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Parteien, Macht und Altruismus
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2204552) Verfasst am: 25.02.2020, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Die Großen haben Macht, und die Kleinen wollen an die Macht. Das ist der ganze Unterschied.

Aber wollen die Kleinen, daß alle Kleinen gleichviel Macht haben, oder nur sie selber? Wäre es beispielsweise besser für die Armen / Hilfsbedürftigen / Minderheiten, wenn es deutlich mehr direkte Demokratie gäbe?

Jetzt tu doch nicht so, als ob es in der Politik neben dem reinen Machterwerb auch um Inhalte ginge!
Der weise, abgeklärte Marcellinus hat uns doch von dieser Illusion schon befreit.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2204553) Verfasst am: 25.02.2020, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Die Großen haben Macht, und die Kleinen wollen an die Macht. Das ist der ganze Unterschied.

Aber wollen die Kleinen, daß alle Kleinen gleichviel Macht haben, oder nur sie selber? Wäre es beispielsweise besser für die Armen / Hilfsbedürftigen / Minderheiten, wenn es deutlich mehr direkte Demokratie gäbe?

Direkte Demokratie gibt es nur in kleinen Ländern wie der Schweiz, und auch dort nur nach Jahrhunderten der Übung. Alle Erfahrungen mit Volksabstimmungen in größeren Ländern haben gezeigt, daß das nur den Populisten nützt.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2204554) Verfasst am: 25.02.2020, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Die Großen haben Macht, und die Kleinen wollen an die Macht. Das ist der ganze Unterschied.

Aber wollen die Kleinen, daß alle Kleinen gleichviel Macht haben, oder nur sie selber? Wäre es beispielsweise besser für die Armen / Hilfsbedürftigen / Minderheiten, wenn es deutlich mehr direkte Demokratie gäbe?

Jetzt tu doch nicht so, als ob es in der Politik neben dem reinen Machterwerb auch um Inhalte ginge!

Es geht neben Macht vor allem um Interessen (was letztlich kein großer Unterschied ist). Und wenn die Leute besonders übel drauf sind, geht es nur noch um Fantasiesymbole: "der Islam, die AfD, die Linken ... (wähle aus, was du magst) ... sind an allem Schuld".

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der weise, abgeklärte Marcellinus hat uns doch von dieser Illusion schon befreit.

Vielen Dank für die Blumen! Schön wär's ja! Sehr glücklich
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es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2204557) Verfasst am: 25.02.2020, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Die Großen haben Macht, und die Kleinen wollen an die Macht. Das ist der ganze Unterschied.

Aber wollen die Kleinen, daß alle Kleinen gleichviel Macht haben, oder nur sie selber? Wäre es beispielsweise besser für die Armen / Hilfsbedürftigen / Minderheiten, wenn es deutlich mehr direkte Demokratie gäbe?

Direkte Demokratie gibt es nur in kleinen Ländern wie der Schweiz, und auch dort nur nach Jahrhunderten der Übung. Alle Erfahrungen mit Volksabstimmungen in größeren Ländern haben gezeigt, daß das nur den Populisten nützt.

Da muß ich Dir Recht geben.
Aber die die an der Macht sind, schielen schon auf "die Bevölkerung" um zu wissen was gerade Stimmen bringt.
Siehe z.B. Seehofer. Als die AFD hochkam, versuchte er mit rechte Parolen zu punkten. Mittlerweile ist die Stimmung gekippt, und er redet ganz anders.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2204558) Verfasst am: 25.02.2020, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Dass jeder sich auch um seine Interessen kümmert, ist banal.

Dass aber jeder sich nur um seine Interessen kümmere und nie altruistische Motive verfolge, ist ein zynisches Menschenbild, das sich schon im Alltag leicht widerlegen lässt und selbstverständlich auch in der Politik nicht stimmt. Und zwar sowohl auf der Ebene der Wähler als auch der Spitzenpolitiker und den Leuten dazwischen.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2204559) Verfasst am: 25.02.2020, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass jeder sich auch um seine Interessen kümmert, ist banal.

Dass aber jeder sich nur um seine Interessen kümmere und nie altruistische Motive verfolge, ist ein zynisches Menschenbild, das sich schon im Alltag leicht widerlegen lässt und selbstverständlich auch in der Politik nicht stimmt. Und zwar sowohl auf der Ebene der Wähler als auch der Spitzenpolitiker und den Leuten dazwischen.


Allerdings nimmt der Altruismus zu den oberen Etagen der Hierarchie hin kontinuierlich ab. Das liegt einfach an den Strukturen, die eine gewisse Ellenbogenmentalität in Spitzenpositionen begünstigt.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2204560) Verfasst am: 25.02.2020, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Die Großen haben Macht, und die Kleinen wollen an die Macht. Das ist der ganze Unterschied.

Aber wollen die Kleinen, daß alle Kleinen gleichviel Macht haben, oder nur sie selber? Wäre es beispielsweise besser für die Armen / Hilfsbedürftigen / Minderheiten, wenn es deutlich mehr direkte Demokratie gäbe?

Direkte Demokratie gibt es nur in kleinen Ländern wie der Schweiz, und auch dort nur nach Jahrhunderten der Übung. Alle Erfahrungen mit Volksabstimmungen in größeren Ländern haben gezeigt, daß das nur den Populisten nützt.

Welchen Populismus meinst Du gerade, den linken oder den rechten?
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
In der politischen Debatte ist Populismus oder populistisch ein häufiger Vorwurf, den sich Vertreter unterschiedlicher Denkrichtungen gegenseitig machen, wenn sie die Aussagen und Forderungen der anderen Seite für populär, aber unrealistisch oder nachteilig halten. Man spricht dann auch von einem politischen Schlagwort, bzw. „Kampfbegriff“.
...
In der politischen Auseinandersetzung setzen Populisten oft auf Polarisierung, Personalisierung, Moralisierung und Argumente ad populum oder ad hominem....

Ich musste gerade lachen, als ich den Begriff Moralisierung las.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2204564) Verfasst am: 25.02.2020, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass jeder sich auch um seine Interessen kümmert, ist banal.

Dass aber jeder sich nur um seine Interessen kümmere und nie altruistische Motive verfolge, ist ein zynisches Menschenbild, das sich schon im Alltag leicht widerlegen lässt und selbstverständlich auch in der Politik nicht stimmt. Und zwar sowohl auf der Ebene der Wähler als auch der Spitzenpolitiker und den Leuten dazwischen.


Allerdings nimmt der Altruismus zu den oberen Etagen der Hierarchie hin kontinuierlich ab. Das liegt einfach an den Strukturen, die eine gewisse Ellenbogenmentalität in Spitzenpositionen begünstigt.

Möglich. Um irgendwo aufzusteigen und Macht auszuüben, muss man wohl gewisse Ellenbogenfähigkeiten haben. Ebenso, wie man als Politiker wohl eine teilweise narzisstische Persönlichkeit haben muss.

Gleichzeitig kann aber die Struktur, in der man sich bewegt, andere, selbstgesetzte Ziele haben - und in aller Regel werden die Leute, die in diese Struktur einstiegen, diese Ziele dann auch mindestens teilweise teilen; und die Struktur selbst kann die Personen ja auch wiederum kontrollieren.

Inwieweit nun für eine bestimmte Organisation und die Leute an der Spitze die reine Vertretung egoistischer Interessen resp. Machtwille und Narzissmus obenan stehen oder altruistische Ziele, ist sicher von Fall zu Fall unterschiedlich. Den deutschen Parteien pauschal ersteres zuzuschreiben oder gar anderes prinzipiell auszuschließen, ist m.E. einfach Quatsch.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2204565) Verfasst am: 25.02.2020, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Im Gegenteil denke ich, daß es gut situierten Menschen leichter fällt, einen persönlichen Altruismus, und damit auch ein positives Selbstbild zu pflegen. Wer nichts hat, kann noch nicht mal helfen. So ungefähr.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2204567) Verfasst am: 25.02.2020, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil denke ich, daß es gut situierten Menschen leichter fällt, einen persönlichen Altruismus, und damit auch ein positives Selbstbild zu pflegen. Wer nichts hat, kann noch nicht mal helfen. So ungefähr.

Das gibt es bestimmt auch.
Meine Erfahrungen früher beim Trampen zeigten aber in eine andere Richtung, die Jack London in seinen autobiografischen Werken ungefähr so beschrieben hat:
Wenn Du betteln musst, ist es nicht gut in einer Gegend zu sein, wo die Leute betucht sind. Die geben Dir höchstens ein bisschen Abfall. Aber die Armen, die selbst nicht wissen, ob sie noch genug für die nächste Mahlzeit haben, die laden Dich ein, an ihrem Tisch mitzuessen.

Aber ich vermute, dass da auch lokale Traditionen eine große Rolle spielen. Es gibt Kulturen, in denen das Geben/Teilen Sozialprestige verleiht, in anderen tut es das Haben.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20114
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2204568) Verfasst am: 25.02.2020, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil denke ich, daß es gut situierten Menschen leichter fällt, einen persönlichen Altruismus, und damit auch ein positives Selbstbild zu pflegen. Wer nichts hat, kann noch nicht mal helfen. So ungefähr.

Das gibt es bestimmt auch.
Meine Erfahrungen früher beim Trampen zeigten aber in eine andere Richtung, die Jack London in seinen autobiografischen Werken ungefähr so beschrieben hat:
Wenn Du betteln musst, ist es nicht gut in einer Gegend zu sein, wo die Leute betucht sind. Die geben Dir höchstens ein bisschen Abfall. Aber die Armen, die selbst nicht wissen, ob sie noch genug für die nächste Mahlzeit haben, die laden Dich ein, an ihrem Tisch mitzuessen.

Aber ich vermute, dass da auch lokale Traditionen eine große Rolle spielen. Es gibt Kulturen, in denen das Geben/Teilen Sozialprestige verleiht, in anderen tut es das Haben.


da gabs doch vor ein paar jahren mal einen entspr. test im taunus.
glaube, das wars:
https://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef/komplettansicht
Zitat:
Maria und Josef im Ghetto des Geldes
Die wohlhabendsten Deutschen mit den teuersten Häusern leben im Taunus bei Frankfurt: Banker, Manager, Industrielle. Was passiert, wenn man sie um Hilfe bittet? Die Schauspielerin Viola Heeß und unser Redakteur Henning Sußebach haben sich – als obdachloses Paar verkleidet – kurz vor Weihnachten auf den Weg gemacht.

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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20114
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2204572) Verfasst am: 25.02.2020, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil denke ich, daß es gut situierten Menschen leichter fällt, einen persönlichen Altruismus, und damit auch ein positives Selbstbild zu pflegen. Wer nichts hat, kann noch nicht mal helfen. So ungefähr.

Das gibt es bestimmt auch.
Meine Erfahrungen früher beim Trampen zeigten aber in eine andere Richtung, die Jack London in seinen autobiografischen Werken ungefähr so beschrieben hat:
Wenn Du betteln musst, ist es nicht gut in einer Gegend zu sein, wo die Leute betucht sind. Die geben Dir höchstens ein bisschen Abfall. Aber die Armen, die selbst nicht wissen, ob sie noch genug für die nächste Mahlzeit haben, die laden Dich ein, an ihrem Tisch mitzuessen.

Aber ich vermute, dass da auch lokale Traditionen eine große Rolle spielen. Es gibt Kulturen, in denen das Geben/Teilen Sozialprestige verleiht, in anderen tut es das Haben.


da gabs doch vor ein paar jahren mal einen entspr. test im taunus.
glaube, das wars:
https://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef/komplettansicht
Zitat:
Maria und Josef im Ghetto des Geldes
Die wohlhabendsten Deutschen mit den teuersten Häusern leben im Taunus bei Frankfurt: Banker, Manager, Industrielle. Was passiert, wenn man sie um Hilfe bittet? Die Schauspielerin Viola Heeß und unser Redakteur Henning Sußebach haben sich – als obdachloses Paar verkleidet – kurz vor Weihnachten auf den Weg gemacht.


also gut. ein paar zitate aus dem bericht:
Zitat:

Vormittags scheint Kronberg allein von weiblichen Wesen besiedelt zu sein. Nicht nur von Kindermädchen, sondern auch von Ehefrauen: einkaufend, joggend, gut aussehend. Von diesen sogenannten Taunus-Mamis war in unserem Archivmaterial zu lesen, sie hätten es "nicht nötig" zu arbeiten, weil ein paar Tausend Euro mehr oder weniger im Familienetat keine Rolle spielten. Dafür fahren sie spazieren, worin sich die Boni ihrer Männer manifestieren: Geländewagen von Mercedes und BMW, Porsche und Audi, durchweg schwarz. Die Frauen von Kronberg sind jung, scheinen ausnahmslos schlank zu sein und sehen aus, als kämen sie gerade vom Reiterhof: Pferdeschwanz, taillierte Steppjacke, Jeans und Lederstiefel.
(...)
Vor unserem Aufbruch nach Kronberg hatten wir noch einmal das Buch Deutschland umsonst von Michael Holzach gelesen. Vor 30 Jahren hatte sich der ehemalige ZEIT-Redakteur als mittelloser Mann ausgegeben und war durch ganz Deutschland gewandert. Sein Bericht verkaufte sich 200.000-mal, ein bundesdeutsches Geschichtsbuch. "Ohne Geld durch eine Welt zu gehen, in der sich alles um Mark und Pfennig dreht, hatte etwas Utopisches für mich, erschien mir wie ein Gang in absolutes Neuland", schrieb Holzach. Auch ihm fiel das Betteln anfangs schwer. "Ich bin mir selbst nicht glaubwürdig", schrieb er. Im Hochtaunuskreis wurde es ernst für ihn. In einer "stinkreichen Gegend, wo sich die herrschaftlichen Villen hinter haushohem Gebüsch verstecken, als hätten sie ein schlechtes Gewissen", half ihm niemand. Holzachs Bitten um Essen oder Arbeit wurden abgewimmelt mit Sätzen wie diesem: "Es ist genug Personal im Haus!" Vor lauter Wut und Hunger beging Holzach seinen ersten Ladendiebstahl. Er klaute vier Tafeln Schokolade.
(...)
Das Pfadfinderheim liegt am Ende einer Sackgasse. Über der Tür leuchtet ein roter Herrnhuter-Stern, an den Fenstern kleben Schneeflocken-Scherenschnitte, die Decken sind mit Kiefernholz vertäfelt. Der ganze gute Wille der sechziger Jahre, Geborgenheit in Zwei-, Vier- und Sechsbettzimmern. Ein paar Burschen spielen Tischtennis. Einer fragt leise: "Sind das Penner oder Zecken?"

Den Herbergseltern steht die Ablehnung schon in den Augen, als sie uns erblicken. Ein Paar um die sechzig, zwei müde Gesichter.

"Was wollen Sie denn?", fragt der Mann.

"Fragen, ob wir bei Ihnen schlafen dürfen."

"Das geht schon organisatorisch nicht. Wir nehmen nur Gruppen auf." (...)

usw.
sehr lesenswert.

die beschreibung ganz oben stimmt, ich war oft unterwegs dort, hab selbst im schloßhotel kronberg mal gefeiert. JA, genau so ist es dort!



lauter Arsc*** geigen zu sehen. und viele dienstboten.

und ja, zu euch würden sie netter sein.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#2204577) Verfasst am: 25.02.2020, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass jeder sich auch um seine Interessen kümmert, ist banal.

Dass aber jeder sich nur um seine Interessen kümmere und nie altruistische Motive verfolge, ist ein zynisches Menschenbild, das sich schon im Alltag leicht widerlegen lässt und selbstverständlich auch in der Politik nicht stimmt. Und zwar sowohl auf der Ebene der Wähler als auch der Spitzenpolitiker und den Leuten dazwischen.


Allerdings nimmt der Altruismus zu den oberen Etagen der Hierarchie hin kontinuierlich ab. Das liegt einfach an den Strukturen, die eine gewisse Ellenbogenmentalität in Spitzenpositionen begünstigt.

Ja für Spitzenpositionen braucht man bestimmt gewisse Eigenschaften. Ellbogenmentalität ist aber nur eins davon.

Eine Partei wird aber nicht nur durch machthungrige Leute vorne dran erfolgreich, es muss schon auch eine Menge Leute überzeugt sein, dass diese auch etwas durchsetzen, was die Basis wichtig findet.
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Tja
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2204602) Verfasst am: 25.02.2020, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]Aber da von dir genannte Themen - zB globale Ungleichverteilung des Wohlstands - auch mir wichtig sind und bei meinen Wahlentscheidungen eine Rolle spielen, bin ich mir ziemlich sicher, dass es Parteien gegeben hat, die diese Themen "angesprochen" haben.

Möglicherweise allerdings nicht "priorisiert" - davon hast du allerdings oben auch noch nicht gesprochen. Und das wäre ein Beispiel für das, was ich unrealistisch hohe Anforderungen nenne: Dass die Parteien die von einem selbst für wichtig gehaltenen Themen nicht nur (halbwegs angemessen) ansprechen sollen, sondern sie gefälligst auch noch weit oben auf der Prioritätenliste haben sollen. (...)

Pure Rabulistik.

Findest du? ...

Jo, sonst hätte ich es nicht geschrieben.



tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...Man kann diese Partei ja gerne wählen, wenn man es denn aus irgendwelchen Gründen für gut hält. (...)

Ich wähle gerne AfD, weil ich es irgendwie für gut halte [sic!]
Gegenargument bitte noc

Ich habe mit dieser Aussage zum Ausdruck gebracht, dass ich eine Entscheidung, die Piraten zu wählen, zwar nicht ganz nachvollziehen kann, sie aber auch nicht für grundsätzlich problematisch halte. (Und darauf folgte dann ein Argument in der Diskussion.)

Bei der AfD ist meine Einstellung bekanntermaßen eine andere. (...)

Ich habe mir erlaubt, zu abstrahieren.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
... Also was willst du gerade von mir?

Es ist nicht angeraten, auf eine sub-aggressive Pseudo-Frage einen inhaltlichen Zugang finden zu wollen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2204604) Verfasst am: 25.02.2020, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

[Ich erlaube mir, meine im Zitat gekürzten Aussagen in kursiv wieder einzufügen.]

schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]Aber da von dir genannte Themen - zB globale Ungleichverteilung des Wohlstands - auch mir wichtig sind und bei meinen Wahlentscheidungen eine Rolle spielen, bin ich mir ziemlich sicher, dass es Parteien gegeben hat, die diese Themen "angesprochen" haben.

Möglicherweise allerdings nicht "priorisiert" - davon hast du allerdings oben auch noch nicht gesprochen. Und das wäre ein Beispiel für das, was ich unrealistisch hohe Anforderungen nenne: Dass die Parteien die von einem selbst für wichtig gehaltenen Themen nicht nur (halbwegs angemessen) ansprechen sollen, sondern sie gefälligst auch noch weit oben auf der Prioritätenliste haben sollen. (...)

Pure Rabulistik.

Findest du? ...

Meine Aussage war: Es ist natürlich sinnvoll, darauf zu achten, dass die Themen, die man besonders wichtig findet, von einer Partei angemessen angesprochen werden, bevor man sie wählt. So eine Partei wird man aber idR auch finden.
Nicht so sinnvoll ist es, auch zu erwarten, dass diese Themen ganz oben in der Prioritätenliste der Partei stehen. Dann findet man nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit keine passende Partei und verschenkt seinen politischen Einfluss.

Was vgenau ist daran "Rabulistik", und was hast du dem entgegenzusetzen?

Jo, sonst hätte ich es nicht geschrieben.

Ich habe in meiner Antwort, das hast du leider weggekürzt, noch einmal deutlich geschrieben, welche zwei unterschiedlichen Erwartungshaltungen in der vorigen Diskussion vorkamen, warum und inwiefern sie meiner Meinung nach unterschiedlich erfolgreich bei der Auswahl einer geeigneten Partei sind und wie ich sie darum bewerte.

Für eine Diskussion hilfreicher wäre es, wenn du sagen könntest, was an dieser durchgehenden, deutlichen und begründeten Unterscheidung nicht sinnvoll ist, statt sowohl die Unterscheidung als auch meine Gegenfrage, was daran rabulistisch sei, wegzukürzen und einfach deine Behauptung begründungslos zu wiederholen.



schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...Man kann diese Partei ja gerne wählen, wenn man es denn aus irgendwelchen Gründen für gut hält. (...)

Ich wähle gerne AfD, weil ich es irgendwie für gut halte [sic!]
Gegenargument bitte noc

Ich habe mit dieser Aussage zum Ausdruck gebracht, dass ich eine Entscheidung, die Piraten zu wählen, zwar nicht ganz nachvollziehen kann, sie aber auch nicht für grundsätzlich problematisch halte. (Und darauf folgte dann ein Argument in der Diskussion.)

Bei der AfD ist meine Einstellung bekanntermaßen eine andere. (...) Ich glaube nicht, dass nach den diversen Threads zum Thema dafür noch weitere Argumente nötig sind.

Ich habe mir erlaubt, zu abstrahieren.

Nun, ich sag mal, das ist dir misslungen. Ich vertrete zu den beiden Parteien nun mal ganz unterschiedliche Positionen - während ich die Piraten für eine wählbare, im demokratischen Spektrum stehende und akzeptable Partei halte, steht die AfD außerhalb des Spektrums und ist gänzlich unakzeptabel. In anderen Threads, wo das Thema ist, habe ich letztere Bewertung auch immer wieder begründet, wie du sehr gut weißt. (Im zu diesen anderen Threads war hier die Unterscheidung, welche Parteien demokratisch akzeptabel sind und welche nicht, gerade aber gar nicht das Thema - sondern mit welchen Ansprüchen man mit einem bestimmten Set von Meinungen eine passende Partei finden kann.)

Warum grätschst du also von der Seite in diese ganz andere Diskussion rein und tust so, als könnte ich mit meiner Haltung die AfD nicht begründet anders bewerten - obwohl ich in anderen Threads, in denen das tatsächlich Thema ist, genau das tue, wie du sehr wohl weißt?

schtonk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
... Also was willst du gerade von mir?

Es ist nicht angeraten, auf eine sub-aggressive Pseudo-Frage einen inhaltlichen Zugang finden zu wollen.

Du hast - wieder mal, denn ähnliches machst du öfters - aus einer laufenden Diskussion Zitate rausgepickt, das eine beründungslos abgewertet ("Rabulistik") und das andere in einen gänzlich anderen Zusammenhang gestellt. Da kann man, denke ich, schon fragen, was so ein unprovozierter Tritt vors Schienbein von einem bis dahin Unbeteiligten eigentlich soll.

Dennoch bin ich auf deine Anmerkungen eingegangen und habe meine Aussagen noch einmal erklärt. Deine Reaktion ist jetzt, meine Aussagen sinnentstellend zu kürzen (nämlich die wesentlichen Teile meiner Antworten wegzulassen), um dann stumpf zu wiederholen. Noch mal: Was soll das?
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2204972) Verfasst am: 01.03.2020, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]
Ich habe in meiner Antwort, das hast du leider weggekürzt, (...)

Ach Gottchen, leider, wie furchtbar... Sehr glücklich

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]
Ich pick mir nur mal das eine raus...
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2216849) Verfasst am: 04.07.2020, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es ist das Recht der Koalition, die Abstimmung über den Gesetzentwurf der Opposition zur Wahlrechtsreform mit allen Möglichkeiten zu verhindern. Aber ehrenhaft ist es nicht.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wahlrechtsreform-ein-armutszeugnis-16844883.html

Allerdings ein Armutszeugnis. Sehr enttäuschend
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2235391) Verfasst am: 26.12.2020, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ein interessantes Interview mit einer Ex-Ministerin wie es in der Politik so zugeht.

https://taz.de/Ex-Ministerin-Wara-Wende-im-Interview/%215740472/

Zitat:
Wara Wende war von Juni 2012 bis September 2014 Ministerin für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein im Kabinett des SPD-Ministerpräsidenten Torsten Albig. Sie war Quereinsteigerin, zuvor Präsidentin der Europa-Universität Flensburg und nicht mal Parteimitglied. Über ein politisches Netzwerk verfügte sie nicht. Die Spielregeln des politischen Diskurses kannte sie allenfalls aus Beobachtung, nicht aus Erfahrung. Als Ministerin hatte Wende klare Ziele, sie wollte das Schulwesen neu ausrichten und sie wollte das damit verbundene Lehramtsstudium grundlegend reformieren. Schnell wurde sie zur Lieblingsfeindin der Opposition aus CDU und FDP. Dass und wie sie am Ende ihrer politischen Laufbahn entlassen wurde, erschien uns ideal, um mit ihr über Fehler zu reden. Es wurde dann aber viel mehr als eine Fehleranalyse, es wurde ein offenes Gespräch über das Leben in der exekutiven Spitzenpolitik.

_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2235408) Verfasst am: 26.12.2020, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein interessantes Interview mit einer Ex-Ministerin wie es in der Politik so zugeht.

https://taz.de/Ex-Ministerin-Wara-Wende-im-Interview/%215740472/


Kubicki! Mit den Augen rollen
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Anmeldungsdatum: 22.08.2020
Beiträge: 329

Beitrag(#2237066) Verfasst am: 06.01.2021, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Verstehe nicht so ganz, warum man gerade im politischen Geschäft meint Altruismus heraus wittern zu wollen. Wenn denn so was auftaucht, - ich tue es für meine Partei- dann ist das doch so was wie ein Art Kredit aufnehmen, um ihn zu passender Zeit durch einen Posten begleichen zu können. Manchmal lohnt es sich doch, sich mal ein wenig kurzfristig zurückzunehmen, um dann langfristig abzusahnen.
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uwebus
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Beitrag(#2281074) Verfasst am: 22.05.2022, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Aus Russland - Gefahr für Europa? abgetrennt, und hier angehangen. vrolijke
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Dauerhaft wirst Du da Vernunft nur implementieren können, wenn der gesamte überlieferte Machtapparat zerbröselt und gleichzeitig demokratische Strukturen entwickelt werden können, die den freien Wettbewerb der organisierten Kriminalität wie er unter Jelzin stattfand, verhindern. Das wird, wenn überhaupt, nicht so schnell gehen.

Die Frage ist, ob sich ein so großes, dünn besiedeltes und industriell relativ schwaches und wenig entwickeltes Land überhaupt demokratisch regieren lässt.



Ist es denn möglich, ein dicht besiedeltes Land wie die BRD demokratisch zu regieren? Leben wir nicht eher in einer Parteienoligarchie?

Wir wählen Parteien, keine Personen, auf die Kungelei innerhalb dieser Parteien haben wir als Wähler doch gar keinen Einfluß. Das ist wie beim Fußball, die Zuschauer grölen für die Einen oder die Anderen, kicken und absahnen tun nur ein paar Aktivisten und deren Manager.

Die Zuschauer (das Volk) dienen nur dazu, den Laden zu finanzieren.
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fwo
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Beitrag(#2281076) Verfasst am: 22.05.2022, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
....

Wir wählen Parteien, keine Personen, auf die Kungelei innerhalb dieser Parteien haben wir als Wähler doch gar keinen Einfluß. Das ist wie beim Fußball, die Zuschauer grölen für die Einen oder die Anderen, kicken und absahnen tun nur ein paar Aktivisten und deren Manager.
...

Sehr gut gesehen: Es gehört zur Definition des Zuschauers, dass er nicht mitspielt.

Allerdings sind Parteien keine geschlossenen Gesellschaften, Dich aufs Zuschauen zu beschränken ist also Deine eigene Entscheidung.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Tarvoc
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Beitrag(#2281082) Verfasst am: 22.05.2022, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Allerdings sind Parteien keine geschlossenen Gesellschaften, Dich aufs Zuschauen zu beschränken ist also Deine eigene Entscheidung.

Not to mention the fact dass in Deutschland Parteipolitik noch nicht mal die einzige mögliche und erlaubte Form von politischer Einflussnahme auf die Gesellschaft ist.
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Wolf359
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Beitrag(#2281083) Verfasst am: 22.05.2022, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Allerdings sind Parteien keine geschlossenen Gesellschaften, Dich aufs Zuschauen zu beschränken ist also Deine eigene Entscheidung.

Not to mention the fact dass in Deutschland Parteipolitik noch nicht mal die einzige mögliche und erlaubte Form von politischer Einflussnahme auf die Gesellschaft ist.

Hohe Parteispenden sind auch eine gute Möglichkeit.
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vrolijke
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Beitrag(#2281085) Verfasst am: 22.05.2022, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Allerdings sind Parteien keine geschlossenen Gesellschaften, Dich aufs Zuschauen zu beschränken ist also Deine eigene Entscheidung.

Not to mention the fact dass in Deutschland Parteipolitik noch nicht mal die einzige mögliche und erlaubte Form von politischer Einflussnahme auf die Gesellschaft ist.

Hohe Parteispenden sind auch eine gute Möglichkeit.

Man kann sich politisch engagieren, und dem ein ende setzen.
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Wolf359
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Beiträge: 1482

Beitrag(#2281090) Verfasst am: 22.05.2022, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Naivität (im Deutschen umgangssprachlich auch Blauäugigkeit; zugehöriges Adjektiv naiv, von französisch naïf ‚kindlich‘, ‚ursprünglich‘, ‚einfältig‘, ‚harmlos‘, ‚töricht‘) kann als eine verkürzte, in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangene Form von „nativ(e)“ (gebürtig, ursprünglich) angesehen werden. Im Allgemeinen werden Menschen als naiv bezeichnet, die Umstände und Handlungen nicht angemessen bewerten können. Oft gilt „naiv“ als Synonym für leichtgläubig, arglos, leicht verführbar oder unwissend.

https://de.wikipedia.org/wiki/Naivit%C3%A4t
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Tarvoc
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Beiträge: 44089

Beitrag(#2281093) Verfasst am: 22.05.2022, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Man kann sich politisch engagieren, und dem ein ende setzen.

Also hohen Parteispenden ein Ende zu setzen ist bis jetzt noch niemandem durch Engagement gelungen, obwohl es dazu nun wirklich genug Engagement gab und gibt und das ziemlich sicher auch in der Bevölkerung Rückhalt hätte. Realistisch einschätzen sollte man seine Möglichkeiten dann schon.
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vrolijke
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Beitrag(#2281094) Verfasst am: 22.05.2022, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Allerdings sind Parteien keine geschlossenen Gesellschaften, Dich aufs Zuschauen zu beschränken ist also Deine eigene Entscheidung.

Not to mention the fact dass in Deutschland Parteipolitik noch nicht mal die einzige mögliche und erlaubte Form von politischer Einflussnahme auf die Gesellschaft ist.

Hohe Parteispenden sind auch eine gute Möglichkeit.

Man kann sich politisch engagieren, und dem ein ende setzen.


Um sich politisch zu engagieren braucht man nicht unbedingt in eine Partei eintreten. Auch Lobbycontrol oder Abgeordnetenwatch haben schon einiges erreicht.
Und man sollte auch bedenken: Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.
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