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25%
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Ja, aber ich zahle ungern
48%
 48%  [ 13 ]
Nein, ich zahle nichts
25%
 25%  [ 7 ]
Stimmen insgesamt : 27

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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#2041712) Verfasst am: 29.01.2016, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
cem hat folgendes geschrieben:

Dafür wäre genau die Grundversorgung möglich die die privaten nicht bringen können oder wollen.


Welche "Grundversorgung"? Was können die Öffentlich-Rechtlichen dem Bürger bieten, was er nicht auch irgendwo anders bekommen könnte?


Kultur.

Dass sie das nur sehr eingeschränkt tun, steht auf einem anderen Blatt.


Ich erinnere mich an einen bayerischen Ministerpräsidenten, der mit einem bayerischen Medienmogul kungelte und ständig über das Programm der Öffis herzog, das seinem Freund mit Unterhaltung Konkurrenz machte, und auch die Frechheit hatte, politische Kritik an der eigenen Person zu unterstützen.

Ein notwendige Strategie der Programmmacher der Öffis: Wenn die Einschaltquoten sinken, dann droht zunächst Kritik der "Bedeutungslosigkeit", in Folge die Ausdünnung und Unterfinanzierung durch politische Maßnahmen, bis zur kompletten Abschaffung. Solche politische Drohungen schwelen weiter. Darum sind die Öffis gezwungen auch nach hohen Zuschauerzahlen zu schielen, das gelingt manchmal nur mit seichter Unterhaltung, die aber nie so tief sinkt wie bei den Privaten. Bei Sat.1, RTL und RTL II dringt man in Abgründe vor, die das Tageslicht nie hätte erreichen dürfen.
_________________
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2041715) Verfasst am: 29.01.2016, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, was du definitiv zu wenig bekommen hast. Verstand.


Weil ich danach frage, was am öffentlich-rechtlichen Rundfunk "Grundversorgung" sein soll, habe ich zu wenig Verstabd?

Was ist denn "Grundversorgung"? Ich verstehe darunter, dass die Öffentlich-Rechtlichen etwas unverzichtbar wichtiges leisten, was ohne die Öffentlichen-Rechtlichen nicht geben würde.

Aber was soll das sein? Kochsendungen? Telenovelas? Skisport? Oder Moderatoren, die in einem Studio Reuters-Meldungen vorlesen?

Was liefern die Öffentlich-Rechtlichen unverzichtbar wichtiges, was nur die Öffentlich-Rechtlichen den Bürgern bieten können?
Das heißt in der Definition so schön "Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung".

Man kann sich ja bei vielem fragen, braucht man das jetzt unbedingt, oder ist es eine "originäre Aufgabe" der ÖRs, auch eher mäßige Serien und Unterhaltungsshows zu produzieren. Oder wenn man halt Musikantenstadl oder Skispringen nicht mag, muß man das dann unbedingt von seinem Gebührengeld bezahlt werden.

Teils mag der Wunsch, alle Bereichen abzudecken, aus aus einer Zeit stammen, in der es nur die ÖRs gab und man insofern alle Bereiche abdecken mußte. Teils stammt er vielleicht aus einem Bedürfnis, den kommerziellen Sendern Anteile wegzunehmen, indem man Dinge nachmacht - es gab ja eine Zeit, da hatten auch die ÖRs ihre Spielshows, Nachmittagstalks, Kochsendungen, ... . Oder man will heute selbst auch "großes Fernsehen" produzieren, das qualitativ hochwertig ist und/oder sich gut verkaufen läßt, wie das etwa HBO oder auch schon Internetdienste wie Netflix tun. (Das findet aber z.B. unter ganz anderen Bedingungen statt, also ist da die Frage, in wieweit das möglich ist.)

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!

(Vielleicht denkt man aber auch: wenn man nicht für die "breite Masse" ganz obsolet werden will, muß man natürlich auch für die noch etwas anbieten. Oder vielleicht kann man auch noch den einen oder anderen rüberlocken, sich auch noch die Kultursendung anzusehen, wenn sie von halbwegs spannenden Filmen gerahmt wird?!)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#2041717) Verfasst am: 29.01.2016, 02:57    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, was du definitiv zu wenig bekommen hast. Verstand.


Weil ich danach frage, was am öffentlich-rechtlichen Rundfunk "Grundversorgung" sein soll, habe ich zu wenig Verstabd?

Was ist denn "Grundversorgung"? Ich verstehe darunter, dass die Öffentlich-Rechtlichen etwas unverzichtbar wichtiges leisten, was ohne die Öffentlichen-Rechtlichen nicht geben würde.

Aber was soll das sein? Kochsendungen? Telenovelas? Skisport? Oder Moderatoren, die in einem Studio Reuters-Meldungen vorlesen?

Was liefern die Öffentlich-Rechtlichen unverzichtbar wichtiges, was nur die Öffentlich-Rechtlichen den Bürgern bieten können?
Das heißt in der Definition so schön "Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung".

Man kann sich ja bei vielem fragen, braucht man das jetzt unbedingt, oder ist es eine "originäre Aufgabe" der ÖRs, auch eher mäßige Serien und Unterhaltungsshows zu produzieren. Oder wenn man halt Musikantenstadl oder Skispringen nicht mag, muß man das dann unbedingt von seinem Gebührengeld bezahlt werden.

Teils mag der Wunsch, alle Bereichen abzudecken, aus aus einer Zeit stammen, in der es nur die ÖRs gab und man insofern alle Bereiche abdecken mußte. Teils stammt er vielleicht aus einem Bedürfnis, den kommerziellen Sendern Anteile wegzunehmen, indem man Dinge nachmacht - es gab ja eine Zeit, da hatten auch die ÖRs ihre Spielshows, Nachmittagstalks, Kochsendungen, ... . Oder man will heute selbst auch "großes Fernsehen" produzieren, das qualitativ hochwertig ist und/oder sich gut verkaufen läßt, wie das etwa HBO oder auch schon Internetdienste wie Netflix tun. (Das findet aber z.B. unter ganz anderen Bedingungen statt, also ist da die Frage, in wieweit das möglich ist.)

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!

(Vielleicht denkt man aber auch: wenn man nicht für die "breite Masse" ganz obsolet werden will, muß man natürlich auch für die noch etwas anbieten. Oder vielleicht kann man auch noch den einen oder anderen rüberlocken, sich auch noch die Kultursendung anzusehen, wenn sie von halbwegs spannenden Filmen gerahmt wird?!)


Ich höre jeden Morgen Klassik Radio, einen privaten Klassiksender, der seit Jahren erfolgreich ist. Doch was ist der Unterschied zu Klassikprogrammen der Öffentlich-Rechtlichen? Heute morgen habe ich noch gehört, wie die Moderatorin im Gespräch mit einem Zuhörer bei einem Gewinnspiel darauf hin wies, Klassik Radio sei nicht "für Puristen". Der Sender kann tagsüber nur kurze Stücke präsentieren, kein komplettes Konzert und kann sich nicht an "schwere Kost" wagen. Obwohl ich selbst nie Klassikkonzerte oder Opern höre, würde ich das als Verlust empfinden, wenn man mit den ÖR-Radios den Publikum diese Möglichkeiten entzöge. Vom Genre "Hörspiel" ganz zu schweigen.
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diskordianerpapst
Zeuger Jehovas



Anmeldungsdatum: 16.11.2012
Beiträge: 4597

Beitrag(#2041826) Verfasst am: 29.01.2016, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Bei der "Grundversorgung" geht es nicht nur um Inhalte sondern auch um die Verpflichtung auch noch
in der letzten abgelegenen Tallage überhaupt TV zur Verfügung zu stellen.
Das ist heute zum Teil nicht mehr ganz so wichtig weil z.B. andere Wege zur Verbreitung und zum
Empfang vorhanden sind als sehr teure Sende- und Verteilungstechnik.
Trotzdem würde es bei rein privatem Rundfunk wohl weisse Flecken geben weil es sich nicht lohnt
für 20 Nasen ein paar 10k€ Geräte hinzustellen, von Pacht und sonstigen laufenden Kosten gar
nicht zu reden.
Solche Probleme gibts ja heute immer noch, oder bzw. seit Staatsbetriebe privatisiert sind, z.B. bei
DSL in Grenzlagen oder abgelegenen Dörfern. Die Post will auch nicht wirklich auf ne Alm und da
Briefe raufschleppen.

Nur ganz selten ist ein Nichtanschluss von Vorteil. Die Verkabelung der Ex-DDR oder wenigstens
Sachsens hätte man sich z.B. sparen können, dann ginge es auch bei FB zivilisierter zu zynisches Grinsen
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Free the Glutens!
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2041851) Verfasst am: 29.01.2016, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:

Nur ganz selten ist ein Nichtanschluss von Vorteil. Die Verkabelung der Ex-DDR oder wenigstens
Sachsens hätte man sich z.B. sparen können, dann ginge es auch bei FB zivilisierter zu zynisches Grinsen

Man könnte auch andersrum argumentieren: hätte Dresden West-TV gehabt, gäb's Pegida nicht.
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Bliss
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Anmeldungsdatum: 07.03.2008
Beiträge: 312

Beitrag(#2042288) Verfasst am: 01.02.2016, 02:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hatte den Thread ganz vergessen. Mal ein kleines Update.
Nachdem der Feststellungsbescheid ankam habe ich fristgerecht widersprochen, worauf dann wieder einige Bittbriefe (ak wir leisten doch soviel und sie müssen auf jedenfall zahlen etc. pp.) ankamen. aber noch keine Ablehnung des Widerspruchs.

Soweit ich gelesen habe, ist die Vermutung, dass die Ablehnung des Widerspruchs wohl erst erfolgt, wenn einige Gerichtsverfahren durch sind UND für die GEZ positiv ausgefallen sind. Vorher machen sie sich wohl nicht den Aufwand vor Gericht zu gehen. Böse stimmen behaupten, die wüssten ganz genau, dass das ganze auf mehr als wackeligen rechtlichen Beinen steht.

Damit habe ich bis jetzt 3 Jahre lang keinen Cent an Pseudosteuer gezahlt Showdance

Hätte das jeder gemacht, hätten wir wahrscheinlich schon seit 2 Jahren einen vernünftigeren Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2042303) Verfasst am: 01.02.2016, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Bliss hat folgendes geschrieben:
....
Hätte das jeder gemacht, hätten wir wahrscheinlich schon seit 2 Jahren einen vernünftigeren Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.

Oder eine für jeden verbindliche Mediennutzungssteuer. skeptisch
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Bliss
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Anmeldungsdatum: 07.03.2008
Beiträge: 312

Beitrag(#2042310) Verfasst am: 01.02.2016, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Bliss hat folgendes geschrieben:
....
Hätte das jeder gemacht, hätten wir wahrscheinlich schon seit 2 Jahren einen vernünftigeren Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.

Oder eine für jeden verbindliche Mediennutzungssteuer. skeptisch


Was immer noch besser wäre als den Scheiss den wir jetzt haben.
Zum einen wäre es ehrlich. Mit dem "Beitrag" soll doch nur der Anschein gewahrt werden, die Öffentlichen wären unabhängig von den Parteien.
Zum anderen würden Viele nicht doppelt belastet wie es jetzt gerade passiert.
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#2042340) Verfasst am: 01.02.2016, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Bliss,
ich hab jetzt nicht verstanden, wie du den Widerspruch begründet hattest.
Oder hast du ohne Begründung widersprochen?
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Jesus Christus
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Anmeldungsdatum: 11.12.2013
Beiträge: 666
Wohnort: Tartaros

Beitrag(#2042354) Verfasst am: 01.02.2016, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Bliss hat folgendes geschrieben:

Damit habe ich bis jetzt 3 Jahre lang keinen Cent an Pseudosteuer gezahlt Showdance


Du Rundfunk-Schnorrer! Lachen
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Johnny
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Anmeldungsdatum: 23.08.2015
Beiträge: 702

Beitrag(#2042476) Verfasst am: 02.02.2016, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!


Warum kann man das dann nicht als PayTV anbieten? Wer das Programm von ARD und ZDF ansprechend findet, kann es doch freiwillig abonnieren und bezahlen.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2042477) Verfasst am: 02.02.2016, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!


Warum kann man das dann nicht als PayTV anbieten? Wer das Programm von ARD und ZDF ansprechend findet, kann es doch freiwillig abonnieren und bezahlen.

Ich finde im Gegenteil Privatfernsehen sollte bezahlt werden müssen.
Wer sich absichtlich verstrunzdoofen lassen will, soll wenigstens dafür blechen.
Hast du eigentlich schon viel Privatfernsehen geguckt?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2042483) Verfasst am: 02.02.2016, 03:59    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:

Ich finde im Gegenteil Privatfernsehen sollte bezahlt werden müssen.
Wer sich absichtlich verstrunzdoofen lassen will, soll wenigstens dafür blechen.
Hast du eigentlich schon viel Privatfernsehen geguckt?


Ich sehe das anders. Ich finde, eine der besten und politisch, sozial und aufklärerisch relevantesten Serien, die jemals ausgestrahlt wurden, ist "The Wire" vom amerikanischen Privatsender HBO. Da werden Anhand einer der ärmsten und kaputtesten Städte in Amerika - Baltimore - so ziemlich alle sozialen Konflikte moderner Demokratien im Spätkapitalismus thematisiert. Diese Serie wäre eigentlich ein guter Kandidat für unser öffentlich rechtliches Fernsehen - das sich ja als Qualitätsfernsehen versteht. Das ZDF hat 2010 mal Interesse gezeigt, aber das ist im Sand verlaufen, weil diese neuen US-Serien wohl zu komplex für das deutsche Publikum sind. Traumschiff und Rosamunde Pilcher sind das, was uns das ÖR-TV zumuten kann.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2042485) Verfasst am: 02.02.2016, 05:59    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!


Warum kann man das dann nicht als PayTV anbieten? Wer das Programm von ARD und ZDF ansprechend findet, kann es doch freiwillig abonnieren und bezahlen.

Ich finde im Gegenteil Privatfernsehen sollte bezahlt werden müssen.
Wer sich absichtlich verstrunzdoofen lassen will, soll wenigstens dafür blechen.
Hast du eigentlich schon viel Privatfernsehen geguckt?



Kramer hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Ich finde im Gegenteil Privatfernsehen sollte bezahlt werden müssen.
Wer sich absichtlich verstrunzdoofen lassen will, soll wenigstens dafür blechen.
Hast du eigentlich schon viel Privatfernsehen geguckt?


Ich sehe das anders. Ich finde, eine der besten und politisch, sozial und aufklärerisch relevantesten Serien, die jemals ausgestrahlt wurden, ist "The Wire" vom amerikanischen Privatsender HBO. Da werden Anhand einer der ärmsten und kaputtesten Städte in Amerika - Baltimore - so ziemlich alle sozialen Konflikte moderner Demokratien im Spätkapitalismus thematisiert. Diese Serie wäre eigentlich ein guter Kandidat für unser öffentlich rechtliches Fernsehen - das sich ja als Qualitätsfernsehen versteht. Das ZDF hat 2010 mal Interesse gezeigt, aber das ist im Sand verlaufen, weil diese neuen US-Serien wohl zu komplex für das deutsche Publikum sind. Traumschiff und Rosamunde Pilcher sind das, was uns das ÖR-TV zumuten kann.


(1) Ich finde schon, eine "Kulturflatrate" hat einen gewissen Charme. Wenn man das denn umsetzen könnte, daß z.B. auch Theatervorstellungen, Kino etc. erschwinglicher würden, Internet mit drin wäre et cetera. (Also daß es gewissermaßen ein breiteres Recht auf Teilhabe gäbe.)

Wobei es natürlich auch wieder Argumente geben könnte, es so zu sehen, oder vielleicht wenigstens Inkonsistenzen bei der Beantwortung der Frage auffallen: Warum sollte nicht nur wer sich das ansehen will, dafür zahlen? Man würde ja z.B. auch protestieren, wenn man mit einem Abo irgendeiner Zeitung "zwangsbeglückt" würde, die man nicht lesen will. (Was aber, wenn es so etwas wie eine "öffentlich-rechtliche Zeitung" gäbe?)

Für öffentliche Straßen zahlen wieder alle - unabhängig von der Wegstrecke (die könnte man zwar pro Fahrzeug oder Person individuell erfassen, aber das wäre mindestens ein immenser Aufwand).

Andererseits: Strom und Wasser sind noch wichtigere Güter als Fernsehen (und Strom ist ja dafür auch Voraussetzung). Und: vom Fernsehbeitrag kann man sich unter gewissen Umständen befreien lassen, aber wenn man die Stromrechnung nicht zahlt, kommt irgendwann der Gerichtsvollzieher und/oder der Mann mit dem Abklemmauftrag. Und dann ist mit dem Fernsehen auch Panhas. Ich habe neulich auch in einem Fernsehbericht gehört, daß Kindern nicht zugemutet werden könne, in einer Wohnung ohne Strom und Wasser zu leben - Erwachsenen anscheinend aber schon. Warum nicht eine "Strom-Flatrate" und ein "Recht auf Wasser" oder zumindest einen Zugang mit reduzierter Leistung/Durchflußmenge auf Basis dieser "Haushaltsabgabe" einrichten?

Und schließlich gibt es aber noch das Kostenargument: Beim Theater könnte man auch sagen, das sei das Privatvergnügen der Leute. Aber es wird durch die öffentliche Hand subventioniert. Auch mit dem Argument, daß wenn wirklich nur der Zuschauer dafür zahlen müßte, auch viele Theaterinteressierte sich das nicht mehr leisten könnten. Dann könnte sich also womöglich auch nicht mehr jeder ÖR-Interessierte (zumindest bei gleichbleibenden Summen, um die es beim ÖR-Rundfunk geht) den Zugang leisten.

Und das wäre dann auch ein Zielkonflikt: Weil man es als wünschenswert definiert hat, daß prinzipiell alle Einwohner Zugang dazu haben sollen, kann man das nicht als Abo verkaufen. Das ist so nicht zwingend, aber es gibt auch Argumente dafür (etwa eben, s.o., daß Privatunternehmen selten Interesse haben, jedes Dorf und jede Almhütte zu versorgen, sondern irgendwann sagen, das rechne sich nicht).



(2) Was Produktionen angeht: Was diese hochgelobten US-Serien angeht, zeigen die ja, daß auch kommerzielle Sender qualitative Inhalte produzieren können. Auch im Reportagebereich dürfte so etwas möglich sein. (Wäre natürlich noch eine interessante Nebenfrage: Wie groß ist der Anteil dieses "quality tv" neben Seifenopernkäse und Trash-TV?) Nur, wäre das unter den Strukturen und Erwartungen der Zuschauer in Deutschland auch möglich?


Und ich gebe zu, daß ich jetzt vielleicht auch nicht der elitärste TV-Zuschauer bin. Ja, ich versuche mir schon möglichst auszusuchen, was einigermaßen interessant ist. Trash-TV und all zu Seichtes möchte ich mir schon ersparen. Schon beim Blick auf das EPG sieht man da jahrelang immer dieselben Titel, da denkt man, das kann sich ja immer nur wiederholen und in immer denselben Mustern bewegen, ob jetzt das ÖR-"Traumschiff" oder diese "Pseudo-reality-Serien" bei RTL2. Ich habe aber auch nicht unbedingt das Sitzefleisch für jahrelang gelaufene hochgelobte Serien wie "Sopranos", "Breaking Bad" etc. etc. - oder ich finde eben, daß Vieles nicht solange trägt wie es da angeboten wird. Vielleicht irre ich mich da, aber ich habe bei relativ wenigen Serien durchgehalten.

Die Idee hinter (dem auch so gelobten?) "Downton Abbey" hätte für mich vielleicht für vier Folgen funktioniert (also etwa: zunehmende Realitätsferne der alten Lebensvorstellungen, Kollision mit den neuen gesellschaftlichen Realitäten: von der Impertinenz dieser Nichtadligen, einen Marmeladenlöffel zum Umrühren seines Tees zu benutzen bis dahin, daß der Lord im ersten Weltkrieg eine Uniform anzieht und dann über die Dörfer tingelt, um allen Milchbubis zu erzählen, wie glorreich und fein es doch sei, fürs Vaterland im Dreck zu krepieren; ), aber halt nicht für fünf oder sechs Jahre, die das lief. Vielleicht sind auch meine Erwartungen anders.

Gut, in einer Politserie mag es auch interessant sein, daß ein Thema in der Regel eine ganze Weile braucht, bis es eine politische Regelung gibt, dann wieder eine aktuelle Krise zu bewältigen ist, währenddessen die Administration versucht, etwas unter dem Radar der Öffentlichkeit durchzudrücken, während alle den ruhmreichen Truppen zujubeln, aber ein Abgeordneter der eigenen Partei da nicht mitmacht. Oder daß das Gesetz knapp verabschiedet wird, aber sich später das Verfassungsgericht damit beschäftigt und es dem Präsidenten auf die Füße zu fallen droht, et cetera. Aber eben auch wieder: ist das interessant genug, um mehrere Jahre lang zu tragen?
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16337
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Beitrag(#2042486) Verfasst am: 02.02.2016, 05:59    Titel: Antworten mit Zitat

(leereditiert wegen Doppelpost)
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Zuletzt bearbeitet von Critic am 02.02.2016, 20:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Bliss
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Anmeldungsdatum: 07.03.2008
Beiträge: 312

Beitrag(#2042518) Verfasst am: 02.02.2016, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Bliss,
ich hab jetzt nicht verstanden, wie du den Widerspruch begründet hattest.
Oder hast du ohne Begründung widersprochen?


Ne. Begründung sollte schon dabei sein. Ich hab einmal eine kurze 2 Seitenbegründung genommen und einmal eine Lange. Haben beide funktioniert. Findest du im Netz.

der Ablauf bei mir:
- nicht zahlen, bis der erste Feststellungsbescheid kommt
- dann Widersprechen
- den ganzen nicht rechtsgültigen Papierkram ignorieren, aber aufheben.

Wenn die Ablehnung des Widerspruchs kommt, kann ich mir überlegen zu klagen, aber soweit ist es noch nicht. Und die erste Klage kostet wohl nur 105,-
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#2042568) Verfasst am: 02.02.2016, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

danke dir, bliss.
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cem
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Anmeldungsdatum: 23.02.2010
Beiträge: 171

Beitrag(#2042693) Verfasst am: 03.02.2016, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Advocatus Diaboli hat folgendes geschrieben:
Ein notwendige Strategie der Programmmacher der Öffis: Wenn die Einschaltquoten sinken, dann droht zunächst Kritik der "Bedeutungslosigkeit", in Folge die Ausdünnung und Unterfinanzierung durch politische Maßnahmen, bis zur kompletten Abschaffung. Solche politische Drohungen schwelen weiter. Darum sind die Öffis gezwungen auch nach hohen Zuschauerzahlen zu schielen, das gelingt manchmal nur mit seichter Unterhaltung, die aber nie so tief sinkt wie bei den Privaten. Bei Sat.1, RTL und RTL II dringt man in Abgründe vor, die das Tageslicht nie hätte erreichen dürfen.

Die Drohung mit Unterfinanzierung ist an den Haaren herbeigezogen.
Der weltweit mit Abstand teuerste ÖR (8 Mrd/a) seitens der Politik ist gerade mit einem Gesetz versehen worden anhand dessen er praktisch beliebige Abgaben einheben kann. Die Steigerungsrate von 2013 auf 2014 betrug ca 9%. Also quasi mit einer "Lizenz zum Gelddrucken". Die Politik hat den Anstalten nun einen Statsvertrag geschenkt, der theoretisch die Erhebung der Abgabe für jedes einzelne Zimmer, jede Garage etc. ermöglicht (s. §3 RBStV).

Damit ist auch das Märchen von der Aufkommensneutralität der Reform der Abgabe entlarvt.
Eine "Ausdünnung" zumindest bis auf das Niveau der BBC wäre nicht nur wünschenswert sondern dringend geboten und auch ohne Qualitätsverlust möglich.



Advocatus Diaboli hat folgendes geschrieben:
Du bist eh so ein GEZ-Hasser-Typ, mit dem Fäustchen in der Hosentasche, den Pimmel griffbereit...

Was vor allem Abneigung produziert ist die Tatsache, daß sich der Gesetzgeber offenbar nicht um halbwegs sozial- und rechtsstaatliche Verhältnisse schert.


Bliss hat folgendes geschrieben:
Damit habe ich bis jetzt 3 Jahre lang keinen Cent an Pseudosteuer gezahlt Showdance

Hätte das jeder gemacht, hätten wir wahrscheinlich schon seit 2 Jahren einen vernünftigeren Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.

Richtig, daher halte ich Widerspruch für erste Bürgerpflicht. Dem Deutschen fehlt leider das Bewußtsein hierfür. Daher ist dieser Spuk auch gerade in Deutschland in dieser extremen Form möglich.


Bliss hat folgendes geschrieben:
Nachdem der Feststellungsbescheid ankam habe ich fristgerecht widersprochen, worauf dann wieder einige Bittbriefe (ak wir leisten doch soviel und sie müssen auf jedenfall zahlen etc. pp.) ankamen. aber noch keine Ablehnung des Widerspruchs.

Das Problem ist, daß die Hauptgeschädigten der Zwangsabgabe gerade die Menschen sind, denen auch der Säumniszuschlag und die Eingschreibegebühr weht tut. Diese Kosten kumulieren sich aber besonders dann, wenn der Geschädigte von der GEZ mit Feststellungsbescheiden (teilweise in 1 Monat Abstand) geradezu zugemüllt wird.
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Jesus Christus
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Anmeldungsdatum: 11.12.2013
Beiträge: 666
Wohnort: Tartaros

Beitrag(#2056122) Verfasst am: 18.05.2016, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.rechtsindex.de/urteile/rundfunkbeitrag
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2307631) Verfasst am: 16.09.2024, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
cem hat folgendes geschrieben:

Dafür wäre genau die Grundversorgung möglich die die privaten nicht bringen können oder wollen.


Welche "Grundversorgung"? Was können die Öffentlich-Rechtlichen dem Bürger bieten, was er nicht auch irgendwo anders bekommen könnte?


Kultur.

Dass sie das nur sehr eingeschränkt tun, steht auf einem anderen Blatt.


In dieser Hinsicht ist ja immer interessant, wo bei den ÖRs gespart wird: Doch wohl beim Kulturprogramm. Habe ich in den letzten Monaten auch wieder gemerkt, daß auf verschiedenen Sendern Formate weggefallen sind, die auch Arbeit mit sich bringen, etwa etwas anspruchsvollere Talks mit Leuten, die auch die Gesellschaft voranbringen wollen, oder Musikprogramme, in denen etwas weniger populäre aktuelle Musik vorgestellt wird, also etwa Songwriter etc..

Auch in der Vergangenheit sind z.B. Themensendungen weggefallen. Es gab z.B. mal so eine Sendung, in der zunächst an jedem Werktag für zwei Stunden Musik, Lesungen und Beiträge zu jeweils einem Thema gebracht wurden (also meinetwegen "Frühe Entdeckungsreisen in der Südsee", "Neue Erkentnnisse über die Steinzeit" o.ä.), dann gab es die nur noch am Samstag, irgendwann dann gar nicht mehr. Ist halt klar, daß solche Sendungen auch produziert werden müssen - Texte und Musik müssen ausgesucht, Texte ggf. sogar noch von jemandem geschrieben und schließlich als Audio produziert werden, Gespräche durchgeführt werden etc..

Während natürlich jede Anstalt einen Dudelfunksender und einen Jugendsender unbedingt zu brauchen scheint, obwohl sich der Zuschnitt je Bundesland nicht nennenswert unterscheiden mag. Vielleicht möchte man diese Klientel noch ansprechen, um ihr ein Mindestmaß an z.B. Berichterstattung angedeihen zu lassen, das kommerzielle Anbieter oder Streamingdienste nicht liefern können oder wollen. Insofern hatte ich aber gedacht, ob man nicht ein bundesweites Mantelprogramm produzieren sollte. Regionale Inhalte können ja dann immer noch von den Redaktionen ergänzt werden, die es regional sowieso gibt etc.

Ein anderer Bereich ist Sport: Wieviel ist da nötig? Auch da mag ja noch ein Mindestmaß an Berichterstattung gewünscht sein, insbesondere für diejenigen Teilnehmer, die nicht anders drankommen können oder wollen. Andererseits sind Lizenzen für Sportberichterstattung gerade bei beliebten Sportarten ja unheimlich teuer. Während andererseits auch die ÖRs "Randsportarten" o.ä. auch nicht zu berichten scheinen: Wie oft kommt meinetwegen Dart, und über meinetwegen Schach wird ja schon quasi gar nicht berichtet...
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Tarvoc
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Beitrag(#2307632) Verfasst am: 17.09.2024, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
Was können die Öffentlich-Rechtlichen dem Bürger bieten, was er nicht auch irgendwo anders bekommen könnte?

Inhalte, die nicht in letzter Instanz von irgendwelchen stinkreichen Privatärschen mit Profitinteresse und widerlichen politischen Ansichten bestimmt werden.
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Wilson
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Beitrag(#2307633) Verfasst am: 17.09.2024, 06:22    Titel: Antworten mit Zitat

Woher beziehen denn auch die öffentlichen Sender ihre Infos?

Zitat:


Zur deutschen presseagentur: ( dpa)

Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, kurz dpa, ist die größte Nachrichtenagentur Deutschlands
] Die dpa hatte im Jahr 2023 einen Umsatz von 104 Millionen Euro und 716 Beschäftigte.[1]

(...)

Seit Jahrzehnten sind ihm praktisch alle deutschen Rundfunkanstalten und Tageszeitungen angeschlossen, diese können somit ohne eigene Korrespondenten und Redakteure über Geschehnisse in aller Welt berichten.
(..)
Kritik:
Schon 1969 bezog der DPA-Journalist Stefan Zickler/Manfred Steffens[32] in der ZEIT im Rahmen seiner Kritik an der Struktur der Deutschen Presse die dpa ein.[33][32] Durch die „totale Privatisierung der Agentur“ habe man die staatliche Manipulation wie in der NS-Zeit unmöglich gemacht, man habe so aber „nicht nur den Staat und die nach Majorisierung strebenden Standesgenossen (ausgeschlossen), sondern zugleich auch die gesamte Öffentlichkeit.“[33] Die dpa sei damit nur so frei und unabhängig, wie ihre rund zweihundert Gesellschafter es wollten: „Diese rund zweihundert Gesellschafter bestimmen selber, was unter der „Unabhängigkeit“ der ihnen gehörenden Agentur zu verstehen ist.“[33] Durch die maßgebliche Rolle des Chefredakteurs könnten die Verleger „mit der Besetzung eines einzigen Platzes bestimmen, wie die deutsche Presse informiert werden soll.“[33] Dies sei gefährlich, denn „je weniger Journalisten ausgetauscht zu werden brauchen, desto leichter gelingt die Gleichschaltung.“[33]

Qualitätsmängel
(..)


Weiter im link.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Presse-Agentur







Aus dem link:

Zitat:

#DPA

Lehnt dpa die Realität eigentlich ab, oder hält sie sie nur für nicht notwendig?
von Michalis Pantelouris, 30.7.12



Es ist nicht, was ich im Innern bin, was mich definiert – sondern das, was ich tue.

Batman

Die Deutsche Presse-Agentur dpa ist eine Art offizielle Institution in der Art, wie auch die Tagesschau eine Institution ist: an Glaubwürdigkeit gemeinhin nicht zu überbieten. Sie ist so etwas wie die Sparkasse unter den Produzenten journalistischer Inhalte: wenig funky – man erwartet dort keine Texte mit literarischem Anspruch –, aber grundsolide in der Recherche und genau in der Umsetzung. Die dpa ist die Art Agentur, auf deren Informationen sich deutsche Diplomaten im Ausland verlassen. Offenbar ist das keine so gute Idee, wie ich bisher gedacht hätte.

Weiter hier:
https://carta.info/lehnt-dpa-die-realitat-eigentlich-ab-oder-halt-sie-sie-nur-fur-nicht-notwendig/

Ältere Analyse, die sich topaktuell liest!
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fwo
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Beitrag(#2307634) Verfasst am: 17.09.2024, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Woher beziehen denn auch die öffentlichen Sender ihre Infos?

...

Ältere Analyse, die sich topaktuell liest!

Wie kommst Du zu dieser Aussage?
Kennst Du einen aktuellen Fall einer offensichtlichen Desinformation durch die DPA wie die, von der Michalis Pantelouris schreibt?
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Wilson
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Beitrag(#2307636) Verfasst am: 17.09.2024, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht um die Argumentation des derzeitigen Finanzministerium hinsichtlich schuldenbremse u.ä.
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fwo
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Beitrag(#2307637) Verfasst am: 17.09.2024, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Es geht um die Argumentation des derzeitigen Finanzministerium hinsichtlich schuldenbremse u.ä.

Aber Dir ist klar, dass das nicht von der DPA kommt, sondern von einem bescheuerten FDP-Fritzen?

Wenn Die die Kritik an der DPA als aktuell klingend verkaufen willst, müsstest Du jetzt auf einen DPA-Bericht verweisen können, in dem es heißt, dass die Ökonomen dieser Welt Lindner ganz toll finden. (In Wirklichkeit sagen sie alle, dass er keine Ahnung hat)

Gibt es den?

Wenn nicht, müsste ich fragen
Lehnt Wilson die Realität eigentlich ab, oder hält sie sie nur für nicht notwendig?
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Wilson
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Beitrag(#2307638) Verfasst am: 17.09.2024, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht ja gerade um die herstellung von Realität. Wer stellt sie her? Und hier gehts speziell die Berichterstattung bezüglich Wirtschaft, die wirtschaftliche realität herstellt und eben als solche .....verkauft, verkaufen kann, weil enspr Nachrichtenagenturen nun mal unternehmen sind, wie beschrieben auch in der Kritik.
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fwo
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Beitrag(#2307639) Verfasst am: 17.09.2024, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Es geht ja gerade um die herstellung von Realität. Wer stellt sie her? Und hier gehts speziell die Berichterstattung bezüglich Wirtschaft, die wirtschaftliche realität herstellt und eben als solche .....verkauft, verkaufen kann, weil enspr Nachrichtenagenturen nun mal unternehmen sind, wie beschrieben auch in der Kritik.


Du möchtest damit jetzt wohl sagen
"Was schert mich mein Geschwätz von gerade eben?"

Wilson hat folgendes geschrieben:
Es geht um die Argumentation des derzeitigen Finanzministerium hinsichtlich schuldenbremse u.ä.

fett von mir
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Wilson
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Beitrag(#2307640) Verfasst am: 17.09.2024, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast den Artikel gelesen. Finde ich gut.
Dann stell dich nicht doof.

Mal davon ab, ginge eigentlich eher um die beschaffung von Infos auch für die öffentlichen.
Darauf wollte ich nochmals hinweisen.
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Beitrag(#2307642) Verfasst am: 17.09.2024, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Es geht um die Argumentation des derzeitigen Finanzministerium hinsichtlich schuldenbremse u.ä.

Aber Dir ist klar, dass das nicht von der DPA kommt, sondern von einem bescheuerten FDP-Fritzen?

Wenn Die die Kritik an der DPA als aktuell klingend verkaufen willst, müsstest Du jetzt auf einen DPA-Bericht verweisen können, in dem es heißt, dass die Ökonomen dieser Welt Lindner ganz toll finden. (In Wirklichkeit sagen sie alle, dass er keine Ahnung hat)

Gibt es den?

Wenn nicht, müsste ich fragen
Lehnt Wilson die Realität eigentlich ab, oder hält sie sie nur für nicht notwendig?


Erinnerlich ist mir das aus der neueren Zeit nur eine Sendung, in der Christian Lindner mal das große Thema war:

"SRF Tagesgespräch: Verlieren Sie Deutschland an die Popuiisten, Christian Lindner?" (17.08.2024)

(Habe mir das jetzt nicht in Vorbereitung dieses Beitrags angehört. Aber es geht ja schon um die Frage, wie Lindner z.B. die Populisten sieht, wie den Ukrainekrieg oder das Verhältnis zu den Regierungspartnern.)

Andererseits kann man natürlich durchaus diskutieren, wie sinnvoll eine Schuldenbremse ist, wenn sie dringend notwendige Investionen verhindert, im Staat etwa die Brücken und die Schulen zusammenbrechen, die Qualität des ÖNV schlechter wird etc.. Man kann ja schließlich nicht unbegrenzt Druck auf die Bürger ausüben und glauben, es werde schon besser, wenn man sie (verhungern oder) nur mehr arbeiten läßt.



Es ist natürlich die Frage, wie kritisch die jeweiligen Berichte sind.

Es gibt aber durchaus unterschiedliche Wirtschafts- und Politikmagazine, die auch unterschiedliche Positionen vertreten, wobei man zumindest teilweise auch eine politische Richtung sieht:

Wo WDR-"Monitor" in der Regel links argumentiert, ist ja z.B. BR-"Report München" konservativ. Das kann natürlich im Extremfall, wo es über den "gesunden Menschenverstand" oder einen "Konsens" hinausgeht, über die Hutschnur gehen. Den "Plusminus"-Bericht vor einigen Jahren, daß man Arbeitslose in alte Wohnwägen auf Dauercampingplätzen abschieben und damit dem Steuerzahler viel Geld sparen könnte, fand ich nicht lustig. (Wenn das Humor sein sollte. Denn "rechter Humor" ist ja oft gegen Schwache gerichtet und insofern selbstentlarvend.) Und auch die Lobhudelei für Friedrich Merz in einem der konservativen Magazine neulich, da ist mir regelrecht schlecht geworden, da mußte ich wegschalten. Während ich natürlich "gerne" (oder genauer gesagt, es hat mich "frustriert", daß auch die SPD, die versprochen hatte, es diesmal anders zu machen, dann wieder "rechts" geht) hörte, daß in "Monitor" auch Argumentationen der SPD zerlegt wurden, in denen sie versuchte, nach rechts zu rudern.

Insofern möchte man denken, "gut, daß es auch in den ÖRs eine gewisse Meinungsbreite gibt"...
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