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Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"?
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Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#385129) Verfasst am: 12.12.2005, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, Willi,

Birnengeist hat folgendes geschrieben:
ich Menschen zum Nachdenken anregen möchte. Ich denke, dass ich auch ein zulässiges Motiv, wenn es nicht manipulativ genutzt wird ... dazu bestimmt an anderer Stelle mehr.


Ja. das ist kein gutes Motiv.. die Manipulation... kenne ich als Mutter halbwüchsiger Kinder sehr gut, und auch, dass die Art Fragen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Sehr glücklich

Birnengeist hat folgendes geschrieben:

Gedankenexperiment: wenn ich all mein Wissen über die Welt nur von einer Person und meinen eigenen Erfahrungen erhielte, wäre ich dann in der Lage, frei zu denken?


Vermutlich nicht... aber tut das irgendein Mensch?
Die Kinder fangen doch schon im zartesten Alter an, sich gegen die Gedanken und Ziele der Mutter zu wehren...
also zumindest kann auch Beeinflussung duch nur EINE Person nicht verhindern, dass ein Mensch noch selber denkt. Aber ich denke auch, dass es sich lohnt, möglichst viele "Denkweisen" kennenzulernen, viel zu lesen, zu diskutieren... wär ja langweilig anders. Deshalb bin ich hier.

Birnengeist hat folgendes geschrieben:

Können Stammtischhocker nicht selber denken? Ich glaube, dass jeder Mensch von sich behauptet, selbst zu denken.


Ja, schon.
Mit Stammtischhockern meine ich so dumme Menschen, die nur in der Gruppe stark sind, und alles mitplärren, was andere laut genug vorsagen. Denken könnten sie bestimmt, aber tun sie es auch? Oder allenfalls nur bis zur eigenen Nasenspitze?
Weisst Du.. da zweifle ich dann schon am "common sense", den Du erwähnt hast.
Du meinst, eigentlich könnte mir das egal sein? An sich schon, ja.. aber wenn dann solche Leute an der Urne mitbestimmen, ihre Meinung in anderer Weise öffentlich machen.. da graust es mich manchmal.

Birnengeist hat folgendes geschrieben:

Wer will ernsthaft Gedanken von Anderen beurteilen? Wo wäre das Limit für einen hinreichend "qualitativen" Gedanken? Und wären dann meine Gedanken aus Sicht eines Erleuchteten nicht vielleicht so profan, dass sie das Limit auch nicht erreichen würden? - Nicht auszudenken! Geschockt

Ja, ich weiss, .. was ich oben schrieb, mag auch überheblich klingen.
Wie gesagt, solange mit die Meinungen anderer nicht betreffen, dürfen sie meinetwegen glauben, was sie wollen.

Birnengeist hat folgendes geschrieben:

Zu einem Freigeist gehört für mich auch, dass er Anderen die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten einräumt,


Das ist sehr edel... und irgendwo auch christlich (jeder ist so wie er ist, von Gott geplant und genauso gewollt..).

Birnengeist hat folgendes geschrieben:

Frage Rosinen sind mit den Trauben verwandt und nicht mit den Birnen! Vielleicht habe ich deshalb Deine Anmerkung nicht verstanden. Bitte erkläre mir, was Du damit meinst!


Nun, Du lässt Christliches gelten, soweit es Dir in den Kram passt, oder Du daraus sogar Nutzen ziehst. Aber die Christen sollen Dich bitteschön nicht mit ihrem Glauben behelligen! So kam das bei mir an.

Grüsse
Ruach
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Rinderwahn
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#385151) Verfasst am: 12.12.2005, 16:02    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Echte vorbildliche Freidenker, so wie ich einer bin,


Sehr glücklich

schön... die haben dann auch das - leicht erzwungen wirkende - Blödeln nicht mehr nötig. ja?

Ja, es ist mir auch schon aufgefallen, dass es hier solche und solche gibt... wie überall.

LG
Ruach

Blödeln ist mE Voraussetzung und Folgerichtigkeit dafür, sich ständig frei zu denken.
Ein Mischmasch aus Selbstironie, Freidenken und Fremdironie - oft muss man sich selbst verarschen, um andere freundlich auf ihr "freies Gefängnis" hinzuweisen. Wenn Freidenkerei einer Schablone folgen könnte, wär's keine.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#385163) Verfasst am: 12.12.2005, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Definition von "Freidenker" möchte ich hinzufügen, dass Freidenker gerne über Dinge nachdenken, gerne diskutieren und auch kontroverse Diskussionen führen können, ohne persönlich beleidigt zu sein, oder sich angegriffen fühlen. (Und damit meine ich auch die Probleme des Alltags, nicht die tausendmal befahrenen Straßen der philosophischen und theologischen Fragestellungen.)

Viele Menschen sind nämlich verärgert, wenn man ihre Ansichten hinterfragt, oder Gegenargumente bringt. Und das trifft auch dann zu, wenn man selbst ohne Überheblichkeit, dem anderen zuhörend und seinen Argumenten gegenüber offen argumentiert.

Freidenker dürfen sich weiters auch nicht vor Tabuthemen, oder tabuisierten Argumentationen fürchten oder diese versuchen zu unterbinden und weiters für Gedanken- und Meinungsfreiheit stehen. Hier stört mich auch der Begriff "Stammtischhocker". Denn an einigen Stammtischen ist man da wesentlich offener als in so mancher intellektuellen Gruppierung.

Ruach hat folgendes geschrieben:
Sind Freigeister besser? Sollen "Noch-Nicht-Freigeister" bekehrt werden?

Der freidenkende Ansatz führt eher zum Ziel, Lösungen für diese komplexe Welt zu finden und sich einer veränderten Welt anzupassen. Jeder, der also Ziele hat, also 99% aller Menschen, hätten also einen Nutzen aus der Fähigkeit frei zu denken.
Da sich die Ziele aller Menschen in großen Bereichen überdecken (siehe z.B. die Bedürfnisse, die in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte niedergeschrieben sind), macht es Sinn Freidenkertum als Tugend für alle zu fördern.

Ein "Bekehren" kann es aber nicht geben, schließlich kann man auch niemanden zur Mathematik bekehren, oder zur Zielgenauigkeit. Frei zu denken ist eine Fähigkeit, die man trainieren kann. Es ist keine Ansammlung an Dogmen und Ritualen, die man zu akzeptieren und auszuführen hat.

Ruach hat folgendes geschrieben:

Birnengeist hat folgendes geschrieben:


Tönt gut...
... aber... auch als Freidenker übernimmst Du doch teilweise "schon Gedachtes".. Goethe und Nietzsche werden ja gern zitiert, beispielsweise. Könnte ich sagen, Du "prüfst alles - oder vieles - und behältst das Gute daraus?

Wieso aber? Anders kann die menschliche Zivilisation gar nicht funktionieren, als über die Weitergabe von Gedanken.

Goethe und Nietzsche werden gerne zitiert? Möchte wissen, wo du diesen Eindruck gewonnen hast. Meiner Meinung nach sind eher Christen, Muslime, Buddhisten usw. auf das Zitieren ganz versessen und versuchen dann auch "unsere Leute" zu zitieren, im Glauben uns damit überzeugen zu können.

Zitate statt eigene Argumente zu verwenden, ist in einer Diskussion zur Sache meiner Meinung nach reine Sophisterei. (nötig sind Zitate freilich für Faktenbehauptungen)

Ruach hat folgendes geschrieben:
Oder artet es dann aus in Egoismus und Schlimmeres?
Müssen Freidenker - als Politiker, Schriftsteller, Künstler, ... für die grosse Masse denken?

Ein dickes Nein auch beide Fragen.

Ruach hat folgendes geschrieben:
ist doch jeder frei zu glauben oder nicht?

Ja. Es ist auch jeder frei zu rauchen. Ich rate davon ab zu glauben.

Ruach hat folgendes geschrieben:
Toleranz, Selbstbestimmung, Eigenverantwortung sind durchaus religiöse/christliche Werte...

Du kannst gerne Behaupten, dass diese Werte Teile des Christentum oder mancher Religionen sind. Aber wenn du das so schreibst, dann vereinnahmst du diese Werte für das Christentum und das lehne ich ab, denn falls sie Teil des Christentums sind, dann hat es weder ein Monopol darauf gepachtet, noch wären sie von Christen erfunden worden.

Zudem gibt es nicht nur christliche Bewegungen und Christen, die von diesen Werten nichts halten, sondern auch viele Ströhmungen aus verschiedensten Richtungen, die dir in allen drei Beispielen ganz vehement widersprechen würden.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#385178) Verfasst am: 12.12.2005, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Um diesen schönen Dialog auch für Zeiten zu konservieren, in denen NOCQUAEs Signatur mal anders lauten könnte ... Cool

NOCQUAEs Signatur hat folgendes geschrieben:
Männern und Frauen mit katholischen Tendenzen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen.
Ruach hat folgendes geschrieben:
PS.... muss der Spruch in deiner Signatur sein?
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Wenn du mit der Frage, "Ob der sein müsse" meinst, ob ich ihn unbedingt in der Siantur haben möchte: dann ja.
Denn das ist das, was ein Katholik über Homosexuelle denken soll.
Wenn man den Spruch umformuliert, dann wirkt er befremdlich, gell ...?
Ruach hat folgendes geschrieben:
achso... ja, kam mir gleich so bekannt vor. Ich finde den Spruch auch im Original befremdlich....

_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.


Zuletzt bearbeitet von kolja am 13.12.2005, 00:53, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#385470) Verfasst am: 12.12.2005, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Um diesen schönen Dialog auch für Zeiten zu konservieren, in denen NOCQUAEs Signatur mal anders lauten könnte ... Cool

NOCQUAEs Signatur hat folgendes geschrieben:
Männern und Frauen mit katholischen Tendenzen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen.
Ruach hat folgendes geschrieben:
PS.... muss der Spruch in deiner Signatur sein?
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Wenn du mit der Frage, "Ob der sein müsse" meinst, ob ich ihn unbedingt in der Siantur haben möchte: dann ja.
Denn das ist das, was ein Katholik über Homosexuelle denken soll.
Wenn man den Spruch umformuliert, dann wirkt er befremdlich, gell ...?


Oh? wir gehen in die Annalen ein?

Dann nimm doch aber bitte meine Antwort an Nocquae noch dazu, ja?

Ruach
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Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#385474) Verfasst am: 12.12.2005, 23:52    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Ruach hat folgendes geschrieben:
Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Echte vorbildliche Freidenker, so wie ich einer bin,


Sehr glücklich

schön... die haben dann auch das - leicht erzwungen wirkende - Blödeln nicht mehr nötig. ja?

Ja, es ist mir auch schon aufgefallen, dass es hier solche und solche gibt... wie überall.

LG
Ruach

Blödeln ist mE Voraussetzung und Folgerichtigkeit dafür, sich ständig frei zu denken.
Ein Mischmasch aus Selbstironie, Freidenken und Fremdironie - oft muss man sich selbst verarschen, um andere freundlich auf ihr "freies Gefängnis" hinzuweisen. Wenn Freidenkerei einer Schablone folgen könnte, wär's keine.



Einverstanden.
Ich blödle übrigens sehr gerne... und irritiere auch oft andere mit meinen ironischen Statements. Mir kams stellenweise so vor, als ob NUR Sprüche geklopft würden.
Die Antworten in diesem Thema sind aber wohltuend anders.

Ruach
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#385490) Verfasst am: 13.12.2005, 00:05    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Du bist frei zu allem, woran du nicht durch Unfreiheit gehindert bist. Im Zweifel bist du frei zum Morden (Wenn du bereit bist, die Konsequenzen zu tragen)


Hi,

fairerweise müsstest Du vielleicht Dein Opfer vorgängig fragen, ob es gerade so frei ist, sterben zu wollen?


Wäre ich nicht frei, unfair zu sein?

Ruach hat folgendes geschrieben:
heisst: Für mich hört Freiheit da auf, wo sie andere an ihrer Freiheit hindert!


Inwiefern widerspricht das meinem Statement? Wenn du unfrei bist, andere zu behindern, dann bist du immer noch frei, das zu tun, woran dich diese (oder eine andere) Unfreiheit nicht hindert.

Ruach hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Die Frage nach der "Freiheit zu" ist in Wirkluichkeit eine verklausulierte Frage nach Bevormundung, denn wer fragt "Was soll ich mit meiner Freiheit anfangen" fordert ja gerade die Vorgabe eben jener Antwort ein, die selber zu wählen gerade das Wesen der Freiheit ist.


Nein, das sehe ich nicht so...
... Du kannst Dir ja Dein Ziel durchaus selbst setzen!


Wenn ich es selber seutze, heißt das doch, dass ich es auch anders setzen könnte, oder?

Ruach hat folgendes geschrieben:
Glück, Ungebundenheit, Beliebtheit, was auch immer.... oder auch... möglichst als Outsider dazustehen.


Und, was hat das jetzt mit "Freiheit" zu tun?

Ruach[/quote]
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#385494) Verfasst am: 13.12.2005, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

danke für Deine Definition.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Zur Definition von "Freidenker" möchte ich hinzufügen, dass Freidenker gerne über Dinge nachdenken, gerne diskutieren und auch kontroverse Diskussionen führen können, ohne persönlich beleidigt zu sein, oder sich angegriffen fühlen.

Viele Menschen sind nämlich verärgert, wenn man ihre Ansichten hinterfragt, oder Gegenargumente bringt. Und das trifft auch dann zu, wenn man selbst ohne Überheblichkeit, dem anderen zuhörend und seinen Argumenten gegenüber offen argumentiert.


Ein wichtiger Punkt. Beleidigtsein und Verärgerung sind wohl Zeichen von Unsicherheit.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Freidenker dürfen sich weiters auch nicht vor Tabuthemen, oder tabuisierten Argumentationen fürchten oder diese versuchen zu unterbinden und weiters für Gedanken- und Meinungsfreiheit stehen. Hier stört mich auch der Begriff "Stammtischhocker". Denn an einigen Stammtischen ist man da wesentlich offener als in so mancher intellektuellen Gruppierung.


Ja, Du hast recht. Ich habe das hab ich ja schon präzisiert, wen ich mit der Bezeichnung meinte.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wieso aber? Anders kann die menschliche Zivilisation gar nicht funktionieren, als über die Weitergabe von Gedanken.


aber... weil Birnengeist davor auf mich so wirkte, als würde er jeden Gedanken neu erfinden.
Natürlich können und dürfen wir schon Gedachtes übernehmen und weiterdenken. Auch in der Theologie, übrigens Smilie

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Goethe und Nietzsche werden gerne zitiert? Möchte wissen, wo du diesen Eindruck gewonnen hast. Meiner Meinung nach sind eher Christen, Muslime, Buddhisten usw. auf das Zitieren ganz versessen und versuchen dann auch "unsere Leute" zu zitieren, im Glauben uns damit überzeugen zu können.


war so mein Eindruck in "Weltanschauungen und Religionen"...
Was Du erwähnst, trifft auch zu, ja. Gegenseitig, denn da sind ja ganze threads voller schrecklicher Bibelstellen...
Aber hallo! Wie kommst Du denn darauf, Goethe "für euch" vereinnahmen zu wollen? zwinkern der gehört allen!

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Ruach hat folgendes geschrieben:
Toleranz, Selbstbestimmung, Eigenverantwortung sind durchaus religiöse/christliche Werte...

Du kannst gerne Behaupten, dass diese Werte Teile des Christentum oder mancher Religionen sind. Aber wenn du das so schreibst, dann vereinnahmst du diese Werte für das Christentum und das lehne ich ab, denn falls sie Teil des Christentums sind, dann hat es weder ein Monopol darauf gepachtet, noch wären sie von Christen erfunden worden.


D'accord... es war aber eine Replik darauf, dass eben diese Werte dem Christentum entgegenstünden.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Zudem gibt es nicht nur christliche Bewegungen und Christen, die von diesen Werten nichts halten, sondern auch viele Ströhmungen aus verschiedensten Richtungen, die dir in allen drei Beispielen ganz vehement widersprechen würden.


Ja, möglich. Dazu müssten wir wohl erst die Begriffe definieren. Toleranz kann auch als Indifferenz missverstanden werden. Selbstbestimmung als Egoismus.

LG
Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#385498) Verfasst am: 13.12.2005, 00:14    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:

Ruach hat folgendes geschrieben:
heisst: Für mich hört Freiheit da auf, wo sie andere an ihrer Freiheit hindert!


Inwiefern widerspricht das meinem Statement? Wenn du unfrei bist, andere zu behindern, dann bist du immer noch frei, das zu tun, woran dich diese (oder eine andere) Unfreiheit nicht hindert.


ähm... muss ich diesen Satz jetzt verstehen?

caballito hat folgendes geschrieben:


Wenn ich es selber seutze, heißt das doch, dass ich es auch anders setzen könnte, oder?


Jepp, eben. Wo ist denn da die Bevormundung?

caballito hat folgendes geschrieben:

Ruach hat folgendes geschrieben:
Glück, Ungebundenheit, Beliebtheit, was auch immer.... oder auch... möglichst als Outsider dazustehen.


Und, was hat das jetzt mit "Freiheit" zu tun?


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Ruach
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#385500) Verfasst am: 13.12.2005, 00:15    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:

caballito hat folgendes geschrieben:

Ruach hat folgendes geschrieben:
Glück, Ungebundenheit, Beliebtheit, was auch immer.... oder auch... möglichst als Outsider dazustehen.


Und, was hat das jetzt mit "Freiheit" zu tun?


Du bist frei, eines dieser Ziele zu wählen Smilie such Dir's aus

Ruach

Weswegen nur eines?
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Birnengeist
Wahrheitssucher



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 14

Beitrag(#385517) Verfasst am: 13.12.2005, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
Aber ich denke auch, dass es sich lohnt, möglichst viele "Denkweisen" kennenzulernen, viel zu lesen, zu diskutieren... wär ja langweilig anders. Deshalb bin ich hier.
Coole Sache, das... Da stimme ich zu.

Ruach hat folgendes geschrieben:
Du meinst, eigentlich könnte mir das egal sein? An sich schon, ja.. aber wenn dann solche Leute an der Urne mitbestimmen, ihre Meinung in anderer Weise öffentlich machen.. da graust es mich manchmal.

Heisst Dein "an sich schon", dass Du logisch betrachtet zu einem anderen Schluss kommst, als nach Deinem subjektiven Empfinden? Sicherlich gibt es viele scheinbar verquere Meinungen bzw. solche, die so gar nicht zu Deinen Erfahrungen und Ansichten passen. Das kann aber umgekehrt genauso sein. Dein Beispiel mit den Wahlen ist übrigens sehr gut. Wer will dann entscheiden, welche Ansicht die "wertvollere" ist, die geäussert werden darf? Wer will das Limit festlegen, ab dem gewählt werden darf? Geht es dabei nach IQ, EQ, Nasenfaktor, Gefälligkeiten oder was? Ich denke, dass sind keine guten Ansätze. Wer weiss, welche Errungenschaften (Erfindungen, Kunstwerke etc.) die Menschheit solchen Mitmenschen zu verdanken hat, die grundsätzlich anders denken als ich oder der Mainstream? Toleranz ist hier wohl das verbreitete Stichwort - oder "leben und leben lassen".
(Ja, auf einige "Ideen" paint hätten wir auch sicherlich gerne verzichten können! Und doch: sie haben uns insgesamt weiter gebracht.)

Ruach hat folgendes geschrieben:
Ja, ich weiss, .. was ich oben schrieb, mag auch überheblich klingen. Wie gesagt, solange mit die Meinungen anderer nicht betreffen, dürfen sie meinetwegen glauben, was sie wollen.

Überheblich, für wahr. Aber auf dem Wege der Selbsterkenntis. idee

Ruach hat folgendes geschrieben:
Das ist sehr edel... und irgendwo auch christlich (jeder ist so wie er ist, von Gott geplant und genauso gewollt..).

Solange Du schreibst "auch christlich" habe ich nichts dagegen. Die Begründung hat Sokrateer schon geliefert - das passt 100% zu meiner Einstellung. Prost

Hinzufügen möchte ich noch, dass mir egal ist, wer den Gedanken bereits gedacht hat. Ich bin nicht so vermessen, dass ich glaube, ich wäre der Erste, der einen bestimmten Gedanken denkt. Solange er für mich richtig erscheint, bleibt er richtig - unabhängig davon, wer ihn schon einmal gedacht hat (Du, Christen, Nazis, der Kaiser von China ...), was andere "davon halten" etc.

Ruach hat folgendes geschrieben:
Nun, Du lässt Christliches gelten, soweit es Dir in den Kram passt, oder Du daraus sogar Nutzen ziehst. Aber die Christen sollen Dich bitteschön nicht mit ihrem Glauben behelligen! So kam das bei mir an.

Ja, ich lasse Christliches gelten, wenn es für mich logisch ist - genauso wie Jüdisches, Heidnisches, Weibliches, Buddhistisches, Tierisches ...
Wo aber bitte habe ich gesagt, dass die Christen mich nicht mit ihrem Glauben behelligen sollen? Ich setze mich gerne mit Menschen auseinander, die eine Überzeugung vertreten - daran kann ich mich messen und lernen. Mehr Spass macht es allerdings, wenn ich erkenne, dass mein Gegenüber offen im Denken ist. Wenn also beide Seiten etwas lernen und nicht eine Seite versucht, die eigenen Ansichten als das allein Seligmachende zu verkaufen. (Irgendwie wäre ich ein schlechter Guru, oder?) freakteach

Schöne Grüsse,

Der Willi (ohne Christen-Birne)
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George
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#385527) Verfasst am: 13.12.2005, 01:05    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Ruach hat folgendes geschrieben:
Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Echte vorbildliche Freidenker, so wie ich einer bin,


Sehr glücklich

schön... die haben dann auch das - leicht erzwungen wirkende - Blödeln nicht mehr nötig. ja?

Ja, es ist mir auch schon aufgefallen, dass es hier solche und solche gibt... wie überall.

LG
Ruach

Blödeln ist mE Voraussetzung und Folgerichtigkeit dafür, sich ständig frei zu denken.
Ein Mischmasch aus Selbstironie, Freidenken und Fremdironie - oft muss man sich selbst verarschen, um andere freundlich auf ihr "freies Gefängnis" hinzuweisen. Wenn Freidenkerei einer Schablone folgen könnte, wär's keine.


Wenn das so ist gibt es hier recht wenige freigeister , wer meint das ihn bereits ein Atheismus zum Freigeist macht kommt ein paar hundert Jahre zu spät , das ist lächerlich.
Ich finde ein Freigeist ist in der Lage seinen Standpunkt und überhaupt alle Standpunkte soweit zu relativieren wie es geht ,um dann zuletzt den Standort zu relativieren von dem aus er relativiert , genau dann begreift er das wir die Welt mit unserem Verstand nicht begreifen können zwinkern
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#385533) Verfasst am: 13.12.2005, 01:15    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Ruach hat folgendes geschrieben:
heisst: Für mich hört Freiheit da auf, wo sie andere an ihrer Freiheit hindert!


Inwiefern widerspricht das meinem Statement? Wenn du unfrei bist, andere zu behindern, dann bist du immer noch frei, das zu tun, woran dich diese (oder eine andere) Unfreiheit nicht hindert.


ähm... muss ich diesen Satz jetzt verstehen?


Eigentlich schon.

Es gibt Freiheit. Und die hat Grenzen. Jenseits dieser Grenzen ist Unfreihiet. Und Innerhaöb dieser Grenzen gibt es keine weiteren Unterschiede, denn jede weitere Beschränkung wäre eine eben solche Grenze. Das Meinte ich. Die Forderung, Freiheuit dürfe nicht nur Freiheit von sein, sondern müsse eine Freiheit zu sein, versucht, eine Gremze innerhalb des Bereoiches "Freiheit" zu ziehen - genau das geht aber nicht. Es geibt nur frei (dürfen) oder unfrei (nicht dürfen), aber nicht ein bisschen frei.

Ruach hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:


Wenn ich es selber seutze, heißt das doch, dass ich es auch anders setzen könnte, oder?


Jepp, eben. Wo ist denn da die Bevormundung?


Wenn ich es selber setzue, bin ich frei auch zum Gegenteil. Die Frage nach der "Freiheit zu" fragt nach dem Zweck der Freiheit, oder nach dem richtigen Gebrauch. Damit unterscheidet sie einen richtigen und einen falschen Gebrauch, und du bist nur noch frei zum richtigen, nicht aber frei zum falschen. Damit aber wird eine Unfreiheit implementiert - und genau diese Unfreiheit wird durch den doppelten Freiheitsbegriff kaschiert: Aus einem "Du darfst nicht" macht man ein "Lass es".

Ruach hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Ruach hat folgendes geschrieben:
Glück, Ungebundenheit, Beliebtheit, was auch immer.... oder auch... möglichst als Outsider dazustehen.


Und, was hat das jetzt mit "Freiheit" zu tun?


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Ruach


Und? Ist das jetzt "Freiheit von" (wovon) oder "Freiheit zu"? Und wenne es "Freiheit zu" ist, zu was? Zu allem geht ja nicht ...
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#385616) Verfasst am: 13.12.2005, 11:40    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Ruach hat folgendes geschrieben:



Du bist frei, eines dieser Ziele zu wählen Smilie such Dir's aus

Ruach

Weswegen nur eines?


Du willst alles? Dann nimm Dir's.. Smilie

Ruach
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#385679) Verfasst am: 13.12.2005, 18:08    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
Einverstanden.
Ich blödle übrigens sehr gerne... und irritiere auch oft andere mit meinen ironischen Statements. Mir kams stellenweise so vor, als ob NUR Sprüche geklopft würden.
Die Antworten in diesem Thema sind aber wohltuend anders.

Ruach


Wenn sich wer mit einem Thema intensiv auseinandersetzt, so läuft er sicherlich Gefahr, als Sprücheklopfer zu gelten. Immerhin manifestiert sich ja die Argumentation schnell abrufbar im Hirn - was dann wie stereotypes Nachäffen von fremd Erdachten empfunden werden könnte. Dagegen ist man wehrlos, außer man stellt sich träger und schauspielert so wie die Kandidaten der Millionenshow, die so tun als ob sie nachdenken, aber die passende Antwort eh schon wissen.

George hat folgendes geschrieben:
Wenn das so ist gibt es hier recht wenige freigeister , wer meint das ihn bereits ein Atheismus zum Freigeist macht kommt ein paar hundert Jahre zu spät , das ist lächerlich.


Exakt - Atheismus alleine ist keine Freigeistigkeit, zumal ja fast alle Gläubigen den Fremdgottgläubigen atheistisch begegnen und die könnma mal beruhigt auschließen.

George hat folgendes geschrieben:
Ich finde ein Freigeist ist in der Lage seinen Standpunkt und überhaupt alle Standpunkte soweit zu relativieren wie es geht ,um dann zuletzt den Standort zu relativieren von dem aus er relativiert , genau dann begreift er das wir die Welt mit unserem Verstand nicht begreifen können zwinkern


So genau würde das gehen? Klingt als ob es doch ein Drehbuch der Freigeistigkeit gäbe skeptisch
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#385682) Verfasst am: 13.12.2005, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Freigeist:
Freigeist ist die vor allem im Deutschland des 18. Jahrhundert verbreitete und eher abwertende Bezeichnung für einen Menschen, der unabhängig von gesellschaftlich etablierter Religion denkt und handelt. Nicht identisch ist er mit dem Libertin, bei dem eher das sexuelle Moment und die Ausschweifung betont werden, nicht jedoch die unabhängige Intellektualität. Das wissenschaftlich-philosophische Pendant zu Freigeist ist Agnostiker.
Heute wird der Begriff Freigeist eher wertneutral gesehen und zuweilen auch (unrichtig) synonym zu Freidenker gebraucht. Die beiden Bezeichnungen sind dennoch deutlich voneinander abzugrenzen.

Freidenker:
Freidenker sind Menschen ohne religiöse Bindung, die sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren und sich zum Humanismus bekennen. Ein verwandter und älterer Begriff ist Freigeist, der jedoch zur Entstehungszeit des Begriffs Freidenker oft abwertend gebraucht wurde.
Freidenker bestehen zwar auf ihrer Unabhängigkeit von Glaubensregeln wie Tabus und Dogmen, beziehen sich aber ausdrücklich auf ethische Grundsätze von Freiheit, Gleichheit, Toleranz und Gewaltverzicht.

Agnostiker:
Der Agnostizismus (latinisierte Form des griechischen αγνωστικισμός, agnostikismós, von griechisch a-gnoein, nicht wissen; vergleiche Gnostizismus) bezeichnet die philosophische Ansicht, dass bestimmte Annahmen – insbesondere theologischer Art, welche die Existenz oder Nichtexistenz eines Höheren Wesens, z.B. eines Gottes betreffen – entweder unbekannt, grundsätzlich unerkennbar, oder für manche Agnostiker zusammenhanglos und damit für das Leben irrelevant sind.
Die Frage "Gibt es einen Gott?" wird vom Agnostizismus dementsprechend nicht mit "Ja" oder "Nein", sondern mit "Es ist nicht bekannt" oder mit "Es ist nicht beantwortbar" beantwortet. Er stellt eine Weltanschauung dar, die insbesondere die prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens betont. Angesichts der aus seiner Sicht unzureichenden Informationen lehnt es der Agnostizismus ab, einen Glauben an die Existenz oder Nichtexistenz von Göttern anzunehmen.
Im Unterschied zur starken Form des Atheismus schließt der Agnostizismus nicht grundsätzlich die Möglichkeit der Existenz transzendenter Wesen oder Prinzipien aus. Die Agnostik ist damit als dritte Anschauung zwischen Theismus und Atheismus positioniert. In diesem Sinne ist Agnostizismus aber auch mit dem Theismus vereinbar, da der Glaube an Gott möglich ist, selbst wenn man die Möglichkeit der rationalen Erkenntnis Gottes verneint.
Thomas Henry HuxleyDer Begriff des Agnostizismus wurde maßgeblich durch Thomas Henry Huxley (1869) geprägt. Obwohl es sich um eine noch junge Begriffsbildung handelt, ist die dahinter stehende Auffassung deutlich älter und findet sich u.a. bei Buddha, Laotse und den griechischen Sophisten.

QUELLE: Wikipedia

Soviel zu den "offiziellen Definitionen" - die haben mir hier nämlich noch gefehlt.
In diesem Sinne fällt es mir persönlich jedoch schwer mich zu definieren, da ich in allen 3 Begrifflichkeiten Teile meines Denken wiederfinde. Man könnte also sagen, ich sehe mich als: agnostisch-freigeistigen Freidenker freakteach
...und manchmal bin ich auch einfach nur ein Idiot mit Anspruch auf Subjektivität zwinkern
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Ruach
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Beitrag(#385848) Verfasst am: 14.12.2005, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:

Soviel zu den "offiziellen Definitionen" - die haben mir hier nämlich noch gefehlt.
In diesem Sinne fällt es mir persönlich jedoch schwer mich zu definieren, da ich in allen 3 Begrifflichkeiten Teile meines Denken wiederfinde. Man könnte also sagen, ich sehe mich als: agnostisch-freigeistigen Freidenker freakteach
...und manchmal bin ich auch einfach nur ein Idiot mit Anspruch auf Subjektivität zwinkern


Danke für die Definitionen! Hab wieder was gelernt Smilie

ich müsste mich dann wohl als agnostische Christin bekennen. Denn ich weiss, Gott ist nicht beweisbar. Nur glaubbar.

Ruach

edit schreibfehler
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
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Beitrag(#385853) Verfasst am: 14.12.2005, 01:30    Titel: Antworten mit Zitat

Birnengeist hat folgendes geschrieben:

Heisst Dein "an sich schon", dass Du logisch betrachtet zu einem anderen Schluss kommst, als nach Deinem subjektiven Empfinden?


Nun, es heisst, dass es wünschbar wäre... aber leider nicht der Realität entspricht.

Birnengeist hat folgendes geschrieben:

Sicherlich gibt es viele scheinbar verquere Meinungen bzw. solche, die so gar nicht zu Deinen Erfahrungen und Ansichten passen. Das kann aber umgekehrt genauso sein. Dein Beispiel mit den Wahlen ist übrigens sehr gut. Wer will dann entscheiden, welche Ansicht die "wertvollere" ist, die geäussert werden darf? Wer will das Limit festlegen, ab dem gewählt werden darf? Geht es dabei nach IQ, EQ, Nasenfaktor, Gefälligkeiten oder was? Ich denke, dass sind keine guten Ansätze. Wer weiss, welche Errungenschaften (Erfindungen, Kunstwerke etc.) die Menschheit solchen Mitmenschen zu verdanken hat, die grundsätzlich anders denken als ich oder der Mainstream?


Du, es ist ja noch viel schlimmer... nicht nur Wahlen... zu jeder Sachfrage müssen wir in der Schweiz ja an die Urne. Und da ist dann vielen das eigene Portemonnaie oder sonstwie der eigene Bauch näher als politische Vernunft.
Ich glaub, das Problem sind nicht die kreativen Andersdenker - zu denen ich mich natürlich auch zähle Auf den Arm nehmen. Das Problem sind die Mit-dem-Mainstreamdenker.

Birnengeist hat folgendes geschrieben:

Wo aber bitte habe ich gesagt, dass die Christen mich nicht mit ihrem Glauben behelligen sollen? Ich setze mich gerne mit Menschen auseinander, die eine Überzeugung vertreten - daran kann ich mich messen und lernen. Mehr Spass macht es allerdings, wenn ich erkenne, dass mein Gegenüber offen im Denken ist. Wenn also beide Seiten etwas lernen und nicht eine Seite versucht, die eigenen Ansichten als das allein Seligmachende zu verkaufen. (Irgendwie wäre ich ein schlechter Guru, oder?) freakteach


Oh, das habe ich wohl hineininterpretiert.

Hab das als typisch Freidenker vorausgesetzt. Schön, wenn es anders ist.
Ich verkaufe meinen Glauben nicht allein seligmachend.... bin aber doch überzeugt, dass es MEIN Weg ist, ... Bin ich nun ein besserer Guru?

fragt sich Ruach
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Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#385855) Verfasst am: 14.12.2005, 01:38    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:

Eigentlich schon.

Es gibt Freiheit. Und die hat Grenzen. Jenseits dieser Grenzen ist Unfreihiet. Und Innerhaöb dieser Grenzen gibt es keine weiteren Unterschiede, denn jede weitere Beschränkung wäre eine eben solche Grenze. Das Meinte ich. Die Forderung, Freiheuit dürfe nicht nur Freiheit von sein, sondern müsse eine Freiheit zu sein, versucht, eine Gremze innerhalb des Bereoiches "Freiheit" zu ziehen - genau das geht aber nicht. Es geibt nur frei (dürfen) oder unfrei (nicht dürfen), aber nicht ein bisschen frei.


ok... das kann ich verstehen Smilie

Welche Grenzen setzt denn Du Deiner Freiheit?

caballito hat folgendes geschrieben:

Wenn ich es selber setzue, bin ich frei auch zum Gegenteil. Die Frage nach der "Freiheit zu" fragt nach dem Zweck der Freiheit, oder nach dem richtigen Gebrauch. Damit unterscheidet sie einen richtigen und einen falschen Gebrauch, und du bist nur noch frei zum richtigen, nicht aber frei zum falschen. Damit aber wird eine Unfreiheit implementiert - und genau diese Unfreiheit wird durch den doppelten Freiheitsbegriff kaschiert: Aus einem "Du darfst nicht" macht man ein "Lass es".


Nein, das sehe ich nicht so.

Freiheit zu setzt nur den für Dich subjektiv richtigen Gebrauch voraus. Dein Ziel kann für andere subjektiv falsch sein. Es kann sogar - nach allgemeiner Ansicht - objektiv falsch sein. Dennoch kannst Du sagen: "Ich bin so frei zu......."

Ruach
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#385895) Verfasst am: 14.12.2005, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
Denn ich weiss, Gott ist nicht beweisbar. Nur glaubbar.


Das ist für mich eine interessante Aussage.

Wenn es Gott gibt, ist er auch irgendwann von irgendwem beweisbar, auf jeden Fall von Gott selbst. Glaub- und vorstellbar ist grundsätzlich alles. Dass etwas nie beweisbar sein wird, ist für mich eine völlig ungültige Aussage, wie z.B.
Es konnten ausschließlich jene Sachen verloren werden, die schon gefunden wurden. Können nicht gefundene Sachen also nie verloren gewesen sein? skeptisch
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caballito
zänkisches Monsterpony



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Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#385966) Verfasst am: 14.12.2005, 14:06    Titel: Re: Wie definiert sich eigentlich ein "Freigeist"? Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
Welche Grenzen setzt denn Du Deiner Freiheit?


Du hast es immer noch nicht verstanden. Traurig

Ich kann doch meiner Freiheit gar keine Grenzen setzen.

Ruach hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Wenn ich es selber setzue, bin ich frei auch zum Gegenteil. Die Frage nach der "Freiheit zu" fragt nach dem Zweck der Freiheit, oder nach dem richtigen Gebrauch. Damit unterscheidet sie einen richtigen und einen falschen Gebrauch, und du bist nur noch frei zum richtigen, nicht aber frei zum falschen. Damit aber wird eine Unfreiheit implementiert - und genau diese Unfreiheit wird durch den doppelten Freiheitsbegriff kaschiert: Aus einem "Du darfst nicht" macht man ein "Lass es".


Nein, das sehe ich nicht so.


Dann keinst du mit "Freiheit zu" etwas anderes, als was ich sonst so kenne. Das müsstest du dann allerdings bitte erstmal etwas näher erläutern.

Ruach hat folgendes geschrieben:
Freiheit zu setzt nur den für Dich subjektiv richtigen Gebrauch voraus. Dein Ziel kann für andere subjektiv falsch sein. Es kann sogar - nach allgemeiner Ansicht - objektiv falsch sein. Dennoch kannst Du sagen: "Ich bin so frei zu......."


Eben. Und genau das wird eben von manchen abgelehnt. Und wenn die nicht zugegben wollen, dass es ihnen um Unfreiheit geht, spreche sie statt dessen von einemm (objektiv!) richtigen oder falschen Gebrauch der Freiheit - oder eben von einer Zweckbestimmung der Freiheit (und damit indirekt auch einem objektiv richtigen = dem Zweck entsprechenden und falschen = dem Zweck nicht entsprechenden Gebrauch). Und eben dieses, die Frage nach dem "Zweck" der Freiheit, ist der Kontext, aus dem ich den Begriff der "Freiheit zu" kenne. Wenn du etwas anderes meinst, haben wir kräftig aneinander vorbei geredet.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#386049) Verfasst am: 14.12.2005, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Ruach hat folgendes geschrieben:
Denn ich weiss, Gott ist nicht beweisbar. Nur glaubbar.


Das ist für mich eine interessante Aussage.

Wenn es Gott gibt, ist er auch irgendwann von irgendwem beweisbar, auf jeden Fall von Gott selbst.



Irgendwann von irgendwem... das mag sein. Bis jetzt ist es meines Wissens noch keinem schlüssig gelungen. Irgendwie auch schön, finde ich....

Ruach
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Birnengeist
Wahrheitssucher



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 14

Beitrag(#386199) Verfasst am: 15.12.2005, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ruach & caballito!

Ich versuche mal für mich zusammenzufassen, was ICH aus Eurer Diskussion entnehme: Ich habe die Freiheit, alles zu tun, was ich will. Zwar können andere Menschen mir nahelegen, gewisse Dinge nicht zu tun (z.B. einen Mord begehen) - aber wenn ich mich dazu entscheide, dann kann ich es trotzdem tun was. Ich müsste halt mit den Konsequenzen (Ächtung, Haft, Todesstrafe etc.) leben. Soweit richtig? Oder schon ganz daneben? skeptisch

Die Freiheit wird daher nicht durch andere Menschen oder deren Normen eingeschränkt. Zwar versuchen einige Mitmenschen, die von ihnen favorisierten Verhaltensweisen allgemein durchzusetzen, indem sie Anderen einreden, dass gewisse Dinge nicht gehen oder "sich nicht gehören" (richtig, caballito?). Letztlich bin ich es aber, der entscheidet, was ich tue. Cool

Das heisst, dass nur ich alleine mir Grenzen setzen kann. Dies tue ich, indem ich meine eigenen ethischen Vorstellungen definiere und mich entsprechend verhalte oder die Vor- und Nachteile der Freiheit im Einzelfall abwäge. Auch dies sind eigene Entscheidungen, und wie weit ich mich von den Moralvorstellungen meiner Mitmenschen leiten lasse, bestimme wieder ich selbst. Also: es gibt nur meineFreiheit, inkl. meiner Freiheit, mir meine Grenzen selbst aufzuerlegen.

(Den Fall der körperlichen Unfreiheit lasse ich jetzt mal unberücksichigt! Peitsche )

Fein. Soweit trage ich das mit - vorausgesetzt, ich habe nicht meine Sicht über Eure gestülpt und ihr meintet etwas Anderes. skeptisch Frage

Die Frage ist aus meiner Sicht: was mache ich mit meiner ganzen Freiheit? Was will ich damit anfangen? Will ich damit "Gutes tun" (was dann zu definieren wäre)? Oder will ich es hauptsächlich mir selbst gut gehen lassen? Hier kommt wieder meine Ethik ins Spiel - das muss ich mir überlegen und entscheiden.

Für mich fühlt sich Freiheit genau an dieser Stelle wie ein Imperativ an (welch ein Widerspruch!) - nämlich, meiner Freiheit einen Sinn zu geben. Ich persönlich könnte es nicht ertragen, wenn ich mich irgendwann mal fragen würde "Was hast Du mit Deiner ganzen Freiheit gemacht!", und ich nur antworten könnte "Ich weiss es nicht." oder "Na ja, eigentlich nichts.". Das ist für mich der Sinn des Lebens: sich einen individuellen Sinn zu definieren, und diesen Sinn zu verfolgen. Sehr glücklich Puh!

Bin mal gespannt, ob ich es geschnallt habe - oder wo wir Abweichungen haben! Ausrufezeichen

Schöne Grüsse!

Der Willi flambé (mir raucht die Birne)
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Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#386258) Verfasst am: 15.12.2005, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Birnengeist hat folgendes geschrieben:
Hallo Ruach & caballito!

Ich versuche mal für mich zusammenzufassen, was ICH aus Eurer Diskussion entnehme: Ich habe die Freiheit, alles zu tun, was ich will. Zwar können andere Menschen mir nahelegen, gewisse Dinge nicht zu tun (z.B. einen Mord begehen) - aber wenn ich mich dazu entscheide, dann kann ich es trotzdem tun was. Ich müsste halt mit den Konsequenzen (Ächtung, Haft, Todesstrafe etc.) leben. Soweit richtig? Oder schon ganz daneben? skeptisch

Die Freiheit wird daher nicht durch andere Menschen oder deren Normen eingeschränkt. Zwar versuchen einige Mitmenschen, die von ihnen favorisierten Verhaltensweisen allgemein durchzusetzen, indem sie Anderen einreden, dass gewisse Dinge nicht gehen oder "sich nicht gehören" (richtig, caballito?). Letztlich bin ich es aber, der entscheidet, was ich tue. Cool

Das heisst, dass nur ich alleine mir Grenzen setzen kann. Dies tue ich, indem ich meine eigenen ethischen Vorstellungen definiere und mich entsprechend verhalte oder die Vor- und Nachteile der Freiheit im Einzelfall abwäge. Auch dies sind eigene Entscheidungen, und wie weit ich mich von den Moralvorstellungen meiner Mitmenschen leiten lasse, bestimme wieder ich selbst. Also: es gibt nur meineFreiheit, inkl. meiner Freiheit, mir meine Grenzen selbst aufzuerlegen.

(Den Fall der körperlichen Unfreiheit lasse ich jetzt mal unberücksichigt! Peitsche )

Fein. Soweit trage ich das mit - vorausgesetzt, ich habe nicht meine Sicht über Eure gestülpt und ihr meintet etwas Anderes. skeptisch Frage

Die Frage ist aus meiner Sicht: was mache ich mit meiner ganzen Freiheit? Was will ich damit anfangen? Will ich damit "Gutes tun" (was dann zu definieren wäre)? Oder will ich es hauptsächlich mir selbst gut gehen lassen? Hier kommt wieder meine Ethik ins Spiel - das muss ich mir überlegen und entscheiden.

Für mich fühlt sich Freiheit genau an dieser Stelle wie ein Imperativ an (welch ein Widerspruch!) - nämlich, meiner Freiheit einen Sinn zu geben. Ich persönlich könnte es nicht ertragen, wenn ich mich irgendwann mal fragen würde "Was hast Du mit Deiner ganzen Freiheit gemacht!", und ich nur antworten könnte "Ich weiss es nicht." oder "Na ja, eigentlich nichts.". Das ist für mich der Sinn des Lebens: sich einen individuellen Sinn zu definieren, und diesen Sinn zu verfolgen. Sehr glücklich Puh!

Bin mal gespannt, ob ich es geschnallt habe - oder wo wir Abweichungen haben! Ausrufezeichen

Schöne Grüsse!

Der Willi flambé (mir raucht die Birne)


Hallo flambierte Birne zwinkern

ja, was mich betrifft, stimmt Deine Zusammenfassung. Danke, dass Du ordnen hilfst, denn ich hatte schon leichte Schwindelgefühle vom im Kreis herumdenken.

Auch Deine Weiterführung entspricht meinem Denken/Empfinden. DAS hab ich ursprünglich gemeint, mit der Frage "Freiheit wozu?" Die Frage, welchen Sinn gebe ich/gibt ein Mensch überhaupt, seinem Leben - oder eben auch nicht.

Grüsse
Ruach
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#386260) Verfasst am: 15.12.2005, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Ruach hat folgendes geschrieben:
Denn ich weiss, Gott ist nicht beweisbar. Nur glaubbar.


Das ist für mich eine interessante Aussage.

Wenn es Gott gibt, ist er auch irgendwann von irgendwem beweisbar, auf jeden Fall von Gott selbst.



Irgendwann von irgendwem... das mag sein. Bis jetzt ist es meines Wissens noch keinem schlüssig gelungen. Irgendwie auch schön, finde ich....

Ruach

Warum wartet man nicht einfach, bis es soweit ist? Was kann an einer Situation schön sein, die es gibt oder auch nicht?
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King Lui
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Anmeldungsdatum: 19.11.2004
Beiträge: 211

Beitrag(#386290) Verfasst am: 15.12.2005, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ruach hat folgendes geschrieben:
Danke für die Definitionen! Hab wieder was gelernt Smilie

ich müsste mich dann wohl als agnostische Christin bekennen. Denn ich weiss, Gott ist nicht beweisbar. Nur glaubbar.


Wenn wir schon mal beim definieren sind:

Zitat:
Fideismus
[lateinisch fides, "Glaube"]
eine Philosophie oder Glaubenslehre, die auf eine Begründung durch die natürliche Erkenntnis verzichtet bzw. die religiösen Wahrheiten für unbegründbar und der Begründung nicht bedürftig hält.


Quelle: http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&SEARCHTYPE=topic&query=Fideismus
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Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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King Lui
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Anmeldungsdatum: 19.11.2004
Beiträge: 211

Beitrag(#386299) Verfasst am: 15.12.2005, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Wenn es Gott gibt, ist er auch irgendwann von irgendwem beweisbar, auf jeden Fall von Gott selbst.


Da bin ich mir nicht so sicher, da es stets auch eine Frage der persönlichen Symphatie ist, was man für "göttlich" hält. Umgangssprachlich wird der Begriff "göttlich" nicht objektiv, sondern wertend benutzt.

Stell dir vor, dir würde sich ein höchstes Wesen offenbaren. Wer hindert dich daran, es nicht nur als ein mächtiges Wesen zu betrachten, und darauf zu hoffen, dass es ein noch mächtigeres Wesen gibt, welches evtl. auch diesem mächtigen Wesen Befehle erteilen kann? Insbesondere dann, wenn es ein unausstehliches Ekel wäre, würden wohl die meisten Menschen zu dieser Hoffnung neigen.

"Glaube, Liebe, Hoffnung" sind eben menschliche Eigenschaften und nicht nur christliche Werte.
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Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#386305) Verfasst am: 15.12.2005, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

King Lui hat folgendes geschrieben:
Stell dir vor, dir würde sich ein höchstes Wesen offenbaren. Wer hindert dich daran, es nicht nur als ein mächtiges Wesen zu betrachten, und darauf zu hoffen, dass es ein noch mächtigeres Wesen gibt, welches evtl. auch diesem mächtigen Wesen Befehle erteilen kann? Insbesondere dann, wenn es ein unausstehliches Ekel wäre, würden wohl die meisten Menschen zu dieser Hoffnung neigen.


Ich denke schon an echte Beweise, die mit der berüchtigten Allmächtigkeit wohl ganz einfach zu präsentieren wären, immerhin gäbe es kein Hindernis. So, dass sich die Frage nach dem Schöpfer des Gottes einfach nicht mehr ergibt. Viele Ideen habe ich dazu nicht, weil ich darüber nur mit Selbstzwang nachdenke. Ich bin mit meinem Leben ohne Gott(Nichts) sehr zufrieden, lediglich die Gottgläubigen gehen mir auf den Wecker, weil sie etwas tun, was irgendwas nicht oder schon ist und daraus eine hohe Qualität herauszuzeln (saugen). Allein ihre manifestierte Massenvermutung zu völlig Unbekannten gibt ihnen das Gefühl einer Höherwertigkeit mit zusätzlicher Vergünstigungsberechtigung. Eigentlich eine Selbstettikettierung zum Drübermenschen, mit einer oder mehreren behandlungswürdigen Phantasien. In jeder realen Firma ein Entlassungsgrund.
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Ruach
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Anmeldungsdatum: 05.12.2005
Beiträge: 67

Beitrag(#386336) Verfasst am: 15.12.2005, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Ruach hat folgendes geschrieben:
Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Ruach hat folgendes geschrieben:
Denn ich weiss, Gott ist nicht beweisbar. Nur glaubbar.


Das ist für mich eine interessante Aussage.

Wenn es Gott gibt, ist er auch irgendwann von irgendwem beweisbar, auf jeden Fall von Gott selbst.



Irgendwann von irgendwem... das mag sein. Bis jetzt ist es meines Wissens noch keinem schlüssig gelungen. Irgendwie auch schön, finde ich....

Ruach

Warum wartet man nicht einfach, bis es soweit ist? Was kann an einer Situation schön sein, die es gibt oder auch nicht?


Schön finde ich, dass wir eben nicht wissen können. Es lässt vieles offen...

An der Situation "Glauben" ist vermutlich das schön, was wir an hoher Qualität zuzeln Sehr glücklich
Die Qualität ist nämlich da, unabhängig davon, ob die Ausgangsthese (es gibt Gott) stimmt oder nicht.

Ruach
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Wohnort: 75

Beitrag(#386342) Verfasst am: 15.12.2005, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Ich bin mit meinem Leben ohne Gott(Nichts) sehr zufrieden, lediglich die Gottgläubigen gehen mir auf den Wecker, weil sie etwas tun, was irgendwas nicht oder schon ist und daraus eine hohe Qualität herauszuzeln (saugen). Allein ihre manifestierte Massenvermutung zu völlig Unbekannten gibt ihnen das Gefühl einer Höherwertigkeit mit zusätzlicher Vergünstigungsberechtigung. Eigentlich eine Selbstettikettierung zum Drübermenschen, mit einer oder mehreren behandlungswürdigen Phantasien. In jeder realen Firma ein Entlassungsgrund.


Daumen hoch!
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