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Ein Vorschlag zum Gendersprech
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alois
anti-abrahamitisch



Anmeldungsdatum: 11.06.2017
Beiträge: 188
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193746) Verfasst am: 01.11.2019, 07:48    Titel: Ein Vorschlag zum Gendersprech Antworten mit Zitat

Man sollte analog zur weiblichen Endung -in eine männliche Endung -on
einführen: die Soldatin / der Soldaton, die Kollegin / der Kollegon.

Die generische Form (Soldat, Kollege) wäre dann
nur noch neutral und nicht gleichzeitig auch männlich.

Dann könnte die Verteidigungsministerin statt politisch korrekt
zehnmal "Soldatinnen und Soldaten" wieder einfach "Soldaten" sagen,
Gewerkschafter könnten statt huntdertmal "Kolleginnen und Kollegen"
wieder einfach "Kollegen" sagen. Das Binnen-I wäre überflüssig.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2193753) Verfasst am: 01.11.2019, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wie hießen dann mehrere männliche Instanzen? Soldatonnen, Kolegonen, Vertreteronen, Lehreronnen?
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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alois
anti-abrahamitisch



Anmeldungsdatum: 11.06.2017
Beiträge: 188
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193765) Verfasst am: 01.11.2019, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Wie hießen dann mehrere männliche Instanzen? Soldatonnen, Kolegonen, Vertreteronen, Lehreronnen?

Soldatonnen, Kollegonnen, Vertreteronnen, Lehreronnen.
Oder vielleicht Soldatonen, Kollegonen, Vertreteronen, Lehreronen.

Klingt doof, weil es ungewohnt ist, ist aber eigentlich nicht doofer
als Soldatinnen, Kolleginnen, Vertreterinnen, Lehrerinnen.

Und man bräuchte diese Worte so gut wie nie, weil es fast immer
neutral um Soldaten, Kollegen, Vertreter, Lehrer geht.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2193769) Verfasst am: 01.11.2019, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn "Gendergerechtigkeit" über die Sprachregelung erreicht werden könnte,
dann müssten doch Kulturkreise, in deren Sprache nicht strikt zwischen männlich/weiblich unterschieden wird, zB Englisch, die allergerechtesten sein.
Also UK, Amiland usw. Witzigerweise sind grade die der Ursprung des Gendergaga.

Oder gehört das jetzt nach "Dumme Gedanken"?
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2193770) Verfasst am: 01.11.2019, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:

Klingt doof, weil es ungewohnt ist, ist aber eigentlich nicht doofer
als Soldatinnen, Kolleginnen, Vertreterinnen, Lehrerinnen.

Nein, klingt doof, weil es doof ist. Sprachen werden nicht konstruiert, Sprachen entwickeln sich. Alles andere ist ein schlechter Witz.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46675
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2193773) Verfasst am: 01.11.2019, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:

Klingt doof, weil es ungewohnt ist, ist aber eigentlich nicht doofer
als Soldatinnen, Kolleginnen, Vertreterinnen, Lehrerinnen.

Nein, klingt doof, weil es doof ist. Sprachen werden nicht konstruiert, Sprachen entwickeln sich. Alles andere ist ein schlechter Witz.

Es gab mal eine konstruierte Sprache; das Esperanto. Hat sich leider nicht durchgesetzt.
Dabei wäre es eigentlich ganz einfach, Esperanto weltweit als erste Fremdsprache zu lehren.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2193775) Verfasst am: 01.11.2019, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:

Klingt doof, weil es ungewohnt ist, ist aber eigentlich nicht doofer
als Soldatinnen, Kolleginnen, Vertreterinnen, Lehrerinnen.

Nein, klingt doof, weil es doof ist. Sprachen werden nicht konstruiert, Sprachen entwickeln sich. Alles andere ist ein schlechter Witz.

Es gab mal eine konstruierte Sprache; das Esperanto. Hat sich leider nicht durchgesetzt.
Dabei wäre es eigentlich ganz einfach, Esperanto weltweit als erste Fremdsprache zu lehren.

Sie hat sich nicht durchgesetzt aus genau dem gleichen Grunde.
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alois
anti-abrahamitisch



Anmeldungsdatum: 11.06.2017
Beiträge: 188
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193776) Verfasst am: 01.11.2019, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
...
Sprachen werden nicht konstruiert, Sprachen entwickeln sich. ...

Binnen-I und Gender-Sternchen sind ebenso konstruiert wie mein Vorschlag.

Die Anregung zu meinem Vorschlag habe ich von hier:
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Man-n-oder-Frau-oder-Trans/Im-Grunde-fehlt-das-maennliche-Suffix/posting-33483363/show/


Zuletzt bearbeitet von alois am 01.11.2019, 14:03, insgesamt einmal bearbeitet
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2193777) Verfasst am: 01.11.2019, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
...
Sprachen werden nicht konstruiert, Sprachen entwickeln sich. ...

Binnen-I und Gender-Sternchen sind ebenso konstruiert wie mein Vorschlag.

Richtig! Sehr glücklich
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46675
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2193779) Verfasst am: 01.11.2019, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
alois hat folgendes geschrieben:

Klingt doof, weil es ungewohnt ist, ist aber eigentlich nicht doofer
als Soldatinnen, Kolleginnen, Vertreterinnen, Lehrerinnen.

Nein, klingt doof, weil es doof ist. Sprachen werden nicht konstruiert, Sprachen entwickeln sich. Alles andere ist ein schlechter Witz.

Es gab mal eine konstruierte Sprache; das Esperanto. Hat sich leider nicht durchgesetzt.
Dabei wäre es eigentlich ganz einfach, Esperanto weltweit als erste Fremdsprache zu lehren.

Sie hat sich nicht durchgesetzt aus genau dem gleichen Grunde.


Leider. skeptisch
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2193788) Verfasst am: 01.11.2019, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wenn "Gendergerechtigkeit" über die Sprachregelung erreicht werden könnte,
dann müssten doch Kulturkreise, in deren Sprache nicht strikt zwischen männlich/weiblich unterschieden wird, zB Englisch, die allergerechtesten sein.
Also UK, Amiland usw. Witzigerweise sind grade die der Ursprung des Gendergaga.

Oder gehört das jetzt nach "Dumme Gedanken"?


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DonMartin
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Beiträge: 6817

Beitrag(#2193791) Verfasst am: 01.11.2019, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wenn "Gendergerechtigkeit" über die Sprachregelung erreicht werden könnte,
dann müssten doch Kulturkreise, in deren Sprache nicht strikt zwischen männlich/weiblich unterschieden wird, zB Englisch, die allergerechtesten sein.
Also UK, Amiland usw. Witzigerweise sind grade die der Ursprung des Gendergaga.

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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46675
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2193793) Verfasst am: 01.11.2019, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Könnt ihr euer "Gespräch" im Sandkasten fortsetzen?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44386

Beitrag(#2193795) Verfasst am: 01.11.2019, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Männliche Form von die Nonne: Der Nonnon. Lachen
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Auch die Ampel ist nicht dein Freund.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44386

Beitrag(#2193796) Verfasst am: 01.11.2019, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
[...] Kulturkreise, in deren Sprache nicht strikt zwischen männlich/weiblich unterschieden wird, zB Englisch [...]

Wa? Nur weil im Englischen die gegenderten Artikel fehlen? Also Englisch ist als Sprache immer noch sehr deutlich gegendert. Da fielen mir noch ganz andere Beispiele ein.

Dass es keinen strengen Zusammenhang zwischen dem Grad der grammatischen Gender-Kodierung in einer Sprache und der tatsächlichen sozialen Geschlechtergerechtigkeit in den Gesellschaften ihrer jeweiligen Sprecher gibt, ist allerdings wohl richtig.
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alois
anti-abrahamitisch



Anmeldungsdatum: 11.06.2017
Beiträge: 188
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193802) Verfasst am: 01.11.2019, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wenn "Gendergerechtigkeit" über die Sprachregelung erreicht werden könnte, ...

Mir geht es nicht um Gendergerechtigkeit, sondern ausschließlich
um den nach meiner Ansicht verkorksten heutigen Sprachgebrauch.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2193803) Verfasst am: 01.11.2019, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
[...] Kulturkreise, in deren Sprache nicht strikt zwischen männlich/weiblich unterschieden wird, zB Englisch [...]

Wa? Nur weil im Englischen die gegenderten Artikel fehlen? Also Englisch ist als Sprache immer noch sehr deutlich gegendert. Da fielen mir noch ganz andere Beispiele ein.

Dass es keinen strengen Zusammenhang zwischen dem Grad der grammatischen Gender-Kodierung in einer Sprache und der tatsächlichen sozialen Geschlechtergerechtigkeit in den Gesellschaften ihrer jeweiligen Sprecher gibt, ist allerdings wohl richtig.

Den Terz, ob man jetzt
"StudentInnen", "Student*innen", "Studenten und Studentinnen" oder "Studierende"
sagt tut man sich nicht an. Es heisst einfach "students". Wenn man differenzieren moechte halt "male/female students".
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alois
anti-abrahamitisch



Anmeldungsdatum: 11.06.2017
Beiträge: 188
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#2193809) Verfasst am: 01.11.2019, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
...
Es heisst einfach "students". Wenn man differenzieren moechte halt "male/female students".

Analog bei meinem Vorschlag: Es heisst einfach "Studenten".
Wenn man differenzieren möchte "Studentonen/Studentinnen".

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Männliche Form von die Nonne: Der Nonnon. Lachen

Warum nicht?
Aber nur, wenn Nonne dann als neutral gilt und die weibliche Form Nonnin lautet.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44386

Beitrag(#2193810) Verfasst am: 01.11.2019, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

alois hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Männliche Form von die Nonne: Der Nonnon. Lachen

Warum nicht?

Ja, warum eigentlich nicht? Gute Idee, aloison.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#2193811) Verfasst am: 01.11.2019, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Mir gehen diese ganzen Sprachverrenkungen eh auf den Geist.

Ich spreche weiter wie gewohnt. Was Sprache angeht bin ich Traditionalist. Was das Rollenverständnis der Geschlechter angeht bin ich Modernist. Letzteres ist ohnehin das, worauf es ankommt. Ersteres reine Zeitverschwendung.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32045
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2193812) Verfasst am: 01.11.2019, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Warum eigentlich "-on"? Warum nicht einfach "-x"? Smilie
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Kanashikute Yarikirenai
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2193817) Verfasst am: 01.11.2019, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Genau. Wenn man schon neue Formen einführt, dann logischerweise für die genderneutrale Bezeichnung, z.B. Soldatix. Denn zumindest in der Übergangszeit würden die herkömmliche Form "Soldat" ja noch männlich assoziiert.

Für die Übergangsgeneration ist es vermutlich unmöglich, eine Form zu finden, die ihnen gefällt, auch mir geht das so. Aber das geht vorüber, für die Kinder wird es ganz normal sein.

Letztlich ist es aber natürlich sinnlos, die Sprache zu ändern, wenn man nicht gleichzeitig auch die realen Bedingungen angeht. Die Sprache ist nur ein "Bewußtheits-Element" dabei.
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21981

Beitrag(#2193828) Verfasst am: 01.11.2019, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Sprachen werden nicht konstruiert, Sprachen entwickeln sich. Alles andere ist ein schlechter Witz.

Das ist Unsinn. Da der Sprachgebrauch des Menschen nicht nur instinktiv ist, sondern immer auch Reflexion über Sprache möglich ist, gibt es immer auch Prozesse bewussten Sprachgebrauchs, bei denen auch neue Ausdrucksmöglichkeiten geschaffen werden. Das ist Konstruktion.

Natürlich gibt es daneben auch ungesteuerte Sprachwandelprozesse, aber das ist eben nicht der einzige Weg des Sprachwandels.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2193829) Verfasst am: 01.11.2019, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Sprachen werden nicht konstruiert, Sprachen entwickeln sich. Alles andere ist ein schlechter Witz.

Das ist Unsinn. Da der Sprachgebrauch des Menschen nicht nur instinktiv ist, sondern immer auch Reflexion über Sprache möglich ist, gibt es immer auch Prozesse bewussten Sprachgebrauchs, bei denen auch neue Ausdrucksmöglichkeiten geschaffen werden. Das ist Konstruktion.

Natürlich gibt es daneben auch ungesteuerte Sprachwandelprozesse, aber das ist eben nicht der einzige Weg des Sprachwandels.

Du kannst reden, wie du willst, solange du anderen keine Vorschriften machst. Damit änderst du aber nur deinen Sprachgebrauch (und wirst im Zweifel nicht mehr verstanden, oder machst dich lächerlich), nicht aber die Sprache. Das geht nur in Diktaturen. Aber die Vorliebe dafür ist ja hier weit verbreitet, wenn es nur von der „richtigen“ Seite ist.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2193830) Verfasst am: 01.11.2019, 20:54    Titel: Re: Ein Vorschlag zum Gendersprech Antworten mit Zitat

Wieso nicht einfach die "In"-Form abschaffen, fertig. Scheint mir sprachlich das eleganteste.
Und entspricht übrigens auch am ehesten dem Ziel, die Relevanz des Geschlechtes zu verringern. Aktuell besteht ja die paradoxe Situation, dass Gleichheit durch exzessive sprachliche Separierung erreicht werden soll.
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#2193831) Verfasst am: 01.11.2019, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mir gehen diese ganzen Sprachverrenkungen eh auf den Geist.

Ich spreche weiter wie gewohnt. Was Sprache angeht bin ich Traditionalist. Was das Rollenverständnis der Geschlechter angeht bin ich Modernist. Letzteres ist ohnehin das, worauf es ankommt. Ersteres reine Zeitverschwendung.


Den US-Demokraten wurde z.B. neulich auch schon vorgeworfen, daß sie viel mehr darauf geachtet hätten, daß die Einladungen zu irgendwelchen Kindergeburtstagen und ähnlichen Veranstaltungen auch korrekt gegendert seien, damit sich Jeder dabei wiederfinde, als darauf, eine Wahl nicht auf den letzten Metern zu vergeigen, die eigentlich so gut wie sicher war.

Es gibt andererseits natürlich auch Leute, die jede Veränderung zumindest gallig kommentieren müssen: "Wie, die Polizei Berlin nennt sich jetzt "Polizei Berlin" und nicht mehr "Der Polizeipräsident" (wobei das momentan eine Präsidentin ist)? Und was kommt als Nächstes, vegane Handschellen?" Und Angela Merkel ist Bundeskanzlerin, Gerhard Schröder war Bundeskanzler, und beide nicht Bundeskanzler*x.


Lange Rede, gar kein Sinn: Änderungen wird es ggf. schon geben. Die Impulse gegen Änderungen an der Sprache werden aber mutmaßlich um so größer, je "aufgepfropfter" diese wirken. Das Beispiel "Polizei Berlin" zeigt ja eigentlich, daß man durchaus auch neutrale oder, wenn schon nicht neutrale, so dann einfache Begriffe finden und verwenden kann, ohne daß diejenigen, die die Sprache anwenden sollen, sich dabei angegriffen fühlen. Die Sprache entwickelt sich im Laufe der Zeit dann sowieso und sortiert aus, was unbrauchbar erscheint, ein "Profess*x" wird dann möglicherweise sowieso nicht angenommen.

Und: Was bringt es, wenn eine Firma zwar "Mitarbeiter*x" sucht, aber sich das Frauenbild als solches nicht ändert? Oder, daß das Zigeunerschnitzel in der Kantine jetzt "Schnitzel mit Paprikasauce" heißt, aber weiterhin 70% der Leute keine "mobile ethnische Minderheit" in ihrem Umfeld haben wollen, weil sie denken, "die klauen sowieso nur und belästigen unsere jungen Frauen"?
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2193833) Verfasst am: 01.11.2019, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

All die Gendersprachformen (von denen viele eh nur in der Schriftform funktionieren) beruhen auf einem dreifachen Irrtum, dem Verwechseln von grammatikalischem und biologischem Geschlecht, dem Nichtverstehen des generischen Maskulinums und der Wahnvorstellung, diese Welt würde sich ändern, indem man die Menschen zwingt, mit anderen Worten über sie zu reden. Weltrevolution im (in der Regel öffentlich finanzierten) Elfenbeinturm.
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Bravopunk
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Beiträge: 32045
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2193836) Verfasst am: 01.11.2019, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Genau. Wenn man schon neue Formen einführt, dann logischerweise für die genderneutrale Bezeichnung, z.B. Soldatix. Denn zumindest in der Übergangszeit würden die herkömmliche Form "Soldat" ja noch männlich assoziiert.

Für die Übergangsgeneration ist es vermutlich unmöglich, eine Form zu finden, die ihnen gefällt, auch mir geht das so. Aber das geht vorüber, für die Kinder wird es ganz normal sein.

Letztlich ist es aber natürlich sinnlos, die Sprache zu ändern, wenn man nicht gleichzeitig auch die realen Bedingungen angeht. Die Sprache ist nur ein "Bewußtheits-Element" dabei.


Hmmm. skeptisch

"Übergangszeit". "Übergangsgeneration". Übergang von und zu was? Wenn man fragen darf. Und wie hat man sich das vorzustellen? Klingt jedenfalls nicht sonderlich sinnvoll für mich. Technisch gesehen ist doch jede Generation/Zeit rückblickend nur ein Übergang zwischen zweien gewesen, die davor und dahinter lagen. Schulterzucken "Die Übergangsgeneration" klingt da halt völlig unsinnig.

Ganz nebenbei, dass ich sarkastisch war da oben. Ganz egal, wie das jetzt für uns klingt, eine genderneutrale Sprache ist in jedem Falle blödsinnig. Genau wie der Versuch Worten einen männlichen, passend zum gebräuchlichen weiblichen Suffix verpassen zu wollen. Beides hirnrissig.
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step
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Beitrag(#2193839) Verfasst am: 01.11.2019, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Übergangszeit". "Übergangsgeneration". Übergang von und zu was?

Naja, die Phase, in der es noch eine Mehrheit von Leuten gibt, die mit der "alten" Sprache aufgewachsen sind. Ähnlich wie es jetzt noch viele ältere Männer (und Frauen) gibt, die sich nicht mehr an Frauenrechte gewöhnen.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ganz egal, wie das jetzt für uns klingt, eine genderneutrale Sprache ist in jedem Falle blödsinnig.

Das sehe ich nicht so. Es ist sprachtheoretisch vielleicht sinnlos und auch etwas umständlich, aber es wirkt über die Assotiationskraft. Vielleicht vergleichbar damit, wie auch andere Sprachrelikte noch heute unbewußt wirken, etwa ein Machtgefälle über "Doktor" bei Ärzten, oder daß Kinder geduzt und Erwachsene, Chefs usw. meist gesiezt werden.
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alois
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Beitrag(#2193841) Verfasst am: 01.11.2019, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Genau. Wenn man schon neue Formen einführt, dann logischerweise für die genderneutrale Bezeichnung, z.B. Soldatix. ...

Das ist das, was die Genderisten ohnehin gegenwärtig
versuchen mit ihrem Binnen-I wie in SoldatIn.

Man hätte dann Soldat (männlich), Soldatin (weiblich), Soldatix (neutral).

Mich stört daran die fehlende Symmetrie zwischen männlich und weiblich,
weil männlich ohne Endung ist, weiblich aber mit Endung.

Ausserdem wird die neutrale Form auf lange Sicht sehr viel häufiger
verwendet werden als die männliche und die weibliche Form. Deshalb
sollte die neutrale Form die kürzeste sein, eben die ohne Endung.

step hat folgendes geschrieben:
Denn zumindest in der Übergangszeit würden die herkömmliche Form "Soldat" ja noch männlich assoziiert.

Damit "Soldat" nicht mehr explizit als männlich empfunden wird, müsste
man für eine Übergangszeit häufiger von "Soldatinen und Soldatonen" reden.

Ausserdem könnte man statt "der Soldat" sagen "das Soldat".


Zuletzt bearbeitet von alois am 01.11.2019, 22:23, insgesamt einmal bearbeitet
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