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Rechtsradikalismus - Alltag in Deutschland
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#2193407) Verfasst am: 28.10.2019, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.

Vielleicht sind die auch einfach nicht von paranoiden Wahnvorstellungen erfasst.
_________________
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alois
anti-abrahamitisch



Anmeldungsdatum: 11.06.2017
Beiträge: 178
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193408) Verfasst am: 28.10.2019, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.


Auch an dich die Frage:
Wie willst du das rechtlich begründen, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen?

Es ist nach gegenwärtigem Recht vielleicht nicht möglich,
Moschee-Bauten und Islamisierung zu verhindern.

Aber es ist nicht verboten, diese Tatsache öffentlich zu bedauern.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2193410) Verfasst am: 28.10.2019, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.


Auch an dich die Frage:
Wie willst du das rechtlich begründen, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen?

Es ist nach gegenwärtigem Recht vielleicht nicht möglich,
Moschee-Bauten und Islamisierung zu verhindern.

Aber es ist nicht verboten, diese Tatsache öffentlich zu bedauern.


Nein ist es nicht. Es ist tatsächlich nicht verboten, sich als Verfassungsfeind zu outen.
Das ist von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Absurd, wie sich übrigens Verfassungsfeinde immer auf die Rechte aus der Verfassung berufen wollen, sie aber anderen nicht zugestehen
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alois
anti-abrahamitisch



Anmeldungsdatum: 11.06.2017
Beiträge: 178
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193411) Verfasst am: 28.10.2019, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Es ist tatsächlich nicht verboten, sich als Verfassungsfeind zu outen.

Ist man ein Verfassungsfeind, wenn man eine oder
mehrere Vorschriften der Verfassung nicht gut findet?

Dann wären alle Politiker, die in der Vergangenheit Änderungen der
Verfassung angestrebt und durchgesetzt haben, Verfassungsfeinde.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2193412) Verfasst am: 28.10.2019, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Es ist tatsächlich nicht verboten, sich als Verfassungsfeind zu outen.

Ist man ein Verfassungsfeind, wenn man eine oder
mehrere Vorschriften der Verfassung nicht gut findet?

Dann wären alle Politiker, die in der Vergangenheit Änderungen der
Verfassung angestrebt und durchgesetzt haben, Verfassungsfeinde.


Nein, so simpel ist das nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verfassungsfeindlichkeit

Zitat:
Als verfassungsfeindlich bezeichnet man Personen oder Organisationen, deren Ziele oder Ideen sich gegen grundlegende Verfassungswerte richten.

In seinem Verbotsurteil gegen die SRP[1] hat das Bundesverfassungsgericht 1952 die Mindestprinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik definiert. Diese sind: „die Achtung vor den im Grundgesetz (GG) konkretisierten Menschenrechten, vor allem vor dem Recht der Persönlichkeit auf Leben und freie Entfaltung, die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung, die Verantwortlichkeit der Regierung, die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, die Unabhängigkeit der Gerichte, das Mehrparteienprinzip und die Chancengleichheit für alle politischen Parteien mit dem Recht auf verfassungsmäßige Bildung und Ausübung einer Opposition“. Eine Partei, die diese Prinzipien ablehnt oder dagegen agitiert, gilt als verfassungswidrig.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2193415) Verfasst am: 28.10.2019, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.


Auch an dich die Frage:
Wie willst du das rechtlich begründen, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen?



Wen interessiert schon die Verfassung, wenn es darum geht unser christliches Abendland davor zu bewahren von muselmanischen Horden überrannt zu werden? Motzen
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2193416) Verfasst am: 28.10.2019, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.


Auch an dich die Frage:
Wie willst du das rechtlich begründen, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen?

Es ist nach gegenwärtigem Recht vielleicht nicht möglich,
Moschee-Bauten und Islamisierung zu verhindern.

Aber es ist nicht verboten, diese Tatsache öffentlich zu bedauern.



Es ist auch nicht verboten jemanden, der sowas sagt, öffentlich als "Rechtsextremisten" zu bezeichnen.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2193427) Verfasst am: 28.10.2019, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Es ist tatsächlich nicht verboten, sich als Verfassungsfeind zu outen.

Ist man ein Verfassungsfeind, wenn man eine oder
mehrere Vorschriften der Verfassung nicht gut findet?

Dann wären alle Politiker, die in der Vergangenheit Änderungen der
Verfassung angestrebt und durchgesetzt haben, Verfassungsfeinde.


Nein, so simpel ist das nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verfassungsfeindlichkeit

Zitat:
Als verfassungsfeindlich bezeichnet man Personen oder Organisationen, deren Ziele oder Ideen sich gegen grundlegende Verfassungswerte richten.

In seinem Verbotsurteil gegen die SRP[1] hat das Bundesverfassungsgericht 1952 die Mindestprinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik definiert. Diese sind: „die Achtung vor den im Grundgesetz (GG) konkretisierten Menschenrechten, vor allem vor dem Recht der Persönlichkeit auf Leben und freie Entfaltung, die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung, die Verantwortlichkeit der Regierung, die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, die Unabhängigkeit der Gerichte, das Mehrparteienprinzip und die Chancengleichheit für alle politischen Parteien mit dem Recht auf verfassungsmäßige Bildung und Ausübung einer Opposition“. Eine Partei, die diese Prinzipien ablehnt oder dagegen agitiert, gilt als verfassungswidrig.


Dazu mal 2 Anmerkungen:

1. Die SRP hätte korrekter Weise allein nach dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 der Alliierten in Verbindung mit Artikel 139 GG verboten werden müssen und nicht mit der Begründung einer Verfassungsfeindlichkeit.

2. Das deutsche Grundgesetz nennt zwar die "Menschenrechte" formal beim Namen, entleert diese aber sofort ihres Inhaltes und lässt davon nur die dürre und undefinierte "Menschenwürde" übrig, also quasi nur ein Gerippe ohne Fleisch. Die Menschenrechte werden im GG überhaupt nicht konkretisiert, sondern umdefiniert, verstümmelt und verkrüppelt. Oben zitierte Begriffe wie "Volkssouveränität", "Parteien" (auch als "Mehrparteienprinzip") und "Gewaltenteilung" sagen über die Rechte der Menschen - sowohl als Individuen wie auch in der Gesamtheit der Bevölkerung - gar nichts aus. Vielmehr werden oben lediglich die *Rechte von Institutionen* innerhalb eines Staates und als Teil eines Staates benannt. Allerdings - und die Diskussion hatten wir ja kürzlich hier - beinhalten selbst die Menschenrechte kein Recht auf Vergesellschaftung der Produktionsmittel, ebenso wenig wie das GG.

Ergo: das GG negiert selbst die Menschenrechte und auch der antifaschistisch konzipierte Artikel 139 wurde - im Sinne der herrschenden bürgerlichen Klassen - durch die braunen Juristen Maunz, Herzog u.a. seiner Wirkung bzw. Gültigkeit beraubt.

Hier ein Aufsatz zum Thema:

Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg - Über den leichtfertigen Umgang mit Art. 139 GG
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 28.10.2019, 22:12, insgesamt einmal bearbeitet
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alois
anti-abrahamitisch



Anmeldungsdatum: 11.06.2017
Beiträge: 178
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193428) Verfasst am: 28.10.2019, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.


Auch an dich die Frage:
Wie willst du das rechtlich begründen, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen?


Wen interessiert schon die Verfassung, wenn es darum geht unser christliches Abendland davor zu bewahren von muselmanischen Horden überrannt zu werden? Motzen

Willst du mir unterstellen, es ginge mir um die Bewahrung des Christentums?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2193429) Verfasst am: 28.10.2019, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.


Auch an dich die Frage:
Wie willst du das rechtlich begründen, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen?


Wen interessiert schon die Verfassung, wenn es darum geht unser christliches Abendland davor zu bewahren von muselmanischen Horden überrannt zu werden? Motzen

Willst du mir unterstellen, es ginge mir um die Bewahrung des Christentums?



Nein. Es geht Dir bestimmt mehr um die Bewahrung des Abendlandes. Sehr glücklich
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alois
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Beiträge: 178
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193430) Verfasst am: 28.10.2019, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Nein. Es geht Dir bestimmt mehr um die Bewahrung des Abendlandes. Sehr glücklich

Wenn du mit Abendland die Werte der Aufklärung meinst, dann hast du recht.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2193431) Verfasst am: 28.10.2019, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Nein. Es geht Dir bestimmt mehr um die Bewahrung des Abendlandes. Sehr glücklich

Wenn du mit Abendland die Werte der Aufklärung meinst, dann hast du recht.


Landolf Ladig liebt auch die Aufklärung.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#2193432) Verfasst am: 28.10.2019, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Es ist tatsächlich nicht verboten, sich als Verfassungsfeind zu outen.

Ist man ein Verfassungsfeind, wenn man eine oder
mehrere Vorschriften der Verfassung nicht gut findet?

Wenn es um nicht zentrale Vorschriften geht, dann nein. Wenn es um den zentralen Kern von Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie geht, selbstverständlich ja.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#2193434) Verfasst am: 28.10.2019, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das deutsche Grundgesetz nennt zwar die "Menschenrechte" formal beim Namen, entleert diese aber sofort ihres Inhaltes und lässt davon nur die dürre und undefinierte "Menschenwürde" übrig, also quasi nur ein Gerippe ohne Fleisch. Die Menschenrechte werden im GG überhaupt nicht konkretisiert, sondern umdefiniert, verstümmelt und verkrüppelt.
[...]
Ergo: das GG negiert selbst die Menschenrechte [...]

Das halte ich angesichts der Artikel 1-19 einfach mal für Bullshit. Insbesondere das gefettete.

Inwiefern soll denn zB bitte die Aussage "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern" das Menschenrecht der Meinungs- und Pressefreiheit negieren? Das ist doch völlig widersinnig.

Dass die Umsetzung nicht perfekt ist - geschenkt. Aber so, wie du es schreibst, ist das doch offener Blödsinn.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Oben zitierte Begriffe wie "Volkssouveränität", "Parteien" (auch als "Mehrparteienprinzip") und "Gewaltenteilung" sagen über die Rechte der Menschen - sowohl als Individuen wie auch in der Gesamtheit der Bevölkerung - gar nichts aus.

Ja - natürlich nicht. Das ist ja auch nicht der Sinn dieser Begriffe, wird von niemandem behauptet. Aber die Begriffe, die im Abschnitt "Grundrechte" benutzt werden, sagen etwas über die Rechte der Menschen aus. (Wobei - "Volkssouveränität" sagt natürlich sehr wohl etwas über die Rechte der Bevölkerung als Gesamtheit aus.)

Das zu bemängeln, ist ungefähr so logisch, wie ins Restaurant zu gehen, sich Küche, Vorratskammer, Klo und Garderobe anzuschauen und sich zu beschweren, dass man sich ja nirgendwo vernünftig zum Essen hinsetzen kann - während man Stühle und Tische im Gastraum ignoriert.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
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Beitrag(#2193436) Verfasst am: 28.10.2019, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das deutsche Grundgesetz nennt zwar die "Menschenrechte" formal beim Namen, entleert diese aber sofort ihres Inhaltes und lässt davon nur die dürre und undefinierte "Menschenwürde" übrig, also quasi nur ein Gerippe ohne Fleisch. Die Menschenrechte werden im GG überhaupt nicht konkretisiert, sondern umdefiniert, verstümmelt und verkrüppelt.
[...]
Ergo: das GG negiert selbst die Menschenrechte [...]

Das halte ich angesichts der Artikel 1-19 einfach mal für Bullshit. Insbesondere das gefettete.

Inwiefern soll denn zB bitte die Aussage "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern" das Menschenrecht der Meinungs- und Pressefreiheit negieren? Das ist doch völlig widersinnig.

Dass die Umsetzung nicht perfekt ist - geschenkt. Aber so, wie du es schreibst, ist das doch offener Blödsinn.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Oben zitierte Begriffe wie "Volkssouveränität", "Parteien" (auch als "Mehrparteienprinzip") und "Gewaltenteilung" sagen über die Rechte der Menschen - sowohl als Individuen wie auch in der Gesamtheit der Bevölkerung - gar nichts aus.

Ja - natürlich nicht. Das ist ja auch nicht der Sinn dieser Begriffe, wird von niemandem behauptet. Aber die Begriffe, die im Abschnitt "Grundrechte" benutzt werden, sagen etwas über die Rechte der Menschen aus. (Wobei - "Volkssouveränität" sagt natürlich sehr wohl etwas über die Rechte der Bevölkerung als Gesamtheit aus.)

Das zu bemängeln, ist ungefähr so logisch, wie ins Restaurant zu gehen, sich Küche, Vorratskammer, Klo und Garderobe anzuschauen und sich zu beschweren, dass man sich ja nirgendwo vernünftig zum Essen hinsetzen kann - während man Stühle und Tische im Gastraum ignoriert.


Die durch das GG verkrüppelten Menschenrechte könnte man eventuell auf der Grundlage der internationalen Behindertenkonventionen schützen.

Die nächsten Tage vielleicht mehr zur Erläuterung.

Jetz' ersma: muede
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 28.10.2019, 23:18, insgesamt 3-mal bearbeitet
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2193437) Verfasst am: 28.10.2019, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Nein. Es geht Dir bestimmt mehr um die Bewahrung des Abendlandes. Sehr glücklich

Wenn du mit Abendland die Werte der Aufklärung meinst, dann hast du recht.



Eine der grossen Errungenschaften der Aufklärung ist übrigens die Religionsfreiheit.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2193446) Verfasst am: 29.10.2019, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.

Das frage ich mich auch seit ich im FGH mitlese.
Eine rationale Erklärung ist mir bisher nicht eingefallen.

Hypothese #1:

Es geht den Leuten gar nicht um Religionskritik, sie hadern vielmehr mit ihrer eigenen christlichen Erziehung, die sie auch im zarten Alter 50+ noch nicht abgehakt haben.
Sie führen immer noch eine Art Stellvertreterkrieg gegen ihre christlichen Eltern.
Alle anderen Religionen spielen da keine Rolle.

Hypothese #2:

Es ist irgend so eine wirre Links-Rechts-Kiste.
Rechte sind gegen den Islam.
Man ist aber "Links" also darf man nichts sagen, was auch die Rechten sagen,
und wenn es noch so zutreffend wäre.
Sonst wäre man selber auch "Rechts".

Hypothese #3:

Der Islam als "Befreiungsreligion" der Unterdrückten und als Rächer der Enterbten der 3. Welt,
im Gegensatz zum bösen kapitalistischen christlichen Westen.
Das kommt aus den 1960ern glaube ich. Muhammad Ali hat das so ventiliert.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#2193452) Verfasst am: 29.10.2019, 01:52    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.

Das frage ich mich auch seit ich im FGH mitlese.
Eine rationale Erklärung ist mir bisher nicht eingefallen.

Hypothese #1:

Es geht den Leuten gar nicht um Religionskritik, sie hadern vielmehr mit ihrer eigenen christlichen Erziehung, die sie auch im zarten Alter 50+ noch nicht abgehakt haben.
Sie führen immer noch eine Art Stellvertreterkrieg gegen ihre christlichen Eltern.
Alle anderen Religionen spielen da keine Rolle.

Hypothese #2:

Es ist irgend so eine wirre Links-Rechts-Kiste.
Rechte sind gegen den Islam.
Man ist aber "Links" also darf man nichts sagen, was auch die Rechten sagen,
und wenn es noch so zutreffend wäre.
Sonst wäre man selber auch "Rechts".

Hypothese #3:

Der Islam als "Befreiungsreligion" der Unterdrückten und als Rächer der Enterbten der 3. Welt,
im Gegensatz zum bösen kapitalistischen christlichen Westen.
Das kommt aus den 1960ern glaube ich. Muhammad Ali hat das so ventiliert.

... oder "Islamisierung" ist - mutmaßlich individuell unterschiedlich - entweder eine Wahnvorstellung oder Lüge und es geht schlicht um die verfassungsmäßig geschützte Ausübung der Religionsfreiheit. Kommt mir irgendwie wie die einfachere Erklärung vor.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2193456) Verfasst am: 29.10.2019, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/erfurt-moschee-neubau-verzoegert-sich-weil-der-hass-wirkt-a-1292029.html

Das gehört eher unter "erfreuliche Nachrichten". Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
Wenn die Linken, deren Job es eigentlich wäre, Rückständigkeit zu bekämpfen, nicht dafür sorgen,
dann machen es eben die andern.

Und ein neuer Beleg für deine Verfassungsfeindlichkeit.

Komplett von der Rolle
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Hier leigt eine klare Diskriminierung aufgrund der Religion vor - nur dass man das den entsprechenden Baufirmen wohl nicht hinreichend klar nachweisen kann.

Ich würde es zivilen Ungehorsam nennen.
Mal schauen, was Dein Verein von der Truppe hält, der Du hier die Stange hältst:
https://www.ezw-berlin.de/html/3_133.php
Zitat:

Die Ahmadiyya fällt mit ihrem missionarischen Engagement auf und eckt damit auch an (100-Moscheen-Plan). Die ausdrücklich friedliche Zielsetzung wird indes immer wieder betont, ebenso die relativ eigenständig arbeitenden Frauenorganisationen. Ist von einer islamischen „Reformbewegung“ die Rede, gilt dies im Sinne des Selbstverständnisses (s. o.). Die religiöse Einstellung muss weithin als „puritanisch-konservativ“ (Ahmed) beschrieben werden, teilweise als fundamentalistisch. Dabei macht sich die ausgeprägte apologetische Haltung bemerkbar, die das christliche Selbstverständnis praktisch völlig ausblendet und einen theologischen Dialog erschwert. Konflikte mit hiesigen Rechtsauffassungen können in Fragen der Menschenrechte (besonders Frauenrechte) entstehen, perspektivisch auch hinsichtlich der Trennung von Religion und Staat und implizit der Religionsfreiheit.

Wer ist hier der "Verfassungsfeind"?
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2193459) Verfasst am: 29.10.2019, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/erfurt-moschee-neubau-verzoegert-sich-weil-der-hass-wirkt-a-1292029.html

Das gehört eher unter "erfreuliche Nachrichten". Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
Wenn die Linken, deren Job es eigentlich wäre, Rückständigkeit zu bekämpfen, nicht dafür sorgen,
dann machen es eben die andern.


Ok, wie würdest du den Linken den raten diese „Rückständigkeit“ zu bekämpfen?

Es wäre schon ein Fortschritt, das dröhnende Schweigen in Sachen Islam zu beenden und Tacheles zu reden.
Einzelne Mehrzeller gibt's ja immerhin bei den Linksliberalen:
https://www.spiegel.de/kultur/tv/juergen-domian-zum-comeback-mein-bild-vom-menschen-hat-sich-verschlechtert-a-1285561.html
Zitat:

Domian: Ich will Ihnen mal ein Beispiel nennen. Ich komme selbst aus der linken und alternativen Ecke. Was mich aufregt, ist, dass es auch dort Denkverbote gibt. Ich werde bald wahnsinnig über das Schweigen in dieser ideologischen Ecke, wenn es um den Horror und das Leid geht, den schwule Jungs oder lesbische Mädchen aus islamischen Familien erleben. Wir haben uns früher über Diskriminierung beklagt. Diese jungen Leute haben Angst um Leib und Leben. Warum fordert man nicht ein, dass die sich auch an der liberalen Ausrichtung unserer Gesellschaft zu orientieren hat? Nein, das ist dann Rassismus. Das ist doch absurd! In solchen Dingen überschreite ich gerne die politische Korrektheit.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2193460) Verfasst am: 29.10.2019, 02:46    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
...

Sehe ich auch so.

Und es ist mir völlig unverständlich, wenn Kritiker des Christentums
andererseits die Islamisierung offenbar wohlwollend hinnehmen.


Auch an dich die Frage:
Wie willst du das rechtlich begründen, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen?

Wo war eigentlich die hochgelobte Verfassung, als es um die männliche Genitalverstümmelung
der alttestamentarischen Religionen ging? Da war die wohl grade auf Urlaub.
Wenn die so dehnbar in ihrer Auslegung ist, dann sollte es auch konform sein, mindestens mal
DITIB- und Ahmaddiyya-Bunker zu stoppen. Was dort zelebriert wird, ist garantiert nicht verfassungskonform.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2193461) Verfasst am: 29.10.2019, 02:53    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Nein. Es geht Dir bestimmt mehr um die Bewahrung des Abendlandes. Sehr glücklich

Wenn du mit Abendland die Werte der Aufklärung meinst, dann hast du recht.



Eine der grossen Errungenschaften der Aufklärung ist übrigens die Religionsfreiheit.

Die Erfurter haben angedroht, die Ahmaddiyya-Leute an die Löwen zu verfüttern?
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Tarvoc
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Beitrag(#2193462) Verfasst am: 29.10.2019, 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

Dass das Thema Homophobie unter Muslimen unter Linken nicht kritisch diskutiert würde oder gar ein Tabuthema wäre, stimmt nicht. Man kann zwar nicht abstreiten, dass manche linken Gruppierungen und Diskurse darauf leicht allergisch reagieren, aber wenn man sich die politische Linke in ihrer Ganzheit ansieht, wird das Thema sehr wohl diskutiert. Die Behauptungen, dass das nicht so wäre, kommen erfahrungsgemäß eigentlich nur von Leuten, die ohnehin nicht so genau auf linke Diskurse schauen (Domian mag sich als links verstehen, Politik ist aber nun wirklich nicht seine Kernkompetenz) - oder am Rande von ein paar Leuten, die mit einzelnen linken Gruppierungen diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht haben.

"Denkverbote" im weitesten Sinne des Wortes gibt es übrigens in jeder sich durch ihre (etwa politischen) Anschauungen definierenden Gruppe, einfach weil sie sonst keine durch ihre Anschauungen definierte Gruppe wäre. So wäre es zum Beispiel eine ganz lächerliche Forderung, etwa zu fordern, dass linke Gruppen auch rechtsradikales Denken in ihren eigenen Reihen zulassen sollten. Der werte Herr von rechts sollte lieber mal darauf reflektieren, was es für die eigene Position und die eigene politische Zugehörigkeit bedeutet, dass Domian sagt, es gäbe auch unter Linken "Denkverbote". Davon abgesehen kann man aber natürlich jede einzelne konkrete Selbstbeschränkung innerhalb einer bestimmten Gruppe einzeln diskutieren und auch nachverhandeln.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2193470) Verfasst am: 29.10.2019, 03:39    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Mal schauen, was Dein Verein von der Truppe hält, der Du hier die Stange hältst:
https://www.ezw-berlin.de/html/3_133.php
Zitat:

Die Ahmadiyya fällt mit ihrem missionarischen Engagement auf und eckt damit auch an (100-Moscheen-Plan). Die ausdrücklich friedliche Zielsetzung wird indes immer wieder betont, ebenso die relativ eigenständig arbeitenden Frauenorganisationen. Ist von einer islamischen „Reformbewegung“ die Rede, gilt dies im Sinne des Selbstverständnisses (s. o.). Die religiöse Einstellung muss weithin als „puritanisch-konservativ“ (Ahmed) beschrieben werden, teilweise als fundamentalistisch. Dabei macht sich die ausgeprägte apologetische Haltung bemerkbar, die das christliche Selbstverständnis praktisch völlig ausblendet und einen theologischen Dialog erschwert. Konflikte mit hiesigen Rechtsauffassungen können in Fragen der Menschenrechte (besonders Frauenrechte) entstehen, perspektivisch auch hinsichtlich der Trennung von Religion und Staat und implizit der Religionsfreiheit.

Wer ist hier der "Verfassungsfeind"?

Angenommen, die Beschreibung ist korrekt:
Missionieren, puritanischer Konservatismus und Fundamentalismus muss man nicht mögen, aber sie sind nicht verfassungsfeindlich, sondern im Gegenteil klar durch die Religionsfreiheit gedeckt.
Auch Konflikte mit hiesigen Rechtsauffassungen sind noch nicht automatisch verfassungsfeindlich, sondern schlicht den Menschenrechten entsprechend zu entscheiden. Verfassungsfeindliche Auffassungen lägen erst vor, wenn klar gegen zentrale Verfassungsinhalte Stellung bezogen wird. Das wäre entsprechend zu belegen. Das tut die EZW aber nicht (wenn sie es könnte, würde sie es sicher tun), sondern spricht nur von möglichen Konflikten.

Also ganz klar: Verfassungsfeind ist, wer hier die freie Religionsausübung, soweit sie nicht mit Rechten anderer kollidiert (was der Bau einer Moschee offensichtlich nicht tut), einschränken will.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Es wäre schon ein Fortschritt, das dröhnende Schweigen in Sachen Islam zu beenden und Tacheles zu reden.
Einzelne Mehrzeller gibt's ja immerhin bei den Linksliberalen:
https://www.spiegel.de/kultur/tv/juergen-domian-zum-comeback-mein-bild-vom-menschen-hat-sich-verschlechtert-a-1285561.html
Zitat:

Domian: Ich will Ihnen mal ein Beispiel nennen. Ich komme selbst aus der linken und alternativen Ecke. Was mich aufregt, ist, dass es auch dort Denkverbote gibt. Ich werde bald wahnsinnig über das Schweigen in dieser ideologischen Ecke, wenn es um den Horror und das Leid geht, den schwule Jungs oder lesbische Mädchen aus islamischen Familien erleben. Wir haben uns früher über Diskriminierung beklagt. Diese jungen Leute haben Angst um Leib und Leben. Warum fordert man nicht ein, dass die sich auch an der liberalen Ausrichtung unserer Gesellschaft zu orientieren hat? Nein, das ist dann Rassismus. Das ist doch absurd! In solchen Dingen überschreite ich gerne die politische Korrektheit.

Das hältst du für so eine besonders schlaue Aussage?

Sorry, aber dass es ein "Denkverbot" aufgrund von "politischer Korrektheit" dagegen gäbe, dass Schwule und Lesben aus islamischen Familien vor Diskriminierung geschützt werden und, wenn sie dennoch solche erfahren, Hilfe und Unterstützung bekommen müssen, ist doch wohl reiner Bullshit. Das ist doch wohl im Gegenteil absoluter Konsens. Zeige mir doch bitte mal irgendjemanden, der etwas anderes sagt.

Domian, den ich sonst, soweit ich ihn kenne, ganz gerne mag, baut hier einfach einen riesengroßen Strohmann. Dass du das als besondere Leistung herausstellst, wundert wiederum nicht.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Die Erfurter haben angedroht, die Ahmaddiyya-Leute an die Löwen zu verfüttern?

Ja klar ... weil eine Einschränkung der Religionsfreiheit ja erst mit der Todesstrafe gegeben ist. Pillepalle

Bitte, du kannst ja gelegentlich gerne versuchen, uns zu verarschen, aber doch bitte nicht so plump.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2193471) Verfasst am: 29.10.2019, 03:55    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dass das Thema Homophobie unter Muslimen unter Linken nicht kritisch diskutiert würde oder gar ein Tabuthema wäre, stimmt nicht. Man kann zwar nicht abstreiten, dass manche linken Gruppierungen und Diskurse darauf leicht allergisch reagieren, aber wenn man sich die politische Linke in ihrer Ganzheit ansieht, wird das Thema sehr wohl diskutiert. Die Behauptungen, dass das nicht so wäre, kommen erfahrungsgemäß eigentlich nur von Leuten, die ohnehin nicht so genau auf linke Diskurse schauen (Domian mag sich als links verstehen, Politik ist aber nun wirklich nicht seine Kernkompetenz) - oder am Rande von ein paar Leuten, die mit einzelnen linken Gruppierungen diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Um da zustimmend zu präzisieren (?): Was ich allenfalls kenne (aber genau wie du sagst: nur in manchen linken Gruppen), ist eine Abneigung dagegen, Homophobie als spezifisches und generelles Problem von Muslimen zu diskutieren. Das kann ich in Grenzen auch verstehen, denn erstens ist es das ja nicht, und zweitens ist man dann ruckzuck von Islamfeinden instrumentalisiert, denen Homophoboe sonst am Arsch vorbeigeht (wie es hier ja gerade geschieht). Problematisch ist es natürlich trotzdem, denn Dinge wie Homophobie können eben nicht nur freischwebend allgemein diskutiert und bekämpft werden, sondern in den konkreten Kontexten, in denen sie auftreten - also auch unter Muslimen.

Trotzdem ist es natürlich auch bezüglich derjenigen Linken mit dieser Abneigung Blödsinn, zu behaupten, das Leid von Homophobie Betroffener wäre ihnen egal, wenn es sich um Muslime handelt. Auch die stellen sich dann ja idR gegen die Homophobie, sie wollen sie nur nicht an spezifischen Gruppenzugehörigkeiten festmachen.

(Das Ganze gilt natürlich eh nicht für homophobe Linke - heutzutage hierzulande selten, aber gibt es ja.)
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alois
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Beitrag(#2193473) Verfasst am: 29.10.2019, 04:39    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
Verfassungsfeind ist, wer hier die freie Religionsausübung, soweit sie nicht mit Rechten
anderer kollidiert (was der Bau einer Moschee offensichtlich nicht tut), einschränken will.
...

So offensichtlich ist das nicht, jedenfalls dann nicht, wenn eine riesige Moschee
durch ihr Erscheinungsbild geeignet ist, einen Herrschaftsanspruch zu demonstrieren.
Oder wenn Nicht-Moslems gezwungen sind, den lauten Ruf des Muezzins anzuhören.

Gilt natürlich entsprechend für große christliche Kirchen und Glockengeläut.
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beachbernie
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Beitrag(#2193474) Verfasst am: 29.10.2019, 04:48    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Nein. Es geht Dir bestimmt mehr um die Bewahrung des Abendlandes. Sehr glücklich

Wenn du mit Abendland die Werte der Aufklärung meinst, dann hast du recht.



Eine der grossen Errungenschaften der Aufklärung ist übrigens die Religionsfreiheit.

Die Erfurter haben angedroht, die Ahmaddiyya-Leute an die Löwen zu verfüttern?


Was hat diese Frage mit meinem Posting zu tun? Am Kopf kratzen
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Tarvoc
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Beitrag(#2193475) Verfasst am: 29.10.2019, 07:41    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Um da zustimmend zu präzisieren (?): Was ich allenfalls kenne (aber genau wie du sagst: nur in manchen linken Gruppen), ist eine Abneigung dagegen, Homophobie als spezifisches und generelles Problem von Muslimen zu diskutieren. Das kann ich in Grenzen auch verstehen, denn erstens ist es das ja nicht, und zweitens ist man dann ruckzuck von Islamfeinden instrumentalisiert, denen Homophoboe sonst am Arsch vorbeigeht (wie es hier ja gerade geschieht). Problematisch ist es natürlich trotzdem, denn Dinge wie Homophobie können eben nicht nur freischwebend allgemein diskutiert und bekämpft werden, sondern in den konkreten Kontexten, in denen sie auftreten - also auch unter Muslimen. Trotzdem ist es natürlich auch bezüglich derjenigen Linken mit dieser Abneigung Blödsinn, zu behaupten, das Leid von Homophobie Betroffener wäre ihnen egal, wenn es sich um Muslime handelt. Auch die stellen sich dann ja idR gegen die Homophobie, sie wollen sie nur nicht an spezifischen Gruppenzugehörigkeiten festmachen.

Ja, das kommt noch hinzu. Eine Ablehnung von Homophobie generell ist logischerweise bereits auch eine Ablehnung von Homophobie von muslimischer Seite. Zumindest das von Rechts scheinheilig geforderte linke Virtue Signalling gegen islamische Homophobie erübrigt sich damit.
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Kramer
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Beitrag(#2193476) Verfasst am: 29.10.2019, 08:27    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sorry, aber dass es ein "Denkverbot" aufgrund von "politischer Korrektheit" dagegen gäbe, dass Schwule und Lesben aus islamischen Familien vor Diskriminierung geschützt werden und, wenn sie dennoch solche erfahren, Hilfe und Unterstützung bekommen müssen, ist doch wohl reiner Bullshit. Das ist doch wohl im Gegenteil absoluter Konsens. Zeige mir doch bitte mal irgendjemanden, der etwas anderes sagt.


Dass Don Martin solche Aussagen so selten hört, liegt wohl daran, dass es keinen Anlass gibt, mit ihm über solche Themen zu sprechen.
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Kramer
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Beitrag(#2193477) Verfasst am: 29.10.2019, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/erfurt-moschee-neubau-verzoegert-sich-weil-der-hass-wirkt-a-1292029.html

Das gehört eher unter "erfreuliche Nachrichten". Jede Moschee, die nicht gebaut wird, ist ein Fortschritt.
Wenn die Linken, deren Job es eigentlich wäre, Rückständigkeit zu bekämpfen, nicht dafür sorgen,
dann machen es eben die andern.


Ok, wie würdest du den Linken den raten diese „Rückständigkeit“ zu bekämpfen?

Es wäre schon ein Fortschritt, das dröhnende Schweigen in Sachen Islam zu beenden und Tacheles zu reden.
Einzelne Mehrzeller gibt's ja immerhin bei den Linksliberalen:
https://www.spiegel.de/kultur/tv/juergen-domian-zum-comeback-mein-bild-vom-menschen-hat-sich-verschlechtert-a-1285561.html
Zitat:

Domian: Ich will Ihnen mal ein Beispiel nennen. Ich komme selbst aus der linken und alternativen Ecke. Was mich aufregt, ist, dass es auch dort Denkverbote gibt. Ich werde bald wahnsinnig über das Schweigen in dieser ideologischen Ecke, wenn es um den Horror und das Leid geht, den schwule Jungs oder lesbische Mädchen aus islamischen Familien erleben. Wir haben uns früher über Diskriminierung beklagt. Diese jungen Leute haben Angst um Leib und Leben. Warum fordert man nicht ein, dass die sich auch an der liberalen Ausrichtung unserer Gesellschaft zu orientieren hat? Nein, das ist dann Rassismus. Das ist doch absurd! In solchen Dingen überschreite ich gerne die politische Korrektheit.


Wenn es Dir darum geht, die homoexuellen Kinder in muslimischen Familien vor Diskriminierung zu schützen - oder auch die Frauen vor Unterdrückung - dann sind die geforderten Massnahmen der Neurechten wie z.B. der AfD völlig kontaproduktiv. Die Abschiebung muslimischer Familien wird nicht dazu führen, dass die veralteten Machtstrukturen in diesen Familien aufgebrochen werden. Wenn die hier bleiben /dürfen), besteht dazu wenigstens eine Chance - wenn auch keine sehr grosse. Zumindest fallen diese Menschen bei uns nicht zwangsweise ins Bodenlose, wenn sie ihren Familien den Rücken zukehren.
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