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Gerechter Lohn??
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Welcher Lohn wäre Deiner Menung nach gerecht?
bis 400 €
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401 bis 800 €
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801 bis 1000 €
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1001 bis 1200 €
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1201 bis 1400 €
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1401 bis 1600 €
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1601 bis 1800 €
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1801 bis 2000 €
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 8%  [ 3 ]
2001 bis 2200 €
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 5%  [ 2 ]
2201 bis 2400 €
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Mehr als 2400 €
18%
 18%  [ 7 ]
Stimmen insgesamt : 37

Autor Nachricht
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1188456) Verfasst am: 21.01.2009, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
7,36€ die Stunde. Für eine völlig unqualifizierte Tätigkeit, immerhin.


Der Stundenlohn für sich genommen mag angemessen sein. Das Hauptproblem ist wohl, so eine Arbeit als Vollzeitstelle anzubieten. Nach meinem Empfinden ist das ein Schüler-/Studenten-/Nebenjob, der von den Einzelnen vielleicht 6-10 Stunden in der Woche ausgeübt wird. Mit dieser Tätigkeit den ganzen Tag (womöglich über einen längeren Zeitraum und ohne jede Perspektive) verbringen und damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu müssen, ist eine Zumutung. Es sei denn, jemand möchte das freiwillig machen. Aber ich kann jeden verstehen, der sich einem entsprechenden Zwang von Seiten des Arbeitsamtes zu widersetzen versucht.


Fürs gleiche Geld würde ich lieber was tun, als nichts zu tun. Anders gesagt: Wenn ich "durchgefüttert" werde, bin ich froh mich wenigstens ein bischen einbringen zu können.


Wie "fürs gleiche Geld"? Meinst du 7,36 Euro, oder würdest du fürs Hartz4 sogar kostenlos arbeiten Am Kopf kratzen?


Wenn man Hartz4 bekommt ist es doch nicht kostenlos.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1188532) Verfasst am: 21.01.2009, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
in den letzten 20 jahren scheint mir die qualifikation zumindest der schulabgaenger deutlich gesunken. (auch wenn sie auf dem papier gestiegen sein mag)



So hat bisher noch jede Generation über die ihr nachfolgende geredet, es war stets das Gegenteil der Fall.

dass immer so geredet wurde kann sein.

aber heute gibt es tatsaechlich ein erhebliches problem. (wobei die spitze dieses eisbergs als "pisa" bekannt geworden ist.)

Zitat:

Zitat:
und was die uni angeht, so habe ich 2001 die chemie-praktikumsraeume wieder gesehen, in denen ich 1985 und 1987 die anorganischen grundstudiums-praktika machte. damals bis auf den letzten platz besetzt, 2001 dann aber gaehnende leere. einfach erschreckend.


Ich kann Dir überfüllte Veranstaltungen im Dutzend zeigen. Das es temporäre Beliebtheitsschwankungen in jedem Fach gibt ist doch normal.

das problem war (und ist) soweit ich weiss, nicht nur in der chemie, sondern beispielsweise auch in der physik. kaum ein abiturient ist heute noch faehig, sowas zu studieren.

wo hast du denn die ueberfuellten veranstaltungen gesehen? wohl nicht in mathematik und naturwissenschaften, oder?

wer sein abitur nachgeschmissen bekommen hat, obwohl er mathematisch nichts auf die reihe kriegt, stuerzt sich natuerlich auf faecher, in denen er nur gut reden koennen muss.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1188538) Verfasst am: 21.01.2009, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
wenn alle qualifiziert sind und einen entsprechenden job bekommen koennten, dann werden sie einfache, anstrengende jobs nicht fuer wenig geld machen. die einfachen taetigkeiten fallen dann also entweder weg (weil man niemand dafuer findet) oder wuerden tatsaechlich besser bezahlt.


Oder die Qualifizierten werden per Gesetz dazu gezwungen die unbeliebten, schlecht bezahlten, gesundheitsschädlichen Jobs dennoch anzunehmen, weil sie sonst von den Sozialleistungen ausgeschlossen werden.

Klingt irgendwie bekannt? Schonmal wo gehört? Mit den Augen rollen

das passiert denen, die nicht qualifiziert sind oder die am markt vorbei qualifiziert sind, deren qualifikation also leider nicht gefragt ist.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1189223) Verfasst am: 22.01.2009, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ohja... 'der Markt' als omnipotenter, leider nicht zur Verantwortung ziehbarer, gottgleicher Herrscher im Hintergrund.
Ich kann nicht verstehen, wie man so argumentieren kann!

Um wen geht es hier? Um 'den Markt' oder den Menschen?
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1189228) Verfasst am: 22.01.2009, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
kaum ein abiturient ist heute noch faehig, sowas zu studieren.

Was mich nicht wundert.
Ich habe ja nunmal kein Abi und studiere Medieninformatik - und muss sagen es ist sauschwer! Nein, nicht wegen der Inhalte, sondern wegen der Art und Weise, wie sie vermittelt werden. Die Unterrichtsunterlagen sind, so überhaupt vorhanden didaktischer Restmüll. Total unverständlich für ein normal gebautes Gehirn. Man muss sich alles letztlich selbst zusammensuchen und selbst für sich aufbereiten.
Nun mag man behaupten: das wäre der Kern der akademischen Arbeit. Gut, aber dann ist die Würde eines Professors als höchste Stufe der Lehrtätigkeit nichts weiter als eine fadenscheinige Begründung für das Gehalt, das er bekommt.

Vielleicht bin ich auch nur im Fernstudium falsch... in den Präsenzen kann ich ja fragen und da werden meine Fragen wenigstens auch nach 3-4 Erklärungen verstanden... was noch keine ausreichende Antwort garantiert... zwinkern

Erbrechen Ok, ich habe fertich!
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1189338) Verfasst am: 22.01.2009, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
dass immer so geredet wurde kann sein.

aber heute gibt es tatsaechlich ein erhebliches problem. (wobei die spitze dieses eisbergs als "pisa" bekannt geworden ist.)


Das "Problem" erklärt sich wenn man bedenkt, das solche Vergleichsstudien früher nicht üblich waren. Methodisch war die deutsche Schule nie auf der Höhe der Zeit, an den Unis sahs eventuell anders aus.

Zitat:
wo hast du denn die ueberfuellten veranstaltungen gesehen? wohl nicht in mathematik und naturwissenschaften, oder?


Wenn ich mir die Erstsemester Mathe, die dieses WS angefangen haben, anschaue, dann ists zwar noch kein über- aber immerhin ein gut gefüllter Hörsaal. Dünnt sich nach oben aus natürlich aus. (Mein Jahrgang ist nicht repräsentativ, wir waren die ersten mit Studiengebühren und entsprechend wenig.) In Physik beklagt sich alle Welt über ein überfülltes Grundlagenpraktikum (als nur Nebenfachphysiker muss ich das nicht machen, hab die Infos also nur aus 2. Hand), die Vorlesungen selbst sind mäßig gefüllt (spricht also eher für schlechte Organisation). Chemie, Bio o.ä. hab ich nie reingehört, kanns also nicht beruteilen. Diejenigen Naturwissenschaften, die ich kenne, sind also immerhin nicht gähnend leer. Überfüllte Veranstaltungen findet man vorwiegend in BWL, Soziologie, Informatik, teilweise auch Maschinenbau. Das sind keine Naturwissenschaften, dennoch sind sie ökonomisch bedeutsam.

Zitat:
wer sein abitur nachgeschmissen bekommen hat, obwohl er mathematisch nichts auf die reihe kriegt, stuerzt sich natuerlich auf faecher, in denen er nur gut reden koennen muss.


Da kann ich dir allerdings uneingeschränkt zustimmen. Es wird in der Schule viel zu wenig und viel zu oberflächlich&lieblos Mathematik unterrichtet Traurig
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1189449) Verfasst am: 22.01.2009, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
kaum ein abiturient ist heute noch faehig, sowas zu studieren.

Was mich nicht wundert.
Ich habe ja nunmal kein Abi und studiere Medieninformatik - und muss sagen es ist sauschwer! Nein, nicht wegen der Inhalte, sondern wegen der Art und Weise, wie sie vermittelt werden. Die Unterrichtsunterlagen sind, so überhaupt vorhanden didaktischer Restmüll. Total unverständlich für ein normal gebautes Gehirn.


hmmm... wer ohne abi versucht zu studieren und sein eigenes hirn als "normal" einstuft, kann natuerlich schnell zu einem solchen urteil kommen. wenn ich mir so manchen abiturienten ansehe, der nicht einmal punkt- vor strichrechnung beherrscht geschweige denn binomische formeln, aber idiotischerweise ein nicht mathematik-freies fach anfaengt zu studieren, der schimpft wahrscheinlich genauso. aber das ist dann nicht das problem der uni, sondern das problem liegt dann woanders...

andererseits weiss ich aber auch, dass auch an der uni der ein oder andere kurs mit "restmuell" durchaus korrekt beschrieben ist.

welcher fall bei deinem studium nun vorliegt, kann ich natuerlich ueberhaupt nicht beurteilen.

was allerdings ein studium der mathematik angeht, da ist es so tragisch nicht, wenn der prof didaktisch nix taugt. dann muss man halt stattdessen ein buch lesen, buecher gibts genug... also wenn ich sage, dass so ein studium heute kaum noch ein abiturient schafft, dann liegt das nicht an den unis. (einschraenkung: ich sollte mich nrw-abiturienten beschraenken. es gibt ja bundeslaender, die das besser hinkriegen.)

Zitat:

Man muss sich alles letztlich selbst zusammensuchen und selbst für sich aufbereiten.
Nun mag man behaupten: das wäre der Kern der akademischen Arbeit. Gut, aber dann ist die Würde eines Professors als höchste Stufe der Lehrtätigkeit nichts weiter als eine fadenscheinige Begründung für das Gehalt, das er bekommt.

nun ja, ich bin froh, dass von uni-profs noch nicht erwartet wird, dass sie sich wie gymnasiallehrer auf kindergartenniveau begeben muessen, damit auch ja jeder mitkommt.

dass entschuldigt aber natuerlich nicht, wenn ein prof sich nicht ordentlich vorbereitet und als vorlesung nur unverstaendliches kuddelmuddel ohne roten faden abliefert.

Zitat:

Vielleicht bin ich auch nur im Fernstudium falsch...

was ist denn das fuer eine fern(-fach?-)hochschule?

mit der fernuni hagen habe ich sehr gute erfahrungen gemacht (wenn auch sicher nicht mit jedem kurs, da gabs auch kurse, die einfach scheisse waren)
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1189464) Verfasst am: 22.01.2009, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Methodisch war die deutsche Schule nie auf der Höhe der Zeit,

die sollen von mir aus auch nicht methodisch auf der hoehe der zeit sein, sondern den schuelern solide kenntnisse und faehigkeiten vermitteln. die ultramodernste methodik hilft ueberhaupt nix, wenn die schueler es am ende nicht begriffen haben.

Zitat:

Wenn ich mir die Erstsemester Mathe, die dieses WS angefangen haben, anschaue, dann ists zwar noch kein über- aber immerhin ein gut gefüllter Hörsaal.

hmmm... vielleicht sollte ich mal nach belastbaren zahlen suchen...

Zitat:

Da kann ich dir allerdings uneingeschränkt zustimmen. Es wird in der Schule viel zu wenig und viel zu oberflächlich&lieblos Mathematik unterrichtet Traurig

die schule hat sich damit abgefunden, den schuelern immer nur kleine wissenshaeppchen zu vermitteln, die anschliessend einmal in der klausur abgefragt und dann sofort wieder vergessen werden. in den hoeheren klassen sind dann all die notwendigen vorkenntnisse nicht vorhanden und die mathematik geraet zur farce, zur reinen quaelerei.

da wird versucht, leuten, die nicht einmal elementarste bruchrechnung koennen, den grenzuebergang vom differenzenquotienten zur ableitung zu erzaehlen... was dann natuerlich zu einem absurden theater wird. die schueler lernen dann irgendwas auswendig, ohne irgendwas davon wirklich zu verstehen. das wird auswendig gelernt wie eine choreographie, und was dabei rauskommt mutet an wie ein absurdes ballett der fusskranken und gehbehinderten Traurig

es ist schrecklich.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1189491) Verfasst am: 22.01.2009, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
hmmm... vielleicht sollte ich mal nach belastbaren zahlen suchen...


Zunächst mal kann ich dir das hier anbieten: klick

Daraus:
Zitat:
Für vier ausgewählte technisch orientierte Studienbereiche liegen erste vorläufige Informationen über die Studierenden, die 2007 ein entsprechendes Fachstudium aufnahmen, vor. Rund 38 000 Studierende begannen 2007 Maschinenbau/Verfahrenstechnik zu studieren (+ 10%). 30 300 schrieben sich erstmalig im Studienbereich Informatik ein (+ 4%), 16 600 in der Elektrotechnik (+ 3%) und 9 500 im Bereich Bauingenieurwesen (+ 18%).


Dazu gibts noch dieses, daraus zitiert:

Zitat:
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben im Prüfungsjahr 2006 43 100 Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihr Studium in Naturwissenschaften erfolgreich beendet. Das waren 9% mehr als im Vorjahr. Deutliche Zuwächse waren in Mathematik (+ 14%) und Informatik (+ 13%) zu verzeichnen. Sowohl in Mathematik (5 100) als auch in Informatik (15 400) wurden neue Höchststände erreicht.


Über den Verlauf der Erstsemesterzahlen hab ich leider nix finden können ...
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1189970) Verfasst am: 23.01.2009, 07:30    Titel: Antworten mit Zitat

Miach hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Mindestlohn wäre m.E. gar nicht mal so schlecht, und ich muß dir auch insoweit zustimmen. Nur muß es Sinn und Zweck eines Mindestlohns sein, Lohndumping zu verhindern, und nicht, jeden noch so gering qualifizierten Handlangerposten mit komfortablen Gehalt zu entlohnen.

Was ist mit denjenigen, die sich glücklich und ausgefüllt fühlen mit so einem Job, der evt. keine Über- oder Unterforderung an ihre Fähigkeiten darstellt. Was ist mit denen? Wovon sollen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten?


Was soll mit denen sein? Ihren Lebensunterhalt sollen sie ja bestreiten können. Nur müssen sie dann auch hinnehmen, daß dies auf bescheidenem Niveau passiert. Warum sollte man einen, der sich nicht anstrengt, in gleicher Weise entlohnen wie einen, der sich bildet und qualifiziert?
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1189972) Verfasst am: 23.01.2009, 07:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Miach hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Mindestlohn wäre m.E. gar nicht mal so schlecht, und ich muß dir auch insoweit zustimmen. Nur muß es Sinn und Zweck eines Mindestlohns sein, Lohndumping zu verhindern, und nicht, jeden noch so gering qualifizierten Handlangerposten mit komfortablen Gehalt zu entlohnen.

Was ist mit denjenigen, die sich glücklich und ausgefüllt fühlen mit so einem Job, der evt. keine Über- oder Unterforderung an ihre Fähigkeiten darstellt. Was ist mit denen? Wovon sollen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten?


Was soll mit denen sein? Ihren Lebensunterhalt sollen sie ja bestreiten können. Nur müssen sie dann auch hinnehmen, daß dies auf bescheidenem Niveau passiert. Warum sollte man einen, der sich nicht anstrengt, in gleicher Weise entlohnen wie einen, der sich bildet und qualifiziert?


Sei doch mal ein bisschen kapitalistischer:

Es ist sogar völlig egal, wie zufrieden jemand ist, wie sehr er sich anstrengt oder wieviel er in seine Fähigkeiten investiert hat.

Das sind zwar gute Hinweise, aber im Prinzip ist das unbedeutent.

Bezahlt wird letztlich, was einer Wert ist.

Daraus folgt IMHO schon nahezu logisch ein Mindestlohn - wenn ich Vollzeit für jemanden arbeite, dann muss ich davon auch überleben können. Meine Lebenszeit kann gar nicht weniger wert sein. (Außer man würde akzeptieren, daß der Mensch wirklich und vollständig zur Ressource verkommt.)

Das gilt auch fürs Büchsen in Regale räumen. Will ich mehr Geld bekommen, muss ich "mehr" leisten, d.h. etwas von höherem Wert - dabei ist egal, wie viel Geld ich brauche oder gerne hätte oder wie lange ich zur Schule gehen musste. (Nur indirekt würde kaum jemand so investieren, wenn sich das nicht auszahlen würde ,,,)
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 03.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2207882) Verfasst am: 31.03.2020, 11:25    Titel: Nö - Niet Antworten mit Zitat

Da Wilson die Frage nach gerechten Lohn in der Pflege schon in mehreren Threads anspricht,
kann man das ganze auch hier zusammenfassen,
(bitte um Verschiebung der Beiträge, Vrolijke).

Hier mal ein Wilsonbeitrag,
auf den dann Tillich Bezug nimmt:

Wilson hat folgendes geschrieben:
Alex D.
vor 18 Stunden
Bei allem Verständnis zur aktuellen Belastung. Das Gehalt entspricht der Qualifikation und der Bildung.

Wenn jetzt Krankenschwestern die, pardon, beliebig ausgetauscht werden können, weil kein teures und langjähriges Studium erforderlich ist, (...)


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ja, wer meint, das Krankenschwestern "beliebig ausgestauscht" werden könnten, ist offenbar ein Idiot. Das ist zwar i.d.R. kein Studium (und insofern ein gewisser Gehaltsabstand zu akademischen Berufen gerechtfertigt) - was in manchen Ländern aber auch anders ist -, aber dennoch natürlich ein sehr qualifizierter Beruf.


@Tillich,
Nö - nicht unbedingt ein Idiot, sondern vielleicht nur etwas kurz in der Argumentation.
Im Originalartikel erfahren wir,
das Krankenpfleger - wie die Frau (28 Jahre) - im Durchschnitt dies verdienen:

Zitat:
Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 2.000 und 2.400 Brutto. Nach 13 Jahren im Beruf sind es durchschnittlich 3.200 Euro Brutto

Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/berliner-krankenpflegerin-klagt-an-euren-applaus-koennt-ihr-euch-sonstwohin-stecken/25691690.html

Ich sehe eine Krankenschwester / einen Krankenpfleger auch nicht unbedingt schnell austauschbar,
aber sehr wohl habe ich in meiner
Dienstzeit
sehr viele Arbeiten in einem Pflegeheim verrichten müssen,
die zur Basisarbeit dieser Berufe zählen.
Diese Tätigkeiten entsprechen dann halt eher dem Profil,
was man als Krankenpflegerhelfer bzw. Altenpflegerhelfer leistet.
Und hier sehe ich eben wohl eine leichte und schnelle Austauschbarkeit - hier beträgt die Ausbildung in vielen Fällen auch nur ein Jahr (Umschulungen vom Arbeitsamt z.B.,
manchmal auch noch schneller - manchmal auch langsamer (Teilzeitmodelle)
https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/bkb/30191.pdf

Hier verdienen die Angestellten deutlich weniger - und hier vor allem baut sich der Frust auf,
denn hier liegt das Durchschnittsgehalt mehr als Tausend Euro unter denen der Examinierten Kräfte,
obwohl diese häufig die gleichen Tätigkeiten verrichten.
Aber es sind halt auch Tätigkeiten,
die man als Zivi oder FSJler gemacht hat,
und die man eben sehr schnell erlernen kann und die sehr niederschwellig sind.
Großartig hier zu steigern braucht Deutschland aber nicht, da ja demnächst - nach Corona - die mit den angebotenen Gehältern zufriedenen Kräfte aus Mexiko oder Albanien kommen,
so einfach sind diese dann halt doch auszutauschen.

Aber um mal mein Erleben als Zivi / FSJler zu beschreiben,
nach 3 Tagen Einarbeitung hatte ich meine 3-4 Stammalten,
die ich wusch und um die ich mich sonst kümmerte - wozu vollständiges Anziehen, zum Tisch führen, zur Ergo bringen etc. gehörte. Hinzu kamen dann noch andere Alte für dazwischen. Klar war das am Anfang etwas langsam - aber mit der Zeit wurde auch das Tempo schneller, Smilie



Hätte ich
ohne Vorerfahrung
nach 3 Tagen in einem Friseurgeschäft auch schon mehrere Köpfe übernehmen können,
hätte ich nach 3 Tagen in der Schreinerei auch schon mehrere eigene komplexere Holzarbeiten übernehmen können,
hätte ich nach 3 Tagen [viele beliebige andere Berufe]

Nein,
natürlich nicht -
auch kann man so Berufe wie die Laboranten Berufe nehmen und sich fragen,
ob diese - mit mittlere Reife erreichbaren Berufe (und damit vergleichbar dem Beruf des Krankenpflegers) - auch so sind, das man nach 3 Tagen relativ selbstständig viele Tätigkeiten im Labor absolvieren kann?

Die in Pflegeberufe tätigen sollten vielleicht eher ihr Augenmerk auf Änderung der Arbeitsbedingungen legen,
als auf das Geld.
Denn was nützt ein mehr an Geld,
wenn der Rücken nach 10 - 15 Jahren Dienst kaputt ist und man dann auf Kassiererin im Supermarkt umschulen muss?
_________________
Derzeit ohne Untertitel
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2207884) Verfasst am: 31.03.2020, 11:49    Titel: Re: Nö - Niet Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Da Wilson die Frage nach gerechten Lohn in der Pflege schon in mehreren Threads anspricht,
kann man das ganze auch hier zusammenfassen,
(bitte um Verschiebung der Beiträge, Vrolijke).

Hier mal ein Wilsonbeitrag,
auf den dann Tillich Bezug nimmt:

Wilson hat folgendes geschrieben:
Alex D.
vor 18 Stunden
Bei allem Verständnis zur aktuellen Belastung. Das Gehalt entspricht der Qualifikation und der Bildung.

Wenn jetzt Krankenschwestern die, pardon, beliebig ausgetauscht werden können, weil kein teures und langjähriges Studium erforderlich ist, (...)


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ja, wer meint, das Krankenschwestern "beliebig ausgestauscht" werden könnten, ist offenbar ein Idiot. Das ist zwar i.d.R. kein Studium (und insofern ein gewisser Gehaltsabstand zu akademischen Berufen gerechtfertigt) - was in manchen Ländern aber auch anders ist -, aber dennoch natürlich ein sehr qualifizierter Beruf.


@Tillich,
Nö - nicht unbedingt ein Idiot, sondern vielleicht nur etwas kurz in der Argumentation.
Im Originalartikel erfahren wir,
das Krankenpfleger - wie die Frau (28 Jahre) - im Durchschnitt dies verdienen:

Zitat:
Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 2.000 und 2.400 Brutto. Nach 13 Jahren im Beruf sind es durchschnittlich 3.200 Euro Brutto

Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/berliner-krankenpflegerin-klagt-an-euren-applaus-koennt-ihr-euch-sonstwohin-stecken/25691690.html

Ich sehe eine Krankenschwester / einen Krankenpfleger auch nicht unbedingt schnell austauschbar,
aber sehr wohl habe ich in meiner
Dienstzeit
sehr viele Arbeiten in einem Pflegeheim verrichten müssen,
die zur Basisarbeit dieser Berufe zählen.
Diese Tätigkeiten entsprechen dann halt eher dem Profil,
was man als Krankenpflegerhelfer bzw. Altenpflegerhelfer leistet.
Und hier sehe ich eben wohl eine leichte und schnelle Austauschbarkeit - hier beträgt die Ausbildung in vielen Fällen auch nur ein Jahr (Umschulungen vom Arbeitsamt z.B.,
manchmal auch noch schneller - manchmal auch langsamer (Teilzeitmodelle)
https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/bkb/30191.pdf

Hier verdienen die Angestellten deutlich weniger - und hier vor allem baut sich der Frust auf,
denn hier liegt das Durchschnittsgehalt mehr als Tausend Euro unter denen der Examinierten Kräfte,
obwohl diese häufig die gleichen Tätigkeiten verrichten.
Aber es sind halt auch Tätigkeiten,
die man als Zivi oder FSJler gemacht hat,
und die man eben sehr schnell erlernen kann und die sehr niederschwellig sind.
Großartig hier zu steigern braucht Deutschland aber nicht, da ja demnächst - nach Corona - die mit den angebotenen Gehältern zufriedenen Kräfte aus Mexiko oder Albanien kommen,
so einfach sind diese dann halt doch auszutauschen.

Aber um mal mein Erleben als Zivi / FSJler zu beschreiben,
nach 3 Tagen Einarbeitung hatte ich meine 3-4 Stammalten,
die ich wusch und um die ich mich sonst kümmerte - wozu vollständiges Anziehen, zum Tisch führen, zur Ergo bringen etc. gehörte. Hinzu kamen dann noch andere Alte für dazwischen. Klar war das am Anfang etwas langsam - aber mit der Zeit wurde auch das Tempo schneller, Smilie



Hätte ich
ohne Vorerfahrung
nach 3 Tagen in einem Friseurgeschäft auch schon mehrere Köpfe übernehmen können,
hätte ich nach 3 Tagen in der Schreinerei auch schon mehrere eigene komplexere Holzarbeiten übernehmen können,
hätte ich nach 3 Tagen [viele beliebige andere Berufe]

Nein,
natürlich nicht -
auch kann man so Berufe wie die Laboranten Berufe nehmen und sich fragen,
ob diese - mit mittlere Reife erreichbaren Berufe (und damit vergleichbar dem Beruf des Krankenpflegers) - auch so sind, das man nach 3 Tagen relativ selbstständig viele Tätigkeiten im Labor absolvieren kann?

Die in Pflegeberufe tätigen sollten vielleicht eher ihr Augenmerk auf Änderung der Arbeitsbedingungen legen,
als auf das Geld.
Denn was nützt ein mehr an Geld,
wenn der Rücken nach 10 - 15 Jahren Dienst kaputt ist und man dann auf Kassiererin im Supermarkt umschulen muss?



alten-oder pflegeheimzivi?

ich wette, du hast ne ganze menge pflegefehler gemacht, sowie ne menge übersehen, worauf man hätte reagieren müssen. naja, konntest du nach 3 tagenja auch nicht wissen.

es kam ja auch nie raus, weil dir keiner auf die finger geschaut hat nach 3 tagen.

alles pipieinfach, klar.

auch auf einer chirurgischen station mit operierten? einer urologischen station? nach drei tagen einen frisch operierten waschen als zivi, als angelernte kraft. kein problem, genau.

in der regel heißt es: mach mal, du kannst das schon. wenn was ist, ruf mich.
ja wann ist denn was, was rufenswert ist? im grunde, bei jedem handgriff als ahnungsloser hiwi.


man oh man, kein wunder....

mein vorschlag wäre ja, eine pflegekraft mal eine schicht lang mit helmkamera auszustatten. natürlöich nicht auf einer exotischen augenheilkundstation.
allerdings würde sie dann vermutlich wg. einer menge vergehen redlicherweise ihren job verlieren müssen.

das wars von mir zu diesem thema.


ps ehrlich gesagt möchte ich nicht, dass ein hilfsarbeiter an meiner mutter rumpflegt und täglich schneller dabei wird.
_________________
"als ob"
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