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Rassismus?!
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2257756) Verfasst am: 31.07.2021, 21:44    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Wenn Antisemitismus und Antiziganismus Arten von Rassismus sind, dann gibt es einen innereuropäischen Rassismus; aber das entspricht nicht meiner Auslegung des Rassenbegriffs. Der Antisemitismus und der Antiziganismus der Nazis bleiben freilich in sich absolut verwerflich, egal ob man hier von Rassismus spricht oder nicht.


Außerdem waren die Nazis auch nach meiner Auslegung des Rassenbegriffs üble Rassisten z.B. gegenüber Afrikanern.

Zur Erinnerung: Unter "innereuropäischer Rassismus" verstehe ich nicht einfach "Rassismus in Europa", sondern "Rassismus einer Person, die zur europäischen Rasse gehört, gegenüber einer anderen Person, die ebenfalls zur europäischen Rasse gehört". Ein Deutscher, der Vorurteile gegenüber Polen hat, ist somit kein Rassist.
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2257757) Verfasst am: 31.07.2021, 21:58    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Die Nazis haben die europäischen Juden als Rasse betrachtet; aber nach meinem nichtnazistischen Begriffsverständnis sind der Antisemitismus von Europäern gegen europäische Juden und der Antiziganismus von Europäern gegen europäische Zigeuner (* kein Rassismus, weil es keinen Rassismus von Europäern gegen Europäer geben kann.

Genau! Und Christen sind überhaupt keine Theisten, weil es nunmal den christlichen Gott nicht wirklich gibt! Lachen Mit den Augen rollen


Wenn die Juden eine eigene Rasse bilden—die jüdische Rasse—, dann gibt es die jüdische Rasse, weil es die Juden gibt. Die Frage ist, ob die Juden als Rasse gelten sollen oder nicht. (Meine Antwort ist nein.)

Jemand, der seinen Rassismus mit dem Glauben an Menschenrassen im Sinne biologischer Subspezies von Homo sapiens begründet, der irrt sich nachweislich, weil es solche Unterarten des Menschen im streng biologischen Sinn nicht gibt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2257759) Verfasst am: 31.07.2021, 23:07    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn die Juden eine eigene Rasse bilden—die jüdische Rasse—, dann gibt es die jüdische Rasse, weil es die Juden gibt. Die Frage ist, ob die Juden als Rasse gelten sollen oder nicht. (Meine Antwort ist nein.)

Und meine Antwort ist, dass überhaupt keine menschliche Gruppe als Rasse gelten soll. Das heißt aber nicht, dass ich deshalb sagen müsste, dass es keine Rassisten oder keinen Rassismus gibt.

Myron hat folgendes geschrieben:
Jemand, der seinen Rassismus mit dem Glauben an Menschenrassen im Sinne biologischer Subspezies von Homo sapiens begründet, der irrt sich nachweislich, weil es solche Unterarten des Menschen im streng biologischen Sinn nicht gibt.

Ach, und wer sich irrt, kann kein Rassist sein? Am Kopf kratzen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2257760) Verfasst am: 31.07.2021, 23:09    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Mein Wortgebrauch ist kein Missbrauch des gesellschaftlichen Wortgebrauchs. Wenn ich z.B. im bevölkerungsgeographischen Sinn von der asiatischen Rasse spreche, dann ist es ebendiese, gegen die sich dem allgemeinen Verständnis nach antiasiatischer Rassismus richtet, oder nicht?

Also ist das Kriterium für die Rassenzugehörigkeit ein geographisches? Was ist denn, wenn jemand geographisch überhaupt noch nie auch nur mit einem Fuß in Asien war, aber trotzdem Ziel von antiasiatischem Rassismus ist? Man braucht nämlich gar nicht so viel Gehirnschmalz, um sich einen solchen Fall auszudenken. Ich hab' sogar selbst welche in meinem Bekanntenkreis.


Ich habe in einem vorherigen Beitrag Folgendes geschrieben:

"Wenn ich Menschenrassen als kontinentale, subkontinentale oder insulare Urbevölkerungen (samt deren Nachfahren) definiere…"

Man muss nicht selbst in Asien gelebt haben oder geboren sein, um zu den Asiaten (als Rasse) zu gehören.


Und wieso sollte man das so definieren? Das ist ja nun eine grundlos-willkürliche Vermischung zweier völlig heterogener Kategorien. "Nachfahre" ist nunmal keine geographische Kategorie und auch nicht als eine solche definierbar. Also außer vielleicht, du würdest behaupten, es gäbe irgendeine "ontische" Verbindung zwischen Blut und Boden...
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2257761) Verfasst am: 31.07.2021, 23:55    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Ich habe in einem vorherigen Beitrag Folgendes geschrieben:

"Wenn ich Menschenrassen als kontinentale, subkontinentale oder insulare Urbevölkerungen (samt deren Nachfahren) definiere…"

Man muss nicht selbst in Asien gelebt haben oder geboren sein, um zu den Asiaten (als Rasse) zu gehören.


Und wieso sollte man das so definieren? Das ist ja nun eine grundlos-willkürliche Vermischung zweier völlig heterogener Kategorien. "Nachfahre" ist nunmal keine geographische Kategorie und auch nicht als eine solche definierbar. Also außer vielleicht, du würdest behaupten, es gäbe irgendeine "ontische" Verbindung zwischen Blut und Boden...


Meinetwegen können wir von geographisch-genealogischen Rassen sprechen anstatt nur von geographischen Rassen, um die (wo immer lebenden) Nachkommen einer Urbevölkerung ausdrücklich einzuschließen.

Ich halte diesen Rassenbegriff (im Vergleich mit allen anderen) für sinnvoll(er) und tauglich(er), weil er eine nichtrassistische transethnische und transnationale Kategorisierung ermöglicht, die nicht allzu künstlich oder allzu willkürlich erscheint. Allerdings räume ich gerne ein, dass auch dieser Rassenbegriff unscharf ist. Denn wenn es sich nicht um ganze Kontinente (wie Amerika oder Australien) handelt, sondern um subkontinentale Gebiete (wie den Orient) oder insulare Gebiete (wie Ozeanien), dann sind die Rassengrenzen in geographischer Hinsicht unscharf; und die Tatsache, dass es auch gemischte Rassen gibt (wie die lateinamerikanischen Mestizen oder Euroamerikaner, die sowohl von Uramerikanern als auch von Europäern abstammen), verwischt die Rassengrenzen in genealogischer Hinsicht. Aber das Fehlen scharfer Rassengrenzen macht den geographisch-genealogischen Rassenbegriff nicht sinnlos oder nutzlos. Wir alle unterscheiden doch beispielsweise zwischen Europäern und Asiaten (Ostasiaten), weil es hier bestimmte geographisch-genealogische Unterschiede gibt, die auch im natürlichen Erscheinungsbild von Personen zum Ausdruck kommen.


Zuletzt bearbeitet von Myron am 01.08.2021, 00:09, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2257762) Verfasst am: 01.08.2021, 00:07    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Ich halte diesen Rassenbegriff (im Vergleich mit allen anderen) für sinnvoll(er) und tauglich(er), weil er eine nichtrassistische transethnische und transnationale Kategorisierung ermöglicht, die nicht allzu künstlich oder allzu willkürlich erscheint.

Aha. Und wofür brauchen wir das jetzt? Jedenfalls nicht dafür, um zu bestimmen, ob etwas rassistisch ist oder nicht.

Myron hat folgendes geschrieben:
Wir alle unterscheiden beispielsweise zwischen Europäern und Asiaten (Ostasiaten), weil es hier bestimmte geographisch-genealogische Unterschiede gibt, die auch im natürlichen Erscheinungsbild von Personen zum Ausdruck kommen.

Was bitte ist ein geografisch-genealogischer Unterschied? Am Kopf kratzen
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2257765) Verfasst am: 01.08.2021, 00:24    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Ich halte diesen Rassenbegriff (im Vergleich mit allen anderen) für sinnvoll(er) und tauglich(er), weil er eine nichtrassistische transethnische und transnationale Kategorisierung ermöglicht, die nicht allzu künstlich oder allzu willkürlich erscheint.

Aha. Und wofür brauchen wir das jetzt? Jedenfalls nicht dafür, um zu bestimmen, ob etwas rassistisch ist oder nicht.


Ohne einen bestimmten Rassenbegriff lässt sich nicht bestimmen, was gegenüber wem rassistisch ist und was nicht. Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden. Diese Voraussetzung akzeptiere ich nicht, und deshalb gibt es für mich keinen antimoslemischen Rassismus. Ich akzeptiere dagegen die Rede von einem antiorientalischen Rassismus. Wer einen Moslem als Moslem diskriminiert, der handelt nicht rassistisch; aber wer einen orientalischen Moslem als Orientalen diskriminiert, der handelt rassistisch.
Um das besprochene aktuelle Beispiel aufzugreifen: Die Beschimpfung des algerischen Radfahrers als "Kameltreiber" ist für mich eindeutig rassistisch, weil sich dieses Schimpfwort gegen ihn als Orientalen richtet. (Ich zähle Nordafrika zum Orient.)
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2257768) Verfasst am: 01.08.2021, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ein fortschrittlicher Mensch hat kein Vaterland.

Du willst nicht staatenlos sein.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2257769) Verfasst am: 01.08.2021, 00:53    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden.

Nein, tut es nicht. Rassismus als Form menschlichen Handelns folgt bestimmten strukturellen Mustern, und die kann man unabhängig davon verstehen, ob es wirklich Rassen gibt oder nicht. Dass in den Rechtfertigungsdiskursen für rassistische Diskriminierung sowohl Geographie als auch Abstammung eine Rolle spielen, ist geschenkt. Diese Diskurse müssen aber nicht wirkliche Gegebenheiten korrekt abbilden, um als Rechtfertigungsdiskurse für rassistisches Handeln zu dienen, weil sich dieses Handeln überhaupt nicht für die Wirklichkeitsübereinstimmung oder Wahrheitsfähigkeit seiner eigenen Zuordnungen interessiert, sondern einzig für die Aufrechterhaltung der Diskriminierung selbst. Da liegt nämlich die Crux der Sache: Du scheinst dir irgendwie einzubilden, Rassismus sei ein rationaler Diskurs, in dem es überhaupt um Wahrheit ginge.

Ich wiederhole nochmal meine Frage, die du ignoriert hast:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Jemand, der seinen Rassismus mit dem Glauben an Menschenrassen im Sinne biologischer Subspezies von Homo sapiens begründet, der irrt sich nachweislich, weil es solche Unterarten des Menschen im streng biologischen Sinn nicht gibt.

Ach, und wer sich irrt, kann kein Rassist sein? Am Kopf kratzen


Du scheinst ja zu meinen, dass man nur dann überhaupt Rassist sein kann, wenn man mit seiner Rasseneinteilung richtig liegt. Und da kann ich mir halt nur noch an den Kopf fassen. Pillepalle
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pittbull
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Anmeldungsdatum: 26.07.2021
Beiträge: 102

Beitrag(#2257770) Verfasst am: 01.08.2021, 03:06    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
pittbull hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
pittbull hat folgendes geschrieben:
Rassist ist einer, der Menschen wegen zB. ihrer Abtammung von einem bestimmten Volk ablehnt. Ich persönlich habe Vorurteile gegen Russen. Streng genommen bin ich ein russenfeindlicher Rassist. Meine Mutter kommt aus Polen. Als Kind war ich oft bei meinen Großeltern in Polen. Die haben oft auf Russen geschimpft. Das hat sich wohl eingeprägt.


Ich finde es ziemlich dumm sich von so etwas nicht zu lösen!


Ist nicht so einfach..


Doch, das ist einfach. Wenn man möchte


Du bist anscheinend nicht selbst davon betroffen. Man kann sich nicht einfach wünschen es wäre anders und dann ist es anders.
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pittbull
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Anmeldungsdatum: 26.07.2021
Beiträge: 102

Beitrag(#2257771) Verfasst am: 01.08.2021, 03:35    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Jemand, der seinen Rassismus mit dem Glauben an Menschenrassen im Sinne biologischer Subspezies von Homo sapiens begründet, der irrt sich nachweislich, weil es solche Unterarten des Menschen im streng biologischen Sinn nicht gibt.


Bei den Amis zB. ist "Race" ein grobkönige Kategorisierung nach äußerlichen Merkmalen*, europäisch (caucasian), afrikanisch, asiatisch, native-american, etc. aussehend. Das Merriam-Webster Lexikon definiert Menschenrasse als “category of humankind that shares certain distinctive physical traits”

Bei uns ist der Rassenbegriff verbrannt, weil die Nazis damit Schindluder getrieben haben. Somit ist Rassismus ein Missbrauch solcherlei Kategorisierung, um andere abzuwerten (was die Nazis eben getan haben).

Moderne Rechtsextremisten verbergen ihren Rassismus in dem Kofferwort "Ethnopluralismus", was scheinbar unverfänglich aussieht, aber letztlich bedeutet: "die anderen sind schädlich für uns!"
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2257774) Verfasst am: 01.08.2021, 04:37    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden.

Nein, tut es nicht. Rassismus als Form menschlichen Handelns folgt bestimmten strukturellen Mustern, und die kann man unabhängig davon verstehen, ob es wirklich Rassen gibt oder nicht. Dass in den Rechtfertigungsdiskursen für rassistische Diskriminierung sowohl Geographie als auch Abstammung eine Rolle spielen, ist geschenkt. Diese Diskurse müssen aber nicht wirkliche Gegebenheiten korrekt abbilden, um als Rechtfertigungsdiskurse für rassistisches Handeln zu dienen, weil sich dieses Handeln überhaupt nicht für die Wirklichkeitsübereinstimmung oder Wahrheitsfähigkeit seiner eigenen Zuordnungen interessiert, sondern einzig für die Aufrechterhaltung der Diskriminierung selbst. Da liegt nämlich die Crux der Sache: Du scheinst dir irgendwie einzubilden, Rassismus sei ein rationaler Diskurs, in dem es überhaupt um Wahrheit ginge.

Ich wiederhole nochmal meine Frage, die du ignoriert hast:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Jemand, der seinen Rassismus mit dem Glauben an Menschenrassen im Sinne biologischer Subspezies von Homo sapiens begründet, der irrt sich nachweislich, weil es solche Unterarten des Menschen im streng biologischen Sinn nicht gibt.

Ach, und wer sich irrt, kann kein Rassist sein? Am Kopf kratzen


Du scheinst ja zu meinen, dass man nur dann überhaupt Rassist sein kann, wenn man mit seiner Rasseneinteilung richtig liegt. Und da kann ich mir halt nur noch an den Kopf fassen. Pillepalle


Nein, das meine ich nicht. Was ich meine, ist, dass der Rassismus einen bestimmten Rassenbegriff und den (wahren oder falschen) Glauben voraussetzt, dass es Gruppen, Kollektive oder Populationen gibt, die unter diesen Rassenbegriff fallen.

Wenn "Rasse" z.B. als "biologische Subspezies von Homo sapiens" definiert ist, dann ist der entsprechende Glaube falsch, weil es keine biologischen Subspezies von Homo sapiens gibt. Wenn "Rasse" dagegen als "ethnisches Kollektiv innerhalb von Homo sapiens" definiert ist, dann ist der entsprechende Glaube wahr, weil es Ethnien gibt. (Es stellt sich dann allerdings die Frage, ob "Rasse" und "Ethnie" synonym verwendet werden sollen.) Und wenn "Rasse" als "Menschengruppe mit einer bestimmten Hautfarbe" definiert ist, dann ist der entsprechende Glaube wahr, weil es solche unterschiedlichen Menschengruppen gibt. (Es stellt sich dann allerdings die Frage, ob das eine angemessene, taugliche Definition von "Rasse" ist, zumal die menschlichen Hautfarben ein Kontinuum bilden.)

Der Rassismus wird übrigens erst dann zu etwas moralisch Negativem und Inakzeptablem, wenn rassische Unterscheidungen zu falschen Behauptungen über (das angebliche Wesen von) Rassen oder/und zu ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen oder Herabsetzungen von Angehörigen einer Rasse führen.
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2257775) Verfasst am: 01.08.2021, 04:47    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

pittbull hat folgendes geschrieben:
Moderne Rechtsextremisten verbergen ihren Rassismus in dem Kofferwort "Ethnopluralismus", was scheinbar unverfänglich aussieht, aber letztlich bedeutet: "die anderen sind schädlich für uns!"


Ja, dieser sogenannte Ethnopluralismus ist nur scheinbar egalitär und tolerant; denn eigentlich halten sich seine rechten Anhänger sehr wohl für völkisch überlegen und höherwertig.
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2257781) Verfasst am: 01.08.2021, 08:01    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden.

Nein, er unterstellt anderen, dass sie die Moslems für eine Rasse halten.
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goedelchen
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Anmeldungsdatum: 08.10.2018
Beiträge: 928

Beitrag(#2257782) Verfasst am: 01.08.2021, 08:12    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden.

Nein, tut es nicht. Rassismus als Form menschlichen Handelns folgt bestimmten strukturellen Mustern, und die kann man unabhängig davon verstehen, ob es wirklich Rassen gibt oder nicht. Dass in den Rechtfertigungsdiskursen für rassistische Diskriminierung sowohl Geographie als auch Abstammung eine Rolle spielen, ist geschenkt. Diese Diskurse müssen aber nicht wirkliche Gegebenheiten korrekt abbilden, um als Rechtfertigungsdiskurse für rassistisches Handeln zu dienen, weil sich dieses Handeln überhaupt nicht für die Wirklichkeitsübereinstimmung oder Wahrheitsfähigkeit seiner eigenen Zuordnungen interessiert, sondern einzig für die Aufrechterhaltung der Diskriminierung selbst. Da liegt nämlich die Crux der Sache: Du scheinst dir irgendwie einzubilden, Rassismus sei ein rationaler Diskurs, in dem es überhaupt um Wahrheit ginge.

Ich wiederhole nochmal meine Frage, die du ignoriert hast:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Jemand, der seinen Rassismus mit dem Glauben an Menschenrassen im Sinne biologischer Subspezies von Homo sapiens begründet, der irrt sich nachweislich, weil es solche Unterarten des Menschen im streng biologischen Sinn nicht gibt.

Ach, und wer sich irrt, kann kein Rassist sein? Am Kopf kratzen


Du scheinst ja zu meinen, dass man nur dann überhaupt Rassist sein kann, wenn man mit seiner Rasseneinteilung richtig liegt. Und da kann ich mir halt nur noch an den Kopf fassen. Pillepalle


Güter Beitrag.

Jetzt muss nur noch über Diffamierung gesprochen werden. Da liegt die Crux.

Wenn ich jemanden nicht leiden kann, Lebensumstände eines anderen ablehne, schwarz, weiss gelb oder sonst irgendwie in seiner Erscheinungsform, dann muss das ohne wenn und aber möglich sein.

Erst, wenn ich dem anderen einen persönlichen echten, nachweisbaren ( nicht gefühlten ) Nachteil anhänge, ungleich im Gleichen behandle, dann ist für mich Rassismus erkennbar. Alles andere ist intellektuelle Spielerei, bringt nichts, schafft Unfrieden.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2257783) Verfasst am: 01.08.2021, 08:16    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Der Rassismus wird übrigens erst dann zu etwas moralisch Negativem und Inakzeptablem, wenn rassische Unterscheidungen zu falschen Behauptungen über (das angebliche Wesen von) Rassen oder/und zu ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen oder Herabsetzungen von Angehörigen einer Rasse führen.

Nein. Der Rassismus ist dann etwas Negatives, wenn er überhaupt gesellschaftliche Verhaltenserwartungen an ein Kollektiv erzeugt - also mit anderen Worten wenn er existiert. Die Suche nach dem "guten", weil "richtigen" Rassismus ist die Suche nach der Quadratur des Kreises und eigentlich immer ein bloßer Vorwand, um den eigenen Rassismus zu rechtfertigen. Muss ich übrigens darauf hinweisen, wie perfide du hier den Gedanken einschmuggelst, es könne gerechtfertigte Herabsetzungen (!!!) der Angehörigen einer Rasse geben. Darüber braucht man gar nicht erst zu diskutieren, schon damit diskreditiert sich dein ganzer Diskurs. Das Grundgesetz schiebt solchen Widerlichkeiten zumindest was staatliches Handeln angeht zum Glück bereits im Voraus einen Riegel vor.
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goedelchen
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Anmeldungsdatum: 08.10.2018
Beiträge: 928

Beitrag(#2257784) Verfasst am: 01.08.2021, 08:22    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Der Rassismus wird übrigens erst dann zu etwas moralisch Negativem und Inakzeptablem, wenn rassische Unterscheidungen zu falschen Behauptungen über (das angebliche Wesen von) Rassen oder/und zu ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen oder Herabsetzungen von Angehörigen einer Rasse führen.

Nein. Der Rassismus ist dann etwas Negatives, wenn er überhaupt gesellschaftliche Verhaltenserwartungen an ein Kollektiv erzeugt - also mit anderen Worten wenn er überhaupt existiert. Solche Erwartungen sind nämlich weder wahr noch falsch, sondern gar nicht erst wahrheitsfähig, weil das "wesensmäßige" Kollektiv ein Spuk ist und solche Erwartungshaltungen sich regelmäßig dadurch selbst bestätigen, dass sie das, was sie voraussagen, selbst hervorbringen. Es gibt kein "gutes" rassisches Stereotyping. Die Suche nach dem "guten", weil "richtigen" Rassismus ist die Suche nach der Quadratur des Kreises und eigentlich immer ein bloßer Vorwand, um den eigenen Rassismus zu rechtfertigen. Muss ich übrigens darauf hinweisen, wie perfide du hier den Gedanken einschmuggelst, es könne gerechtfertigte Herabsetzungen (!!!) der Angehörigen einer Rasse geben. Darüber braucht man gar nicht erst zu diskutieren. Das Grundgesetz schiebt solchen Widerlichkeiten zum Glück bereits im Voraus einen Riegel vor.


Das ist bis auf die richtige Aussage , dass Rassismus im Kollektiv nur Negatives erzeugt., intellektuelle Spielerei über die Quadratur des Kreises um das Dreieck zu beweisen.
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Beitrag(#2257785) Verfasst am: 01.08.2021, 08:26    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Wenn ich jemanden nicht leiden kann, Lebensumstände eines anderen ablehne, schwarz, weiss gelb oder sonst irgendwie in seiner Erscheinungsform, dann muss das ohne wenn und aber möglich sein.

Es steht dir frei, Leute aufgrund ihrer Hautfarbe nicht zu mögen, und es steht jedem anderen frei, den Kontakt mit dir zu meiden und dich z. B. nicht in ihrer Firma zu beschäftigen, wenn du das öffentlich in die Gegend krähst, und natürlich ihre Redefreiheit zu nutzen, um dich für entsprechende Verbalausfälle öffentlich zu kritisieren. Ja, darauf können wir uns einigen.
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Beitrag(#2257786) Verfasst am: 01.08.2021, 08:31    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
die richtige Aussage , dass Rassismus im Kollektiv nur Negatives erzeugt

Oh gut, du hast die Kernaussage identifiziert. Hier, kriegst einen Keks. Trösterchen (Übrigens ist Rassismus per definitionem kollektiv: ein nur auf ein einzelnes Individuum zielender Rassismus ist ein Unsinn.)

Was den Spielerei-Vorwurf angeht, ist es übrigens genau umgekehrt. Jeder systematische Rassismus ist bloße "intellektuelle" Spielerei und mein Beitrag deren begründete Zurückweisung. Dass du Begründungen ganz generell für bloße intellektuelle Spielerei hältst, ist allerdings nichts neues. So ist das eben bei autoritären Zombies. Gedanken werden nicht begründet, sondern befohlen! Und dann ordentlich Gehirne gefressen.

("Spielerei" ist sowieso dein Wort für "ich verstehe das nicht".)
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 01.08.2021, 08:45, insgesamt 2-mal bearbeitet
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goedelchen
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Beitrag(#2257787) Verfasst am: 01.08.2021, 08:40    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
die richtige Aussage , dass Rassismus im Kollektiv nur Negatives erzeugt

Oh gut, du hast die Kernaussage identifiziert. Hier, kriegst einen Keks. Trösterchen

Es ist übrigens genau umgekehrt. Jeder systematische Rassismus ist bloße "intellektuelle" Spielerei und mein Beitrag deren Zurückweisung. Aber kein Wunder, dass dir das zu hoch ist. Schulterzucken

Dass du Begründungen ganz generell für bloße intellektuelle Spielerei hältst, ist allerdings nichts neues. So ist das eben bei autoritären Zombies. Gedanken werden nicht begründet, sondern befohlen! Und dann ordentlich Gehirne gefressen.



Du müsstest aber jetzt den stichfeste Nachweis erbringen, dass in der dt. Gesellschaft systematischer Rassismus herrscht. Dieser Begriff sammelt nur Erscheinungsformen , ist kein systematisches Vorhandene. Die überzogene unbewiesene Behauptung , dass systematischer Rassismus vorliegt, dient in der Debatte nur als Totschlagsargument bei denen, die ihrer intellektuellen Spielerei zum alleinigen Maßstab bei der Betrachtung des Phänomens Rassismus machen wollen.

Deinen letzten Satz kannst hin stecken, wohin du willst, am besten zwischen die tausenden Seiten unbedeutender philosophischen Betrachtungen zur Ergötzung des eigenen Intellekts dienend.
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Tarvoc
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Beitrag(#2257788) Verfasst am: 01.08.2021, 08:43    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Du müsstest aber jetzt den stichfeste Nachweis erbringen, dass in der dt. Gesellschaft systematischer Rassismus herrscht.

Nein, wie kommst du denn darauf, dass ich das müsste? Pillepalle

Überhaupt verwechselst du gerade "systematisch" mit "strukturell". Und von der dt. Gesellschaft war bei mir überhaupt nicht die Rede (außer vielleicht da, wo ich schrieb, das Grundgesetz verbiete Rassendiskriminierung).
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goedelchen
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Beitrag(#2257789) Verfasst am: 01.08.2021, 09:20    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Du müsstest aber jetzt den stichfeste Nachweis erbringen, dass in der dt. Gesellschaft systematischer Rassismus herrscht.

Nein, wie kommst du denn darauf, dass ich das müsste? Pillepalle

Überhaupt verwechselst du gerade "systematisch" mit "strukturell". Und von der dt. Gesellschaft war bei mir überhaupt nicht die Rede (außer vielleicht da, wo ich schrieb, das Grundgesetz verbiete Rassendiskriminierung).


Nun ist meiner Ansicht nach selbts struktureller Rasissmus nicht stichfest ! nachweisbar in unserer geselschaft. So "plakativ" gibt es den nicht. Es gibt Aufhängungspunkte, Regelungen, die einen Rassismus in einer in den sich daraus ergebenden Bahnen ermöglichen, sogar fördern. Diese Anknüpfungspunkte/Regelungen sind aber nicht gesellschaftlch strukturell. Davor schützt uns unsere Verfasstheit , fußend auf unserem gut durchdachten GG.

Jeder Mensch als Individuum unterliegt den Angängen des Rassismus, wie er damit zurande kommt, ist seiner Persönlichkeit geschuldet. Diese kann die Gesellschaft sozialiseren ( Strukturen geben ) , dass sie ein friedfertiges , gleichberechtigtes Miteinander befördert.
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Tarvoc
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Beitrag(#2257791) Verfasst am: 01.08.2021, 10:18    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Du müsstest aber jetzt den stichfeste Nachweis erbringen, dass in der dt. Gesellschaft systematischer Rassismus herrscht.

Nein, wie kommst du denn darauf, dass ich das müsste? Pillepalle

Überhaupt verwechselst du gerade "systematisch" mit "strukturell". Und von der dt. Gesellschaft war bei mir überhaupt nicht die Rede (außer vielleicht da, wo ich schrieb, das Grundgesetz verbiete Rassendiskriminierung).

Nun ist meiner Ansicht nach selbts struktureller Rasissmus nicht stichfest ! nachweisbar in unserer geselschaft.

Nur interessiert das hier niemanden, weil von nichts dergleichen hier überhaupt die Rede war und es in der ganzen Diskussion überhaupt nicht darum ging. Warum gehst du nicht wieder im Sandkasten spielen und lässt die Erwachsenen sich in Ruhe unterhalten?
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step
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Beitrag(#2257794) Verfasst am: 01.08.2021, 11:26    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden.

Nein, er unterstellt anderen, dass sie die Moslems für eine Rasse halten.

Ausrufezeichen Oder in bezug auf einen moderneren Rassismusbegriff: er unterstellt Anderen, daß sie Moslems gruppenbezogen diskriminieren.
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goedelchen
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Beitrag(#2257796) Verfasst am: 01.08.2021, 11:37    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Du müsstest aber jetzt den stichfeste Nachweis erbringen, dass in der dt. Gesellschaft systematischer Rassismus herrscht.

Nein, wie kommst du denn darauf, dass ich das müsste? Pillepalle

Überhaupt verwechselst du gerade "systematisch" mit "strukturell". Und von der dt. Gesellschaft war bei mir überhaupt nicht die Rede (außer vielleicht da, wo ich schrieb, das Grundgesetz verbiete Rassendiskriminierung).

Nun ist meiner Ansicht nach selbts struktureller Rasissmus nicht stichfest ! nachweisbar in unserer geselschaft.

Nur interessiert das hier niemanden, weil von nichts dergleichen hier überhaupt die Rede war und es in der ganzen Diskussion überhaupt nicht darum ging. Warum gehst du nicht wieder im Sandkasten spielen und lässt die Erwachsenen sich in Ruhe unterhalten?


Ich glaube , du weisst +überhaupt nicht wovondu redest. Schreibst Luftblasen.

z.B. hier über den Rassismus :

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
die richtige Aussage , dass Rassismus im Kollektiv nur Negatives erzeugt

Oh gut, du hast die Kernaussage identifiziert. Hier, kriegst einen Keks. Trösterchen (Übrigens ist Rassismus per definitionem kollektiv: ein nur auf ein einzelnes Individuum zielender Rassismus ist ein Unsinn.)


Dazu:

Zitat:
Eine individuelle Diskriminierung geht sowohl von einzelnen Personen aus, die ein menschenfeindliches Weltbild gutheißen, als auch von solchen, die sich selbst als weltoffen und sensibilisiert empfinden. Abfällige Bemerkungen gegenüber People of Color illustrieren eine rassistische Einstellung. Jugendliche wegen ihrer Zuschreibung als Araber_innen oder Türk_innen nicht in einen Club einzulassen verdeutlicht diese Einstellung in einer konkreten diskriminierenden Handlung. Diese Ausgrenzungen werden als individueller Rassismus bezeichnet.


https://www.bug-ev.org/themen/schwerpunkte/dossiers/institutioneller-rassismus/was-ist-institutioneller-rassismus
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Pan narrans
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Beitrag(#2257797) Verfasst am: 01.08.2021, 12:01    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden.

Nein, er unterstellt anderen, dass sie die Moslems für eine Rasse halten.

Ausrufezeichen Oder in bezug auf einen moderneren Rassismusbegriff: er unterstellt Anderen, daß sie Moslems gruppenbezogen diskriminieren.


Wobei das Spannende hierbei ja ist: Wie diskriminiert man den gruppenbezogen die Anhänger einer Religion, wenn das entscheidende Merkmal ja gerade darin besteht, Anhänger dieser Religion zu sein? Oder anders herum: Wie ist da überhaupt noch Kritik und vor allem die Ablehnung von (dieser) Religion möglich, ohne, dass sie als Diskriminierung gilt?

(Aber vielleicht wäre das eher eine Frage für jemanden, der diesen m.E. unsinnigen Begriff des antimuslimischen Rassismus benutzt. zwinkern )
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Tarvoc
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Beitrag(#2257801) Verfasst am: 01.08.2021, 12:25    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, du weisst überhaupt nicht wovon du redest.

Na sowas, da hat sich doch ein Verschreiber eingeschlichen. Es muss heißen: "Ich glaube, ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest." freakteach

Ebensowenig verstehst du das Zeug, was du danach zitierst. In dem von dir Zitierten steht, dass Individuen genau deshalb von Rassismus betroffen sind, weil sie individuell in ein Kollektiv (People of Color, Araber, Türken, etc.) eingeschrieben werden. Dein "individueller" Rassismus bezieht sich also nicht nur auf die Einzelperson, sondern auf die Einzelperson als Angehörige einer Gruppe oder eines Kollektivs. Man nennt das "individuellen Rassismus", insofern es von Individuen ausgeht und sich an solche wendet, um es von anonymeren strukturellen Rassismusformen abzugrenzen (deren Existenz du übrigens ohnehin bestreitest!), aber ohne diese Dimension einer kollektiven Zuschreibung ergibt der Rassismusbegriff überhaupt keinen Sinn.
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Pan narrans
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Beitrag(#2257803) Verfasst am: 01.08.2021, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Ein aktuelles Beispiel, das belegt, dass die "Erweckten" auch den wertfreien metasprachlichen Gebrauch bestimmter Wörter (z.B. im Kontext von Zitaten) verbieten wollen:

Als ich las, Annalena Baerbock habe sich für den Gebrauch des N-Wortes entschuldigt, wenngleich sie es in guter Absicht verwendete, musste ich an „Das Leben des Brian denken“. Und zwar an die Steinigungsszene.


Ja, die Steinigungsszene passt dazu voll und ganz.

Das ist wohl ein weiterer Schritt in Richtung woker Wahnsinn aus Übersee. Geschockt
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goedelchen
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Beitrag(#2257805) Verfasst am: 01.08.2021, 13:26    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, du weisst überhaupt nicht wovon du redest.

Na sowas, da hat sich doch ein Verschreiber eingeschlichen. Es muss heißen: "Ich glaube, ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest." freakteach

Ebensowenig verstehst du das Zeug, was du danach zitierst. In dem von dir Zitierten steht, dass Individuen genau deshalb von Rassismus betroffen sind, weil sie individuell in ein Kollektiv (People of Color, Araber, Türken, etc.) eingeschrieben werden. Dein "individueller" Rassismus bezieht sich also nicht nur auf die Einzelperson, sondern auf die Einzelperson als Angehörige einer Gruppe oder eines Kollektivs. Man nennt das "individuellen Rassismus", insofern es von Individuen ausgeht und sich an solche wendet, um es von anonymeren strukturellen Rassismusformen abzugrenzen (deren Existenz du übrigens ohnehin bestreitest!), aber ohne diese Dimension einer kollektiven Zuschreibung ergibt der Rassismusbegriff überhaupt keinen Sinn.


Zustimmung.

Eine kollektive Zuschreibung ist nicht Grundlage des Rassismus, diese ist individuell vorhanden in der Persönichkeit. Das Kollektive dient als Aufhänger und als Abgrenzungsmerkmal, wird erst "erschaffen" um eine Diskriminierung zu basteln. Rassismus als Eigenschaft ist m.E. deshalb auch ohne kollektivistischem Gedanken zu denken , die Grundlage ist individuell.
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Myron
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Beitrag(#2257806) Verfasst am: 01.08.2021, 14:38    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

pittbull hat folgendes geschrieben:

Bei den Amis zB. ist "Race" ein grobkönige Kategorisierung nach äußerlichen Merkmalen*, europäisch (caucasian), afrikanisch, asiatisch, native-american, etc. aussehend. Das Merriam-Webster Lexikon definiert Menschenrasse als “category of humankind that shares certain distinctive physical traits”


Was die Menschen einer Rasse verbindet, sind (nach meiner Auffassung und derjenigen vieler anderer) nicht nur (mehr oder weniger stark ausgeprägte) Ähnlichkeiten in Bezug auf die Physiognomie (das körperliche Erscheinungsbild), sondern auch Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Genealogie (die Abstammung, Herkunft) sowie in Bezug auf die Geographie (den [ursprünglichen] Lebensraum).

Wenn es nur nach der Physiognomie ginge, müsste man z.B. die Subsaharier (Subsahara-Afrikaner), die Melanesier in Ozeanien und die Aborigines in Australien zu einer Rasse zusammenfassen. Wenn man jedoch den geographisch-geneaologischen Aspekt hinzunimmt, dann gehören diese Populationen nicht zur selben Rasse, obwohl sie in physiognomischer Hinsicht alle "negroid" sind.
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