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Transsexualität, Homosexualität, TERFs
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2295295) Verfasst am: 16.05.2023, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Du hast verlangt, dass bestimmt Themen NICHT vor Kindern besprochen werden sollen!

Es gibt ja auch Themen, die man besser nicht vor Kindern bespricht. Nur gehört Transgender da genausowenig zu wie Homosexualität. Schulterzucken

Der rhetorische Trick von Myron ist schon ganz klar der selbe wie dereinst der von Homophoben und Schwulenfeinden verwendete: Man trennt von den wirklichen Personen und ihren Ansichten eine ominöse "Ideologie" oder "Agenda" ab und hetzt dann gegen die, bringt dann aber "Argumente" gegen diese und schlägt Maßnahmen vor, die dann doch unwillkürlich wieder die Personen treffen. Auf die Weise kann man dann sagen: "Ich hab ja gar nichts gegen Schwule/"Transsexuelle"/etc., aber...!" ("Wir müssen unsere Kinder vor deren Ideologie schützen", etc.) Hate the Sin, not the Sinner. Darauf kann man sich dann imner wieder bequem zurückziehen. Und die richtige Antwort darauf ist: Es besteht überhaupt kein Problem darin, mit Kindern über Transgender zu sprechen, egal in welchem Sinne. Ob damit jetzt die Menschen gemeint sind oder die "Ideologie".


Genau, danke. Das wollte ich ausdrücken.


Hier wieder ein schönes Beispiel dafür, was passiert, wenn Ansichten wie die von Myron Gesetz werden:

https://www.express.de/panorama/florida-lehrerin-zeigt-disney-film-nun-ermitteln-die-behoerden-571684

Zitat:
Im US-Bundesstaat Florida muss eine Lehrerin nun mit ernsten Konsequenzen rechnen. Der Grund: ein Disney-Film.

Jenna Barbee hatte ihren Schülerinnen und Schülern einen Film mit einer schwulen Figur gezeigt. Damit soll sie gegen das „Don't say gay“-Gesetz verstoßen haben. Dieses verbietet Unterricht über sexuelle Identitäten in Schulen. Im Frühjahr 2022 hatte Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis das umstrittene Gesetz unterzeichnet.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21840

Beitrag(#2295298) Verfasst am: 16.05.2023, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Auch frage ich mich in der Selbstreflexion, wann es eigentlich Konsens wurde eine Ideologie zu haben wäre automatisch was schlechtes und entlarvendes. skeptisch

Das geht auf den frühen Marx zurück. M. E. ein theoretischer Fehler, deshalb hat er das ja auch später weitestgehend aufgegeben. In meiner Dissertation geht es genau um eine Neubewertung dessen. Ich frage mich, ob Myron überhaupt klar ist, mit was für Begriffen er da hantiert, wo sie herkommen und was sie bedeuten...

Aber ich finde, da ist er zu entschuldigen, da ja gefühlt auch 99% der Politiker:innen und Journalist:innen in Bezug auf diesen Begriff nicht besser formulieren ...

Nein, umgekehrt: Besagte Politiker*innen und Journalist*innen sind dafür nicht zu entschuldigen. Wir haben die Zumüllung unserer Gehörgänge mit blödem Gelaber ohne auch nur die Spur des Gedankens lange genug hingenommen.

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass die Politiker:innen und Journalist:innen zu entschuldigen seien. Die sind Profis, daher habe ich an sie höhere Ansprüche. Aber wenn schon die Profis Begriffe unbedacht gebrauchen, kann man es den Laien nachsehen.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3537

Beitrag(#2295313) Verfasst am: 16.05.2023, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Hier wieder ein schönes Beispiel dafür, was passiert, wenn Ansichten wie die von Myron Gesetz werden:

https://www.express.de/panorama/florida-lehrerin-zeigt-disney-film-nun-ermitteln-die-behoerden-571684


Würdest du endlich zur Kenntnis nehmen, dass das NICHT meine Ansichten sind!

"Die nächste Strohmann-Attacke! Mit Leuten wie DeSantis und ihrer "Don't say gay!"-Politik habe ich nichts am Hut! Die Hetze gegen LGBT-Leute in Russland habe ich bereits ausdrücklich verurteilt!"

Quelle: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2295145#2295145
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2295314) Verfasst am: 16.05.2023, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Hier wieder ein schönes Beispiel dafür, was passiert, wenn Ansichten wie die von Myron Gesetz werden:

https://www.express.de/panorama/florida-lehrerin-zeigt-disney-film-nun-ermitteln-die-behoerden-571684


Würdest du endlich zur Kenntnis nehmen, dass das NICHT meine Ansichten sind!

"Die nächste Strohmann-Attacke! Mit Leuten wie DeSantis und ihrer "Don't say gay!"-Politik habe ich nichts am Hut! Die Hetze gegen LGBT-Leute in Russland habe ich bereits ausdrücklich verurteilt!"

Quelle: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2295145#2295145


In dem verlinkten Fall geht es darum, dass man in Florida nicht mehr in der Schule über Homosexualität und Transsexualität sprechen darf. Genau das forderst du doch
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Myron
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Beiträge: 3537

Beitrag(#2295315) Verfasst am: 16.05.2023, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
In dem verlinkten Fall geht es darum, dass man in Florida nicht mehr in der Schule über Homosexualität und Transsexualität sprechen darf. Genau das forderst du doch


NEIN, genau das fordere ich NICHT!
Ich bin gegen gender-/queerpädagogische Indoktrination in Schulen, weil ich nicht will, dass Kindern & Jugendlichen Unwahrheiten und Unsinnigkeiten über das Geschlecht beigebracht werden. Das bedeutet aber keineswegs, dass ich will, dass in Schulen überhaupt nicht über Homosexualität und Transsexualität gesprochen wird.
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Tarvoc
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Beitrag(#2295317) Verfasst am: 16.05.2023, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

In der Schule soll schon über diese Themen gesprochen werden dürfen, aber bitte nur so, wie ICH das will! Aber da sich das weder rechtlich noch praktisch durchsetzen lässt, muss ich eben... letztlich zurückrudern und mich doch mit dem Status Quo zufrieden geben? Oder doch radikalere Beschränkungen in Erwägung ziehen?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2295318) Verfasst am: 16.05.2023, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
In dem verlinkten Fall geht es darum, dass man in Florida nicht mehr in der Schule über Homosexualität und Transsexualität sprechen darf. Genau das forderst du doch


NEIN, genau das fordere ich NICHT!
Ich bin gegen gender-/queerpädagogische Indoktrination in Schulen, weil ich nicht will, dass Kindern & Jugendlichen Unwahrheiten und Unsinnigkeiten über das Geschlecht beigebracht werden. Das bedeutet aber keineswegs, dass ich will, dass in Schulen überhaupt nicht über Homosexualität und Transsexualität gesprochen wird.

Ah. Es darf darüber gesprochen werden, aber nur nach deiner persönlichen Approbation.
Ich würde ja sagen, dass kann man den Lehrplangestaltenden und den Lehrenden überlassen.
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Myron
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Beitrag(#2295319) Verfasst am: 16.05.2023, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ah. Es darf darüber gesprochen werden, aber nur nach deiner persönlichen Approbation.
Ich würde ja sagen, dass kann man den Lehrplangestaltenden und den Lehrenden überlassen.


Nein, das sollte man nicht tun, wenn die Verantwortlichen überzeugte Anhänger der Gender-/Queertheorie (und ihrer Identitätspolitik) sind.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2295325) Verfasst am: 16.05.2023, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ah. Es darf darüber gesprochen werden, aber nur nach deiner persönlichen Approbation.
Ich würde ja sagen, dass kann man den Lehrplangestaltenden und den Lehrenden überlassen.

Nein, das sollte man nicht tun, wenn die Verantwortlichen überzeugte Anhänger der Gender-/Queertheorie (und ihrer Identitätspolitik) sind.

Also: Ideologische Prüfung des Unterrichts durch die Politik. Fragt sich nur, wo die ganzen Aufpasser:innen für die Lehrer:innen herkommen sollen, damit sie nur auf die "richtige" Art über das Thema Geschlecht sprechen.
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Tarvoc
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Beiträge: 44208

Beitrag(#2295330) Verfasst am: 16.05.2023, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ah. Es darf darüber gesprochen werden, aber nur nach deiner persönlichen Approbation.
Ich würde ja sagen, dass kann man den Lehrplangestaltenden und den Lehrenden überlassen.

Nein, das sollte man nicht tun, wenn die Verantwortlichen überzeugte Anhänger der Gender-/Queertheorie (und ihrer Identitätspolitik) sind.

Also: Ideologische Prüfung des Unterrichts durch die Politik. Fragt sich nur, wo die ganzen Aufpasser:innen für die Lehrer:innen herkommen sollen, damit sie nur auf die "richtige" Art über das Thema Geschlecht sprechen.

Das kann man den Eltern überlassen. Wenn die Lehrer über sowas Gender-/Queertheorie sprechen, dann können die Eltern die Behörden einschalten, damit sie gegen die betreffenden Lehrer ermitteln.

Ach warte. Das ist genau das von Alchemist oben angeführte Florida-Modell. Well, fuck! Lachen
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
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Beitrag(#2295333) Verfasst am: 16.05.2023, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Nein, das sollte man nicht tun, wenn die Verantwortlichen überzeugte Anhänger der Gender-/Queertheorie (und ihrer Identitätspolitik) sind.

Also: Ideologische Prüfung des Unterrichts durch die Politik. Fragt sich nur, wo die ganzen Aufpasser:innen für die Lehrer:innen herkommen sollen, damit sie nur auf die "richtige" Art über das Thema Geschlecht sprechen.


Die richtige Art besteht vor allem darin, die wissenschaftlichen Tatsachen anzuerkennen und zu lehren!
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3537

Beitrag(#2295336) Verfasst am: 16.05.2023, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Man bedenke, dass sich das Wort "Transgender" im Wokesprech im weitesten Sinn auf alle Personen bezieht, die die traditionellen, "cisheteronormativen" Geschlechternormen oder -stereotype irgendwie "transzendieren", also überschreiten.

Das ist noch nicht mal richtig.


Doch!

Zitat:
"Transgender people are individuals of any age or sex whose appearance, personal characteristics or behaviours differ from stereotypes about how men and women are "supposed" to be. In its broadest sense, transgender encompasses anyone whose identity or behaviour falls outside of stereotypical gender norms. The term "transgender" is also considered an umbrella term which includes gay people, lesbians, bisexuals and cross-dressers within its scope."

(Sahu, Skylab. "The Trajectories of Work, Sexuality and Citizenship: The Rights of the Transgender in India." In Routledge Readings on Law and Social Justice: Dispossessions, Marginalities, Rights, edited by Kalpana Kannabiran, 139-150. Abingdon: Routledge, 2022. p. 140)
———
"There is some disagreement in both transgender studies and mainstream culture about the boundaries and distinctions between the terms transgender and transsexual. Typically, transgender is used in the broadest sense to refer to people who transgress gender norms in some way (Betcher; Whittle)."

(Grigorovich, Alisa. "'Pregnant with Meaning': An Analysis of Online Media Response to Thomas Beatie and his Pregnancy." In Queering Motherhood: Narrative and Theoretical Perspectives, edited by Margaret F. Gibson, 81-96. Bradford, ON: Demeter Press, 2014. p. 82)
———
"Transgender may be used to refer to people who do not appear to conform to traditional gender norms by presenting and living genders that were not assigned to them at birth or by presenting and living genders in ways that may not be readily intelligible in terms of more traditional conceptions. The term may or may not be used to include transsexual. Transgender also has a political connotation: it ?ags a political stance, mainly in the Anglo United States, which generally resists medical pathologization. This places it in prima facie opposition to the notion of transsexual (at least in the more traditional sense of that word).

Transsexual may be used to refer to individuals who use hormonal and/or surgical technologies to alter their body in ways that may be construed as at odds with the sex assignment of birth or which may not be readily intelligible in terms of traditional conceptions of sexed bodies. Traditionally, the term has been connected to psychiatric notions such as gender dysphoria and also associated with the metaphor “trapped in the wrong body.” Yet transsexual has also been redeployed in ways amenable to and possibly subsumable under the more recent term transgender. In general, both terms now appear to be used in many (and frequently contested) ways."

(Bettcher, Talia Mae. "Evil Deceivers and Make-Believers: On Transphobic Violence and the Politics of Illusion." Hypatia 22/3 (2007): 43–65. p. 46)
———
"A trans identity is now accessible almost anywhere, to anyone who does not feel comfortable in the gender role they were attributed with at birth, or who has a gender identity at odds with the labels "man" or "woman" credited to them by formal authorities. The identity can cover a variety of experiences. It can encompass discomfort with role expectations, being queer, occasional or more frequent cross-dressing, permanent cross-dressing and cross-gender living, through to accessing major health interventions such as hormonal therapy and surgical reassignment procedures. It can take up as little of your life as five minutes a week or as much as a life-long commitment to reconfiguring the body to match the inner self."

(Whittle, Stephen. Foreword to The Transgender Studies Reader, edited by Susan Stryker and Stephen Whittle, xi-xvi. New York: Routledge, 2006. p. xi)


Weitere Belege für meine obige Aussage: Im weitesten Sinne steht "transgender" für "ein Kontinuum an gender-transgressivem Verhalten".

Zitat:
"Transgender people …Kulturwissenschaftliche und politische Ansätze plädieren schon seit längerem für den Oberbegriff des transgender, der nicht als Identitätsbegriff fungiert, sondern ein Kontinuum an gendertransgressivem Verhalten in Zwischenstufen umfassen kann. Im weiteren Sinne bezeichnet T. mit dem Präfix trans- dann die Überschreitung des dualistischen Geschlechtersystems, subsumiert alle möglichen Formen der Trans-, Mehr- oder Zwischengeschlechtlichkeit auf verschiedenen Ebenen und wird anschlußfähig an andere Begriffe von gender-Transgressivität wie Cross-dressing, Intersexualität und queer identities."

(Kroll, Renate, Hg. Gender Studies/Geschlechterforschung. Metzler Lexikon. Stuttgart: Metzler, 2002. S. 391)

"Transsexualität/Transvestismus …Die Lebensweisen von Homo-, Trans- und Intersexuellen (Hermaphroditen) sowie von Transvestiten werden unter dem Begriff transgender zusammengeführt; damit soll der hegemoniale Geschlechterdiskurs unterminiert werden. Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität werden meist auf einer geschlechtsneutralen Ebene als Einschränkung individueller Entwicklungen kritisiert."

(Kroll, Renate, Hg. Gender Studies/Geschlechterforschung. Metzler Lexikon. Stuttgart: Metzler, 2002. S. 392)
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3537

Beitrag(#2295337) Verfasst am: 16.05.2023, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Zitat:
"Transsexualität/Transvestismus …Die Lebensweisen von Homo-, Trans- und Intersexuellen (Hermaphroditen) sowie von Transvestiten werden unter dem Begriff transgender zusammengeführt; damit soll der hegemoniale Geschlechterdiskurs unterminiert werden. Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität werden meist auf einer geschlechtsneutralen Ebene als Einschränkung individueller Entwicklungen kritisiert."

(Kroll, Renate, Hg. Gender Studies/Geschlechterforschung. Metzler Lexikon. Stuttgart: Metzler, 2002. S. 392)


Hier findet man auch das sozialpolitische Ziel der Gender Studies/Gendertheorie: die Unterminierung des hegemonialen Geschlechterdiskurses—d.h. des "binär-cisheteronormativen" Geschlechterdiskurses, zu dem auch der sexualbiologische Diskurs mit seiner Rede von den zwei natürlichen Geschlechtern gehört. Dieser wissenschaftliche Diskurs ist aus Sicht der Genderideologen ein gefährliches und schädliches Machtinstrument des unterdrückerischen Hegemonialsystems; und somit gilt es, ihn zu stören, zu unterbrechen, zu beenden, und schließlich zu überwinden—sowie seine Vertreter zum Schweigen zu bringen, damit das Individuum endlich befreit und in die Lage versetzt wird, sein Leben in absoluter geschlechtlicher Selbstbestimmung und Selbstherrlichkeit führen zu können.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44208

Beitrag(#2295338) Verfasst am: 16.05.2023, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Nee, den Scheiß rolle ich nicht nochmal mit dir auf. Der ist ausdiskutiert. Und das kann auch jeder hier im Thread bei Bedarf nachlesen.
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jdf
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Beitrag(#2295351) Verfasst am: 17.05.2023, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
"Transphobismus". Treffende Wortschöpfung für diese Verhaltensauffälligkeit. Aber wenn ich das so lese, bekomme ich doch das Gefühl, dass es der Diskussion nicht weiter hilft sich nur gegenseitig vorzuwerfen: "Ihr habt eine Ideologie!" - "Nein, ihr habt eine Ideologie!" - "Nein, ihr. Ich habe es zuerst gesagt!"

Auch frage ich mich in der Selbstreflexion, wann es eigentlich Konsens wurde eine Ideologie zu haben wäre automatisch was schlechtes und entlarvendes. skeptisch Die Leute, die z. B. Gendertheorie studier(t)en, glaub(t)en vermutlich nicht, dass ihre Ideen dazu was schlechtes sind (/waren).

Naja... Mit dem "Transphobismus" habe ich bloß den Begriff "Genderidieologie" gespiegelt. Beide als Weltanschauungen zu betrachten, ist natürlich etwas hoch gegriffen. Aber es sind schon Geisteshaltungen, die mE tatsächlich auch beschrieben werden können.

Daher bin ich auch bereit, den Begriff Transphobismus zu verteidigen - im Gegensatz zu Myron, der ja noch immer sehr hartnäckig weigert, "die Genderideologie" nachvollziehbar zu beschreiben, obwohl er ständig mit dem Begriff um sich wirft. Wir wissen also immer noch nicht, was er überhaupt mit "der Genderideologie" meint.
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jdf
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Beitrag(#2295352) Verfasst am: 17.05.2023, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Naja, es wird ein Problem, wenn man den Ideen der TERFs folgt, die Toilettenwahl vom biologischen Geschlecht abhängig zu machen. Dann muss entweder dieser Typ aufs Frauenklo oder man muss sich zusätzlich wieder irgendwelche Ausnahmen ausdenken, wie myron es macht.


Das Problem mit der Passabilität als Kriterium ist die Vagheit dieses Begriffs:

* Wie weiblich muss eine Transfrau aussehen/wirken, um die Damentoilette benutzen zu dürfen?

* Wie unweiblich muss eine Transfrau noch aussehen/wirken, um noch die Herrentoilette benutzen zu dürfen?

* Wie männlich muss ein Transmann aussehen/wirken, um die Herrentoilette benutzen zu dürfen?

* Wie unmännlich muss ein Transmann noch aussehen/wirken, um noch die Damentoilette benutzen zu dürfen?

Andererseits wird es in der lebensweltlichen, alltäglichen Praxis immer wieder zu Konflikten führen, wenn man von der Passibiltät als Kriterium grundsätzlich absieht. Welcher Partei soll man in einem solchen Fall recht geben?

Der Partei, die im Recht ist. Ganz einfach.

Wie schon gesagt, verstößt dein Kriterium der "Passabilität" gegen die Menschenwürde und ist daher ohne weitere Diskussion zu verwerfen, da wir uns ja hier auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen wollen.

Wobei man sich schon Fragen kann, ob es überhaupt ein Recht gibt, öffentliche Toiletten zu benutzen. Mich würde schon mal interessieren, wo ich über ein solches Recht etwas nachlesen kann.
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jdf
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Beitrag(#2295370) Verfasst am: 17.05.2023, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Kein (ernstzunehmender) Biologe behauptet [...]

Ich habe aktuell keine Lust, auf alles einzugehen.

Wie dumm von mir, dass ich mir die Mühe gemacht habe, auf all deine Einwände und Vorwürfe einzugehen! Das hätte ich mir offensichtlich sparen können.

Du kannst dir gern alle Beiträge sparen. Schließlich ignorierst du hier systematisch Dutzende Fragen von Leuten, die auf deine Beiträge eingegangen sind. Dass du dir hier also Mühe machen würdest, kann ich getrost als Blödsinn bezeichnen.

Übrigens: Was Kein (ernstzunehmender) Biologe behauptet, ist uninteressant, Herr Ex Negativo. zwinkern
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jdf
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Beitrag(#2295382) Verfasst am: 17.05.2023, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ah. Es darf darüber gesprochen werden, aber nur nach deiner persönlichen Approbation.
Ich würde ja sagen, dass kann man den Lehrplangestaltenden und den Lehrenden überlassen.

Nein, das sollte man nicht tun, wenn die Verantwortlichen überzeugte Anhänger der Gender-/Queertheorie (und ihrer Identitätspolitik) sind.

Also: Ideologische Prüfung des Unterrichts durch die Politik. Fragt sich nur, wo die ganzen Aufpasser:innen für die Lehrer:innen herkommen sollen, damit sie nur auf die "richtige" Art über das Thema Geschlecht sprechen.

Das machen die Toilettentürsteher und Passabilitätsprüfer, die brauchen wir an den Toiletten ja nur während der Pausen.
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Myron
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Beitrag(#2295383) Verfasst am: 17.05.2023, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Daher bin ich auch bereit, den Begriff Transphobismus zu verteidigen - im Gegensatz zu Myron, der ja noch immer sehr hartnäckig weigert, "die Genderideologie" nachvollziehbar zu beschreiben, obwohl er ständig mit dem Begriff um sich wirft


Das ist eine glatte Lüge!

Siehe z.B.: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2295011#2295011

jdf hat folgendes geschrieben:
Wir wissen also immer noch nicht, was er überhaupt mit "der Genderideologie" meint.


Du willst es anscheinend gar nicht wissen, denn sonst wüsstest du es längst. Es hindert dich niemand daran, dich selbst kundig zu machen.


Zuletzt bearbeitet von Myron am 17.05.2023, 20:28, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Myron
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Beitrag(#2295384) Verfasst am: 17.05.2023, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:

Übrigens: Was Kein (ernstzunehmender) Biologe behauptet, ist uninteressant, Herr Ex Negativo. zwinkern


Doch, das ist sehr interessant und relevant, weil es die Strohmann-Argumentation gegen Biologen und deren Geschlechtsdefinition widerlegt!
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2295385) Verfasst am: 17.05.2023, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Übrigens: Was Kein (ernstzunehmender) Biologe behauptet, ist uninteressant, Herr Ex Negativo. zwinkern


Doch, das ist sehr interessant und relevant, weil es die Strohmann-Argumentation gegen Biologen und deren Geschlechtsdefinition widerlegt!

Dein Problem ist bloß, dass allerlei Leute auf Seiten der sog. "Genderkritik", nämlich z.B. Autor:innen des von dir gelobten Dossiers, einige der Dinge tun, von denen du meinst, dass "kein ernstzunehmender Biologe" sie tun würde.

Folgerung: Diese Leute wären deiner Meinung nach keine ernstzunehmenden Biologen.

Ich würde das gerne im Detail belegen, habe aber gerade keine Zeit für längere Posts. Ist aber eigentlich in meiner früheren Kritik am genannten Dosier drin.
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Beitrag(#2295387) Verfasst am: 17.05.2023, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

"Ich bin sehr dafür, alle Menschen respektvoll zu behandeln - aber das geht auch ohne Verdrehung biologischer Tatsachen."
—Ilse Jacobsen (eine der Autor/inn/en des Dossiers)

Quelle: https://twitter.com/Ilse_D_Jacobsen/status/1602690389370195968?cxt=HHwWgMC-9d2a870sAAAA
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Myron
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Beitrag(#2295388) Verfasst am: 17.05.2023, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Da haben wir den von mir bereits erwähnten Vorwurf des biologistischen Reduktionismus (Biologismus):

"Jetzt auch noch „Biologist“

Der Streit um Transpersonen, das binäre Geschlechtersystem und die Gender-Ideologie ebbt nicht ab. Der neueste Schmähbegriff woker Aktivisten ist „Biologist“. Ein Begriff, der Natur isolieren und unliebsame Fakten aus dem Weg räumen soll. Wer ihn in den Mund nimmt, der will andere einschüchtern und entwurzeln."

Hatte man sich gerade daran gewöhnt, von den Anhängern der woken Ideologie bei jeder Gelegenheit als „rechts“ beschimpft zu werden, taucht nun immer öfter ein neues Agenda-Wort im Kampf gegen freie Sprache und unabhängiges Denken auf: „Biologist“, wer mit einem kleinen Tier-Video in den Sozialen Medien menschliches Verhalten niedlich bebildern möchte. „Biologist“, wer das Stillen mit dem Argument befürwortet, dass sich das Säugen von Nachkommen bei Säugetieren als sinnvoll erwiesen hat. „Biologist“, wer das wissenschaftliche Faktum der Zweigeschlechtlichkeit benennt. Und „Biologist“, wer ebendiese Bezeichnung in der aktuellen Anwendung für „affig“ hält."


—Rieke Hümpel (eine der Autor/inn/en des Dossiers)

Quelle: https://www.cicero.de/kultur/transfrauen-biologismus-begriff-streit-soziologie-huempel
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jdf
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Beitrag(#2295389) Verfasst am: 17.05.2023, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Daher bin ich auch bereit, den Begriff Transphobismus zu verteidigen - im Gegensatz zu Myron, der ja noch immer sehr hartnäckig weigert, "die Genderideologie" nachvollziehbar zu beschreiben, obwohl er ständig mit dem Begriff um sich wirft


Das ist eine glatte Lüge!

Siehe z.B.: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2295011#2295011

Sorry, aber was so beginnt...

Myron hat folgendes geschrieben:
Unter den "Queerdenkern" finden sich folgende Auffassungen:

...kann nur eine (mehr oder weniger zutreffende(?)) Übersicht von Auffassungen sein, nicht aber die nachvollziehbare Beschreibung einer Ideologie, was zB der Widerspruch zwischen den Pkten 2.1.1 und 2.1.2 deutlich illustriert.

Und dass die transphobe TERF-Trulla aus Oxford ungeeignet ist, sinnvolle Aussagen über das Transgender-Thema zu machen, hatten wir schon hier.


Myron hat folgendes geschrieben:
Du willst es anscheinend gar nicht wissen, denn sonst wüsstest du es längst. Es hindert dich niemand daran, dich selbst kundig zu machen.

Doch, doch. Ich würde dem nämlich gern meine Sicht auf den Transphobismus gegenüberstellen, um zu sehen, ob sich da dann die Themen spiegeln.
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jdf
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Beitrag(#2295390) Verfasst am: 17.05.2023, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
"Ich bin sehr dafür, alle Menschen respektvoll zu behandeln - aber das geht auch ohne Verdrehung biologischer Tatsachen."

Zumindest das unterscheidet sie von dir.
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Beitrag(#2295391) Verfasst am: 17.05.2023, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Übrigens: Was Kein (ernstzunehmender) Biologe behauptet, ist uninteressant, Herr Ex Negativo. zwinkern


Doch, das ist sehr interessant und relevant, weil es die Strohmann-Argumentation gegen Biologen und deren Geschlechtsdefinition widerlegt!

Ernstzunehmende Biologinnen sind hier doch gar nicht das Problem. Das Problem sind die Transphobismus-Aktivisten, die es eben auch unter den Menschen gibt, die ein Biologiestudium erfolgreich abgeschlossen haben.

Übrigens: Ich habe überhaupt kein Problem mit der biologischen Geschlechterdefinition. Und falls ich das hier irgendwo geschrieben haben sollte, ziehe ich das gern zurück. Ich finde eine Gametenkontrolle wirklich gut und jedermann und -frau sollte sie sooft wie möglich durchführen lassen, damit sie zu jeder Zeit wissen, ob und welches Geschlecht sie haben.
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Myron
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Beitrag(#2295393) Verfasst am: 17.05.2023, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:

Myron hat folgendes geschrieben:
Unter den "Queerdenkern" finden sich folgende Auffassungen:

...kann nur eine (mehr oder weniger zutreffende(?)) Übersicht von Auffassungen sein, nicht aber die nachvollziehbare Beschreibung einer Ideologie, was zB der Widerspruch zwischen den Pkten 2.1.1 und 2.1.2 deutlich illustriert.


Es muss wohl abermals erwähnt werden, dass sich der Ausdruck "Gendertheorie" nicht auf eine bestimmte einzelne Theorie bezieht (wie "die spezielle Relativitätstheorie"), sondern auf ein "Theorienfeld" (wie ich es beschrieben habe). Im Kontext der postmodernen kritischen Theorien, zu denen die Gendertheorie und die Queertheorie gehören, bedeutet "Theorie" allgemein so viel wie "Philosophie" oder (im politischeren Sinn) "Ideologie".

Die Unstimmigkeiten und Ungereimtheiten innerhalb des Gender-Theorienfelds gründen im zentralen Begriff Gender, der aufgrund seiner Vieldeutigkeit und Vagheit zu unterschiedlichen Auffassungen, Verwirrungen und Missverständnissen geführt hat. Es ist der falsche Eindruck entstanden, dass sich "Gender" auf eine klar bestimmte Sache bezieht, wohingegen es jedoch so ist, dass verschiedene Leute Unterschiedliches darunter verstehen.

Zumindest eines eint die postmodernen Genderphilosophen allerdings, nämlich ihre antinaturalistische (antibiologische), antiobjektivistische Einstellung gegenüber dem Geschlecht.
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Myron
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Beitrag(#2295394) Verfasst am: 17.05.2023, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Es muss wohl abermals erwähnt werden, dass sich der Ausdruck "Gendertheorie" nicht auf eine bestimmte einzelne Theorie bezieht (wie "die spezielle Relativitätstheorie"), sondern auf ein "Theorienfeld" (wie ich es beschrieben habe).


Eine erweiterte Fassung meiner Übersicht:

——————

Unter den "Queerdenkern" finden sich folgende Auffassungen:

Wenn sie das Vorhandensein eines objektiven, natürlichen Geschlechts überhaupt anerkennen, dann stellen sie wissenschaftlich falsche Behauptungen darüber auf.

Metaphysische/Ontologische Axiome:

1. transbinärer Naturalismus: Es gibt ein objektives, natürliches (naturgegebenes) Geschlecht, aber es ist nicht binär.

1.1 Es gibt mehr als zwei diskrete natürliche Geschlechter.

1.2 Die natürlichen Geschlechter bilden ein kontinuierliches Spektrum.

2. transbinärer Antinaturalismus (Konstruktionismus): Geschlechter existieren, aber nicht als objektive, natürliche (naturgegebene) Geschlechter, sondern nur als sozial konstruierte, performativ realisierte oder identitär konstituierte Geschlechter, sodass der Sexus nichts weiter ist als das Gender.

2.1 Das Geschlecht als Gender ist nicht binär.

2.1.1 Es gibt eine unbestimmte Vielzahl diskreter Gender.

2.1.2 Es gibt ein Genderkontinuum ohne innere Grenzen.

2.2 Gender ist eine soziale Konstruktion.

2.2.1 Gender ist eine soziale Rolle oder Funktion.

2.2.2 Gender ist ein sozialer Status.

2.2.3 Gender ist ein soziales System, das Menschen geschlechtsspezifisch unterdrückt und benachteiligt.

2.2.4 Gender ist eine soziale Inszenierung, Performance oder Maskerade.

2.3 Gender ist der sichtbare Grad oder das Maß an (sozial konstruierter) Maskulinität oder Feminität bei einer Person. ("Gender is the amount of masculinity or femininity found in a person." – Ann Oakley)

2.4 Gender ist das unsichtbare "Geschlecht der Seele": Gender ist eine subjektive mentale Identität, die von objektiven Körpermerkmalen völlig unabhängig ist. (Folglich sind alle Transfrauen/Transmänner Frauen/Männer.)

Ethische/Politische Axiome:

3. Jeder hat das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung durch subjektive Genderidentifikation (sowie deren offizielle staatliche Anerkennung).

4. Es herrscht ein allumfassendes und alldurchdringendes cisheteronormatives Unterdrückungssystem, das zerstört werden soll.
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Myron
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Beitrag(#2295395) Verfasst am: 17.05.2023, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Es muss wohl abermals erwähnt werden, dass sich der Ausdruck "Gendertheorie" nicht auf eine bestimmte einzelne Theorie bezieht (wie "die spezielle Relativitätstheorie"), sondern auf ein "Theorienfeld" (wie ich es beschrieben habe).


Eine erweiterte Fassung meiner Übersicht:

——————

Unter den "Queerdenkern" finden sich folgende Auffassungen: …


Die erkennbaren Gegensätzlichkeiten und Unvereinbarkeiten bezüglich des vieldeutigen Genderbegriffs legen die Empfehlung nahe, darauf gänzlich zu verzichten. Die Sexualpsychologie (Geschlechts-/Geschlechterpsychologie) und die Sexualsoziologie (Geschlechts-/Geschlechtersoziologie) benötigen ihn jedenfalls nicht!
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Myron
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Beitrag(#2295396) Verfasst am: 17.05.2023, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Unter den "Queerdenkern" finden sich folgende Auffassungen:



2.4 Gender ist das unsichtbare "Geschlecht der Seele": Gender ist eine subjektive mentale Identität, die von objektiven Körpermerkmalen völlig unabhängig ist. (Folglich sind alle Transfrauen/Transmänner Frauen/Männer.)

Ethische/Politische Axiome:

3. Jeder hat das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung durch subjektive Genderidentifikation (sowie deren offizielle staatliche Anerkennung).



2.4 ist die ontologische Grundlage von 3!
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