Präsidentschaftswahl USA 2020

[Lord Snow]

[beachbernie]

[beachbernie]

[sehr gut]

[astarte]

[Critic]

Es hängt davon ab, ob ein (derzeit noch hypothetischer) Präsident Biden Mehrheiten organisieren kann oder ob er im wesentlichen nur als Korrektiv gegen eine allzu übergriffige Legislative und Iudikative agieren kann. 2020 ist nämlich insgesamt für die Demokraten wider Erwarten eher suboptimal gelaufen.

(Kurzzeitig wurde z.B. kolportiert, es könnte etwas voreilig sein, daß die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigen konnten, es hätte also sein können, daß die Republikaner in einer Turbositzung zu Anfang der neuen Legislatur im Januar und mit dem dann scheidenden Präsidenten Trump noch versuchen würden, z.B. den ACA zu zerstören und das Geld neu zu verteilen oder auch noch einen massiven tax cut zu beschließen, so daß es für Biden keine Möglichkeit gäbe, die Krankenversicherung ("Obamacare") am Leben zu halten. So etwas würde ich denen nämlich auch zutrauen.)

Biden hält sich noch bedeckt, bis er sich wirklich sicher sein kann. Dennoch gibt es natürlich schon Gedankenspiele über z.B. Personalien, mit denen Biden versuchen könnte, mehrere Ziele umzusetzen (das erscheint natürlich bis dato genauso hypothetisch wie Warren oder Sanders in die Regierung zu holen, aber eher wahrscheinlicher):

Sich einerseits politisch eine gewisse Handlungsfähigkeit zu verschaffen - vielleicht doch noch eine Mehrheit im Senat nämlich (, falls die Stichwahl(en) in Georgia nicht klappt/en) -, und gleichzeitig Überparteilichkeit und "Moderatheit" zu signalisieren. Er könnte damit auch bei Einigen die Angst reduzieren, daß mit Biden eine "sozialistische Machtübernahme" (s.o.) vollzogen würde.

Er könnte zum Beispiel versuchen, ein paar republikanischen Senatoren einen Ministerposten anzubieten. (Dann wäre ein McConnell auch in einer schwierigen Lage, wie sollte er eine Verweigerung, den Kandidaten zu bestätigen, denn vor der Öffentlichkeit rechtfertigen, wenn Biden den Republikanern meinetwegen zwei wichtige Ministerposten geben wollen würde.)

Idealerweise solchen, die dann durch einen Demokraten ersetzt würden. Im Blogeintrag werden drei potentielle Kandidaten genannt, die 2022 sowieso in den Ruhestand gehen wollen, und denen McConnells Händel und Pläne und ob er sie in irgendwelche Arbeitskreise läßt oder ihnen ewig böse sein wird, dann herzlich egal sein könnten. Es hängt natürlich auch davon ab, ob sie das überhaupt wollten, ob ihnen ein jahrelanger Stillstand im Land oder doch lieber ein Einfluß auf die Regierungspolitik lieber sind, was Biden ihnen anbieten kann oder möchte, ... (diese und andere Gedanken unter dem Titel "Biden looks screwed even if he wins").
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt.

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)

[sehr gut]

[zelig]

Warten auf die 270, damit das Trauerspiel endlich ein Ende nimmt.

[tillich (epigonal)]

[zelig]

[beachbernie]

[Critic]

"Trump has discussed running again in 2024", should he lose to Joe Biden

Währenddessen eine launige Geschichte aus Florida: Nachdem seine Frau ihn wegen häuslicher Gewalt und/oder weil er im Streit mit einer Waffe herumgefuchtelt habe, von der Polizei abholen ließ, kämpft Brad Parscale vor Gericht dagegen, sozusagen zu einem behördlichen Irren erklärt zu werden, dem man besser seine elf(!) Waffen wegnehmen sollte ("Brad Parscale steps away from Trump campaign as wife denies physical abuse").


Der Punkt ist ja, Trump und etliche seiner Anhänger gelten ja als "ein bißchen unkontrolliert". Die Leute in der Stadtverwaltung in Phoenix haben sich z.B. gestern abend ein wenig eingeschüchtert gefühlt, als sich draußen eine größere Menge Trump-Anhänger sammelte, demnach Einige sogar bewaffnet - was in Arizona erlaubt sei -, und irgendetwas riefen.

Wobei, man wüßte gerne, ob das minütlich wechselte (das hat sowas von Monty Python):

"Count the vote! Count the vote!" - "Okay, 10.000 more votes for Biden, 2.500 for Trump." - "Oh no! Stop the vote! Stop the vote!"...
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt.

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)

[sehr gut]

[Critic]

Trump hat eine Pressekonferenz einberufen, die jede Minute beginnen soll. Dort wird er vermutlich seine Sicht der Dinge schildern, die Journalisten lachen darüber, weil es klar ist, daß ihm eigentlich die Felle wegschwimmen. Er hat zwar noch eine Chance, die Wahl zu gewinnen - es kommt am Ende auf jede Stimme an. Aber in einem Staat weiterzuzählen, in dem man noch Chancen sieht, aber in einem anderen die Zählung abzubrechen, weil man seine Chancen schwinden sieht, den noch zu holen, ergibt letztendlich nicht viel Sinn. Und hätte es wirklich massive Wahlfälschungen gegeben, warum sollten die Demokraten sich dann nicht auch noch ein paar Sitze im Senat ercheatet haben?

(Etwas späterer Edit:) Also: Er meint z.B., die Medien mit ihren Wahlumfragen die Öffentlichkeit darüber getäuscht hätten, wie das Meinungsbild tatsächlich aussähe, sie hätten das getan, um die Republikaner vom Wählen abzuhalten. Das sei ihnen allerdings nicht gelungen. Aber angeblich überall wo Demokraten die Wahl organisiert hätten, habe es massiven Wahlbetrug gegeben. Denn die hätten ja nicht "fair" gewinnen können, deshalb hätten sie betrügen müssen. Er bezeichnet das Wahlsystem als "korrupt", das Wahlgesetz in Pennsylvania, am Wahltag eingeworfene Wahlbriefe noch nach dem Wahltag anzunehmen, als Manipulation, Philadelphia und Detroit als "die korruptesten Orte im ganzen Land". Et cetera.

Ja, ich hatte in der Wahlnacht auch Magenschmerzen und bin damit auch ins Bett gegangen. Wobei aber z.B. erklärt wurde, daß es wegen der verschiedenen Tendenzen der unterschiedlichen Wählergruppen (Early vote und Briefwahl: große Mehrheit Demokraten, Kurzentschlossene und Wähler am Wahltag selbst: Nun ja, Trump scheint dort massiv aufgeholt zu haben) oder wegen unterschiedlicher Zählweisen (welcher Batzen wird wann gezählt, oder gleich alles zusammen?) zu solchen unwahrscheinlichen Bildern kommen könnte. Beispiel: In Virginia hat es buchstäblich 30 Sekunden gedauert, um den Staat von "57% Trump" zu "geht sicher an Biden" kippen zu lassen, als mit einem Schlag ein großer Batzen davon bekanntgegeben wurde.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt.

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)

[AdvocatusDiaboli]

Der Typ ist doch voll irre.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.

[Lord Snow]

Vollkommen wirres Gefasel von dem, es gab keine rote Welle, dann würde er ja locker führen, was er aber nicht macht!
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot

[Lord Snow]

Georgia wackelt gerade gewaltig, nur noch 4000 Stimmen Unterschied!
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

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Denis Diderot

[beachbernie]

[Critic]

Das erscheint so vollkommen verrückt. Trump inszeniert hier gerade (und eigentlich seit Monaten) die letzte große Lüge, die er und seine Verehrer bis zum letzten Tag glauben werden. Und es ist auch gefährlich, man muß das Wort "Wir ziehen in den Krieg", das sein Sohn geprägt hatte, ja nur ein bißchen weiterdrehen.

Und selbst wenn es am Ende für ihn nochmal mit dem knappsten denkbaren Vorsprung reichen sollte (hat überhaupt je ein Kandidat die Wahl im EV doch noch verloren, der (wie Biden) mehr als 50% der Stimmen bekommen hat?) - er hat damit eine Vergiftung des politischen Klimas gesät, er hat die Polarisierung noch einen Grad weitergedreht.

Was ich so aus der Diskussion über diese PK mitgenommen habe:

1. Es wirft auch ein schlechtes Licht auf Politiker seiner Partei, die dabeistehen und beredt schweigen. Immerhin war auch der "Quoten-Republikaner" Rick Santorum, der sonst oft einen rhetorischen Dreh zu finden versucht, Trump noch zu verteidigen, daß er ja "die richtige Idee habe", aber eben die Rhetorik und die Ausführung katastrophal seien, entsetzt darüber, wenn jemand versucht, ein Wahlergebnis, das nicht in seinem Sinne ist, für illegal zu erklären.

(Natürlich tut das verdammt weh, wenn man dafür gekämpft oder zumindest gefiebert hat, weil man ja die Hoffnung hatte, seinen Ideen umsetzen zu können. Ich fand es 2016 auch rührend, daß Trump sich so bemühte, sich noch am Abend vom der Wahltag auf völlig unbekannten Rollfeldern mitten im Nichts hinstellte und versuchte, die Leute von sich zu überzeugen. Bis er die Wahl dann doch überraschend gewonnen hat, das war weniger lustig. In der Geschichte der USA haben die Unterlegenen die Niederlage in der Regel akzeptiert - lief es anders, wurden Konflikte genährt, die das Land teilweise gänzlich zerrissen haben: Bürgerkrieg, weit verbreiteter Rassimus im tiefen Süden. Andererseits hat Trump die Befürchtungen, die mit seinem Wahlsieg verbunden waren, dann auch erfüllt, daß er auch gar nicht versuchen würde, Konflikte im Land zu reduzieren, er hat sie eher zu nähren versucht, bis er irgendwann jeweils das Interesse daran verloren hat. Es wäre ja vielleicht nicht einmal so schwer gewesen: Die meisten BLM-Aktivisten wollen von den Republikanern nichts wissen, aber sie fordern ja auch "Recht und Ordnung": Nämlich daß Gesetzesverstöße der Polizei auch verfolgt werden. Aber klar, Trump hatte das ja mit "Recht und Ordnung" nicht gemeint. Und selbst wenn er mal "nett und verbindlich" oder "präsidentiell" erscheinen wollte, hat er selten den entsprechenden Ton gefunden.)


2. Der Aspekt, auf den Trump anspiele, sei einmal mehr die Hautfarbe: Detroit und Philadelphia sind minority-majority Städte. Selbst die Demokraten geben zu, daß auch die Demokraten im Laufe der Geschichte Korruption hatten, aber es sei völlig haltlos, diejenigen, denen das Wahlrecht zum Teil noch heute beschnitten werde, hier jetzt anzuschwärzen. (Und das könnte ja z.B. auch Rassismus in der Zukunft nähren, ist zu fürchten.)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt.

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)

[beachbernie]

Noch fehlen ca. 1% der Stimmen in Georgia.

Nicht viel?


Genug um Biden seinen haudünnen Rückstand, der in den. letzten Minuten von ca.4000 auf knapp 3500 geschrumpft ist noch aufholen zu lassen.


1% sind ca. 50 000 Stimmen......


Sogar Pennsylvania rückt in den Bereich des Möglichen. Biden fehlen noch ca. 65 000 Stimmen. Das sind weniger als 1%. Es stehen noch 6% der Stimmen aus und genau wie in Georgia arbeitet der Trend sehr stabil gegen Trump.....

[Critic]

"Trump falsely claims he won the election"

In PA war es besonders extrem, bis zu 80% der Briefwahlstimmen gehen an Biden. Trump versucht seine Klage mit diesem deutlichen Vorteil für Biden zu begründen. Dabei hatte er selbst unter seiner Anhängerschaft verbreitet, sie sollten nicht per Brief wählen, und die meisten haben das auch brav befolgt (mal sehen, wie in ein paar Wochen die Corona-Infektionszahlen aussehen werden)...



Nur "ein kleines Witzchen" oder noch einer, der inzwischen completely unhinged ist...?

"Bannon suggests beheading Fauci and Wray"

[beachbernie]

Eben war Trump in Georgia noch mit 2500 Stimmen vorne, wobei u.a. noch 5700 stimmen aus einen County ausstanden, in dem Biden mit ueber 80% in Fuerrung liegt. Da es sich um Briefwahlstimmen handelt, die überproportional an Biden gehen, reichen diese Stimmen allein um vorbeizuziehen.

Inzwischen fehlen Biden weniger als 2000 Stimmen...


Georgia waere aus verschiedenen Gründen fuer Biden besonders wichtig. Erstens käme er damit auf 269 Stimmen und Trump koennte maximal noch ein Patt erreichen, wenn er alle anderen offenen Rennen gewinnt. Zweitens ist Georgia ein republikanisch geführter Bundesstaat, womit sich die Reps schwer tun dürften dort Wahlbetrug zugunsten Biden zu unterstellen, weil ihre eigenen Leute dort die Oberaufsicht haben.

[astarte]

[Babyface]

[Skeptiker]

[luc]

Ich würde nie sagen , dass Trump irre ist aber ich darf es doch denken, oder?

[Zumsel]

[Lord Snow]

Hm, da geht man zu Bett und denkt sich, so morgen ist aber der Spuk vorbei und ein vorläufiger Sieger steht auf jeden Fall fest und dann ist es wieder nichts....
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot

[vrolijke]

[Lord Snow]

In Pennsylvania sind noch knapp 350.000 Stimmen auszuzählen und Biden liegt unter 20.000 Stimmen zurück. Pennsylvania wird also an Biden gehen.

Georgia fehlen nur noch wenige 100 Stimmen, ist also auch möglich. Arizona könnte für Biden nochmal wackelig werden...
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

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Denis Diderot