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Leben nach dem Tod
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Ölbendölp
junger, adretter Kreazzicrank



Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen

Beitrag(#265278) Verfasst am: 20.02.2005, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sokrateer!

<Hab einen guten Text darüber gefunden>

Danke.

<Das ist mir wieder entfallen. Hast du einen Link auf das Posting, in dem du dich dazu geäußert hast?>

Also angefangen hab ich am 30.01., Seite 4 (bin noch neu hier, muss mich erstmal in das Antwort-System einarbeiten)
Ich wollte eigentlich nur klarstellen, warum eine atheistische Position, wie sie die meisten hier im Forum vertreten, für mich keinen Sinn macht. Erst step hat dann die Pascalsche Wette ins Spiel gebracht. Thema war „Leben nach dem Tod?“, ich hätte vielleicht deutlicher werden sollen in Bezug auf meine persönliche Glaubenseinstellung, möglicherweise hat das einige irritiert. Jedenfalls hatte ich dann einige Gedanken zu Dittmars Seite zur Wette eingestellt, u. A. warum Dittmar Argumente heranziehen muss wie unendlich viele Götter u. s. w.
Ich hatte dann geschrieben (31.10., Seite 6):
<Wer von euch ist deshalb Atheist/in, weil er/sie hofft falsch zu liegen und es einen Gott gibt der ausschließlich Atheisten in den Himmel lässt?
Ich wollte weiter oben (Seite 4) deutlich machen, warum es für mich nicht in Frage kommt Atheist zu sein (Ich bin hier schließlich bei den Freigeistern). Man kann die Sache auch von dieser Seite sehen: Frage „Wer hat Recht?“
Wenn ich Recht habe darf ich in den Himmel, der Atheist nicht.
Wenn der Atheist Recht hat endet eben seine Existenz. Für mich auch. Dass mich das dann aber auch nicht mehr stört habe ich ja schon oben geschrieben.
Eine atheistische Position bringt mir einfach nichts (abgesehen davon habe ich Gründe an Gott zu glauben). Über andere Glaubensvorstellungen kann man diskutieren. Wenn ich mir aber immer Götter ausdenke, die mir gerade in den Kram passen um meine Position zu stützen entziehe ich mich lediglich der Diskussion.
Ich möchte auch wissen warum in der Bibel diese oder jene Anweisung steht und sage nicht „Die Wege des Herrn sind unergründlich“ und lasse es dabei bewenden. Das kann zwar so sein, aber nach einer gewissen Zeit wird keiner mehr mit mir diskutieren wollen, weil ich mich damit gegen jegliches Argument immunisieren kann.>
Ich kann eben keinen besonders tollen Vorteil aus einer ath. Position schöpfen und die Variante mit dem Gott der ausschließlich Atheisten in den Himmel lässt ist – gelinde gesagt – ziemlich unkonsequent. Ich könnte jetzt auch noch ins Spiel bringen, dass ich z. B. vor dem Tod keine Angst haben muss (OK, muss das Atheist auch nicht zwingend, aber die Auslöschung der eigenen Existenz haftet doch zumindest ein fader Beigeschmack an), oder dass ich einen Gott im Hintergrund habe der mir hilft und auf Gebete reagiert. Angenommen es gibt keinen Gott – ich finde der Placeboeffekt ist phänomenal zwinkern

<Wie kann Gott etwas schöpfen, wenn er über der Zeit steht? Kannst du mir einen Schöpfungsbegriff skizzieren, der auf keiner Reihung von Ursache und Wirkung, also einem Zeitbegriff, beruht?>

Naja, wenn Gott aus dem Nichts die Welt ins Dasein ruft und ich das „Es werde Licht!“ als Beginn der Zeit ansetze.

<War das ein absichtlicher Wortwitz?>

Ja! *schulterklopf*

<Du hast die Thematik lediglich umformuliert. In dem genannten Beispiel ist exakt vorherbestimmt, was ich an diesem Tag im Detail machen und wie ich mich entscheiden werde. Da du einen Gott außen vor lässt sind meine Handlungen in diesem Fall durch die Naturgesetze und den Anfangszustand bestimmt, unabhängig davon woher diese Naturgesetze und der Anfangszustand kommen.>

Der Meinung bin ich eben nicht. Von mir ging ja die Entscheidung nicht aus, sondern von dir. Ersteres wäre Vorherbestimmung Dass ich alles richtig voraussagen konnte ist zwar bemerkenswert und höchst ungewöhnlich, mehr aber nicht. Das habe ich gemeint mit „zeitlicher Vorwegnahme“, ob ich deine Entscheidung vorher, zeitgleich, oder erst später weiss ist in diesem Fall wurscht. Aber ich kann deinen Einwand nachvollziehen, den höre ich immer wieder. Früher hatte ich die gleiche Ansicht, die ich dann geändert habe. Die Frage wäre, ob es grundsätzlich unvereinbar ist Allwissenheit Gottes und Freie Entscheidung zusammenzubringen.

<Wo liegt also der praktische Unterschied zwischen Islam und Christentum in dieser Hinsicht? Ob Gott einen Anfangszustand erzeugt und nur sporadisch über Propheten und Avatare (Jesus, brennender Dornbusch) eingreift, oder er unmittelbar und überall involviert ist, wie im Islam, ist einerlei.
Deine entgültige Bestimmung kommt doch in jeden Fall von Gott.>

In der Bibel wird an vielen Stellen einerseits die Allwissenheit Gottes, als auch die Notwendigkeit der eigenen Entscheidung („Trachtet danach...“) klar herausgestellt, die Festlegung eines Schicksals für den Einzelnen durch Gott (wie im Islam) kennt die Bibel nicht.

gruß ö.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#265286) Verfasst am: 20.02.2005, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wie kann Gott etwas schöpfen, wenn er über der Zeit steht? Kannst du mir einen Schöpfungsbegriff skizzieren, der auf keiner Reihung von Ursache und Wirkung, also einem Zeitbegriff, beruht?


Naja, wenn Gott aus dem Nichts die Welt ins Dasein ruft und ich das „Es werde Licht!“ als Beginn der Zeit ansetze.

"Rufen" und "werden" brauchen einen zeitlichen Ablauf. Gäbe es das Universum auch ohne Gott?

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Du hast die Thematik lediglich umformuliert. In dem genannten Beispiel ist exakt vorherbestimmt, was ich an diesem Tag im Detail machen und wie ich mich entscheiden werde. Da du einen Gott außen vor lässt sind meine Handlungen in diesem Fall durch die Naturgesetze und den Anfangszustand bestimmt, unabhängig davon woher diese Naturgesetze und der Anfangszustand kommen.


Der Meinung bin ich eben nicht. Von mir ging ja die Entscheidung nicht aus, sondern von dir. Ersteres wäre Vorherbestimmung Dass ich alles richtig voraussagen konnte ist zwar bemerkenswert und höchst ungewöhnlich, mehr aber nicht.

Auch habe auch nicht behauptet, dass die Entscheidung von dir kam, oder dass es überhaupt eine gab. Aber solange du allwissend bist, kannst du auf jede Frage die korrekte Antwort geben, so es eine gibt. Für jede Ursache kannst du die Wirkung nennen und umgekehrt. Wenn der gesamte Ablauf von Ursache und Wirkung vorhersehbar ist - und das ist sie, denn du kannst sie ja schließlich vorhersehen -, dann ist mein Leben vorherbestimmt. Ob durch einen Gott, oder die Naturgesetze, ist ja vollkommen egal.

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:

Die Frage wäre, ob es grundsätzlich unvereinbar ist Allwissenheit Gottes und Freie Entscheidung zusammenzubringen.

Das ist ein anderes paar Schuhe. Denn das hängt davon ab, was man unter freier Entscheidung versteht. Den Begriff kann man nämlich so formulieren (abschwächen), dass er mit dem Determinismus kompatibel ist.
Es ging darum, ob der Verlauf deines Lebens fix feststeht, ob es also theoretisch vorhersehbar ist. Sobald ein allwissendes Wesen existiert (z.B. Nostradamus oder Gott), ist dein Leben fix.

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wo liegt also der praktische Unterschied zwischen Islam und Christentum in dieser Hinsicht? Ob Gott einen Anfangszustand erzeugt und nur sporadisch über Propheten und Avatare (Jesus, brennender Dornbusch) eingreift, oder er unmittelbar und überall involviert ist, wie im Islam, ist einerlei.
Deine entgültige Bestimmung kommt doch in jeden Fall von Gott.


In der Bibel wird an vielen Stellen einerseits die Allwissenheit Gottes, als auch die Notwendigkeit der eigenen Entscheidung („Trachtet danach...“) klar herausgestellt, die Festlegung eines Schicksals für den Einzelnen durch Gott (wie im Islam) kennt die Bibel nicht

Da schreibt Paulus, auch in Bezug auf den Pharao, aber was anderes.

Machen wir es etwas konkreter. Welche Entscheidungen unterstehen dem freien Willen konkret? Der Glaube an Gott/ den richtigen Gott? Mord?

Was ist darüber hinaus der freie Wille? Ist das ein übernatürliches Ding? Oder handelt es sich um Vorgänge, die sich zu 100% in unserem Gehirn abspielen?


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 20.02.2005, 15:14, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#265288) Verfasst am: 20.02.2005, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:
... Eine atheistische Position bringt mir einfach nichts...
...Ich kann eben keinen besonders tollen Vorteil aus einer ath...
...aber die Auslöschung der eigenen Existenz haftet doch zumindest ein fader Beigeschmack an),...
...oder dass ich einen Gott im Hintergrund habe der mir hilft und auf Gebete reagiert. Angenommen es gibt keinen Gott –
ich finde der Placeboeffekt ist phänomenal ;-)

1)
Vielleicht mag Göttin kein Kalkül.
Was dann wohl aus einem "besonders tollen Vorteil" wird?
2)
Ausgangsfrage
Wenn man an sowas glaubt, so wie ich, dann ist es genau genommen nicht zutreffend von "Leben" und von "nach" dem Tod zu sprechen.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#265289) Verfasst am: 20.02.2005, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:
Ich meinte damit, dass die Entscheidung (ich setzt jetzt einfach dich ein), die von dir getroffen wird. Wenn du dich z. B. für „ja“ entscheidest, weiss ich das eben vorher, wenn „nein“ auch. Das Resultat sehe ich eben nicht als feststehend an. Das meinte ich mit „zeitlich vorweggenommen“, d. h. dass in diesen Fall Gott direkt aus der Zukunft die Information bezieht.

Das bedeutet aber nach aller Logik, daß es entweder doch festliegt (auch wenn ich es nicht wissen kann) oder Du Gott sich nicht sicher sein kann.

Wozu mußt Du überhaupt annehmen, Gott sei allwissend? Nutzt Dir das bei der Erklärung irgendwelcher sonst unerklärlicher Phänomene?

gruß/step
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step
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Beitrag(#265292) Verfasst am: 20.02.2005, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:
... Eine atheistische Position bringt mir einfach nichts...

Mir auch nicht (viel). Aber deswegen an ein (nach allem derzeitigen Wissen) Ammenmärchen zu glauben, käme mir würdelos vor.

gruß/step
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



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Beitrag(#265300) Verfasst am: 20.02.2005, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Step,

step hat folgendes geschrieben:
Ölbendölp hat folgendes geschrieben:
... Eine atheistische Position bringt mir einfach nichts...

Mir auch nicht (viel).


Warum? Solange mir niemand ein rationales Argument in die Hand gibt, das für die Existenz einer wie auch immer gearteten "Übernatur" spricht, ist die atheistische Position aus pragmatischen Gründen die einzig konsequente.

step hat folgendes geschrieben:
Aber deswegen an ein (nach allem derzeitigen Wissen) Ammenmärchen zu glauben, käme mir würdelos vor.


Eben. Das ist doch eine atheistische Position, oder etwa nicht?

Grüße

Martin
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#265302) Verfasst am: 20.02.2005, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber deswegen an ein (nach allem derzeitigen Wissen) Ammenmärchen zu glauben, käme mir würdelos vor.


Eben. Das ist doch eine atheistische Position, oder etwa nicht?


_pragmatisch_ ja, aber man muss das weder ontisch noch epistemisch tun. Denn dort kommt man in Begründungsprobleme und ist dann gleich wieder bei 'Ontologie' im schillernden Sinne des Wortes.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#265308) Verfasst am: 20.02.2005, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:

Warum? Solange mir niemand ein rationales Argument in die Hand gibt, das für die Existenz einer wie auch immer gearteten "Übernatur" spricht, ist die atheistische Position aus pragmatischen Gründen die einzig konsequente.

Abhängig davon in welchem Umfeld man sich bewegt, kann die atheistische Position alles andere als pragmatisch sein. Z.b. wenn dir gesellschaftliche Ächtung droht oder du den Tod eine Mitmenschen nicht verkraftest und dir die Vorstellung, dieser Mensch würde noch leben, Trost spendet.

Du hast Pragmatik aber wahrscheinlich rein auf die Wahrheitsfindung bezogen. step wohl nicht.
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Sokrateer
souverän



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Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#265320) Verfasst am: 20.02.2005, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

@Ölbendölp:
So wie ich das sehe hast sehr wohl du die Pascalsche Wette ins Spiel gebracht. Dein Eingangs-Posting war nun mal die Pascalsche Wette. Step hat dich lediglich darauf hingewiesen.

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:

Ich könnte jetzt auch noch ins Spiel bringen, dass ich z. B. vor dem Tod keine Angst haben muss

Drehst du da nicht etwas um? IMHO ist plausibler, dass deine Angst vor dem Tod dich zum Glauben treibt.

Du unterschlägst hier wiederrum die Hölle. Ist die Vorstellung, dass dein Gott gerade dich für alle Zeiten foltern wird für dich vollkommen ausgeschlossen?

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:

oder dass ich einen Gott im Hintergrund habe der mir hilft und auf Gebete reagiert.

Wie reagiert er denn, wenn man fragen darf?
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Darwin Upheaval
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Anmeldungsdatum: 23.01.2004
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Beitrag(#265325) Verfasst am: 20.02.2005, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber deswegen an ein (nach allem derzeitigen Wissen) Ammenmärchen zu glauben, käme mir würdelos vor.


Eben. Das ist doch eine atheistische Position, oder etwa nicht?


_pragmatisch_ ja, aber man muss das weder ontisch noch epistemisch tun. Denn dort kommt man in Begründungsprobleme und ist dann gleich wieder bei 'Ontologie' im schillernden Sinne des Wortes.


Wenn Du Ontologie im Sinne von "letztbegründeteten" Aussagen über die Welt meinst, hast Du recht. Das meinte ich damit aber nicht, weil es bekanntlich kein sicheres Fundament der Erkenntnis gibt. Alle Aussagen sind eben fehlbar. Aber das muß mich nicht daran hindern, eine ontologische Position einzunehmen und auch mit Überzeugung dahinterzustehen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: Germering

Beitrag(#265330) Verfasst am: 20.02.2005, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:

Warum? Solange mir niemand ein rationales Argument in die Hand gibt, das für die Existenz einer wie auch immer gearteten "Übernatur" spricht, ist die atheistische Position aus pragmatischen Gründen die einzig konsequente.

Abhängig davon in welchem Umfeld man sich bewegt, kann die atheistische Position alles andere als pragmatisch sein. Z.b. wenn dir gesellschaftliche Ächtung droht oder du den Tod eine Mitmenschen nicht verkraftest und dir die Vorstellung, dieser Mensch würde noch leben, Trost spendet.

Du hast Pragmatik aber wahrscheinlich rein auf die Wahrheitsfindung bezogen. step wohl nicht.

So ist es.

Ich bin ja dennoch Atheist. Aber eben nicht hauptsächlich deshalb, weil es mir deutliche Vorteile brächte, sondern weil es mir unplausibel erscheint, an Götter zu glauben. Um an Götter zu glauben, müßte also eins der folgenden passieren:
- die Annahme eines Gottes wird zur wissenschaftlich besten Theorie (er wird nachgewiesen)
- ich gerate in eine neurologisch ausweglose Situation (z.B. Gerhirnwäsche, Folter, Demenz ...), die mich zur Aufgabe meiner kritisch-rationalen Haltung zwingt.

gruß/step
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Darwin Upheaval
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Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#265354) Verfasst am: 20.02.2005, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Step,

step hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:

Warum? Solange mir niemand ein rationales Argument in die Hand gibt, das für die Existenz einer wie auch immer gearteten "Übernatur" spricht, ist die atheistische Position aus pragmatischen Gründen die einzig konsequente.

Abhängig davon in welchem Umfeld man sich bewegt, kann die atheistische Position alles andere als pragmatisch sein. Z.b. wenn dir gesellschaftliche Ächtung droht oder du den Tod eine Mitmenschen nicht verkraftest und dir die Vorstellung, dieser Mensch würde noch leben, Trost spendet.

Du hast Pragmatik aber wahrscheinlich rein auf die Wahrheitsfindung bezogen. step wohl nicht.

So ist es.

Ich bin ja dennoch Atheist. Aber eben nicht hauptsächlich deshalb, weil es mir deutliche Vorteile brächte, sondern weil es mir unplausibel erscheint, an Götter zu glauben.


Aber damit bezieht Du doch Pragmatik auf die Wahrheitsfindung und nicht auf die gesellschaftlichen Aspekte, von denen Sokrateer gesprochen hat. Dir droht weder gesellschaftliche Ächtung noch mußt du Dich an Illusionen hängen, um gut leben zu können.


Step hat folgendes geschrieben:
Um an Götter zu glauben, müßte also eins der folgenden passieren:
- die Annahme eines Gottes wird zur wissenschaftlich besten Theorie (er wird nachgewiesen)


Die Frage ist nur, welche Aspekte dafür infrage kämen. Ein empirischer Nachweis scheidet aus, weil die übliche Vorgehensweise (einen Sachverhalt postulieren und dann beobachtbare Schlußfolgerungen daraus ziehen) nicht funktioniert. Aus der "Hypothese Gott" läßt sich ja alles folgern! Es müßte dann schon der Himmel aufreißen und der dreieinige Gott herabsteigen, aber auch dies wäre vermutlich kein überzeugender Gottes-Beleg. Denn ein Neandertaler, der einen Helikopter hätte landen sehen, hätte den aussteigenden Piloten vermutlich ebenso für Gott gehalten.

Die Frage kann demnach immer nur umgekehrt gestellt werden: Gibt es rationale Kriterien, um den Naturalismus anzuzweifeln? Das wäre vermutlich der Fall, wenn es auf der Welt zuginge, wie im Trickfilm, wenn Dinge ex nihilo entstünden und wieder vergingen (man denke z.B. an Bublaths Schlammloch, aus dem unvermittelt der Mensch als neue Spezies herauskroch zwinkern), wenn sich Wasser in Wein verwandeln würde usw. Aber selbst damit wäre im Umkehrschluß die Existenz Gottes (allgemein: der Übernatur) nicht bewiesen! Die "Hypothese Gott" als "wissenschaftliche beste Theorie" ist daher in jedem Fall ein Ding der Unmöglichkeit.

Grüße

Martin
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Anmeldungsdatum: 23.01.2004
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Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#265357) Verfasst am: 20.02.2005, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

BTW, "leichter" als der Naturalismus läßt natürlich der Materialismus infragestellen. Dazu würde es schon genügen, Telekinese zu betreiben, mit dem Geist eines Verstorbenen zu diskutieren oder allgemein eine dualistische "Theorie des Geistes" zu entwickeln, die der materialistischen Auslegung des "Leib-Seele-Problems" überlegen wäre.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
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Wohnort: Sachsen

Beitrag(#265372) Verfasst am: 20.02.2005, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sokrateer!

<"Rufen" und "werden" brauchen einen zeitlichen Ablauf. Gäbe es das Universum auch ohne Gott?>

Das ist die Frage, an der sich die Geister scheiden...

<Auch habe auch nicht behauptet, dass die Entscheidung von dir kam, oder dass es überhaupt eine gab. Aber solange du allwissend bist, kannst du auf jede Frage die korrekte Antwort geben, so es eine gibt. Für jede Ursache kannst du die Wirkung nennen und umgekehrt. Wenn der gesamte Ablauf von Ursache und Wirkung vorhersehbar ist - und das ist sie, denn du kannst sie ja schließlich vorhersehen -, dann ist mein Leben vorherbestimmt. Ob durch einen Gott, oder die Naturgesetze, ist ja vollkommen egal.
[...]
Es ging darum, ob der Verlauf deines Lebens fix feststeht, ob es also theoretisch vorhersehbar ist. Sobald ein allwissendes Wesen existiert (z.B. Nostradamus oder Gott), ist dein Leben fix. >

Jaja, hab schon verstanden was du mir deutlich machen willst. Ich stoße mich momentan nur an der Kette vorhersehbar => verherbestimmt. Ist ja auch nicht aus der Luft gegriffen, Augustinus und Calvin haben u. a. die Praedestinationslehre vertreten, also dass jeder Mensch eine Vorherbestimmung hat. Ist aber meines Erachtens biblisch nicht haltbar.
Können wir uns einfach darauf einigen, dass wir voneinander abweichende Positionen haben (die wir auch jeweils zu begründen wissen), aber auf keinen grünen Zweig kommen?

<Da schreibt Paulus, auch in Bezug auf den Pharao, aber was anderes.>

Du meinst die Stelle mit dem verhärteten Herz? Ich denke nicht, dass Gott den Pharao dafür bestimmt hat. Oder anders: „Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkentnis der Wahrheit kommen.“ (1 Tim. 2, 4). ALLE Menschen, nicht einige oder fast alle oder die Mehrheit. Nur liegt es an jedem einzelnen, sich zu Entscheiden. Und: „Denn Gott hat uns nicht dazu bestimmt, dass wir seinem Gericht verfallen, sondern dass wir durch Jesus Christus, unseren Herren, gerettet werden.“ (1. Tess. 5, 9). Der Pharao hatte die Möglichkeit viele Wunder mitzuerleben und war trotzdem zu Stolz die Israeliten ziehen zu lassen, insofern hatte er wesentlich bessere Möglichkeiten Gott zu erkennen als wir. Scheinbar war es Gott zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach „zu bunt“.

<Machen wir es etwas konkreter. Welche Entscheidungen unterstehen dem freien Willen konkret? Der Glaube an Gott/ den richtigen Gott? Mord?>

Zu Gott u.s.w.: Jesus hatt sinngemäß einmal gesagt „Wer mich von ganzem Herzen sucht, von dem werde ich mich finden lassen“, also insofern kann man schon die Initiative ergreifen.
Zu Mord: solange du noch selbst zustechen musst schon

<Was ist darüber hinaus der freie Wille? Ist das ein übernatürliches Ding? Oder handelt es sich um Vorgänge, die sich zu 100% in unserem Gehirn abspielen?>

In unserem Falle wäre es die unvorherbestimmte Entscheidung

<So wie ich das sehe hast sehr wohl du die Pascalsche Wette ins Spiel gebracht. Dein Eingangs-Posting war nun mal die Pascalsche Wette. Step hat dich lediglich darauf hingewiesen.>

Ich kannte die Pasc. Wette schon vorher, auch Dittmars Einwände. Ich schätze, dass meine ungenügende Ausdrucksweise für Missverständnisse sorgte.

<Drehst du da nicht etwas um? IMHO ist plausibler, dass deine Angst vor dem Tod dich zum Glauben treibt.>

Das wäre erstmal eine Unterstellung. Warum treibt dann die Angst vor dem Tod nicht viele andere zum Glauben?

<Du unterschlägst hier wiederrum die Hölle. Ist die Vorstellung, dass dein Gott gerade dich für alle Zeiten foltern wird für dich vollkommen ausgeschlossen?>

Kannst du mit dem Begriff „Heilsgewissheit“ etwas anfangen?

<Wie reagiert er denn, wenn man fragen darf?>

Z. B. mit der Gebetserhörung?

Gruß Ö.
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Ölbendölp
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen

Beitrag(#265374) Verfasst am: 20.02.2005, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ölbendölp hat folgendes geschrieben:
... Eine atheistische Position bringt mir einfach nichts...

Mir auch nicht (viel). Aber deswegen an ein (nach allem derzeitigen Wissen) Ammenmärchen zu glauben, käme mir würdelos vor.

gruß/step


Mir auch. Aber ich halte das ganze eben nicht für ein Ammenmärchen.

gruß Ö.
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#265385) Verfasst am: 20.02.2005, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja dennoch Atheist. Aber eben nicht hauptsächlich deshalb, weil es mir deutliche Vorteile brächte, sondern weil es mir unplausibel erscheint, an Götter zu glauben.
Aber damit bezieht Du doch Pragmatik auf die Wahrheitsfindung und nicht auf die gesellschaftlichen Aspekte, von denen Sokrateer gesprochen hat. Dir droht weder gesellschaftliche Ächtung noch mußt du Dich an Illusionen hängen, um gut leben zu können.

Moment. Ölbendölp hat verschieden Nutzenaspekte eines Gottglaubens genannt und darauf hingewiesen, daß - in diesem Zusammenhang, also Trost, Hoffnung, ... - der Athesimus nichts bringe. Ich habe darauf hingewiesen, daß auch mir der Atheismus (gemeint war in ebendiesem Zusammenhang) nicht viel bringe, ich aber (aus anderen Gründen) dennoch ATheist sein "müsse".

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Step hat folgendes geschrieben:
Um an Götter zu glauben, müßte also eins der folgenden passieren:
- die Annahme eines Gottes wird zur wissenschaftlich besten Theorie (er wird nachgewiesen)


Die Frage ist nur, welche Aspekte dafür infrage kämen. Ein empirischer Nachweis scheidet aus, weil die übliche Vorgehensweise (einen Sachverhalt postulieren und dann beobachtbare Schlußfolgerungen daraus ziehen) nicht funktioniert. Aus der "Hypothese Gott" läßt sich ja alles folgern! Es müßte dann schon der Himmel aufreißen und der dreieinige Gott herabsteigen, aber auch dies wäre vermutlich kein überzeugender Gottes-Beleg. Denn ein Neandertaler, der einen Helikopter hätte landen sehen, hätte den aussteigenden Piloten vermutlich ebenso für Gott gehalten.

Ja, ein auf solche Weise nachgewiesener Gott wäre damit natürlich als natürliches Phänomen erkannt. Übernatürliches ist nicht vernünftig denkbar.

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Die Frage kann demnach immer nur umgekehrt gestellt werden: Gibt es rationale Kriterien, um den Naturalismus anzuzweifeln? Das wäre vermutlich der Fall, wenn es auf der Welt zuginge, wie im Trickfilm, wenn Dinge ex nihilo entstünden und wieder vergingen (man denke z.B. an Bublaths Schlammloch, aus dem unvermittelt der Mensch als neue Spezies herauskroch zwinkern), wenn sich Wasser in Wein verwandeln würde usw.

Genau. Zumindest hätten wir dan ein Indiz, daß der Bereich der "Natur" wesentlich erweitert werden müßte (siehe den lebenwirineinersimulation-thread).

gruß/step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#265388) Verfasst am: 20.02.2005, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ölbendölp hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ölbendölp hat folgendes geschrieben:
... Eine atheistische Position bringt mir einfach nichts...

Mir auch nicht (viel). Aber deswegen an ein (nach allem derzeitigen Wissen) Ammenmärchen zu glauben, käme mir würdelos vor.

Mir auch. Aber ich halte das ganze eben nicht für ein Ammenmärchen.

Aber bisher hast Du mW nur Glaubensgründe angegeben, die auch bei einem Ammenmärchen funktionieren, z.B. beim Islam.

gruß/step
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#266546) Verfasst am: 23.02.2005, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Was hat den der Atheismus zu bieten ein winziges wissen steht einer unzahl von nicht beantwortbaren Fragen gegenüber!
Was tun , abwarten oder aus blenden, oder etwa ein Weltbild basteln auf der Grundlage dessen was wissenschaftlich abgesichert ist ?´Muß das nicht zwangsläufig barbarisch sein ?Wenn nicht , so doch zumindest unglaublich beschränkt.
Solange man es nicht zu dogmatisch handhabt spricht für mich garnichts gegen glauben, zumal ich eh der Meinung bin, das es nur wenig gesichertes Wissen gibt.
Wenn ich mir vor 10 000 Jahren ein WEltbild auf der Grundlage des gesicherten wissens gemacht hätte wäre das Barbarisch gewesen. WEnn ich das heute tue ist es auch nicht weniger beschränkt.
Wir können und werden weder dieses Leben noch den Tod wirklich in seiner Essenz begreifen, verstehen ! Wir retten uns doch nur täglich in unsere Routine , materialistische WEltsicht und unser Schubladendenken das uns vor dem Wahnsinn bewahrt.
Am schlimmsten sind die Propheten des Materialismus die sind in meinen Augen schlimmer als jede Sekte , weil das einzige was sie zu beiten haben ,die aber wirklich absolute und völlige bedeutungslosigkeit unseres Lebens , unseres Planeten , ja locker unserer Galaxie ist.
Aber um es nicht ganz so hart und kalt zu machen, verordnen sie dann einen edlen Humanismus.
Übrigens gibt es wohl kaum etwas für den Menschen lehrreicheres als Märchen, sie drücken in einfachen Bildern die komplexesten möglichkeiten menschlicher Interaktion aus.
das einzige was hilft ist der Mut zur Offenheit und vor allem auch zur ungewissheit, das ist unser Los , und damit einher geht eben auch die Bescheidenheit.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#266551) Verfasst am: 23.02.2005, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Was hat den der Atheismus zu bieten ein winziges wissen steht einer unzahl von nicht beantwortbaren Fragen gegenüber!
Was tun , abwarten oder aus blenden, oder etwa ein Weltbild basteln auf der Grundlage dessen was wissenschaftlich abgesichert ist ?´Muß das nicht zwangsläufig barbarisch sein ?Wenn nicht , so doch zumindest unglaublich beschränkt..


Jemand ist sehr hungrig und bildet sich 100 Schokoriegel ein, obwohl nur einer vor ihm liegt. Anstatt in der Wohnung nach weiteren Schokoriegeln zu suchen oder welche zu kaufen, erklärt er, dass es besser sei, 100 halluzinierte Schokoriegel zu essen als nur den einen realen.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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vanitas
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Beitrag(#266596) Verfasst am: 23.02.2005, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Was hat den der Atheismus zu bieten ein winziges wissen steht einer unzahl von nicht beantwortbaren Fragen gegenüber!
Was tun , abwarten oder aus blenden, oder etwa ein Weltbild basteln auf der Grundlage dessen was wissenschaftlich abgesichert ist ?´Muß das nicht zwangsläufig barbarisch sein ?Wenn nicht , so doch zumindest unglaublich beschränkt.


Das sagt mal wieder der richtige. Lieber auf den Balken im eigenen Auge achten wäre da mein Rat.

George hat folgendes geschrieben:
Solange man es nicht zu dogmatisch handhabt spricht für mich garnichts gegen glauben, zumal ich eh der Meinung bin, das es nur wenig gesichertes Wissen gibt.


Das du der Meinung bist es gäbe wenig gesichertes Wissen (ich halte mich hier an die allgemein übliche erkenntnistheoretisch wissenschaftlich-paktische Definition gesicherten Wissens) hast du durch die vielfälltige Reproduktion sehr ungesicherter Hypothesenanhäufungen schon bewiesen. Ich denke Nietzsche sagte hierzu in etwa "glauben gerade weil es irrational ist". Nichts anderes als Irrational ist eine Haltung, die mit der Aussage "man kann ja sowieso kein völlig absolut gesichertes Wissen haben" begründet an den schlimmsten Humbug glauben zu müssen bzw. zu wollen. Apropo, aber so ein bischen Ideologie ist ganz OK oder was willst du damit sagen? Solange die Ideologie schön niedlich ist, keinem was tut, nicht dogmatisch daherkommt und auch nicht behauptet wahr zu sein ist es ganz in Ordnung? Böse Ideologien, wie die ganzen anderen außer meiner, sind aber verachtenswert?

George hat folgendes geschrieben:

Wenn ich mir vor 10 000 Jahren ein WEltbild auf der Grundlage des gesicherten wissens gemacht hätte wäre das Barbarisch gewesen. WEnn ich das heute tue ist es auch nicht weniger beschränkt.


Wenn niemand angefangen hätte sich ein Weltbild auf Grundlage seines ihm möglichen Wissens zu machen wäre das Barbarisch. Sag mal wo hast du denn studiert? Was glaubst du wie sich die Medizin entwickelt hat? Durch den glauben das man nichts wissen kann und lieber Gott zu Fragen hat wie man jemanden behandeln muss? Na, schon mal ein Hinweis darauf weshalb die Medizin so lange gebraucht hat. Noch mehr gilt das freilich für alle anderen Wissenschaften. Sorry aber mit diesem Satz hast du dich endgültig für ein produktives Gespräch disqualifiziert (an alle denen dies noch nicht ganz klar war).

George hat folgendes geschrieben:

Wir können und werden weder dieses Leben noch den Tod wirklich in seiner Essenz begreifen, verstehen ! Wir retten uns doch nur täglich in unsere Routine , materialistische WEltsicht und unser Schubladendenken das uns vor dem Wahnsinn bewahrt.


Immerhin werden wir vor dem Wahnsinn bewahrt, das ist nicht bei allen so. Ansonsten steht da praktisch nichts.

George hat folgendes geschrieben:

Am schlimmsten sind die Propheten des Materialismus die sind in meinen Augen schlimmer als jede Sekte , weil das einzige was sie zu beiten haben ,die aber wirklich absolute und völlige bedeutungslosigkeit unseres Lebens , unseres Planeten , ja locker unserer Galaxie ist. Aber um es nicht ganz so hart und kalt zu machen, verordnen sie dann einen edlen Humanismus.


Nenn doch einmal Beispiele für diese Propheten die ja diese ganzen Wissenschaften steuern. Das müssten ja dann eigentlich so ziemlich alle Naturwissenschaftler sein, die du hier als Propheten bezeichnest. Schlimmer als Scientology und co dieser ganze Abschaum. Übrigens ist Materialismus nicht gleich Humanismus und im Gegenzug Jenseitsnismus/Esoterikernismus nicht gleich Inhumanismus. Oder würdest du das jetzt wirklich behaupten wollen das alle Gläubigen und Esoteriker Inhumanisten sind? Warte mal, was ist Humanismus eigentlich bzw. was stellst du dir denn darunter vor?


George hat folgendes geschrieben:

Übrigens gibt es wohl kaum etwas für den Menschen lehrreicheres als Märchen, sie drücken in einfachen Bildern die komplexesten möglichkeiten menschlicher Interaktion aus.
das einzige was hilft ist der Mut zur Offenheit und vor allem auch zur ungewissheit, das ist unser Los , und damit einher geht eben auch die Bescheidenheit.


Ich stimme dir zu. Ab jetzt sollte das Grundstudium jedes Studienganges nur noch aus Märchenlesen bestehen. Dein Beitrag zu PISA? Also Mut zum Nichtwissen! Glauben statt Wissen. Das hören Studenten und Schüler die auf eine sofortige Vollrente hoffen natürlich gern. Dann würde unser Planet auch endlich aufblühen denn Gott würde sicher alles für uns richten und wenn nicht erledigen wir die Arbeit per Telekinese.

Merke: Ernste Antworten gibt es bei mir nur auf ernste Aussagen bzw. Fragen. Fange also nicht mir Populismusvorwürfen an. Bei deinem grauslichen Posting steht dir das nicht zu.
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George
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Beitrag(#266899) Verfasst am: 24.02.2005, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Was hat den der Atheismus zu bieten ein winziges wissen steht einer unzahl von nicht beantwortbaren Fragen gegenüber!
Was tun , abwarten oder aus blenden, oder etwa ein Weltbild basteln auf der Grundlage dessen was wissenschaftlich abgesichert ist ?´Muß das nicht zwangsläufig barbarisch sein ?Wenn nicht , so doch zumindest unglaublich beschränkt..


Jemand ist sehr hungrig und bildet sich 100 Schokoriegel ein, obwohl nur einer vor ihm liegt. Anstatt in der Wohnung nach weiteren Schokoriegeln zu suchen oder welche zu kaufen, erklärt er, dass es besser sei, 100 halluzinierte Schokoriegel zu essen als nur den einen realen.


Damit habe ich überhaupt kein Problem , zumal ich wahrscheinlich von den 100 eingebildeten Schokoriegeln keine Bauchschmerzen bekomme.
jedes Märchen das die Lebensqualität steigert ist sinnvoller und besser als das Märchen des Atheismus.
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Evilbert
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Beitrag(#266901) Verfasst am: 24.02.2005, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Was hat den der Atheismus zu bieten ein winziges wissen steht einer unzahl von nicht beantwortbaren Fragen gegenüber!
Was tun , abwarten oder aus blenden, oder etwa ein Weltbild basteln auf der Grundlage dessen was wissenschaftlich abgesichert ist ?´Muß das nicht zwangsläufig barbarisch sein ?Wenn nicht , so doch zumindest unglaublich beschränkt..


Jemand ist sehr hungrig und bildet sich 100 Schokoriegel ein, obwohl nur einer vor ihm liegt. Anstatt in der Wohnung nach weiteren Schokoriegeln zu suchen oder welche zu kaufen, erklärt er, dass es besser sei, 100 halluzinierte Schokoriegel zu essen als nur den einen realen.


Damit habe ich überhaupt kein Problem , zumal ich wahrscheinlich von den 100 eingebildeten Schokoriegeln keine Bauchschmerzen bekomme.


Aber Du wirst verhungern , wenn Du dich ausschließich von halluzinierten Schokoriegeln ernährst.

George hat folgendes geschrieben:
jedes Märchen das die Lebensqualität steigert ist sinnvoller und besser als das Märchen des Atheismus.


Sagte der Fixer und nahm sein täglich Opium.
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George
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Beitrag(#266903) Verfasst am: 24.02.2005, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
George hat folgendes geschrieben:

Wenn ich mir vor 10 000 Jahren ein WEltbild auf der Grundlage des gesicherten wissens gemacht hätte wäre das Barbarisch gewesen. WEnn ich das heute tue ist es auch nicht weniger beschränkt.


Wenn niemand angefangen hätte sich ein Weltbild auf Grundlage seines ihm möglichen Wissens zu machen wäre das Barbarisch. Sag mal wo hast du denn studiert? Was glaubst du wie sich die Medizin entwickelt hat? Durch den glauben das man nichts wissen kann und lieber Gott zu Fragen hat wie man jemanden behandeln muss? Na, schon mal ein Hinweis darauf weshalb die Medizin so lange gebraucht hat. Noch mehr gilt das freilich für alle anderen Wissenschaften. Sorry aber mit diesem Satz hast du dich endgültig für ein produktives Gespräch disqualifiziert (an alle denen dies noch nicht ganz klar war).


Offensichtlich hat dich mein kleiner Einschub wieder so erregt das dir eine kleine Polemik entwischen ist. Du hast diesen Satz wirklich nicht verstanden. Ich rede hier von komplexen Weltbildern und nicht von der menschlichen Physiologie ( über die wir auch noch viel zuwenig wissen ). Es geht um das Angebot des Atheismus , auf der Basis des gesicherten wissens ein komplexes Weltbild zu entwickeln . Also , erst lesen , dann Antworten, am besten aber vor dem schreiben auch noch ein wenig nachdenken. Und nochwas , Nietsche als Lanze gegen den Nihilismus anzuführen ist ja wohl eher ein Witz Lachen
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George
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Beitrag(#266908) Verfasst am: 24.02.2005, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Noseman hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Was hat den der Atheismus zu bieten ein winziges wissen steht einer unzahl von nicht beantwortbaren Fragen gegenüber!
Was tun , abwarten oder aus blenden, oder etwa ein Weltbild basteln auf der Grundlage dessen was wissenschaftlich abgesichert ist ?´Muß das nicht zwangsläufig barbarisch sein ?Wenn nicht , so doch zumindest unglaublich beschränkt..


Jemand ist sehr hungrig und bildet sich 100 Schokoriegel ein, obwohl nur einer vor ihm liegt. Anstatt in der Wohnung nach weiteren Schokoriegeln zu suchen oder welche zu kaufen, erklärt er, dass es besser sei, 100 halluzinierte Schokoriegel zu essen als nur den einen realen.


Damit habe ich überhaupt kein Problem , zumal ich wahrscheinlich von den 100 eingebildeten Schokoriegeln keine Bauchschmerzen bekomme.


Aber Du wirst verhungern , wenn Du dich ausschließich von halluzinierten Schokoriegeln ernährst.


Nein, ich werde endlich ein wenig abnehmen.

Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
jedes Märchen das die Lebensqualität steigert ist sinnvoller und besser als das Märchen des Atheismus.


Sagte der Fixer und nahm sein täglich Opium.


welchen Fixer meinst du , den atheistischen oder den anderen Spinner ?
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Beitrag(#266912) Verfasst am: 24.02.2005, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Noseman hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Was hat den der Atheismus zu bieten ein winziges wissen steht einer unzahl von nicht beantwortbaren Fragen gegenüber!
Was tun , abwarten oder aus blenden, oder etwa ein Weltbild basteln auf der Grundlage dessen was wissenschaftlich abgesichert ist ?´Muß das nicht zwangsläufig barbarisch sein ?Wenn nicht , so doch zumindest unglaublich beschränkt..


Jemand ist sehr hungrig und bildet sich 100 Schokoriegel ein, obwohl nur einer vor ihm liegt. Anstatt in der Wohnung nach weiteren Schokoriegeln zu suchen oder welche zu kaufen, erklärt er, dass es besser sei, 100 halluzinierte Schokoriegel zu essen als nur den einen realen.


Damit habe ich überhaupt kein Problem , zumal ich wahrscheinlich von den 100 eingebildeten Schokoriegeln keine Bauchschmerzen bekomme.


Aber Du wirst verhungern , wenn Du dich ausschließich von halluzinierten Schokoriegeln ernährst.


Nein, ich werde endlich ein wenig abnehmen.

Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
jedes Märchen das die Lebensqualität steigert ist sinnvoller und besser als das Märchen des Atheismus.


Sagte der Fixer und nahm sein täglich Opium.


welchen Fixer meinst du , den atheistischen oder den anderen Spinner ?


Von Dir, Du Spinner. Wenn ich mir vor zentausend Jahren auf der Basis des gesicherten Wissens ein Weltbild gemacht hätte, statt in mythische Erklärungsmuster zu flüchten, hätte ich den Speer beiseite gelegt und nicht mehr dem Jagdgott gehuldigt, sondern vllt erkannt, dass es noch viel gibt was ich nicht weiss, aber wissen lernen könnte. Und auf der Basis des vorhandenen Wissens den Bogen oder das Rad entwickelt..

Das ist nicht barbarisch, sondern das ist konstruktiv. Religion dagegen ist ganz so wie Nav sie bezeichnete: geistige Selbstverstümmelung.
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George
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Beitrag(#266915) Verfasst am: 24.02.2005, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
jedes Märchen das die Lebensqualität steigert ist sinnvoller und besser als das Märchen des Atheismus.


Sagte der Fixer und nahm sein täglich Opium.
[/quote]



Du missverstehst hier etwas. Es geht um komplexe Weltbilder und nicht um den Speer oder das Rad.
Es geht auch nicht gegen die WIssenschaft, warum auch , sie ist ein konstruktiver Versuch unsere Umwelt zu verstehen und ihr Muster zu entreißen die wir verstehen können. Alles im Rahmen dessen was unsere kleinen Hirne gerade so leisten können.
Wenn ich dann aber versuche daraus ein komplexes WEltbild zu entwickeln gehe ich zwangsläufig fehl und finde mich im Märchenreich wieder. Das ist der Punkt , will sagen, das es erstens genügend abendländische und asiatische Wissenschaftler gibt die zuteifst überzeuigt religiös sind , und zweitens
ist naturwissenschaftliche Erkenntnis nur dann ein wiederspruch zum glauben wenn ich die erkenntnisse absolut nehme.
Es geht mir um die Armseeligkeit die heute ein komplexes WEltbild auf der Basis der NATURWISSENSCHAFTEN ABGIBT: Und natürlich sieht es in 1000 Jahren wieder völlig anders aus .
Insofern ist der Atheist immer mindestens partiell im Irrtum, insofern unterscheidet er sich eben nur wenig von anderen Spinnern.
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Beitrag(#266923) Verfasst am: 24.02.2005, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
jedes Märchen das die Lebensqualität steigert ist sinnvoller und besser als das Märchen des Atheismus.


Sagte der Fixer und nahm sein täglich Opium.




Du missverstehst hier etwas. Es geht um komplexe Weltbilder und nicht um den Speer oder das Rad.
Es geht auch nicht gegen die WIssenschaft, warum auch , sie ist ein konstruktiver Versuch unsere Umwelt zu verstehen und ihr Muster zu entreißen die wir verstehen können. Alles im Rahmen dessen was unsere kleinen Hirne gerade so leisten können.
Wenn ich dann aber versuche daraus ein komplexes WEltbild zu entwickeln gehe ich zwangsläufig fehl und finde mich im Märchenreich wieder. Das ist der Punkt , will sagen, das es erstens genügend abendländische und asiatische Wissenschaftler gibt die zuteifst überzeuigt religiös sind , und zweitens
ist naturwissenschaftliche Erkenntnis nur dann ein wiederspruch zum glauben wenn ich die erkenntnisse absolut nehme.
Es geht mir um die Armseeligkeit die heute ein komplexes WEltbild auf der Basis der NATURWISSENSCHAFTEN ABGIBT: Und natürlich sieht es in 1000 Jahren wieder völlig anders aus .
Insofern ist der Atheist immer mindestens partiell im Irrtum, insofern unterscheidet er sich eben nur wenig von anderen Spinnern.[/quote]

Wenn ein komplexes Weltbild die Annahme beinhaltet, dass nichr nur die Details, sondern auch die Grundlagen falsch sein können, sehe ich keine Armseligkeit. Armseligkeit sehe ich da, wo es unumstößliche Dogmen gibt oder das Weltbild auf Annahmen beruht, für die keine Indizien vorliegen.

"Im ärchenreich" befindet man sich nicht aufgrund dessen , wasman tut, sondern warum man etwas tut. Im Walde nicht vom Wege abkommen ist als Faustregel durchaus sinnvoll; wenn man das aber prinzipiell immer macht, weil man meint, der böse Wolf lauert da, dann ist man durchaus ein Rotkäppchen.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#266926) Verfasst am: 24.02.2005, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Was hat den der Atheismus zu bieten ein winziges wissen steht einer unzahl von nicht beantwortbaren Fragen gegenüber!
Was tun , abwarten oder aus blenden, oder etwa ein Weltbild basteln auf der Grundlage dessen was wissenschaftlich abgesichert ist ?´Muß das nicht zwangsläufig barbarisch sein ?Wenn nicht , so doch zumindest unglaublich beschränkt..


Jemand ist sehr hungrig und bildet sich 100 Schokoriegel ein, obwohl nur einer vor ihm liegt. Anstatt in der Wohnung nach weiteren Schokoriegeln zu suchen oder welche zu kaufen, erklärt er, dass es besser sei, 100 halluzinierte Schokoriegel zu essen als nur den einen realen.


Damit habe ich überhaupt kein Problem , zumal ich wahrscheinlich von den 100 eingebildeten Schokoriegeln keine Bauchschmerzen bekomme.
jedes Märchen das die Lebensqualität steigert ist sinnvoller und besser als das Märchen des Atheismus.


Du scheinst immer noch nicht Folgendes in Gänze begriffen zu haben: "Wissenschaft" ist im Kern eine "Methode". In der Tat ist diese Methode "fix". Prinzipiell beliebig wählbar ist aber der "Untersuchungsgegenstand" und dieser kann natürlich auch so genannte oder vermeintlich "Paranormales" sein. Wenn du also vom "reduktionistischen Wissenschaftler" redest, so greifst du die "Methode" an, den die Auswahl des Untersuchungsgegenstands ist frei wählbar und daher mitnichten "reduktionistisch". Schließlich steht es dir jederzeit frei, "paranormale" Phänomene mit wissenschaftlichen Instrumenten zu beweisen und Randys Million einzustreichen. Außerdem: Selbst der größte "Irrtum" ist bei der wissenschaftlichen Methode nicht nur vorgesehen, sondern ein geradezu wesentlicher Bestandteil.
Wäre die wissenschaftliche Methode "reduktionistisch", implizierte dies, dass man einen "größeren Erkenntniswert" mit einer anderen oder verbesserten (eben nicht reduktionistischen) Methode gewinnen könnte. Abgesehen davon, dass alle Erkenntniswerte der Vergangenheit letztlich mit dieser Methode erzielt wurden, wärest du in der Pflicht, die Fehler oder Mängel der Methode zu benennen. Oder anders: Mit welcher Methode könnte man "mehr Erkenntnisse" gewinnen? Oder noch anders: Mit welcher Methode arbeitet der "demütige Forscher", für den du eine Lanze brechen möchtest, im Gegensatz zum "reduktionistischen Wissenschaftler"?
Die "Methode" der evidenzlosen Vermutung (rel. Glauben) oder des irrationalen Postulats (Dogma) kann es doch wohl nicht sein?
Wenn doch: Bitte ein einziges Beispiel!
Der "Atheismus" ist auch kein "Märchen", das man sich wie im Basar auswählt, weil es das "beste" weltanschauliche "Angebot" machte, sondern das "Ergebnis" einer wissenschaftlich und intellektuell redlichen Sichtweise. Es geht nicht darum, ob dieses "Ergebnis" wünschenswert wäre oder nicht. Wenn Schalke heute verliert, werde ich das Ergebnis auch akzeptieren müssen und es nicht als "Märchen" bezeichnen.
_________________
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Beitrag(#267123) Verfasst am: 24.02.2005, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

[quote]
Zitat:
Es geht nicht darum, ob dDer "Atheismus" ist auch kein "Märchen", das man sich wie im Basar auswählt, weil es das "beste" weltanschauliche "Angebot" machte, sondern das "Ergebnis" einer wissenschaftlich und intellektuell redlichen Sichtweise.


Gröhl... Gröhl... Pillepalle
Soviel naivität auf einem Haufen ist bezeichnend , wahrscheinlich hält du dich dann auch noch für aufgeklärt. Weißt du eigentlich wieviele religiöse Wissenschaftler es gibt ???? Selbst Einstein war kein ausgewiesener Atheist, dazu ´war er dann in der tat viel zu bescheiden!!
wenn du mich schon auf den reduktionismus ansprichst solltest du auch richtig lesen !!!
Ich habe ein problem mit dem größtenwahnsinnigen wissenschaftlichen Reduktionisten , der über seine Methode hinaus aus dieser methodischen Perpektive eine Weltanschauung macht und alles wegradiert was dort nicht hineinpasst.
Nochmal , wir wissen sehr wenig , nur nochmal ein kleines Beispiel aus der Astronomie:
kein Mensch weiß warum unsere Galaxien nicht auseinanderfliegen !!!
Wenn es richtig ist , das wir deswegen eine schwarze Materie annehmen müssen, dann macht diese
zwischen 85-90 % der gesamtmaterie einer jeden Galaxie aus , das wiederum bedeuted das wir gerade mal imstande sind rund 10 - 15% der real existierenden Materie im Weltall zu identifizieren.
Ein sehr imponierender Wissensstand ! Dabei brauchen wir die Phänomene der Quantenphysik noch nicht einmal zu berücksichtigen. Auf dieser Grundlage ein atheistisches Weltbild zusammen zu zimmern ist blödsinn. Es ist nicht haltbar .

Außerdem geht es auch nicht darum sich etwas zu wünschen ( wobei ich mit spinnern weniger probleme habe als mit Menschen die mirt mal eben die Welt erklären wollen) . Es geht vielmehr darum die WElt in der wir leben immer wieder als Wunder, als geheimnis , als besonders usw.
zu sehen . Es geht auch darum eine intellektuelle verzweiflung auszuhalten ohne sie mit
komplexen Weltbildern aufzufüllen. Diese unwissenheit nötigt einem zwangsläufig bescheidenheit
ab, und außerdem hält sie die neugier für alles wach .
Ihr Schlaumeier zwinkern
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
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Beitrag(#267189) Verfasst am: 25.02.2005, 03:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, dass du eine andere Definition von Atheismus hast als Schalker (und auch ich).
Koenntest du sie deshalb schnell erklaeren?
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"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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