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Tobin-Steuer, was man davon halten

 
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mig
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.02.2005
Beiträge: 27

Beitrag(#268912) Verfasst am: 01.03.2005, 12:03    Titel: Tobin-Steuer, was man davon halten Antworten mit Zitat

Attac und seit neuestem auch Schröder schlagen seit langem vor, eine Steuer auf Devisengeschäfte, die sogenannte Tobin-Steuer, einzuführen. Das eingenommene Geld könnte Dritte Welt-Staaten usw zugute kommen. Vernünftig?
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#269142) Verfasst am: 02.03.2005, 00:03    Titel: Re: Tobin-Steuer, was man davon halten Antworten mit Zitat

mig hat folgendes geschrieben:
Attac und seit neuestem auch Schröder schlagen seit langem vor, eine Steuer auf Devisengeschäfte, die sogenannte Tobin-Steuer, einzuführen. Das eingenommene Geld könnte Dritte Welt-Staaten usw zugute kommen. Vernünftig?


Ich finde, dass die Einführung jeder neuen Steuer mehr bürokratische Kosten bedeutet. Warum erhöht man nicht einfach die bestehenden Steuern zugunsten der Entwicklungshilfe? Oder, was noch besser wäre: Warum lässt man nicht die Steuern in Ruhe, so wie sie jetzt sind und senkt die Zollschranken?

Das wäre doch die perfekte Hilfe zur Selbsthilfe für die auf Exporte angewiesenen Entwicklungsländer und die Waren würden sich auch für die deutschen Konsumenten erheblich verbilligen - zwei Probleme mit einem Schlag erledigt.
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Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#269170) Verfasst am: 02.03.2005, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tobin-Steuer ist überfällig. Lafontaine hatte auch schon stark dafür gekämpft, schön wenn Schröder jetzt auch dazu diese Position einnimmt.
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#269184) Verfasst am: 02.03.2005, 03:27    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Tobin-Steuer ist überfällig. Lafontaine hatte auch schon stark dafür gekämpft, schön wenn Schröder jetzt auch dazu diese Position einnimmt.


Es bleiben zwei Fragen: Was ist dann mit Verlusten bei Devisen-Geschäften? Werden die dann subventioniert? Und wie kann das Bankgeheimnis gewahrt werden, wenn Devisen-Geschäfte durchsichtig gemacht werden.
Einen interessanten Bericht sah ich gestern über das Schweizer Bankwesen. Die Schweiz ist einem Euro-Entschluß beigetreten, der u.a. der Geldwäsche und dem Transfer-Entzug von Geldströmen vorbeugen soll.
Ja denkste.
Obwohl sich die Schweizer Banken zum Mitmachen verpflichtet hatten, haben sie als allererstes Schleichwege gegen die Neuerungen präsentiert, die Kunden hinter vorgehaltener Hand angeboten werden.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#269185) Verfasst am: 02.03.2005, 03:29    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Tobin-Steuer ist überfällig. Lafontaine hatte auch schon stark dafür gekämpft, schön wenn Schröder jetzt auch dazu diese Position einnimmt.


Es bleiben zwei Fragen: Was ist dann mit Verlusten bei Devisen-Geschäften? Werden die dann subventioniert?


Das riecht ganz deutlich nach noch mehr Bürokratie! Komplett von der Rolle bangdesk
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#269188) Verfasst am: 02.03.2005, 03:39    Titel: Antworten mit Zitat

Die Sache ist doch ganz, ganz einfach:

Je mehr Arten von Steuern es gibt, desto mehr Bürokratie gibt es. Und Bürokratie kostet dem Staat wiederum eine Menge Geld. Es gab schon manches Mal Fälle, wo die Verwaltungskosten höher sind, als die Abgabensumme, so dass die Eintreibung der entsprechenden Abgabe den Staat belastet! Komplett von der Rolle Deprimiert

Viel unbürokratischer wäre es, nur eine, zwei oder höchstens drei Arten von Steuern einzutreiben, die jedoch genauso hoch sein sollen, wie die bisherigen Abgaben zusammen, so dass die Belastung der Bürger gleich hoch bleibt.

Aber das ist leicht gesagt!

Eine solche Steuerreform würde bei der Bevölkerung großen Unmut provozieren, weil sie nun endlich einen Überblick über die tatsächliche Steuerbelastung hätte. Und das ist das Traurige auch.

Es gilt also, diese Reform trotz aller Unverständnisse durchzusetzen. Damit würde sich die Bilanz des Staatshaushaltes verbessern, ohne, dass die Steuern erhöht werden!

Aber keiner im Parlament hat die politische Macht für einen solchen Fortschritt. Weinen *heul*
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#269221) Verfasst am: 02.03.2005, 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

Theoretisch eine gute Idee - praktisch gesehen allerdings halte ich es für etwas naiv zu glauben die Steuereinnahmen würden dann für einen "guten Zweck" verwendet werden. (siehe Öko Steuer, Uni-Gebühren in Österreich, etc zwinkern )
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Storm by Tim Minchin
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Malone
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#269241) Verfasst am: 02.03.2005, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wiki hilft. Leider wird nicht genau erklärt, inwiefern die kurzfristigen Devisengeschäfte kleineren Wirtschaftssystemen schaden. Jedenfalls ist der Sinn dieser Steuer nicht nur zusätzliche Einnahmen zu erzielen, sondern auch schadhaftes Verhalten einzudämmen, wie ja nunmal bei vielen Steuern Steuerung der Hauptsinn ist (Ökosteuer, Tabaksteuer etc). Von daher der Vorschlag, es sei mit 2-3 Steuern getan in allen Ehren, vor allem im Hinblick auf den Verwaltungsaufwand, aber dann würde man sich auch der Möglichkeiten berauben, Verhalten zu steuern.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#269479) Verfasst am: 02.03.2005, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Wiki hilft. Leider wird nicht genau erklärt, inwiefern die kurzfristigen Devisengeschäfte kleineren Wirtschaftssystemen schaden. Jedenfalls ist der Sinn dieser Steuer nicht nur zusätzliche Einnahmen zu erzielen, sondern auch schadhaftes Verhalten einzudämmen, wie ja nunmal bei vielen Steuern Steuerung der Hauptsinn ist (Ökosteuer, Tabaksteuer etc). Von daher der Vorschlag, es sei mit 2-3 Steuern getan in allen Ehren, vor allem im Hinblick auf den Verwaltungsaufwand, aber dann würde man sich auch der Möglichkeiten berauben, Verhalten zu steuern.


Ist es denn wirklich so notwenig, Verhalten zu steuern? Argh
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#269501) Verfasst am: 03.03.2005, 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

Definitiv ja!
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
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Beitrag(#269508) Verfasst am: 03.03.2005, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr definitiv ja.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#269534) Verfasst am: 03.03.2005, 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Und warum glaubt ihr, dass dies unbedingt sein muss?
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mig
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Anmeldungsdatum: 08.02.2005
Beiträge: 27

Beitrag(#270126) Verfasst am: 04.03.2005, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

mal was grundsätzliches zur tobin-steuer: da entdeckt attac, dass die weltwirtschaft nicht gesund für die dritte welt zu sein scheint. und das heilmittel ist eine steuer auf devisengeschäfte, also genau auf die geschäfte, die laut attac (weil sinnlos) vor allem für die misere verantwortlich ist. damit möglichst viel geld in die dritte welt staaten fließt, muss also der devisenhandel blühen. je mehr umsatz, desto mehr steuern. schon merkwürdig: das, was laut attac die dritte welt ruiniert, soll sie nun erhalten. da liegt der bock/gärtner-vergleich recht nahe...
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#270128) Verfasst am: 04.03.2005, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Steuer soll mW kurzfristige Investionen abhalten.(viel Geld in ein Land, Geld vermehrt sich ein bisschen, Geld wegnehmen, dumme Folgen für das Land)
Also so ja, wobei das Problem ist wer die Steuerneinahme bekommt.
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Trish:(
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#270176) Verfasst am: 04.03.2005, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tobin-Steuer besteuert Spekuationsgewinne, also Aktiengeschäfte. Da ich glaube, dass Aktiengesellschaften nicht gut für die Menschen ist, bin ich für diese Steuer, da sie, zumindest zum Teil, diese Geschäfte erschweren wird.
Ein Unternehmen, sofern es an der Börse notiert ist, unterliegt den Interessen der Aktionäre, sprich es ist rein gewinnorientiert, kann also gar nicht anders, als die Effektivität der Produktion oder der Dienstleistungen laufend zu erhöhen. Ich entstamme den Naturwissenschaften, und glaube daher dass unendliches Wachstum unmöglich ist. Auch in der Wirtschaft wird also irgendwann ein Punkt erreicht, an dem es nicht realistisch ist auf Gewinnzuwachs zu hoffen. AUßer man geht davon aus (und nimmt billigend in Kauf) dass an anderer Stelle ein Unternehmen bankrott geht. Das wäre eine Art Gleichgewicht. Wenn dieses Gleichgewicht aber erreicht ist, warum soll ich die Menschen weiterhin dem Stress aussetzten, den Spekulationen mit sich bringen (Arbeitsplatzverlust, Niedriglöhne, hohe Arbeitszeiten,...). Ich bezweifle auch dass diese Form von wirtschaften dem kaufenden Menschen mehr gibt, als was ihm dafür genommen wird.
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#270234) Verfasst am: 04.03.2005, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Tobin-Steuer besteuert Spekuationsgewinne, also Aktiengeschäfte. Da ich glaube, dass Aktiengesellschaften nicht gut für die Menschen ist, bin ich für diese Steuer, da sie, zumindest zum Teil, diese Geschäfte erschweren wird.
Ein Unternehmen, sofern es an der Börse notiert ist, unterliegt den Interessen der Aktionäre, sprich es ist rein gewinnorientiert, kann also gar nicht anders, als die Effektivität der Produktion oder der Dienstleistungen laufend zu erhöhen. Ich entstamme den Naturwissenschaften, und glaube daher dass unendliches Wachstum unmöglich ist. Auch in der Wirtschaft wird also irgendwann ein Punkt erreicht, an dem es nicht realistisch ist auf Gewinnzuwachs zu hoffen. AUßer man geht davon aus (und nimmt billigend in Kauf) dass an anderer Stelle ein Unternehmen bankrott geht. Das wäre eine Art Gleichgewicht. Wenn dieses Gleichgewicht aber erreicht ist, warum soll ich die Menschen weiterhin dem Stress aussetzten, den Spekulationen mit sich bringen (Arbeitsplatzverlust, Niedriglöhne, hohe Arbeitszeiten,...). Ich bezweifle auch dass diese Form von wirtschaften dem kaufenden Menschen mehr gibt, als was ihm dafür genommen wird.


Mit den Augen rollen

ausserdem werden nicht aktien-, sondern devisenspekulationen besteuert, die u.a. schon zur asien-krise geführt haben. damals haben nämlich einige us-spekulanten einfach die nationalbanken der südostasiatischen tigerstaaten an die wand spekuliert, bis die währungen eingebrochen sind.
aktien hatten die typen zuletzt in ihrem 12. lebensjahr gekauft.....
da geht es einfach drum solang geld in den geldmarkt zu pumpen, bis die andere seite aufgeben muss. ein bisschen wie beim poker. und anschliessend behaupten sie, sie hätten gewinne generiert. nur leider generiert luft keine gewinne. wie beim poker ist eben nur soviel drin, wie reingesteckt wird. von daher stimmt es, dass eben jedem gewinner ein verlierer gegenübersteht in diesen transaktionen.
bereits mit einer tobin-steuer von 0,25% wären 90% der geschäfte nicht mehr profitabel. die währungskurse wurden sich wieder nach dem tatsächlichen kaufkraftverhätlnissen und warenflüssen orientieren, was tendenziell als positiv zu werten wäre.
mit wachstumsstreben von AGs hat das nichts zu tun.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
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Beitrag(#270237) Verfasst am: 04.03.2005, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so? Kenn mich nicht aus in der Branche. Was sind Devisen?
Von Malaysias Erfahrung mit Spekulanten habe ich auf einem Attac Kongress gehört. Der war beeindruckend. Eine professionellere NGO kenn ich nicht.
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hacketaler
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Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#270463) Verfasst am: 05.03.2005, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Ach so? Kenn mich nicht aus in der Branche. Was sind Devisen?
Von Malaysias Erfahrung mit Spekulanten habe ich auf einem Attac Kongress gehört. Der war beeindruckend. Eine professionellere NGO kenn ich nicht.


devisen = (Fremd-)währungen zwinkern

es geht um reine währungskursspekulationen.
diese kurse sollten aber nach volkswirtschaftlicher theorie durch die wirklichen warenflüsse bzw. kaufkraftverhältnisse gesteuert werden und nicht durch goldman sachs oder lehman brothers.
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vanitas
Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.01.2005
Beiträge: 517
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Beitrag(#270563) Verfasst am: 05.03.2005, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Um mal den Kern der Tobin Steuer zu berühren, im Grunde geht es ja darum dem System der dynamischen Wechselkurse seit den 70er Jahren ein stabiles Antlitz zu geben und die Risiken für den Weltmarkt zu reduzieren, also dessen Stabilität zu erhöhen. Stichwort Bretton Woods. Da ist die Tobin Steuer nur ein Element unter vielen, jedoch auch ein sehr weit verbreitetes. Was mir in diesem Zusammenhang als nicht VWLer auffällt ist die aus wissenschaftlicher Sicht recht unredliche Atgumentationsweise auf nahezu alen Seiten. Eng verknüpft ist die Tobin Steuer freilich mit der Globalisierung und der Frage nach der "Global Governance". Da aber die größten Teile der Wirtschaftswissenschaften und Politik hier eine ablehnenende Haltung besitzen und auch das sozialistische Spektrum nichts von einer Tobin Steuer hält, ist diese, neben praktischen Umsetzungsfragen, mehr als unwahrscheinlich.

edit:typo
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Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)


Zuletzt bearbeitet von vanitas am 06.03.2005, 19:27, insgesamt einmal bearbeitet
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#270777) Verfasst am: 06.03.2005, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Tobin-Steuer besteuert Spekuationsgewinne, also Aktiengeschäfte. Da ich glaube, dass Aktiengesellschaften nicht gut für die Menschen ist, bin ich für diese Steuer, da sie, zumindest zum Teil, diese Geschäfte erschweren wird.


Warum meinst du, dass Aktiengesellschaften nicht gut für die Menschen sind?
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#270878) Verfasst am: 06.03.2005, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Also, nachdem ich mich habe belehren lassen, dass Tobin-Tax nichts mit Aktien (zumindest so wie ich sie kenne) zu tun hat, sondern mit Fremdwährungen (was mir ehrlich gesagt nur insofern hilft, als dass ein nicht verstandenes Etwas durch ein anderes ersetzt wurde) senke ich mein Haupt in Demut und kaufe mir ein VWL-Büchlein.

Gegen Aktien bin ich insofern, als dass es in meinen Augen nicht gerecht ist, wenn es Menschen geben kann, die ohne produktiv zu arbeiten mittels Spekulationen Geld verdienen (In erster Linie Banken und Fondsgesellschaften). V.a. da ein steigen von Aktienkursen direkt mit erhöhter Produktivität bei gleichzeitigem Kürzen der Löhne einhergeht. Meine Erfahrung als Arbeiter in Fabriken und bei der privatisierten Post haben dies bestätigt.
Es steigt für den Kunden auch das optimale Preis-Leistungsverhältnis, zumindest theoretisch, und Kunde ist heute jeder, aber ich bezweifle, wie zuvor bereits erwähnt, dass in der Summe die Lebensqualität eines Menschen in der Gesellschaft dadurch zunimmt (optimales Angebot, bei optimaler Ausbeutung).
Hmmm.... Ausbeutung kommt von Beute, oder?
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