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Heimat...
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Gödelchen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 771

Beitrag(#2145069) Verfasst am: 30.07.2018, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Gödelchen hat folgendes geschrieben:

Nein...Heimat kann eigentlich nie trennend sein ;.). Heimat entstand aus einer Notwendigkeit sich an einem Fleck zu arrangieren in der Form, dass aus einer gemeinsamen vorhanden Grundlage (Sprache, ökonomisch Grundvoraussetzung, gleiches Verständnis zu Recht und Unrecht und die gefühlsmäßige Bindung genau an das, was die "Gegend" dem Menschen an sinnlicher Erfahrung bieten konnte ) ein Gefühl zu dem gemeinsamen Erleben an einem Ort möglich machte.

Das alles zusammen, oder reichen da einzelne von Dir aufgeführte Punkte?

Gleiche Sprache ist in der Schweiz nicht gegeben. Ich denke trotzdem, dass sie sich als "eine Nation" verstehen. "Gefühlsmäßige Bindung" kann man auch als hineingeborener Ausländer haben. Die gleiche "ökonomische Grundvoraussetzung" gibt es wohl nirgends auf der Welt.


Gleiche Sprache ist ein wichtiges Kriterium. In der Schweiz (Nation ) wurde dies bei der Bildung der Schweiz durch das Anti- Habsburgische ( Herrschaft ) überlagert.

Sicher können hineingeboren Ausländer/ Mitbürger dies auch haben. Nur müssen sie es auch wollen Smilie .W enn jemand meint , seine verlassene Heimat hätte mehr Rang für ihn, als die, die ihm die anbieten, die dem Hinzugekommenen seine Existenz sichern, dann geht das nicht.
Darfst am Beispiel der Nationalitäten in unserem trefflichen heimatlich gepolten Instrument der freiwilligen Feuerwehr abschecken, wie die hinzugekommenen Mitbürgern die Dinge schätzen, die zu dem gehören, die Heimat ausmachen. Smilie

Doch natürlich gibt es die "ökonomische Grundausrichtung " ganz wichtiges Ding. Schau dir das Schwarzwaldhaus an. Nur da nur so, weil die Landschaft und deren Bewirtschaftung dies so punktgenau hervorgebracht hat.

Heimat halt.

https://www.youtube.com/watch?v=-cfeEUEZRZE


Zuletzt bearbeitet von Gödelchen am 30.07.2018, 18:44, insgesamt einmal bearbeitet
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2145077) Verfasst am: 30.07.2018, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Die bekannte volkstümliche Einteilung, worin u.a. von einer "kaukasischen Rasse" die Rede ist, ist übrigens Quatsch.


Hm…, wie in diesem sehr guten (englischsprachigen) Text erklärt wird, ist diese Einteilung doch kein völlig willkürlicher Quatsch:

On the Reality of Race and the Abhorrence of Racism

"…[H]igh-minded narratives about the similarity of humans and the unreality of race are unlikely to convince the average person. Abstruse analyses of fine-grained genetic differences among populations of Africans, for example, will likely not prevent most people from clumping Africans into one group and Caucasians into another. And, in fact, such folk classifications do correspond to shared ancestry and discernible genetic variation. People see race because race exists, not because they are dupes of an oppressive mythology.…"

"…Und, in der Tat, solche volkstümlichen Klassifikationen entsprechen einer gemeinsamen Abstammung und einer erkennbaren genetischen Abweichung. Die Leute sehen Rassen, weil Rassen existieren, nicht weil sie von einer unterdrückerischen Mythologie hinters Licht geführt werden."
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2145084) Verfasst am: 30.07.2018, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Eine zentrale Frage ist, ob die Mitgliedschaft in einer Nation freiwillig oder unfreiwillig ist. Kann ich als (deutschstämmiger) Deutscher meine Nationalität wechseln? Ethnonationalisten verneinen dies: einmal (Volks-)Deutscher, immer (Volks-)Deutscher!

Nun sind die Ethonationalisten ja keine irgendwie zu beachtende Größe in der Debatte um Nation.


Schon mal was von der AFD, der FPÖ und all den anderen nationalistischen (populistischen/faschistischen) Parteien in Europa gehört (z.B. Orbans Fidesz in Ungarn), die durchaus eine zu beachtende und (leider) immer mächtiger werdende Größe in der Debatte sind und ethnozentrische Ansichten vertreten?


Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Nation ist rechtliches Gebilde und die ethnische Grundlage einer Nation ist nicht ausschlaggebend für die Zuschreibung und somit zur rechtlichen Grundlage Nation.
Ich kenne ein dutzend Staaten, die die Veränderung der Nationalität in ihrem Recht verankert haben.
Deutschland hat dies auch. Du kannst aus der dt. Staatsbürgerschaft entlassen werden.


Ja, aber nicht gegen deinen Willen, denn der Entzug der deutschen Staatsangehörigkeit ist nach dem Grundgesetz verboten.

Das geltende Recht gründet auf einem anti-ethnistischen Verständnis von Nationalität, dem zufolge eine Nation eine reine Staatsangehörigkeitsgemeinschaft ist und keine völkische Abstammungsgemeinschaft. Diese Auffassung wird von Ethnonationalisten abgelehnt, die nicht bestreiten, dass man seine Staatsangehörigkeit wechseln kann, sondern dass ein solcher Wechsel ein Wechsel der Nationalität, der Volkszugehörigkeit ist.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2145090) Verfasst am: 30.07.2018, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Das geltende Recht gründet auf einem anti-ethnistischen Verständnis von Nationalität, dem zufolge eine Nation eine reine Staatsangehörigkeitsgemeinschaft ist und keine völkische Abstammungsgemeinschaft. Diese Auffassung wird von Ethnonationalisten abgelehnt, die nicht bestreiten, dass man seine Staatsangehörigkeit wechseln kann, sondern dass ein solcher Wechsel ein Wechsel der Nationalität, der Volkszugehörigkeit ist.



.....und die dadurch letztlich Staatsbürgerschaften erster und zweiter Klasse schaffen. Das ist naemlich die Konsequenz aus einer solchen Unterscheidung.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2145097) Verfasst am: 30.07.2018, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Die politische Dimension kommt also erst dann hinzu, wenn Staaten (staatliche Institutionen oder Organisationen) entweder bereits gegeben sind oder angestrebt werden

Nein, und jetzt weiß ich auch, warum du mich ursprünglich falsch verstanden hattest.
Du knüpfst das Politische an Staaten. Diese Begriffsverwendung hat sich eingebürgert, weil in der Moderne politisches Handeln im Normalfall staatliche Form annahm und annimmt (allerdings gab es auch in der Moderne Ausnahmen). Sie muss aber falsch sein, weil eine Staatsgründung selbst bereits ein politischer Akt ist, ergo politisches Handeln der Existenz von Staaten vorausgehen können muss - anderenfalls würde sich die Katze selbst in den Schwanz beißen und wir hätten ein Paradox.


Oben schreibe ich ja "…oder angestrebt werden" – in dem Bewusstsein, dass die vorbereitende Planung sowie die Gründung und Bildung eines Staates bereits politische Handlungen sind.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Laut Aristoteles ist der Mensch ζῷον πολιτικόν (politisches Tier). Natürlich denkt Aristoteles dabei an die griechische πόλις, allerdings ist eine griechische πόλις wohl kaum das selbe wie ein moderner Staat. Gräbt man etwas tiefer, ist die Bestimmung des Menschen als ζῷον πολιτικόν allerdings letztlich eine Folge seiner Bestimmung als ζῷον λόγον ἔχον (Tier, das der Sprache mächtig ist). Kurz gesagt handeln Menschen überall dort politisch, wo sie kollektiv Zwecke und Grundsätze des eigenen gemeinsamen Handelns formulieren.


Hm…, setzt du damit nicht Politik mit Ethik gleich?

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Nation ist eine mögliche Form einer solchen Festlegung gemeinsamer Grundsätze, bei der diese in einer Verfassung festgelegt werden. Der Schutz der Menschenwürde kann beispielsweise ein solcher kollektiver Zweck sein - der Schutz des Erbguts wäre ein anderer. Die Nation kommt dadurch in die Existenz, dass die Menschen gemeinsam als Nation handeln und sich als solche verstehen - und zwar unter Umständen auch rückwirkend. Ein Staat besteht zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, sondern soll erst in Folge als Manifestation und durchsetzende Instanz der gemeinsamen Willenserklärung geschaffen werden. Dennoch ist diese Erklärung selbst bereits ein politischer Akt im oben verstandenen Sinne. Im Falle der französischen Revolution erklärte sich die Nation zum Beispiel sogar explizit gegen einen bestehenden Staat (das ancièn régime) und machte dessen Auflösung und Ersetzung durch einen neuen Staat, der den neuen politischen Grundsätzen entsprechen sollte, zu einer ihrer kollektiven Zwecke.


Wie gesagt, das Politische beginnt in der Tat nicht erst mit der Existenz von Staaten (staatlicher Institutionen).

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ein Nationenbegriff, der die gemeinsame Abstammung zum entscheidenden Kriterium macht, kann aber eben gar nicht rein deskriptiv sein, weil er Nationen, die sich selbst nicht so bestimmen, die Existenz absprechen muss. Da solche Nationen empirisch aber durchaus existieren, kann dieses Absprechen nur normativ zu verstehen sein: als Absprechung des Existenzrechts bzw. weicher formuliert als normative Forderung, sich doch bitte anders zu definieren als sie es tun.


Gut, es gibt verschiedene Definitionen, und die Entscheidung für eine davon und gegen die anderen geht mit einem (aus bestimmten Gründen gefällten) Werturteil einher.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Mir ist nicht klar, was du meinst – dass Nationen genauso wenig existieren wie Götter?

Gewissermaßen. Es ging hier ja um den metaphysischen Grund der jeweiligen Existenz. Ich bestreite, dass es einen solchen gibt. Dass Götter innerhalb des kollektiven Mythos der Gläubigen als mythologische Figuren existieren, bestreitet wohl niemand. Was bestritten wird, ist, dass sie noch irgendeine Existenz außerhalb dessen hätten. Ebenso bei Nationen, allerdings muss man dort den kollektiven Mythos durch das kollektive politische Handeln ersetzen - was natürlich eine materiell "wirklichere" Grundlage ist als Letzterer.


Was bloß einer falschen Erzählung oder Sage nach existiert, existiert überhaupt nicht. Fiktive Existenz ist keine Form von Existenz, sondern Nichtexistenz!

Dass es Nationalmythen gibt, denen nichts Objektiv-Reales entspricht, ist unbestritten. Und wenn man sagt, dass Nationen keine subjektiven Fiktionen, sondern Teil der sozialen Realität sind, dann ist damit nicht gemeint, dass sie oder die anderen sozialen Gebilde (Institutionen oder Organisationen) unabhängig vom Denken, Fühlen, Wollen und Handeln von Subjekten oder Personen existieren (so wie Ozeane und Planeten).

Gesellschaftliche Tatsachen und die gesellschaftliche Wirklichkeit als Ganzes sind zwar übersubjektiv oder überindividuell in dem Sinne, dass sie nicht von einem bestimmten Subjekt oder Individuum abhängen; aber sie sind nicht unabhängig von allen Subjekten oder Individuen. Die soziale Realität ist also eine trans- oder intersubjektive Realität, aber keine gänzlich objektive wie die physische, weil alle sozialen Institutionen und Organisationen durch das Denken, Fühlen, Wollen und Handeln von Personen erschaffen und aufrechterhalten werden (Das soll allerdings nicht heißen, dass Personen/Subjekte und die soziale Realität nicht Teil der physischen, natürlichen Realität sind.)

Ein radikal soziobiologisch argumentierender Nationalist könnte einwenden, dass es sich bei Nationen (und Ethnien) um ursprüngliche natürliche Gruppen handelt, die anhand ganz objektiver (d.h. nicht soziokultureller) Kriterien identifiziert und klassifiziert werden können.

"Die Position des 'sociobiological primordialism' geht, wie der Name schon sagt, davon aus, dass die Basis ethnischer Beziehungen durch biologische und damit genetisch bedingte Verwandschafts- und Abstammungsverhältnisse entsteht. Soziobiologische Primordialisten begreifen Ethnien als ausgedehnte Verwandtschaftsgruppen, deren ursprüngliche Bindungen nicht nur auf kulturellen Gemeinsamkeiten, sondern primär auf genetischen Verwandtschaftsgraden beruhen. Ethnizität wird in diesem Ansatz somit als 'natürlicher' Ausdruck der genetischen Prädisposition des Menschen verstanden, wodurch ein biologischer Determinismus ethnischer Bindungen unterstellt wird, der in der Praxis so nicht bestätigt werden kann und dem durch implizite Prämissen des soziobiologischen Modells, wie beispielsweise der Annahme, dass ethnische Bindungen auflösbar und veränderbar sind, selbst widersprochen wird."

(Wettach-Zeitz, Tania. Ethnopolitische Konflikte und interreligiöser Dialog. Stuttgart: Kohlhammer, 2008. S. 20)

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Für diese Diskussion ist allerdings nur ein essenzialistischer Rassebegriff überhaupt von Relevanz, weil ein nicht-essenzialistischer Rassebegriff nicht zur Begründung (oder Unterminierung) der Nation als Form kollektiver Zwecksetzung und Willensbildung und kollektiven Handelns herangezogen werden kann. Wenn schon nicht klar ist, wieviele Rassen es überhaupt gibt und wie sie ineinander übergehen, dann lässt sich auch nicht sagen, wie eine Rasse ein Kollektiv bilden können soll, das zur politischen Willensbildung fähig ist.


Ja, die sogenannte kaukasische Rasse ist sicher keine Nation.
Reinheitsfanatische ethnistische oder rassistische Nationalisten, die auf glasklare und messerscharfe Grenzen (zwischen Wir und Sie, Freund und Feind) größten Wert legen und "Mischvölker" verabscheuen, haben immer das grundsätzliche Problem der objektiven Abgrenzung und Unterscheidung von Ethnien und Rassen, zumal erschwerend hinzukommt, dass es ja seit langem interethnische und zwischenrassische Fortpflanzung gibt.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2145098) Verfasst am: 30.07.2018, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Das geltende Recht gründet auf einem anti-ethnistischen Verständnis von Nationalität, dem zufolge eine Nation eine reine Staatsangehörigkeitsgemeinschaft ist und keine völkische Abstammungsgemeinschaft. Diese Auffassung wird von Ethnonationalisten abgelehnt, die nicht bestreiten, dass man seine Staatsangehörigkeit wechseln kann, sondern dass ein solcher Wechsel ein Wechsel der Nationalität, der Volkszugehörigkeit ist.


.....und die dadurch letztlich Staatsbürgerschaften erster und zweiter Klasse schaffen. Das ist naemlich die Konsequenz aus einer solchen Unterscheidung.


Es kommt darauf an, denn ein Nationalist, der einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger abspricht, ein Mitglied der deutschen Nation zu sein, spricht ihm damit nicht unbedingt seine Rechte als deutscher Staatsbürger ab.
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vrolijke
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Beitrag(#2145099) Verfasst am: 30.07.2018, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Das geltende Recht gründet auf einem anti-ethnistischen Verständnis von Nationalität, dem zufolge eine Nation eine reine Staatsangehörigkeitsgemeinschaft ist und keine völkische Abstammungsgemeinschaft. Diese Auffassung wird von Ethnonationalisten abgelehnt, die nicht bestreiten, dass man seine Staatsangehörigkeit wechseln kann, sondern dass ein solcher Wechsel ein Wechsel der Nationalität, der Volkszugehörigkeit ist.


.....und die dadurch letztlich Staatsbürgerschaften erster und zweiter Klasse schaffen. Das ist naemlich die Konsequenz aus einer solchen Unterscheidung.


Es kommt darauf an, denn ein Nationalist, der einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger abspricht, ein Mitglied der deutschen Nation zu sein, spricht ihm damit nicht unbedingt seine Rechte als deutscher Staatsbürger ab.

Nach wie viel Generationen wird aus einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger einen deutschstämmigen?
Wie misst man sowas?
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beachbernie
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Beitrag(#2145100) Verfasst am: 30.07.2018, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Das geltende Recht gründet auf einem anti-ethnistischen Verständnis von Nationalität, dem zufolge eine Nation eine reine Staatsangehörigkeitsgemeinschaft ist und keine völkische Abstammungsgemeinschaft. Diese Auffassung wird von Ethnonationalisten abgelehnt, die nicht bestreiten, dass man seine Staatsangehörigkeit wechseln kann, sondern dass ein solcher Wechsel ein Wechsel der Nationalität, der Volkszugehörigkeit ist.


.....und die dadurch letztlich Staatsbürgerschaften erster und zweiter Klasse schaffen. Das ist naemlich die Konsequenz aus einer solchen Unterscheidung.


Es kommt darauf an, denn ein Nationalist, der einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger abspricht, ein Mitglied der deutschen Nation zu sein, spricht ihm damit nicht unbedingt seine Rechte als deutscher Staatsbürger ab.


Und was soll dann diese Unterscheidung?

Beispiel Israel: Dort wird diese Unterscheidung getroffen und daraus unterschiedliche Rechte fuer beide Gruppen abgeleitet. Sowas geht ganz automatisch, weil sonst sofort die Frage aufgeworfen wird, weshalb ein Staatsbürger, der nicht der eigenen Nation angehört, die gleichen Rechte haben soll wie einer der dieser angehört und spätestens wenn die demographische Entwicklung dahin geht, dass die Staatsbürger der eigenen Nationalität in die Minderheit zu geraten drohen, werden die niederen Instinkte im Staatsvolk wach und der Ruf nach Gegenmassnahmen laut.
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Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 30.07.2018, 22:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2145101) Verfasst am: 30.07.2018, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach wie viel Generationen wird aus einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger einen deutschstämmigen? Wie misst man sowas?


Gute Frage – schwierige Frage.
Wie wird man Mitglied der deutschen Nation, ein wahrer "Volksdeutscher", wenn die deutsche Staatsangehörigkeit keine hinreichende Bedingung ist?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2145102) Verfasst am: 30.07.2018, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach wie viel Generationen wird aus einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger einen deutschstämmigen? Wie misst man sowas?


Gute Frage – schwierige Frage.


Warum muss man sowas ueberhaupt entscheiden? Reicht es nicht, wenn jemand als deutscher Staatsbürger geboren wird um der deutschen Nation anzugehören? Schliesslich ist der Begriff "Nation" vom lateinischen Wort fuer "geboren" abgeleitet.

Ansonsten entsteht sehr schnell Bedarf fuer die "Algebra des Unmenschen": Was ist naemlich, wenn jemand mütterlicherseits deutsche und väterlicherseits türkische Vorfahren hat? Ist er dann "Halbdeutscher" und "Halbtürke" in Personalunion? etc.

Als man schon einmal von "Halbjuden", "Dreivierteljuden" etc. sprach ging das nicht gut aus, weil solche Unterscheidungen unterschiedliche Rechte fast zwangsläufig sich ziehen.


Ein weiteres Beispiel dafuer wie sowas laeuft ist die Praxis mancher kanadischer First Nations das sogenannte "blood quantum" zu ermitteln. Ursprünglich wurde dieser Blödsinn mal von der kanadischen Regierung entwickelt um zu entscheiden, wer "rechtmaessig" als Ureinwohner gelten kann. Sekundär wurde das von manchen First Nations übernommen um zu ermitteln wer wieviel "echter Mohawk" oder "echter Cree" ist. Danach wird dann ermittelt wer in den Genuss welcher Vergünstigungen kommt und wer auf dem Reservat leben darf und wer nicht. Besonders bei den Mohawk gab es in den letzten Jahren mehrere Faelle gravierenden Unrechts, die es bis in die Medien schafften und die letztlich auf "zu geringem blood quantum" beruhten, wenn z.B. ein(e) Mohawk aus dem gemeinsamen Haus im Reservat vertrieben wurde als sein/ihre Partner(in) verstarb und irgendjemand feststellte, dass "2% blood quantum" fehlten um das Recht zu haben ohne Ehepartner mit höherem "blood quantum" im Reservat zu leben.

Wer solche Unterschiede erst mal herausstellt, der hat schon mehr als den halben Weg zu entsprechend unterschiedlichen Rechten zurückgelegt.

Deshalb laesst man das besser von Anfang an sein, weil ausser zur Spaltung einer Gesellschaft ist das zu rein gar nichts nütze.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15976
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2145103) Verfasst am: 30.07.2018, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Das geltende Recht gründet auf einem anti-ethnistischen Verständnis von Nationalität, dem zufolge eine Nation eine reine Staatsangehörigkeitsgemeinschaft ist und keine völkische Abstammungsgemeinschaft. Diese Auffassung wird von Ethnonationalisten abgelehnt, die nicht bestreiten, dass man seine Staatsangehörigkeit wechseln kann, sondern dass ein solcher Wechsel ein Wechsel der Nationalität, der Volkszugehörigkeit ist.


.....und die dadurch letztlich Staatsbürgerschaften erster und zweiter Klasse schaffen. Das ist naemlich die Konsequenz aus einer solchen Unterscheidung.


Es kommt darauf an, denn ein Nationalist, der einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger abspricht, ein Mitglied der deutschen Nation zu sein, spricht ihm damit nicht unbedingt seine Rechte als deutscher Staatsbürger ab.


Stellst Du damit darauf ab, daß Katholiken und Sozialdemokraten von Bismarck "zeitweise" zu "Reichsfeinden" erklärt wurden, denen unterstellt wurde, sie würden sich viel eher durch ihr Bekenntnis zu ihrer Glaubens- bzw. zur Parteiilehre definieren als durch ihre Zugehörigkeit zur Nation?

Ich habe nicht gehört, daß damals Menschen einfach so von der Geheimpolizei abgeholt wurden, weil sie katholisch waren. Andererseits ist der Nationalismus ja ein System, das nicht nur auf Ab-, sondern auch auf Ausgrenzung beruht: Diese Vorstellung der "Reichsfeinde" wurde ja von Bismarck aktiviert, mit dem Ziel, die Einigkeit der Nation zu stärken, und dazu brauchte er äußere oder innere "Feinde".


Myron hat folgendes geschrieben:
Wie wird man Mitglied der deutschen Nation, ein wahrer "Volksdeutscher", wenn die deutsche Staatsangehörigkeit keine hinreichende Bedingung ist?


(1) Ich schieße ja gerne mal übers Ziel hinaus: Siehst Du, und da kommen dann diese Begriffe: Es gab Leute, die Menschen ausgrenzen wollten, die schon seit Jahrhunderten im Land gelebt hatten und - sobald ihnen auferlegte Zwänge gefallen waren - assimiliert waren. Und weil Blutuntersuchungen, Augenfarbentafeln und so weiter ihnen partout keine Abgrenzung lieferten, haben sie sich in der Regel mit der Religionszugehörigkeit der Großeltern "beholfen", und anhand dieser die Repressalien, die demjenigen angediehen wurden, gewissermaßen "arithmetisch abgerechnet".


(2) Mag sein, daß man von Staatsbürgern auch ein "Bekenntnis zu deutschen Wertvorstellungen" abfordern möchte, aber man weiß nicht so genau, was das sein soll: Bei einigen Leuten denkt man, die würden nur als "deutsch" anerkennen, was auch in Lederhose im Schützenverein mitmarschiert und Spanferkel zum Weißbier ißt. (Wenn dem so wäre, sollte ich mir vielleicht eine Wohnung in einem Nachbarland suchen?) Oder man kommt über Generationen gar nicht rein, weil ja die "Mentalität" (= Hautfarbe, Religion etc.) nicht stimmt.

Andererseits würde, wenn man zum Beispiel auf einem Bekenntnis zur Menschenwürde o.ä. besteht (und es als eine große Stärke einer Nation ansieht, daß ihr angehören kann, wer sich dem verpflichtet fühlt), jemand, der so beurteilen würde, dann vielleicht aus der Sicht Mancher wieder nicht so ganz dazugehören (bzw. könnten froh sein, daß sie die Staatsbürgerschaft qua Geburt bekommen haben)...
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 30.07.2018, 23:36, insgesamt einmal bearbeitet
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2145105) Verfasst am: 30.07.2018, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach wie viel Generationen wird aus einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger einen deutschstämmigen? Wie misst man sowas?


Gute Frage – schwierige Frage.
Wie wird man Mitglied der deutschen Nation, ein wahrer "Volksdeutscher", wenn die deutsche Staatsangehörigkeit keine hinreichende Bedingung ist?

Kommt halt drauf an, wie man sich ins "Zielvolk" integriert.
Nimm mal zwei Extreme: Özil und Akif Pirincci. Beide mit türkischem Mihigru.
Ersterer scheint irgendwie nie hier angekommen zu sein, letzterer ist schon so deutsch, dass er sogar im AfD-Milieu ankommt.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2145106) Verfasst am: 30.07.2018, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach wie viel Generationen wird aus einem nichtdeutschstämmigen Staatsbürger einen deutschstämmigen? Wie misst man sowas?


Gute Frage – schwierige Frage.
Wie wird man Mitglied der deutschen Nation, ein wahrer "Volksdeutscher", wenn die deutsche Staatsangehörigkeit keine hinreichende Bedingung ist?

Kommt halt drauf an, wie man sich ins "Zielvolk" integriert.
Nimm mal zwei Extreme: Özil und Akif Pirincci. Beide mit türkischem Mihigru.
Ersterer scheint irgendwie nie hier angekommen zu sein, letzterer ist schon so deutsch, dass er sogar im AfD-Milieu ankommt.


Ist schon eine sehr aufschlussreiche Bemerkung Deinerseits, wenn man wissen will, was Du so unter "deutsch" verstehst. zwinkern
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2145109) Verfasst am: 30.07.2018, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:

[...]
Nimm mal zwei Extreme: Özil und Akif Pirincci. Beide mit türkischem Mihigru.
Ersterer scheint irgendwie nie hier angekommen zu sein, letzterer ist schon so deutsch, dass er sogar im AfD-Milieu ankommt.

Den AfD-lern kannst du auch ne somalische Bahnschwelle hinstellen, wo draufsteht "Pegida gutt". Die wird sofort eingedeutscht Sehr glücklich
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2145110) Verfasst am: 30.07.2018, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

(2) Mag sein, daß man von Staatsbürgern auch ein "Bekenntnis zu deutschen Wertvorstellungen" abfordern möchte, aber man weiß nicht so genau, was das sein soll: Bei einigen Leuten denkt man, die würden nur als "deutsch" anerkennen, was auch in Lederhose im Schützenverein mitmarschiert und Spanferkel zum Weißbier ißt. (Wenn dem so wäre, sollte ich mir vielleicht eine Wohnung in einem Nachbarland suchen?)

Dazu würde es reichen, aus Bayern wegzuziehen zynisches Grinsen
Critic hat folgendes geschrieben:

Oder man kommt über Generationen gar nicht rein, weil ja die "Mentalität" (= Hautfarbe, Religion etc.) nicht stimmt.

Es kommt weniger auf einzelne Details an.
Wenn Zuwanderer aber das meiste von dem ablehnen, was hierzulande im Mittel als normal gilt,
dann braucht man sich über Ablehnung von seiten der schon länger hier lebenden nicht wundern.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2145111) Verfasst am: 31.07.2018, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wie wird man Mitglied der deutschen Nation, ein wahrer "Volksdeutscher", wenn die deutsche Staatsangehörigkeit keine hinreichende Bedingung ist?

Kommt halt drauf an, wie man sich ins "Zielvolk" integriert.
Nimm mal zwei Extreme: Özil und Akif Pirincci. Beide mit türkischem Mihigru.
Ersterer scheint irgendwie nie hier angekommen zu sein, letzterer ist schon so deutsch, dass er sogar im AfD-Milieu ankommt.


Worin genau besteht die "Integration" ins deutsche Volk? Durch Aneignung des soziokulturellen Habitus der Volksdeutschen? Aber worin genau besteht der deutsche Habitus? Gibt es so etwas wie den (typischen) soziokulturellen Habitus der Deutschen überhaupt? Falls ja, was genau muss man denken und glauben, und wie genau muss man sich verhalten, um ihn zu haben? Ist das Christentum ein wesentlicher Teil von ihm? (Dann wäre ich als Atheist trotz meiner historisch-genealogischen Deutschstämmigkeit kein Volksdeutscher.) So kommt man von einer Frage zur nächsten…
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2145112) Verfasst am: 31.07.2018, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
[...]
Wenn Zuwanderer aber das meiste von dem ablehnen, was hierzulande im Mittel als normal gilt,...

Das ist schon wieder so ein blödsinniger Hetz-Satz von dir.
Zähl mal auf und belege.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15976
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2145113) Verfasst am: 31.07.2018, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

[...]
Nimm mal zwei Extreme: Özil und Akif Pirincci. Beide mit türkischem Mihigru.
Ersterer scheint irgendwie nie hier angekommen zu sein, letzterer ist schon so deutsch, dass er sogar im AfD-Milieu ankommt.

Den AfD-lern kannst du auch ne somalische Bahnschwelle hinstellen, wo draufsteht "Pegida gutt". Die wird sofort eingedeutscht Sehr glücklich


Das Problem ist: Es liegt zwar nahe, die Leute als Idioten anzusehen, aber diese Vorstellungen sprechen ja in unterschiedlicher Intensität bundesweit so in dem Rahmen 15%, 17.5% oder so etwas, regional sogar noch mehr potentielle Wähler an. Schafft man das, wenn man völlig an den Vorstellungen dieser Leute vorbeistichelt? Man rutscht doch sehr gezielt "mit der Maus ab".


DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wenn Zuwanderer aber das meiste von dem ablehnen, was hierzulande im Mittel als normal gilt,
dann braucht man sich über Ablehnung von seiten der schon länger hier lebenden nicht wundern.


Der Punkt ist ja, daß man die Leute u.U. gar nicht fragt, was für Vorstellungen sie eigentlich haben, sondern sie ex ante be-urteilt.

(Ein Beispiel, worüber ich heute auch im Forum gelesen hatte, betraf etwa, was Schüler in Syrien in Bezug auf Israel beigebracht würde. Neulich habe ich mal einen Bericht zu einer Tagung gehört, bei der auch ein Flüchtling dozierte, daß auch in der Regierungspropaganda schon getrennt werde: (Was ein Regime natürlich sagt und wie es dann konkret handelt, ist ja offenbar zweierlei: Denn das Regime Assad konnte ja auch verbreiten, die Rebellen seien alle so böse und würden die Menschen in den umlagerten Städten nur terrorisieren, aber selbst auch Folterknäste unterhalten.) Politische Aussagen kämen demnach schon vor, aber eben keine antisemitischen Aussagen.)
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Myron
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Beitrag(#2145114) Verfasst am: 31.07.2018, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Warum muss man sowas ueberhaupt entscheiden? Reicht es nicht, wenn jemand als deutscher Staatsbürger geboren wird um der deutschen Nation anzugehören? Schliesslich ist der Begriff "Nation" vom lateinischen Wort fuer "geboren" abgeleitet.


Tja, die Frage ist eben, ob eine rein politisch-juristische Auffassung von Nationalität als Staatsbürgerschaft/Staatsangehörigkeit hinreichend und zufriedenstellend ist. Eine Nation wird damit ohne jegliche Rücksicht auf ethnische und kulturelle Aspekt auf ein Staatsvolk, d.h. auf die Gesamtheit der Personen mit derselben Staatsangehörigkeit, reduziert, was u.a. bedeuten würden, dass es ohne Staaten keine Nationen gibt. Der Begriff einer staatenlosen Nation (z.B. die Kurden) wäre somit selbstwidersprüchlich.
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schtonk
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Beitrag(#2145115) Verfasst am: 31.07.2018, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
[...](Dann wäre ich als Atheist trotz meiner historisch-genealogischen Deutschstämmigkeit kein Volksdeutscher.)

Das hat weder mit Atheismus noch mit deinem historisch-genealogischen Geschwurbel was zu tun:

Zitat:
Volksdeutsche war in der Zeit des Nationalsozialismus eine Bezeichnung für außerhalb des Deutschen Reichs in den Grenzen von 1937 und Österreichs lebende Personen deutscher Volkszugehörigkeit und nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, vor allem in Ost- und Südosteuropa. Davor war es üblich, sie als „Auslandsdeutsche“ zu bezeichnen.[1]

Nach 1945 wurden das Reichsbürgergesetz von 1935 und die zugehörigen Verordnungen, die den nationalsozialistischen Begriff der Volkszugehörigkeit auf „deutsches und artverwandtes Blut“ zurückführten, außer Kraft gesetzt. Der Volksbund der Deutschen im Ausland, der für die SS die politischen Organisationen der „Volksdeutschen“ geführt hatte, wurde 1945 mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Volksdeutsche


Myron hat folgendes geschrieben:
... So kommt man von einer Frage zur nächsten…

zB zu der, ob du dir im Klaren darüber bist, mit welchen faschistoiden Begriffen du hier operierst.
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Myron
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Beitrag(#2145116) Verfasst am: 31.07.2018, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
(2) Mag sein, daß man von Staatsbürgern auch ein "Bekenntnis zu deutschen Wertvorstellungen" abfordern möchte, aber man weiß nicht so genau, was das sein soll: Bei einigen Leuten denkt man, die würden nur als "deutsch" anerkennen, was auch in Lederhose im Schützenverein mitmarschiert und Spanferkel zum Weißbier ißt. (Wenn dem so wäre, sollte ich mir vielleicht eine Wohnung in einem Nachbarland suchen?) Oder man kommt über Generationen gar nicht rein, weil ja die "Mentalität" (= Hautfarbe, Religion etc.) nicht stimmt.

Andererseits würde, wenn man zum Beispiel auf einem Bekenntnis zur Menschenwürde o.ä. besteht (und es als eine große Stärke einer Nation ansieht, daß ihr angehören kann, wer sich dem verpflichtet fühlt), jemand, der so beurteilen würde, dann vielleicht aus der Sicht Mancher wieder nicht so ganz dazugehören (bzw. könnten froh sein, daß sie die Staatsbürgerschaft qua Geburt bekommen haben)...


Wenn man unter einer Nation nichts weiter als eine ethische Wertegemeinschaft versteht, dann wird der Nationenbegriff bedeutungslos. Es kann ja trans-/internationale Wertegemeinschaften geben, und die gesamte Menschheit kann eine Wertegemeinschaft bilden.
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DonMartin
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Beitrag(#2145117) Verfasst am: 31.07.2018, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Worin genau besteht die "Integration" ins deutsche Volk? Durch Aneignung des soziokulturellen Habitus der Volksdeutschen? Aber worin genau besteht der deutsche Habitus? Gibt es so etwas wie den (typischen) soziokulturellen Habitus der Deutschen überhaupt?

Das allermindeste wäre mal, halbwegs ordentliches Deutsch zu lernen.
Kanak Sprak in der dritten Generation ist nicht grade integrationsfördernd.
Das Beispiel Pirincci zeigt ja, dass man das auch unter weniger günstigen Umständen hinbekommt.
Myron hat folgendes geschrieben:

Falls ja, was genau muss man denken und glauben, und wie genau muss man sich verhalten, um ihn zu haben? Ist das Christentum ein wesentlicher Teil von ihm? (Dann wäre ich als Atheist trotz meiner historisch-genealogischen Deutschstämmigkeit kein Volksdeutscher.) So kommt man von einer Frage zur nächsten…

Es ist bestimmt einfacher, aufzuzählen. was man besser nicht machen sollte.
Was zB Religion betrifft, ist es in Europa mittlerweile üblich, sie als Privatsache zu betrachten,
die im öffentlichen Raum kaum noch eine Rolle spielt.
Unverbindliches Hobby, Lifestyle-Produkt, mit dem man seinem Gegenüber nicht ins Gesicht springt.
Das ist mMn eine der grossen europäischen Errungenschaften ("Werte" meinetwegen),
die uns vermutlich weitere 30jährige Kriege erspart hat.
Im krassen Gegensatz dazu der totalitäre Islam. Der passt nicht.
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Critic
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Beitrag(#2145118) Verfasst am: 31.07.2018, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Warum muss man sowas ueberhaupt entscheiden? Reicht es nicht, wenn jemand als deutscher Staatsbürger geboren wird um der deutschen Nation anzugehören? Schliesslich ist der Begriff "Nation" vom lateinischen Wort fuer "geboren" abgeleitet.


Tja, die Frage ist eben, ob eine rein politisch-juristische Auffassung von Nationalität als Staatsbürgerschaft/Staatsangehörigkeit hinreichend und zufriedenstellend ist. Eine Nation wird damit ohne jegliche Rücksicht auf ethnische und kulturelle Aspekt auf ein Staatsvolk, d.h. auf die Gesamtheit der Personen mit derselben Staatsangehörigkeit, reduziert, was u.a. bedeuten würden, dass es ohne Staaten keine Nationen gibt. Der Begriff einer staatenlosen Nation (z.B. die Kurden) wäre somit selbstwidersprüchlich.


Ich hatte gerade spontan so sinniert: Würde die Aussage Sinn ergeben, man möchte beispielsweise Kurde werden?

Einerseits könnte man denken, das würde wenig Sinn ergeben, man könnte vielleicht Bürger eines entsprechenden Staates werden, aber wenn es den Staat nicht gibt? (Allerdings kann offenbar ein deutscher Staatsbürger sehr wohl sagen, er sei Kurde, und ein Kurde, der türkischer Staatsbürger ist, sogar seine Staatsbürgerschaft nicht so toll finden.)

Andererseits waren wir aber auch schon bei dem Punkt, daß sich offenbar auch ein "Nationalbewußtsein" entwickeln kann, ohne daß es einen entsprechenden Staat schon gibt, bzw. das Zusammengehörigkeitsgefühl sich nicht mit den Staatsgrenzen deckt:

Man möchte dementsprechend Teil einer Nation sein, und das kann letzten Endes zur Bildung eines entsprechenden Staates führen, wenn diese Bewegung groß genug wird und das (mit welchen Mitteln jeweils auch immer) durchsetzen kann. Also muß doch vorher an irgendeinem Punkt dieser Entschluß gefallen sein... Am Kopf kratzen (ja, zum Teil willentlich, zum Teil sind die Leute letztlich "zugewiesen" worden (*)).

(Wahrscheinlich hätte ein Suebe oder ein Thüringer im frühen Mittelalter es auch abwegig gefunden, wenn man ihn "thuisc" genannt hätte? Während ab der Zeit der Aufklärung und dann später im 19.Jahrhundert so eine Vorstellung, daß man "deutsch" sei, sich ja so langsam verbreitete. Andererseits ein Franke, der auf der einen Rheinseite lebte, hätte vielleicht mit dem Kopf geschüttelt, wenn man ihm gesagt hätte, er gehöre zu einer anderen "Nation" als ein Franke auf der anderen Rheinseite.)



_____________
(*) Da könnte ich mich natürlich auch fragen, was jetzt eine spezifische Zugehörigkeit a. über mich aussagt, b. wert ist und c. wozu sie mich verpflichtet, der ich - qua Geburt, qua irgendwelcher Grenzverschiebungen durch Kriege, qua "cuius regio, eius religio" o.ä. - "zugewiesen" werde.
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Zuletzt bearbeitet von Critic am 31.07.2018, 01:06, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Myron
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Beitrag(#2145119) Verfasst am: 31.07.2018, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
…zB zu der, ob du dir im Klaren darüber bist, mit welchen faschistoiden Begriffen du hier operierst.


Wenn ich diskutieren und argumentieren will, muss ich notwendigerweise Begriffe verwenden; und ich bin nicht dazu verpflichtet, einen Begriff nicht zu verwenden, nur weil er auch von Faschisten verwendet wird/wurde. Mit deren Ideologie habe ich nichts am Hut! Und ich muss den betreffenden Begriff ja nicht in ihrem Sinn verwenden.
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beachbernie
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Beitrag(#2145121) Verfasst am: 31.07.2018, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

(2) Mag sein, daß man von Staatsbürgern auch ein "Bekenntnis zu deutschen Wertvorstellungen" abfordern möchte, aber man weiß nicht so genau, was das sein soll: Bei einigen Leuten denkt man, die würden nur als "deutsch" anerkennen, was auch in Lederhose im Schützenverein mitmarschiert und Spanferkel zum Weißbier ißt. (Wenn dem so wäre, sollte ich mir vielleicht eine Wohnung in einem Nachbarland suchen?)

Dazu würde es reichen, aus Bayern wegzuziehen zynisches Grinsen
Critic hat folgendes geschrieben:

Oder man kommt über Generationen gar nicht rein, weil ja die "Mentalität" (= Hautfarbe, Religion etc.) nicht stimmt.

Es kommt weniger auf einzelne Details an.
Wenn Zuwanderer aber das meiste von dem ablehnen, was hierzulande im Mittel als normal gilt,
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Was ist denn eigentlich "normal"?

Irgendwo habe ich das Gefühl, dass unser beider Vorstellungen davon sehr weit auseinanderliegen.

Wessen "normal" soll denn jetzt als Masstab gelten? Deines? Meines? Oder das vom AD?
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beachbernie
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Beitrag(#2145122) Verfasst am: 31.07.2018, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Warum muss man sowas ueberhaupt entscheiden? Reicht es nicht, wenn jemand als deutscher Staatsbürger geboren wird um der deutschen Nation anzugehören? Schliesslich ist der Begriff "Nation" vom lateinischen Wort fuer "geboren" abgeleitet.


Tja, die Frage ist eben, ob eine rein politisch-juristische Auffassung von Nationalität als Staatsbürgerschaft/Staatsangehörigkeit hinreichend und zufriedenstellend ist. Eine Nation wird damit ohne jegliche Rücksicht auf ethnische und kulturelle Aspekt auf ein Staatsvolk, d.h. auf die Gesamtheit der Personen mit derselben Staatsangehörigkeit, reduziert, was u.a. bedeuten würden, dass es ohne Staaten keine Nationen gibt. Der Begriff einer staatenlosen Nation (z.B. die Kurden) wäre somit selbstwidersprüchlich.



Also mir persönlich reicht ein Staat mit seiner Verfassung als gemeinsamer Grundlage schon voellig aus. Da braucht es keinen Blut-und-Boden-Kitt obendrauf.

Wer sich in der Verfassung eines Staates wiederfindet, der soll unabhängig von Herkunft/Hautfarbe/Religiob dort gleichberechtigt leben koennen. Wem die Verfassung eines Staates gar zu sehr zuwider ist, der sollte sich besser was anderes suchen um dort zu leben. Das gilt fuer Zugezogene wie Alteingesessene gleichermassen.

Natuerlich sollte es sich dabei um eine Verfassung handeln, die ethnisch/religioes neutral ist, damit es auch jedem moeglich ist sich damit zu identifizieren, der die in ihr enthaltenen Grundwerte teilen kann.
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beachbernie
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Beitrag(#2145123) Verfasst am: 31.07.2018, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Worin genau besteht die "Integration" ins deutsche Volk? Durch Aneignung des soziokulturellen Habitus der Volksdeutschen? Aber worin genau besteht der deutsche Habitus? Gibt es so etwas wie den (typischen) soziokulturellen Habitus der Deutschen überhaupt?

Das allermindeste wäre mal, halbwegs ordentliches Deutsch zu lernen.
Kanak Sprak in der dritten Generation ist nicht grade integrationsfördernd.
Das Beispiel Pirincci zeigt ja, dass man das auch unter weniger günstigen Umständen hinbekommt.


Das haette zumindest schon mal einen grossen Vorteil. Man koennte einem ganzen Haufen Nazis und sonstigem rechten Gesocks ohne die Generationen zu zählen die Tür zeigen. Sehr glücklich
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Myron
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Beitrag(#2145124) Verfasst am: 31.07.2018, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Es ist bestimmt einfacher, aufzuzählen. was man besser nicht machen sollte. Was zB Religion betrifft, ist es in Europa mittlerweile üblich, sie als Privatsache zu betrachten, die im öffentlichen Raum kaum noch eine Rolle spielt.


Das sehen die meisten christlichen Politiker anders. Wenn z.B. die CSU in ihrem Grundsatzprogramm Folgendes schreibt, dann ist das Ausdruck der Überzeugung, dass Religion keineswegs Privatsache ist, sondern eine gesellschaftgestaltende und -bestimmende soziale und politische Kraft:

"Das C in unserer Partei steht für die christliche Werteorientierung. Unsere Grundwerte leiten sich aus dem christlichen Menschenbild ab. Auf Basis dieser Werte gestalten wir eine Ordnung, die ein Leben in Würde, Freiheit und Verantwortung ermöglicht."

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Im krassen Gegensatz dazu der totalitäre Islam. Der passt nicht.


Ich mag den Islam auch nicht und betrachte ihn als totalitäre Ideologie. Was ich beispielsweise aber auch nicht mag und auch totalitär finde, ist das Söder'sche Kreuzaufhängungsgesetz in Bayern, das Ausdruck eines christlichen Staatstheismus ist. Es gibt nicht nur den politischen Islam, sondern auch das politische Christentum! Es gibt nicht nur Islamisten, sondern auch Christianisten! Was es zurzeit allerdings nicht gibt, sind christianistische Terroristen.
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Myron
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Beitrag(#2145125) Verfasst am: 31.07.2018, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Kanak Sprak in der dritten Generation ist nicht grade integrationsfördernd.


Ja, aber sie fördert immerhin die Vielfalt der deutschen Sprachkultur, was einem Nationalisten eigentlich recht sein müsste. (Zur deutschen Sprachkultur gehört nämlich keineswegs nur die Hochsprache, sondern auch alle Dialekte und Jargons.)
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DonMartin
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Beitrag(#2145126) Verfasst am: 31.07.2018, 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das haette zumindest schon mal einen grossen Vorteil. Man koennte einem ganzen Haufen Nazis und sonstigem rechten Gesocks ohne die Generationen zu zählen die Tür zeigen. Sehr glücklich

Der kleine Akif kann ihnen ja Nachhilfe geben.
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