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Günter Grass' Werke - Kunst oder Schund?
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Was haltet Ihr von Grass' Werken?
Gelesen und igitt.
18%
 18%  [ 15 ]
Kenne ich nicht.
45%
 45%  [ 38 ]
Wenn nichts Anderes zu lesen da ist ...
4%
 4%  [ 4 ]
Geht so.
10%
 10%  [ 9 ]
Ganz gut.
6%
 6%  [ 5 ]
Einer meiner Lieblingsautoren.
2%
 2%  [ 2 ]
Spitze. Verdienter Nobelpreis.
12%
 12%  [ 10 ]
Würde ich bis zum Lebensende verbannt und könnte nur ein Buch mitnehmen, wäre es eins von Grass.
0%
 0%  [ 0 ]
Stimmen insgesamt : 83

Autor Nachricht
Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1784964) Verfasst am: 27.09.2012, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Was hat Günter Grass mit J.W.v. Goethe gemeinsam?
Jeder kennt seinen Namen, keiner liest seine Bücher.


Stimmt bei beiden nicht. 'n Haufen Schueler muessen die sogar lesen.

Tatsächlich? Warum zeigt niemand die Lehrer an wegen Mißhandlung Untergebener?


Warum sollte Goethe Misshandlung sein? Geschockt
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Waschmaschine777
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1784974) Verfasst am: 27.09.2012, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Was hat Günter Grass mit J.W.v. Goethe gemeinsam?
Jeder kennt seinen Namen, keiner liest seine Bücher.


Stimmt bei beiden nicht. 'n Haufen Schueler muessen die sogar lesen.

Tatsächlich? Warum zeigt niemand die Lehrer an wegen Mißhandlung Untergebener?


Warum sollte Goethe Misshandlung sein? Geschockt


Goethe ist wie SM im Dominastudio.
komm her kleiner

Freiwillig in Ordnung, gezwungen wird aus der Miss-handlung eine Misshandlung .
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1784992) Verfasst am: 27.09.2012, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Warum sollte Goethe Misshandlung sein?

Kommt drauf an. Meine Schulklasse und damit auch mich hat damals das Fräulein Matthees mit "Hermann und Dorothea" gepeinigt. Mann, war das langweilig, und das ging mir mit 14 Jahren so am Dingens vorbei. Und wieso das Verse sein sollten, obwohl sich da nichts reimte, kapierte ich auch nicht.
Heute schwärme ich für den Faust, ich kann ihn stellenweise sogar auswendig. Aber wenn man Goethes Gedichte liest, da ist auch so einiges, wo man nur den Kopf schütteln kann. Manchmal hat er die Sprache richtig in ein Pokrustesbett gespannt, damit sie ins Versmaß paßte.
"Es fürchte die Götter das Menschengeschlecht!" hat er geschrieben.
Brauchste nur ein n reinzumachen, dann ist es das Gegenteil:
"Es fürchten die Götter das Menschengeschlecht!" und grammatisch sogar besser.
Smilie
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1785022) Verfasst am: 27.09.2012, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Warum sollte Goethe Misshandlung sein?

Kommt drauf an. Meine Schulklasse und damit auch mich hat damals das Fräulein Matthees mit "Hermann und Dorothea" gepeinigt. Mann, war das langweilig, und das ging mir mit 14 Jahren so am Dingens vorbei. Und wieso das Verse sein sollten, obwohl sich da nichts reimte, kapierte ich auch nicht.
Heute schwärme ich für den Faust, ich kann ihn stellenweise sogar auswendig. Aber wenn man Goethes Gedichte liest, da ist auch so einiges, wo man nur den Kopf schütteln kann. Manchmal hat er die Sprache richtig in ein Pokrustesbett gespannt, damit sie ins Versmaß paßte.
"Es fürchte die Götter das Menschengeschlecht!" hat er geschrieben.
Brauchste nur ein n reinzumachen, dann ist es das Gegenteil:
"Es fürchten die Götter das Menschengeschlecht!" und grammatisch sogar besser.
Smilie



Uns hat man die "Leiden des jungen Werther" aufgenoetigt. Ich finde aber nicht, dass mir das geschadet hat. Ist ein gutes Buch.
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1785330) Verfasst am: 29.09.2012, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Wo bleibt ein Gedicht, Herr Grass?

hier,
jede menge neue gedichte....
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/gedichtband-eintagsfliegen-guenter-grass-provoziert-erneut-israel-a-858696.html
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I'm tapping in the dusternis
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1785375) Verfasst am: 29.09.2012, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wo bleibt ein Gedicht, Herr Grass?

hier,
jede menge neue gedichte....
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/gedichtband-eintagsfliegen-guenter-grass-provoziert-erneut-israel-a-858696.html


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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1916460) Verfasst am: 18.04.2014, 11:21    Titel: Dichtappell an Günter Grass - den Nobelvertriebenen Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zum Glück schrieb er zuletzt "mit letzter Tinte"

sonst hätte es demnächst ein Gedicht zu Indien und Pakistan gegeben,

andererseits,
wäre das auch mal wirklich interessant gewesen - wann dichtete denn der letzte Deutsche über Indien?


und wann der letzte Deutsche Dichter (ober habe ich es aus versehen weggelassen Smilie) über die Ukraine?

Günter, wenn Du Dir mal diesen Thread in all Deiner vorhandenen Eitelkeit wieder auf Deine Schreibmaschine 'hochlädst',
bitte, bitte gib uns ein Gedicht,
oder zumindest einen Alters- und Gebrechenweisenauftritt wie es die anderen verdienten und auch gedienten Opas der BRD und PräBRD auch schon taten - Helmut Schmidt, Wehrmachtstäter in Russland zum Beispiel zur 'Krimsache'.

Also Günter,
Du hast ja eine Meinung und zu Erdogan und zur Einschränkung der Meinungsfreiheit in der Türkei,
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/4504486/guenter-grass-kritisiert-recep-tayyip-erdogan-scharf.html,
dann solltest Du auch eine Meinung zu den Russen haben,
komm schon, der 'Russe' hat doch die Gustloff versenkt und sein schnelles Vorrücken ('Befreien') Dir eine Täterkarriere versaut, Dich neu beheimatet,
da kannst Du doch wenigstens ein Gedicht raushauen,
bitte, bitte Ungeduldiges Händetrommeln...

Edit: Verschreiber korrigiert aus die wurde zur
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Derzeit ohne Untertitel
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1995829) Verfasst am: 13.04.2015, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Günter Grass.
Allerdings: gemocht habe ich ihn als Person nie. Ich fand ihn genauso selbstgerecht und oberlehrerhaft, wie Heinrich Böll. Da waren mir Siegfried Lenz und Günter Eich immer lieber.
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"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1995839) Verfasst am: 13.04.2015, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Günter Grass.
Allerdings: gemocht habe ich ihn als Person nie. Ich fand ihn genauso selbstgerecht und oberlehrerhaft, wie Heinrich Böll. Da waren mir Siegfried Lenz und Günter Eich immer lieber.


Auch wenn man ihm nicht mochte, bleibt Günter Grass doch einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1995858) Verfasst am: 13.04.2015, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war Grass-Fan. Dann hat er irgendwann, sehr spät über seine SS-Zeit geschrieben. Was man als Kalkül werten konnte, die Anwartschaft auf den Nobelpreis nicht zu beschädigen. Dabei hätte er, der andere deswegen kritisisiert hat, sich auf sein jugendliches Alter berufen können. Dann kam sein "Was gesagt werden muss", und drohte sein Werk insgesamt mit Kloakengeruch zu versetzen.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1995865) Verfasst am: 13.04.2015, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich war Grass-Fan. Dann hat er irgendwann, sehr spät über seine SS-Zeit geschrieben. Was man als Kalkül werten konnte, die Anwartschaft auf den Nobelpreis nicht zu beschädigen. Dabei hätte er, der andere deswegen kritisisiert hat, sich auf sein jugendliches Alter berufen können. Dann kam sein "Was gesagt werden muss", und drohte sein Werk insgesamt mit Kloakengeruch zu versetzen.


Ich fand schon das von Reich-Ranicki im Spiegel hoch verissene "Weite Feld" vollkommen unerträglich. Ein eitles, anmassendes Werk.
Grass' Blechtrommel ist beeindruckend. Auch sein Engagement für Willy Brandt. Danach hat er sich allerdings nur noch selber gefeiert. Der "Grosse Günter Grass", der "Literaturnobelpreisträger" und "Brandt-Freund", der "Staatsschriftsteller".
Helge Schneider hat's mal in einer Grass-Parodie auf den Punkt gebracht: "Schluss jetzt, Bundeswehrkapelle spielt Häppie Börthdä".
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1995875) Verfasst am: 13.04.2015, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Günter Grass.
Allerdings: gemocht habe ich ihn als Person nie. Ich fand ihn genauso selbstgerecht und oberlehrerhaft, wie Heinrich Böll. Da waren mir Siegfried Lenz und Günter Eich immer lieber.


Auch wenn man ihm nicht mochte, bleibt Günter Grass doch einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart.


So ist es.

rose
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1995879) Verfasst am: 13.04.2015, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Günter Grass.
Allerdings: gemocht habe ich ihn als Person nie. Ich fand ihn genauso selbstgerecht und oberlehrerhaft, wie Heinrich Böll. Da waren mir Siegfried Lenz und Günter Eich immer lieber.


Auch wenn man ihm nicht mochte, bleibt Günter Grass doch einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart.


So ist es.

rose


http://www.kyopo.com/se_forum.php?c=topic&op=index&cid=5&tid=200267
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1995919) Verfasst am: 13.04.2015, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Günter Grass.
Allerdings: gemocht habe ich ihn als Person nie. Ich fand ihn genauso selbstgerecht und oberlehrerhaft, wie Heinrich Böll. Da waren mir Siegfried Lenz und Günter Eich immer lieber.


Auch wenn man ihm nicht mochte, bleibt Günter Grass doch einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart.


So ist es.

rose


Yup! rose


Der Grass war einer, der sich nie sein Maul verbieten liess, auch wenn ihn das manchmal unbequem machte.

Einzig sein unverzeihliches Schweigen ueber seine wegen seiner damaligen Jugend sicherlich ansonsten verzeihlichen Vergangenheit bleibt als Schatten ueber seinem grandiosen Lebenswerk.
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1995925) Verfasst am: 13.04.2015, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Einzig sein unverzeihliches Schweigen ueber seine wegen seiner damaligen Jugend sicherlich ansonsten verzeihlichen Vergangenheit bleibt als Schatten ueber seinem grandiosen Lebenswerk.


Das Thema der 14- bis 18-jährigen in der Waffen-SS ist immer noch ein nicht aufgearbeitetes Thema und auch immer noch ein ganz grosses Tabu. Die waren Täter und Opfer eines perfiden verbrecherischen Systems. Ich habe mich mal ansatzweise drangesetzt und das richtige Kotzen bekommen - da findet man quasi Anleitungen, wie man Menschen zu richtigen Monstern macht. Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, dass Grass diese Debatte am Lebensende führt.

Ansonsten gibt es eine Facette, die ich an Grass mochte, die aber kaum bekannt ist: die des Malers und Bildhauers.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1996025) Verfasst am: 14.04.2015, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst ein Vorschlag an die Moderation: es gibt einen Grass-Thread, man könnte die Diskussion, mit der gestrigen Nachricht beginnend, dort anhängen:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=13701&start=0

Wer sich für diesen umstrittenen Schriftsteller interessiert, kann dort noch einmal manches nachlesen.


Ich habe nur einen Bruchteil seiner Werke gelesen. Von seinen Stellungnahmen zu aktuellen Ereignissen sollten allerdings nicht nur die das NS-Regime betreffenden betrachtet werden.

Man kann den Roman "Ein weites Feld" von 1995 für vergrübelt oder misslungen ansehen. Marcel Reich-Ranicki leitete damals mit seinem Verriss im "Spiegel", der auch bildlich verdeutlicht wurde (ein Buch wurde auf dem Titelbild zerrissen), eine Runde des erbitterten Schlagabtauschs der beiden alten Männer ein.

Der Roman von Grass war immerhin die um einige Jahre verspätete Stellungnahme eines im Westen lebenden Autors zur Art der Herstellung der deutschen Einheit, die der Autor wie andere für historisch unglücklich gelaufen ansah. Die Teilnehmer der Debatte von 1992/93, die zwei Sammelbände unter dem Titel "Weil das Land Versöhnung braucht" herausgaben (Friedrich Schorlemmer, Richard von Weizsäcker, Günter Gaus, Marion Gräfin Dönhoff, Wolfgang Ullmann, Gregor Gysi u.a.) konnten sich nicht mit ihrem Hinweis darauf durchsetzen, dass die bisherigen Erfahrungen besagten, der Elitenaustausch müsse mit Umsicht erfolgen (Frankreich 1814 nach mindestens fünf grundsätzlichen Regimewechseln, Spanien nach 1975, Südafrika nach 1989). Alle diese Prozesse der Eliteneinbindung liefen höchst widersprüchlich, man hätte daraus Lehren ziehen können.

Man kann nicht Millionen Menschen einfach in Täter und Opfer einteilen und den Rest zu "Mitläufern" erklären. Lothar de Maiziere geht von etwa 2 Prozent "Opfern" und 3 Prozent "Tätern" aus - man kann den Rest, die Bevölkerung eines von 150 Ländern der Welt anerkannten Staates nicht in eine weitere dritte Schublade befördern. Die Wirklichkeit sah anders aus.
Leute mit einer schlichten religiösen "Schwarz-Weiß-Weltsicht", die die Menschen in "Gut und Böse" einteilten, und die Treuhand arbeiteten Hand in Hand, um tatsächlich vorhandene alternative Elemente (nahezu vollständig durchgesetztes Staatseigentum) und die sie gestaltenden Menschen unterzubuttern und ihre Lebensläufe so zu deuten, wie das jetzt in den Schulen gelehrt wird.
Die Aufmerksamkeit wurde hingegen vor allem auf die "Stasispitzel" gelenkt (nicht einmal die Strukturen der Partei), Grass thematisierte in seinem Roman diese gute alte, typisch deutsche Erscheinung.
Ab 1995 kam es noch einmal zu lächerlichen "Nostalgie"-Wellen, in denen putzige Dinge des DDR-Alltags auf die Bühne gestellt und vermarktet wurden, und kaum noch interessierte irgend jemanden in der großen Medienöffentlichkeit des Fernsehens, dass es einmal für einige Jahrzehnte den Versuch gegeben hat, auf deutschem Boden zum ersten Mal eine alternative Wirtschaftsordnung aufzubauen.

Damals hat Günter Grass so ziemlich als einziger Künstler der offiziellen westdeutschen Geschichtsdeutung, die von DDR-Bürgerrechtlern und Religiösen eingespeist wurde (Gauck, Birthler, Nooke, Lengsfeld, Vaatz usw.), gegengehalten, verstanden wurde sein Anliegen aber von den wenigsten. Man wollte es mehrheitlich als Erfolgsgeschichte sehen ("Wir sind doch alles Deutsche, und wer da was zu meckern hat, gehört nicht zu Uns, der glücklichen Gemeinschaft").

Grass griff dafür auf die Geschichte und Literatur des 19. Jahrhunderts, die Schaffenszeit Theodor Fontanes und der Reichseinigung, zurück. Aktuelle Ereignisse (Pegida) zeigen, dass tatsächlich Wurzeln bestimmter Entwicklungen schon in dieser Zeit aufzufinden sind.
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Defätist
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1996042) Verfasst am: 14.04.2015, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zunächst ein Vorschlag an die Moderation: es gibt einen Grass-Thread, man könnte die Diskussion, mit der gestrigen Nachricht beginnend, dort anhängen:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=13701&start=0

Wer sich für diesen umstrittenen Schriftsteller interessiert, kann dort noch einmal manches nachlesen.

....

Zu diesem Vorschlag meine Zustimmung.

Zum Rest deines (wie immer) lesenswerten Beitrages meinen Beifall, verbunden mit der Bitte doch wieder etwas mehr hier zu verweilen und so schön differenzierte Beiträge zu schreiben.
Coole Sache, das...
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1996067) Verfasst am: 14.04.2015, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zunächst ein Vorschlag an die Moderation: es gibt einen Grass-Thread, man könnte die Diskussion, mit der gestrigen Nachricht beginnend, dort anhängen:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=13701&start=0

Wer sich für diesen umstrittenen Schriftsteller interessiert, kann dort noch einmal manches nachlesen.

....

Zu diesem Vorschlag meine Zustimmung.

Zum Rest deines (wie immer) lesenswerten Beitrages meinen Beifall, verbunden mit der Bitte doch wieder etwas mehr hier zu verweilen und so schön differenzierte Beiträge zu schreiben.
Coole Sache, das...


Ein Günter-Grass-thread würde sich lohnen.
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mondkalbnatur
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Anmeldungsdatum: 29.08.2010
Beiträge: 495
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Beitrag(#1996116) Verfasst am: 14.04.2015, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

http://jungle-world.com/artikel/2007/37/20348.html

Guter Artikel, ich hab allerdings nur "Das Treffen in Telgte" und meine Abneigung zu seiner Art zu schreiben rührt bloß daher.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1996117) Verfasst am: 14.04.2015, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
http://jungle-world.com/artikel/2007/37/20348.html

Guter Artikel, ich hab allerdings nur "Das Treffen in Telgte" und meine Abneigung zu seiner Art zu schreiben rührt bloß daher.


Klaus Bittermann? Schreibt der nicht auch für Broder auf der Seite *Achse des Guten*?

Sollte man nicht einen thread für Klaus Bittermann eröffnen ...-?
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1996120) Verfasst am: 14.04.2015, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
http://jungle-world.com/artikel/2007/37/20348.html

Guter Artikel, ich hab allerdings nur "Das Treffen in Telgte" und meine Abneigung zu seiner Art zu schreiben rührt bloß daher.


Jo. So überschätzt wie der war sonst wohl nur noch Heinrich Böll.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1996121) Verfasst am: 14.04.2015, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
http://jungle-world.com/artikel/2007/37/20348.html

Guter Artikel, ich hab allerdings nur "Das Treffen in Telgte" und meine Abneigung zu seiner Art zu schreiben rührt bloß daher.


Jo. So überschätzt wie der war sonst wohl nur noch Heinrich Böll.

Die Blechtrommel ist nicht mein Geschmack, aber keineswegs überschätzt. Und einige - gerade die Kurzgeschichten - Werke Bölls sind durchaus große Literatur, was man zugegebenermaßen verkennt, wenn man nur die Schulbuchklassiker kennt.

Ich könnte dir also auch mit dem berühmten Nuhr-Zitat antworten, aber dazu bin ich heute zu fröhlich.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1996123) Verfasst am: 14.04.2015, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
http://jungle-world.com/artikel/2007/37/20348.html

Guter Artikel, ich hab allerdings nur "Das Treffen in Telgte" und meine Abneigung zu seiner Art zu schreiben rührt bloß daher.


Jo. So überschätzt wie der war sonst wohl nur noch Heinrich Böll.

Die Blechtrommel ist nicht mein Geschmack, aber keineswegs überschätzt. Und einige - gerade die Kurzgeschichten - Werke Bölls sind durchaus große Literatur, was man zugegebenermaßen verkennt, wenn man nur die Schulbuchklassiker kennt.

Ich könnte dir also auch mit dem berühmten Nuhr-Zitat antworten, aber dazu bin ich heute zu fröhlich.


Ich meinte auch eher das (heute zurecht vergessene) Romanwerk.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1996124) Verfasst am: 14.04.2015, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
http://jungle-world.com/artikel/2007/37/20348.html

Guter Artikel, ich hab allerdings nur "Das Treffen in Telgte" und meine Abneigung zu seiner Art zu schreiben rührt bloß daher.


Jo. So überschätzt wie der war sonst wohl nur noch Heinrich Böll.

Die Blechtrommel ist nicht mein Geschmack, aber keineswegs überschätzt. Und einige - gerade die Kurzgeschichten - Werke Bölls sind durchaus große Literatur, was man zugegebenermaßen verkennt, wenn man nur die Schulbuchklassiker kennt.

Ich könnte dir also auch mit dem berühmten Nuhr-Zitat antworten, aber dazu bin ich heute zu fröhlich.


Ich meinte auch eher das (heute zurecht vergessene) Romanwerk.

Ansichten eines Clowns ist schon ganz gut, aber nicht überragend; Wo warst du Adam hat aber einige sehr gute stellen - "ein gelbes Gesicht - das war der General".... Aber insgesamt stimmt das, ja.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1996126) Verfasst am: 14.04.2015, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
http://jungle-world.com/artikel/2007/37/20348.html

Guter Artikel, ich hab allerdings nur "Das Treffen in Telgte" und meine Abneigung zu seiner Art zu schreiben rührt bloß daher.


Klaus Bittermann? Schreibt der nicht auch für Broder auf der Seite *Achse des Guten*?

Sollte man nicht einen thread für Klaus Bittermann eröffnen ...-?


Na ja, allein Grass' Zitate sprechen ja wohl schon für sich.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1996139) Verfasst am: 14.04.2015, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
http://jungle-world.com/artikel/2007/37/20348.html

Guter Artikel, ich hab allerdings nur "Das Treffen in Telgte" und meine Abneigung zu seiner Art zu schreiben rührt bloß daher.


Klaus Bittermann? Schreibt der nicht auch für Broder auf der Seite *Achse des Guten*?

Sollte man nicht einen thread für Klaus Bittermann eröffnen ...-?


Na ja, allein Grass' Zitate sprechen ja wohl schon für sich.


Man soll es sich nicht zu einfach machen. Und die Antideutschen machen es sich oft viel zu einfach; sie ersetzen Theorie durch eine Art peinlicher Befragungen zu denen sie die Antworten allerdings selber liefern. Analyse wird bei den Antideutschen ersetzt durch bibabunte Assoziationen und was nicht passt, wird passend gemacht. Das sind für mich theoretische Handwerker. Von der Zeitschrift Jungle World halte ich nicht viel, auch wenn dort noch ein oder zwei Artikel pro Monat lesenswert sind. Hoffe, ich habe dich nicht zu sehr frustriert, aber das musste ich an dieser Stelle mal los werden.

Günter Grass war 7 Jahre, als die Nazis an Macht kamen und 18 als Deutschland von den Alliierten befreit wurde. Seine ganze Jugend verbracht er unter der Nazi-Herrschaft. Dass er in die SS eintrat, ist sicherlich nicht einfach als Jugendsünde abzutun. Ich weiß nicht, ob Grass jemals über seine Eintrittsgründe gesprochen hat. Überhaupt habe ich die Sache mit seinem Outing damals nicht mehr so gut in Erinnerung.

Aber es gibt auch andere Facetten. Dazu habe ich den folgenden interessanten Artikel gefunden. Als er geschrieben wurde, feierte Grass gerade seinen 80. Geburtstag:

Zitat:
Lob der Einmischung

Dass Grass mit der Blechtrommel 1959 kometenhaft gestartet ist und früh ein Fixstern am Firmament der Weltliteratur wurde, weiß man. Es sei aber daran erinnert, dass gleichzeitig versucht wurde, ihn zu einem Dauerbrenner in der Hölle zu machen: Von einem durch und durch "inhumanem, unmenschlichem Werk" war die Rede. Das Verdikt einer "zwanghaften Verhöhnung und krankhaften Beschmutzung sämtlicher geltenden Werte" nebst "neuer Kreuzigung Christi" führte zu den bekannten Blasphemie- und Pornographie-Vorwürfen und schließlich zu der Empfehlung, diese "Giftzwerg-Memoiren" des "kaschubischen Schlitzohres" keinem jungen Menschen in die Hand zu geben. Selbst der SPD-Pressedienst verteidigte die vom Bremer Senat abgelehnte Verleihung des Literaturpreises der Stadt mit der staatstragenden Erklärung, die Kunst müsse sich dem "Maßstab politischer Kategorien" beugen. (...)

Dann die Rättin. Als einer der ersten behandelt Grass die drohende Umweltkatastrophe, flankiert von Armut auf der einen und Rüstung auf der anderen Seite. Die Kritiker überschlagen sich hasserfüllt, das Buch sei eine Bibel von "pastoraler Bescheuertheit". (...)

In Ein weites Feld hat Günter Grass die "brutal vollzogene Staatsaktion" des Beitritts der DDR kritisiert - man erinnert sich, wie sein Buch auf der Titelseite des Spiegel zerfetzt wurde. Die Fundamentalkritik an der "hässlichen Einheit" sei ein "Monstrum". Besonders im Westen löst das heftige Aggressionen aus. Von der "Hinrichtung eines Dichters" ist die Rede. Grass beharrt zurecht darauf, der regierungsamtlichen Geschichtsklitterung ein Bild entgegengesetzt zu haben, das bleiben wird.


https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/lob-der-einmischung


Die Kontroverse wird weitergehen. Aber der Schriftsteller Günter Grass hatte auch eine politische Seite, die - obwohl letzten Endes stets die bürgerliche Schranke nie überschreitend - u.a. den Vertretern der *abendländischen Moral* oder des neudeutschen Imperialismus ein Ärgernis bleiben wird ...-
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Zumsel
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Beitrag(#1996145) Verfasst am: 14.04.2015, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...Hoffe, ich habe dich nicht zu sehr frustriert,...


Aber hallo, ich bin erschüttert.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Günter Grass war 7 Jahre, als die Nazis an Macht kamen und 18 als Deutschland von den Alliierten befreit wurde. Seine ganze Jugend verbracht er unter der Nazi-Herrschaft. Dass er in die SS eintrat, ist sicherlich nicht einfach als Jugendsünde abzutun. Ich weiß nicht, ob Grass jemals über seine Eintrittsgründe gesprochen hat. Überhaupt habe ich die Sache mit seinem Outing damals nicht mehr so gut in Erinnerung.


Das war in dem Artikel aber überhaupt auch kein wesentliches Thema. Nur die Art und der Zeitpunkt seines Bekenntnisses wurde thematisiert. Darüber hinaus wurden Zitate aus Werken und öffentlichen Stellungnahmen genannt, die die Vermutung "nicht ganz dicht" nahe legen. Dass das kein vollständiges Bild sein mag ist geschenkt.
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Beitrag(#1996147) Verfasst am: 14.04.2015, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Warum sollte Goethe Misshandlung sein?

Kommt drauf an. Meine Schulklasse und damit auch mich hat damals das Fräulein Matthees mit "Hermann und Dorothea" gepeinigt. Mann, war das langweilig, und das ging mir mit 14 Jahren so am Dingens vorbei. Und wieso das Verse sein sollten, obwohl sich da nichts reimte, kapierte ich auch nicht.
Heute schwärme ich für den Faust, ich kann ihn stellenweise sogar auswendig. Aber wenn man Goethes Gedichte liest, da ist auch so einiges, wo man nur den Kopf schütteln kann. Manchmal hat er die Sprache richtig in ein Pokrustesbett gespannt, damit sie ins Versmaß paßte.
"Es fürchte die Götter das Menschengeschlecht!" hat er geschrieben.
Brauchste nur ein n reinzumachen, dann ist es das Gegenteil:
"Es fürchten die Götter das Menschengeschlecht!" und grammatisch sogar besser.
Smilie
Offenbar muß Lyrik sich auch nicht reimen... "Freier Vers"
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#1996179) Verfasst am: 14.04.2015, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr glücklich
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Misterfritz
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Beitrag(#1996183) Verfasst am: 14.04.2015, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Aber wenn man Goethes Gedichte liest, da ist auch so einiges, wo man nur den Kopf schütteln kann. Manchmal hat er die Sprache richtig in ein Pokrustesbett gespannt, damit sie ins Versmaß paßte.
"Es fürchte die Götter das Menschengeschlecht!" hat er geschrieben.
Brauchste nur ein n reinzumachen, dann ist es das Gegenteil:
"Es fürchten die Götter das Menschengeschlecht!" und grammatisch sogar besser.
Smilie
du solltest beachten: goethe war hesse und hat nicht das geschireben, was wir heutzutage als hochdeutsch - wie im duden hinterlegt - kennen.
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