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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26673
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2312115) Verfasst am: 11.10.2025, 12:23 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | https://www.mimikama.org/machado-friedensnobelpreis-faktencheck/ Zitat: |
Faktencheck: María Corina Machado – Friedensnobelpreis für eine Rechtsaußen-Ikone?
María Corina Machado erhielt den Friedensnobelpreis – doch ihre Nähe zu ultrarechten Netzwerken, marktradikalen Plänen und einem früheren Staatsstreich sorgt für heftige Kritik | |
Das ist ja alles schön und gut, aber was sagt das anderes, als dass das Frollein - wie beim Bericht von Amerika21 - in seinen politischen Ansichten nicht den Ansichten der Journalisten entspricht - meinen übrigens auch nicht. Da wird zwar sehr allgemein gemunkelt, dass er sie es diese behauptete Zustimmung in der Bevölkerung gar nicht haben könne, aber sonst steht da nichts, was mich an ihrer charakterlichen Integrität zweifeln lassen könnte, wenn ich nicht voraussetze, dass jemand, der politisch anderer Meinung ist als ich, charakterlich ein Schwein sein muss.
Vor allen Dingen Deine eigenartige Logik "Wenn die den Preis bekommt, dann ist es in Wirklichkeit Marktradikalismus, was da belohnt wird!" ist nur hanebüchen, weil es in keiner Weise berücksichtigt, wer diesen Preis bisher bekommen hat.
Wenn Du unbedingt einen besonderen Grund haben willst, weswegen ausgerechnet dieses Frollein den Preis bekommen hat, biete ich Dir einen anderen an, der heißt Maduro.
Der, bzw. sein Vorgänger Chavez haben es durch eklatante Misswirtschaft, wesentlich das Verfallenlassen der für die Ölförderung wichtigen Infrastruktur, geschafft, aus einem Erdöl exportierenden Staat ein Armenhaus zu machen, in dem nichts mehr funktioniert, auch das Gesundheitssystem und selbst der normale Warenfluss nicht. Das ist schon ein besonderes Kunststück. Und damit man ihn dabei nicht unterbricht, hat Maduro die letzte Wahl nicht gefälscht, sondern einfach ignoriert und als politische Aktion seine Opposition in einer Intensität, die irgendwo zwischen der Trumps und Putins liegt, verfolgt.
Fall Du es Dir im gemütlichen Deutschland nicht vorstellen kannst, ich kann es durchaus, nämlich dass die Venezuelaner und ihre Innen unter diesem Umständen den bösen Marktliberalismus der Hungerdiktatur des Chavezschen Sozialismus vorziehen, und dass María Corina Machado tatsächlich über eine Mehrheit in der Bevölkerung und dem Bevölkerunger verfügt..
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21803
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2312116) Verfasst am: 11.10.2025, 22:45 Titel: |
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https://en.wikipedia.org/wiki/Madrid_Forum
Zitat: |
The Madrid Forum (Spanish: Foro Madrid) is an anti-communist organization created on 26 October 2020 by the Disenso Foundation think tank of the conservative Spanish political party Vox.
Analysis
France 24 describes the Forum as "an alliance of right and far-right Spanish and Latin American lawmakers".[37] The Spanish newspaper El País wrote: "Fundamentalists (Catholics and Evangelicals), neocons and ultra-liberals, right-wing populists and those nostalgic for military dictatorships make up the anti-communist alliance that the Spanish party Vox is weaving in Latin America."[3] Página 12, a Kirchnerist newspaper edited in Buenos Aires, described the initiative as a "cultural war" declared by Vox and "a conservative offensive on what democratic advances that had or have begun in Latin America at the beginning of this century".[13] Political scientist Kathy Zegarra of the Pontifical Catholic University of Peru discussed Keiko Fujimori's participation with Vox's initiative. She said: "It's beneficial for the far-right public. However, it generates liabilities especially for those citizens who have more tolerant ideas; ... it is negative for those citizens who have more progressive values, who have values in favor of human rights."[17] Khemvirg Puente, a political scientist of the National Autonomous University of Mexico, said that the participation of PAN politicians in the charter was a way for Mexican president Andrés Manuel López Obrador to confirm his rhetoric against the party and that this act moved the party to the far right, making it unattractive to voters.[18] In Peru, prominent heads of businesses, especially in the mining industry, supported the Madrid Forum |
und diese friedensnobelpreustraegerin hat neben milei, meloni und anderen frolleins und alten knackern die folgende Charta unterschrieben:
Zitat: | The Madrid Charter: In Defense of Freedom and Democracy in the Iberosphere (Spanish: Carta de Madrid: en defensa de la libertad y la democracia en la Iberosfera), also known as the Letter from Madrid, was a manifesto created on 26 October 2020 by the Disenso Foundation think tank of Vox. The document denounced left-wing organizations in Ibero-America, said these groups pose a threat to liberal democracy through communism.[7] |
quelle ebenda
Wenn Sie in in deren Fahrwasser oben segelt frag ich Dich, was genau sie so wahnsinnig attraktiv fuer den Friedensnobelpreis macht.
um welche Freiheiten geht's da, für die sie kaempft angesichts ihrer politischen Positionen?
du bist halt schlecht unterrichtet und stur dazu.
schade.
nagut, die uueblichen Medien waren ja nun einig im machadoRausch.
und dann hat sie den Preis trump gewidmet.
lol*
zur Vertiefung:
https://jacobin.de/artikel/vox-eu-rechte-meloni-milei
_________________ "als ob"
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26673
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2312118) Verfasst am: 12.10.2025, 01:18 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | ....
und diese friedensnobelpreustraegerin hat neben milei, meloni und anderen frolleins und alten knackern die folgende Charta unterschrieben:
Zitat: | The Madrid Charter: In Defense of Freedom and Democracy in the Iberosphere (Spanish: Carta de Madrid: en defensa de la libertad y la democracia en la Iberosfera), also known as the Letter from Madrid, was a manifesto created on 26 October 2020 by the Disenso Foundation think tank of Vox. The document denounced left-wing organizations in Ibero-America, said these groups pose a threat to liberal democracy through communism.[7] |
.... |
JA. So ist es. Arschlöcher wie Madura machen wirklich jeden hoffähig, der sich gegen ihn wehrt.
So hat Hitler auch Stalinisten hoffähig gemacht, wenn sie im Widerstand waren. Was die Nobel-Leute geehrt haben, ist einfach der konsequente Widerstand gegen einen Despoten, die haben nicht nach links oder rechts geguckt.
Und wenn Du Werbung für die linke Sache machen willst, sollte Du weniger gegen die Rechten geifern als gegen die, die unter dem Absingen linker Parolen Länder zerstören und die Bevölkerung unterdrücken. Denn das ist es, was Madura macht. Er legitimiert mit seinem Verhalten alle seine Gegner.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Tarvoc would prefer not to
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44805
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(#2312119) Verfasst am: 12.10.2025, 02:09 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | JA. So ist es. Arschlöcher wie Madura machen wirklich jeden hoffähig, der sich gegen ihn wehrt. So hat Hitler auch Stalinisten hoffähig gemacht, wenn sie im Widerstand waren. |
Witzig. Eine ganze Menge Leute haben in den 1920er und 1930er Jahren mit ganz genau den selben Argumenten wie deinen gesagt: "Ich mag ja die Nazis eigentlich nicht, aber die Bolschewisten machen die für mich hoffähig."
_________________ Decelerate everything down to a crawl.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26673
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2312122) Verfasst am: 12.10.2025, 11:44 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | JA. So ist es. Arschlöcher wie Madura machen wirklich jeden hoffähig, der sich gegen ihn wehrt. So hat Hitler auch Stalinisten hoffähig gemacht, wenn sie im Widerstand waren. |
Witzig. Eine ganze Menge Leute haben in den 1920er und 1930er Jahren mit ganz genau den selben Argumenten wie deinen gesagt: "Ich mag ja die Nazis eigentlich nicht, aber die Bolschewisten machen die für mich hoffähig." |
Dessen bin ich mir bewusst und frage mal nach: Was ist Dir über die Kriegs- und Terrorpläne der rechten Opposition in Venezuela bekannt, dass Du diesen Vergleich bringst?
In der venezolanischen Realität ist doch ein Unterschied zwischen der realen Politik Maduros und den Plänen der Opposition nur noch im Agitations-Vokabular zu erkennen.
Gewaltherrschaft unter Maduro
Debattenbeitrag: Kapitalismus und Autoritarismus im Venezuela von Maduro
Es ist nur die europäische Linke, die in ihrer Bequemlichkeit weit weg von der Realität in Venezuela ist, die Maduro noch als Linken verteidigt. Die südamerikanische Linke, die in jeder Hinsicht dichter dran ist, ist schon länger von ihm abgerückt.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21803
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2312126) Verfasst am: 12.10.2025, 13:00 Titel: |
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Deswegen ist die friedensnobelpreistraegerin ja auch eine trumpanhaengerin.
das ist natuerlich besser.
_________________ "als ob"
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Tarvoc would prefer not to
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44805
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(#2312131) Verfasst am: 12.10.2025, 22:56 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | In der venezolanischen Realität ist doch ein Unterschied zwischen der realen Politik Maduros und den Plänen der Opposition nur noch im Agitations-Vokabular zu erkennen. |
Also weil zwischen Maduro und ihnen kein Unterschied mehr erkennbar ist, sind sie für dich hoffähig und verdienen womöglich sogar einen Friedensnobelpreis. Die Logik musst du mir jetzt wirklich mal erklären.
fwo hat folgendes geschrieben: | Es ist nur die europäische Linke, die in ihrer Bequemlichkeit weit weg von der Realität in Venezuela ist, die Maduro noch als Linken verteidigt. |
...Ich verteidige hier gerade genausowenig Maduro wie den sowjetischen Bolschweismus. Der einzige, der hier überhaupt irgendwen verteidigt, bist du selbst.
_________________ Decelerate everything down to a crawl.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26673
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2312132) Verfasst am: 13.10.2025, 00:14 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | In der venezolanischen Realität ist doch ein Unterschied zwischen der realen Politik Maduros und den Plänen der Opposition nur noch im Agitations-Vokabular zu erkennen. |
Also weil zwischen Maduro und ihnen kein Unterschied mehr erkennbar ist, sind sie für dich hoffähig und verdienen womöglich sogar einen Friedensnobelpreis. Die Logik musst du mir jetzt wirklich mal erklären.
... |
Ich vergebe keine Friedensnobelpreise und begründe sie auch nicht. Ich habe nur die Gründe zitiert, die bei der Verleihung angegeben wurden. Und das auch nur, weil Wilson sich reinsteigerte, dass das Nobelkomitee in Wirklichkeit den Kampf gegen den Sozialismus prämieren würde.
Das witzige dabei ist, dass Maduro schon lange dabei ist, die Wirtschaftspolitik zu machen, die Machado anstrebt, aber er möchte dabei an der Macht bleiben und weiter selbst den Gewinn einstecken und hat dafür den Staat in eine Diktatur umgewandelt, in der er keine Opposition duldet, auch keine von links, die er schon lange hat.
Ob es nobelpreiswürdig ist, was Machado da veranstaltet, dazu habe ich keine Meinung. Ich habe nur etwas gegen die Verlogenheit, in der so getan wird, als sei sie die Speerspitze des Imperialismus, mit der gerade eine sozialistische Demokratie zu Fall gebracht werden soll.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21803
Wohnort: Swift Tuttle
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32686
Wohnort: Woanders
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(#2312135) Verfasst am: 13.10.2025, 11:50 Titel: |
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Ich hatte an sich eh nie vor ihr zu Ehren wochenlange Festivitäten zu veranstalten. Aber ich finde noch immer, dass eine Oppositionelle, in einem Land in dem die Opposition unterdrückt wird, den Preis absolut verdient hat. Also mach dir keine Hoffnung: Meine Begeisterung ist noch immer da.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21803
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2312136) Verfasst am: 13.10.2025, 12:00 Titel: |
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auch für eine rechte, marktradikale oppositionelle. den friedensnobelpreis. verstehe.
hoffnung? lol*
_________________ "als ob"
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26673
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2312137) Verfasst am: 13.10.2025, 12:39 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | auch für eine rechte, marktradikale oppositionelle. den friedensnobelpreis. verstehe.
hoffnung? lol* |
Du scheinst mir da im Moment geistig moralisch ähnlich verknöchert wie die Nachkriegs-CDU bis in die 1990er Jahre, die auch Schwierigkeiten hatte, den Widerstand von Kommunisten im 3. Reich als einen richtigen Widerstand anzuerkennen oder auch nur von den Nazis verurteilte Deserteure zu rehabilitieren. Symptomatisch für diese Haltung war Dregger mit seinem Satz "Was früher Recht war, kann heute nicht Unrecht sein."
Und wenn Du es unbedingt brauchst, die Welt ganz genau in gut=links und böse=rechts zu unterscheiden:
Eine Oppositionelle, die mit dem Ziel eines demokratischen Rechtsstaats gegen eine Diktatur kämpft, dieses Ziel hat Machado formuliert, ist völlig unabhängig von ihrer wirtschaftspolitischen Ausrichtung um Klassen linker als der Diktator Maduro, denn dessen Diktatur und links schließt sich aus, solange die Menschenrechte in der Definition von links noch eine Rolle spielen.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32686
Wohnort: Woanders
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(#2312138) Verfasst am: 13.10.2025, 18:33 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | auch für eine rechte, marktradikale oppositionelle. den friedensnobelpreis. verstehe. |
Warum denn bitteschön nicht? Anscheinend war sie dem Komitee couragiert und integer genug.
Und was meine Meinung betrifft tue ich mich eh schon immer schwer mich streng in die Gussförmchen der politischen Ideologienlager einzufügen. Und dementsprechend auch die anderen kategorisch zu verdammen. Nur weil ich anderer Meinung als sie bin muss ich die anderen ja nicht hassen.
Je nach Fragestellung der politischen Themen liegen meine Antworten darauf schon immer quer über alle Lager verteilt.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16402
Wohnort: Arena of Air
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(#2312139) Verfasst am: 13.10.2025, 21:10 Titel: |
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Ad Beitrag:
Wilson hat folgendes geschrieben: | auch für eine rechte, marktradikale oppositionelle. den friedensnobelpreis. verstehe.
hoffnung? lol* |
Tja, die Befürchtung habe ich aber auch, daß wenn erstmal das "System Maduro" weg ist, sich in der Opposition nicht moderate Leute, sondern populistische und radikale Stimmen durchsetzen könnten ("schwingt das Pendel stark in die eine Richtung, dann schwingt es gleich stark zurück").
In den Artikeln erwähnt wurde ja, daß Chavez erstmal viel Geld in Programme gesteckt hatte, mit denen die gröbste Armut reduziert wurde. Die Öleinnahmen sind allerdings in den letzten Jahren stark eingebrochen, und andere Wirtschaftszweige machen bestenfalls gute 20% der Wirtschaftsleistung aus. Nicht, daß man nicht irgendwas getan hat, einige Branchen sind in den letzten Jahren stark gewachsen, die Wirtschaft ist aber offenbar nicht besonders diversifiziert ("Venezuela's Top 10 exports"). (Man würde denken, Leben in Venezuela wäre spottbillig. Aber bei 15 Dollar pro Monat an Lohn ist ein Paket Brot für 50 Cent ziemlich teuer.)
"Schocktherapien" haben aber bis dato viel Geld von unten nach oben umverteilt. Zwar kam die Wirtschaft, die erstmal gecrasht war, nach ein paar Jahren wieder auf dem alten Level an, aber langfristig zu mehr Wachstum geführt haben diese "Schocktherapien" dann auch nicht (siehe z.B. Regime von Pinochet und den "Chicago Boys" in Chile, Thatcherismus, ...). Eine Wirtschaft kann eben auch nur wachsen, wenn es den unteren bis mittleren Einkommen deutlich besser geht. Dennoch wird die "Schocktherapie" von ihren Verfechtern wie eine "Heilbringerin" verehrt. Und wie immer, kommt es natürlich nicht auf die Menschen an, die ins Bergfreie gefallen sind und u.U. in Argentinien jetzt auf der Straße schlafen - wenn sie nicht postwendend von der Polizei weggekärchert werden, damit das "gute Bild" nicht gestört wird... .
(Andererseits gibt es aber auch Stimmen, die grundsätzlich hinterfragen, ob "Wirtschaftswachstum" überhaupt noch der richitge Maßstab ist. In einem begrenzten System kann man ja nicht exponentiell wachsen. Sollte es also nicht eher um ein "gerechtes Wirtschaften" gehen?)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Tarvoc would prefer not to
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44805
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(#2312141) Verfasst am: 13.10.2025, 23:55 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Tja, die Befürchtung habe ich aber auch, daß wenn erstmal das "System Maduro" weg ist, sich in der Opposition nicht moderate Leute, sondern populistische und radikale Stimmen durchsetzen könnten ("schwingt das Pendel stark in die eine Richtung, dann schwingt es gleich stark zurück"). |
Während ich mit der Diagnose übereinstimme, passt die Metapher hier m. E. nicht. Wie fwo schon gesagt hat, ist die Wirtschafts- und Sozialpolitik Maduros von der seiner ultrarechten Gegner kaum noch zu unterscheiden.
_________________ Decelerate everything down to a crawl.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16402
Wohnort: Arena of Air
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(#2312146) Verfasst am: 14.10.2025, 20:43 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Tja, die Befürchtung habe ich aber auch, daß wenn erstmal das "System Maduro" weg ist, sich in der Opposition nicht moderate Leute, sondern populistische und radikale Stimmen durchsetzen könnten ("schwingt das Pendel stark in die eine Richtung, dann schwingt es gleich stark zurück"). |
Während ich mit der Diagnose übereinstimme, passt die Metapher hier m. E. nicht. Wie fwo schon gesagt hat, ist die Wirtschafts- und Sozialpolitik Maduros von der seiner ultrarechten Gegner kaum noch zu unterscheiden. | Naja (wobei, wie wir auffällt, der folgende Satz vielleicht mehrere Dimensionen verquickt - denn eine Partei kann ja auch behaupten, die andere sei "radikal", und deshalb "müsse" sie sich auch radikalisieren):
Das wäre dann eben auch ein "Schwingen" von der einen ("links")populistischen/ radikalen/kleptokratischen zur anderen (markt)radikalen/kleptokratischen Partei, wo halt dann behauptet wird, daß das "Patentrezept" gegen die (ob nun tatsächlich oder vermeintlich) radikale Politik der einen Seite eine andere radikale Politik sei?
Zumindest in letzter Zeit (soweit meine Erinnerung halt reicht) haben viele CDUler nicht viel Sinnvolles gesagt. Eine der wenigen Ausnahmen: Wenn erstmal eine der großen Parteien sich dem Populismus hingibt, sei die Demokratie schon bedroht.
Entweder weil es "verlockt", sich einen Überbietungswettbewerb im Populistischen zu liefern. Oder aber die politische Landschaft polarisiert sich mehr und mehr, bzw. haben radikalere Kräfte auch auf der "anderen Seite" letztlich dann mehr Energie als "normale" Parteien?
(So halt Mechanismen, wie Populismus entsteht und immer stärker wird: andere Beispiele etwa auch Italien, Argentinien, ... .)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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