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rabenkrähe Gast
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(#218286) Verfasst am: 23.11.2004, 04:32 Titel: Gläubiges Gezerre |
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Mal ne Frage in die Runde:
Ich erlebe hier viele in geradezu verzweifelten Glaubenskrämpfe, beziehungsweise Glaubensabkehrungskrämpfen.
Warum ist das eigentlich so?
Der Glaube an sich ist ja nichts schlechtes, er erleichtert vieles, sonst gäbe es ihn nicht. Releigionen und Weltanschauungen sind auch erstmal völlig harmlos, sie geben halt Menschen, die einen Sinn nicht aus sich entwickeln können, einen solchen.
Fatal wird der Glaube erst dann, wenn die Macht sich seiner bedient.
Es ist sowas von egal, ob jemand Christ oder Mohammedaner, Bapteuse oder Veganer, Faschist oder Liberaler, Kommunist oder Buddhist, Nudist oder Modellist ist, der Dreck kommt immer in der gleichen Art daher, als Macht, die sich Gläubigkeit und Ideologie zunutze macht, um eigene Interessen durch die Unterdrückung anderer durchzudrücken.
Warum also auf den Koran schimpfen, oder auf die Katholen, auf wen auch immer, die einfachen Menschen meinen es meist sehr gut, sind engagiert, und diejenigen, die sie benutzen, die Mächtigen halt, legen immer wieder die gleichen Widerwärtigkeiten an den Tag, egal unter welchem Namen.
Warum also das Gekrampfe um die Gläubigkeit, müßte die Gegnerschaft doch eigentlich der Variante Macht und Machtmißbrauch gelten.
bin rabenkrähe
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#218296) Verfasst am: 23.11.2004, 05:12 Titel: Re: Gläubiges Gezerre |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Mal ne Frage in die Runde:
Ich erlebe hier viele in geradezu verzweifelten Glaubenskrämpfe, beziehungsweise Glaubensabkehrungskrämpfen.
Warum ist das eigentlich so?
Der Glaube an sich ist ja nichts schlechtes, er erleichtert vieles, sonst gäbe es ihn nicht. Releigionen und Weltanschauungen sind auch erstmal völlig harmlos, sie geben halt Menschen, die einen Sinn nicht aus sich entwickeln können, einen solchen.
Fatal wird der Glaube erst dann, wenn die Macht sich seiner bedient.
Es ist sowas von egal, ob jemand Christ oder Mohammedaner, Bapteuse oder Veganer, Faschist oder Liberaler, Kommunist oder Buddhist, Nudist oder Modellist ist, der Dreck kommt immer in der gleichen Art daher, als Macht, die sich Gläubigkeit und Ideologie zunutze macht, um eigene Interessen durch die Unterdrückung anderer durchzudrücken.
Warum also auf den Koran schimpfen, oder auf die Katholen, auf wen auch immer, die einfachen Menschen meinen es meist sehr gut, sind engagiert, und diejenigen, die sie benutzen, die Mächtigen halt, legen immer wieder die gleichen Widerwärtigkeiten an den Tag, egal unter welchem Namen.
Warum also das Gekrampfe um die Gläubigkeit, müßte die Gegnerschaft doch eigentlich der Variante Macht und Machtmißbrauch gelten.
bin rabenkrähe  |
Ich schimpfe aufs Christentum, weil es eben das Christentum ist was mich in meiner Lebenswelt beeinflusst. Mein Kind hat kein Schulfach "Marxismus", sonst würde ich auf den Marxismus schimpfen. Auf meiner Lohnsteuerkarte ist nicht vermerkt, das ich kein Gewkschaftsmitglied bin- ansonsten würde ich über die Lobby der Gewerkschaften motzen.
Natürlich ist das Engagement vs. Christentum oder Religionen im Allgemeinen ein Kampf gegen die sprichwörliche Spitze desEeisbergs.
Davon zu reden, dass "Religionen und Weltanschauungen auch erstmal völlig harmlos" seien ist jedoch ein Irrtum, denn der Machtmissbrauch ist jeweils in ihnen angelegt, sofern sie über Dogmen verfügen. Spätestens wenn es Berufsausleger der Dogmen gibt, also Berufskleriker oder Berufspolitiker o.ä. , ist der Machtmissbrauch garantierte Sache.
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#218300) Verfasst am: 23.11.2004, 06:54 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Der Glaube an sich ist ja nichts schlechtes, er erleichtert vieles, sonst gäbe es ihn nicht. |
Faschismus, Rassismus, Massenmord u.s.w. sind auch nichts Schlechtes, denn sonst gäbe es sie ja nicht...
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Fatal wird der Glaube erst dann, wenn die Macht sich seiner bedient. |
Ich glaube nicht, dass sich jemals jemand des Glaubens bedient hat. Der Glaube hat sich immer der Menschen bedient. Ich verstehe den Glauben als eine Art Lebewesen. Man darf natürlich nicht die strenge biologische Definition von Leben anwenden, aber die Weltanschauungen gehorchen allen Darwin´schen Regeln im "Kampf ums Dasein". Sie verändern sich mit der Zeit, passen sich allen aktuellen Trends und Stimmungen an und mutieren so zu anderen Arten, bekämpfen sich gegenseitig u.s.w. Man könnte den bzw. die Glauben als ein Mem oder eine Art Computervierus begreifen der das Menschliche Gehirn befällt. Der Zweck Der Religion ist es nicht den Menschen das Leben zu erleichtern, sondern allein das Überleben der eigenen Art. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich Weltanschauungen manchmal so verändern, dass sie mit den Werten die sie zur Zeit ihrer Entstehung ausmachten so gut wie nichts mehr zu tun haben? Was hatte Stalin mit Marxismus zu tun? Was ist im praktisch gelebten Christentum heute noch von den Regeln und Gesetzen des alten Testaments übrig geblieben? Dogmatische starre Weltanschauungen lehne ich ab, weil sie die Menschen infizieren, und für ihre Zwecke wie ein Krankheitserreger missbrauchen. Da ich es vorziehe gesund zu sein (abgesehen von meinem gesunden kleinen Grössenwahn, den ich sehr lieb gewonnen habe) halte ich mein Hirn sauber, und frei von allen Dogmen.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#218669) Verfasst am: 23.11.2004, 21:43 Titel: Re: Gläubiges Gezerre |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Mal ne Frage in die Runde:
Ich erlebe hier viele in geradezu verzweifelten Glaubenskrämpfe, beziehungsweise Glaubensabkehrungskrämpfen.
Warum ist das eigentlich so?
Der Glaube an sich ist ja nichts schlechtes, er erleichtert vieles |
Ich denke, es ist eher umgekehrt: Der Glaube erschwert mehr, als dass er erleichtert.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#218678) Verfasst am: 23.11.2004, 22:10 Titel: Re: Gläubiges Gezerre |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Mal ne Frage in die Runde:
Ich erlebe hier viele in geradezu verzweifelten Glaubenskrämpfe, beziehungsweise Glaubensabkehrungskrämpfen.
Warum ist das eigentlich so? |
Krämpfe ? Sehe ich eigentlich nicht so.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Der Glaube an sich ist ja nichts schlechtes, er erleichtert vieles, sonst gäbe es ihn nicht. Releigionen und Weltanschauungen sind auch erstmal völlig harmlos, sie geben halt Menschen, die einen Sinn nicht aus sich entwickeln können, einen solchen.
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Harmlos ? Schau Dich doch mal um
Der Glaube allein unterdrückt die Menschen. Das Mächtige diese Gläubigkeit für sich nutzen ist nur die logische Konsequenz. Ohne diese Gläubigkeit hätten potentielle Unterdrücker es schwerer.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#218685) Verfasst am: 23.11.2004, 22:19 Titel: |
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[1]
wir leben in einer dynamischen welt; sie evolviert.
daher kann eine sache durchaus zu gewissen zeiten vorteilhaft für die menschheit sein, jedoch zu anderen zeiten nicht.
[2]
wer den teufel mit beelzebub auszutreiben versucht, ändert nichts wesentliches.
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#218695) Verfasst am: 23.11.2004, 22:30 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | wir leben in einer dynamischen welt; sie evolviert.
daher kann eine sache durchaus zu gewissen zeiten vorteilhaft für die menschheit sein, jedoch zu anderen zeiten nicht. |
So ist das halt mit der Evulotion: Kein Plan, kein Ziel, nur Arterhaltung zählt - wie bei den Zellen, so auch bei den Religionen.
frajo hat folgendes geschrieben: | wer den teufel mit beelzebub auszutreiben versucht, ändert nichts wesentliches. |
z.B. wenn jemand vom dogmatischen Christentum zum dogmatischen Humanismus konvertiert...
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#218720) Verfasst am: 23.11.2004, 22:55 Titel: |
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dragonfly hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | wir leben in einer dynamischen welt; sie evolviert.
daher kann eine sache durchaus zu gewissen zeiten vorteilhaft für die menschheit sein, jedoch zu anderen zeiten nicht. |
So ist das halt mit der Evulotion: Kein Plan, kein Ziel, nur Arterhaltung zählt - wie bei den Zellen, so auch bei den Religionen. | "arterhaltung zählt" klingt mir zu teleologisch.
sprechen wir lieber von den "strange attractors" der biologischen evolution auf dem lokalen planeten.
Zitat: | frajo hat folgendes geschrieben: | wer den teufel mit beelzebub auszutreiben versucht, ändert nichts wesentliches. |
z.B. wenn jemand vom dogmatischen Christentum zum dogmatischen Humanismus konvertiert...  |
hübsches konstrukt, der "dogmatische humanismus". gibt es sowas?
doch: wer den unmenschlichkeiten der abendländisch-christlichen geschichte mittels weiterer unmenschlichkeiten ein ende zu bereiten trachtet, kommt nicht wirklich voran.
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#218756) Verfasst am: 23.11.2004, 23:32 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | "arterhaltung zählt" klingt mir zu teleologisch. |
Ja, da hast du recht. Die Arterhaltung ist aber das scheinbare Ziel der Evolution, bzw. der einzelnen Arten.
frajo hat folgendes geschrieben: | hübsches konstrukt, der "dogmatische humanismus". gibt es sowas? |
Dazu könnte ich jede Menge schreiben, und das werde ich, aber nicht jetzt. Ich muss jetzt ins Bettchen gehn...
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rabenkrähe Gast
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(#218898) Verfasst am: 24.11.2004, 03:40 Titel: |
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dragonfly hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Der Glaube an sich ist ja nichts schlechtes, er erleichtert vieles, sonst gäbe es ihn nicht. |
Faschismus, Rassismus, Massenmord u.s.w. sind auch nichts Schlechtes, denn sonst gäbe es sie ja nicht...
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Fatal wird der Glaube erst dann, wenn die Macht sich seiner bedient. |
Ich glaube nicht, dass sich jemals jemand des Glaubens bedient hat. Der Glaube hat sich immer der Menschen bedient. Ich verstehe den Glauben als eine Art Lebewesen. Man darf natürlich nicht die strenge biologische Definition von Leben anwenden, aber die Weltanschauungen gehorchen allen Darwin´schen Regeln im "Kampf ums Dasein". Sie verändern sich mit der Zeit, passen sich allen aktuellen Trends und Stimmungen an und mutieren so zu anderen Arten, bekämpfen sich gegenseitig u.s.w. Man könnte den bzw. die Glauben als ein Mem oder eine Art Computervierus begreifen der das Menschliche Gehirn befällt. Der Zweck Der Religion ist es nicht den Menschen das Leben zu erleichtern, sondern allein das Überleben der eigenen Art. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich Weltanschauungen manchmal so verändern, dass sie mit den Werten die sie zur Zeit ihrer Entstehung ausmachten so gut wie nichts mehr zu tun haben? Was hatte Stalin mit Marxismus zu tun? Was ist im praktisch gelebten Christentum heute noch von den Regeln und Gesetzen des alten Testaments übrig geblieben? Dogmatische starre Weltanschauungen lehne ich ab, weil sie die Menschen infizieren, und für ihre Zwecke wie ein Krankheitserreger missbrauchen. Da ich es vorziehe gesund zu sein (abgesehen von meinem gesunden kleinen Grössenwahn, den ich sehr lieb gewonnen habe) halte ich mein Hirn sauber, und frei von allen Dogmen.  |
Halt, Rasissmus und Massenmord sind eben die folgen, wenn sich wer eine Weltanschauung zur Macht macht.
Und der Glaube hätte sich der Menschen bedient? Wie sollte das gehen?
Mal nen ganz simples, individuelles Beispiel: Jemand hält sich für Napoleon. Na Klasse, er wird schon seine Gründe dafür haben und es wird ihm gut tun. Er glaubt halt, er sei Napoleon, der Knabe wird ihm imponiert haben.
Was ist daran schlimm, wenn er sich damit wohl fühlt?
Erstmal doch überhaupt nichts.
Die anderen belächeln ihn, na gut, gefährlich ist er nicht, er wird keine Truppen um sich scharen, sicher nicht auf Elba, eher schon in der Psy landen.
Wenn er sich dabei wohl fühlt?!
So, nun kommen aber irgendwelche Knallköppe und sehen "oha, der glaubt, Napaoleon zu sein, das können wir ausnutzen". Die einen verkaufen ihm Anzüge aus der Zeit, natürlich die typische Mütze, machen ein Geschäft aus dem Glauben des "armen Irren", die nächsten kommen und wollen ihn in ihre Sekte holen, dort könnte er wieder Truppen um sich scharen und würde anerkannt, dann kommen irgendwelche Typen von irgendwelchen Religionen und versprechen ihn zu erlösen undundund.
All sie benutzen diesen "armen Irren", Gläubigen.
Sie stellen die Macht da, die andere benutzt und ausbeutet. Und mit ihrem MachtMißbrauch, mit ihrer Ausbeutung bringen sie ja erst das Elend.
@Nosemann
Ja, wir leben in einer christlichen Grundordnung, das steht sogar in der Verfassung. Nehmen die allermeisten nichtmal mehr zur Kenntnis.
Und?
Viele humanistische Thesen des Christentums finde ich absolut ehrenwert. "Du sollst Deinen nächsten lieben, wie Dich selbst", "Tue keinem anderen, was Du nicht auch ertrügst" sind so zwei "Lehrsätze", die ich einfach okay finde. Die auch als Motti das Leben begleiten können.
Die Philosophie solcher Gläubigkeit beinhaltet in meinen Augen viele wertvolle Weisheiten und "Lebensregeln".
Erst die Macht macht Irrsinn daraus, führt Kriege, denkt sich Regeln aus, mit denen Menschen unterdrückt und ihnen nutzbar gemacht werden. Mit denen sie auf Kosten der Allgemeinheit ihren Besitz, ihren Wohlstand und ihre Macht mehren können.
Bei vielen Disputen hier fiel mir auf, daß es gar nicht die Werte sind, die unter Kritik stehen, sondern Auslegungen und Mißbrauch der Macht und der Theoretiker.
So etwas wie das Zölibat bei den Katholen ist einfach Quark, Mittel zum Zweck, Leute abhängig zu machen, zu unterjochen. Menschen ihrer Triebe zu berauben, schon vom Gedanken her pervers.
Nur wer hat sich das ausgedacht? Doch nur die Mächtigen, die damit noch zusätzlich unterjochen und unterdrücken wollten.
Denen gehört doch die geballte Wut über solchen Irrsinn, nicht dem Glauben an sich, und seinen philosophischen Wertstellungen.
bin rabenkrähe
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#218903) Verfasst am: 24.11.2004, 03:48 Titel: |
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Du lieferst doch selbst die Begründung dafür, warum man radikal gegen Ideologien und Religionen sein muss: "All sie benutzen diesen "armen Irren", Gläubigen. "
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rabenkrähe Gast
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(#218917) Verfasst am: 24.11.2004, 04:55 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Du lieferst doch selbst die Begründung dafür, warum man radikal gegen Ideologien und Religionen sein muss: "All sie benutzen diesen "armen Irren", Gläubigen. "
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Das spricht ja aber nicht gegen Gläubigkeit, sondern gegen Hirnies, die Gläubigkeit benutzen oder ausbeuten.
bin rabenkrähe
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#218925) Verfasst am: 24.11.2004, 07:04 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Das spricht ja aber nicht gegen Gläubigkeit, sondern gegen Hirnies, die Gläubigkeit benutzen oder ausbeuten. |
Ja, genau! Diese Hirnies nerven. Wenn jemand an der Pest stirbt, dann spricht das auch nicht gegen die Pest- Erreger (die ja übrigens auch nicht schlecht sind, denn sonst gäbe es sie nicht), sondern nur gegen diesen Hirnie, der so blöd war, den Erregern zu erlauben sich in seinem Körper zu vermehren. Wenn jemand Drogensüchtig ist, dann ist er halt ein Hirnie. Die Drogn sind OK, sie erleichtern vieles und sind erstmal völlig harmlos.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Halt, Rasissmus und Massenmord sind eben die folgen, wenn sich wer eine Weltanschauung zur Macht macht.
Und der Glaube hätte sich der Menschen bedient? Wie sollte das gehen? |
Das geht, wenn man den Glauben als Lebewesen versteht. Man darf das nicht zu ernst nehmen. Der Glaube ist natürlich genauso wenig ein Lebewesen, wie Moleküle aus kleinen bunten Kunststoffkugeln bestehen. Das ganze ist nur ein Modell, allerdings eines, mit dem ich mir bisher alles ganz gut erklären konnte. Wie du weisst (oder vielleicht auch nicht weisst) ist das Verständniss von Religion als Mem ziemlich weit verbreitet, ich bevorzuge allerdings, aus Gründen des guten Geschmacks den Begriff Krankheit. Man könnte dieses Modell noch weiter spinnen, in dem man über Behandlungsmethoden nachdenkt. Ein gutes Antibiotikum gegen Religionen ist die Wissenschaft. Die wirkt leider nur bei Anhängern von primitiven theistischen Religionen, wie z.B. bei Christen, Juden, und Muselmännern; der Buddhismus, und die meisten anderen Weltanschauungen sind dagegen leider ziemlich resistent. Gegen solche Härtefälle hilft ein kürzlich entwickelter Impfstoff, der Diskordianismus. Der gibt selbst vor eine Weltanschauung zu sein, ist aber Dogmenfrei. Er wirkt ähnlich wie diese Bazillen im Probiotischen Yoghurt, die den "bösen" Bakterien im Darm den Platz wegnehmen. Er ist vergleichbar mit einem BESETZT - Schild an einer Toilettentür, oder einem Türsteher im Hirn, der zu allen "echten Weltanschaungen" die anklopfen sagt: "Ääh, du kumms hier ned rein!"
Zurück zum Thema, und zur Realität. Man kann den Menschen nicht vorwerfen das sie ihre Macht missbrauchen. Der Wille zur Macht liegt halt in der Natur des Menschen, - wenn jemand seine Chance sieht, wird er sie nutzen. Schuld an den Verbrechen der Religionen sind nicht die Menschen, sondern Die Krankheit, die diese befällt.
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#218935) Verfasst am: 24.11.2004, 09:06 Titel: |
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dragonfly hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Das spricht ja aber nicht gegen Gläubigkeit, sondern gegen Hirnies, die Gläubigkeit benutzen oder ausbeuten. |
Ja, genau! Diese Hirnies nerven. Wenn jemand an der Pest stirbt, dann spricht das auch nicht gegen die Pest- Erreger (die ja übrigens auch nicht schlecht sind, denn sonst gäbe es sie nicht), sondern nur gegen diesen Hirnie, der so blöd war, den Erregern zu erlauben sich in seinem Körper zu vermehren. Wenn jemand Drogensüchtig ist, dann ist er halt ein Hirnie. Die Drogn sind OK, sie erleichtern vieles und sind erstmal völlig harmlos.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Halt, Rasissmus und Massenmord sind eben die folgen, wenn sich wer eine Weltanschauung zur Macht macht.
Und der Glaube hätte sich der Menschen bedient? Wie sollte das gehen? |
Das geht, wenn man den Glauben als Lebewesen versteht. Man darf das nicht zu ernst nehmen. Der Glaube ist natürlich genauso wenig ein Lebewesen, wie Moleküle aus kleinen bunten Kunststoffkugeln bestehen. Das ganze ist nur ein Modell, allerdings eines, mit dem ich mir bisher alles ganz gut erklären konnte. Wie du weisst (oder vielleicht auch nicht weisst) ist das Verständniss von Religion als Mem ziemlich weit verbreitet, ich bevorzuge allerdings, aus Gründen des guten Geschmacks den Begriff Krankheit. Man könnte dieses Modell noch weiter spinnen, in dem man über Behandlungsmethoden nachdenkt. Ein gutes Antibiotikum gegen Religionen ist die Wissenschaft. Die wirkt leider nur bei Anhängern von primitiven theistischen Religionen, wie z.B. bei Christen, Juden, und Muselmännern; der Buddhismus, und die meisten anderen Weltanschauungen sind dagegen leider ziemlich resistent. Gegen solche Härtefälle hilft ein kürzlich entwickelter Impfstoff, der Diskordianismus. Der gibt selbst vor eine Weltanschauung zu sein, ist aber Dogmenfrei. Er wirkt ähnlich wie diese Bazillen im Probiotischen Yoghurt, die den "bösen" Bakterien im Darm den Platz wegnehmen. Er ist vergleichbar mit einem BESETZT - Schild an einer Toilettentür, oder einem Türsteher im Hirn, der zu allen "echten Weltanschaungen" die anklopfen sagt: "Ääh, du kumms hier ned rein!"
Zurück zum Thema, und zur Realität. Man kann den Menschen nicht vorwerfen das sie ihre Macht missbrauchen. Der Wille zur Macht liegt halt in der Natur des Menschen, - wenn jemand seine Chance sieht, wird er sie nutzen. Schuld an den Verbrechen der Religionen sind nicht die Menschen, sondern Die Krankheit, die diese befällt.
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Daher sollte diese miese Krankheit: Aberglauben ausgerottet werden mit Stumpf und Stiel!
Ihre Popaganntisten / Pfaffen und anderes Kultisches Gesochse das Maul verbieten, besser zuerst das Propagandagehalt streichen! Wer den ollen Jesus liebt, lebt ohne MOOS! Sein überirdische Vater sorgt doch schon für solche Irren oder?! Die wahren Jesusfreaks lassen sich dann an einer Hand abzählen!
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#218940) Verfasst am: 24.11.2004, 10:26 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Das spricht ja aber nicht gegen Gläubigkeit, sondern gegen Hirnies, die Gläubigkeit benutzen oder ausbeuten.
bin rabenkrähe  |
Falsch ! Selbst wenn niemand Macht ausübt...wenn der Gläubige glaubt, bei allem was er macht und denkt, von einem Gott argwönisch beobachtet zu werden, ist das eine bedeutende Einschränkung der Lebensqualität.
Man könnte jetzt behaupten, daß die Kirche als Macht, diesem Gläubigen solche Flausen in den Kopf gesetzt hat.
Aber wieder falsch ! Die Kirche beruft sich dabei auf die Bibel, sie interpretiert dieses Buch wie es ihr passt (kann man ja auch bei diesem hü und hot Geschreibsel), aber auch der Gläubige könnte, wenn er dieses Buch ohne "Anleitung" liest zu den gleichen Ergebnissen kommen. Entsprechende Textstellen würden ihn vielleicht sogar schlimmer beeindrucken.
Der Nachteil an der Macht (Kirche) ist wohl eher, daß sie diesen Glauben pflegt (über die Zeit rettet), als der, wie sie ihn (zur Zeit, das Monster schläft gerade ) ausnutzt.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#218984) Verfasst am: 24.11.2004, 12:28 Titel: |
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Der Glaube an eine göttliche Offenbarung ist solange nicht gefährlicher als jeder andere private Wahn, wie er aus dem (gesellschafts-)politischen Diskurs verbannt wird.
Die Politik ist es schließlich, die einer Gesellschaft/einem Staat/einer Staatengemeinschaft Regeln gibt. Der Glaube daran, dass diese Regeln durch die Regeln einer übergeordneten Instanz (Gott/Offenbarung) obsolet werden könnten, ist das eigentliche Problem.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Spoony Wach
Anmeldungsdatum: 26.07.2003 Beiträge: 913
Wohnort: Eurasien/Hamburg
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(#219003) Verfasst am: 24.11.2004, 13:38 Titel: Re: Gläubiges Gezerre |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Releigionen und Weltanschauungen sind auch erstmal völlig harmlos, sie geben halt Menschen, die einen Sinn nicht aus sich entwickeln können, einen solchen.
[...]
Warum also auf den Koran schimpfen, oder auf die Katholen, auf wen auch immer, die einfachen Menschen meinen es meist sehr gut, sind engagiert, und diejenigen, die sie benutzen, die Mächtigen halt, legen immer wieder die gleichen Widerwärtigkeiten an den Tag, egal unter welchem Namen.
Warum also das Gekrampfe um die Gläubigkeit, müßte die Gegnerschaft doch eigentlich der Variante Macht und Machtmißbrauch gelten.
bin rabenkrähe  |
Das finde ich eben genau nicht, weil die allermeisten Menschen die sich z.B. als Christen verstehen, gar nicht wissen WAS sie da überhaupt unterstützen, denn WENN sie es wüssten, würden sie ganz bestimmt nicht mehr an Gott (na ja besser gesagt an das Christentum, bzw die Bibel, GOTT wäre wohl immer noch die naive Antwort auf die ungeklärten Fragen) glauben und ihre Soziale Ader einer weniger grausamen Instutition widmen!
Mir ist jeder Hardcore Christ lieber, der wenigstens zu fast allem steht was in der Bibel gefordert wird und dazu gehört es auch, die Bibel als unfehlbar an zu sehen.
Doch dieser Vorderung kommen die meisten gar nicht nach, sondern verharmlosen es mit ihrem buntgemaltem Gott und dem lieben Onkel Jesus. Ich bekomme viel mehr einen zuviel, wenn ich höre das jemand die Kirchensteuer zahlt um etwas "gutes" zu leisten. Sie unterstützen einfach in ihrer Naivität ungeprüft das Christentum egal in welcher Form!
Sie regen mich einfach wegen ihrer, um es mal mit Kant zu sagen, selbstverschuldeten Unmündigkeit auf, sie bedienen sich nicht ihres eigenen Verstandes. Ist ja auch bequemer und dagegen ist ja im Grunde nichts zu sagen, jedem das seine, aber nicht wenn sie diese Verbrecher unterstützen.
Ein Gott der Kriege führt?
Und das ist ein Witz gegen die geistigen Verstümmelungen, der heranwachsenden Kinder, von denen man nie wissen wird, wie sie ihre Kindheit ohne den lieben Onkel Jesus verbracht hätten...
Damit will ich keine schlechte Kindheit unterstellen und ich möchte mich hier nicht anhören wie ein Ex-Christ der das ganze noch nicht verarbeitet hat (sry, aber dieses Kommentar muss sein, da ich ab und zu mal mit diesem Vorurteil konfrontiert werde), aber es macht mich schon traurig, wenn ich meine kleinen Brüder sehe, wie sie indoktriniert werden, ich muss zugeben, dass ich da teilweise mich sehe... , aber das ist denke ich mehr als Verständlich...jedenfalls rührt meine Intention (fast) nicht daher.
_________________ The Cake Is A Lie
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#219315) Verfasst am: 24.11.2004, 22:00 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | hübsches konstrukt, der "dogmatische humanismus". gibt es sowas? |
Ja, sowas gibt es. Der Humanismus ist eine Weltanschauung wie alle anderen, und besitzt die Eigenschaften, die mir Weltanschauungen grundsätzlich unsymphatisch machen: Er macht unfrei, er ist dogmatisch, er ist ein parasitäres Mem, und seine Anhänger stinken alle aus dem Mund . Natürlich ist der Humanismus ein Fortschritt gegenüber den herkömmlichen Religionen,- wenn das Christentum die Pest ist (und das ist es), dann ist der Humanismus z.B. eine leichte Grippe, aber ein Parasit bleibt ein Parasit. Die Humanisten stellen Dogmen auf (häufig benutzen sie nicht den Begriff Dogmen, sondern sprechen verharmlosend von "Werten") und reagieren reflexartig und teilweise hysterisch, wenn jemand es wagt ihre heiligen, unantastbaren Werte der Menschlichkeit in Frage zu stellen. Ich muss jetzt wohl langsam mal klarstellen, dass ich die meisten dieser Werte für sehr sinnvoll, und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen für (noch) absolut notwendig halte, was mich stört, sind die dogmatischen Begründungen bzw. das teilweise Fehlen von Begründungen. Die Werte des Humanismus werden wie eine Art Naturgesetz hingestellt, und sehr emotional verteidigt. Es wird z.B. immer gerne von "Gleichheit" gesprochen aber: Die Menschen sind nicht gleich, also spricht die Gerechtigkeit bzw. auch Nietzsche. Wenn die Humanisten sagen würden: "Es ist zu dieser Zeit vorrübergehend sinnvoll, dass alle Menschen in den Industriestaaten die gleichen Rechte und Pflichten haben", dann könnte ich nur zustimmen, aber das tun sie ja nicht. Statt dessen blökt die ganze Herde ihre Dogmen jedem ins Ohr, der es noch wagt selber zu denken. Eine weitere unappetitliche Eigenschaft dieser neuen Religion ist die Vergötterung des Menschen, bei gleichzeitigem dazu im Wiederspruch stehenden Selbsthass und die daraus resultierende Verhinderung des Fortschritts. Sie wettern gegen die böse böse Gentechnik, - oft noch lauter als alle Christen - ,und halten den Menschen und seine Umwelt offenbar für perfekt und nicht verbesserungsfähig. Die Hoffnung auf neue Behandlungsmethoden für schwerste Krankheiten schieben sie mit sentimentalen pseudo- Argumenten beiseite. Überhaupt scheinen sie im Mensch sein einen Wert an sich entdeckt zu haben; sie reden ständig von "Menschlichkeit", und meinen damit irgendeine sentimentale Gefühlsduselei. In krassem Gegensatz dazu steht die perverse Lust der Humanistischen Gutmenschen immer wieder auf die angebliche Schlechtigkeit des Menschen hinzuweisen. Als Beispiele werden gerne Kriege oder die Zerstörung der Umwelt genannt. (Ich glaube es gibt sogar hier im Freigeisterhaus einen Thread, in dem festgestellt wird, dass es ja viel besser für unseren Planeten wäre, wenn die Menschheit möglichst bald aussterben würde.) Der begriff "Krone der Schöpfung" wird heute bestimmt schon häufiger ironisch verwendet, als in seiner ursprünglichen Bedeutung. In Ihrer Beschränktheit, ihre Fixierung auf die Menschlichkeit verhindern die Humanisten den Fortschritt über das Menschliche bzw. die Menschheit hinaus. Die Transhumanisten machen diesen Fehler nicht. Ich auch nicht. Der einzige "Wert" der mir heilig ist, ist die Freiheit. Freiheit oder Humanismus? Ja, diese Entscheidung ist mir nicht schwer gefallen.
frajo hat folgendes geschrieben: | doch: wer den unmenschlichkeiten der abendländisch-christlichen geschichte mittels weiterer unmenschlichkeiten ein ende zu bereiten trachtet, kommt nicht wirklich voran. |
Da hast du völlig recht, aber warum schreibst du das hier? Habe ich, oder irgend Jemand anderes in diesem Thread etwas anderes behauptet?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#219320) Verfasst am: 24.11.2004, 22:08 Titel: |
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dragonfly hat folgendes geschrieben: | Eine weitere unappetitliche Eigenschaft dieser neuen Religion ist die Vergötterung des Menschen |
Den Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtungen zu stellen ist keine "Vergötterung". Die Phrase "Vergötterung des Menschen" hörte ich bisher nur von Schwarzkitteln und ihren Schafen.
dragonfly hat folgendes geschrieben: | bei gleichzeitigem dazu im Wiederspruch stehenden Selbsthass und die daraus resultierende Verhinderung des Fortschritts. Sie wettern gegen die böse böse Gentechnik, |
Manche tun das. Manche sind gegen Gentechnk, manche gegen Atomtechnik, mache gegen beides, manche sehen es differenzierter.
dragonfly hat folgendes geschrieben: | In Ihrer Beschränktheit, ihre Fixierung auf die Menschlichkeit verhindern die Humanisten den Fortschritt über das Menschliche bzw. die Menschheit hinaus. Die Transhumanisten machen diesen Fehler nicht. Ich auch nicht. Der einzige "Wert" der mir heilig ist, ist die Freiheit. Freiheit oder Humanismus? Ja, diese Entscheidung ist mir nicht schwer gefallen.
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Wow, dann nenn die Humaisten meinerthalben "Konservative". Ja, ich bin fixiert auf den Menschen, weil`s mir eben genau um den geht.
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#219334) Verfasst am: 24.11.2004, 22:22 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Den Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtungen zu stellen ist keine "Vergötterung". Die Phrase "Vergötterung des Menschen" hörte ich bisher nur von Schwarzkitteln und ihren Schafen. |
Ich Trage niemals schwarze Kittel, und bin so ziemlich das genaue Gegenteil eines Herdentieres.
Noseman hat folgendes geschrieben: | Ja, ich bin fixiert auf den Menschen, weil`s mir eben genau um den geht. |
Ich bin auch momentan auf den Menschen fixiert, weil es nichts besseres gibt, aber das wird nicht für immer so bleiben, das ist nur eine Frage der Zeit. Deshalb stecke ich mich noch nicht selbst in irgendeine dogmenverseuchte *ismus - Schublade. Konservativ sind die Humanisten heute vielleicht nicht, aber sie werden es einmal sein...
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#219351) Verfasst am: 24.11.2004, 22:34 Titel: |
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Ich finde, dragonfly hat nicht unrecht. Auch mich stört in Diskussionen mit manchen Humanisten die Unfähigkeit, den Menschen nüchtern zu betrachten. Rechte, Würde, Ideale und Kultur werden häufig verabsolutiert, zuweilen findet man auch Speziezismus.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#219359) Verfasst am: 24.11.2004, 22:43 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | ...manchen... |
Ja, ja, ist schon klar, ich habe mich zu allgemein ausgedrückt, und auch zu emotional. Mir gehen solche Gutmenschen eben auf die Nerven, ich weiss aber, dass es auch andere Humanisten gibt, nicht zuletzt durch das Lesen hier im Freigeisterhaus.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#219367) Verfasst am: 24.11.2004, 22:47 Titel: |
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Ich bekenne mich zum Gutmenschentum und zur Gegnerschaft gegenüber Atomtechnik. Und ich werde weiter nerven. Ich bin nämlich ein fieser Gutmensch.
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#219393) Verfasst am: 24.11.2004, 23:10 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Ich bekenne mich zum Gutmenschentum und zur Gegnerschaft gegenüber Atomtechnik. Und ich werde weiter nerven. Ich bin nämlich ein fieser Gutmensch. |
Der Begriff "Gutmensch" ist ja nicht gerade eindeutig. Du bist nach meiner Definition keiner, denn du nervst mich nicht. Noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, und dann möge Gott deiner Seele gnädig sein...
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rabenkrähe Gast
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(#219502) Verfasst am: 25.11.2004, 03:44 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Das spricht ja aber nicht gegen Gläubigkeit, sondern gegen Hirnies, die Gläubigkeit benutzen oder ausbeuten.
bin rabenkrähe  |
Falsch ! Selbst wenn niemand Macht ausübt...wenn der Gläubige glaubt, bei allem was er macht und denkt, von einem Gott argwönisch beobachtet zu werden, ist das eine bedeutende Einschränkung der Lebensqualität.
Man könnte jetzt behaupten, daß die Kirche als Macht, diesem Gläubigen solche Flausen in den Kopf gesetzt hat.
Aber wieder falsch ! Die Kirche beruft sich dabei auf die Bibel, sie interpretiert dieses Buch wie es ihr passt (kann man ja auch bei diesem hü und hot Geschreibsel), aber auch der Gläubige könnte, wenn er dieses Buch ohne "Anleitung" liest zu den gleichen Ergebnissen kommen. Entsprechende Textstellen würden ihn vielleicht sogar schlimmer beeindrucken.
Der Nachteil an der Macht (Kirche) ist wohl eher, daß sie diesen Glauben pflegt (über die Zeit rettet), als der, wie sie ihn (zur Zeit, das Monster schläft gerade ) ausnutzt. |
Nun ja, organisierte Gläubigkeit kann ja nicht ganz von seiner Historie losgelöst werden.
Und eben in der Entwicklung dieser organisierten Gläubigkeit spielten zwei Elemente eine tragende Rolle: a) es gibt augenscheinlich Dinge, die nicht wirklich zu erklären sind und b) wie ist das reale Leben am besten und sinnvollsten zu bewältigen.
Indem jeder so einfach vor sich hinwurschtelt und hinlebt, schien das nicht zu befriedigen. Also wurden die Kommunen gegründet, gesellschaftliche Lebensformen, also wurden Glaubensgemeinschaften gegründet, die die "ethischen Bedingungen" bestimmten.
Darin kristallisierten sich Mächtige heraus, die über die anderen bestimmen konnten.
Da kommt der Bruch, der Mißbrauch, das Fatale.
Aber wem ist das anzulasten?
Doch nicht jenen, die ihr Leben leben und gestalten wollten, sonderen jenen, die die Macht, die ihnen daraus erwuchs, mißbrauchen??!
bin rabenkrähe
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rabenkrähe Gast
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(#219503) Verfasst am: 25.11.2004, 03:46 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Ich finde, dragonfly hat nicht unrecht. Auch mich stört in Diskussionen mit manchen Humanisten die Unfähigkeit, den Menschen nüchtern zu betrachten. Rechte, Würde, Ideale und Kultur werden häufig verabsolutiert, zuweilen findet man auch Speziezismus.
gruß/step |
Auch wenn viele Menschen nüchtern nur schwer zu ertragen sind, ists wohl nicht verfehlt, seine Emotionen bei der Betrachtung zu beteiligen, denn ein Mensch ist ja nicht nur stofflich, er ist auch emotional.
bin rabenkrähe
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rabenkrähe Gast
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(#219504) Verfasst am: 25.11.2004, 03:47 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Ich bekenne mich zum Gutmenschentum und zur Gegnerschaft gegenüber Atomtechnik. Und ich werde weiter nerven. Ich bin nämlich ein fieser Gutmensch. |
Als selbsterklärter Gutmensch brauchst Du aber ein "ethisches Maß".
bin rabenkrähe
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rabenkrähe Gast
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(#219505) Verfasst am: 25.11.2004, 04:03 Titel: |
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@Spoonman
Eben das ist es ja, was ich meine, daß eine zunehmende Sinn- und Werteentleerung um sich greift, daß wirklich viele gar nicht mehr wissen, was und warum sie es tun.
Die nichtmal wissen, daß unsere heilige freiheitlich demokratische Grundordnung sehr christlich angelehnt ist.
Mir ist ja fast schon jeder, der dem größten Irrsinn anhängt, aber dies aus Überzeugung, lieber, als die vielen, die nur gegen alles sind, aber vor lauter Gegnerschaft gar nichts mehr finden, wofür sie eigentlich sind.
Womit ich bei Dir wäre, @dragonfly.
Soso, es gibt Anbeter des Humanismus. Das ist ja schrecklich. Nun kenne ich den Humanismus nicht als Gläubigkeit oder Ideologie, sondern als ethische Haltung im Respekt dem Menschen gegenüber.
Humanmedizin heißt es beispielsweise, eine Medizin für den Menschen, die den Menschen zum Maß hat, was wäre daran verwerflich?
Du setzt die "Freiheit" dagegen. Nun ja, soll denn jeder Arzt sich nun seinen Patienten ansehen, sich frei entscheiden, der lebt doch sowieso unwürdig und ist total daneben, also behandel ich den erst gar nicht, ich bin so frei?
Weißt Du, für mich ist Freiheit eines der meistmißbrauchten und falsch verstandenen Begriffe. Freiheit findet gerne auf Kosten anderer statt und wer dieser Freiheit frönt, erkauft sie sich durch Grenzüberschreitungen und damit mit den Unfreiheiten anderer. Freiheit ohne soziale Bezüge zu definieren, fände ich fatal.
Wer Humanismus in einer Verklärung beobachtet, ist eh schief gewickelt. Humanismus bedeutet schon, den Menschen zu nehmen, wie er ist, aber eben auch, den Menschen zu fordern und zu fördern.
Gerade den Menschen zur Krone der Schöpfung zu erklären, nun ja, eher Krönung- ))))
Was Du zum Dogmatismus schreibst, unterstreiche ich rundum. Der entstammt aber nie den Gläubigen, sondern den Mächtigen, die die Gläöubigen benutzen und instrumentalisieren.
Individueller Glaube dürfte zu Demut und Toleranz beitragen, nicht zum Dogmatismus.
bin rabenkrähe
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#219514) Verfasst am: 25.11.2004, 07:01 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Eben das ist es ja, was ich meine, daß eine zunehmende Sinn- und Werteentleerung um sich greift, daß wirklich viele gar nicht mehr wissen, was und warum sie es tun.
Die nichtmal wissen, daß unsere heilige freiheitlich demokratische Grundordnung sehr christlich angelehnt ist.
Mir ist ja fast schon jeder, der dem größten Irrsinn anhängt, aber dies aus Überzeugung, lieber, als die vielen, die nur gegen alles sind, aber vor lauter Gegnerschaft gar nichts mehr finden, wofür sie eigentlich sind. |
Eine Sinn - und Werteentleerung halte ich auch für falsch. Ich denke, es ist wichtig ein Ziel zu haben. Der Spruch "Der Weg ist das Ziel", den viele humanistische Gutmenschen ständig absondern, und sich dabei unheimlich klug vorkommen ist so ekelhaft nihilistisch, dass ich jedesmal laut schreien möchte, wenn ich ihn höre. Sich frei zu machen von einer dogmatischen Weltanschauung oder Religion, heisst ja nicht zwangsläufig (aber leider doch sehr oft) alle Werte und Ziele zu vergessen (Spassgesellschaft). Ich habe ja schon geschrieben, dass ich die meisten der Humanistischen Werte für sinnvoll halte, und damit auch einige Werte, die die Pfaffen gerne als christlich bezeichnen, Mich stört einfach ihre unreflektierte Verkündung als eine Art von unantastbaren ewigen Warheiten.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Soso, es gibt Anbeter des Humanismus. Das ist ja schrecklich. Nun kenne ich den Humanismus nicht als Gläubigkeit oder Ideologie, sondern als ethische Haltung im Respekt dem Menschen gegenüber. |
In der Theorie ist der Humanismus auch gar nicht schlecht, aber in der Praxis werden seine Werte eben nicht ethisch, sondern entweder moralisch (wofür aber trotzdem der Begriff Ethik verwendet wird) oder überhaupt nicht begründet.
Zu der Sache mit der Humanmedizin gebe ich mal besser keinen Kommentar ab. Die hat mit Humanismus wenig zu tun.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Weißt Du, für mich ist Freiheit eines der meistmißbrauchten und falsch verstandenen Begriffe. Freiheit findet gerne auf Kosten anderer statt und wer dieser Freiheit frönt, erkauft sie sich durch Grenzüberschreitungen und damit mit den Unfreiheiten anderer. Freiheit ohne soziale Bezüge zu definieren, fände ich fatal. |
Ja, da hast du recht, natürlich braucht man Regeln, die das Zusammenleben der Menschen organisieren, aber diese Regeln müssen meiner Meinung nach aus logischen Überlegungen heraus entstehen, und immer flexiebel bleiben. Ein dogmatisches Regelwerk erfüllt vorrübergehend den gleichen Zweck, verhindert aber auf lange Sicht den Fortschritt der Gesellschaft.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Individueller Glaube dürfte zu Demut und Toleranz beitragen, nicht zum Dogmatismus. |
Was soll man dazu sagen? Ich sage einfach mal: Weltgeschichte.
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christin auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.11.2003 Beiträge: 608
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(#219530) Verfasst am: 25.11.2004, 10:37 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: |
Falsch ! Selbst wenn niemand Macht ausübt...wenn der Gläubige glaubt, bei allem was er macht und denkt, von einem Gott argwönisch beobachtet zu werden, ist das eine bedeutende Einschränkung der Lebensqualität.
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wenn man die liebe und vertrauen als grundlage der beziehung zu gott versteht, dann trifft deine schlussfolgerung nicht zu.
normal ist es doch, dass man sich einer sache, die auf dauer die lebensqualität einschränkt, zu entledigen sucht.
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