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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
Wohnort: köln
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(#203157) Verfasst am: 30.10.2004, 10:25 Titel: |
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@Tarvoc
Ah, so, ein Satiriker bist Du!
Aber warum sagst Du das nicht, damit man weiss, dass Du ein Satiriker bist.
An Deinen Texten ist das nicht zu erkennen, ich denke immerzu, Du meinst das ernst.
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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Rene Hartmann Säkular? Na klar!
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main
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(#203158) Verfasst am: 30.10.2004, 10:44 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Zufälligerweise (von Berufs wegen) weiß ich, dass der Verkauf von landwirtschaftlichen Gelände sehr rentabel ist (Richtlinie dreifacher Ackerlandwert), ist der Quadratmeter also im Schnitt drei Euro (Durchschnitt) wert, erzielt der Bauer beim Verkauf in etwa neun Euro (für drei hat er es aber erstanden). Und du meinst, nur die Tradition verlangt nun, dass er sein Land halten will? Merkst du wenigstens, dass es nicht so einfach ist zu sagen, dass er dann eben umziehen soll? |
Dass es einfach ist, habe ich nie behauptet. Aber wenn ein Obstbauer wirtschaftlich denkt, ist es einfach eine Frage des Preises, den man ihm bietet. Wenn ich dein Beispiel nehme: 200% Gewinn sind doch nicht schlecht, oder? Klar, dass der Obstbauer einen Ersatz für seine Bäume bekommen muss.
Und wenn es so ist, dass die Landebahn nur dort gebaut werden kann, dann ist das ganze nicht nur so eine fixe Idee von ein paar Technokraten, sondern da hängen eben auch haufenweise Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Zukunft der Region dran. Und das muss man eben auch in Betracht ziehen, auch wenn man lieber Obstbäume statt lärmende Flugzeuge hätte.
_________________ "Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#203170) Verfasst am: 30.10.2004, 11:38 Titel: |
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Rene Hartmann hat folgendes geschrieben: | Aber wenn ein Obstbauer wirtschaftlich denkt, ist es einfach eine Frage des Preises, den man ihm bietet. Wenn ich dein Beispiel nehme: 200% Gewinn sind doch nicht schlecht, oder? Klar, dass der Obstbauer einen Ersatz für seine Bäume bekommen muss. |
Das war ja gerade meine Intension, als ich dir den möglichen Kaufpreis aufgezeigt habe: das scheint offenbar nicht zu funktionieren, gerade eben nicht bei einem Wirtschaftszweig, der u.U. mehrere Jahre Vorlaufzeit benötigt, bis er letztendlich Gewinn abwirft. Du kannst nun mal nichts dran ändern: ob der Staat dir nun 200, 300 oder 500% draufhaut, Bäume wachsen nun mal immer gleich langsam.
Zitat: | Und wenn es so ist, dass die Landebahn nur dort gebaut werden kann, dann ist das ganze nicht nur so eine fixe Idee von ein paar Technokraten, sondern da hängen eben auch haufenweise Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Zukunft der Region dran. Und das muss man eben auch in Betracht ziehen, auch wenn man lieber Obstbäume statt lärmende Flugzeuge hätte. |
Du tust ja gerade zu so, als würde so ein Obstbauer nur Obstbäume anbauen, damit er drunter sitzen und die Umgebung genießen kann. Er verdient seinen Lebensunterhalt damit. Alternativ könnte man ihn natürlich auch umschulen, damit er in schicker Uniform am Terminal sitzen kann.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Rene Hartmann Säkular? Na klar!
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main
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(#203217) Verfasst am: 30.10.2004, 13:33 Titel: |
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[quote="Heike N."] Rene Hartmann hat folgendes geschrieben: |
Du tust ja gerade zu so, als würde so ein Obstbauer nur Obstbäume anbauen, damit er drunter sitzen und die Umgebung genießen kann. Er verdient seinen Lebensunterhalt damit. Alternativ könnte man ihn natürlich auch umschulen, damit er in schicker Uniform am Terminal sitzen kann. |
Wenn für einen Obstbauer das Wirtschaftliche maßgeblich ist, dann ist der Verkauf eine Frage des Preises. Wenn er dafür mehr bekommt, als ihm die Obstbäume einbringen, wird er verkaufen.
Wenn er aber sagt "Ich verkaufe auf keinen Fall!", liegt der Verdacht nahe, dass auch noch andere als wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen.
Und was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ein Landwirt seinen Beruf wechselt? das passiert doch ohnehin ständig, trotz der Subventionen, mit denen man versucht, die "bäuerlichen Familienbetriebe" (da haben wir schon wieder die Idylle!) zu erhalten.
_________________ "Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#203223) Verfasst am: 30.10.2004, 13:51 Titel: |
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Rene Hartmann hat folgendes geschrieben: | Wenn er aber sagt "Ich verkaufe auf keinen Fall!", liegt der Verdacht nahe, dass auch noch andere als wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen. |
Na eben.
Zitat: | Und was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ein Landwirt seinen Beruf wechselt? |
Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn er es nicht will?
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
Wohnort: köln
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(#203248) Verfasst am: 30.10.2004, 14:38 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Rene Hartmann hat folgendes geschrieben: | Wenn er aber sagt "Ich verkaufe auf keinen Fall!", liegt der Verdacht nahe, dass auch noch andere als wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen. |
Na eben.
Zitat: | Und was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ein Landwirt seinen Beruf wechselt? |
Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn er es nicht will?  |
Nichts! Nur kann man wegen ein paar sture Bauersleut den lauf der Geschichte ändern.
kungfutius
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sokrates
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#203309) Verfasst am: 30.10.2004, 16:15 Titel: |
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kungfutius hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Rene Hartmann hat folgendes geschrieben: | Wenn er aber sagt "Ich verkaufe auf keinen Fall!", liegt der Verdacht nahe, dass auch noch andere als wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen. |
Na eben.
Zitat: | Und was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ein Landwirt seinen Beruf wechselt? |
Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn er es nicht will?  |
Nichts! Nur kann man wegen ein paar sture Bauersleut den lauf der Geschichte ändern. |
Da fehlte entweder ein Fragezeichen oder ein Wort. Wenn nicht, verstehe ich den Satz nicht.
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
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(#203318) Verfasst am: 30.10.2004, 16:36 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | kungfutius hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Rene Hartmann hat folgendes geschrieben: | Wenn er aber sagt "Ich verkaufe auf keinen Fall!", liegt der Verdacht nahe, dass auch noch andere als wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen. |
Na eben.
Zitat: | Und was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ein Landwirt seinen Beruf wechselt? |
Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn er es nicht will?  |
Nichts! Nur kann man wegen ein paar sture Bauersleut den lauf der Geschichte ändern. |
Da fehlte entweder ein Fragezeichen oder ein Wort. Wenn nicht, verstehe ich den Satz nicht.  |
O, sorry, klar, da fehlte ein `nicht`.
Nur kann man wegen ein paar sture Bauersleut den lauf der Geschichte nicht ändern.
kungfutius
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sokrates
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#203333) Verfasst am: 30.10.2004, 17:42 Titel: |
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kungfutius hat folgendes geschrieben: | ich denke immerzu, Du meinst das ernst. |
"Manchmal nehme ich Humor ernst, manchmal nehme ich Ernsthaftes mit Humor. Beide Wege sind bedeutungslos."
- Kerry Thornley (Unsinn, Eingeweihte wissen natürlich, dass der Satz von Malaclypse dem Jüngeren stammt)
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#203340) Verfasst am: 30.10.2004, 17:58 Titel: |
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kungfutius hat folgendes geschrieben: | O, sorry, klar, da fehlte ein `nicht`. |
Kein Problem.
Zitat: | Nur kann man wegen ein paar sture Bauersleut den lauf der Geschichte nicht ändern. |
Ja. Die Geschichtsträchtigkeit einer Airbuserweiterung ist unbestritten. Wir würden quasi ins Mittelalter zurückkatapultiert werden, wenn hier nachgegeben wird.
_________________ God is Santa Claus for adults
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#203368) Verfasst am: 30.10.2004, 18:44 Titel: |
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kungfutius hat folgendes geschrieben: | [Nur kann man wegen ein paar sture Bauersleut den lauf der Geschichte nicht ändern. |
aber für ein paar nicht ganz so sture bauernsleut ginge es dann evtl. doch?
oder für einen haufen shareholder?
und wie wird es eigentlich bewerkstelligt, daß die geschichte beim laufen haken schlägt oder eine abkürzung nimmt oder sonstwie ihre laufrichtung ändert?
und wer macht so was? geschichtslaufänderungsfachkräfte?
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Reichsbedenkenträger wechselhaft
Anmeldungsdatum: 13.07.2004 Beiträge: 1089
Wohnort: S-H
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(#203652) Verfasst am: 31.10.2004, 14:09 Titel: |
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Zitat: | Hamburger Abendblatt vom 30.10.04
Es sind nach wie vor vier Grundbesitzer, denen insgesamt sieben unbedingt benötigte Grundstücke gehören. Neben der Kirchengemeinde Neuenfelde sind dies die Obstbauern Cord Q. und Claus-Heinrich Q. sowie Gerd B., Lehrer an der Landesfeuerwehrschule.
Die Positionen der letzten Grundeigentümer
Mit den beiden Q. scheinen die Verhandlungen auf einem guten Weg zu sein. Einer Einigung stehen zwar noch einige offene Fragen im Weg, allerdings scheint es durchaus möglich, daß in naher Zukunft ein Abschluß zustandekommen könnte. Schwieriger ist es mit Gerd B., der bislang offenbar jegliche Gespräche, schon gar Verhandlungen, ablehnt. Nach Abendblatt-Informationen kam noch nicht einmal eine Kontaktaufnahme zustande. Direkte Verkaufsverhandlungen hat es auch mit der Kirchengemeinde Neuenfelde noch nicht gegeben. Vermutlich werden beide Seiten Anfang der Woche erneut zu Gesprächen zusammenkommen. Der Mediator Jörg Berkemann - Richter am Bundesverwaltungsgericht - hat seine Arbeit bereits aufgenommen
Der elfköpfige Kirchenvorstand hat zweimal über den Verkauf des rund 4200 Quadratmeter großen Grundstücks abgestimmt. Zunächst war das Gremium kategorisch dagegen, beim zweiten Mal wurde ein Hintertürchen offengelassen: Wenn Arbeitsplätze in nennenswerter Zahl in Gefahr seien, dann würde verkauft. Später wurde ein Grundstückstausch vorgeschlagen.
Dies ist jetzt der Knackpunkt, denn die Kirche verlangt eine Arbeitsplatzgarantie. Nur: Der Senat kann die natürlich nicht geben. Und auch Airbus wäre dazu nicht in der Lage. Das Unternehmen kann keine einklagbaren Garantien abgeben. Schließlich könnte aus verschiedensten Gründen der Absatz der Flugzeuge dramatisch einbrechen - Personalabbau wäre die Folge. (jmw,kum) |
Bei den Grundstücken, um die es hier noch geht handelt es sich um reine Obstanbauflächen, keine Wohngebäude.
Das letzte offizielle Kaufangebot des Senats lag bei über 61 Euro / qm.
_________________ Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#203685) Verfasst am: 31.10.2004, 14:50 Titel: |
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Reichsbedenkenträger hat folgendes geschrieben: | Das letzte offizielle Kaufangebot des Senats lag bei über 61 Euro / qm. |
Das ist eine stattliche Summe. Je nach Region bewegen sich die Bodenrichtwerte für landwirtschaftliche Flächen zwischen 2 € und 7 €/qm, wobei sicherlich noch unterschieden werden muss zwischen reinem Ackerland und Baumbeständen. Der üblicherweise angesetzte Kaufpreis für landwirtschaftliche Flächen ist in der Regel der dreifache Wert.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#205616) Verfasst am: 03.11.2004, 12:38 Titel: |
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Im aktuellen Spiegel ist ein interesanter Artikl zu dem Thema (und eine lustigen Infografik )
_________________ Storm by Tim Minchin
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#216992) Verfasst am: 20.11.2004, 23:47 Titel: |
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Gespräche zwischen Hamburger Senat und Kirchengemeinde gescheitert
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Demosthenes Revolutinär mit Leidenschaft
Anmeldungsdatum: 12.11.2004 Beiträge: 32
Wohnort: Homburg
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(#217166) Verfasst am: 21.11.2004, 11:56 Titel: |
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Bisher hat noch keiner die übrigen Aspekte dieser Sache aufgegriffen. Da wäre zunächst mal die Beeinträchtigung durch den Fluglärm und die Wertminderung der Häuser im direkten Einzugsgebiet der Startbahn. Ich wohne in der Nähe des Ramsteiner Flughafens und kann darüber so manches berichten.
Es ist richtig erhebend, wenn man im Sommer auf der Liege döst und "Warzenschwein-Air" mit ihren Intruder A10 direkt über dich hinwegdonnert und du den Piloten noch in der Kanzel siehst. Der Grundstückswert hat sich deshalb auch halbiert. Und alles nur, damit ein paar Arbeitsplätze in der Region gehalten werden, weil die Regierung in Mainz seit Jahrzehnten ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat.
Da kommt Freude auf.
_________________ Demosthenes
Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.
(Immanuel Kant)
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#217170) Verfasst am: 21.11.2004, 12:07 Titel: |
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Ist immer die Frage wer zuerst da war. Anrainer oder Flughafen.
Bei mir in der Nähe ist es umgekehrt (und in meinen Augen eine Frechheit): Zuerst sich billige Grundstücke um den Flughafen kaufen und sich dann über den Fluglärm beschweren
_________________ Storm by Tim Minchin
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Demosthenes Revolutinär mit Leidenschaft
Anmeldungsdatum: 12.11.2004 Beiträge: 32
Wohnort: Homburg
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(#217243) Verfasst am: 21.11.2004, 14:40 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Ist immer die Frage wer zuerst da war. Anrainer oder Flughafen.
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Der Ort wurde so um die 750 gegründet. Ich glaube kaum, daß da außer Ikarus schon jemand ans Fliegen dachte. Selbst DaVinci war zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal in Planung.
In der Westpfalz ging es seit dem letzten Krieg immer nur um die handfesten Interessen der Amis. So wurde von Mainz immer "versäumt", die Infrastruktur der Gegend zu verbessern, damit die Amis billige Arbeitskräfte fanden. Schließlich war die Westpfalz nicht nur der "Flugzeugträger", sondern auch das Waffenarsenal der lieben Verbündeten. Inclusive der ABC-Waffen. Die Bevölkerung war damit in Bonn/Berlin und Mainz den Herren sch....egal.
_________________ Demosthenes
Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.
(Immanuel Kant)
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
Wohnort: köln
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(#217263) Verfasst am: 21.11.2004, 15:06 Titel: |
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Demosthenes hat folgendes geschrieben: |
Und alles nur, damit ein paar Arbeitsplätze in der Region gehalten werden... |
Aber nein, Mensch.
Es geht in diesem speziellen Fall keinesfalls um die paar Arbeitsplätze.
Primär geht es darum, dass eine wichtige europäische Industrie möglichst (auch in Deutschland) gedeihen kann.
Darum muss Du leider die brüllenden Warzenschweine ertragen.
Ebenso wie die anderen ihren Preis bezahlen müssen: wir alle sind Leidende der Situation.
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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Demosthenes Revolutinär mit Leidenschaft
Anmeldungsdatum: 12.11.2004 Beiträge: 32
Wohnort: Homburg
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(#217287) Verfasst am: 21.11.2004, 16:37 Titel: |
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Den dämlichsten Spruch zu dem Thema hab ich von einem Ami gehört: "Das ist der Sound der Freiheit!"
Als ich ihm antwortete, daß das Fauchen einer SAM-Rakete der Sound meiner persönlichen Freiheit sei, hat der vielleicht sparsam geschaut.
_________________ Demosthenes
Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.
(Immanuel Kant)
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#219723) Verfasst am: 25.11.2004, 19:55 Titel: |
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Ein schwieriges Thema. Irgendwie erinnert mich das Ganze an "Wasch mich, mach mich jedoch nicht nass."
Ähnliches in Frankfurt, Startbahn West. Alle wollen in den Urlaub fliegen. Und zwar schnell, problemlos und preiswert. Zur Urlaubszeit sollte der Flughafen natürlich mit 5 mins Fussweg zu erreichen sein, die Flieger sollten im Minuten-Abstand starten (nur keine Zeit verlieren), aber bitte nicht vor meiner Tür! Was interessieren mich die anderen Urlauber? Nach mir die Sintflut.
Gleiches gillt auch für den Standort des A300 in Hamburg. Arbeitsplätze? Aber ja, nur her damit. Aber bitte nicht auf meinem Grundstück. Nehmt das vom Nachbarn.
Aus der Sicht der betroffenen ist es sicherlich keine leichte Entscheidung. Immerhin sollen sie ihr Zuhause verlassen. Es geht hier nicht um Mitwohnungen, sondern um tatsächliches Zuhause. Ich habe dafür Verständnis, wenn sie sich sträuben.
Wohlstand und Dekadenz (und das streben wir doch wohl insgeheim alle an), entsteht nicht von selbst. Wir alle müssen daran arbeiten. Wir alle müssen von Zeit zu Zeit Opfer bringen. Müssen wir das? Hmm.., eigentlich nicht. Warum nicht, und was kann man tun? Hier vielleicht ein Lösungsvorschlag:
Eingedenk der Tatsache, dass jede(r) käuflich ist, sollte die Allgemeinheit doch, wenn sie so sehr diese Arbeitsplätze haben will, diesen Bauern einen entsprechenden Preis als Anreiz anbieten. Einen Preis, bei dem die meisten Bauern ohne zu zögern sogar ihre Mutter verkaufen würden. Also, ich würde 5 Euro dafür opfern. 5 Bauern, 5 Euro. Bei, sagen wir, 30 Millionen Spendern, wären das eben so viele Euro pro Bauern-Nase. Zusätzlich zu dem, was der Staat (also wieder wir) den Sturköpfen bieten würde. Also, wäre ich Bauer, müsste meine Mutter jetzt sich fürchten..,
So müsste niemand ein Opfer bringen. Seid doch mal ehrlich, wären nur 5 Euro, wenn Ihr hinterher Arbeit ohne Ende habt, ein wirkliches Opfer?
MfG
Delirium
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Demosthenes Revolutinär mit Leidenschaft
Anmeldungsdatum: 12.11.2004 Beiträge: 32
Wohnort: Homburg
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(#221167) Verfasst am: 28.11.2004, 12:16 Titel: |
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Also Delirium, das hast du sicher in selbigem geschrieben. Aber mal im Ernst, es ist doch Schwachsinn, einen Betrieb, der in so beengten Verhältnisse produziert, auf Kosten der Nachbarn zu erweitern. Weshalb baut man solche Werke nicht in die Pampa? Ortschaften sind nun mal etwas natürlich gewachsenes, Industriebetriebe hingegen lediglich eine Zeiterscheinung (vor allem wenn man bedenkt, wie rasch die wieder dicht machen).
Über das Thema "Arbeitsplätze" kann man nicht jeden Sch.... entschuldigen.
_________________ Demosthenes
Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.
(Immanuel Kant)
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#221330) Verfasst am: 28.11.2004, 18:44 Titel: |
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@Demosthenes
Selbstverständlich würde es denen, die nicht dort arbeiten, sehr gelegen kommen, wenn die Industrie "in der Pampa" aufgebaut werden würde. Diejenigen jedoch, die jeden Morgen und jeden Abend jeweils 150Km fahren müssen, werden sicherlich ihre eigenen Gedanken dazu haben. Wie ich bereits sagte: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."
Abgesehen davon: Was spricht dagegen, eine nicht natürlich gewachsene Industrie-Gegend hinterher wieder abzureissen, um dort wieder für eine "natürlich" geachsene Siedlung Platz zu schaffen. Selbstredend gibt es keinerlei Garantien, dass irgedeine Indurstrie sich irgendwo etabliert oder gar rentiert. Es gibt für nichts eine Garantie, darin sind wir uns doch einig, oder? Ähmm.., was verstehst Du übrigens unter "natürlich" oder "unnatürlich" gewachsen ? Meiner Meinung nach ist das alles von Menschenhand gemacht. Vielleicht "geplant" oder "planlos" gewachsen. Aber "natürlich"? Damit habe ich meine Probleme.
Und ein wenig Delirium ist immer dabei.., da gebe ich Dir vollkommen Recht..,
MfG
Delirium
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Demosthenes Revolutinär mit Leidenschaft
Anmeldungsdatum: 12.11.2004 Beiträge: 32
Wohnort: Homburg
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(#221337) Verfasst am: 28.11.2004, 18:58 Titel: |
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@Delirium
erstens werden Industrieruinen praktisch nie abgerissen und verrotten nur langsam vor sich hin. Zum andern bin auch ich jeden morgen vor Tag 30 km zur Arbeit gegondelt und hab in einem Ort gewohnt, der von Industrie frei geblieben ist. Leider schützt uns das nicht vor den Kampfjets.
_________________ Demosthenes
Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.
(Immanuel Kant)
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#221344) Verfasst am: 28.11.2004, 19:10 Titel: |
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@Demosthenes
Mit anderen Worten: Es ist so ziemlich gleichgültig, ob die Industrie in der Pampa oder in des Nachbars Vorgarten aufgebaut wurde?
Aber mal im Ernst: Es gibt nun mal nicht unbegrenzt viel Land, auf dem man etwas bauen könnte. Und gerade hier im technisch fortgeschrittenem Deutschland, gibt es doch keinen Quadratmillimeter, der nicht irgendjemandem gehören würde. Die einzige möglichkeit wäre also nur wieder: Ab ins Ausland mit der Industrie. Und auch hier wäre das Geschrei nicht minder laut.
30Km? Das ist nicht viel. Ich fahre jeden Morgen und jeden Abend mehr. Aber das stört mich nicht weiter. Ich kann unterwegs eine Menge lesen..,
MfG
Delirium
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Demosthenes Revolutinär mit Leidenschaft
Anmeldungsdatum: 12.11.2004 Beiträge: 32
Wohnort: Homburg
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(#221390) Verfasst am: 28.11.2004, 21:33 Titel: |
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@ Delirium
Der größe Grundbesitzer ist der Staat. Und in den meisten Städten scheut man sich nicht, neue Industriegebiete zu erschließen, während die alten vor sich hin veröden. Die Ruinen will keiner entsorgen, denn das kostet Geld. Also wird in die Pampa gebaut. Da käme es auf einen neuen Betrieb mehr auch nicht mehr an.
Die 30 km bin ich mit dem Auto gefahren, weil meine Arbeitszeiten den ÖPNV praktisch ausschlossen. Zumal ich auch nachts oft nochmal raus mußte. Aber ich wohnte zumindest im Grünen und hatte eine einigermaßen gesunde Umwelt.
_________________ Demosthenes
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(Immanuel Kant)
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#221435) Verfasst am: 28.11.2004, 23:02 Titel: |
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@Demosthenes
Na ja, weisst Du.., "auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an" ist meiner Meinung nach auch nicht die richtige Einstellung. Und ich denke mal, so hast Du es auch nicht gemeint, denn wann ist schluss mit "einer mehr"? Wenn daraus immer wieder "einer mehr" wird, dann gibt es auch bald keine "Pampa" mehr, der man sich bedienen könnte. Und somit auch kein Platz mehr zum bauen. Womit wir wieder am Anfang wären.
Abgesehen davon müssen natürlich auch ganz andere Dinge beachtet werden. Infrastruktur, Lokale Arbeitssituation in der Region, Anbindung an die Zubringer, verfügbares Knowhow der Arbeitnehmer...,, usw..., Was nützt es, wenn ich irgendwo eine ganze Industrie ansiedle, wenn ich nacher das ganze Knowhow und alle Bauteile aus hunderten von Km entfernung haranholen muss? Den "Einheimischen" nützt das sicherlich wenig. Allerdings nehme ich nicht an, dass unsere Hyperintelligenten Politiker sich darüber erschöpfend Gedanken gemacht haben. Wenn überhaupt. In diesem Zusammenhang frage ich mich ernsthaft, ob die Politik überhaupt die letzte Entscheidungsgewalt darüber haben sollte, da sie ja augenscheinlich nicht die geringste Ahnung von Wirtschaftsstrukturen zu haben scheint. Oder sie haben kein Interesse daran.
Da ich selbst leider auch keine erschöpfenden Informationen über all das habe, kann ich natürlich auch nur das zum Besten geben, was mir mein Gefühl sagt. In unserer "demokratischen" Geselschaft gibt es, was Informationen angeht, drei Möglichkeiten:
1. Das Volk wird falsch informiert (was nicht neu wäre)
2. Das Volk wird überhaupt nicht informiert (was wir auch kennen)
3. Das Volk wird überinformiert (so dass man das Wesentliche übersieht)
Natürlich hast Du Recht, was den richtigen und endgültigen Abriss von alten Industrieanlagen angeht. Das ist in jedem Fall ein Problem, an dem noch gearbeitet werden muss.
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Die lange Strecke mit dem Auto? Das ist bitter. Ich kann mich erinnern, dass ich mal eines Morgens von Wiesbaden bis Frankfurt ganze 4,5 Stunden gebraucht habe. Ich hätte ins Lenkrad beissen können.., Seitdem bin ich dann lieber mit der Bahn gefahren. Ich hatte wenigstens diesbezüglich etwas mehr Glück.
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_________________ Delirium
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Ignoranz ist die beste Verteidigung gegen Vernunft.
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Demosthenes Revolutinär mit Leidenschaft
Anmeldungsdatum: 12.11.2004 Beiträge: 32
Wohnort: Homburg
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(#221441) Verfasst am: 28.11.2004, 23:21 Titel: |
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Naja, ich erinnere mich an die Schneekatastrophe anno 96 im November. Da ging nichts mehr. Als ich meinen Bereich bis 21.00 h organisiert hatte, die Mittagsschicht auch noch die Nachtschicht übernahm und die Räumung wieder in Gang kam, die Versorgungsbetriebe auch noch durchmachten, fuhr ich nach Hause. Da die Autobahn dicht war, die Bahn stillstand, nahm ich den Weg über die Landstraßen. Immerhin, um 23.00 h war ich schon zu Hause. Da war ich froh für mein Auto.
_________________ Demosthenes
Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.
(Immanuel Kant)
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