekräftig kritisiert. Ein für das Ausbildungsprogramm zuständiger General meinte sogar mal, die "Jugend von heute", die Kloppereien und Abenteuereien in der Wildnis nur noch aus dem Computerspiel kenne, sei "verweichlicht".


(2) Vielleicht wäre AA vom Ablauf her dafür auch gar nicht so geeignet? Man wird m.W. erstmal viel herumkommandiert, wenn man davon abweicht, ist das Spiel schnell vorbei, erledigte Gegner sollen sich angeblich einfach hinsetzen..? (Wobei hier dann wieder zu fragen wäre: Was ist gefährlicher, enthemmender, die Konsequenzen von Gewalt zeigen oder nicht? Kriegspropaganda stellt ja i.a. den Krieg nicht so dar, wie er ist.)


(3) Mag sein, daß es eine gewisse Enthemmung in der Hinsicht gibt, daß man heute Härteres sehen wolle. Kann auch sein, daß auch diese Frage differenzierter zu betrachten ist: Manche Szenen in "Psycho" oder "Der neunte Tag" haben mich schon schockiert, vielleicht wegen der Kontrastierung dieser wenigen extremen Szenen im Vergleich zur eher subtileren Anspannung (das scharf in diese ganze Landschaft schneidende Messer oder auch, in welchem Zustand sich "Mama" befindet)/auf einer anderen Ebene liegenden Gewalt (denn ein KZ ist ja auch ein Ort der "Gewalt", etwa durch ständige Demütigung, auch wenn nur in einer Szene ein Insasse mit einem Radschlüssel oder so etwas verprügelt wird), vielleicht auch wegen der Perspektive. Mag sein, daß ein Film, in dem das Gewaltniveau durchschnittlich höher und gleichbleibender ist, da weniger schockiert?

(Schließlich besucht man aber auch mit einer bestimmten Erwartung einen Film: Im Cowboyfilm gibt es natürlich das Shootout auf der Dorfstraße, im Krimi die Leiche, in der "Liebes-Komödie" (Widerspruch in sich? Am Kopf kratzen) dem Ende zu den kleinen Dämpfer für die Beziehung, aber i.a. doch ein Happyend. Bei Hitchcock erwartet man eher nicht Splatterszenen, in einem Zombiefilm dagegen schon. Man ist sozusagen darauf vorbereitet - oder eher nicht: Es gibt wohl auch Hitchcock-Filme, die einfach nicht funktioniert haben, weil die Leute den Namen mit bestimmten Erwartungen gefüllt haben, die Filme - unabhängig davon, ob sie für sich betrachtet gut oder schlecht sind - sie aber nicht erfüllt haben. Kleine Abweichungen und Anleihen können, wenn sie gut funktionieren, das Genre erweitern. Würde ein Film aber ganz anders ablaufen, die bekannten Muster nicht bedienen, würde man sich ja geradezu betrogen fühlen - oder eben darüber erschrecken.)


(4) Oder auch, daß man sich selbst - ganz wertfrei betrachtet - verändert: Mag sein, daß ich mir über zehn Jahre später Sachen nicht mehr ansehe, die mich mit 18 vielleicht gereizt hätten. Oder allgemeiner gesagt: Man erwartet selbst Anderes als Andere. Unterhaltung und Nervenkitzel beziehe ich ja vielleicht aus anderen Sachen als Andere. (Eine meiner Anekdoten ist da, daß meine Eltern erzählt haben, sie hätten sich die "Nachtwache" angesehen, und ich selbst war davon eher gelangweilt - und hatte mir stattdessen eine Dokumentation über die Lofoten angesehen.)
_________________
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Ahriman
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Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1997176) Verfasst am: 21.04.2015, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Also nach meiner Wahrnehmung hat es keine zunehmende Verrohung der Gesellschaft innerhalb der letzten 30 Jahre gegeben.
Was es aber gibt ist, daß deutlich mehr darüber geredet und berichtet wird.

Eines aber gibt es, und das scheint mir neu zu sein. Und es ist derart sinnlos, geradezu offensichtlich falsch: Die zunehmende und offene Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und medizinische Rettungsdienste.
Die Feindseligkeit gegen Polizisten erscheint ja noch plausibel, denn das sind ja die, die den bösen Jungs den Spaß verderben. Aber was bewegt Menschen, Feuerwehrmänner tätlich anzugreifen und auf Krankenwagen Molotow-Cocktails zu werfen? Auch der wildeste Hooligan könnte doch mal den Notarzt brauchen - wie kann der zu einem Feindbild werden?
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2013120) Verfasst am: 29.07.2015, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Einige Beiträge nach Flüchtlinge verschoben.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#2013243) Verfasst am: 30.07.2015, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Man sollte unterscheiden zwischen Kino und Fernsehen und dem realen Leben. Im Fernsehen kommt soviel Mist, den man im realen Leben gar nicht haben möchte.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2013245) Verfasst am: 30.07.2015, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Man sollte unterscheiden zwischen Kino und Fernsehen und dem realen Leben. Im Fernsehen kommt soviel Mist, den man im realen Leben gar nicht haben möchte.

Gibt es einen Spielfilm oder Krimi in dem thematisiert wird, dass sich die Polizei in bestimmte Stadtteile deutscher Städte nicht mehr ohne SEK hinzugehen traut?
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2013333) Verfasst am: 31.07.2015, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Man sollte unterscheiden zwischen Kino und Fernsehen und dem realen Leben. Im Fernsehen kommt soviel Mist, den man im realen Leben gar nicht haben möchte.

Gibt es einen Spielfilm oder Krimi in dem thematisiert wird, dass sich die Polizei in bestimmte Stadtteile deutscher Städte nicht mehr ohne SEK hinzugehen traut?


Du meinst so etwas wie ein deutsches "The Wire"? Ich fürchte, das scheitert schon am hiesigen künstlerischen Personal. Vom Publlikumsgeschmack mal gar nicht zu reden.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#2013341) Verfasst am: 31.07.2015, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Man sollte unterscheiden zwischen Kino und Fernsehen und dem realen Leben. Im Fernsehen kommt soviel Mist, den man im realen Leben gar nicht haben möchte.

Gibt es einen Spielfilm oder Krimi in dem thematisiert wird, dass sich die Polizei in bestimmte Stadtteile deutscher Städte nicht mehr ohne SEK hinzugehen traut?

Bist du schon mal einem Vampir oder einem Zombie begegnet?
Aber jetzt im Ernst: Natürlich gibt es Verrohung und Gewalt, aber da das Fernsehen als Beispiel heranzuziehen halte ich nicht für richtig. Trotz massenhafter Serienkrimis und anderem ist das Blut in den Filmen nicht echt. Es ist nur Ketchup.
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