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Erkenntnisphilosophie
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#259089) Verfasst am: 09.02.2005, 18:35    Titel: Re: Erkenntnisphilosophie Antworten mit Zitat

Lamarck hat folgendes geschrieben:
Und genau wie Thomas hat Sokrates diese Bemerkung nicht ganz ernst gemeint und hat natürlich als Paradoxon ein rhetorische Wirkung.
Und kann u. U. erkennstnisphilosophisch eine Menge Verwirrung verursachen.
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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scilla
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 185

Beitrag(#259092) Verfasst am: 09.02.2005, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kürzer hat es ein anderer Grieche (IIRC Gorgias) gesagt:

1. Es gibt nichts.

2. Falls es etwas gäbe, könnten wir es nicht erkennen.

3. Sollten wir etwas erkennen, könnten wir es niemandem mitteilen.



die Widerlegung eines Sophisten

1. das Nichts ist in Wirklichkeit ein Sein, genauer ein Nicht-Sein

2. Denken und Sein ist dasselbe

3. hätten sich unsere Vorfahren einander nichts mitgeteilt, dann wären sie ausgestorben
(unsere Vorfahren haben zwischen Wissenschaft, Religion und Kunst nicht unterschieden.
Kommunikation klappt auch nonverbal)
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#259144) Verfasst am: 09.02.2005, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Techne ('Handlungswissen') funktioniert, aber daraus episteme ('reine Erkenntnis') abzuleiten ist ein wenig problematisch.

Richtig, und zwar nicht, weil der Techne etwas fehlt, sondern weil 'reine Erkenntnis' nicht operationalisierbar ist. Ich kann nicht nur keine 'reine Erkenntnis' ableiten, sondern ich kann überhaupt keine Wissen enthaltenden Aussagen über 'reine Erkenntnis' machen. Man kann auch (heuristisch) sagen: Es gibt keine 'reine Erkenntnis'.

gruß/step
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#259145) Verfasst am: 09.02.2005, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi zelig,

zelig hat folgendes geschrieben:
Was bleibt übrig?

Da ist was staunendes.

Wer kann weniger?


ups. Gehört zum Staunen nicht viel mehr als zum Denken? Wenn man 'Denken' ganz weit fasst, kann ein Schachcomputer 'denken'. Aber ob der 'staunt', wenn ich einen blöden (oder auch sehr guten) Zug mache?

Grüßle

Thomas


Und wenn du stolperst, denkst du dann "Oh, ich gehe". Oder denkst du "Oh, ich stolpere."?
Und sucht der Schachcomputer denn nach der einen Sache, der er sich sicher sein kann?
Und wenn ja, worüber ist er dann vorher gestolpert?

Grüße
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#259156) Verfasst am: 09.02.2005, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

tjo, ich kann eh nur eines wiederholen: cogito ergo sum

Ob wir nun nur ein Programm sind, das ein Computer neben 6Mrd. anderen ausführt, oder ob wir einen "echten" Körper haben, ist ja irrelevant.

Fest steht, dass wir sind

Das "wir" kann meinetwegen auch durch ein "ich" ersetzt werden. Dieser Gedanke gefällt mir allerdings nicht. Der ist so "einsam" Sehr glücklich Deshalbt bevorzuge ich ein "wir"
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(MacYoung)
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defensor_fidei
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Beitrag(#259160) Verfasst am: 09.02.2005, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Mal eine bescheidene Frage: Was wird hier denn eigentlich unter "Erkenntnisphilosophie" verstanden?

Dieser Begriff ist mir vollkommen neu - ich habe bislang dazu nicht gegoogelt.

Ich kenne höchstens die "Erkenntnistheorie" im Rahmen der Philosophie.

Ist diese gemeint?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#259162) Verfasst am: 09.02.2005, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Gehört zum Staunen nicht viel mehr als zum Denken? Wenn man 'Denken' ganz weit fasst, kann ein Schachcomputer 'denken'. Aber ob der 'staunt', wenn ich einen blöden (oder auch sehr guten) Zug mache?

In gewisser Weise ja.

Grob gesagt: Staunen = Wahrnehmung des Unerwarteten + dabei ausgelöste Gefühle.

Da das "Denken" des Computers aus entwicklungsgeschichtlichen Gründen weniger eng mit seiner HW verwurstelt ist als das Bewußtsein des Menschen mit dessen HW (limb. System usw.), erscheint uns der Computer gefühlloser.

Beim Schachcomputer kommt hinzu, daß sein "Denken" auf ein formales System beschränkt ist und er daher kein Selbstgefühl hat, nicht mal besonders intelligent wirkt.

gruß/step
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Tarvoc
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Beiträge: 44650

Beitrag(#259178) Verfasst am: 09.02.2005, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Mal eine bescheidene Frage: Was wird hier denn eigentlich unter "Erkenntnisphilosophie" verstanden?

Dieser Begriff ist mir vollkommen neu - ich habe bislang dazu nicht gegoogelt.

Ich kenne höchstens die "Erkenntnistheorie" im Rahmen der Philosophie.

Ist diese gemeint?


"Erkenntnistheorie, auch Epstemologie oder auch Erkenntnisphilosophie ist diejenige Disziplin der Philosophie, die sich mit der Frage beschäftigt, was wir wissen können."

(Aus meiner alten Mitschrift des Philosophieunterrichts der 11. Klasse.)
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#259182) Verfasst am: 09.02.2005, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Mal eine bescheidene Frage: Was wird hier denn eigentlich unter "Erkenntnisphilosophie" verstanden?

Dieser Begriff ist mir vollkommen neu - ich habe bislang dazu nicht gegoogelt.

Ich kenne höchstens die "Erkenntnistheorie" im Rahmen der Philosophie.

Ist diese gemeint?


"Erkenntnistheorie, auch Epstemologie oder auch Erkenntnisphilosophie ist diejenige Disziplin der Philosophie, die sich mit der Frage beschäftigt, was wir wissen können."

(Aus meiner alten Mitschrift des Philosophieunterrichts der 11. Klasse.)

Genaugenommen ist "Erkenntnisphilosophie" sogar der treffendere Ausdruck. Denn sie produziert nur in seltenen Ausnahmefällen überhaupt Theorien.

gruß/step
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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#259188) Verfasst am: 09.02.2005, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Mal eine bescheidene Frage: Was wird hier denn eigentlich unter "Erkenntnisphilosophie" verstanden?

Dieser Begriff ist mir vollkommen neu - ich habe bislang dazu nicht gegoogelt.

Ich kenne höchstens die "Erkenntnistheorie" im Rahmen der Philosophie.

Ist diese gemeint?


"Erkenntnistheorie, auch Epstemologie oder auch Erkenntnisphilosophie ist diejenige Disziplin der Philosophie, die sich mit der Frage beschäftigt, was wir wissen können."

(Aus meiner alten Mitschrift des Philosophieunterrichts der 11. Klasse.)



Selbst wenn du mal hier mit deinen Schulkenntnissen prahlst - mir war der Begriff unbekannt. Mag sein, daß er sich auch in meinen Hochschulskripten findet. - Aber ich weiß auch, daß ich nicht alles weiß ...
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#259197) Verfasst am: 09.02.2005, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Selbst wenn du mal hier mit deinen Schulkenntnissen prahlst


Es war nicht meine Intention, zu "prahlen", sondern, dir deine Frage bestmöglich zu beantworten.

Das kannst du mir jetzt glauben oder es sein lassen. Mir egal. Ehrlichkeit ist ohnehin nicht kommunizierbar.

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Aber ich weiß auch, daß ich nicht alles weiß...


Ich weiss auch, dass ich nicht "alles" weiss...
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#259203) Verfasst am: 09.02.2005, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Mal eine bescheidene Frage: Was wird hier denn eigentlich unter "Erkenntnisphilosophie" verstanden?

Dieser Begriff ist mir vollkommen neu - ich habe bislang dazu nicht gegoogelt.

Ich kenne höchstens die "Erkenntnistheorie" im Rahmen der Philosophie.

Ist diese gemeint?


"Erkenntnistheorie, auch Epstemologie oder auch Erkenntnisphilosophie ist diejenige Disziplin der Philosophie, die sich mit der Frage beschäftigt, was wir wissen können."

(Aus meiner alten Mitschrift des Philosophieunterrichts der 11. Klasse.)



Selbst wenn du mal hier mit deinen Schulkenntnissen prahlst - mir war der Begriff unbekannt. Mag sein, daß er sich auch in meinen Hochschulskripten findet. - Aber ich weiß auch, daß ich nicht alles weiß ...

Auf mich wirkt es keineswegs wie Prahlerei.
Tarvoc hat doch nur auf Deine Frage geantwortet.
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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#259206) Verfasst am: 09.02.2005, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Selbst wenn du mal hier mit deinen Schulkenntnissen prahlst


Es war nicht meine Intention, zu "prahlen", sondern, dir deine Frage bestmöglich zu beantworten.

Das kannst du mir jetzt glauben oder es sein lassen. Mir egal. Ehrlichkeit ist ohnehin nicht kommunizierbar.

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Aber ich weiß auch, daß ich nicht alles weiß...


Ich weiss auch, dass ich nicht "alles" weiss...


Ich glaube, ich habe ein Wörtchen vergessen: DANKE.

Dann sieht es doch schon ganz anders aus, was?

Trösterchen
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#259210) Verfasst am: 09.02.2005, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Dann sieht es doch schon ganz anders aus, was?

Trösterchen


Wenn du deinen Dank nicht ehrlich meinst, dann danke mir auch nicht. Mir sind zehn Undankbare lieber als ein einziger Heuchler.
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defensor_fidei
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Beitrag(#259217) Verfasst am: 09.02.2005, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Dann sieht es doch schon ganz anders aus, was?

Trösterchen


Wenn du deinen Dank nicht ehrlich meinst, dann danke mir auch nicht. Mir sind zehn Undankbare lieber als ein einziger Heuchler.


Danke für die Unterstellung

Eigentlich meine ich immer das, was ich schreibe ...
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#259218) Verfasst am: 09.02.2005, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn du deinen Dank nicht ehrlich meinst, dann danke mir auch nicht. Mir sind zehn Undankbare lieber als ein einziger Heuchler.

Wohl gesprochen, Tarvoc. Aber ist DIr ein Ehrlicher auch lieber als 10 Dankbare?

gruß/step
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#259369) Verfasst am: 10.02.2005, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
ups. Gehört zum Staunen nicht viel mehr als zum Denken? Wenn man 'Denken' ganz weit fasst, kann ein Schachcomputer 'denken'. Aber ob der 'staunt', wenn ich einen blöden (oder auch sehr guten) Zug mache?


Aus der Sicht der Experten ist es sogar hinderlich, wenn der Entwickler eines Schachprogramms ein zu guter Schachspieler ist. Da habe ich ja dann wenig Probleme, weil ich zwar die Regeln kenne und auch grob wie man implementieren würde, aber wirklich verdammt schlecht schachspiele. Das wäre ein Fall, in dem Verständnis einer Materie deren Umsetzung sogar erschwert, etwa auch deswegen, weil sich zuviel faktisch Notwendiges in tazides (implizites, nicht kommunizierbares) Wissen verwandeln würde. zwinkern
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#259376) Verfasst am: 10.02.2005, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Danke für die Unterstellung

Eigentlich meine ich immer das, was ich schreibe ...


***

Wenn du dich in einem Beitrag BEDANKST, und dann im folgenden Beitrag das hier schreibst: "Dann sieht es doch schon ganz anders aus, was?" (inklusive eines Keks-Smilies) dann ist es wahrscheinlich, dass es dir hauptsächlich weniger um Dankbarkeit, als um die Darstellung von Dankbarkeit ging... und das nenne ich "Heuchelei".

step hat folgendes geschrieben:
Wohl gesprochen, Tarvoc. Aber ist DIr ein Ehrlicher auch lieber als 10 Dankbare?


Üblicherweise schon, weil ich von ihm mehr lernen kann. Cool


Beleidigung editiert; bitte in Zukunft auf die Netiquette achten / Babyface
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#259419) Verfasst am: 10.02.2005, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hi step!

step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn du deinen Dank nicht ehrlich meinst, dann danke mir auch nicht. Mir sind zehn Undankbare lieber als ein einziger Heuchler.

Wohl gesprochen, Tarvoc. Aber ist DIr ein Ehrlicher auch lieber als 10 Dankbare?


Wenn Tarvoc logisch vorgeht - dann ja.


Cheers,

Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

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„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#259425) Verfasst am: 10.02.2005, 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

hier zwei interessante Werke mit dem Begriff Erkenntnisphilosophie im Buchtitel sowie zum Thread passend:

    Derbolav, Josef (1953): Der Dialog Kratylos im Rahmen der platonischen Sprach- und Erkenntnisphilosophie. West-Ost: Saarbrücken.

    Scheidt, Friedrich (1986): Grundfragen der Erkenntnisphilosophie. Historische Perspektiven. Ernst Reinhardt: München, Basel.


Im ‘Dialog Kratylos’ "spielt " übrigens auch Sokrates mit und es geht in diesem Stück um natura naturans ("schaffende Natur") vs. natura naturata ("geschaffene Natur") - sprich: Um Etymologie. Mit der geschaffenen Natur kommen wir dann leicht über Spinoza zum Pantheismus. Wir sind voll beim Thema: Alles ist Atheismus - Wissen auch ... . zwinkern - Und natürlich erst recht "Glauben" ... . Lachen


Cheers,

Lamarck
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#259450) Verfasst am: 10.02.2005, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

Und wo wir schon empfehlen, auch dies ist -nicht nur- ein schönes Werk:
http://www.guenter-schulte.de/schriften/das_auge_der_urania/das_auge_fset.html

Es lohnt sich etwas da durchzuklicken.
Zum Beispiel dorthin:
http://www.guenter-schulte.de/proben/proben_menue_fset.html
und dann Neuromythen aufrufen.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
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Beitrag(#260679) Verfasst am: 12.02.2005, 15:59    Titel: Re: Erkenntnisphilosophie Antworten mit Zitat

Hi Thomas,

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi mig,

mig hat folgendes geschrieben:
Kann man etwas wissen?


nein. Aber so ganz genau weiß ich das auch nicht.


Warum schreibst Du dann "nein"? zwinkern

Was spricht denn Deiner Meinung nach überhaupt für einen radikalen Skeptizismus? Die bloße Spekulation, daß wir gar nichts wissen (könnten) rechtfertigt den erkenntnistheoretischen Radikalismus jedenfalls nicht. Solange dem so ist, bin ich geneigt, eher Lamarck recht zu geben. Korrekterweise hättest Du schreiben müssen: "Wir wissen nicht mit Bestimmtheit, ob unser Wissen die Welt approximativ richtig erfaßt ".

Grüße

Martin
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#260684) Verfasst am: 12.02.2005, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Lamarck,

Lamarck hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
[...] im Prinzip ist das eine Kolbenpumpe. Man zieht den Stempel heraus und der Luftdruck drückt das Wasser in die Pumpe. 'Damals' im alten Griechenland, als man das Ding zur Bewässerung von Feldern verwendete, glaubte man, dass das entstehende Vakuum das Wasser anzieht, weil es keinen leeren Raum geben dürfte ('horror vacui' geht IIRC auf Aristoteles zurück, wie das auf griechisch heißt weiß ich nicht).


Mit dem 'absolut leeren Raum' haben die Griechen im Prinzip allerdings doch richtig gelegen.


Stimmt. Keine Ahnung, warum Thomas meint, daß sich die Vorstellung vom "horror vacui" als falsch erwiesen habe. Das ist eigentlich nur erneut Wasser auf die Mühlen derer, die behaupten, daß es eine Kontinuität im Wissensfortschritt gibt und daß wir die Welt in Teilen richtig erkennen. Auch, wenn Du das als rK nichts so gerne realistisch ausdeutest zwinkern


Lamarck hat folgendes geschrieben:
Sie haben sich hier aber um einige Größenordnungen vertan und mußten deshalb bis Heisenberg warten.


Das war nun aber eher Dirac, oder?

Grüße

Martin
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narziss
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Beitrag(#260687) Verfasst am: 12.02.2005, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Gemeint ist wohl der Casimireffekt und der geht genaugenommen auf Heisenbergs Unschärferelation zurück.
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#260692) Verfasst am: 12.02.2005, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Narziss,

narziss hat folgendes geschrieben:
Gemeint ist wohl der Casimireffekt und der geht genaugenommen auf Heisenbergs Unschärferelation zurück.


Genauer: Auf die Vakuumfluktuation, die wiederum auf der Heisenbergschen Unschärferelation basiert. Dirac hatte quantenmechanisch die Existenz von Anti-Teilchen geschlußfolgert, und durch Verknüpfung mit der Unbestimmtheitsrelation folgt, daß das Vakuum nicht "leer" sein kann. Auch das Phänomen der "lamb shift" bestätigt dies in beeindruckender Weise.

Auch wenn die Überlegung der Griechen nicht ganz korrekt war, war die Idee vom "horror vacui" im Grundsatz richtig. Was ich damit sagen will ist, daß Teile des Wissens (ungeachtet der Unvollständigkeit und partiellen Fehlerhaftigkeit unserer Theorien) die Welt korrekt beschreiben. Ansonsten wäre wissenschaftlicher Fortschritt kaum vorstellbar. Das alles rechtfertigt eher einen gemäßigten Skeptizismus.

Grüße

Martin
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Beitrag(#260704) Verfasst am: 12.02.2005, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Was ich damit sagen will ist, daß Teile des Wissens (ungeachtet der Unvollständigkeit und partiellen Fehlerhaftigkeit unserer Theorien) die Welt korrekt beschreiben. Ansonsten wäre wissenschaftlicher Fortschritt kaum vorstellbar.

"Korrekt" scheint mir über das Ziel hinausgeschossen. Es reicht aus, daß unsere Theorien hinreichend gute Voraussagen (Berechnungen) ermöglichen. Man kann natürlich "korrekt" gerade so definieren, allerdings ist das in einem solchen thread gefährlich.

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Das alles rechtfertigt eher einen gemäßigten Skeptizismus.

Ich würde sagen, es rechtfertigt einen heuristischen Realismus und einen methodischen gemäßigten Skeptizismus. Epistemologisch gesehen rechtfertigt es - so jedenfalls meine Ansicht - letztlich wieder nichts.

gruß/step
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



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Beitrag(#260720) Verfasst am: 12.02.2005, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hi narziss!

narziss hat folgendes geschrieben:
Gemeint ist wohl der Casimireffekt und der geht genaugenommen auf Heisenbergs Unschärferelation zurück.


Effekte im Quantenvakuum spielen natürlich hier eine Rolle - aber für die basale Überlegung genügt Heisenberg: Wenn die Unschärferelation gilt, dann kann es hier keinen wenig unscharfen Wert von 0 für die Beschreibung eines absoluten Vakuums geben.


Cheers,

Lamarck
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#260767) Verfasst am: 12.02.2005, 18:11    Titel: Re: Erkenntnisphilosophie Antworten mit Zitat

Hi Martin,

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Warum schreibst Du dann "nein"? :wink:


lies die Postings der Menschen, die darauf geantwortet haben. Die haben mich verstanden.

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Was spricht denn Deiner Meinung nach überhaupt für einen radikalen Skeptizismus?


Dass wir nichts sicher wissen. Keine Ahnung, was an dieser Banalität radikal sein sollte.

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Die bloße Spekulation, daß wir gar nichts wissen (könnten) rechtfertigt den erkenntnistheoretischen Radikalismus jedenfalls nicht.


Mir ist neu, dass ich erkenntnistheoretisch radikal bin. Mich überzeugt nur nicht, was Menschen wie Du als 'Wissen' bezeichnen.

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Solange dem so ist, bin ich geneigt, eher Lamarck recht zu geben.


Diese Ausdrucksweise gefällt mir. Du zeigst interessante Neigungen. Schon blöd, wenn man sich für einen radikalen Konstruktivisten entscheiden muss, nur weil man vor der Banalität des Bösen erschaudert.

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Korrekterweise hättest Du schreiben müssen: "Wir wissen nicht mit Bestimmtheit, ob unser Wissen die Welt approximativ richtig erfaßt ".


Wow, vielen heißen Dank für diese treffliche Analyse. Bezeichnest mich, wenn ich das so sage, bitte bitte nicht mehr als 'Radikalskeptiker', selbst wenn ich inhaltlich immer noch exakt denselben Standpunkt vertrete? Ich schlafe dann ruhiger.

Grüßle

Thomas
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#260824) Verfasst am: 12.02.2005, 19:42    Titel: Re: Erkenntnisphilosophie Antworten mit Zitat

Hi Thomas,

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Korrekterweise hättest Du schreiben müssen: "Wir wissen nicht mit Bestimmtheit, ob unser Wissen die Welt approximativ richtig erfaßt ".


Wow, vielen heißen Dank für diese treffliche Analyse. Bezeichnest mich, wenn ich das so sage, bitte bitte nicht mehr als 'Radikalskeptiker', selbst wenn ich inhaltlich immer noch exakt denselben Standpunkt vertrete? Ich schlafe dann ruhiger.


Lies einfach die Eingangsfrage und überleg' Dir, ob das besonders pfiffig war, was Du darauf geantwortet hast. Warum es nicht besonders konsistent wirkt, einerseits einem radikalen Konstruktivisten eine realistische Ontologie verkaufen zu wollen, andererseits aber selbst einen erkenntnistheoretischen Konstruktivismus zu vertreten, ist ein anderer Thread.

Grüße

Martin
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#260831) Verfasst am: 12.02.2005, 19:54    Titel: Re: Erkenntnisphilosophie Antworten mit Zitat

Hi Martin,

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Korrekterweise hättest Du schreiben müssen: "Wir wissen nicht mit Bestimmtheit, ob unser Wissen die Welt approximativ richtig erfaßt ".


Wow, vielen heißen Dank für diese treffliche Analyse. Bezeichnest mich, wenn ich das so sage, bitte bitte nicht mehr als 'Radikalskeptiker', selbst wenn ich inhaltlich immer noch exakt denselben Standpunkt vertrete? Ich schlafe dann ruhiger.


Lies einfach die Eingangsfrage


lies einfach, was die anderen Menschen geantwortet haben. Die haben mich verstanden. Das reicht.

Grüßle

Thomas
_________________
Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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