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Willensfreiheit, Determinismus & Zufall
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#356842) Verfasst am: 11.10.2005, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
zunächst könnte man , wie sheldrake es versucht , von organisierenden Feldern ausserhalb des Körpers ausgehen , die aber mit diesem in Verbindung stehen und auch interagieren.
In der tat ist das keine Metaphysik , sondern eine gewagte wissenschaftliche Spekulation.

Wenn Sheldrake Möglichkeiten nennen kann, seine These zu testen, dann ist es Wissenschaft. Wenn nicht, dann nicht. (Zumindest nicht nach meinem Wissenschaftsverständnis.)


Er testet permanent und läßt auch an Unis testen.

Was kommt bei diesen Tests denn raus?

George hat folgendes geschrieben:
ja , aber wir müssen doch nicht wie eine Amöbe damit leben nicht einmal denken zu können das es etwas außerhalb unsere teiches gibt .

Ich kann denken, dass es etwas außerhalb meines Teiches gibt. Aber wenn mein Teich aus all dem bestehen soll, was für mich prinzipiell erkennbar ist, scheint es mir vernünftig, über die Welt außerhalb des Teiches keine näheren Aussagen zu machen. Als Hobby ein wenig rumphantasieren, kann man natürlich.

George hat folgendes geschrieben:
Na ja , es gibt schon naturalistische Erklärungsansätze die uns im Prinzip zur reagierenden maschine machen die erst im Nachhinein sowas wie willen erfindet , fakt ist aber das sie permanent im rahmen ihrer Möglichkeiten und genetischen Programierung reagiert ohne denken zu müssen.

Mir scheint, auch dein Begriff vom Denken unterscheidet sich von meinem. Angenommen, man könnte dir überzeugend nachweisen, dass die Vorgänge im Gehirn streng deterministisch ablaufen. Wärest du dann der Meinung, in Wahrheit gar nicht zu denken? (Ich nämlich nicht.)

George hat folgendes geschrieben:
Wenn man im Zusammenhang mit wissenschafltichen Fakten von Wahrheiten redet finde ich das nciht sehr bescheiden .

Das kommt auf den Wahrheitsbegriff an, den man zu Grunde legt.

George hat folgendes geschrieben:
Wenn man nur über das redet was wissenschaftlicht gesichert erscheint ist das in meinen Augen eine starge geistige Zensur.

Ich denke, das fordert step nicht. Er ist gewiss offen dafür, dass neue Theorien aufgestellt werden, die noch nicht getestet sind (aber natürlich testbar sein sollen). Ich nehme auch an, das step nichts dagegen einzuwenden hat, dass man zum Beispiel Geschichten über Kobolde und Feen erzählt, auch wenn deren Existenz wissenschaftlich nicht gesichert ist.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#356847) Verfasst am: 11.10.2005, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
[...], wenn ich alleine schon davon ausgehe , das wir Menschen in unserem intellektuellen Fassungsvermögen reglementiert sind , wird es so sein , das es Dinge gibt , die sich uns niemals erschliessen werden, damit auch nicht der Wissenschaft.Das scheint mir unumstößlich zu sein, insofern gebe ich der metaphysik einen guten beständigen Raum in meinem Leben , den warum sollte ich mich auch das beschränken was ich als mensch wissen oder erklären kann ?

Hierin bestehen in unseren Ansichten keine Differenzen.

George hat folgendes geschrieben:
Nun nochmal zurück zum Gehirn, ich kann mcih ehrlich gesagt nicht mit dem Gedanken an eine willenlose biochemische Maschine anfreunden und ich denke das wird uns auch nciht wirklich gerecht . Privat , das habe ich ja schon ein paarmal betont [...]
Warum hast du so ein Problem damit. Nach meiner Auffassung ist das Menschliche Gehirn eine Maschine, die unablässig lernt. So lernt sie auch soziales Verhalten und Problemlösestrategien die ihr ein Optimum an Vortielen zu erreichen gestatten. Ebenso ist es mit dem "freien Willen". Jeder Mensch sucht für sich das optimum an Vorteilen in jeglicher Hinsicht zu erreichen. Aber halte ich den "Willen" keinesfalls für frei, sondern für evolutionär angelegt um die bestmögliche Verbreitung der Gene des jeweiligen Indivisuums zu gewährleisten.

George hat folgendes geschrieben:
[...]gehe ich durchaus von einem subtilen Bewußtsein aus . Wenn du mich jetzt fragst was das den sein soll , muß ich passen.

Ich frage mich eher wo da der Zusammenhang zum "freien Willen" besteht.
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Katatonia
...the quiet cold of late november



Anmeldungsdatum: 05.04.2005
Beiträge: 826

Beitrag(#356893) Verfasst am: 11.10.2005, 04:54    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Man kann darüberhinaus sog. "ontologische" Fragen konstruieren, die generell nicht (d.h. nur metaphysisch) beantwortet werden können. Diese Fragen (z.B. nach der absoluten Realität oder Wahrheit) werden gern dazu mißbraucht, der Naturwissenschaft zu unterstellen, sie besitze gleichfalls ein metaphysisches Fundament. Das ist aber - zumindest mit obiger Definition von Metaphysik - nicht der Fall, denn Naturwissenschaft funktioniert auch ohne Beantwortung dieser Fragen.


Dass sie auch so funktioniert, heißt doch aber eigentlich nicht zwangsläufig, dass sie auf keinerlei metaphysischen Voraussetzungen beruht, z.B. auf der empirischen Komponente selbst. Man kann Empirismus ja nicht mit Rückgriff auf die Erfahrung begründen.
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Faulheit: der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit. (Kant)
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#356897) Verfasst am: 11.10.2005, 06:53    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant. Vielleicht sollte ich mal einen Thread zu den metaphysischen Voraussetzungen der Naturwissenschaft eröffnen...
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#356922) Verfasst am: 11.10.2005, 09:00    Titel: Antworten mit Zitat

Katatonia hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Man kann darüberhinaus sog. "ontologische" Fragen konstruieren, die generell nicht (d.h. nur metaphysisch) beantwortet werden können. Diese Fragen (z.B. nach der absoluten Realität oder Wahrheit) werden gern dazu mißbraucht, der Naturwissenschaft zu unterstellen, sie besitze gleichfalls ein metaphysisches Fundament. Das ist aber - zumindest mit obiger Definition von Metaphysik - nicht der Fall, denn Naturwissenschaft funktioniert auch ohne Beantwortung dieser Fragen.

Dass sie auch so funktioniert, heißt doch aber eigentlich nicht zwangsläufig, dass sie auf keinerlei metaphysischen Voraussetzungen beruht, z.B. auf der empirischen Komponente selbst. Man kann Empirismus ja nicht mit Rückgriff auf die Erfahrung begründen.

Doch, das geht so: Der Naturwissenschaftler hat ein pragmatisches Ziel, nämlich Regeln zu finden, die eine Simulation des Wahrzunehmenden ermöglichen. Nicht nur die infrage kommenden Theorien, auch die wiss. Methode selbst unterliegt der pragmatischen Auslese. Wenn also jemand käme und in bezug auf obiges Ziel bessere Resultate mit anderer Methodik erzielen würde, so müßte diese Methodik übernommen werden. Nach allem, was wir derzeit wissen, eignet sich die wiss. Methode allerdings hervorragend.

Es bliebe also höchstens das o.g. Ziel selbst, dem man noch eone gewisse Metaphysik unterstellen könnte. Das ist dann aber eher die Frage, warum man Wissenschaft betreibt, und nicht mit welchen methodischen Voraussetzungen.
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enpassant
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Beitrag(#356944) Verfasst am: 11.10.2005, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man kann Empirismus ja nicht mit Rückgriff auf die Erfahrung begründen.


Zitat Wikipedia:
Die Empirie (griechisch εμπειρία, embiría - die Erfahrung) ist im eigentlichen Sinne nur wissenschaftlich, d. h. auf methodischem Weg (Induktion und Analogie sowie durch absichtlich angestellte Beobachtungen und Versuche), gewonnene Erfahrung. Hinzu kommen Befragungen vorher nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählter Individuen oder Gruppen.

Empirie IST also nichts anderes als Erfahrung per se. Eine andere Frage ist, welche Rückschlüsse man nun aus der Erfahrung ziehen mag...
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Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#356987) Verfasst am: 11.10.2005, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat folgendes geschrieben:
Eine andere Frage ist, welche Rückschlüsse man nun aus der Erfahrung ziehen mag...

Es ist auch keineswegs selbstverständlich, daß Empirie so gut funktioniert. Man kann nach einer physikalischen Theorie dafür suchen (und tut das sogar). Letzlich scheint diese Frage äquivalent zu sein mit der Frage, warum das Universum in weiten Bereichen hinreichend unitär (turingartig) ist.
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tati
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Beiträge: 567

Beitrag(#357013) Verfasst am: 11.10.2005, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Katatonia hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Man kann darüberhinaus sog. "ontologische" Fragen konstruieren, die generell nicht (d.h. nur metaphysisch) beantwortet werden können. Diese Fragen (z.B. nach der absoluten Realität oder Wahrheit) werden gern dazu mißbraucht, der Naturwissenschaft zu unterstellen, sie besitze gleichfalls ein metaphysisches Fundament. Das ist aber - zumindest mit obiger Definition von Metaphysik - nicht der Fall, denn Naturwissenschaft funktioniert auch ohne Beantwortung dieser Fragen.

Dass sie auch so funktioniert, heißt doch aber eigentlich nicht zwangsläufig, dass sie auf keinerlei metaphysischen Voraussetzungen beruht, z.B. auf der empirischen Komponente selbst. Man kann Empirismus ja nicht mit Rückgriff auf die Erfahrung begründen.

Doch, das geht so: [...]


das geht eben nicht (nur) so. der empirismus lässt sich nicht empirisch begründen, denn die aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der erfahrungwelt nicht ableitbar, sondern erst im nachhinein rational begründbar. der naive realismus, der du hier den naturwissenschaften unterstellst, ist ein märchen.
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tati
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Beiträge: 567

Beitrag(#357016) Verfasst am: 11.10.2005, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat folgendes geschrieben:
[...] Eine andere Frage ist, welche Rückschlüsse man nun aus der Erfahrung ziehen mag...


um das geht es im empirismus ja auch.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#357083) Verfasst am: 11.10.2005, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
der empirismus lässt sich nicht empirisch begründen, denn die aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der erfahrungwelt nicht ableitbar, sondern erst im nachhinein rational begründbar. der naive realismus, der du hier den naturwissenschaften unterstellst, ist ein märchen.

Die Aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der Erfahrungwelt tatsächlich nicht ableitbar. Der Fehlschluss Deinerseits besteht darin, daß es das Ziel moderner Naturwissenschaft sei, etwas über die "Wahrheit" von Erfahrungserkenntnis auszusagen. Einziges Kriterium ist die erfolgreiche Anwendbarkeit für Vorhersagen.

Natürlich gibt es trotzdem Naturwissenschaftler, die diese "Bescheidenheit des Ziels" so nicht mitmachen wollen, sondern mit der Wahrheitssuche ein eher metaphysisches Ziel verfolgen. Diese Überhöhungen tragen aber zum Erkenntnisgewinn nichts bei, es sei denn indirekt z.B. über Motivationsmechanismen.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#357128) Verfasst am: 11.10.2005, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tati hat folgendes geschrieben:
der empirismus lässt sich nicht empirisch begründen, denn die aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der erfahrungwelt nicht ableitbar, sondern erst im nachhinein rational begründbar. der naive realismus, der du hier den naturwissenschaften unterstellst, ist ein märchen.

Die Aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der Erfahrungwelt tatsächlich nicht ableitbar. Der Fehlschluss Deinerseits besteht darin, daß es das Ziel moderner Naturwissenschaft sei, etwas über die "Wahrheit" von Erfahrungserkenntnis auszusagen. Einziges Kriterium ist die erfolgreiche Anwendbarkeit für Vorhersagen.

Natürlich gibt es trotzdem Naturwissenschaftler, die diese "Bescheidenheit des Ziels" so nicht mitmachen wollen, sondern mit der Wahrheitssuche ein eher metaphysisches Ziel verfolgen. Diese Überhöhungen tragen aber zum Erkenntnisgewinn nichts bei, es sei denn indirekt z.B. über Motivationsmechanismen.


Jetzt bin ich aber doch überrascht diesen Aufruf zur Bescheidenheit in diesem Zusammenhang von dir zu hören. Aber man lernt ja nie aus .
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tati
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Anmeldungsdatum: 16.03.2005
Beiträge: 567

Beitrag(#357163) Verfasst am: 11.10.2005, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tati hat folgendes geschrieben:
der empirismus lässt sich nicht empirisch begründen, denn die aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der erfahrungwelt nicht ableitbar, sondern erst im nachhinein rational begründbar. der naive realismus, der du hier den naturwissenschaften unterstellst, ist ein märchen.

Die Aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der Erfahrungwelt tatsächlich nicht ableitbar. Der Fehlschluss Deinerseits besteht darin, daß es das Ziel moderner Naturwissenschaft sei, etwas über die "Wahrheit" von Erfahrungserkenntnis auszusagen. Einziges Kriterium ist die erfolgreiche Anwendbarkeit für Vorhersagen.


über das ziel moderner naturwissenschaft habe ich nichts gesagt. zudem ist dein kriterium gut für die anwendungsorientierte forschung, in der wissenschafstheorie ist es aber höchstens ein nebenkriterium. du solltest nicht deine auffassung von der wissenschaft auf die ganze wissenschaft übertragen.

step hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es trotzdem Naturwissenschaftler, die diese "Bescheidenheit des Ziels" so nicht mitmachen wollen, sondern mit der Wahrheitssuche ein eher metaphysisches Ziel verfolgen. Diese Überhöhungen tragen aber zum Erkenntnisgewinn nichts bei, es sei denn indirekt z.B. über Motivationsmechanismen.

der erkenntnisgewinn besteht u.a. darin, den reduktionistischen materialismus als solchen zu erkennen und nicht den fehler zu begehen, diesen auf die gesamtwirklichkeit anwenden zu wollen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#357164) Verfasst am: 11.10.2005, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Die Aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der Erfahrungwelt tatsächlich nicht ableitbar. Der Fehlschluss Deinerseits besteht darin, daß es das Ziel moderner Naturwissenschaft sei, etwas über die "Wahrheit" von Erfahrungserkenntnis auszusagen. Einziges Kriterium ist die erfolgreiche Anwendbarkeit für Vorhersagen.

Natürlich gibt es trotzdem Naturwissenschaftler, die diese "Bescheidenheit des Ziels" so nicht mitmachen wollen, sondern mit der Wahrheitssuche ein eher metaphysisches Ziel verfolgen. Diese Überhöhungen tragen aber zum Erkenntnisgewinn nichts bei, es sei denn indirekt z.B. über Motivationsmechanismen.

Jetzt bin ich aber doch überrascht diesen Aufruf zur Bescheidenheit in diesem Zusammenhang von dir zu hören. Aber man lernt ja nie aus .

Entweder Du heuchelst oder Du bist irgendwie merkbefreit. Ich rufe nicht zur Bescheidenheit gegenüber esoterischen Spinnereien auf, sondern nur was das Ziel von Naturwissenschaft betrifft, das nämlich theoretisch/praktisch, nicht aber metaphysisch sein kann, und immer unter dem Falsifikationsvorbehalt steht. Darüberhinausgehende Erkenntnisse kann man aber auch auf anderem Wege nicht prüfbar erlangen, und damit auch nicht sinnvoll postulieren.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#357172) Verfasst am: 11.10.2005, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
zudem ist dein kriterium gut für die anwendungsorientierte forschung, in der wissenschafstheorie ist es aber höchstens ein nebenkriterium. du solltest nicht deine auffassung von der wissenschaft auf die ganze wissenschaft übertragen.

Um gegenteiligen Behauptungen entgegenzutreten, habe ich ein Kriterium genannt, demzufolge Wissenschaft ohne Metaphysik auskommt und dennoch dasselbe leistet. Die Wissenschaftstheorie ist für diesen Zusammenhang nur dann interessant, wenn sie selbst überprüfbare systematische Aussagen über Wissenschaft macht.

tati hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es trotzdem Naturwissenschaftler, die diese "Bescheidenheit des Ziels" so nicht mitmachen wollen, sondern mit der Wahrheitssuche ein eher metaphysisches Ziel verfolgen. Diese Überhöhungen tragen aber zum Erkenntnisgewinn nichts bei, es sei denn indirekt z.B. über Motivationsmechanismen.
der erkenntnisgewinn besteht u.a. darin, den reduktionistischen materialismus als solchen zu erkennen und nicht den fehler zu begehen, diesen auf die gesamtwirklichkeit anwenden zu wollen.

Das sehe ich anders. Die Erkenntnis, daß komplexe Systeme emergente Phänomene hervorbringen usw., kommt doch nicht dadurch zustande, daß man zusätzlich zur bescheidenen Wissenschaft nach absoluten Wahrheiten sucht. Oder?
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#357175) Verfasst am: 11.10.2005, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Die Aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der Erfahrungwelt tatsächlich nicht ableitbar. Der Fehlschluss Deinerseits besteht darin, daß es das Ziel moderner Naturwissenschaft sei, etwas über die "Wahrheit" von Erfahrungserkenntnis auszusagen. Einziges Kriterium ist die erfolgreiche Anwendbarkeit für Vorhersagen.

Natürlich gibt es trotzdem Naturwissenschaftler, die diese "Bescheidenheit des Ziels" so nicht mitmachen wollen, sondern mit der Wahrheitssuche ein eher metaphysisches Ziel verfolgen. Diese Überhöhungen tragen aber zum Erkenntnisgewinn nichts bei, es sei denn indirekt z.B. über Motivationsmechanismen.

Jetzt bin ich aber doch überrascht diesen Aufruf zur Bescheidenheit in diesem Zusammenhang von dir zu hören. Aber man lernt ja nie aus .

Entweder Du heuchelst oder Du bist irgendwie merkbefreit. Ich rufe nicht zur Bescheidenheit gegenüber esoterischen Spinnereien auf, sondern nur was das Ziel von Naturwissenschaft betrifft, das nämlich theoretisch/praktisch, nicht aber metaphysisch sein kann, und immer unter dem Falsifikationsvorbehalt steht. Darüberhinausgehende Erkenntnisse kann man aber auch auf anderem Wege nicht prüfbar erlangen, und damit auch nicht sinnvoll postulieren.


Also zur Bescheidenheit des Ziels oder des Fokus eines Naturwissenschaftlers , worüberhinaus er eigentlich nichts sagen kann findet sich einiges in Kants transzendentaler Elemtarlehre.
Aber es dürfte doch klar sein das auch dú permanent spekulierst , dabei nimmst du die logik an die Hand und trabst weiter in die Richtung die dir richtig erscheint, ohne dabei den aktuellen Stand der Forschung als begrenzend anzusehen . In dem Moment wo du das tust spekulierst du genauso wie ich , nur das ich offen dazu stehe . Lachen
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#357177) Verfasst am: 11.10.2005, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
tati hat folgendes geschrieben:
der empirismus lässt sich nicht empirisch begründen, denn die aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der erfahrungwelt nicht ableitbar, sondern erst im nachhinein rational begründbar. der naive realismus, der du hier den naturwissenschaften unterstellst, ist ein märchen.

Die Aussage "erfahrungserkenntnis ist wahr" ist aus der Erfahrungwelt tatsächlich nicht ableitbar. Der Fehlschluss Deinerseits besteht darin, daß es das Ziel moderner Naturwissenschaft sei, etwas über die "Wahrheit" von Erfahrungserkenntnis auszusagen. Einziges Kriterium ist die erfolgreiche Anwendbarkeit für Vorhersagen.


über das ziel moderner naturwissenschaft habe ich nichts gesagt. zudem ist dein kriterium gut für die anwendungsorientierte forschung, in der wissenschafstheorie ist es aber höchstens ein nebenkriterium. du solltest nicht deine auffassung von der wissenschaft auf die ganze wissenschaft übertragen.

step hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es trotzdem Naturwissenschaftler, die diese "Bescheidenheit des Ziels" so nicht mitmachen wollen, sondern mit der Wahrheitssuche ein eher metaphysisches Ziel verfolgen. Diese Überhöhungen tragen aber zum Erkenntnisgewinn nichts bei, es sei denn indirekt z.B. über Motivationsmechanismen.

der erkenntnisgewinn besteht u.a. darin, den reduktionistischen materialismus als solchen zu erkennen und nicht den fehler zu begehen, diesen auf die gesamtwirklichkeit anwenden zu wollen.


Prost
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#357250) Verfasst am: 11.10.2005, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Jetzt bin ich aber doch überrascht diesen Aufruf zur Bescheidenheit in diesem Zusammenhang von dir zu hören. Aber man lernt ja nie aus .

So weit ich informiert bin, sieht sich step als kritischen Rationalisten. In diesen Falle wäre die oben formulierte Bescheidenheit typisch.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#357255) Verfasst am: 11.10.2005, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Aber es dürfte doch klar sein das auch dú permanent spekulierst , dabei nimmst du die logik an die Hand und trabst weiter in die Richtung die dir richtig erscheint, ohne dabei den aktuellen Stand der Forschung als begrenzend anzusehen . In dem Moment wo du das tust spekulierst du genauso wie ich , nur das ich offen dazu stehe . Lachen

Spekulieren kann man ja. Kann sogar ziemlichen Spaß machen. Ich habe zum Beispiel früher gerne Sci-Fi-Romane von A. C. Clarke gelesen. Fand ich toll, wie der spekulieren konnte.

Es geht wohl eher darum, ob man Spekulationen als wissenschaftliche Erkenntnis ausgeben sollte. Auch das kann man, aber dann soll man Falsifikationskriterien angeben. Jedenfalls, wenn man kritischer Rationalist sein will.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#357282) Verfasst am: 11.10.2005, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:

Prost


Hast du steps Entgegnung nicht gelesen oder nicht verstanden?
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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tati
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Anmeldungsdatum: 16.03.2005
Beiträge: 567

Beitrag(#357517) Verfasst am: 12.10.2005, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:

Prost


Hast du steps Entgegnung nicht gelesen oder nicht verstanden?


zu steps entgegnungen kann ich nur sagen: von einem, der einen hammer in der hand hat, solltest du nicht erwarten, dass er noch anderes sieht ausser nägel. macht ja nichts, gute handwerker sind gold wert zwinkern
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#357644) Verfasst am: 12.10.2005, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
zu steps entgegnungen kann ich nur sagen: von einem, der einen hammer in der hand hat, solltest du nicht erwarten, dass er noch anderes sieht ausser nägel. macht ja nichts, gute handwerker sind gold wert zwinkern

Ja, Wissen schaffen ist eben Nägel mit Köpfen machen.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#357690) Verfasst am: 12.10.2005, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich für meinen Teil werde jedenfalls auf gutem Niveau weiterspinnen und die Augen und Ohren offenhalten und dabei befinde ich mich in der Gesellschaft bester und begabtester Intellektueller
und Wissenschaftler , die haben sich hr denken nämlich nie kontrollieren oder beschneiden lassen, dafür ist unsere Welt auch viel zu verrückt. Smilie
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#357696) Verfasst am: 12.10.2005, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Ich für meinen Teil werde jedenfalls auf gutem Niveau weiterspinnen und die Augen und Ohren offenhalten und dabei befinde ich mich in der Gesellschaft bester und begabtester Intellektueller
und Wissenschaftler , die haben sich hr denken nämlich nie kontrollieren oder beschneiden lassen, dafür ist unsere Welt auch viel zu verrückt. Smilie


"Spinnen" ist ja ansich auch nicht verkehrt ("Ohne Spekulation gibt es keine neue Beobachtung." (Charles Darwin)), nur sollte man dabei doch kritisch bleiben und nicht alles blind annehmen (weder die eigenen Spinnereien sofort als "Wahrheit" ansehen noch - und vor allem - die eines anderen). Es ist sicher vieles möglich, an was man noch nie gedacht hat, das heißt aber nicht, dass alles möglich ist bzw. stimmt, was sich irgendwer ausdenkt (auch wenn es sich vielleicht intelligent anhört und irgendwie logisch aussieht). Lieber etwas zu kritisch sein als zu leichtgläubig, würde ich sagen.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#357861) Verfasst am: 13.10.2005, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich für meinen Teil werde jedenfalls auf gutem Niveau weiterspinnen und die Augen und Ohren offenhalten und dabei befinde ich mich in der Gesellschaft bester und begabtester Intellektueller
und Wissenschaftler , die haben sich hr denken nämlich nie kontrollieren oder beschneiden lassen, dafür ist unsere Welt auch viel zu verrückt. Smilie


"Spinnen" ist ja ansich auch nicht verkehrt ("Ohne Spekulation gibt es keine neue Beobachtung." (Charles Darwin)), nur sollte man dabei doch kritisch bleiben und nicht alles blind annehmen (weder die eigenen Spinnereien sofort als "Wahrheit" ansehen noch - und vor allem - die eines anderen). Es ist sicher vieles möglich, an was man noch nie gedacht hat, das heißt aber nicht, dass alles möglich ist bzw. stimmt, was sich irgendwer ausdenkt (auch wenn es sich vielleicht intelligent anhört und irgendwie logisch aussieht). Lieber etwas zu kritisch sein als zu leichtgläubig, würde ich sagen.


Ich denke da bin ich alt genug um das richtig einzuschätzen zwinkern
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