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Der selige Galen - treu deutsch und treu katholisch

 
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#354244) Verfasst am: 05.10.2005, 22:43    Titel: Der selige Galen - treu deutsch und treu katholisch Antworten mit Zitat

„Treu deutsch- auch treu katholisch“

„Andere, meist Fremde und Abtrünnige, hämmern auf uns, wollen mit Gewaltanwendung unser Volk, uns selbst, unsere Jugend neu formen, aus der geraden Haltung zu Gott verbiegen.“
(Predigt von Bischof Clemens August Graf von Galen, 20. Juli 1941)

Der wegen seiner “Euthanasiepredigt“ unter dem Namen der „ Löwe von Münster“ bekannt gewordene Kardinal Clemens August von Galen (1878- 1946), soll im nächsten Jahr selig gesprochen werden.
Er wird als eine der führenden Figuren des deutschen Katholizismus im Widerstand gegen das NS-Regime beschrieben.
Von Galen soll, laut katholischer Presse, zu einem „nachahmenswerten Vorbild für alle Gläubigen werden“

Als Gegner der Demokratie hatte er eine konservative und deutschnationale Haltung. In Hitler sah er eine Verbindung der „ göttlichen Vorsehung“ und der „ einzigartigen Führerstellung“.
1933 legte er als erster Bischof den Treueid auf die neue Regierung ab. Den Einmarsch deutscher Truppen 1936 in das seit dem Versailler Vertrag entmilitarisierte Rheinland, begrüßte er und gratulierte General Fritsch dazu.
Seine Sorgen und sein Kampf galten dem Erhalt des katholischen Glaubens.
In seinen Predigten prangerte er immer wieder die Ungerechtigkeiten gegen Kirchenangehörige an. Die Vertreibung und Tötung der Juden erwähnte er nicht. Auch in der Enzyklika „ In brennender Sorge“, die Papst Pius XI 1937 herausgab, werden die Konzentrationslager nur in Verbindung mit der Sorge um die inhaftierten Geistlichen erwähnt.
Auch zu den Geschehnissen der „ Reichskristallnacht“ 1938 schwieg von Galen, angeblich auf Bitten der Juden, die weitere Repressalien fürchteten.
In seiner „Euthanasiepredigt“, die er am 3.8.1942 hielt, erwähnte er nicht das Schicksal der Juden nicht, sondern
prangerte „ nur“ die Tötung von Kranken und Behinderten, von denen bis dahin schon über 70000 getötet worden waren.
Auf Druck der Bevölkerung, die sich an das Justizministerium gewandt hatte, weil diese Häufung der Todesfälle auffiel und wegen der fehlenden gesetzlichen Grundlage, drängte der Justizminister Fritz Gürtner auf eine Einstellung der Tötungen. Daher setzte sich von Galen keiner großen Gefahr aus, als er seine Predigt verlas.
Die Tötungen wurden auch eingestellt, jedoch wurde heimlich die Kinder-Euthanasie, durch Injektionen und verhungern lassen, weitergeführt.
Von Galen stand weiter hinter dem Krieg, was seine Hirtenbriefe dokumentieren.
Am 14. September 1941 nannte er es als eine „ Befreiung von einer ernsten Sorge und Erlösung von einem schweren Druck“, dass am 22.Juni 1941 der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt für erloschen erklärt wurde.
Sein Hirtenbrief vom 15. März 1942 wiederholt die Rechtmäßigkeit des Krieges als Gottgewollt. Er bezeichnete es als einen Kreuzzug gegen den Bolschewismus, der mit dem Feldgeschrei „ Gott will es“ niedergerungen werden sollte.

Wiederum erhebt die Kirche jemanden zum Vorbild für alle Christen, der eine zweifelhafte Einstellung zum Leben aller Menschen hatte. Ihm ging augenscheinlich nur um die Wahrung der katholischen Rechte, um die Wahrung des Glaubens auf Kosten der Leben von Millionen von Menschen.
Noch heute wird von der Kirche Kardinal von Galen angeführt, wenn es um die Diskussion um die Sterbehilfe geht. Dabei wird „vergessen“, dass es von Galen nicht hauptsächlich um das Leben von Menschen ging, sondern vordergründig um den Erhalt des katholischen Glaubens. Selbst Kirchenmänner hatten Kranke und Behinderte als „ minderwertig“ verleugnet und sie damit dem Tod überstellt.

Der heutige Widerstand der Kirche, die selbstbestimmende Sterbehilfe zuzulassen, weil es nicht „ gottgewollt ist“, stellt noch einmal die Einstellung zum Leid dar. Es ging der Kirche bei der Judenfrage oder der Tötung der Behinderten weniger um deren Leid, als um die Erhaltung des Glaubens und die Opferhaltung der Christen um dieses zu ermöglichen

Die kirchlicherseits kolportierte Einschätzung, dass Galen im Kontext der Diktatur nicht mehr tun konnte, ist falsch. Sein Berliner Amtskollege Bischof Konrad Preysing stand Hitler bereits zu Beginn seiner Karriere skeptisch gegenüber und zog einen Rücktritt von seinem Amt in Betracht. Später entschloss er sich dann zu handeln. Im Gegensatz zu Galen ergriff er aber nicht nur Partei für die Behinderten und Kranken, sondern auch für die Juden. Die deutschen Feldzüge unterstützte er in seinen Hirtenbriefen und Predigten allerdings nie. Dennoch brachte er sich nicht in Lebensgefahr. Wie die anderen Bischöfe Deutschlands musste er sich nicht vor der Gestapo oder Einlieferung ins KZ fürchten. Preysing kritisierte also im Gegensatz zu Galen nicht nur einzelne Aspekte des Dritten Reiches, sondern dieses als ganzes. Allerdings: Seliggesprochen wurde er bislang nicht.


Quellen:

Zenit 18.11.2004 www.zenit.org
Johannes Schmitt www.phil.uni-sb.de ( Löffler I, S.LIX)
Ernst Klee- Die SA Jesu Christi , S. 128, 100, 102
Kath. Theologie PHL- Dr. Thomas Breuer- Kirche schwieg zum Brand- nur aus Angst?
www.ph-ludwigsburg.de
Bundeszentrale für politische Bildung www.bpb.de – Euthanasie
Der Spiegel 47/2003, S. 52/53
Rahner, Stefan/Franz Helmut Richter/ Stefan Riese/ Dirk Stelter:“ Treu deutsch sind wir- wir sind auch treu katholisch“ Kardinal von Galen und das Dritte Reich
www.shoa.de
www.dhm.de

http://www.zeit.de/2005/40/A-Galen_neu



Anhang:

„Die Konzentrationslager erwähnt der Papst nur im Abschnitt an die Priester und Ordensleute (Dank und Annerkennung für jene Geistliche, die „ Ausübung ihrer Hirtenpflicht Leid und Verfolgung tragen mussten und müssen…für manche bis in die Kerkerzelle und das Konzentrationslager hinein“). Die Verfolgung der Juden wird nicht erwähnt.“ ( Ernst Klee- Die SA Jesu Christi)

Es „ funktionierte der Mechanismus, die Judenverfolgung gar nicht richtig wahrzunehmen und stattdessen mit Sorge auf das Schicksal der Kirche zu schauen, nicht erst beim Pogrom 1938, sondern schon beim Judenboykott 1933[ ] Der Breslauer Kardinal Bertam hatte als Bischofsvorsitzender eine Intervention abgelehnt, es handle sich „ um einen wirtschaftlichen Kampf in einem uns in kirchlicher Weise nicht nahestehenden Interessenkreise“.
(Dr. Thomas Breuer- Schwieg die Kirche zum Brand- nur aus Angst?)

Seine Sorge galt der Garantie und der Weitergabe des christlichen Glaubens. In seiner Predigt vom 20.Juli 1941 sagte er: „ Und was geschieht mit den im letzten Frühjahr unter Hinweis auf die Luftgefahr in ferne Gegenden verschickten Kindern? Wie steht es mit dem Religionsunterricht [für sie]? Und mit der Übung der Religion? Christliche Eltern, um all das müsst ihr euch kümmern, sonst versäumt ihr eure heiligsten Pflichten,…“
(www.dhm.de)

Als es nach 1940 auch zu der Ermordung der „ Ballastexistenzen“ kommt, „ kommt von den beiden Kirchen kein einhelliger und lauter Protest. Viel zu viele Kirchenmänner hatten ja selbst Behinderte und Kranke als „minderwertig“ verleumdet.“( Ernst Klee- Die SA Jesu Christi)

In einem Hirtenbrief vom 14. September 1941 nannte er es als eine „ Befreiung von einer ernsten Sorge und Erlösung von einem schweren Druck“, das der „ Führer und Reichskanzler“ am 22. Juni 1941 den „ Russenpakt“, also den deutsch- sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23. August 1939, er erloschen erklärt habe. Galen zitiert in diesem Zusammenhang zustimmend Hitlers Wort von der … „ jüdisch- bolschewistischen Machthaberschaft“ in Moskau.
(Der Spiegel 47/2003, S. 52/53)

„Wir sind Amboss, nicht Hammer. […] Wie heftig der Hammer auch schlägt, der Amboss steht in ruhiger Festigkeit da und wird noch lange dazu dienen, das zu formen, was neu geschmiedet wird.
Was jetzt geschmiedet wird, das sind die ungerecht Eingekerkerten, die schuldlos Ausgewiesenen und Verbannten. Gott wird ihnen beistehen, dass sie Form und Haltung christlicher Festigkeit nicht verlieren, wenn sie der Hammer der Verfolgung bitter trifft und ihnen ungerechte Wunden schlägt.“
www.dhm.de


„ Damit komme ich zum Trost, den wir gerade am heutigen Tag brauchen, aber auch zur besonderen Ehrung, die wir unseren gefallenen Kriegern schulden. Sie wollten in einem neuen Kreuzzug mit dem Feldgeschrei „ Gott will es“ den Bolschewismus niederringen, wie es vor wenigen Jahren der spanische Befreier Franco in einer Rede zu Sevilla mit christlicher Zielsetzung rühmte. Für Europa starben sie, um die drohende rote Flut abzuwehren und einen Schutzwall zu bilden für die ganze westliche Welt.“
(Rahner, Stefan: „ Treu deutsch sind wir- wir sind auch treu katholisch“)


Diese Einstellung der Kirche, nicht für alle Menschen zuständig zu sein, offenbarte sich in den Worten des Kölner Erzbischofs Frings, der rückblickend im August 1945 äußerte: „ Die Kirche ist nicht Kontrollinstanz für den Staat in dem Sinne, dass sie verpflichtet wäre, gegen jedes Unrecht, das die Staatslenker begehen, durch ihre Priester oder Bischöfe öffentlich Verwahrung einzulegen.“
(Dr. Thomas Breuer- Kirche schwieg zum Brand- nur aus Angst?)
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Anmeldungsdatum: 07.06.2005
Beiträge: 729

Beitrag(#354265) Verfasst am: 05.10.2005, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat



Kardinal Clemens August Graf von Galen wird am 9. Oktober 2005 im Petersdom von Kardinal Jose Saraiva Martins C.M.F., Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, seliggesprochen. An der Seligsprechung nimmt auch Papst Benedikt XVI. persönlich teil. Das teilten der Vatikan und das Bistum Münster mit.

"Papst macht Ausnahme bei Seligsprechung": http://www.netzeitung.de/vermischtes/361147.html

Ich gratuliere Deutschland mit ein neuer Seliger. Kardinal Graf von Galen war ein großer deutscher Patriot. Gemäß der Historiker John S. Conway war er «statuesque in appearance and uncompromising in discussion, this oak-bottomed old aristocrat ... is a German nationalist through and through» («statuesk in der Erscheinung, unnachgiebig in der Diskussion, ist dieser fest verwurzelte Aristokrat ein deutscher Nationalist durch und durch»).

http://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_August_Graf_von_Galen
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#354290) Verfasst am: 06.10.2005, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Man bemerke die Verwendung des Wortes "Nationalist". Wie Richard von Weizsäcker ganz richtig sagt: Der Patriot liebt sein Land. Der Nationalist hasst andere Länder.
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Anmeldungsdatum: 07.06.2005
Beiträge: 729

Beitrag(#354302) Verfasst am: 06.10.2005, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Münsterland ist Land der Seligen

http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?id=51172
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#354543) Verfasst am: 06.10.2005, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
IBKA e.V.,gemeinnütziger Verein
International League
of Non-Religious and Atheists

Pressemitteilung vom 06.10.2005

Konfessionslosenverband:

Katholische Kirche idealisiert Vergangenheit

Anlässlich der Seligsprechung des Kardinals von Galen zum 9. Oktober 2005 kritisiert der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V. (IBKA) eine verfälschende Darstellung der Vergangenheit durch die katholische Kirche.

"Wegen seiner berühmten 'Euthanasiepredigt', in der er die Tötung von Kranken und Behinderten anprangerte - ohne sich jedoch zum Schicksal der Juden zu äußern - wird von Galen zum Widerstandskämpfer und unversöhnlichen Gegner des Nationalsozialismus stilisiert. Dies trifft in Einzelfällen zu und soweit um es die Verteidigung von Kircheninteressen ging", erklärt Rudolf Ladwig, Erster Vorsitzender des IBKA. "Ansonsten war von Galen wie viele katholische Würdenträger Gegner der Demokratie und vertrat einen aggressiven Nationalismus. Der Außenpolitik Hitlers zollte er Beifall, einschließlich des Angriffskrieges gegen die Sowjetunion, und auch antisemitische Äußerungen sind von ihm bekannt", so Ladwig.

In der Seligsprechung sieht Rudolf Ladwig Teil einer Strategie, mit der der Vatikan Geschichtsverfälschung im eigenen Interesse betreibe. Beispiele hierfür seien die Seligsprechungen von Karl I. - dem als Oberbefehlshaber eine Mitverantwortung für die Tötung von 40000 italienischen Soldaten durch Giftgas angelastet wird - und des durch seine Verwicklung in den kroatischen Ustascha-Faschismus belasteten Kardinals Alojzije Stepinac. Er äußert die Hoffnung, dass diesen Versuchen, eine eher problematische Kirchengeschichte einseitig zu verklären, angesichts einer kritischen Öffentlichkeit kein Erfolg beschieden sein wird.

Der IBKA fordere den Staat auf, darauf zu achten, dass die Rolle der Kirchen zu Faschismus und Krieg historisch korrekt in staatlichen Bildungseinrichtungen dargestellt wird und nicht der Parteilichkeit von Kirchenlobbyisten im konfessionellen Religionsunterricht überlassen bleibt.

Dragan Pavlovic (Pressesprecher)

Informationen und Belege:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=354244#354244



Über den Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V.:

Der IBKA versteht sich als Interessenvertretung des konfessionslosen Bevölkerungsteiles, der in Deutschland mittlerweile auf über 30% angewachsen ist. Wir setzen uns für die Verwirklichung des Verfassungsgebotes, der weltanschaulichen Neutralität des Staates, ein – in Deutschland, wie in Europa. Der IBKA tritt ein für die allgemeinen Menschenrechte als unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen. Er wendet sich gegen Diskriminierungen aus religiösen oder weltanschaulichen Motiven. Zu diesem Zweck fordert er eine konsequente Trennung des staatlichen Bereichs von Kirchen, Religionen und Weltanschauungen.

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phoenix
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Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#354547) Verfasst am: 06.10.2005, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Artikel in der Welt zum Thema:

http://www.welt.de/data/2005/10/06/784875.html
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#354731) Verfasst am: 06.10.2005, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Antisemit und Kriegsfreund

Kardinal Clemens August Graf von Galen (1878–1946) wird am Sonntag in Rom selig gesprochen. In seiner Person bündelt sich die Lebenslüge des deutschen Nachkriegskatholizismus

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Hatuey
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 2821

Beitrag(#354735) Verfasst am: 06.10.2005, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn der Papst so weiter macht, muss er Adolf Hitler als nächstes selig sprechen. Es wird sich schon irgendjemand finden, der bezugen kann,das er ihn auf irgendeine Weise geheilt hat.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#354741) Verfasst am: 06.10.2005, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Ein Antisemit und Kriegsfreund

Kardinal Clemens August Graf von Galen (1878–1946) wird am Sonntag in Rom selig gesprochen. In seiner Person bündelt sich die Lebenslüge des deutschen Nachkriegskatholizismus


Meine Fresse, was habt ihr eigentlich? JP2 hat so inflationär alle möglichen Kandidaten abgegrast, dass es doch nun schwer fällt, mit ihm gleichzuziehen.

Aus welchen Schubladen soll der Imperator denn noch adäquate Leute hervorkramen? Mit den Augen rollen
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panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#355016) Verfasst am: 07.10.2005, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Kirchenfürst und Naziterror
Der selige Graf von Galen

Ein Film von Hans Peylo

Redaktion: Martin Blachmann

WDR Fernsehen

Sonntag, 09. Oktober 2005
16.25 Uhr - 16.55 Uhr

Wiederholung:
Dienstag, 11. Oktober 2005
10.15 Uhr - 10.45 Uhr
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#355215) Verfasst am: 07.10.2005, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Seligsprechung für Euthanasiegegner

Zitat:
Es war ein langer Weg gewesen bis zu seinem demonstrativen Bruch mit dem NS-Regime. Denn der Spross aus westfälischem Uradel, 1878 auf Burg Dinklage im Oldenburgischen geboren, verabscheute Demokratie, Liberalismus und die "Pest des Laizismus". Galen, der nach Theologiestudium und Priesterweihe zunächst 22 Jahre in Berlin als Pfarrer gedient hatte, bevor er 1929 in seine Heimat zurückkehrte und dort 1933 zum Bischof geweiht wurde, weinte der Weimarer Republik keine Träne nach. Hitlers Überfall auf die Sowjetunion unterstützte er als Abwehrschlacht tapferer deutscher Soldaten gegen die "Pest des Bolschewismus".

Was ihn zudem bis heute umstritten macht, ist sein Schweigen zu der Verfolgung der Juden. Dies dürfte auch darin begründet gewesen sein, dass Galen selbst in antisemitischen Vorurteilen befangen war. So sprach er in einem Hirtenwort noch 1940 vom "entarteten Judentum". Von Galen, den die Nazis nicht zu verhaften gewagt hatten, starb kurz nach seiner Ernennung zum Kardinal 1946.

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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#355350) Verfasst am: 08.10.2005, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

Diskussion um Galen/Junge Freiheit geht hier weiter.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
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Beitrag(#355376) Verfasst am: 08.10.2005, 07:59    Titel: Antworten mit Zitat

Als "Löwe von Münster" ging Clemens August Graf von Galen in die Geschichte ein: als der Bischof, der öffentlich das Euthanasie-Programm der Nazis anprangerte. Jetzt wird er selig gesprochen. Doch von Galens Verhalten während der Nazi-Zeit ist umstritten.
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panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
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Beitrag(#355380) Verfasst am: 08.10.2005, 08:29    Titel: Antworten mit Zitat

Graf von Galen war nicht nur mutig, sondern auch ein Antidemokrat - Bischof Sproll wird vergessen
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Anmeldungsdatum: 07.06.2005
Beiträge: 729

Beitrag(#355386) Verfasst am: 08.10.2005, 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wer war Bischof Sproll?
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Anmeldungsdatum: 07.06.2005
Beiträge: 729

Beitrag(#355401) Verfasst am: 08.10.2005, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Seligsprechung von Kardinal Clemens August Graf von Galen (1878 - 1946) werden am Sonntag im Petersdom in Rom Tausende deutsche Pilger erwartet.

http://www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=17920
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#355537) Verfasst am: 08.10.2005, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Graf von Galen war nicht nur mutig, sondern auch ein Antidemokrat - Bischof Sproll wird vergessen
WObei ich nicht weiß inwiefern Sproll sich als Widerständler betätigt hat. Gestern habe ich in der UB ein Buch über ihn quergelesen und nur Protest gegen das nationalsozialistische Neuheidentum wahrgenommen. Über die Juden äußert sich Sproll auch - er bezeichnet sie als Gottesmörder.
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Anmeldungsdatum: 07.06.2005
Beiträge: 729

Beitrag(#355989) Verfasst am: 09.10.2005, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Er wurde heute Sonntagmorgen im Petersdom selig gesprochen. An der Zeremonie in Rom nahmen auch Tausende Pilger aus Deutschland teil, ebenso wie die deutschen Kardinäle Karl Lehmann, Joachim Meisner und Georg Maximilian Sterzinsky, der Münsteraner Bischof Reinhard Lettmann und der Erzbischof von Hamburg Werner Thissen.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
1945 erklärte von Galen in seinem ersten Interview gegenüber der anglo-amerikanischen Presse, dass, obwohl er und andere gebildete Deutsche Antinazis sein könnten, sie trotzdem treu gesinnt sein müssten gegenüber dem Vaterland und sie daher die Alliierten als Feinde betrachten müssten. Galen setzte mit seinem scharfen Protest gegen Kollektivschuld-Vorwürfe und den Vertreibungsterror Marksteine. John S. Conway (Department of History, University of British Columbia) ist in der unten zitierten Rezension der Auffassung, ein zutreffendes Epitaph werde von Galen mit der Einschätzung des britischen Foreign Office gesetzt, das ihn als the most outstanding personality among the clergy in the British zone.... Statuesque in appearance and uncompromising in discussion, this oak-bottomed old aristocrat ... is a German nationalist through and through. (zu deutsch: die herausragende Persönlichkeit des Klerus der britischen Zone, statuesk in der Erscheinung, unnachgiebig in der Diskussion, ist dieser fest verwurzelte Aristokrat ein deutscher Nationalist durch und durch) eingeschätzt hat.

Am 18. Februar 1946 wurde er von Papst Pius XII. als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Bernardo alle Terme in das Kardinalskollegium aufgenommen. Das überraschende Ernennung drei deutsche Bischöfe zu Kardinälen, darunter auch Bischof Galen, deutet er das als einen «Ausdruck der Liebe des Papstes für unser armes deutsches Volk. Vor aller Welt hat er als übernationaler und unparteiischer Beobachter das deutsche Volk als gleichberechtigt in der Gesellschaft der Nationen anerkannt.» Auf seiner Fahrt nach Rom Anfang 1946 besucht er fast alle an seiner Reiseroute liegenden Kriegsgefangenenlager und spricht den dort festgesetzten deutschen Soldaten nicht nur Mut zu, sondern er schmuggelt auch in großer Anzahl ihre Briefe- und Nachrichten an die Angehörigen aus dem Lager, um sie weiterzuleiten. Bei seiner Rückkehr von der beschwerlichen Fahrt nach Rom wird der neue Kardinal von den Westfalen begeistert gefeiert. Er verstarb wenige Tage nach seiner Rückkehr aus Rom, zu der ihn die Stadt Münster zu ihrem Ehrenbürger ernannt hatte, an den Folgen eines Blinddarmdurchbruchs im St.-Franziskus-Hospital in Münster. Seine letzten Worte waren: «Wie Gott es will. Gott lohne es Euch. Gott schütze das liebe Vaterland. Oh, Du lieber Heiland!». Er wurde in der Familiengruft der von Galens im zerstörten Dom zu Münster beigesetzt.


http://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_August_Graf_von_Galen

(Lizenz: GNU FDL)
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Anmeldungsdatum: 07.06.2005
Beiträge: 729

Beitrag(#356257) Verfasst am: 10.10.2005, 03:27    Titel: Antworten mit Zitat





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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#356267) Verfasst am: 10.10.2005, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Wieder einer der nur bei kleinen Buben lächelt zynisches Grinsen
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Storm by Tim Minchin
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