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Pros und Kontras der "freien Marktwirtschaft".
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#367857) Verfasst am: 04.11.2005, 17:01    Titel: Pros und Kontras der "freien Marktwirtschaft". Antworten mit Zitat

Ich sammel einfach mal und bin gespannt was herauskommt.


Was fällt euch denn so ein?
showtime
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#367865) Verfasst am: 04.11.2005, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

PRO: Ein extremes Maß an Individualisierung ist möglich, da ein überwältigendes Angebot an Waren besteht. Innerhalb jeder Warengruppe gibt es nochmals unüberschaubare Vielfalt an verschiedenen Artikeln mit geringsten bis großen Variationen des Ursprungsproduktes.

KONTRA: Niemand braucht 40-50 (unüberschaubar viele) Verschiedene Marken an Windeln, Milchsorten, Mobiltelefonen, Essgeschirr, Nussnougatcreme-Sorten, usw...
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#367907) Verfasst am: 04.11.2005, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Freie Marktwirtschaft wiederspricht der Natur des Menschen und muss daher Utopie bleiben. Damit ist freie Marktwirtschaft ein untauglicher Ansatz.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#367922) Verfasst am: 04.11.2005, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Freie Marktwirtschaft wiederspricht der Natur des Menschen.


Wie meinst du das?
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Lectum
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Anmeldungsdatum: 06.03.2005
Beiträge: 95
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#367945) Verfasst am: 04.11.2005, 19:29    Titel: Natur des Menschen und freie Marktwirtschaft Antworten mit Zitat

Salvete!

@ Thao
Weshalb sollte die freie Marktwirtschaft der Natur des Menschen widersprechen?

Könnten wir vielleicht mal die drei Threads zusammenlegen? Das ist ja hier ein fürchterliches Chaos.

_________________
Lectum
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#367947) Verfasst am: 04.11.2005, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kartelle, Korruption usw. Darauf hat freie Marktwirtschaft keine Antwort.

Der Mensch strebt immer nach seinem eigenen Wohl. Dadurch wird die freie Marktwirtschaft immer zu einer unfreien Marktwirtschaft werden, sobald sich bestimmte Kräfteverhältnisse eingependelt haben.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#367951) Verfasst am: 04.11.2005, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Freie Marktwirtschaft wiederspricht der Natur des Menschen.

Wie meinst du das?

Fressen und gefressen werden?
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enpassant
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Anmeldungsdatum: 20.07.2005
Beiträge: 522
Wohnort: leipzig

Beitrag(#368005) Verfasst am: 04.11.2005, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Freie Marktwirtschaft wiederspricht der Natur des Menschen


Da würde ich mir an deiner Stelle zunächst erst mal ein paar intensivere Gedanken über die Natur des Menschen machen.

Im übrigen bedeutet "frei", dass keine Beschränkungen existieren. Insofern gibt es de facto in der Realität eine "freie Marktwirtschaft" überhaupt nicht, weswegen gegen dieses Phantom zu wettern ziemlich unsinnig ist. Die Frage, die sich stellt, ist doch eigentlich, wieviel und welche Beschränkungen die Gesellschaft der Marktwirtschaft im Interesse des sozialen Ausgleiches auferlegen soll und kann, ohne sie ab zu würgen.
_________________
Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#368008) Verfasst am: 04.11.2005, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Freie Marktwirtschaft wiederspricht der Natur des Menschen


Da würde ich mir an deiner Stelle zunächst erst mal ein paar intensivere Gedanken über die Natur des Menschen machen.

Im übrigen bedeutet "frei", dass keine Beschränkungen existieren. Insofern gibt es de facto in der Realität eine "freie Marktwirtschaft" überhaupt nicht, weswegen gegen dieses Phantom zu wettern ziemlich unsinnig ist.


Ich wettere doch gar nicht. Freie Marktwirtschaft gibt es nicht, schreibst du ja selbst. Eine Utopie, wir sind uns doch einig!
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#369588) Verfasst am: 07.11.2005, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Kontra: Güter und Rohstoffe werden vorsätzlich vernichtet um die Preise zu stabilisieren, oder hoch zu halten.

Kontra: Innovationen werden erst auf den Markt gebracht, wenn die Vorläufer sich nicht mehr verkaufen lassen und keine Profite mehr abwerfen. Solange werden die Cash-Cows "gemolken"

Kontra: Innovationen finden nur statt (werden entwickelt), wenn sie Provite versprechen.

Kontra: Sie führt zu Kartellbildung, Oligopolisierung und Monopolisierung.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#370346) Verfasst am: 09.11.2005, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Der Mensch strebt immer nach seinem eigenen Wohl. Dadurch wird die freie Marktwirtschaft immer zu einer unfreien Marktwirtschaft werden, sobald sich bestimmte Kräfteverhältnisse eingependelt haben.

Deswegen ist es ja gerade gut, den einzelnen seiner Natur gemäß handeln zu lassen und einen gesellschaftlichen Rahmen zu setzen, durch den die Allgemeinheit daran Anteil haben kann.

venicius hat folgendes geschrieben:
Kontra: Güter und Rohstoffe werden vorsätzlich vernichtet um die Preise zu stabilisieren, oder hoch zu halten.

Genau sowas tritt ja dann auf, wenn bestimmte Gruppen beispielsweise durch Subventionen vor den Marktmechanismen geschützt werden sollen. Das ist also das Gegenteil von Marktwirtschaft.

venicius hat folgendes geschrieben:
Kontra: Sie führt zu Kartellbildung, Oligopolisierung und Monopolisierung.

Genau durch solche Entwicklungen wird sie aber auch bedroht und deswegen gibt es auch entsprechende Regulierungsbehörden.

venicius hat folgendes geschrieben:
Kontra: Innovationen werden erst auf den Markt gebracht, wenn die Vorläufer sich nicht mehr verkaufen lassen und keine Profite mehr abwerfen. Solange werden die Cash-Cows "gemolken"

Und Wesen einer Marktwirtschaft ist Wettbewerb. Dank der Wettbewerber lässt sich eine "Cash-Cow" wohl ungleich kürzer Melken, als die in anderen Wirtschaftsformen der Fall wäre.

venicius hat folgendes geschrieben:
Kontra: Innovationen finden nur statt (werden entwickelt), wenn sie Provite versprechen.

Eben weil durch Innovationen Profite gemacht werden können, und die politischen Verhältnisse Eigentum schützen, werden Innovationen überhaupt erst im heutigen Maß entwickelt.
Das ist eine der zentralen Voraussetzungen überhaupt dafür, dass sich der heute bekannte Wohlstand entwickeln konnte.

venicius hat folgendes geschrieben:
KONTRA: Niemand braucht 40-50 (unüberschaubar viele) Verschiedene Marken an Windeln, Milchsorten, Mobiltelefonen, Essgeschirr, Nussnougatcreme-Sorten, usw...

Weil aber nicht jeder dieselben zwei Marken braucht, entsteht überhaupt die Vielfalt.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#370350) Verfasst am: 09.11.2005, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Der Mensch strebt immer nach seinem eigenen Wohl. Dadurch wird die freie Marktwirtschaft immer zu einer unfreien Marktwirtschaft werden, sobald sich bestimmte Kräfteverhältnisse eingependelt haben.

Deswegen ist es ja gerade gut, den einzelnen seiner Natur gemäß handeln zu lassen und einen gesellschaftlichen Rahmen zu setzen, durch den die Allgemeinheit daran Anteil haben kann.


Dann ist die Marktwirtschaft aber nicht mehr frei.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#370371) Verfasst am: 09.11.2005, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Dann ist die Marktwirtschaft aber nicht mehr frei.

Wenn man es im wortwörtlich buchstäblichen Sinn sieht, hast du sicher Recht.

Die vorgebrachten Argumente passen aber auch ganz gut auf "unsere" Marktwirtschaft.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#370377) Verfasst am: 09.11.2005, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Unsere Marktwirtschaft ist die soziale Marktwirtschaft, aber nach der war hier doch nicht gefragt.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#370446) Verfasst am: 09.11.2005, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Kontra: Sie führt zu Kartellbildung, Oligopolisierung und Monopolisierung.

Genau durch solche Entwicklungen wird sie aber auch bedroht und deswegen gibt es auch entsprechende Regulierungsbehörden.

Nein, wird sie nicht. Diese Entwicklungen machen den "idealen Markt" unmöglich, sind aber Resultat einer "freien Marktwirtschaft".
Wo sollte diese Entwicklung denn die "freie Marktwirtschaft" gefährden. Sie führt doch zu Gewinnmaximierung. Sobald es Regulierungsbehörden gibt, ist die Marktwirtschaft nicht mehr "frei".

Latenight hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Kontra: Innovationen werden erst auf den Markt gebracht, wenn die Vorläufer sich nicht mehr verkaufen lassen und keine Profite mehr abwerfen. Solange werden die Cash-Cows "gemolken"

Und Wesen einer Marktwirtschaft ist Wettbewerb. Dank der Wettbewerber lässt sich eine "Cash-Cow" wohl ungleich kürzer Melken, als die in anderen Wirtschaftsformen der Fall wäre.

Wesen einer freien Marktwirtschaft ist es, den Wettbewerb auszuschalten.

Latenight hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Kontra: Innovationen finden nur statt (werden entwickelt), wenn sie Provite versprechen.

Eben weil durch Innovationen Profite gemacht werden können, und die politischen Verhältnisse Eigentum schützen, werden Innovationen überhaupt erst im heutigen Maß entwickelt.
Das ist eine der zentralen Voraussetzungen überhaupt dafür, dass sich der heute bekannte Wohlstand entwickeln konnte.

Medikamente zB werde nur entwickelt, wenn sie profit versprechen. Sollten Medikamente für Krankheiten entwickelt werde, an denen nur wenige leiden, wären sie ohne Subventionen unbezahlbar. Niemand könnte sie kaufen und daher würde man sie auch nicht entwickeln.
Im Grunde könnte man für Medikamente, die Leben retten jeden Preis verlangen.

Latenight hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
KONTRA: Niemand braucht 40-50 (unüberschaubar viele) Verschiedene Marken an Windeln, Milchsorten, Mobiltelefonen, Essgeschirr, Nussnougatcreme-Sorten, usw...

Weil aber nicht jeder dieselben zwei Marken braucht, entsteht überhaupt die Vielfalt.

In vielen Fällen würde 1 Marke ausreichen.
Übersichtlichkeit über Preis und Leistung ist eine zentrale Eigenschaft des "idealen Marktes". Gerade deshalb werden in der freien Marktwirtschaft (und in unserer) derartig viele verschiedene Variationen einer Ware produziert: Um die Übersichtlichkeit zu verhindern.

Oder wie leicht fällt es DIR ?
1. den maximalen Nutzen für einen bestimmten Preis zu finden (Maximalprinzip), oder
2. den geringsten Preis für für einen bestimmten Nutzen zu finden (Minimalprinzip)
Bei der derzeitigen Unüberschaubarkeit des (globalen) Marktes halte ich das für absolut unmöglich.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#370508) Verfasst am: 09.11.2005, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Unsere Marktwirtschaft ist die soziale Marktwirtschaft, aber nach der war hier doch nicht gefragt.


Noch (?), an der gegenwärtigen Entwicklung kann man aber sehr schön den Unterschied erkennen.
Die Wirtschaft wird immer liberaler, freier - das Soziale tritt immer mehr in den Hintergrund. Man erkennt das der freie Markt eher mit zügellosem Kapitalismus zu vergleichen ist.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#370512) Verfasst am: 09.11.2005, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Gerade deshalb werden in der freien Marktwirtschaft (und in unserer) derartig viele verschiedene Variationen einer Ware produziert: Um die Übersichtlichkeit zu verhindern.

Das kann man wohl über die Tariftabellen von den Handyanbietern sagen Böse
Ansonsten ist die Markenvielfalt Ergebnis der Wettbewerber, die sich ihre Nische im Markt suchen.
Anders als in anderen Wirtschaftsmodellen gibt es den großen Masterplan nicht.

venicius hat folgendes geschrieben:
Oder wie leicht fällt es DIR ?
1. den maximalen Nutzen für einen bestimmten Preis zu finden (Maximalprinzip), oder
2. den geringsten Preis für für einen bestimmten Nutzen zu finden (Minimalprinzip)
Bei der derzeitigen Unüberschaubarkeit des (globalen) Marktes halte ich das für absolut unmöglich.

Meine subjektive Ordnung muss nicht für andere gelten.
Wie man in der Entscheidungstheorie so schön sagt, gibt es in diesem Fall höchstens sog. partielle Ordnungen.

thao hat folgendes geschrieben:
Unsere Marktwirtschaft ist die soziale Marktwirtschaft, aber nach der war hier doch nicht gefragt.

Vielleicht war danach nicht gefragt, gemeint war sie aber wohl schon.

Abgesehen davon ist "soziale" Marktwirtschaft ja auch nur ein Begriff, der wohl politischen Durchsetzbarkeitsüberlegungen entsprungen ist.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#370523) Verfasst am: 09.11.2005, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ein bißchen Nachhilfe für die Definitionen der verschiedenen Wirtschaftssysteme:

Christdemokratisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie behalten eine und schenken ihrem armen Nachbarn die andere. Danach bereuen Sie es.

Sozialistisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Regierung nimmt Ihnen eine ab und gibt diese Ihrem Nachbarn. Sie werden gezwungen, eine Genossenschaft zu gründen, um Ihrem Nachbarn bei der Tierhaltung zu helfen.

Sozialdemokratisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie fühlen sich schuldig, weil Sie erfolgreich arbeiten. Sie wählen Leute in die Regierung, die Ihre Kühe besteuern. Das zwingt Sie, eine Kuh zu verkaufen, um die Steuern bezahlen zu können. Die Leute, die Sie gewählt haben, nehmen dieses Geld, kaufen eine Kuh und geben diese Ihrem Nachbarn. Sie fühlen sich rechtschaffen. Udo Lindenberg singt für Sie.

Freidemokratisch/Neoliberal:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Na und?

Kommunistisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Regierung beschlagnahmt beide Kühe und verkauft Ihnen die Milch. Sie stehen stundenlang für die Milch an. Sie ist sauer.

Kapitalistisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und kaufen einen Bullen, um eine Herde zu züchten. Das Haus des Nachbarn (ohne Kühe) erwerben Sie billigst im Rahmen der Zwangsversteigerung, reißen es ab und bauen mit hohen Subventionen eine größeren Stall.

EU-Bürokratie:
Sie besitzen zwei Kühe. Die EU nimmt Ihnen beide ab, tötet eine, melkt die andere, bezahlt Ihnen eine Entschädigung aus dem Verkaufserlös der Milch und schüttet diese dann in die Nordsee.

Amerikanisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und leasen sie zurück. Sie gründen eine Aktiengesellschaft. Sie zwingen die beiden Kühe, das Vierfache an Milch zu geben. Sie wundern sich, als eine tot umfällt. Sie geben eine Presseerklärung heraus, in der Sie erklären, Sie hätten Ihre Kosten um 50% gesenkt. Ihre Aktien steigen.

Französisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie streiken, weil Sie drei Kühe haben wollen. Sie gehen Mittagessen. Das Leben ist schön.

Japanischer:
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik erreichen Sie, dass die Tiere auf ein Zehntel ihrer ursprünglichen Größe reduziert werden und das Zwanzigfache an Milch geben. Jetzt kreieren Sie einen cleveren Kuh-Cartoon, nennen ihn Kuhkimon und vermarkten ihn weltweit.

Deutsch:
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik werden die Tiere re-designed, so dass sie alle blond sind, eine Menge Bier saufen, Milch von höchster Qualität geben und 160 km/h laufen können. Leider fordern die Kühe 13 Wochen Urlaub im Jahr.

Britisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Beide sind wahnsinnig.

Italienisch:
Sie besitzen zwei Kühe, aber Sie wissen nicht, wo sie sind. Während Sie sie suchen, sehen Sie eine schöne Frau. Sie machen Mittagspause. Das Leben ist schön.

zwinkern
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#370535) Verfasst am: 09.11.2005, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Na, da kann ich jetzt schmunzelnd meinen Rechner runterfahren.
Dankeschön Sehr glücklich
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#370538) Verfasst am: 09.11.2005, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Französisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie streiken, weil Sie drei Kühe haben wollen. Sie gehen Mittagessen. Das Leben ist schön.


Suspekt

Sie besitzen zwei Kühe. Sie gehen zum Mittagessen. Ihrem schwarzen Mitbürger, der gegen ein Entgelt während dieser Zeit auf ihre beiden Kühe aufpassen will, zeigen Sie eine lange Nase, weil er schwarz ist. Sie streiken, weil Sie drei Kühe haben wollen. Während Sie streiken, zündet ihr schwarzer Mitbürger den Stall an. Kühe und Stall verbrennen. Das Leben ist ernüchternd.
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#370624) Verfasst am: 10.11.2005, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Ein bißchen Nachhilfe für die Definitionen der verschiedenen Wirtschaftssysteme:

Christdemokratisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie behalten eine und schenken ihrem armen Nachbarn die andere. Danach bereuen Sie es.
[...]


Dabei stellt sich für mich aber die Frage:
Warum habe ich 2 Kühe, mein Nachbar aber keine?
Wer hat mir die Kühe gegeben?

Oder anders gefragt:
Warum ist das Land (der Boden) so verteilt, wie er es ist?
Woraus entstehen Grundbesitz und Eigentum an Produktionsmitteln?
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#370626) Verfasst am: 10.11.2005, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Französisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie streiken, weil Sie drei Kühe haben wollen. Sie gehen Mittagessen. Das Leben ist schön.


Suspekt

Sie besitzen zwei Kühe. Sie gehen zum Mittagessen. Ihrem schwarzen Mitbürger, der gegen ein Entgelt während dieser Zeit auf ihre beiden Kühe aufpassen will, zeigen Sie eine lange Nase, weil er schwarz ist. Sie streiken, weil Sie drei Kühe haben wollen. Während Sie streiken, zündet ihr schwarzer Mitbürger den Stall an. Kühe und Stall verbrennen. Das Leben ist ernüchternd.


Erst wollte ich die nationalistischen Sachen ja auch weg lassen, das Ganze ist ja ohnehin geklaut. Zwei Sachen hatte ich ja schon gesnippt, zwecks Entschärfung und weil ich die nicht gut finde. Nur der Vollständigkeit halber:

Zitat:

Türkisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie verschleiern eine und geben diese als Ihre Frau aus.

Polnisch:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie gehören eigentlich jemand anderem. Das Leben ist schön.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#370630) Verfasst am: 10.11.2005, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
[...]

Oder anders gefragt:
Warum ist das Land (der Boden) so verteilt, wie er es ist?
Woraus entstehen Grundbesitz und Eigentum an Produktionsmitteln?


Ist ja das, was viele hier, ich ja auch, immer wieder hier kritisieren. Systemfehler halt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#370631) Verfasst am: 10.11.2005, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hannibals Athenismus:
Sie haben zwei Kühe namens Helmut und Wolfgang. Ihr Nachbar hat keine Kühe. Sie kaufen sein Haus. Er zieht in ein Heim für Obdachlose. Der Staat gibt Ihnen Geld für die erfolgreiche wirtschaftliche Transaktion. Von dem Geld kaufen Sie Ihrem Mann den Rock, den er immer schon wollte.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#370633) Verfasst am: 10.11.2005, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
thao hat folgendes geschrieben:
Unsere Marktwirtschaft ist die soziale Marktwirtschaft, aber nach der war hier doch nicht gefragt.

Vielleicht war danach nicht gefragt, gemeint war sie aber wohl schon.

Abgesehen davon ist "soziale" Marktwirtschaft ja auch nur ein Begriff, der wohl politischen Durchsetzbarkeitsüberlegungen entsprungen ist.


Nein, gemeint habe ich, was ich geschrieben habe:
freie Marktwirtschaft.
Das heißt eine Wirtschaft, die frei ist von jeglicher staatlicher Regulierung.

Ganz bewußt in Abgrenzung (als Gegensatz) zur Planwirtschaft/Zentralverwaltungswirtschaft, die eine vollkommene staatliche Kontrolle des Marktes bedeutet.

Die soziale Marktwirtschaft stellt eine Ausprägung (je nach Gesellschaft/Staat) auf dem Strahl zwischen diesen beiden utopischen Systemen dar, von denen es bisher keines real gegeben hat.


Übrigens ging schon der von den Liberalen so gepriesene und häufig zitierte Adam Smith ("Reichtum der Nationen") davon aus, dass jede Arbeit prinzipiell gleichwertig ist und daher auch gleich entlohnt werden müsse. Jede Arbeitsstunde, unabhängig von der Art der Arbeit, müsste gleich entlohnt werden. Leider verwarf er diese Überlegung angesichts der gegebenen Realität schnell wieder.

Dies blieb aber mW eine essentielle Forderung/Überzeugung der kommunistischen Bewegung bis heute.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#370634) Verfasst am: 10.11.2005, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Nein, gemeint habe ich, was ich geschrieben habe: freie Marktwirtschaft.
Das heißt eine Wirtschaft, die frei ist von jeglicher staatlicher Regulierung.


Gäb's da eigentlich ein Geldmonopol?
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#370639) Verfasst am: 10.11.2005, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
[...]

Oder anders gefragt:
Warum ist das Land (der Boden) so verteilt, wie er es ist?
Woraus entstehen Grundbesitz und Eigentum an Produktionsmitteln?


Ist ja das, was viele hier, ich ja auch, immer wieder hier kritisieren. Systemfehler halt.


Ist halt historisch so erwachsen.


1789 hat sich die Menschheit ja die ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit") Gleichheit an Rechten und Pflichten erkämpft. Angeblich sei nun "jeder Mensch von Geburt an gleich".
Nur die Chancengleichheit von Geburt an, durch gleichheit an Kapital fehlt immernoch (DAS ist der Systemfehler) die muss die Menschheit sich noch erkämpfen: 100% Erbschaftssteuer.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#370641) Verfasst am: 10.11.2005, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Nein, gemeint habe ich, was ich geschrieben habe: freie Marktwirtschaft.
Das heißt eine Wirtschaft, die frei ist von jeglicher staatlicher Regulierung.


Gäb's da eigentlich ein Geldmonopol?


Man könnte ja den Golddukaten wieder zur Weltwährung machen. Ansonsten: Die Weltzentralbank (WZB)?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#370643) Verfasst am: 10.11.2005, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
100% Erbschaftssteuer.


Wie wäre es denn mit einer Erbschaftssteuer gestaffelt je nach Höhe der Erbschaft? Wobei Grundbesitz und Produktionsmittel höher angerechnet werden als Anderes...

venicius hat folgendes geschrieben:
Die Weltzentralbank (WZB)?


Wer schützt denn deren Anspruch? noc
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#370653) Verfasst am: 10.11.2005, 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Nein, gemeint habe ich, was ich geschrieben habe: freie Marktwirtschaft.
Das heißt eine Wirtschaft, die frei ist von jeglicher staatlicher Regulierung.


Gäb's da eigentlich ein Geldmonopol?


Was meinst du mit Geldmonopol? Das Alleinrecht der Wirtschaft mit Geld zu handeln?
...auweia, sehr gute Frage, Tarvoc.
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