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Legalisierung von THC-haltigen Rauschmitteln? |
Ja, auch ausschließlich in D/A, wenn sich kein Konsens findet. |
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67% |
[ 40 ] |
Nur in europaweitem Konsens |
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10% |
[ 6 ] |
Nur zu therapeutischen Zwecken |
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10% |
[ 6 ] |
Nur zu therapeutischen Zwecken im europaweiten Konsens |
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5% |
[ 3 ] |
Nein |
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6% |
[ 4 ] |
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Stimmen insgesamt : 59 |
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Autor |
Nachricht |
Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#286386) Verfasst am: 17.04.2005, 13:22 Titel: |
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Eifellady hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Unverschämt dass hier zwei Dealer mitvoten als wäre nichts! | Wie meinen? |
Jetzt sind es schon 3! Na wer voted wohl "nein"?
Dealer natürlich, die wollen doch nicht dass ihr Geschäft zerstört wird. |
Das ist jetzt allerdings eine sehr unterstellende Beurteilung, der User hier, die mit ja gestimmt haben.
Denke vielleicht doch noch einmal darüber nach, warum jemand vielleicht mit nein stimmen könnte? |
Uhm, denk mal drüber nach ob ich das wirklich ernst gemeint habe
edit: 4 Dealer!
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#286394) Verfasst am: 17.04.2005, 14:08 Titel: |
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Othilic hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Unverschämt dass hier zwei Dealer mitvoten als wäre nichts! | Wie meinen? |
Jetzt sind es schon 3! Na wer voted wohl "nein"?
Dealer natürlich, die wollen doch nicht dass ihr Geschäft zerstört wird. |
Meine Eltern würden auch "nein" voten, sind aber ganz bestimmt keine Dealer, sondern haben die feste Meinung "Drogen gehören verboten, darüber wird nicht mal diskutiert". |
Was nichts daran ändert, dass die einzigen Profiteure des Verbots die Drogenmafia und jene sind, die einen Vorwand zur Aushebelungen der bürgerlichen Freiheit suchen.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#286397) Verfasst am: 17.04.2005, 14:19 Titel: |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Das ist jetzt allerdings eine sehr unterstellende Beurteilung, der User hier, die mit ja gestimmt haben.
Denke vielleicht doch noch einmal darüber nach, warum jemand vielleicht mit nein stimmen könnte? | hm, ja, natürlich; das Geschäft eines Dealers beruht natürlich tatsächlich im wesentlichen darauf, dass die Drogen eben nicht legal zu erwerben sind. Folgerichtig wäre es eine katastrophe für solche Leute, wenn THC legalisiert werden würde.
Der Umkehrschluß (wer gegen die Legalisierung ist, muss ein Dealer sein) stimt natürlich nicht, und ich gehe auch mal nicht davon aus, dass Thao das so gemeint hat; aber als provokante Aussage um dieses Problem klar zu machen, taugt die Aussage schon (wenn sie denn von Anfang an so formuliert wäre, dass man sie auch gleich versteht )
Demgegenüber glaube ich kaum, dass nach einer Legalisierung mehr Drogen konsumiert würden (wenn ich mal der persönlichen Einschätzung einer befreundeten Polizistin glauben schenke, dann hat wenigstens jeder zweite mindestens einmal im Leben THC konsumiert - Erzählungen über die Partys auf der Polizeischule lasse ich dabei mal galant außen vor ; (gerüchteweise werden die nur von Partys von theologischen Fakultäten übertroffen ...)
Ein weiteres Problem der Illegalität weicher Drogen ist ja, dass die potentiellen Kunden gezwugne werden, zu ihrem Erwerb Orte aufzusuchen, an denen üblicherweise auch harte Drogen angeboten werden und die damit überhaupt erst damit in "Kontakt" kommen.
Paradoxerweise ist eine gefährlichere "weiche" Droge bei nicht nur legal sondern auch traditionell gesellschaftlich voll akzeptiert: Alkohol (wer meint, THC sei gefährlicher, den würde ich bitten, mir einmal dazulegen, wieviele Tote in D jährlich auf Alkoholmißbrauch zurückgehen und wieviele auf THC-Mißbrauch ... und dass das kein Phänomen der Legalität ist zeigt ja das Beispiel der US-amerikanischen Prohibition, während der ja noch wesentlich mehr Alkohol konsumiert wurde als vorher)
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#286404) Verfasst am: 17.04.2005, 14:34 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | wer meint, THC sei gefährlicher, den würde ich bitten, mir einmal dazulegen, wieviele Tote in D jährlich auf Alkoholmißbrauch zurückgehen und wieviele auf THC-Mißbrauch | P.S. ich erinnere mich neu recht deutlich, wie vor noch nicht allzu langer Zeit (es kann keine drei jahre her sein) dass ich im BdW-Newsletter gelesen habe, es sei "nun der erste Fall aufgetreten, wo eine Person nachweislich an der Folgen von THC-Abusus gestorben sei."
Der erste jemals nachgewiesene Fall.
Weltweit.
Nur in Deutschland sind es grob 73.000 Menschen, die jährlich an den Folgen von Alkoholabusus sterben.
(Nur zu Klarstellung: ich behaupte keineswegs, dass THC ungefährlich sei. Und der eine nachgewiesene Fall ist sicherlich nicht auch der Einzige, eine Dunkelziffer darf sicherlich höhre angenommen werden.
Aber auf dieser Basis zu behaupten, Alkohol sei weniger problematisch, ist lächerlich. Und Alkohol isrt nicht nur legal, er ist auch gesellschaftlich so weit akzeptiert, dass ein bis dato unbekannter öffentlicher Aufschrei durch die Republik ginge, wenn versucht würde, Alkohol zu illegalisieren ...
Und dabei bin ich ja noch nichteinmal auf die Frage der Einschränkung persönlicher Freiheit eingegangen; und im Hinblick darauf, dass ein Alkoholrausch tendenziell eher zu aggressivem Verhalten führt als ein THC-Rausch möchte ich auch hier mal bestreiten, dass ein "erhebliches öffentliches Interesse daran besteht, eine Gefahr für die Öffentlichkeit zu vermeiden, die angeblich von THC-Berauschten ausgeht."
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#286723) Verfasst am: 18.04.2005, 17:12 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Das kann mit Alkohol ebenso passieren, und das sogar mit höherer Wahrscheinlichkeit, da Alkohol in der Regel enthemmend wirkt |
Das ist die grundsätzliche Frage: soll etwas lealisiert werden nur weil es nicht ganz so ungesund/gefährlich/suchterzeugend ist wie Alkohol? |
Das ist ja schon mal der komplett falsche Ansatz.
In einen freien Land sollte die Frage lauten, soll man wirklich etwas verbieten also umgekehrt.
Man kann darüber reden, dass gefährliches Verhalten zu höheren Krankenkassenbeiträgen führt, aber ein Verbot sollte es nur in extremen Fällen geben.
Zitat: | aber wie bei jedem Thema wird die persönliche Meinung durch persönliche Erlebnisse geprägt - was bei mir zu einer eher ablehnden Haltung führt |
Die sind?
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#286729) Verfasst am: 18.04.2005, 17:20 Titel: |
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Sag mal: Wieso argumentierst du dann nicht für ein Verbot von Alkohol?  |
Das hatte man schon mal versucht, und zwar in den zwanziger Jahren in Amiland, und es ist vollkommen danebengegangen. Offenbar besteht ein breites Bedürfnis, das problematischer wird, wenn man versucht, es in die Illegalität zu verlagern. |
Genauso ist es.
Was z.B. recht wenig bekannt ist, ist dass es im Iran eine sehr hohe Zahl von Heroinabhängigen gibt, (Angeblich sogar mehrere Millionen) und das ist meiner Meinung nach ein Ergebnis des strengen Alkoholverbots. Aber der Iran liegt ja auch direkt an der Quelle von Opium. (Afganistan)
In praktisch allen Fällen macht das Verbot das Problem nur noch schlimmer.
Z.B. wurde in den USA während der Prohibiition statt Wein und Bier praktisch nur noch Schnaps konsumiert (was wesentlich ungesünder ist) weil der einfacher zu schmuggeln ist.
Die Leute weichen also aus, bzw. ersetzen Genusstoffe, die sie am liebsten haben wollen (z.B. eben Wein oder Bier) durch das was halt leichter verfügbar ist (Schnaps in den USA oder Heroin im Iran).
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#286731) Verfasst am: 18.04.2005, 17:29 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Das kann mit Alkohol ebenso passieren, und das sogar mit höherer Wahrscheinlichkeit, da Alkohol in der Regel enthemmend wirkt |
Das ist die grundsätzliche Frage: soll etwas lealisiert werden nur weil es nicht ganz so ungesund/gefährlich/suchterzeugend ist wie Alkohol? |
Das ist ja schon mal der komplett falsche Ansatz.
In einen freien Land sollte die Frage lauten, soll man wirklich etwas verbieten also umgekehrt. | Exakt. Wie die Erfahrung lehrt endet es häufig in einer Katastrophe, zu versuchen, "andere zu ihrem Glück zu zwingen".
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#286741) Verfasst am: 18.04.2005, 17:40 Titel: |
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Der Vorteil beim Hasch-Verbot ist, daß man etwas illegales tun kann, das nur mäßig schädlich ist.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#286745) Verfasst am: 18.04.2005, 17:45 Titel: |
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Zum Thema "Gras" ist mir gerade noch Folgendes eingefallen: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=32636#32636
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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rigor mortis true neutral
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 103
Wohnort: Wien
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(#286777) Verfasst am: 18.04.2005, 18:38 Titel: |
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Michaela hat folgendes geschrieben: | Legalisieren ja, aber unter Apothekenpflicht. |
Apothekenpflicht ebenfalls für Alkohol? Wenn nein, warum nicht?
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#286779) Verfasst am: 18.04.2005, 18:42 Titel: |
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rigor mortis hat folgendes geschrieben: | Michaela hat folgendes geschrieben: | Legalisieren ja, aber unter Apothekenpflicht. |
Apothekenpflicht ebenfalls für Alkohol? Wenn nein, warum nicht? |
Nein, weil man es billig und einfach selbst herstellen kann. Gilt für Haschisch wohl auch.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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morgenschwarz selbstständiges Gnu
Anmeldungsdatum: 18.04.2005 Beiträge: 4
Wohnort: Hier
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(#286800) Verfasst am: 18.04.2005, 19:43 Titel: |
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Alkohol kann man auch legal erwerben.
Nur noch Einzelfällen wird sich "zu Tode gesoffen".
Das wird bei Haschisch wohl auch nicht ganz anders sein.... Am Anfang wird fast jeder sich das holen, aber im Laufe der Zeit taucht es nur noch bei Gelegenheit auf.
(Das tut es jetzt zwar auch schon, aber davon wird ja hier nicht geredet.... )
Es ist wie bei einem Spielzeug, dass man unbedingt haben wollte. Aber nach 3 Wochen liegt es irgendwo in irgendeiner Ecke....
_________________ Lauf doch, lauf!
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#286804) Verfasst am: 18.04.2005, 20:03 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Z.B. wurde in den USA während der Prohibiition statt Wein und Bier praktisch nur noch Schnaps konsumiert (was wesentlich ungesünder ist) weil der einfacher zu schmuggeln ist. |
der Wirkstoff in konzentrierterer Form. Dasselbe Phänomen, hab ich mir sagen lasen, gilt auch für die Drogenszene, wo statt geringkonzentrierter Naturprodukte (in Form von Opium un Kokablättern, z.B.) eben der hochkonzentrierte Wirkstoff geahndelt wird. Das Prohibitionsäquivalent zum real existierenden modernen Drogenmarkt wäre nämlch nicht Schnaps, sondern reiner Alkohol, der mit irgednwelchen obskuren Flüssigkeiten gestreckt wird. Oder auch nicht. Oder wie immer. Man würde also zum Alkoholdealer gehen und "Alkohol" kaufen, was in Wirklichkeit irgendetwas von alc. abs. über halb Alkohol halb Wasser und Viertel Alkohol, Viertel Methanol, halb Wasser bis zu halb Methanol und halb Benzin sein könnte.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#286928) Verfasst am: 19.04.2005, 12:10 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | RdC hat folgendes geschrieben: | Z.B. wurde in den USA während der Prohibiition statt Wein und Bier praktisch nur noch Schnaps konsumiert (was wesentlich ungesünder ist) weil der einfacher zu schmuggeln ist. |
der Wirkstoff in konzentrierterer Form. Dasselbe Phänomen, hab ich mir sagen lasen, gilt auch für die Drogenszene, wo statt geringkonzentrierter Naturprodukte (in Form von Opium un Kokablättern, z.B.) eben der hochkonzentrierte Wirkstoff geahndelt wird. Das Prohibitionsäquivalent zum real existierenden modernen Drogenmarkt wäre nämlch nicht Schnaps, sondern reiner Alkohol, der mit irgednwelchen obskuren Flüssigkeiten gestreckt wird. Oder auch nicht. Oder wie immer. Man würde also zum Alkoholdealer gehen und "Alkohol" kaufen, was in Wirklichkeit irgendetwas von alc. abs. über halb Alkohol halb Wasser und Viertel Alkohol, Viertel Methanol, halb Wasser bis zu halb Methanol und halb Benzin sein könnte. |
Genau, dazu kommt noch, dass die konzentrierte Form (Schnaps) natürlich auch viel leichter süchtiger macht als z.B. Bier.
Auch während der Prohibition war das zu beobachten: Am Anfang ging der Alkoholverbrauch der Bevölkerung stark zurück (der Schwarzmarkt mußte sich erst bilden) und die Prohibition galt 1-2 Jahre nach der Einführung auch als Erfolg.
Aber dann stieg der Alkoholverbrauch schnell an und überstieg die Werte vor der Prohibition. (Schnaps macht eben süchtiger als Bier)
Somit hat die Prohibition das genaue Gegenteil des gewünschten bewirkt, nämlich eine Steigerung des Alkoholkonsums.
Also selbst dann, wenn man die komplette Beschaffungskriminalität und alle Bandenkriege völlig ignoriert. Selbst wenn man all die zum Teil unschuldigen Opfer eben dieser Kriminalität ignoriert. Wenn man also nur den Alkoholkonsum als Maßstab nimmt:
Selbst dann ist die Prohibition gescheitert.
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