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Flüchtlinge
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#2025283) Verfasst am: 12.10.2015, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Sobald jemand also Befürchtungen hat, weil ihm fremde Personen in sein Lebensumfeld treten, denen er womöglich negative Eigenschaften zuordnet, ist es Rassismus? Ich folge da eher dieser Definition:

Zitat:

Ras·sịs·mus
Substantiv [der]
die Ansicht, dass Menschen einer bestimmten Rasse weniger wert sind als andere, und dass ihre politische und soziale Unterdrückung deshalb gerechtfertigt ist.


Und für mich wird in dem Motiv des Feuerwehrmanns keine Geringschätzung der Rasse impliziert.

Ja, diese Zuordnung negativer Eigenschaften (--> "weniger wert") allein aufgrund der fremden Herkunft (--> "Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse", wobei die Definition hier mangelhaft ist, weil es Rassen nun mal nicht gibt und neuere Rassismusdefinitionen strukturell gleiche Diskriminierungen ohne Rassenvorstellung miteinbeziehen), weswegen man sie vertreiben will (--> "soziale und politische Unterdrückung gerechtfertigt") ist Rassismus. Sogar nach dieser sehr engen Definition.

Ratio hat folgendes geschrieben:
Und für mich wird in dem Motiv des Feuerwehrmanns keine Geringschätzung der Rasse impliziert.

"Ich will nicht, dass die hier sein dürfen, weil die Flüchtlinge aus x-Land sind", ist keine Geringschätzung aufgrund der Herkunft? Aha.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#2025288) Verfasst am: 12.10.2015, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ratio hat folgendes geschrieben:
Und für mich wird in dem Motiv des Feuerwehrmanns keine Geringschätzung der Rasse impliziert.

"Ich will nicht, dass die hier sein dürfen, weil die Flüchtlinge aus x-Land sind", ist keine Geringschätzung aufgrund der Herkunft? Aha.


Jetzt werden also schon Rasse und Herkunft vermischt. Wenn du natürlich alles generalisierst und unter "Rasse" subsummierst, dann ist wahrlich keine Zuordnung von Attributen ohne genetischen Bezug und somit Rassismus möglich. Das ist richtig.

Außerdem - ob er diesen Rückschluss gezogen hat weißt du überhaupt nicht. Das Urteil des Richters spricht eben dagegen. Viel wahrscheinlicher ist ein "Ich will nicht, dass die hier wohnen, weil ich vermute, dass sie kriminell sind und den Frieden in unserem Kaff stören".


Zuletzt bearbeitet von Ratio am 12.10.2015, 12:49, insgesamt einmal bearbeitet
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#2025289) Verfasst am: 12.10.2015, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Präventiv, ohne vorherige "Tat".

Falsch. Er ist eben nicht irgendein Angehöriger irgendeiner "Szene", die so vor sich hinszent ohne irgendjemandem was zu tun, sondern höchst aktiver Teilnehmer einer rechtsextremen Szene, die aktiv andere bedroht, Gewalttaten verübt u.dgl.

Ratio hat folgendes geschrieben:
Und den Professor haben sie zur Sicherheit gleich mitangegriffen, [...]

Du solltest dich über den Vorfall näher informieren. Der Professor wurde nicht "mitangegriffen" (es wurde ursprünglich überhaupt niemand körperlich angegriffen), von ihm ging vielmehr die körperliche Rangelei aus.

Ratio hat folgendes geschrieben:
Und nicht ungewöhnlich, aber bezeichnend, finde ich dagegen, dass du den behandelten Vorfall derart bagatellisierst. Kollateralschäden im Kampf gegen Rechts sind natürlich unvermeidbar und in Kauf zu nehmen zwinkern

Ja, im Vergleich zu dem, was hier gerade eigentlich Thema ist, nämlich Brandstiftung in einem bewohnten Haus, halte ich eine Vorlesungsstörung mit resultierender Rangelei für eine Bagatelle. Das kannst du gerne bezeichnend finden.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#2025291) Verfasst am: 12.10.2015, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Präventiv, ohne vorherige "Tat".

Falsch. Er ist eben nicht irgendein Angehöriger irgendeiner "Szene", die so vor sich hinszent ohne irgendjemandem was zu tun, sondern höchst aktiver Teilnehmer einer rechtsextremen Szene, die aktiv andere bedroht, Gewalttaten verübt u.dgl.


Höchstaktiv wäre auch die Eigenschaft, die ich den linksextremen Tätern zuschreiben würde.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ratio hat folgendes geschrieben:
Und den Professor haben sie zur Sicherheit gleich mitangegriffen, [...]

Du solltest dich über den Vorfall näher informieren. Der Professor wurde nicht "mitangegriffen" (es wurde ursprünglich überhaupt niemand körperlich angegriffen), von ihm ging vielmehr die körperliche Rangelei aus.

Ja, er hat vermutlich zum Fausthieb ausgeholt, sodass sich die Weihnachtsmänner zum Einsatz ihrer Rute gezwungen sahen Mit den Augen rollen reine Notwehr. Wie kann er auch so blöd sein, einen Herausschmiss der Randalierer zu versuchen.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ratio hat folgendes geschrieben:
Und nicht ungewöhnlich, aber bezeichnend, finde ich dagegen, dass du den behandelten Vorfall derart bagatellisierst. Kollateralschäden im Kampf gegen Rechts sind natürlich unvermeidbar und in Kauf zu nehmen zwinkern

Ja, im Vergleich zu dem, was hier gerade eigentlich Thema ist, nämlich Brandstiftung in einem bewohnten Haus, halte ich eine Vorlesungsstörung mit resultierender Rangelei für eine Bagatelle. Das kannst du gerne bezeichnend finden.


Der Kontrast wäre nur von Bedeutung, sofern denn alle erfassten "Hate-Crimes" ähnlicher Schwere wie diese Brandstiftung wären. Sofern du nicht nachweisen kannst das dem so ist, ist dieser weitere Verharmlosungsversuch irrelevant.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#2025293) Verfasst am: 12.10.2015, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Jetzt werden also schon Rasse und Herkunft vermischt.

Ja natürlich, denn Rassen im biologischen Sinne gibt es beim Menschen nun mal nicht. Der ganze Rassismus beruht auf einer Fehlwahrnehmung von Herkunft als biologischer Rasse; wobei die Herkunft mit einzelnen (=/= Rasse!) körperlichen Merkmalen korrespondieren kann, aber nicht einmal muss (schließlich gibt es auch Rassismus gegenüber nicht körperlich unterscheidbaren Gruppen, wie Antisemitismus, oder auch rassistisches Verhalten gegenüber Personen aufgrund anderer Merkmale wie Namen, die rassistisch konnotiert werden).

Ratio hat folgendes geschrieben:
Außerdem - ob er diesen Rückschluss gezogen hat weißt du überhaupt nicht. Das Urteil des Richters spricht eben dagegen. Viel wahrscheinlicher ist ein "Ich will nicht, dass die hier wohnen, weil ich vermute, dass sie kriminell sind und den Frieden in unserem Kaff stören".

a) Welches Urteil welchen Richters? Soviel mal zur Kenntninahme von Details.
b) Und was an "Ich vermute, dass Flüchtlinge kriminell sind und den Frieden stören" (negative Wertung) und "Ich will nicht, dass die hier wohnen" (Diskriminierung) wäre nicht Rassismus?
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#2025296) Verfasst am: 12.10.2015, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Jetzt werden also schon Rasse und Herkunft vermischt.

Ja natürlich, denn Rassen im biologischen Sinne gibt es beim Menschen nun mal nicht. Der ganze Rassismus beruht auf einer Fehlwahrnehmung von Herkunft als biologischer Rasse; wobei die Herkunft mit einzelnen (=/= Rasse!) körperlichen Merkmalen korrespondieren kann, aber nicht einmal muss (schließlich gibt es auch Rassismus gegenüber nicht körperlich unterscheidbaren Gruppen, wie Antisemitismus, oder auch rassistisches Verhalten gegenüber Personen aufgrund anderer Merkmale wie Namen, die rassistisch konnotiert werden).

Ratio hat folgendes geschrieben:
Außerdem - ob er diesen Rückschluss gezogen hat weißt du überhaupt nicht. Das Urteil des Richters spricht eben dagegen. Viel wahrscheinlicher ist ein "Ich will nicht, dass die hier wohnen, weil ich vermute, dass sie kriminell sind und den Frieden in unserem Kaff stören".

a) Welches Urteil welchen Richters? Soviel mal zur Kenntninahme von Details.
b) Und was an "Ich vermute, dass Flüchtlinge kriminell sind und den Frieden stören" (negative Wertung) und "Ich will nicht, dass die hier wohnen" (Diskriminierung) wäre nicht Rassismus?


a) "Einschätzung des Staatsanwalts" - mein Fehler. Der Sachverhalt bleibt derselbe.

b) Ich würde zunächst gerne eine Gegenfrage stellen, die das Ganze abkürzt: Ist gemäß deiner Auffassung jeder, der aufgrund von Vorurteilen Personengruppen, die sich anhand ihrer Kultur oder Nationalität identifizieren lassen, in Hinsicht auf ihre vermuteten Eigenschaften fürchtet oder ihren Kontakt nicht wünscht, ein Rassist? Wenn also die alte Frau von nebenan in den Nachrichten hört, dass in vielen Flüchtlingsheimen Schlägereien zwischen Syrern und Afghanen usw. stattgefunden haben, und sie sich deswegen dann fürchtet, dass solche Leute demnächst auch in ihrem Umfeld bewegen könnten, dann ist sie Rassistin?
Ich sehe nicht, wo das der Begrifflichkeit an sich noch gerecht wird. Der alten Frau ist es doch offenkundig egal, welche Nationalität diese Personen besitzen. Die Nationalität ist einzig und allein das Merkmal, anhand dem Sie aufgrund der medialen Berichterstattung die Zuordnung der negativen Eigenschaften vornimmt.
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DarwinsFanboy
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Anmeldungsdatum: 25.05.2010
Beiträge: 16

Beitrag(#2025297) Verfasst am: 12.10.2015, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Um mal wieder zum Thema Flüchtlinge allgemein zurück zu kommen:
Jedem zu unterstellen, dass er/sie rechts,links, kariert oder sonst etwas ist, halte ich auch im Moment für ein ganz großes Problem.

Ich bin ganz sicher kein bißchen rechts und würde mich freuen, wenn die ganze Welt kunterbunt durcheinander leben würde.
Leider funktioniert das aber nur, wenn sich alle auf gemeinsame Regeln einigen.
Genau das halte ich aber für schwierig bis nicht machbar.
Den Kulturkreisen geschuldet, aus denen die überwiegend männlichen Flüchtlinge ja größtenteils kommen, liegen einfach vollkommen verschiedene Sichtweisen zugrunde.
Ich muss leider sagen, dass sogar ich im Moment ein schlechtes Gefühl habe im Dunkeln alleine durch die Gegend zu laufen.
Natürlich gibt es genauso italienische, deutsche, polnische und was weiß ich für Vergewaltiger oder Schläger. Andererseits kommen diese meistens weder aus Kriegsgebieten in denen sie moralisch eventuell schon abgestumpft sind, noch aus religiösen Kulturkreisen in denen eine Frau, die alleine aus dem Haus geht per se schonmal "selber schuld" ist.
Damit will ich nicht sagen, dass die Vergewaltigung durch einen Polen oder Deutschen weniger schlimm wäre, sondern, dass die Hemmschwelle vielleicht eine andere ist.

Und auch wenn ich mich nicht mal im Ansatz so auslassen würde, wie ich das im Moment leider von so ziemlich allen Nachbarn und Bekannten hören muss (das übliche Geschwafel: bald ist hier alles voll mit "denen" und die sind doch alle kriminell bla bla bla), müssen aber doch jetzt in den Sammelunterkünften schon die Weichen für ein späteres Zusammenleben gestellt werden.
Ich persönlich bin sehr gerne bereit Kompromisse einzugehen, aber nur bis zu einem gewissen Punkt!!! Falls es bei Muslimen zB gewisse Höflichkeitsregeln gibt, die mich in meiner Person weder diskriminieren noch einschränken, lasse ich mir diese gerne erklären und würde auch versuchen, mich daran zu halten.
Für mich als Frau reißt aber zB der Geduldsfaden sehr schnell, wenn ich mich mit anderen Frauen, welche ehrenamtlich in unserer örtlichen Kaserne helfen, unterhalte und dann höre, das die Männer sich dort beschwert hätten, die Frauen sollten doch mal putzen, es wäre so dreckig.
Ich bin doch weder rechts noch links noch Emma- Abonnentin oder "Kampflesbe" etc pp nur weil ich nunmal mit dem Luxus aufgewachsen bin, in einer Gesellschaft zu leben in der den Frauen mehr Rechte zugestanden werden, als in anderen Kulturen. Und ich wüsste nicht, mit welcher Begründung die Männer die in den Flüchtlingsunterkünften leben nicht selber putzen sollten. Ich habe noch nie gehört, das einem Mann sein Scrotum dabei unüberwindlich im Weg gewesen wäre zwinkern

Nach dem was ich aber im Moment an Plattitüden über mich ergehen lassen muss, wollen weder die "Gutmenschen" noch die "Nazis" überhaupt irgendwelche Kompromisse eingehen. Entweder es heißt "Ausländer brauchen wir hier nicht." oder (genauso dämlich) " Man muss auch immer den kulturellen Hintergrund betrachten und damit leben. "

Alles was ich geschrieben habe, sollen nur Beispiele sein, bevor hier gleich der shitstorm losbricht. Ich möchte damit lediglich meine ganz eigene, unpolitische und selber aus dem Gehirn gekratzten Überlegungen mitteilen Cool
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2025299) Verfasst am: 12.10.2015, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

was mich allerdings immer stört ist die Gleichbehandlung mancher von linksextremer und rechtsextremer Gewalt.
Ich finde nämnlich ganz und gar nicht, dass das gleich ist.


dann solltest du mal darlegen worin der Unterschied besteht....

Aus unverdächtiger Quelle (Verfass.schutzberich 2006):
Zitat:
Amtlich werden als Rechtsextremismus
"...Bestrebungen verstanden, die sich gegen die im Grundgesetz konkretisierte fundamentale Gleichheit der Menschen richten und die universelle Geltung der Menschenrechte ablehnen. Rechtsextremisten sind Gegner des demokratischen Verfassungsstaates. Sie haben ein autoritäres Staatsverständnis. Das rechtsextremistische Weltbild ist geprägt von einer Überbewertung ethnischer Zugehörigkeit (Fremdenfeindlichkeit). Dabei herrscht die Auffassung vor, die Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Nation oder Rasse bestimme den Wert eines Menschen. Individuelle Rechte und gesellschaftliche Interessenvertretungen treten zugunsten kollektivistischer 'volksgemeinschaftlicher' Konstrukte zurück (Antipluralismus)."


Zitat:
Die Linksextremisten, heißt es im Verfassungsschutzbericht 2006,
"... wollen anstelle der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung eine sozialistische bzw. kommunistische Gesellschaft oder eine 'herrschaftsfreie' anarchistische Gesellschaft etablieren und orientieren ihr politisches Handeln an revolutionär-marxistischen oder anarchistischen Ideologien. Revolutionär-marxistische Organisationen setzen auf traditionelle Konzepte eines langfristig betriebenen Klassenkampfes. Autonomes Selbstverständnis ist geprägt von der Vorstellung eines freien, selbstbestimmten Lebens in 'herrschaftsfreien' Räumen. Entsprechend wird jede Form staatlicher oder gesellschaftlicher Normen abgelehnt."

http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/8417#6

Auf eine wichtige Unterscheidung, auf die der Verf.schutz (vermutlich bewusst) verzichtet, wird hier hingewiesen:
Zitat:
In der oben zitierten Definition des Verfassungsschutzes wird von einer "sozialistischen bzw. kommunistischen Gesellschaft" gesprochen. Diese Gleichsetzung ist problematisch. Am Ende des 19. Jahrhunderts haben sich zwei Richtungen innerhalb der sozialistischen Bewegung herausgeschält: die demokratisch sozialistische wollte das sozialistische Endziel, die Beseitigung des Kapitalismus, durch schrittweise Reformen in Politik und Wirtschaft erreichen. Die kommunistische, später in der Kommunistischen Partei vertreten, propagierte dagegen die Umgestaltung der bürgerlichen Gesellschaft durch eine gewaltsame Revolution. Die eine Richtung verteidigte deshalb die demokratische Republik, während die andere die inzwischen weltweit gescheiterte autoritäre sowjetsozialistische oder totalitäre kommunistische Ordnung anstrebte

Grob gesehen besteht der Unterschied also, lt. diesen Definitionen, in dem strukturell angelegten Rassismus im rechtsextremen Weltbild, der bei den Linksextremen nicht zu finden ist.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
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Beitrag(#2025303) Verfasst am: 12.10.2015, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Nicht aus der Schlagzeile. Aber das ist genau deine eigene verkürzende Sicht auf das Thema. Komisch, dass genau das DIR nicht auffällt... zwinkern


dann musst du mir jetzt bitte ...

Nein, muss ich nicht. Steht alles in zeligs Verlinkung. Tat und Motiv. Und ja, Fremdenfeindlichkeit und Fremdenhass sind sehr wohl, wenn auch nicht Alleinstellungsmerkmale, so doch Hauptmerkmale rassistisch motivierter rechter und damit politisch motivierter Gewalt.
Schulterzucken
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2025305) Verfasst am: 12.10.2015, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
...

b) Ich würde zunächst gerne eine Gegenfrage stellen, die das Ganze abkürzt: Ist gemäß deiner Auffassung jeder, der aufgrund von Vorurteilen Personengruppen, die sich anhand ihrer Kultur oder Nationalität identifizieren lassen, in Hinsicht auf ihre vermuteten Eigenschaften fürchtet oder ihren Kontakt nicht wünscht, ein Rassist? Wenn also die alte Frau von nebenan in den Nachrichten hört, dass in vielen Flüchtlingsheimen Schlägereien zwischen Syrern und Afghanen usw. stattgefunden haben, und sie sich deswegen dann fürchtet, dass solche Leute demnächst auch in ihrem Umfeld bewegen könnten, dann ist sie Rassistin?
Ich sehe nicht, wo das der Begrifflichkeit an sich noch gerecht wird. Der alten Frau ist es doch offenkundig egal, welche Nationalität diese Personen besitzen. Die Nationalität ist einzig und allein das Merkmal, anhand dem Sie aufgrund der medialen Berichterstattung die Zuordnung der negativen Eigenschaften vornimmt.

Alltagsrassismus ist ein bekanntes und erforschtes Phänomen. Dabei geht es auch nicht unbedingt nurmehr um Nationen oder Rassen. Auch dazu gibt es genug Lesematerial z.B. auf Wiki. Die Frage ist doch im vorliegenden Fall, ob man es bei seinen rassistischen Vorurteilen belässt, oder aus diesen heraus zum Straftäter wird... Das wird bei Omma jetzt wohl nicht zu befürchten sein.
Auch so ist das zum Glück noch nicht ganz so häufig der Fall, tritt aber zunehmend in den Vordergrund, gerade was Brandanschläge und damit das Inkaufnehmen von Tötungen betrifft.
Grundsätzlich sind aber beides Seiten ein und derselben Medaille. Und Unwissenheit schützt weder vor rassistischer Motivation, noch vor Strafe.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#2025309) Verfasst am: 12.10.2015, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hier gibt es mehr zur Sache.

Zitat:
Wie reagiert Staatanwalt Maas auf die scharfe Kritik?

Er verteidigt seine Entscheidung. Am Sonntag erklärte er der Nachrichtenagentur dpa, es werde nicht wegen versuchten Mordes ermittelt, weil der Feuerwehrmann den Brand auf dem unbewohnten Dachboden und nicht im Erdgeschoss gelegt habe. Die Männer seien zudem nicht rechtsradikal, sondern sie hätten Angst vor Flüchtlingen in der Nachbarschaft gehabt. "Eine rechtsradikale Einstellung besteht aus mehr als Fremdenhass", sagte Maas.


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/brandanschlag-in-altena-taeter-frei-was-ist-passiert-a-1057327.html
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#2025313) Verfasst am: 12.10.2015, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
...

b) Ich würde zunächst gerne eine Gegenfrage stellen, die das Ganze abkürzt: Ist gemäß deiner Auffassung jeder, der aufgrund von Vorurteilen Personengruppen, die sich anhand ihrer Kultur oder Nationalität identifizieren lassen, in Hinsicht auf ihre vermuteten Eigenschaften fürchtet oder ihren Kontakt nicht wünscht, ein Rassist? Wenn also die alte Frau von nebenan in den Nachrichten hört, dass in vielen Flüchtlingsheimen Schlägereien zwischen Syrern und Afghanen usw. stattgefunden haben, und sie sich deswegen dann fürchtet, dass solche Leute demnächst auch in ihrem Umfeld bewegen könnten, dann ist sie Rassistin?
Ich sehe nicht, wo das der Begrifflichkeit an sich noch gerecht wird. Der alten Frau ist es doch offenkundig egal, welche Nationalität diese Personen besitzen. Die Nationalität ist einzig und allein das Merkmal, anhand dem Sie aufgrund der medialen Berichterstattung die Zuordnung der negativen Eigenschaften vornimmt.

Die Frage ist doch im vorliegenden Fall, ob man es bei seinen rassistischen Vorurteilen belässt, oder aus diesen heraus zum Straftäter wird.


Nö. Die Frage ist die bereits oben Genannte:

"Ist jeder, der aufgrund von Vorurteilen Personengruppen, die sich anhand ihrer Kultur oder Nationalität identifizieren lassen, in Hinsicht auf ihre vermuteten Eigenschaften fürchtet oder ihren Kontakt nicht wünscht, ein Rassist?"
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#2025314) Verfasst am: 12.10.2015, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Hier gibt es mehr zur Sache.

Zitat:
Wie reagiert Staatanwalt Maas auf die scharfe Kritik?

Er verteidigt seine Entscheidung. Am Sonntag erklärte er der Nachrichtenagentur dpa, es werde nicht wegen versuchten Mordes ermittelt, weil der Feuerwehrmann den Brand auf dem unbewohnten Dachboden und nicht im Erdgeschoss gelegt habe. Die Männer seien zudem nicht rechtsradikal, sondern sie hätten Angst vor Flüchtlingen in der Nachbarschaft gehabt. "Eine rechtsradikale Einstellung besteht aus mehr als Fremdenhass", sagte Maas.


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/brandanschlag-in-altena-taeter-frei-was-ist-passiert-a-1057327.html


Die Begründung liest sich ein bisschen wie "Selbst zum rechtsradikal sein sind sie zu dumm" Lachen
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#2025315) Verfasst am: 12.10.2015, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hier gibt es mehr zur Sache.

Zitat:
Wie reagiert Staatanwalt Maas auf die scharfe Kritik?

Er verteidigt seine Entscheidung. Am Sonntag erklärte er der Nachrichtenagentur dpa, es werde nicht wegen versuchten Mordes ermittelt, weil der Feuerwehrmann den Brand auf dem unbewohnten Dachboden und nicht im Erdgeschoss gelegt habe. Die Männer seien zudem nicht rechtsradikal, sondern sie hätten Angst vor Flüchtlingen in der Nachbarschaft gehabt. "Eine rechtsradikale Einstellung besteht aus mehr als Fremdenhass", sagte Maas.


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/brandanschlag-in-altena-taeter-frei-was-ist-passiert-a-1057327.html


Die Begründung liest sich ein bisschen wie "Selbst zum rechtsradikal sein sind sie zu dumm" :lol:


Ich finde Fremdenfeindlichkeit ist ein definitorisches Merkmal des Rechtsradikalismus. Es fällt mir sehr schwer nachzuvollziehen, wie jemand Fremde aufgrund ihres Fremdseins zu töten versucht, und zugleich kein Rechtsradikaler sein soll. Wenn mir jemand sagt, daß er einen Menschen töten will, weil er kein Deutscher ist (oder hätte der Kerl auch einen Unbekannten getötet , wenn er gewusst hätte, daß das ein Deutscher ist?), dann ist das für mich schon eine rechtsextreme Tat. Wenn mir jemand glaubhaft machen kann, daß der Täter auch eine Gruppe fremder Deutscher töten würde, dann könnte man mich vielleicht von der Stichhaltigkeit der Aussage des Staatsanwalts überzeugen. Verminderte Zurechnungsfähigkeit vielleicht, ja... aber davon war keine Rede.
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2025316) Verfasst am: 12.10.2015, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Nö. Die Frage ist die bereits oben Genannte:
..

Dann lies doch einfach nach, ich habe dir doch einen Hinweis gegeben, wo du was dazu findest. Achnee, das haste ja gesnipt. Mit den Augen rollen
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2025319) Verfasst am: 12.10.2015, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Ich finde Fremdenfeindlichkeit ist ein definitorisches Merkmal des Rechtsradikalismus.


in welchem Sinne ? Hinreichend, notwendig oder beides ?

btw. falls du dich (noch) auf den konkreten Fall beziehst: woher nimmst du die Tötungsabsicht, über die du dauernd schreibst ?


Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 12.10.2015, 16:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#2025320) Verfasst am: 12.10.2015, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Jetzt werden also schon Rasse und Herkunft vermischt.

Ja natürlich, denn Rassen im biologischen Sinne gibt es beim Menschen nun mal nicht. Der ganze Rassismus beruht auf einer Fehlwahrnehmung von Herkunft als biologischer Rasse; wobei die Herkunft mit einzelnen (=/= Rasse!) körperlichen Merkmalen korrespondieren kann, aber nicht einmal muss (schließlich gibt es auch Rassismus gegenüber nicht körperlich unterscheidbaren Gruppen, wie Antisemitismus, oder auch rassistisches Verhalten gegenüber Personen aufgrund anderer Merkmale wie Namen, die rassistisch konnotiert werden).
Ratio hat folgendes geschrieben:
Außerdem - ob er diesen Rückschluss gezogen hat weißt du überhaupt nicht. Das Urteil des Richters spricht eben dagegen. Viel wahrscheinlicher ist ein "Ich will nicht, dass die hier wohnen, weil ich vermute, dass sie kriminell sind und den Frieden in unserem Kaff stören".

a) Welches Urteil welchen Richters? Soviel mal zur Kenntninahme von Details.
b) Und was an "Ich vermute, dass Flüchtlinge kriminell sind und den Frieden stören" (negative Wertung) und "Ich will nicht, dass die hier wohnen" (Diskriminierung) wäre nicht Rassismus?

a) "Einschätzung des Staatsanwalts" - mein Fehler. Der Sachverhalt bleibt derselbe.

Nein, der Sachverhalt ist ein durchaus anderer. Wäre es ein endgültiger Richterspruch, gäbe es auch ein gründlich ausformuliertes Urteil, mit dem man sich auseinander setzen könnte und bei dem man eine intensive Untersuchung der Frage voraussetzen dürfte. So hingegen haben wir einen Staatsanwalt, der einerseits noch relativ am Anfang der Ermittlungen steht, aber immerhin schon ein Geständnis zum Motiv. Und trotz dieses expliziten Geständnisses, dass es um die Vertreibung von Flüchtlingen geht, schließt er ein politisches Motiv jetzt schon aus. Er hat also keine Hinweise, die gegen ein politisches Motiv sprechen, dagegen ein Geständnis, das mindestens einen wesentlichen Teil (und das ist vorsichtig formuliert) eines rechtsextremistischen Motivs beinhaltet - und schließt es trotzdem aus.

Seine Aussage, es gehöre "mehr" zum Rechtsextremismus als Fremdenfeindlichkeit, und deswegen liege kein rechtsextrtemistisches Motiv vor, ist außerdem doppelter Schwachsinn. Einerseits ist Fremdenfeindlichkeit natürlich sehr wohl so zentraler Bestandteil des Rechtsextremismus, dass man bei Fremdenfeindlichkeit natürlich idR sehr wohl von einem rechtsextremistischen Motiv sprechen kann - - wenn sie so stark ausgeprägt ist, dass sie sich in einem schweren Verbrechen äußert jedenfalls.
Andererseits könnte dieses - angeblich notwendige - "mehr" ja noch zum Vorschein kommen. Woher weiß der Staatsanwalt denn jetzt schon, in welchen Kreisen der Täter sich bewegt hat, welche Medien er konsumiert hat, welche Musik er gehört hat, welcher Partei er nahe gestanden hat?
Ratio hat folgendes geschrieben:
b) Ich würde zunächst gerne eine Gegenfrage stellen, die das Ganze abkürzt: Ist gemäß deiner Auffassung jeder, der aufgrund von Vorurteilen Personengruppen, die sich anhand ihrer Kultur oder Nationalität identifizieren lassen, in Hinsicht auf ihre vermuteten Eigenschaften fürchtet oder ihren Kontakt nicht wünscht, ein Rassist? Wenn also die alte Frau von nebenan in den Nachrichten hört, dass in vielen Flüchtlingsheimen Schlägereien zwischen Syrern und Afghanen usw. stattgefunden haben, und sie sich deswegen dann fürchtet, dass solche Leute demnächst auch in ihrem Umfeld bewegen könnten, dann ist sie Rassistin?

Natürlich sind das dann rassistische Vorurteile - was denn sonst? Vernünftigerweise würde man sich denken, dass so etwas unter solchen Lebensbedingungen nun einmal passieren kann, und es nicht an der Nationalität festmachen.

Es ist natürlich noch kein mörderischer Rassismus wie der des Brandstifters, es ist wohl auch nicht durchdachter und refletierter Rassismus, aber nichtsdestotrotz ußerung eines rassistischen Vorurteils.
Ratio hat folgendes geschrieben:
Ich sehe nicht, wo das der Begrifflichkeit an sich noch gerecht wird. Der alten Frau ist es doch offenkundig egal, welche Nationalität diese Personen besitzen.

Nein, das ist der alten Frau wohl kaum egal. Jedenfalls hätte ich arge Zweifel daran, ob die fiktive alte Dame ähnliche Besorgnisse hätte, wenn sie neue Nachbarn aus dem ländlichen Sachsen bekommt oder wenn sie von Randale bei Fußballspielen hört und der Nachbar eine Fußballfahne aus dem Fenster hängen hat.
Ratio hat folgendes geschrieben:
Die Nationalität ist einzig und allein das Merkmal, anhand dem Sie aufgrund der medialen Berichterstattung die Zuordnung der negativen Eigenschaften vornimmt.

Ja. Eben.
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Beitrag(#2025321) Verfasst am: 12.10.2015, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hier gibt es mehr zur Sache.

Zitat:
Wie reagiert Staatanwalt Maas auf die scharfe Kritik?

Er verteidigt seine Entscheidung. Am Sonntag erklärte er der Nachrichtenagentur dpa, es werde nicht wegen versuchten Mordes ermittelt, weil der Feuerwehrmann den Brand auf dem unbewohnten Dachboden und nicht im Erdgeschoss gelegt habe. Die Männer seien zudem nicht rechtsradikal, sondern sie hätten Angst vor Flüchtlingen in der Nachbarschaft gehabt. "Eine rechtsradikale Einstellung besteht aus mehr als Fremdenhass", sagte Maas.


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/brandanschlag-in-altena-taeter-frei-was-ist-passiert-a-1057327.html


Die Begründung liest sich ein bisschen wie "Selbst zum rechtsradikal sein sind sie zu dumm" Lachen


Ich finde Fremdenfeindlichkeit ist ein definitorisches Merkmal des Rechtsradikalismus. Es fällt mir sehr schwer nachzuvollziehen, wie jemand Fremde aufgrund ihres Fremdseins zu töten versucht, und zugleich kein Rechtsradikaler sein soll. Wenn mir jemand sagt, daß er einen Menschen töten will, weil er kein Deutscher ist (oder hätte der Kerl auch einen Unbekannten getötet , wenn er gewusst hätte, daß das ein Deutscher ist?), dann ist das für mich schon eine rechtsextreme Tat. Wenn mir jemand glaubhaft machen kann, daß der Täter auch eine Gruppe fremder Deutscher töten würde, dann könnte man mich vielleicht von der Stichhaltigkeit der Aussage des Staatsanwalts überzeugen. Verminderte Zurechnungsfähigkeit vielleicht, ja... aber davon war keine Rede.

Mich würde ja am konkreten Beispiel interessieren, wie der StA seine Begründung führt. Was wäre denn für ihn ein weiteres Merkmal? Hätten die Zündler kennzeichnende Armbinden tragen müssen oder nachweislich einer rechtsgerichteten Gruppe angehören? Wären SS-Runen als Tätowierung hinreichendes Merkmal?

Und warum ist jeder, der Autos anzündet, dann ein Linksextremer, bzw. wird diese Straftat im Register als Straftat linksextrem aufgeführt? Hmmmmm .... Am Kopf kratzen
Da kommt der StA dann sehr schnell an die Grenze vom Rudern zum Schwimmen.

D
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zelig
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Beitrag(#2025322) Verfasst am: 12.10.2015, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich finde Fremdenfeindlichkeit ist ein definitorisches Merkmal des Rechtsradikalismus.


in welchem Sinne ? Hinreichend, notwendig oder beides ?


Hinreichend.
Aber snip doch nicht alles, was Dir nicht gefällt, und erkläre mir bitte, ob Du glaubst, er hätte auch fremde Deutsche "aus Angst" töten können wollen.
_________________
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Beitrag(#2025323) Verfasst am: 12.10.2015, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich finde Fremdenfeindlichkeit ist ein definitorisches Merkmal des Rechtsradikalismus.


in welchem Sinne ? Hinreichend, notwendig oder beides ?


Hinreichend.
Aber snip doch nicht alles, was Dir nicht gefällt, und erkläre mir bitte, ob Du glaubst, er hätte auch fremde Deutsche "aus Angst" töten können wollen.

Naja, so ganz eindeutig wäre das nicht. Immerhin hätten das ja "linksgrünextreme Gutmenschenspinnerzugezogene" sein können, die auch noch Flüchtlinge aufnehmen wollen. Das kann für die Betreffenden auch ganz schnell in die Hose gehen. Beispiele gibt es dazu in letzter Zeit hierzulande genug. Da ist selbst egal, ob es der CDU-Stadtrat ist, der sich rein verbal für Flüchtlinge stark macht. Alles Feinde rechtsextremer Gesinnung.

Dass es hierbei "nur" die entsprechend am besten angreifbare Zielgruppe war, muss man als Staatsanwalt ja auch nicht betrachten.
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Ratio
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Beitrag(#2025324) Verfasst am: 12.10.2015, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich finde Fremdenfeindlichkeit ist ein definitorisches Merkmal des Rechtsradikalismus.


in welchem Sinne ? Hinreichend, notwendig oder beides ?


Hinreichend.
Aber snip doch nicht alles, was Dir nicht gefällt, und erkläre mir bitte, ob Du glaubst, er hätte auch fremde Deutsche "aus Angst" töten können wollen.


Vermutlich nicht, da es keine deutsche Personengruppe gäbe, die er derart ablehnen würde. Außerdem scheint der Täter nicht besonders helle zu sein - der sich unter rechtsradikal Gesinnten abzeichnende "Trend" zum Flüchtlingsunterkünfte Anfackeln ist sicher nicht frei auf andere Gruppierungen übertragbar, sondern motiviert Dummies gezielt dazu. Wenn es viele machen senkt das für diese Personen mitunter die Hemmschwelle.
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Er_Win
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Beitrag(#2025326) Verfasst am: 12.10.2015, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich finde Fremdenfeindlichkeit ist ein definitorisches Merkmal des Rechtsradikalismus.


in welchem Sinne ? Hinreichend, notwendig oder beides ?


Hinreichend.
Aber snip doch nicht alles, was Dir nicht gefällt, und erkläre mir bitte, ob Du glaubst, er hätte auch fremde Deutsche "aus Angst" töten können wollen.


wenn du im Gegenzug mal deine Interpretation über meine Gründe wegzulassen könntest, snippe ich nix, wenn du damit glücklicher bist... Lachen

idR. snippe ich Sachen auf die ich mich nicht beziehe, oder weil Textlängen das ganze *imho unübersichtlich machen (wobei ich da den Anfang dann immer noch zitiere).

Hier ist das jetzt konkret zT. selbstwiderspüchlich, was daran liegt, dass ich das "btw.: ....." nachträglich angefügt habe welches sich durchaus auf das gesnippte bezieht - mea culpa...

Wenn jemand fähig ist, die Bude anzustecken, um jemand anderen aus der Nachbarschaft wegzukriegen - wieso sollte so jemand nicht zu demselben bei einem Deutschen den er - warum auch immer - fürchtet/hasst/etc., fähig sein ?

Aber nochmal dann:
Zitat:
Es fällt mir sehr schwer nachzuvollziehen, wie jemand Fremde aufgrund ihres Fremdseins zu töten versucht, und zugleich kein Rechtsradikaler sein soll. Wenn mir jemand sagt, daß er einen Menschen töten will, weil er kein Deutscher ist (oder hätte der Kerl auch einen Unbekannten getötet , wenn er gewusst hätte, daß das ein Deutscher ist?), dann ist das für mich schon eine rechtsextreme Tat. Wenn mir jemand glaubhaft machen kann, daß der Täter auch eine Gruppe fremder Deutscher töten würde, dann könnte man mich vielleicht von der Stichhaltigkeit der Aussage des Staatsanwalts überzeugen. Verminderte Zurechnungsfähigkeit vielleicht, ja... aber davon war keine Rede.


Fett von mir - ist das allgemein gemeint - eher nein ?! Also woher nimmst du die Tötungsabsicht ? Die hat der Delinquent nicht gestanden ...
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zelig
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Beitrag(#2025328) Verfasst am: 12.10.2015, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich finde Fremdenfeindlichkeit ist ein definitorisches Merkmal des Rechtsradikalismus.


in welchem Sinne ? Hinreichend, notwendig oder beides ?


Hinreichend.
Aber snip doch nicht alles, was Dir nicht gefällt, und erkläre mir bitte, ob Du glaubst, er hätte auch fremde Deutsche "aus Angst" töten können wollen.


wenn du im Gegenzug mal deine Interpretation über meine Gründe wegzulassen könntest, snippe ich nix, wenn du damit glücklicher bist... :lol:

idR. snippe ich Sachen auf die ich mich nicht beziehe, oder weil Textlängen das ganze *imho unübersichtlich machen (wobei ich da den Anfang dann immer noch zitiere).

Hier ist das jetzt konkret zT. selbstwiderspüchlich, was daran liegt, dass ich das "btw.: ....." nachträglich angefügt habe welches sich durchaus auf das gesnippte bezieht - mea culpa...

Also nochmal dann:
Zitat:
Es fällt mir sehr schwer nachzuvollziehen, wie jemand Fremde aufgrund ihres Fremdseins zu töten versucht, und zugleich kein Rechtsradikaler sein soll. Wenn mir jemand sagt, daß er einen Menschen töten will, weil er kein Deutscher ist (oder hätte der Kerl auch einen Unbekannten getötet , wenn er gewusst hätte, daß das ein Deutscher ist?), dann ist das für mich schon eine rechtsextreme Tat. Wenn mir jemand glaubhaft machen kann, daß der Täter auch eine Gruppe fremder Deutscher töten würde, dann könnte man mich vielleicht von der Stichhaltigkeit der Aussage des Staatsanwalts überzeugen. Verminderte Zurechnungsfähigkeit vielleicht, ja... aber davon war keine Rede.


Fett von mir - ist das allgemein gemeint - eher nein ?! Also woher nimmst du die Tötungsabsicht ? Die hat der Delinquent nicht gestanden ...


Ja, ich mach das ja auch so, wenn ich gezielt über einen Punkt reden will. Dann lass ich das weg, was mich nicht interessiert. Aber ich weiß nicht, wohin Du mit der Fage willst, ob das definitorische Merkmal hinreichend oder notwendig sein soll. Und daher möchte ich vermeiden, mich in eine Diskussion zu verwickeln, die letztlich meine Aufmerksamkeit ablenkt und worauf es mir ankommt in den Hintergrund drängt.
Ich finde das nochmalige Ignorieren meine Frage spricht für sich. Und deine Frage, woher ich die Tötungsabsicht nehme, absurd. Wenn jemand eine Hütte abfackelt, und sich dazu bekannt hat, das aus Angst zu machen, dann handelt er mit Tötungsabsicht, oder zumindest mit der billigenden Inkaufnahme der Tötung durch diese Tat. Du könntest mich genauso gut fragen, wieso ich von einem Sexualverbrechen ausgehe, wenn ich eine Meldung über eine Vergewaltigung lese.
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Ratio
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Beitrag(#2025329) Verfasst am: 12.10.2015, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Nö. Die Frage ist die bereits oben Genannte:
..

Dann lies doch einfach nach, ich habe dir doch einen Hinweis gegeben, wo du was dazu findest. Achnee, das haste ja gesnipt. Mit den Augen rollen


Du hättest ein kurzes "Ja" schreiben können, bevor du mit deinen Ausführungen beginnst -.- .
Aufgrund dessen, das keine direkte Reaktion auf meine Frage kam, bin ich davon ausgegangen, dass du am Thema vorbeiredest und habe tatsächlich den Teil mit dem Alltagsrassismus mental ausgeblendet.

Gut, mehr oder minder stellt die Diskussion hier vorrangig eine Definitionsfrage dar. Das Resumé scheint zu sein, dass sowohl der Feuerwehrmann, als auch meine Beispiel-Ommi rassistisch sind. Ich sehe aber nicht, wo solch eine weite Auffassung der Begrifflichkeit zuträglich sein sollte, da sie die für mich bislang vorhandene negative Konnotation des Wortes auflöst. Eine ängstliche Omi mit Vorurteilen war für mich bislang keine Rassistin. Aber wie gesagt, wenn das per Definition tatsächlich schon Rassismus sein soll, dann ist das so. Überrascht mich dennoch.
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Beitrag(#2025330) Verfasst am: 12.10.2015, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade weil die von Rechtsradikalen angebotenen Denkstrukturen so immens komplex und undurchsichtig sind, ist das natürlich ein hinreichendes Argument für Dummheit. Lachen
Als wäre: "Alle anderen, vornehmlich ..., ..., ..., sind Schuld, dass es mir nicht wie den Geißens oder Tante Müller in der Schweiz geht!" ein stichhaltiger Nachweis für das 1. Staatsexamen. Wobei, .... Am Kopf kratzen


Andererseits ist es wiederum schwer einem Feuerwehrmann, der den Brand auf dem Dachstuhl legt, Tötungsabsicht zu unterstellen. Da hat der StA richtig gut aufgepasst, wollte doch der Feuerwehrmann, der gar keine Ahnung von der Unberechenbarkeit von Brandherden hat, das Haus gezielt kontrolliert abbrennen und verblieb deshalb auch vor Ort, um im Notfall die Erstrettung durchzuführen.

Da wird es mit der Fahrlässigkeit schon richtig schwer, aber Tötungsabsicht? Nein, man hätte das billigend in Kauf genommen. Warum eigentlich muss eine Tötungsabsicht für den Nachweis der Rechtsradikalität vorliegen? Die Vertreibungsabsicht ist hinreichend.
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Ratio
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Beitrag(#2025332) Verfasst am: 12.10.2015, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Gerade weil die von Rechtsradikalen angebotenen Denkstrukturen so immens komplex und undurchsichtig sind, ist das natürlich ein hinreichendes Argument für Dummheit. Lachen
Als wäre: "Alle anderen, vornehmlich ..., ..., ..., sind Schuld, dass es mir nicht wie den Geißens oder Tante Müller in der Schweiz geht!" ein stichhaltiger Nachweis für das 1. Staatsexamen. Wobei, .... Am Kopf kratzen


Andererseits ist es wiederum schwer einem Feuerwehrmann, der den Brand auf dem Dachstuhl legt, Tötungsabsicht zu unterstellen. Da hat der StA richtig gut aufgepasst, wollte doch der Feuerwehrmann, der gar keine Ahnung von der Unberechenbarkeit von Brandherden hat, das Haus gezielt kontrolliert abbrennen und verblieb deshalb auch vor Ort, um im Notfall die Erstrettung durchzuführen.

Da wird es mit der Fahrlässigkeit schon richtig schwer, aber Tötungsabsicht? Nein, man hätte das billigend in Kauf genommen. Warum eigentlich muss eine Tötungsabsicht für den Nachweis der Rechtsradikalität vorliegen? Die Vertreibungsabsicht ist hinreichend.


Wobei seine Kenntnisse als Feuerwehrmann auch genau das Gegenteil unterstreichen könnten, da er ggf. zum Beispiel darüber bescheid wusste, dass ein Brand im Dachstuhl ungefährlicher ist als ein Brand im Erdgeschoss (abgeschnittener Fluchtweg, aufsteigender Rauch).

Und darüber hinaus, auch in Reaktion auf zeligs Kommentar: Euren Rückschluss, eine Brandlegung (im gegebenen Fall) impliziere automatisch eine Tötungsabsicht, ließe sicher kein Psychologe so stehen.
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Er_Win
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Beitrag(#2025333) Verfasst am: 12.10.2015, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Ich finde das nochmalige Ignorieren meine Frage spricht für sich.


nö - für deine Interpretation Idee

Und du warst einfach etwas zu schnell beim Antworten... s.o.



zelig hat folgendes geschrieben:
Und deine Frage, woher ich die Tötungsabsicht nehme, absurd. Wenn jemand eine Hütte abfackelt, und sich dazu bekannt hat, das aus Angst zu machen, dann handelt er mit Tötungsabsicht, oder zumindest mit der billigenden Inkaufnahme der Tötung durch diese Tat. Du könntest mich genauso gut fragen, wieso ich von einem Sexualverbrechen ausgehe, wenn ich eine Meldung über eine Vergewaltigung lese.


da sind wir unterschiedlicher Meinung. Sogar das (bewußt) "billigend Inkaufnehmen" nur bedingt, wenn ein Feuerwehrmann ein Feuer unterm Dach legt !


Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 12.10.2015, 17:08, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2025334) Verfasst am: 12.10.2015, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Nö. Die Frage ist die bereits oben Genannte:
..

Dann lies doch einfach nach, ich habe dir doch einen Hinweis gegeben, wo du was dazu findest. Achnee, das haste ja gesnipt. Mit den Augen rollen


Du hättest ein kurzes "Ja" schreiben können, bevor du mit deinen Ausführungen beginnst -.- .
Aufgrund dessen, das keine direkte Reaktion auf meine Frage kam, bin ich davon ausgegangen, dass du am Thema vorbeiredest und habe tatsächlich den Teil mit dem Alltagsrassismus mental ausgeblendet.

Gut, mehr oder minder stellt die Diskussion hier vorrangig eine Definitionsfrage dar. Das Resumé scheint zu sein, dass sowohl der Feuerwehrmann, als auch meine Beispiel-Ommi rassistisch sind. Ich sehe aber nicht, wo solch eine weite Auffassung der Begrifflichkeit zuträglich sein sollte, da sie die für mich bislang vorhandene negative Konnotation des Wortes auflöst. Eine ängstliche Omi mit Vorurteilen war für mich bislang keine Rassistin. Aber wie gesagt, wenn das per Definition tatsächlich schon Rassismus sein soll, dann ist das so. Überrascht mich dennoch.

Das ist wie mit der Nazi-Definition á la Samson . Man versucht das Ganze einfach so weit herunter zu brechen, bis es überhaupt keine Nazis oder Rassisten mehr gibt.
Problem gelöst und niemand hat mehr Schuld an irgendwas. Vor allem wir/die Deutschen nicht mehr, das ist ganz wichtig für die Eliten. Soll doch auch endlich wieder am deutschen Wesen die Welt ... teilhaben.

Das soll übrigens keine Beschreibung deiner Motivation darstellen. Bei anderen bin ich mir da sicher, ich elender Lump und ...
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Beitrag(#2025335) Verfasst am: 12.10.2015, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Gerade weil die von Rechtsradikalen angebotenen Denkstrukturen so immens komplex und undurchsichtig sind, ist das natürlich ein hinreichendes Argument für Dummheit. Lachen
Als wäre: "Alle anderen, vornehmlich ..., ..., ..., sind Schuld, dass es mir nicht wie den Geißens oder Tante Müller in der Schweiz geht!" ein stichhaltiger Nachweis für das 1. Staatsexamen. Wobei, .... Am Kopf kratzen


Andererseits ist es wiederum schwer einem Feuerwehrmann, der den Brand auf dem Dachstuhl legt, Tötungsabsicht zu unterstellen. Da hat der StA richtig gut aufgepasst, wollte doch der Feuerwehrmann, der gar keine Ahnung von der Unberechenbarkeit von Brandherden hat, das Haus gezielt kontrolliert abbrennen und verblieb deshalb auch vor Ort, um im Notfall die Erstrettung durchzuführen.

Da wird es mit der Fahrlässigkeit schon richtig schwer, aber Tötungsabsicht? Nein, man hätte das billigend in Kauf genommen. Warum eigentlich muss eine Tötungsabsicht für den Nachweis der Rechtsradikalität vorliegen? Die Vertreibungsabsicht ist hinreichend.


Wobei seine Kenntnisse als Feuerwehrmann auch genau das Gegenteil unterstreichen könnten, da er ggf. zum Beispiel darüber bescheid wusste, dass ein Brand im Dachstuhl ungefährlicher ist als ein Brand im Erdgeschoss (abgeschnittener Fluchtweg, aufsteigender Rauch).

Und darüber hinaus, auch in Reaktion auf zeligs Kommentar: Euren Rückschluss, eine Brandlegung (im gegebenen Fall) impliziere automatisch eine Tötungsabsicht, ließe sicher kein Psychologe so stehen.

Warum zitierst du eigentlich, wenn du nicht liest, was da steht.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
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Beitrag(#2025336) Verfasst am: 12.10.2015, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Gerade weil die von Rechtsradikalen angebotenen Denkstrukturen so immens komplex und undurchsichtig sind, ist das natürlich ein hinreichendes Argument für Dummheit. :lol:
Als wäre: "Alle anderen, vornehmlich ..., ..., ..., sind Schuld, dass es mir nicht wie den Geißens oder Tante Müller in der Schweiz geht!" ein stichhaltiger Nachweis für das 1. Staatsexamen. Wobei, .... :hmm:


Andererseits ist es wiederum schwer einem Feuerwehrmann, der den Brand auf dem Dachstuhl legt, Tötungsabsicht zu unterstellen. Da hat der StA richtig gut aufgepasst, wollte doch der Feuerwehrmann, der gar keine Ahnung von der Unberechenbarkeit von Brandherden hat, das Haus gezielt kontrolliert abbrennen und verblieb deshalb auch vor Ort, um im Notfall die Erstrettung durchzuführen.

Da wird es mit der Fahrlässigkeit schon richtig schwer, aber Tötungsabsicht? Nein, man hätte das billigend in Kauf genommen. Warum eigentlich muss eine Tötungsabsicht für den Nachweis der Rechtsradikalität vorliegen? Die Vertreibungsabsicht ist hinreichend.


Wobei seine Kenntnisse als Feuerwehrmann auch genau das Gegenteil unterstreichen könnten, da er ggf. zum Beispiel darüber bescheid wusste, dass ein Brand im Dachstuhl ungefährlicher ist als ein Brand im Erdgeschoss (abgeschnittener Fluchtweg, aufsteigender Rauch).

Und darüber hinaus, auch in Reaktion auf zeligs Kommentar: Euren Rückschluss, eine Brandlegung (im gegebenen Fall) impliziere automatisch auch eine Tötungsabsicht, lässt sicher kein Psychologe so stehen.


Ich will eine nachvollziehbare Erklärung vom Staatsanwalt. Das sind uns die Staatsorgane schuldig in Zeiten, in denen marodierende Banden in Deutschland über Flüchtlinge herfallen. So eine patzige, unglaubwürdige, piefige Erklärung braucht man nicht so einfach zu schlucken. Wenn man dann anfängt sich selber Gedanken zu machen, geht man natürlich das Risiko ein, falsche Schlüsse zu ziehen.
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