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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#377834) Verfasst am: 24.11.2005, 13:03 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich würde schon sagen, dass Buddhismus eine Religion ist,
zumindest möchten die Anhänger dieser "Religion" auch als Buddhisten anerkannt sein. | Wie soll derjenige der aus der Buddhalehre eine Religion macht, sich je befreien?
Buddha war kein Buddhist. |
- Buddha ist nicht nur der Name für den historischen Siddharta Gautama Buddha,
sondern auch ein Ehrentitel für einen Erwachten Menschen(der Erwachte).
Der historische Buddha war kein Buddhist, insofern die verschiedenen Schulen alle
erst später entstanden sind. Allerdings war Buddha ein "Religionsstifter".
Schließlich hat er einen "Mönchsorden/Nonnenorden" für Männer und Frauen begründet.
Zitat: | Leider gibt es sehr viele die aus der Buddhalehre eine Religion gemacht haben. |
- Es ist wohl eher so, dass es viele gibt, die aus einer Religion eine "Institution" gemacht haben.
Das sind die feinen aber kleinen Unterschiede, die man machen kann. Leider gibt
es eine ganze Menge Leute die auf das Wort "Religion" bereits allergisch reagieren.
Sei es aus persönlicher Erfahrung, usw. - Daran würde ich mich nicht festbeissen.
Die buddhistischen Schulen, Richtungen, etc. werden ja nicht umsonst
"Fahrzeuge" genannt. (Vergleiche auch das Gleichnis vom Floß -
das rettende Ufer gilt es da zu erreichen.)
Es ist eben keine Zielsetzung Buddhist zu werden, bzw. eben
das alleine ist noch kein Garantieschein, dass man sich
angemessen - richtig verhält.
Zitat: | Religion hat mit „glauben“ zu tun, die Lehre des Buddhas nicht. |
- Bei Buddha geht es nicht einfach um blinden Glauben,
sondern um "erkennen". Eine Grundvoraussetzung ist
allerdings ein Vertrauen(glauben).
Zitat: | Die Selbsterfahrung ist das wichtigste dabei. |
- Naja, dass Wort "Selbst" würde ich lieber noch mal kritisch beleuchten
aber ich würde auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
Wer selber scheinen will, wird nicht erleuchtet.
Laotse (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.)
Zitat: | Gerade du Schmerzlos, der die Vorträge des Buddhas so gut kennt, nennst Buddhismus eine Religion? – das glaube ich nicht. |
- Viele Christen glauben das auch nicht. Sie irren sich trotzdem.
Ob man es nun als Religion oder Philosophie betrachtet,
halte ich aber nicht für entscheidend.
"..."
"Der ich also rede, also lehre, ihr Mönche, mich bezichtigen einige Asketen und Brahmanen, grundloser, nichtiger Weise, fälschlich, mit Unrecht: 'Ein Verneiner ist der Asket Gotamo, des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung verkündigt er.' Was ich nicht bin, ihr Mönche, nicht rede, dessen bezichtigen mich jene lieben Asketen und Brahmanen, grundloser; nichtiger Weise, fälschlich, mit Unrecht: 'Ein Verneiner ist der Asket Gotamo, des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung verkündigt er.' Nur eines, ihr Mönche, verkündige ich, heute wie früher: das Leiden und des Leidens Ausrodung.
"..."
M 22
Von einem Meisterschüler sagt Buddha:
856
Abhängigkeiten gibt es nicht für ihn: die Lehre kennend ist er unabhängig.
Nicht findet sich in ihm Begehren,
zum Dasein nicht und auch nicht zur Vernichtung.
Sutta Nipata
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#377842) Verfasst am: 24.11.2005, 13:22 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Wo ist da Religion? Wo ist da Philosophie? |
Ich würde sagen, dass du innerhalb der Lehre nicht irgendwo Religion oder Philosophie findest, sondern dass sie ansich religiös und philosophisch ist. Die Welt wird auf eine bestimmte Art und Weise beschrieben, der Mensch mit seinen Problemen wird auf eine bestimmte Art und Weise beschrieben und ein Weg inkl. bestimmter Praktiken, wie er seine Probleme lösen kann, wird aufgezeigt. Das ist für meine Begriffe Religion.
Zuletzt bearbeitet von Tegularius am 24.11.2005, 13:23, insgesamt einmal bearbeitet |
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377843) Verfasst am: 24.11.2005, 13:22 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Bei Buddha geht es nicht einfach um blinden Glauben,
sondern um "erkennen". Eine Grundvoraussetzung ist
allerdings ein Vertrauen(glauben). | Vertrauen woher? Vertrauen was durch die eigene Erfahrung wächst. Vertrauen ist aber noch lange keine Religion. Ich vertraue den Grundsätzen des Buddhismus weil ich es selber erlebt habe, und selber sehe, tagtäglich dass es so ist.
Ich glaube dass wir uns ziemlich gut verstehen, mit dem Wort „Religion“ wäre ich aber höchst vorsichtig…
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | 856
Abhängigkeiten gibt es nicht für ihn: die Lehre kennend ist er unabhängig.
Nicht findet sich in ihm Begehren,
zum Dasein nicht und auch nicht zur Vernichtung.
Sutta Nipata | Einfach herrlich.
Leider begreifen es nicht viele.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#377844) Verfasst am: 24.11.2005, 13:24 Titel: |
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viator hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Gerade du Schmerzlos, der die Vorträge des Buddhas so gut kennt, nennst Buddhismus eine Religion? – das glaube ich nicht. |
Gerade weil Schmerzlos den Buddhismus so gut kennt, nennt er den Buddhismus sine Religion. |
- Dem würde ich zustimmen.
Zitat: | Was soll er denn sonst sein? Freilich hat er auch einen philosophischen Gehalt, aber darauf kommt es nicht beim Buddhismus an. |
- Da wäre ich mir nicht so sicher.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377846) Verfasst am: 24.11.2005, 13:25 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Wo ist da Religion? Wo ist da Philosophie? |
Ich würde sagen, dass du innerhalb der Lehre nicht irgendwo Religion oder Philosophie findest, sondern dass sie an sich religiös und philosophisch ist. Die Welt wird auf eine bestimmte Art und Weise beschrieben, der Mensch mit seinen Problemen wird auf eine bestimmte Art und Weise beschrieben und ein Weg inkl. bestimmter Praktiken, wie er seine Probleme lösen kann, wird aufgezeigt. | “an sich religiös und philosophisch ist“?
Wo ist so was in meinem Beispiel zu finden?
Hier wieder:
die „drei Daseinsmerkmale“:
1) Alle Phänomene sind vergänglich
2) Alle Phänomene sind letztlich unzufrieden stellend, leidhaft, führen nicht zum Glück. D. h. dass es nichts gibt was dich durch sein Besitz auf Dauer glücklich machen wird.
3) Alle Phänomene sind ohne Selbst (ohne bleibenden Kern)
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#377850) Verfasst am: 24.11.2005, 13:28 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | “an sich religiös und philosophisch ist“?
Wo ist so was in meinem Beispiel zu finden?
Hier wieder:
die „drei Daseinsmerkmale“:
1) Alle Phänomene sind vergänglich
2) Alle Phänomene sind letztlich unzufrieden stellend, leidhaft, führen nicht zum Glück. D. h. dass es nichts gibt was dich durch sein Besitz auf Dauer glücklich machen wird.
3) Alle Phänomene sind ohne Selbst (ohne bleibenden Kern) |
Ja, das ist ein Aspekt der Lehre: eine philosophische Deutung "der Welt". Im Gesamtkonzept betrachtet - also innerhalb des Heilsweges - der Teil einer Religion.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377851) Verfasst am: 24.11.2005, 13:33 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | “an sich religiös und philosophisch ist“?
Wo ist so was in meinem Beispiel zu finden?
Hier wieder:
die „drei Daseinsmerkmale“:
1) Alle Phänomene sind vergänglich
2) Alle Phänomene sind letztlich unzufrieden stellend, leidhaft, führen nicht zum Glück. D. h. dass es nichts gibt was dich durch sein Besitz auf Dauer glücklich machen wird.
3) Alle Phänomene sind ohne Selbst (ohne bleibenden Kern) |
Ja, das ist ein Aspekt der Lehre: eine philosophische Deutung "der Welt". Im Gesamtkonzept betrachtet - also innerhalb des Heilsweges - der Teil einer Religion. |
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#377853) Verfasst am: 24.11.2005, 13:35 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: |  |
Was willst du damit ausdrücken?
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377858) Verfasst am: 24.11.2005, 13:44 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: |  |
Was willst du damit ausdrücken? | ich gebe die Diskussion auf.
Kann da keinen Sinn mehr erkennen.
Für dich ist es eine Philosophie, für mich ein Erleben. Ist okay.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#377864) Verfasst am: 24.11.2005, 13:58 Titel: |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Kohlhammer: 'Störig - Kleine Weltgeschichte der Philosophie' hat folgendes geschrieben: | ...eine Logik der Verneinung entwickelt. Es war vor allem der aus Südindien stammende und um das Jahr 125 n. Chr. wirkende Nagarjuna - von vielen als der größte Denker der buddhistischen Philosophie angesehen - , der diese Methode zur Vollkommenheit gebracht hat. Seine logischen Erörterungen sind in vier Theorien niedergelegt, in denen allen die Verneinung (Negation) die zentrale Stelle einnimmt.
1. Von Nagarjuna stammt die im ganzen späteren Buddhismus hochbedeutende Lehre von den zwei Wahrheiten |
- Naja, dass betrachte ich jetzt mal als eine Halbwahrheit.
Die Bedingte Entstehung und die Anatta-Lehre ist ja allgemeinhin
bekannt. Ist ja nicht so, dass Nagarjuna sich nicht mit den Kernlehren
des Buddhismus auseinandergesetzt hätte. Er hat es dann nur entsprechend
in "seine" Form gebracht, für sich weiter entwickelt. Insbesondere die Dialektik
dürfte zu dem Zeitpunkt auch bereits bekannt gewesen sein, nur das Nagarjuna
in dieser Hinsicht ziemlich hohes Niveau gezeigt hat.
Schlag mal im Wörterbuch des Palikanon unter
"paticcasamuppáda" nach. Zugegeben nicht
ganz leicht zu lesen, auch wenn es sehr
sachlich gehalten ist.
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1.
2.
3.
4.
---
u.a. zu 'paticcasamuppada': Schön, daß Du meine Postings nicht liest.
() |
- Wie ich schon sagte, ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Also versuche ich es noch mal in Form zu bringen. Mal sehen,
ob sich das Knäul auflöst...
Du schriebst von einer niederen Wahrheit und einer höheren Wahrheit und
bezogst Dich dabei auf Nagarjuna. Ich bezog mich auf eine relative Wahrheit und
eine absolute Wahrheit. Dem Wort "absolute Wahrheit" konntest Du aus Deiner
Perspektive wohl nicht zustimmen, weil Du sie als dogmatisch oder etwas in
der Art eingeordnet hast.
Die "niedere Wahrheit und die höhere Wahrheit"(von der die Rede war)
ist entsprechend "Relative Wahrheit". (Bei Kant ist in dieser Hinsicht
z.B. von Erscheinungswelt die Rede). Das bezieht sich dann
auf die Erscheinungen der "phänomenalen" Welt.
Nagarjuna folgert, dass die Dinge der Erscheinungswelt, die ja dem
ständigen Werden und Vergehen unterliegen, kein eigenes Wesen besitzen können.
Also entsprechend wesenlos, bzw. unwirklich sind.
Nagarjuna:
"Nie werden Dinge gefunden, die durch sich selbst, durch ein anderes, durch beide oder ohne Ursache entstehen."
Es geht dabei also um die Lehre vom Abhängigen Entstehen ('paticcasamuppada').
Bei Nagarjuna gibt es aber auch keine sog. Wahrheit "hinter" den Erscheinungen,
bzw. ein sog. Ding an sich. Bei dem Absoluten handelt es sich bei ihm eher
um eine Frucht der Einsicht; Resultat. Es sind also nicht zwei entgegengesetzte
Welten gemeint. Wenn von "Leerheit" die Rede ist, dann ist eher damit
gemeint, dass nichts aus sich selbst heraus existieren kann, sondern
entsprechend in Abhängigkeit. Auf letztendlicher Ebene ist die Natur
der Erscheinungen leer.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#377869) Verfasst am: 24.11.2005, 14:10 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Bei Buddha geht es nicht einfach um blinden Glauben,
sondern um "erkennen". Eine Grundvoraussetzung ist
allerdings ein Vertrauen(glauben). | Vertrauen woher? |
- Betrug woher ?
Gute Frage...
Zitat: | Vertrauen was durch die eigene Erfahrung wächst. Vertrauen ist aber noch lange keine Religion. |
- Nein, dass alleine sicher nicht. Nichts desto trotz ist der Buddhismus eine Erlösungsreligion.
http://www.stud.uni-hannover.de/user/69332/texte/fernost2.html#t2
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#377876) Verfasst am: 24.11.2005, 14:29 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Du erinnerst mich an einem Kommunist den ich kenne. |
Du tust viator massivst Unrecht.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377877) Verfasst am: 24.11.2005, 14:30 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nichts desto trotz ist der Buddhismus eine Erlösungsreligion.
| Aus einer Quelle: >> In seinem Kern ist der Buddhismus eine Erlösungslehre<<
Aber wenn es dir lieber ist, nenne es Religion. Da bist du in einer gute Gesellschaft.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377879) Verfasst am: 24.11.2005, 14:33 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Du erinnerst mich an einem Kommunist den ich kenne. |
Du tust viator massivst Unrecht. | ich kenne ihm nicht, seine Argumentation ist aber so verschlossen dass eine Auseinandersetzung kein Sinn macht.
Das ist ein übliches Verhalten in Foren, und einer der Gründe warum ich nur noch selten schreibe. Die meisten wollen Recht haben, nicht weiter wachsen.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#377894) Verfasst am: 24.11.2005, 14:50 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Das ist ein übliches Verhalten in Foren, und einer der Gründe warum ich nur noch selten schreibe. Die meisten wollen Recht haben, nicht weiter wachsen. |
Und du willst mit deiner Aussage, der Buddhismus sei für dich keine Religion, nicht Recht haben?
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#377897) Verfasst am: 24.11.2005, 14:53 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Du erinnerst mich an einem Kommunist den ich kenne. |
Du tust viator massivst Unrecht. | ich kenne ihm nicht, seine Argumentation ist aber so verschlossen dass eine Auseinandersetzung kein Sinn macht.
Das ist ein übliches Verhalten in Foren, und einer der Gründe warum ich nur noch selten schreibe. Die meisten wollen Recht haben, nicht weiter wachsen. |
Aber deine Argumentation ist doch auch "verschlossen". Jedenfalls kann ich nicht erkennen, dass du Bereitschaft zeigst, den Standpunkt, dass die Buddhalehre eine religiöse ist, zu verstehen. Dass du bestimmte Erlebnisse hast/hattest, die sich mit der buddhistischen Lehre decken bzw. dass die buddhistische Lehre dir die Augen geöffnet hat für bestimmte Erlebnisinhalte, bezweifle ich doch gar nicht. Allerdings verstehe ich nicht, warum du dich so dagegen wehrst, dass man die Buddhalehre als Religion bezeichnen kann. Das wertet deine Erfahrungen doch nicht ab.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#377901) Verfasst am: 24.11.2005, 14:58 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Das ist ein übliches Verhalten in Foren, und einer der Gründe warum ich nur noch selten schreibe. Die meisten wollen Recht haben, nicht weiter wachsen. |
Und du willst mit deiner Aussage, der Buddhismus sei für dich keine Religion, nicht Recht haben? |
Ich finde diese Art von plakativer Zurschaustellung von Gleichmut und Toleranz, die eine sachliche Auseinandersetzung zügig zu beenden vermag, eher belustigend: Ahnt man doch, dass hier in Wirklichkeit Fäuste in den Taschen geballt werden. Rausholen darf man die ja nicht, weil das nicht mit der religiösen Ideologie konform ginge...
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377906) Verfasst am: 24.11.2005, 15:14 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Das ist ein übliches Verhalten in Foren, und einer der Gründe warum ich nur noch selten schreibe. Die meisten wollen Recht haben, nicht weiter wachsen. |
Und du willst mit deiner Aussage, der Buddhismus sei für dich keine Religion, nicht Recht haben? | nein. Wenn du mir zeigen wirst dass ich mich irre, dann werde ich es annehmen.
Habe kein Problem dazu zu lernen.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377910) Verfasst am: 24.11.2005, 15:25 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Jedenfalls kann ich nicht erkennen, dass du Bereitschaft zeigst, den Standpunkt, dass die Buddhalehre eine religiöse ist, zu verstehen. | Wir können es wieder aufrollen wenn du willst.
Dann fangen wir doch am Anfang an, und schauen wir und den Begriff „Religion“ mal an:
>> Als Religion wird oftmals ein in größeren Bevölkerungsgruppen verankertes System von Vorstellungen über die Existenz von Gegebenheiten jenseits des sinnlich Erfahrbaren, bezeichnet.<< aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Religion
-Ziemlich verschwommen.
Und weiter:
>> Allerdings erfasst dieser westliche Ansatz einer Definition mit Hilfe des Begriffs "Glauben" nicht alle Religionen, da dieser Terminus in einigen Religionen nicht oder kaum existiert und damit nicht das eigentliche Merkmal dieser Religion sein kann.<<
Genau so verschwommen.
Dann machen wir doch eine Einschränkung:
Eine Religion muss an einem Gott oder Götter glauben. (Lauscherische Definition )
– wenn das der Fall ist, so stimmt es für den „Buddhismus“ nicht, und noch weniger für die Texte von Buddha Shakyamuni. Wenn es nicht der Fall ist, dann definiere den Begriff „Religion“ so wie du es begreifst.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#377914) Verfasst am: 24.11.2005, 15:37 Titel: |
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Gerade die Notwendigkeit eines Gottesglaubens schränkt m.E. den Religionsbegriff zu sehr ein. Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass eine Religion ein umfassendes System zur Erklärung der Welt anbietet, welches letztlich die Sorgen und Nöte des Menschen deutet und einen Weg weist, wie diese beendet werden können. Dazu werden bestimmte Verhaltensregeln, Praktiken etc. beschrieben, an die man sich halten muss bzw. die man durchführen sollte, was neben dem eigentlichen Heilsweg auch konkret das menschliche Zusammenleben regelt.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377922) Verfasst am: 24.11.2005, 16:02 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | eine Religion ein umfassendes System zur Erklärung der Welt anbietet, welches letztlich die Sorgen und Nöte des Menschen deutet und einen Weg weist, wie diese beendet werden können. Dazu werden bestimmte Verhaltensregeln, Praktiken etc. beschrieben, an die man sich halten muss bzw. die man durchführen sollte, was neben dem eigentlichen Heilsweg auch konkret das menschliche Zusammenleben regelt. | Beispiele?
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#377930) Verfasst am: 24.11.2005, 16:20 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | eine Religion ein umfassendes System zur Erklärung der Welt anbietet, welches letztlich die Sorgen und Nöte des Menschen deutet und einen Weg weist, wie diese beendet werden können. Dazu werden bestimmte Verhaltensregeln, Praktiken etc. beschrieben, an die man sich halten muss bzw. die man durchführen sollte, was neben dem eigentlichen Heilsweg auch konkret das menschliche Zusammenleben regelt. | Beispiele? |
Zum Beispiel erklärt das Christentum die Welt als von einem Gott erschaffen, der teilweise aktiv in deren Entwicklung eingreift bzw. eingegriffen hat und das menschliche Geschick innerhalb dieser Schöpfung damit, dass der Mensch durch den "Sündenfall" von Gott, dem Schöpfer, getrennt wurde, worin das Leid besteht; er hat jedoch durch Hinwendung zum Gottessohn Jesus Christus, der für die Sünden der Menschen gestorben ist, die Möglichkeit, wieder mit Gott vereint zu werden, womit das Leiden beendet wird.
Ein anderes Beispiel ist der Buddhismus, in welchem die Welt erklärt wird als unaufhörliche Verkettung von Ursachen und Wirkungen, die kein Anfang und kein Ende hat. Der Mensch ist, wie alles andere, dem Wandel und Wechsel unterworfen, was ihm jedoch, da er der Illusion eines beständigen Ich unterliegt, Leid bereitet. Das Erkennen dieser Illusion bzw. die Abkehrt von der Ich-Vorstellung bewirkt das Ende des Leidens.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377960) Verfasst am: 24.11.2005, 17:16 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Zum Beispiel erklärt das Christentum die Welt als von einem Gott erschaffen, …
Ein anderes Beispiel ist der Buddhismus, in welchem die Welt erklärt wird als unaufhörliche Verkettung von Ursachen und Wirkungen… | Damit zeigst du doch dass Christentum eine Religion = Glauben ist, und Buddhismus eine Anregung gibt zu Überprüfung ob das Formulierte die Tatsachen entspricht, also mit Selbsterfahrung zu tun hat, und NICHT mit Glauben.
Wir können alle Systeme die mit Gott/Gottheiten zu tun haben als "Religionen" definieren, oder?
Was bleibt da übrig außer Buddhismus was du noch als Religion definieren würdest?
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#377967) Verfasst am: 24.11.2005, 17:31 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Zum Beispiel erklärt das Christentum die Welt als von einem Gott erschaffen, …
Ein anderes Beispiel ist der Buddhismus, in welchem die Welt erklärt wird als unaufhörliche Verkettung von Ursachen und Wirkungen… | Damit zeigst du doch dass Christentum eine Religion = Glauben ist, und Buddhismus eine Anregung gibt zu Überprüfung ob das Formulierte die Tatsachen entspricht, also mit Selbsterfahrung zu tun hat, und NICHT mit Glauben.
Wir können alle Systeme die mit Gott/Gottheiten zu tun haben als "Religionen" definieren, oder? |
Natürlich kannst du das als wesentliches Merkmal der Religionen annehmen, wenn du willst. Allerdings denke ich, dass das ein Fehler ist, wenn man objektiv herausarbeiten bzw. sich dem annähern will, was letztlich "die" Religion ausmacht bzw. was der "Kern" religiösen Denkens überhaupt ist. Für meine Begriffe ist eben der Glaube an einen bzw. mehrere Götter nicht das wesentliche.
Zitat: | Was bleibt da übrig außer Buddhismus was du noch als Religion definieren würdest? |
Der Daoismus weist, soweit ich weiß, ebenfalls die Merkmale einer Religion auf, die ich oben als wesentlich genannt habe, ohne dass ein Gottesglauben wesentlich wäre bzw. ohne dass die Vorstellung von einem Schöpfergott besteht. Aber auch z.B. Scientology.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377978) Verfasst am: 24.11.2005, 17:44 Titel: |
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>>Der Daoismus (chin. 道教 dàojiào = Lehre des Weges), auf Deutsch auch: Taoismus, ist eine chinesische Philosophie und Religion und wird als Chinas eigene und authentisch chinesische Religion angesehen. Seine historisch gesicherten Ursprünge liegen im 4. Jh. v. Chr., als das Daodejing (in älteren Umschriften: Tao te king, Tao te ching …) des Laozi (Laotse, Lao-tzu) entstand.
Neben Konfuzianismus und Buddhismus ist der Daoismus eine der „Drei Lehren“, die China maßgeblich prägten. Trotz zum Teil sehr unterschiedlicher Auffassungen konnten sie im chinesischen Geistesleben zu einer Tradition verschmelzen. Sie werden deshalb auch unter dem Begriff „Chinesischer Universismus“ zusammengefasst. Auch über China hinaus haben die „Drei Lehren“ wesentlichen Einfluss auf Religion und Geisteswelt der Menschen ausgeübt.
In China beeinflusste der Daoismus die Kultur in den Bereichen der Politik, Wirtschaft, Philosophie, Literatur, Kunst, Musik, Ernährungskunde, Medizin, Chemie, Kampfkunst und Geographie.<<
Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Taoismus
Wenn du Konfuzianismus, Buddhismus und Daoismus „Religion“ nennen willst, dann tue das. Das Problem ist das die Unterscheidung zwischen Glaube und Selbsterfahrung/Naturgesetzmäßigkeit völlig verloren geht.
Ich meine da große Unterschiede zu erkennen zwischen „Religionen“ die an einem „Gott“ glauben, und die die auf Beobachtung basieren. Es bleiben für mich "Lehren" und keine Religionen.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#377987) Verfasst am: 24.11.2005, 17:54 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Wenn du Konfuzianismus, Buddhismus und Daoismus „Religion“ nennen willst, dann tue das. Das Problem ist das die Unterscheidung zwischen Glaube und Selbsterfahrung/Naturgesetzmäßigkeit völlig verloren geht.
Ich meine da große Unterschiede zu erkennen zwischen „Religionen“ die an einem „Gott“ glauben, und die die auf Beobachtung basieren. Es bleiben für mich "Lehren" und keine Religionen. |
Unterschiede will ich ja auch überhaupt nicht unter den Teppich kehren. Und dass die Inhalte dieser Systeme zum Teil stark von einander abweichen, ist mir schon bewusst. Wichtig ist mir nur, eine Definition von "Religion" zu benutzen, welche eben die grundsätzlichen Gemeinsamkeiten, was die Funktionen von Religion als solcher betrifft, klarstellt. Über die Unterschiede innerhalb der Religionen kann man dann ja immer noch diskutieren, das ist ja gar nicht die Frage.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#377995) Verfasst am: 24.11.2005, 18:02 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Unterschiede will ich ja auch überhaupt nicht unter den Teppich kehren. Und dass die Inhalte dieser Systeme zum Teil stark von einander abweichen, ist mir schon bewusst. Wichtig ist mir nur, eine Definition von "Religion" zu benutzen, welche eben die grundsätzlichen Gemeinsamkeiten, was die Funktionen von Religion als solcher betrifft, klarstellt. Über die Unterschiede innerhalb der Religionen kann man dann ja immer noch diskutieren, das ist ja gar nicht die Frage. |
Ich kann mich nur noch wiederholen: Selbsterfahrung/Naturgesetzmäßigkeit die das Basis von Buddhismus sind, haben NICHTS mit dem Basis von „Gott-Religionen“ zu tun. Es sind zwei völlig verschiedene Ansätze.
Wenn man es nicht erkennt, wird das Ganze zu eine Suppe, und die Kommunikation wird gestört, da man von verschiedenen Sachen mit dem gleichen Begriff spricht. Die berühmte Äpfeln und Birnen…
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378023) Verfasst am: 24.11.2005, 19:15 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nichts desto trotz ist der Buddhismus eine Erlösungsreligion.
| Aus einer Quelle: >> In seinem Kern ist der Buddhismus eine Erlösungslehre<<
Aber wenn es dir lieber ist, nenne es Religion. Da bist du in einer gute Gesellschaft.  |
- Buddha wollte nicht angebetet werden.
Buddhismus ist insofern eine Erlösungslehre,
dass ein Weg zur Leidfreiheit aufgezeigt wird.
Gäbe es das Leiden nicht, gäbe es wohl
keine Religion.
Buddhisten bekennen sich nach Außen hin
mit der dreifachen Zufluchtsformel:
(ti-sarana)
Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha.
Ich nehme meine Zuflucht zum Dhamma.
Ich nehme meine Zuflucht zum Sangha.
- Der Sangha bezeichnet in der Regel die "Gemeinde".
Mag sein, dass für Dich der "Buddhismus" (nur) eine (Lebens-)Philosophie
darstellt. Ein anderer(z.B. Buddhist) könnte sich aber durchaus auf den Schlips getreten
fühlen, wenn Du ihm erklärst "Buddhismus sei ja gar keine Religion...".
Buddhisten wäre es übrigens sogar erlaubt, mehreren Religionen anzugehören.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378026) Verfasst am: 24.11.2005, 19:22 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Eine Religion muss an einem Gott oder Götter glauben. (Lauscherische Definition ) |
- So argumentieren auch viele Christen...
Zitat: | – wenn das der Fall ist, so stimmt es für den „Buddhismus“ nicht, und noch weniger für die Texte von Buddha Shakyamuni. |
Samyutta Nikaya
S.56.51. Die Nagelspitze
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