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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#2098480) Verfasst am: 13.06.2017, 14:09 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Du übersiehst das wichtigste Argument: Was nicht sein darf, dass kann auch nicht sein. Deswegen sind liberale Muslime nicht möglich. Für Kroete. |
Das ist für mich mit das Niederschmetterndste. Wir sind alle auf die eine oder andere Weise gebildet. Man hat uns eine Lektion darin erteilt, was es bedeutet, wenn man Menschen auf das zurückwirft, was man von ihnen zu wissen meint - anstatt die Realität zu akzeptieren. Es ist aussichtslos. |
Wenn wir alle auf die eine oder andere Weise gebildet sind, dann kann mir jemand vielleicht erklären, was es mit folgenden Bildern auf sich hat:
Weibliche Studenten in Kabul, Mitte 1970:
Iran vor der Revolution:
(Ausnahmsweise keine Quellen, hatte die Bilder schon vor einiger Zeit gespeichert und weiß nicht mehr, woher.) |
Der Islam? Niemals! Das muss Fotoshop sein.
_________________ Free Julian Assange! Lock up the Killers!
Populismus ist keine Verschwörungstheorie
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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vrolijke Bekennender Pantheist
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart
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(#2098481) Verfasst am: 13.06.2017, 14:16 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: |
Wenn wir alle auf die eine oder andere Weise gebildet sind, dann kann mir jemand vielleicht erklären, was es mit folgenden Bildern auf sich hat:
Weibliche Studenten in Kabul, Mitte 1970:
[img]Frauenbild[/img]
Iran vor der Revolution:
[img]Frauenbild[/img]
(Ausnahmsweise keine Quellen, hatte die Bilder schon vor einiger Zeit gespeichert und weiß nicht mehr, woher.) |
Diesen bericht gibt sehr gut wieder, wie es zu den späteren Religiös-fundamentalistische Gesellschaft kommen konnte:
http://www.planet-wissen.de/kultur/naher_und_mittlerer_osten/die_geschichte_des_irans/index.html
Zitat: |
Mohammed Reza Pahlavi entfernte sich immer weiter von der eigenen iranischen Bevölkerung und den Verhältnissen im Land. Zusammen mit einem Hofstaat lebte er in einer Luxuswelt, die märchenhafte Züge annahm. Der Ölreichtum des Landes und der wirtschaftliche Aufschwung kamen nur wenigen Iranern zugute. Auch hatte der Schah jegliche demokratische Mitbestimmung und Meinungsäußerung in Iran verhindert, sodass sich sogar die westlich gesinnten Iraner gegen ihn stellten. Religiöse Opposition blieb die einzige Form von Widerstand, die in Iran möglich war. Der Sturz des Schahs war unausweichlich. |
"Der Westen" hat, wie immer, mal wieder zu lange auf das falsche Pferd gesetzt.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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DonMartin registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.08.2013 Beiträge: 6817
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(#2098485) Verfasst am: 13.06.2017, 14:36 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Diesen bericht gibt sehr gut wieder, wie es zu den späteren Religiös-fundamentalistische Gesellschaft kommen konnte:
http://www.planet-wissen.de/kultur/naher_und_mittlerer_osten/die_geschichte_des_irans/index.html
Zitat: |
Mohammed Reza Pahlavi entfernte sich immer weiter von der eigenen iranischen Bevölkerung und den Verhältnissen im Land. Zusammen mit einem Hofstaat lebte er in einer Luxuswelt, die märchenhafte Züge annahm. Der Ölreichtum des Landes und der wirtschaftliche Aufschwung kamen nur wenigen Iranern zugute. Auch hatte der Schah jegliche demokratische Mitbestimmung und Meinungsäußerung in Iran verhindert, sodass sich sogar die westlich gesinnten Iraner gegen ihn stellten. Religiöse Opposition blieb die einzige Form von Widerstand, die in Iran möglich war. Der Sturz des Schahs war unausweichlich. |
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Warum ein weltlicher Despot zwingend durch einen religioesen Despoten ersetzt werden musste, erschliesst sich mir nicht.
Dass "religiöse Opposition die einzige Form von Widerstand, die in Iran möglich war" stimmt auch nicht.
Wimre gab es sehr wohl saekulare Opposition, wie hiess der doch gleich, Bani-Sadr?
Gegen die Islamfaschisten hatte er anscheinend die schlechteren Karten.
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vrolijke Bekennender Pantheist
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart
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(#2098488) Verfasst am: 13.06.2017, 14:45 Titel: |
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DonMartin hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Diesen bericht gibt sehr gut wieder, wie es zu den späteren Religiös-fundamentalistische Gesellschaft kommen konnte:
http://www.planet-wissen.de/kultur/naher_und_mittlerer_osten/die_geschichte_des_irans/index.html
Zitat: |
Mohammed Reza Pahlavi entfernte sich immer weiter von der eigenen iranischen Bevölkerung und den Verhältnissen im Land. Zusammen mit einem Hofstaat lebte er in einer Luxuswelt, die märchenhafte Züge annahm. Der Ölreichtum des Landes und der wirtschaftliche Aufschwung kamen nur wenigen Iranern zugute. Auch hatte der Schah jegliche demokratische Mitbestimmung und Meinungsäußerung in Iran verhindert, sodass sich sogar die westlich gesinnten Iraner gegen ihn stellten. Religiöse Opposition blieb die einzige Form von Widerstand, die in Iran möglich war. Der Sturz des Schahs war unausweichlich. |
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Warum ein weltlicher Despot zwingend durch einen religioesen Despoten ersetzt werden musste, erschliesst sich mir nicht.
Dass "religiöse Opposition die einzige Form von Widerstand, die in Iran möglich war" stimmt auch nicht.
Wimre gab es sehr wohl saekulare Opposition, wie hiess der doch gleich, Bani-Sadr?
Gegen die Islamfaschisten hatte er anscheinend die schlechteren Karten. |
In schlechte Zeiten bekommen immer die Fundamentalisten die Oberhand.
Wo sollte man nach dem Shah eine Oposition herzaubern? Die waren zerstritten und kamen alle, wie auch Bani-Sadr aus dem Ausland. Die Religiösen (außer Komeini) waren immer vor Ort und (zumindest nach draußen) agierten als einen Block.
Vor die Iranis wußten was mit ihn geschied, waren die Machtverhältnisse schon geklärt.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 20376
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2098514) Verfasst am: 13.06.2017, 18:16 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Du übersiehst das wichtigste Argument: Was nicht sein darf, dass kann auch nicht sein. Deswegen sind liberale Muslime nicht möglich. Für Kroete. |
Das ist für mich mit das Niederschmetterndste. Wir sind alle auf die eine oder andere Weise gebildet. Man hat uns eine Lektion darin erteilt, was es bedeutet, wenn man Menschen auf das zurückwirft, was man von ihnen zu wissen meint - anstatt die Realität zu akzeptieren. Es ist aussichtslos. |
Wenn wir alle auf die eine oder andere Weise gebildet sind, dann kann mir jemand vielleicht erklären, was es mit folgenden Bildern auf sich hat:
Weibliche Studenten in Kabul, Mitte 1970:
Iran vor der Revolution:
(Ausnahmsweise keine Quellen, hatte die Bilder schon vor einiger Zeit gespeichert und weiß nicht mehr, woher.) |
Der Islam? Niemals! Das muss Fotoshop sein. |
hier seh ich kein kopftuch:
Ajda Pekkan Concert in ( Iran .Tehran ) 1977. Part 1
https://www.youtube.com/watch?v=SRlevDipffA
_________________ "als ob"
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#2098516) Verfasst am: 13.06.2017, 18:27 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | DonMartin hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Diesen bericht gibt sehr gut wieder, wie es zu den späteren Religiös-fundamentalistische Gesellschaft kommen konnte:
http://www.planet-wissen.de/kultur/naher_und_mittlerer_osten/die_geschichte_des_irans/index.html
Zitat: |
Mohammed Reza Pahlavi entfernte sich immer weiter von der eigenen iranischen Bevölkerung und den Verhältnissen im Land. Zusammen mit einem Hofstaat lebte er in einer Luxuswelt, die märchenhafte Züge annahm. Der Ölreichtum des Landes und der wirtschaftliche Aufschwung kamen nur wenigen Iranern zugute. Auch hatte der Schah jegliche demokratische Mitbestimmung und Meinungsäußerung in Iran verhindert, sodass sich sogar die westlich gesinnten Iraner gegen ihn stellten. Religiöse Opposition blieb die einzige Form von Widerstand, die in Iran möglich war. Der Sturz des Schahs war unausweichlich. |
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Warum ein weltlicher Despot zwingend durch einen religioesen Despoten ersetzt werden musste, erschliesst sich mir nicht.
Dass "religiöse Opposition die einzige Form von Widerstand, die in Iran möglich war" stimmt auch nicht.
Wimre gab es sehr wohl saekulare Opposition, wie hiess der doch gleich, Bani-Sadr?
Gegen die Islamfaschisten hatte er anscheinend die schlechteren Karten. |
In schlechte Zeiten bekommen immer die Fundamentalisten die Oberhand.
Wo sollte man nach dem Shah eine Oposition herzaubern? Die waren zerstritten und kamen alle, wie auch Bani-Sadr aus dem Ausland. Die Religiösen (außer Komeini) waren immer vor Ort und (zumindest nach draußen) agierten als einen Block.
Vor die Iranis wußten was mit ihn geschied, waren die Machtverhältnisse schon geklärt. |
So stimmt das einfach nicht. Es gab eine bürgerlich, linke Opposition, die nur blöd genug war, sich mit den Religiösen gegen den Schah zu verbünden. Nach dem Sieg der Religiösen wurden sie, soweit sie nicht fliehen konnten, inhaftiert oder gleich umgebracht. Merke: eine linke Revolution mit Religiösen ist ein Widerspruch in sich. Soweit sollte man seinen Marx gelesen haben. Haben manche Linke bis heute nicht begriffen.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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abbahallo Moderator
Anmeldungsdatum: 10.12.2012 Beiträge: 2001
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(#2098517) Verfasst am: 13.06.2017, 18:29 Titel: |
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Sandinisten zum Beispiel.
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098519) Verfasst am: 13.06.2017, 18:43 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Der Islam? Niemals! Das muss Fotoshop sein. |
Unsinn! Dieselben Bilder könnte ich dir auch aus dem Kreuzberg der frühen 80er Jahre zeigen. Und damals gab es auch wirklich keinen Grund, sich über die paar alten Männer aufzuregen, die noch in die wenigen Hinterhofmoscheen gingen. Und wenn eine Türkin ein Kopftuch trug, dann nur, um ihr in Ehren ergrautes Haar zu verstecken.
Und dann ging´s los mit Erdogans Re-Islamisierungskampagne und auf einmal gab´s dauerbeleidigte und dauerfordernde Moslemvertreter im Fernsehen, die Moscheen schossen wie Pilze aus dem Boden und die Linksgrünen waren ganz begeistert, weil sie´s so exotisch fanden. Und die türkischen Jugendlichen begannen, sich in Gangs zu organisieren, Kampfhunde durch die Gegend zu zerren und so richtig ungemütlich zu werden, wie ich das von denen noch gar nicht gekannt hatte. Aber wie gesagt, davor war Kreuzberg noch richtig angenehm und lebenswert. Bin hier nur leider hängengeblieben... >x´(
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abbahallo Moderator
Anmeldungsdatum: 10.12.2012 Beiträge: 2001
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(#2098522) Verfasst am: 13.06.2017, 19:20 Titel: |
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Es kamen aber bereits in den späten 80gern Studentinnen nach Deutschland, weil sie mit ihrem Kopftuch in der Türkei nicht studieren durften, das ging erst ab 2007. An allem ist auch Erdogan nicht schuld.
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vrolijke Bekennender Pantheist
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart
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(#2098525) Verfasst am: 13.06.2017, 19:40 Titel: |
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abbahallo hat folgendes geschrieben: | Es kamen aber bereits in den späten 80gern Studentinnen nach Deutschland, weil sie mit ihrem Kopftuch in der Türkei nicht studieren durften, das ging erst ab 2007. An allem ist auch Erdogan nicht schuld. |
Wobei in der Regel, in der Diaspora "traditionelle Werte" starker gelebt werden.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44209
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(#2098526) Verfasst am: 13.06.2017, 19:42 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Merke: eine linke Revolution mit Religiösen ist ein Widerspruch in sich. Soweit sollte man seinen Marx gelesen haben. |
Allerdings. Die späten Siebziger waren ja leider ohnehin eine Zeit, in der sich die Linken auch hier im Westen schrittweise von Marx verabschiedeten und stattdessen anderen Denkern zu folgen begannen.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 21849
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(#2098529) Verfasst am: 13.06.2017, 20:10 Titel: |
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Islamische Kampfhunde? Aha.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2098531) Verfasst am: 13.06.2017, 20:55 Titel: |
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J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Der Islam? Niemals! Das muss Fotoshop sein. |
Unsinn! Dieselben Bilder könnte ich dir auch aus dem Kreuzberg der frühen 80er Jahre zeigen. Und damals gab es auch wirklich keinen Grund, sich über die paar alten Männer aufzuregen, die noch in die wenigen Hinterhofmoscheen gingen. Und wenn eine Türkin ein Kopftuch trug, dann nur, um ihr in Ehren ergrautes Haar zu verstecken.
Und dann ging´s los mit Erdogans Re-Islamisierungskampagne und auf einmal gab´s dauerbeleidigte und dauerfordernde Moslemvertreter im Fernsehen, die Moscheen schossen wie Pilze aus dem Boden und die Linksgrünen waren ganz begeistert, weil sie´s so exotisch fanden. Und die türkischen Jugendlichen begannen, sich in Gangs zu organisieren, Kampfhunde durch die Gegend zu zerren und so richtig ungemütlich zu werden, wie ich das von denen noch gar nicht gekannt hatte. Aber wie gesagt, davor war Kreuzberg noch richtig angenehm und lebenswert. Bin hier nur leider hängengeblieben... >x´( |
Kreuzberg ist immer noch lebenswert. Gemüsedöner... Jam. Ich denke gerdade über eine Zweitwohnung in Berlin nach, und diese läge mit Sicherheit in Kreuzberg.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg
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(#2098532) Verfasst am: 13.06.2017, 21:03 Titel: |
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Über diesen geschriebenen Blödsinn braucht man echt kein Wort verlieren...
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098535) Verfasst am: 13.06.2017, 21:21 Titel: |
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Keine Ahnung, woran Hunde glauben, aber das waren die üblichen Sorten, die auch bei Zuhältern und ähnlichem Gesockse beliebt sind. Lass´dir also bitte was Intelligenteres einfallen... >ß´)
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098536) Verfasst am: 13.06.2017, 21:32 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Wobei in der Regel, in der Diaspora "traditionelle Werte" starker gelebt werden. |
Exakt. Und es sind komischerweise genau solche traditionellen und extrem konservativen Werte, die bei den Linksgrünen größtes Entzücken auslösen, solange sie nicht katholisch oder sonstwie verschroben daherkommen. Vielleicht liegt´s daran, daß diese überwiegend Erdogan- und Autoritäts -affinen Traditionalisten hierzulande zu 70 Prozent die SPD, zu 13 die Grünen und zu 10 Prozent die Linke wählen (Quelle DLF) und dieses Gottesgeschenk auf keinen Fall verprellt werden darf. >x´(
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098537) Verfasst am: 13.06.2017, 21:38 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Kreuzberg ist immer noch lebenswert. Gemüsedöner... Jam. Ich denke gerade über eine Zweitwohnung in Berlin nach, und diese läge mit Sicherheit in Kreuzberg. |
Na toll, bei unserer Wohnungsnot! Wir haben schon 20 % unserer Türken verloren, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können... >x´)
Aber bitteschön, es ist dein Leben. >8´)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2098542) Verfasst am: 13.06.2017, 22:04 Titel: |
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J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Kreuzberg ist immer noch lebenswert. Gemüsedöner... Jam. Ich denke gerade über eine Zweitwohnung in Berlin nach, und diese läge mit Sicherheit in Kreuzberg. |
Na toll, bei unserer Wohnungsnot! Wir haben schon 20 % unserer Türken verloren, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können... >x´)
Aber bitteschön, es ist dein Leben. >8´) |
Na, dann kannst Du Dich freuen, dass Samson euch helfen wird, die Mieten noch weiter zu erhöhen. Das gibt dann noch ein paar Türken weniger.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098547) Verfasst am: 13.06.2017, 22:37 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: |
Na toll, bei unserer Wohnungsnot! Wir haben schon 20 % unserer Türken verloren, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können... >x´)
Aber bitteschön, es ist dein Leben. >8´) |
Na, dann kannst Du Dich freuen, dass Samson euch helfen wird, die Mieten noch weiter zu erhöhen. Das gibt dann noch ein paar Türken weniger. |
Ich würde lieber unsere bestensverdienende Rotgrünen-Nomenklatura loswerden. Solange man keine kurdischen oder türkischen Großfamilien direkt im Haus hat, geht´s ja immer noch mit denen... >ß´)
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2098552) Verfasst am: 14.06.2017, 00:01 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Du übersiehst das wichtigste Argument: Was nicht sein darf, dass kann auch nicht sein. Deswegen sind liberale Muslime nicht möglich. Für Kroete. |
Das ist für mich mit das Niederschmetterndste. Wir sind alle auf die eine oder andere Weise gebildet. Man hat uns eine Lektion darin erteilt, was es bedeutet, wenn man Menschen auf das zurückwirft, was man von ihnen zu wissen meint - anstatt die Realität zu akzeptieren. Es ist aussichtslos. |
Wenn wir alle auf die eine oder andere Weise gebildet sind, dann kann mir jemand vielleicht erklären, was es mit folgenden Bildern auf sich hat:
Weibliche Studenten in Kabul, Mitte 1970:
Iran vor der Revolution:
(Ausnahmsweise keine Quellen, hatte die Bilder schon vor einiger Zeit gespeichert und weiß nicht mehr, woher.) |
Der Islam? Niemals! Das muss Fotoshop sein. |
Zumindest beim Bild aus dem Iran vor der Revolution laesst sich sagen, dass es nur typisch war fuer die buergerliche, verwestlichte staedtische Oberschicht, auf die sich das Schahregime stuetzte und die auch vor allem von den iranischen Oelexporten profitierte.
Auf dem flachen Land ging es im Persien des Schahs ganz anders zu. Dort wurde ein extrem konservativer Klerus unterstuetzt und entsprechend praegten vielerorts vollverschleierte Frauen das Strassenbild. Das Schahregime hoffte so die arme Landbevoelkerung ruhigzustellen, damit sie ohne zu murren von den Fleischtroegen der Oelindustrie ferngehalten werden konnte. Man hatte es naemlich im vorrevolutionaeren Persien nicht so mit dem Teilen. Fromme, einfache Menschen sind meist unpolitisch und lassen sich leichter unter Kontrolle halten, dachten der Schah und seine Clique. Und das funktionierte auch ganz prima, zumindest solange bis ein gewisser Ajatollah Khomeini des Weges kam...
Viele Eigenarten des iranischen Modells einer islamischen Revolution lassen sich so auch erklaeren, z.B. die grosse Bedeutung von Kleidervorschriften. Offen ihr Haar tragende Frauen waren der stockkonservativen Landbevoelkerung verhasst, deren freizuegiges Aeusseres wurde als synonym fuer deren oft ausschweifenden Lebenstil gesehen, der widerum durch die extrem ungleiche Verteilung des Reichtums des Landes ermoeglicht wurde. Da vermischten sich sozusagen konservativ-religioese mit klassenkaempferischen Motiven. Deshalb werden Kleidervorschriften im heutigen Iran auch so hochpolitisch gesehen und gehandhabt.
_________________ Defund the gender police!!
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098553) Verfasst am: 14.06.2017, 00:35 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Zumindest beim Bild aus dem Iran vor der Revolution laesst sich sagen, dass es nur typisch war fuer die buergerliche, verwestlichte staedtische Oberschicht, auf die sich das Schahregime stuetzte und die auch vor allem von den iranischen Oelexporten profitierte.
Auf dem flachen Land ging es im Persien des Schahs ganz anders zu. Dort wurde ein extrem konservativer Klerus unterstuetzt und entsprechend praegten vielerorts vollverschleierte Frauen das Strassenbild. Das Schahregime hoffte so die arme Landbevoelkerung ruhigzustellen, damit sie ohne zu murren von den Fleischtroegen der Oelindustrie ferngehalten werden konnte. Man hatte es naemlich im vorrevolutionaeren Persien nicht so mit dem Teilen. Fromme, einfache Menschen sind meist unpolitisch und lassen sich leichter unter Kontrolle halten, dachten der Schah und seine Clique. Und das funktionierte auch ganz prima, zumindest solange bis ein gewisser Ajatollah Khomeini des Weges kam...
Viele Eigenarten des iranischen Modells einer islamischen Revolution lassen sich so auch erklaeren, z.B. die grosse Bedeutung von Kleidervorschriften. Offen ihr Haar tragende Frauen waren der stockkonservativen Landbevoelkerung verhasst, deren freizuegiges Aeusseres wurde als synonym fuer deren oft ausschweifenden Lebenstil gesehen, der widerum durch die extrem ungleiche Verteilung des Reichtums des Landes ermoeglicht wurde. Da vermischten sich sozusagen konservativ-religioese mit klassenkaempferischen Motiven. Deshalb werden Kleidervorschriften im heutigen Iran auch so hochpolitisch gesehen und gehandhabt. |
Vollkommen richtig, was du da ausführst. Aber die Provinz hinkt natürlich immer und überall hinterher, während die Metropolen sich normalerweise der aufgeklärten Moderne zuwenden.
Unser Problem besteht nun aber darin, daß die Metropolen provinzialisiert werden sollen durch immer mehr Kopftuchträgerinnen, bildungsferne Paschas und die dazugehörenden Moscheen und Koranschulen. Und das wird uns dann von kulturell degenerierten Politikern als angesagte Kulturbereicherung untergejubelt, während wir unsere eigene europäische Hochkultur schon immer weniger verstehen, weil sie uns systematisch madig gemacht wird! >&´(
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44209
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(#2098555) Verfasst am: 14.06.2017, 00:50 Titel: |
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J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Vollkommen richtig, was du da ausführst. Aber die Provinz hinkt natürlich immer und überall hinterher, während die Metropolen sich normalerweise der aufgeklärten Moderne zuwenden. Unser Problem besteht nun aber darin, daß die Metropolen provinzialisiert werden sollen durch immer mehr Kopftuchträgerinnen, bildungsferne Paschas und die dazugehörenden Moscheen und Koranschulen. |
Machen die Menschen die Städte zu Provinz, oder machen die Städte die Menschen zu Städtern? Die Bewegung vom Land in die Städte findet buchstäblich schon seit hunderten von Jahren statt - aber bisher sind die Städte noch nicht zur Provinz geworden.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2098556) Verfasst am: 14.06.2017, 01:34 Titel: |
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J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Zumindest beim Bild aus dem Iran vor der Revolution laesst sich sagen, dass es nur typisch war fuer die buergerliche, verwestlichte staedtische Oberschicht, auf die sich das Schahregime stuetzte und die auch vor allem von den iranischen Oelexporten profitierte.
Auf dem flachen Land ging es im Persien des Schahs ganz anders zu. Dort wurde ein extrem konservativer Klerus unterstuetzt und entsprechend praegten vielerorts vollverschleierte Frauen das Strassenbild. Das Schahregime hoffte so die arme Landbevoelkerung ruhigzustellen, damit sie ohne zu murren von den Fleischtroegen der Oelindustrie ferngehalten werden konnte. Man hatte es naemlich im vorrevolutionaeren Persien nicht so mit dem Teilen. Fromme, einfache Menschen sind meist unpolitisch und lassen sich leichter unter Kontrolle halten, dachten der Schah und seine Clique. Und das funktionierte auch ganz prima, zumindest solange bis ein gewisser Ajatollah Khomeini des Weges kam...
Viele Eigenarten des iranischen Modells einer islamischen Revolution lassen sich so auch erklaeren, z.B. die grosse Bedeutung von Kleidervorschriften. Offen ihr Haar tragende Frauen waren der stockkonservativen Landbevoelkerung verhasst, deren freizuegiges Aeusseres wurde als synonym fuer deren oft ausschweifenden Lebenstil gesehen, der widerum durch die extrem ungleiche Verteilung des Reichtums des Landes ermoeglicht wurde. Da vermischten sich sozusagen konservativ-religioese mit klassenkaempferischen Motiven. Deshalb werden Kleidervorschriften im heutigen Iran auch so hochpolitisch gesehen und gehandhabt. |
Vollkommen richtig, was du da ausführst. Aber die Provinz hinkt natürlich immer und überall hinterher, während die Metropolen sich normalerweise der aufgeklärten Moderne zuwenden.
Unser Problem besteht nun aber darin, daß die Metropolen provinzialisiert werden sollen durch immer mehr Kopftuchträgerinnen, bildungsferne Paschas und die dazugehörenden Moscheen und Koranschulen. Und das wird uns dann von kulturell degenerierten Politikern als angesagte Kulturbereicherung untergejubelt, während wir unsere eigene europäische Hochkultur schon immer weniger verstehen, weil sie uns systematisch madig gemacht wird! >&´( |
Provinziell ist natuerlich auch Dein Verstaendnis von Hochkultur.
Was die iranischen Verhaeltnisse vom "normalen Modernitaetsgefaelle" unterscheidet, ist die Tatsache, dass dieses Gefaelle bewusst aufrechterhalten und sogar vertieft wurde, von einem Regime, das sich davon seinen Machterhalt versprach. Dies ist kaum mit "normalen" Verhaeltnissen vergleichbar. Das ist in der Tat eine regionale Besonderheit, nicht nur im Iran, sondern auch in anderen Oelstaaten.
Diese oft kuenstlich aufrechterhaltenen extremen kulturellen Unterschiede innerhalb derselben Gesellschaft, fliegen aktuell vor allem arabischen Laendern um die Ohren.
_________________ Defund the gender police!!
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098557) Verfasst am: 14.06.2017, 01:35 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Vollkommen richtig, was du da ausführst. Aber die Provinz hinkt natürlich immer und überall hinterher, während die Metropolen sich normalerweise der aufgeklärten Moderne zuwenden. Unser Problem besteht nun aber darin, daß die Metropolen provinzialisiert werden sollen durch immer mehr Kopftuchträgerinnen, bildungsferne Paschas und die dazugehörenden Moscheen und Koranschulen. |
Machen die Menschen die Städte zu Provinz, oder machen die Städte die Menschen zu Städtern? Die Bewegung vom Land in die Städte findet buchstäblich schon seit hunderten von Jahren statt - aber bisher sind die Städte noch nicht zur Provinz geworden. |
Dann kennst du Berlin nicht. Das galt Ende der 20er einmal als die kulturelle Welthauptstadt überhaupt, noch vor Paris und New York. Natürlich nicht in Bezug zu ihrer eher bescheidenen Architektur, aber auf vielen anderen Gebieten gab Berlin damals tatsächlich den Ton an.
Dann kam die Judenverfolgung, die Schwulen wurden aus der Öffentlichkeit entfernt und die Künstler und Intellektuellen wurden ermordet oder in alle Welt vertrieben und der Krieg besorgte dann den Rest. Und das resultierende Ergebnis war dann die Diktatur des Mittelmaßes, und zwar sowohl in Ost- wie in Westberlin. Die verbliebenen Individualisten und Kreativen aus dem Osten flohen in den Westen und die aus Westberlin nach Westdeutschland oder sonstwohin. Nachdem es also früher die Stadt war, die die Zuzügler zu Metropolenbewohnern machte, waren es anschließend die verbliebenen Bewohner, die ihre Stadt wieder auf Provinzniveau brachten, auf das von Kottbus und Bielefeld nämlich.
Und als dann die Schwaben in Kreuzberg einfielen und später im östlichen Prenzlauer Berg, um den Alteingesessenen die Kehrwoche beizubringen, war aus die Maus mit dem Traum einer Weltstadt Berlin. Diese Traumtänzer sabotierten alle Hochhausplanungen, attackierten den Wiederaufbau des Stadtschlosses und propagierten - eifrig die Grünen wählend - ein "Zurück zur Natur", wie es sich nur heimwehgeplagte Provinzler ausmalen können, die nichts mehr als ihre heimischen Geranien und zweistöckigen Reihenhäuschen vermissen. Und als natürliche Verbündete entdeckten sie die vom Kemalismus abgefallenen Türken, echte und unechte Flüchtlinge und andere "edlen Wilde", als welche sie alle empfinden, die ihren bescheidenen weltstädtischen Horizont teilen. Und das sind nun mal die Leute, die hier das Sagen haben und alles niedermachen, was ihrem destruktiven Treiben im Weg steht. Und komm´mir jetzt bitte nicht mit unserer sagenumwobenen Clubkultur. Die bewegt sich nämlich auf exakt demselben Drittwelt-Verherrlichungs-Niveau und möchte Berlin am liebsten zu einer riesigen Favela umbauen... >8´(
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098558) Verfasst am: 14.06.2017, 01:47 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Zumindest beim Bild aus dem Iran vor der Revolution laesst sich sagen, dass es nur typisch war fuer die buergerliche, verwestlichte staedtische Oberschicht, auf die sich das Schahregime stuetzte und die auch vor allem von den iranischen Oelexporten profitierte.
Auf dem flachen Land ging es im Persien des Schahs ganz anders zu. Dort wurde ein extrem konservativer Klerus unterstuetzt und entsprechend praegten vielerorts vollverschleierte Frauen das Strassenbild. Das Schahregime hoffte so die arme Landbevoelkerung ruhigzustellen, damit sie ohne zu murren von den Fleischtroegen der Oelindustrie ferngehalten werden konnte. Man hatte es naemlich im vorrevolutionaeren Persien nicht so mit dem Teilen. Fromme, einfache Menschen sind meist unpolitisch und lassen sich leichter unter Kontrolle halten, dachten der Schah und seine Clique. Und das funktionierte auch ganz prima, zumindest solange bis ein gewisser Ajatollah Khomeini des Weges kam...
Viele Eigenarten des iranischen Modells einer islamischen Revolution lassen sich so auch erklaeren, z.B. die grosse Bedeutung von Kleidervorschriften. Offen ihr Haar tragende Frauen waren der stockkonservativen Landbevoelkerung verhasst, deren freizuegiges Aeusseres wurde als synonym fuer deren oft ausschweifenden Lebenstil gesehen, der widerum durch die extrem ungleiche Verteilung des Reichtums des Landes ermoeglicht wurde. Da vermischten sich sozusagen konservativ-religioese mit klassenkaempferischen Motiven. Deshalb werden Kleidervorschriften im heutigen Iran auch so hochpolitisch gesehen und gehandhabt. |
Vollkommen richtig, was du da ausführst. Aber die Provinz hinkt natürlich immer und überall hinterher, während die Metropolen sich normalerweise der aufgeklärten Moderne zuwenden.
Unser Problem besteht nun aber darin, daß die Metropolen provinzialisiert werden sollen durch immer mehr Kopftuchträgerinnen, bildungsferne Paschas und die dazugehörenden Moscheen und Koranschulen. Und das wird uns dann von kulturell degenerierten Politikern als angesagte Kulturbereicherung untergejubelt, während wir unsere eigene europäische Hochkultur schon immer weniger verstehen, weil sie uns systematisch madig gemacht wird! >&´( |
Provinziell ist natuerlich auch Dein Verstaendnis von Hochkultur. |
Aber sicher doch! Das wird ja wohl keiner besser beurteilen können als du. Wer bin ich auch, mich mit einem Kanadier in solchen Dingen messen zu wollen, nur weil ich beruflich tagtäglich mit kulturellen Dingen zu tun habe? >ß´)
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Was die iranischen Verhaeltnisse vom "normalen Modernitaetsgefaelle" unterscheidet, ist die Tatsache, dass dieses Gefaelle bewusst aufrechterhalten und sogar vertieft wurde, von einem Regime, das sich davon seinen Machterhalt versprach. Dies ist kaum mit "normalen" Verhaeltnissen vergleichbar. Das ist in der Tat eine regionale Besonderheit, nicht nur im Iran, sondern auch in anderen Oelstaaten.
Diese oft kuenstlich aufrechterhaltenen extremen kulturellen Unterschiede innerhalb derselben Gesellschaft, fliegen aktuell vor allem arabischen Laendern um die Ohren. |
Was sich dort so alles anbahnt, will ich lieber gar nicht wissen. Aber ich lasse mir auch nicht einreden, daran schuld zu sein, nur weil Napoleon 1798 in Ägypten einmarschiert ist oder die Kreuzritter ein halbes Jahrtausend davor im von Muslimen besetzten "Heiligen Land".
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44209
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(#2098559) Verfasst am: 14.06.2017, 02:23 Titel: |
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J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Dann kennst du Berlin nicht. Das galt Ende der 20er einmal als die kulturelle Welthauptstadt überhaupt, noch vor Paris und New York. Natürlich nicht in Bezug zu ihrer eher bescheidenen Architektur, aber auf vielen anderen Gebieten gab Berlin damals tatsächlich den Ton an. Dann kam die Judenverfolgung, die Schwulen wurden aus der Öffentlichkeit entfernt und die Künstler und Intellektuellen wurden ermordet oder in alle Welt vertrieben und der Krieg besorgte dann den Rest. |
Hast du eine Quelle dafür, dass der Aufstieg des Nationalsozialismus wesentlich ursächlich mit dem Zuzug vom Land in die Städte zusammenhängt? Von dieser Voraussetzung hängt nämlich hier deine ganze Ableitung ab.
J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Und komm´mir jetzt bitte nicht mit unserer sagenumwobenen Clubkultur. Die bewegt sich nämlich auf exakt demselben Drittwelt-Verherrlichungs-Niveau und möchte Berlin am liebsten zu einer riesigen Favela umbauen... >8´( |
Oh nein! Das klingt ja ähnlich furchtbar und unkultiviert wie diese unsägliche Negermusik, die Ende der 20er einmal Berlin eroberte... (SCNR)
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2098560) Verfasst am: 14.06.2017, 02:32 Titel: |
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J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Zumindest beim Bild aus dem Iran vor der Revolution laesst sich sagen, dass es nur typisch war fuer die buergerliche, verwestlichte staedtische Oberschicht, auf die sich das Schahregime stuetzte und die auch vor allem von den iranischen Oelexporten profitierte.
Auf dem flachen Land ging es im Persien des Schahs ganz anders zu. Dort wurde ein extrem konservativer Klerus unterstuetzt und entsprechend praegten vielerorts vollverschleierte Frauen das Strassenbild. Das Schahregime hoffte so die arme Landbevoelkerung ruhigzustellen, damit sie ohne zu murren von den Fleischtroegen der Oelindustrie ferngehalten werden konnte. Man hatte es naemlich im vorrevolutionaeren Persien nicht so mit dem Teilen. Fromme, einfache Menschen sind meist unpolitisch und lassen sich leichter unter Kontrolle halten, dachten der Schah und seine Clique. Und das funktionierte auch ganz prima, zumindest solange bis ein gewisser Ajatollah Khomeini des Weges kam...
Viele Eigenarten des iranischen Modells einer islamischen Revolution lassen sich so auch erklaeren, z.B. die grosse Bedeutung von Kleidervorschriften. Offen ihr Haar tragende Frauen waren der stockkonservativen Landbevoelkerung verhasst, deren freizuegiges Aeusseres wurde als synonym fuer deren oft ausschweifenden Lebenstil gesehen, der widerum durch die extrem ungleiche Verteilung des Reichtums des Landes ermoeglicht wurde. Da vermischten sich sozusagen konservativ-religioese mit klassenkaempferischen Motiven. Deshalb werden Kleidervorschriften im heutigen Iran auch so hochpolitisch gesehen und gehandhabt. |
Vollkommen richtig, was du da ausführst. Aber die Provinz hinkt natürlich immer und überall hinterher, während die Metropolen sich normalerweise der aufgeklärten Moderne zuwenden.
Unser Problem besteht nun aber darin, daß die Metropolen provinzialisiert werden sollen durch immer mehr Kopftuchträgerinnen, bildungsferne Paschas und die dazugehörenden Moscheen und Koranschulen. Und das wird uns dann von kulturell degenerierten Politikern als angesagte Kulturbereicherung untergejubelt, während wir unsere eigene europäische Hochkultur schon immer weniger verstehen, weil sie uns systematisch madig gemacht wird! >&´( |
Provinziell ist natuerlich auch Dein Verstaendnis von Hochkultur. |
Aber sicher doch! Das wird ja wohl keiner besser beurteilen können als du. Wer bin ich auch, mich mit einem Kanadier in solchen Dingen messen zu wollen, nur weil ich beruflich tagtäglich mit kulturellen Dingen zu tun habe? >ß´)
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Was die iranischen Verhaeltnisse vom "normalen Modernitaetsgefaelle" unterscheidet, ist die Tatsache, dass dieses Gefaelle bewusst aufrechterhalten und sogar vertieft wurde, von einem Regime, das sich davon seinen Machterhalt versprach. Dies ist kaum mit "normalen" Verhaeltnissen vergleichbar. Das ist in der Tat eine regionale Besonderheit, nicht nur im Iran, sondern auch in anderen Oelstaaten.
Diese oft kuenstlich aufrechterhaltenen extremen kulturellen Unterschiede innerhalb derselben Gesellschaft, fliegen aktuell vor allem arabischen Laendern um die Ohren. |
Was sich dort so alles anbahnt, will ich lieber gar nicht wissen. Aber ich lasse mir auch nicht einreden, daran schuld zu sein, nur weil Napoleon 1798 in Ägypten einmarschiert ist oder die Kreuzritter ein halbes Jahrtausend davor im von Muslimen besetzten "Heiligen Land". |
Eines musst Du mir jetzt doch erklaeren. Wie kommst Du eigentlich darauf, dass irgendwer Dir einreden will, dass Du an irgendwas schuld bist? Das gibt mein posting nun wirklich nicht her.
Aber apropos anbahnen. In Europa scheint sich ja auch ganz schoen was anzubahnen und ich habe das Gefuehl, dass das auch so einiges mit bestimmten eingeborenen kulturfernen Schichten zu tun hat. Da scheinen so manche auch nur auf einen "Khomeini" zu warten, bloss das der nicht im Priesterrock daherkommen wird.
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J.W.v.Kroethe dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 30.04.2017 Beiträge: 477
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(#2098561) Verfasst am: 14.06.2017, 02:40 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Dann kennst du Berlin nicht. Das galt Ende der 20er einmal als die kulturelle Welthauptstadt überhaupt, noch vor Paris und New York. Natürlich nicht in Bezug zu ihrer eher bescheidenen Architektur, aber auf vielen anderen Gebieten gab Berlin damals tatsächlich den Ton an. Dann kam die Judenverfolgung, die Schwulen wurden aus der Öffentlichkeit entfernt und die Künstler und Intellektuellen wurden ermordet oder in alle Welt vertrieben und der Krieg besorgte dann den Rest. |
Hast du eine Quelle dafür, dass der Aufstieg des Nationalsozialismus wesentlich ursächlich mit dem Zuzug vom Land in die Städte zusammenhängt? Von dieser Voraussetzung hängt nämlich hier deine ganze Ableitung ab.
J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Und komm´mir jetzt bitte nicht mit unserer sagenumwobenen Clubkultur. Die bewegt sich nämlich auf exakt demselben Drittwelt-Verherrlichungs-Niveau und möchte Berlin am liebsten zu einer riesigen Favela umbauen... >8´( |
Oh nein! Das klingt ja ähnlich furchtbar und unkultiviert wie diese unsägliche Negermusik, die Ende der 20er einmal Berlin eroberte... (SCNR) |
Die war echt geil! >8´) Aber wo bitte habe ich behauptet, daß die Nazis eine Landflucht verursacht hätten?
Egal, hier noch eine kleine unsäglich schwarze Neger-Nachtmusik aus Berlin, aufgenommen 1927:
Arthur Briggs and his Savoy Syncopators, Applaus!!! >%´))
https://www.youtube.com/watch?v=uUk60UQbTx4
https://www.youtube.com/watch?v=TkgWgmEkpss
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44209
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(#2098562) Verfasst am: 14.06.2017, 02:48 Titel: |
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J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Aber wo bitte habe ich behauptet, daß die Nazis eine Landflucht verursacht hätten? |
Umgekehrt. Es ging ja um die Frage, ob Landflucht zur Provinzialisierung von Metropolen führt. Du hast als Beispiel den Aufstieg der Nazis und das damit verbundene Ende der Blütezeit der Berliner Kultur gebracht.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2098563) Verfasst am: 14.06.2017, 04:01 Titel: |
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J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | J.W.v.Kroethe hat folgendes geschrieben: | Vollkommen richtig, was du da ausführst. Aber die Provinz hinkt natürlich immer und überall hinterher, während die Metropolen sich normalerweise der aufgeklärten Moderne zuwenden. Unser Problem besteht nun aber darin, daß die Metropolen provinzialisiert werden sollen durch immer mehr Kopftuchträgerinnen, bildungsferne Paschas und die dazugehörenden Moscheen und Koranschulen. |
Machen die Menschen die Städte zu Provinz, oder machen die Städte die Menschen zu Städtern? Die Bewegung vom Land in die Städte findet buchstäblich schon seit hunderten von Jahren statt - aber bisher sind die Städte noch nicht zur Provinz geworden. |
Dann kennst du Berlin nicht. Das galt Ende der 20er einmal als die kulturelle Welthauptstadt überhaupt, noch vor Paris und New York. Natürlich nicht in Bezug zu ihrer eher bescheidenen Architektur, aber auf vielen anderen Gebieten gab Berlin damals tatsächlich den Ton an.
Dann kam die Judenverfolgung, die Schwulen wurden aus der Öffentlichkeit entfernt und die Künstler und Intellektuellen wurden ermordet oder in alle Welt vertrieben und der Krieg besorgte dann den Rest. Und das resultierende Ergebnis war dann die Diktatur des Mittelmaßes, und zwar sowohl in Ost- wie in Westberlin. Die verbliebenen Individualisten und Kreativen aus dem Osten flohen in den Westen und die aus Westberlin nach Westdeutschland oder sonstwohin. Nachdem es also früher die Stadt war, die die Zuzügler zu Metropolenbewohnern machte, waren es anschließend die verbliebenen Bewohner, die ihre Stadt wieder auf Provinzniveau brachten, auf das von Kottbus und Bielefeld nämlich.
Und als dann die Schwaben in Kreuzberg einfielen und später im östlichen Prenzlauer Berg, um den Alteingesessenen die Kehrwoche beizubringen, war aus die Maus mit dem Traum einer Weltstadt Berlin. Diese Traumtänzer sabotierten alle Hochhausplanungen, attackierten den Wiederaufbau des Stadtschlosses und propagierten - eifrig die Grünen wählend - ein "Zurück zur Natur", wie es sich nur heimwehgeplagte Provinzler ausmalen können, die nichts mehr als ihre heimischen Geranien und zweistöckigen Reihenhäuschen vermissen. Und als natürliche Verbündete entdeckten sie die vom Kemalismus abgefallenen Türken, echte und unechte Flüchtlinge und andere "edlen Wilde", als welche sie alle empfinden, die ihren bescheidenen weltstädtischen Horizont teilen. Und das sind nun mal die Leute, die hier das Sagen haben und alles niedermachen, was ihrem destruktiven Treiben im Weg steht. Und komm´mir jetzt bitte nicht mit unserer sagenumwobenen Clubkultur. Die bewegt sich nämlich auf exakt demselben Drittwelt-Verherrlichungs-Niveau und möchte Berlin am liebsten zu einer riesigen Favela umbauen... >8´( | die clubkultur ist neben der "Hochkultur " eine der facetten, die den zweitwohnungswunsch begründen. Kitkatclub. Insomnia. Schwuz. Kumpelnest. So etwas gibt es in der konzentration nirgendwo sonst in Deutschland
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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